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Where we have gone after all those years

Gokusen IV 2019
von

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Sprachenlos oder durch die Blume

Ich zwinkerte einer grellen Lampe entgegen. Bis auf grausigen Kopfschmerzen, die durch das Licht verursacht schienen, ging es mir erstaunlich gut. Vorsichtig richtete ich mich auf.

Unter mir lag ein Futon und der Raum an sich kam mir als bekannt vor. Wenn ich mich nicht ganz und gar irrte, war es das hinterst liegende Zimmer unseres Hause.

Nur was machte ich hier und warum hatte mich jemand k.o. geschlagen?

Bei einer weiteren intensiven Musterung des Raumes, fiel mir ein sorgfältig in Papier eingeschlagen ist Päckchen auf.

Es hatte etwa die Maße von 90 x 35cm, was nur bedeuten konnte, es handelte sich mal wieder um einen Kimono. Neugierig öffnete ich das Paket. Es war zwar nicht ganz ein Kimono, sondern ein Hakama mit himmelblauen und weiß violetten bestickten Oberteil und einem schwarz-in-dunkelblau-verlaufenden Hosenrock.

"Mein Gott, ist der hübsch," dachte ich bei mir und beschloss ihn zur Feier des Tages auch anzusehen.

Gerade als das Oberteil perfekt saß, hörte ich Schritte auf dem Gang draußen. Beim Anfang der Bindung der Hose überlegte ich fieberhaft, wer den Gang entlang gekommen war. Minoru konnte es nicht sein dazu war der Passant viel zu leicht für dich gewesen. Wakamatsu und meinen Großvater schloss ich ebenfalls aus, zumal beide viel langsamer gingen und mein Opa inzwischen ein drittes Bein brauchte, was definitiv zu hören gewesen wäre.

Blieb nur noch Sugawara Makoto übrig, doch ich war mir sicher, dass er es nicht gewesen war. Ich kann nicht sagen, sein Gang ist besonders, aber da ich ihn seit 33 Jahren kannte, war mir der Klang seines Ganges vertraut.

Wer konnte es sonst noch gewesen sein? Jemand aus dem Clan? Aber wer würde in den hinteren Teil des Hauses gehen, der eigentlich nur der engeren Familie und nahen Freunden bzw. über Nacht bleibenden Gäste zugänglich war.

Auch wenn manche Leute zu unserem Clan gehörten, waren sie nicht mehr Arbeitskollegen oder Geschäftspartner als nahe Freunde.

Wer war dieser Unbekannte?

Nach dem Umziehen und Hochstecken meine Haare, die ich mit der Haarnadel fest machte, die mir Natsume-Sensei als Entschuldigung geschenkt hatte, legte ich meine anderen Sachen zusammen und räumte den Futon wieder an Ort und Stelle.

Als Entschuldigung dafür, dass er sich mit Ayukawa-Sensei verlobt hatte.

Auf der einen Seite hatte es mich tief getroffen, und ich hatte mir fast eine Woche lang die Augen ausgeheult, bis er mir sagte, dass seine Mutter auf die Hochzeit bestanden hatte und da die einzigen Frauen, die er lang genug kannte, die weiblichen Angestellten der Akadou waren, er nur diese in Betracht gezogen hatte.

Takano Aoi meinte er im Vertrauen zu mir, sei ihn von Anfang an zu jung gewesen und bei mir hatte er es nicht übers Herz gebracht, mich meine Schülern wegzunehmen oder gar meine gesamte Aufmerksamkeit, die diese Menschen dringend brauchten, auch nur im kleinsten Maßen von ihnen zu stehlen.

Dafür war ich ihm dankbar, denn das bedeutete für mich nicht nur, dass er meine Arbeit und meinen Einsatz wertschätzte, sondern auch, dass er meine Schüler anerkannte. Das macht mich immer noch sehr glücklich und es verlieh mir die Stärke ihm die Hochzeit mit Sakura-chan zu verzeihen und Ihnen aufrichtig alles Glück der Erde zu wünschen.

Die Schritte des Unbekannten entfernten sich wieder in die Richtung aus der er gekommen war, stattdessen kam nun eindeutig Minoru des Weges:

"Ojou, seid ihr wach und bereit?"

"Minoru!", rief ich wütend, während ich die Tür aufschob, "Wart ihr das? Wie kommt ihr bloß auf die bescheuerte Idee mich k.o. zu schlagen, ginge das nicht auch auf normalem Weg?!"

"Hee!", sagte der erschrockene Mochi-gesichtige Minoru, "Verzeiht uns, Ojou. Das war der Plan vom Boss und den Jungs."

Mit 'Jungs' meinte er bestimmt Wakamatsu und den Rest.

