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Imhotep

von

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Der falsche Anführer

Wieder und wieder las Rodney McKay den Missionsbericht von SG1, der sich um die Ereignisse auf dem Planeten Cal Mah drehte, den Ereignissen um die Jaffa-Rebellion und Imhotep.

Imhotep, ha!

Rodney schüttelte den Kopf.
 

Nun, genau genommen hatte er jeden der Missionsberichte des Teams um Colonel O'Neill gelesen, ja aufs genaueste studiert.

Aber selbstverständlich war dieser eine Bericht für ihn ganz persönlich von einer ganz besonderen Bedeutung.
 

Imhotep.

Rodneys Lippen verzogen sich zu einem schmalen Streifen, seine Stirn kräuselte sich.

Wie konnte dieser Goa'uld es wagen...!
 

Er hatte sich als Jaffa ausgegeben, und war durch seine zugegeben charismatische Ausstrahlung schnell an die Spitze derjenigen Jaffa gelangt, die gegen die falschen Götter rebellierten und Freiheit für ihr Volk suchten. Freiheit, die einen schweren und langwierigen Kampf erforderte, das war allen klar gewesen; sie waren dankbar gewesen, einen Anführer zu finden, der nicht nur im Kampf stark war, sondern auch die Herzen der Jaffa gewinnen konnte, ihre Lebensweise zutiefst respektierte, ihre Traditionen ehrte.

Er hatte angegeben, K'tano zu heißen und der ehemalige Primus von Imhotep zu sein. Abtrünnig seinem falschen Gott, und nun der Freiheit der Jaffa verschrieben.

Imhotep ein falscher Gott. Ha! Da hätten die Leute schon einmal stutzig werden sollen, dachte Rodney, denn Imhotep war nie von den Menschen als Gott verehrt worden... und Daniel Jackson, der ja auch anwesend gewesen war, hätte das eigentlich wissen müssen... eine kleine Unwahrheit, sicher, aber wo es eine kleine gab, war diese oft nur der Anfang.

Nun, zugegeben, O`Neill hatte K'tano misstraut. Gut. Der Mann hatte offenbar ein hervorragendes Bauchgefühl.
 

K'tano hatte die Kampfsportart Mastaba mitgebracht und lehrte sie jeden, der sich der Rebellion anschloss.

Diese Art zu kämpfen entsprach den Jaffa wie sonst nichts:

Sie war von tänzerischer Eleganz, von kraftvoller Stärke, von beeindruckender Durchsetzungskraft.

Rodney schnaubte.

Sie war nicht, wie K'tano behauptete, von ihm für die Krieger des Imhotep erfunden worden.

Nein, Mastaba war wesentlich älter. Sie war entstanden während des alten Reichs in Ägypten, nach heutiger Zeitrechnung ungefähr 2700 vor Christus, unter den damaligen Dienern der Goa'uld..

Ob Daniel Jackson wohl darüber Bescheid wusste?

Eher unwahrscheinlich.
 

Wieder schnaubte Rodney.

K'tano...

Er ließ den Namen auf seiner Zunge rollen, ließ ihn immer wieder durch seine Kopf gehen.

K'tano.

Katano auf altägyptisch.

Wie konnte er es wagen!!!
 

Er hatte die Jaffa an der Nase herum geführt.

Sie betrogen. Ihre besten Männer auf Selbstmordmissionen geschickt, um sie zu schwächen, und dabei an die Ehre der entsandten appelliert... es war genau der Weg, den man wählen musste, um die Jaffa zu spielen wie Schachfiguren.
 

Bis Teal'c ihm dahinter gekommen war.

Teal'c, den K'tano gesandt hatte, den Systemlord Yu zu töten. Lord Yu, der ebenfalls nie als Gott verehrt worden war, der jedoch als Begründer der ersten chinesischen Kaiserdynastie galt und somit ein beinahe mystisches Wesen darstellte.

Lord Yu hatte jedoch von dem Anschlag auf ihn gewusst. Verrat war im Spiel gewesen.

Aber er hatte Teal'c nicht getötet. Er hatte ihm seinerseits einen Auftrag erteilt. Nämlich K'tano zu töten.
 

K'tano der in Wahrheit niemand anders sei als:

Der Goa'uld Imhotep selbst.

Nun, es war eben wie es immer war: Man konnte einfach keinem Goa'uld trauen.
 

Teal'c hatte auf diese Weise erfahren, dass die Streitkräfte der Jaffa-Rebellion verraten worden waren, von dem Mann, der vorgegeben hatte, sie anzuführen. Dass er selbst ebenfalls dem Verräter auf den Leim gegangen war.

K'tano hatte vorgehabt, die gesamte Armee den Goa'uld auszuliefern und zu vernichten... Mutterschiffe waren schon zu dem Planeten Cal Mah unterwegs.
 

Teal'c hatte den Mann zu Boden geworfen und mit einem geschickten Handgriff seinen Bauch entblößt- und tatsächlich.

Er war kein Jaffa.

Als er sich enttarnt sah, begannen seine Augen zu glühen.

Er war ein Goa'uld.
 

Beinahe hätte er Teal'c getötet, doch seine eigene Arroganz brachte ihn zu Fall; Teal'c konnte ihn mit einem abgebrochenen hölzernen Schaft einer Übungswaffe durchbohren, nicht bevor der andere ihm jedoch höhnisch ins Ohr geflüstert hatte:

„Ich bin Imhotep! Ich habe dich am der Nase herumgeführt!“
 

Wieder schnaubte Rodney. Dieser arrogante... aber das war er schon immer gewesen. Arrogant und seiner selbst so sicher.

Selbst damals schon, als...

Rodney schloss das Dokument mit dem Missionsbericht.

Nein. Zwar wusste er manches daran besser. Doch er würde es nicht berichtigen.

Es gab Dinge, die unter dem Mantel des Schweigens lagen, die besser dort blieben.
 

Er streckte sich ein wenig, als er aufstand, und sich auf den Weg in sein Quartier machte.

Sein Gepäck stand dort bereit, er würde nurmehr endlich beginnen, sich einzurichten...

Die ersten Wochen hier auf Atlantis waren hektisch gewesen.

Chaotisch geradezu.

Aber jetzt, jetzt würde ein wenig Alltag einkehren und er würde sehen, wie sich das alles entwickelte.

Er würde sich einfach darauf einlassen.
 

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Liebe Ladinellos und Ladinchen,
 

ich mache das nicht oft, aber diese Geschichte kommt nicht ohne Anmerkungen aus.
 

1. Imhotep ist eine historisch verbürgte Gestalt. Er wurde allerdings nach seinem Tode in späteren Jahrhunderten durchaus als Gottheit verehrt.
 

2. Der Name Mastaba ist eine Erfindung der Macher von Stargate; die dahinterstehende Kampfsportart existiert allerdings tatsächlich. Es handelt sich um Capoeira, und es stammt nicht aus dem alten Ägypten sondern aus der Zeit der Sklavenhaltung und ist ein brasilianischer Kampfsport.
 

3. Die Sprechweise Katano für den Namen K'tano ist meinem Gehirn entsprungen und beruht auf keinerlei wissenschaftlichen Grundlagen.
 

Eure Ladi



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