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Where we have gone after all those years

Gokusen IV 2019
von

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Ikeda und Okita

Der Morgen des Vorladungstages beginnt mit einem "Morgen" von meinem... Vater.

Aber nur weil niemand in der Nähe ist, ich werde ehrlich nicht schlau aus diesem Mann.

Manchmal bin ich Luft und anderes Mal alles andere als das. Von meiner Mutter habe ich hinter vorgehaltener Hand mitgeteilt bekommen, dass mein Vater höchstpersönlich meine Schule ausgesucht und meine Uniform gekauft hatte, ob aus Zuneigung oder um mir das Leben besonders schwer zu machen, lässt sich nicht sagen.

Als mein Bruder und ich das Haus verlassen, drückt er mich gerade solange, um mir zu sagen: "Sei stark, bleibt die Chuuko, die meine Schwester ist."

"Immer doch, Bruderherz," gebe ich ihm ruhig zur Antwort., während sich unsere Wege trennen.

Das Tor der Schule ragt mächtig dem grauen Morgen entgegen, als wollte es seine Passanten gegen die trübe graue Welt beschützen.

Genau wie am gestrigen Tage finde ich das Rudel an der Mauer nahe des Eingangs lehnen.

Ich grüße sie kurz und frage nur: "Zwei Minuten und 54 Sekunden?"

Shirotani sieht mich verständnislos an, wahrscheinlich hat er es bitter ernst gemeint. Nur Ikeda und Fujibara können sich ein Lächeln abringen, Hasemoto reagiert gar nicht, denn er hört Musik und hat die Augen geschlossen. Sein Gesicht sah weniger nach Ruhe aus, ich frage mich plötzlich, was für Geschichten hinter ihren Gesichtern verborgen sein mögen. Weshalb nennt man sie Delinquent und warum sind sie Schüler der 3D?

"Ah is' das kalt. Ich geh schonmal vor," meine ich knapp.

"Hast ja Recht. Ist seit letztem Sommer zu einer lästigen Gewohnheit geworden."

Hasemoto wird etwas unsanft von seinem Versuch Ruhe zu finden abgebracht und alle anderen nehmen den gleichen Weg wie ich.

Im Klassenzimmer herrscht dasselbe Chaos wie auch gestern schon und bis Nakatori kommt, vergehen keine drei Minuten.

Die Spuren der kleinen Auseinandersetzung deutlich wie den Kopf eines Gegners mit sich herumtragend, betritt er den Raum."

"Osu, Akito. Wer war es diesmal?"

"Midori."

"Dieser Graßfresser müssen endlich mal lernen, dass sie uns nicht gemessen sind," schimpft Shirotani empört.

"Wahrschlich kommen die Eliteschüler nicht damit klar, dass wir besser sind," merkt Fujibara an.

Mit einem lauten Knall wird die Tür geöffnet und der alte Bekannte wird in den Raum geschoben. Okita. Und hinter ihm die komische Lehrerin.

"Auf eure Plätze," fordert sie die Bande an Klasse auf und wendet sich wenig später an Nakatori," weshalb hast Du Blessuren?"

"Nur ein kleiner Wortwechsel mit den Midori Highs."

"Unerwarteter Weise rastet sie nicht sofort aus, dass er mit einem solchem Gesicht in der Schule erschien.

"Und? Wer hat gewonnen?"

"Akito natürlich, was soll die Frage?", schaltet sich Ikeda dazwischen. Wie kann er sich so sicher sein, er hat ihn doch gar nicht gefragt.

Auf die Frage nach dem Warum plädiert er nur auf das Recht der Selbstverteidigung, sie lässt das Thema einfach so fallen und beginnt mit dem Matheunterricht.

Eine Stunde folgt der Nächsten, bis uns die Schulglocke endlich entlässt. Odagiri hat Ikeda Bescheid gegeben, er werde drei Uhr am Nachmittag vor Ort und Stelle sein.

Seine Kumpel würden mit ihm gehen, zumal einige auch zur 'Tatzeit' anwesend waren. Ich werde natürlich nicht dabei sein, dass wäre dann doch zu viel verlangt für einen Tag Bekanntschaft. Außerdem vertraute ich ihnen nicht, und sie mir wahrscheinlich auch nicht. Man kommt einfach nur gut miteinander aus, das ist alles.

Was ich tun werde, na da habe ich schon so eine Ahnung.

Zuhause angekommen wird aus mir wieder die, die ich bin. Eine junge Frau, kein halbes Hähnchen zu sein, ist manchmal echt erfrischend.

Kurz bevor ich wieder gehen will, treffe ich meinen vermeintlichen Vater.