"Diese Schufte!", ich spürte wie mir die Hitze ins Gesicht stieg, doch ich besann mich eines besseren, "Ach, egal heute ist mein Geburtstag. Wenn ich mich jetzt schlechte Laune habe, ist der Tag auch im Eimer."

Mit Minoru im Gefolge, der wie ein einsamer Hund hinter mir her trottete, ging ich in den vorderen Teil und sah mich plötzlich fünf bleichgesichtigen jungen Männern gegenüber:

"HAAH!!! Was macht ihr denn hier?...."mehr brachte ich nicht zustande zu sagen.

Warum standen mitten in unserem Speisezimmer Noda, Kazama, Kuraki, Takeda und Tsuchiya?

"Ehm~ eh, wir... Sind... Wir haben... eher geschäftlich hier zu tun," brachte Tsuchiya hervor. Die anderen nickten mit knallroten Gesichtern. Die Lüge stand ihnen schlecht.

"Also, seid ihr doch alle hier für mich. Ihr seid süß, also habt ihr eure alte Lehrerin doch nicht vergessen... Ach ich wusste es doch. Natürlich wird meine geliebten Schüler den Schweiß nicht vergessen, den wir zusammen geschwitzt haben."

Meine Schüler drehten sich mit einem Feixen weg und versuchten wieder ernste Gesichter zu aufzusetzen.

"Du bist unverbesserlich," meinte Noda, die anderen nickten.

Irgendetwas an ihnen kam mir merkwürdig vor. Die Art wie sie sich fanden, versuchten mir auszuweichen und das aller merkwürdigste die Kleidung, die entgegen ihres eigentlichen Kleidungsstil war.

"Yankumi, mach 'mal die Augen zu und komm mit," die Jungs traten an mich heran und schoben mich gern Ausgang.

"Und 3-2-1-0, Augen auf!", zählten Kuraki, Takeda und Tsuchiya.

Ich blinzelte dem grauen Tageslicht entgegen und erblickte die Gesichter von keine Ahnung wie vielen Menschen... Nein, es waren genau 186 junge Männer plus die fünf hinter mir, machte 191 ehemalige und jetztige Schüler. Der gesamte Vorhof und die Hälfte der Straße stand voller Schüler, die einmal meiner 3D angehörten oder angehören.

"Oh~! Ooh-ohh! Otento-sama!"

Die Freude überrollte mich wie ein Tsunami, raubte mir jeden Halt und hinterließ dasselbe Chaos in meinen Gefühlen.

Mein Körper war taub und benommen, in mir drückte der Drang laut loszuheulen so stark, dass ich keine Chance hatte ihn aufzuhalten. Mein Herz flatterte und tanzte in wilden Reigen auf und ab. Die Freude war einfach zu viel für mich, immens und überwältigend.

"Yankumi!", tönte die Masse und eine neue Welle an Glück überrollte mich, "Alles Gute zum Geburtstag."

Im nächsten Moment stand ein mit Blumen über und über geschmückter Karren da. Es war wie ein riesiger Blumenstrauß nur zwanzigmal größer. Seine Farbe, seine Pracht war berauschend.

"Wow, der ist ja wunderwunderschön."

"So und jetzt zum eigentlichen Geschenk," begann Sawada, den ich erst da gezielt wahrnahm.

"Aber ich habe doch gerade das beste Geschenk bekommen," meinte ich verwirrt. Was wollten sie mir denn noch schenken?
 

"Von diesen vielen Menschen, die hier vor Dir stehen, haben beschlossen Dir eine Fete zu organisieren, auf die natürlich auch Deine Familie eingeladen ist. Leider können einige von uns nicht dabei sein, da sie auf Arbeit unabdingbar sind. Aber der Großteil wird mit Dir heute feiern."

"Und wer bezahlt so eine große Feier?" fragte ich besorgt in die Menge.

"Naja, jeder von uns, deine Familie, wir haben sogar einen Obolus von der Schule bekommen. Auf Eigenveranlassung von Saruwatari."

"Erstaunlich. ... Wo... wollt ihr so viele unterbringen können?"

"Naja, wir wurden im Laufe unserer Schulzeit ja genügend in Schlägereien verwickelt, um die leerstehenden Immobilien dieser Gegend zu kennen. Auch diejenigen, die sich als Party-Location eignen!", meinte Ogata grinsend.

Er war vielleicht elf Jahre älter, aber verändert hat sein Herz sich nicht, nicht sein Grinsen, nicht sein unerschütterlicher Mut.

"Gut, dann werte Yankumi, würden Sie bitte im Auto Platz nehmen?", sagte Uchiyama galant und hielt mir die Beifahrertür seines Diensttransporters auf.

"Oh, vielen Dank. Uchiyama-kun," entgegnete ich ihm und folgte ihm höflich.



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