"So siehst Du aus wie eine Tochter," er mustert mich dabei von Kopf bis Fuß.

"Wie sieht eine 'Tochter' aus? 50% der Menschheit sind Töchter. Sehen die alle gleich aus?"

Keine Antwort, nur das frustrierte Gesicht meines Vaters. Ohne ein Wort oder eine Geste des Abschiedes lasse ich ihn zurück und schlage den Weg zum alten Schrein hinter unserem Haus ein. Das alte Gebäude ist ganz und gar dem Verfall ausgesetzt laut offiziellen Quellen, doch anscheinend gibt es immer noch die alten Leute, die ihn aufgegeben haben, denn es lagen Blumen davor.

Der Tempel darf nicht abgerissen werden, sonst würde der Kami sich gestört fühlen anstatt beschwichtigt, er gilt als Opfergabe an die Natur. Das Holz soll verrotten, wieder zu Erde werden und zu neuen Leben werden, während die steinernen Komainu vom Moos der Generationen überwuchert werden sollen. Nichts wird an den Menschen erinnern, der den Schrein einst errichtete.

Ich liebe den bemoosten Vorhof des Tempels, dafür mir darauf die Füße heiß, blutig oder vor Kälte blau zu tanzen. In der Kälte gefriert mir der Atem, doch in mir kocht das Blut zum Explodieren.

Ich stelle meine Tasche an den Rand und beginne meine Schuhe fester zu schnüren, sowie meine Gelenke zu erwärmen, lockere und dehne meine Muskeln und Sehnen. Als ich mich bereit genug fühle, stöpsle ich mir die Kopfhörer in die Ohren und gebe meinem Smartphon den Befehl Play. und vergesse mich, die Welt um mich herum, das merkwürdige Verhalten meiner Eltern, die Schule, alles eben...

...

Ein Klingeln unterbricht die Musik in meinen Ohren und ich muss zurück zum Handy um abzunehmen.

"Hallo?", frage ich unverblümt, da ich die Nummer nicht kenne.

《Kuroda? Bist Du das?》 Mist, ich habe mit unverstellter Stimme gesprochen.

"Ah," bringe ich, besser Chuta hervor.

《Alles klar bei Dir?》

"Ja, bin etwas außer Puste. Mit wem spreche ich eigentlich?"

《Sorry, hier ist Akito. Ich habe Deine Nummer aus dem Klassenbuch, dauert mir gerade zu lange, Dir zu schreiben...》, fängt er an, während ich mir ihm zuhörend wieder meine Jacke anziehe," hast Du Lust und Zeit morgen mit zum Geburtstag unserer Lehrerin zukommen?"

"Von unserer Mathelehrerin?", frage ich zur Sicherheit noch einmal nach. Hier wird doch der Hund in der Pfanne verrückt.

《Jap..., also willst Du? Es haben gerade ein paar abgesagt und naja... wie sie immer sagt, Dinge, die man zusammen macht, schweißen zusammen.》

"Ja, OK. Wann muss ich wo sein?"

《Um vier an der Adresse, die ich Dir gleich schicke.》

"Alles klar und danke für die Einladung. Wird wohl eine Überraschungsparty."

《Woher...》

"Naja, wenn's keine wäre, dann gäbe es nur eine Erklärung, weshalb Du Dich an ihrerstatt um die Teilnehmer kümmerst."

《Kuroda, denk doch sowas nicht,》 er scheint empört.

"Tu ich ja nicht, deswegen ja Überraschung."

《Du bist schlecht für meine Nerven, Kuroda.》

"Warui, warui. Also bis morgen. Achso wie ist es ausgegangen?"

《Mit Ikeda?》

"Jup."

《Ganz gut, wenn Du mich fragst. Odagiri konnte die Beamten überzeugen, dass es sich um ein Missverständnis handle. Auch die Aufnahmen waren zum Glück sehr unscharf und man hat nichts weiter gesehen als Ikes Rücken und gefehlt hat am Ende auch nichts. Wir haben das alles zum Glück noch vor Ladenverlassen mitbekommen, doch der Ladendetektiv ist über das Video auf ihn aufmerksam geworden. Und die meisten Erwachsenen glauben ja eh alles nicht, was wir sagen, also naja...》

"Verstehe, also doch eher Kleptomanie?"

《Ja und das ist das Problem für Ike. Odagiri hat ihm psychotherapeutische Behandlung vorgeschlagen. An sich 'ne gute Sache, wenn wir wüssten, woher wir das Geld dafür nehmen sollen.》

"Leuchtet ein, wie wär's über die Schule?"

《Wie meinst Du das?》

"Es gab in der Parallelklasse einen, der sich geritzt hat, das haben welche aus seiner Klasse mitbekommen und sind mit ihm zum Schuldoktor, jedenfalls hat der ihm an einen Psychotherapeuten weitergeleitet, hat glaube ich auch die Krankenkasse wegen seiner familiären Situation übernommen... Allerdings weiß ich nicht, ob das eine Ausnahme war."

《OK...》, Schweigen rieselt durch die Leitung,《Dr. Natsume ist nur Chirurg, Kleptomanie fällt wohl nicht in seinen Diagnostikbereich.》 Inzwischen steige ich die Stufen des Schrein herab.

"Kennst Du noch einen Arzt?, frage ich ihn ratlos.

《Ja, ...leider meinen Vater.》 Oha, nein, das ist nicht gut. Vor lauter Schreck oder besser aus Angst ein wundes Thema zu berühren, bleibe ich stumm.

《Wir können am Sonntag Yankumi fragen, ob sie mal mit Dr. Natsume spricht. Manchmal gibt es eine Lösung, von der man nicht denkt, dass es sie gibt.... gut, dann tschüss und bis morgen.... achja die Adresse!》

"Tschüss. Nochmal danke für die Einladung."

Kaum ist der Anruf beendet, vibriert mein Handy und zeigt den Empfang einer neuen Nachricht an. Ich will sie aber gerade nicht lesen.

"Bin wieder zurück," künde ich an, als ich zur Haustür hereinkomme.

"Ah, da bist Du ja!", grüßt mich meine Mutter. Was ist heute bloß los? Ich dachte, wir wollen die nächsten drei Monate nicht mehr miteinander reden...

"Ältere Schwester, komm schnell, sonst esse ich das ganze gebratene Hühnchen allein," dröhnt mein Bruder aus der Küche. Was ist heute? Donnerstag, der 10. Januar 2019, also was zur Hölle ist heute los? Erst wünscht mir mein Vater einen guten Morgen, dann empfängt mich meine Mutter so als habe sie den ganzen Tag auf meine Rückkehr gewartet.

Verständnislos schaue ich meine Mutter an, die mir eifrig Tasche und Jacke abnimmt.

Misstrauisch folge ich ihr in die Wohnküche und bekomme große Augen als mir klar wird wer da am Tisch sitzt. Zum einen mein Onkel, der ältere Halbbruder meiner Mutter, namens Ōsai Hoku, zum zweiten eine mir unbekannte Frau und zum letzten Okita. Ja, richtig gelesen unser alter Bekannter. Mit einer gesprungenen Lippe und einem blauen Auge.

"Meine Nichte, darf ich Dir meine neue Familie vorstellen? Das ist Okita Hana, meine Angetraute und ihr Sohn Shinichi."

"Erfreut Dich kennenzulernen, Seiko-san," wendet sich nun Okita Hana an mich.

"Ebenso, Frau Okita", presse ich mit einem gezwungenen Lächeln heraus. Stumm nicke ich Okita zu. Ich warte den Moment ab, in dem sich alle Aufmerksamkeit von mir abwendet.

"Yuu? Komm bitte mal mit raus...", fordere ich meinen Bruder leise auf, nur um mir einen grimmigen Blick von meinen Eltern einzufangen.

"Wa..?", unterbricht er sich selbst und steht unauffällig auf und folgt mir aus dem Zimmer durch den Flur ins Arbeitszimmer unseres Vaters.

"Was ist los?", wispert er mir fragend zu.

"Okita geht auf meine Schule schlimmer noch in meine Klasse!", zische ich eindringlich zurück.

"Oje..." gut, er hat die Lage verstanden," ich glaube, wir gehen jetzt besser zurück, falls jemand fragt, gehst Du einfach auf meine Schule."

"Bloß nicht, außerdem wenn wir auf unsere Zimmer geschickt werden, wie erkläre ich dann, dass ich keine Uniform habe. Ich hänge einfach meine Alte heraus."

"OK" und wir finden uns wieder beim Essen ein.

Die Erwachsenen unterhalten sich angeregt, während Okita offensichtlich gelangweilt isst, mustert er immer wieder meinen Vater und mich.

"Was starrst Du so?", fahre ich ihn auf einen weiteren Blick mit aufbrausender Stimme an. Urplötzlich kassiere ich einen Tritt von meinem Bruder.

"Ah, sorry, ich habe einen schlechten Anime geschaut," sein Blick hat mich vergessen lassen, dass ich jetzt kein Junge sein muss.

"Deine Augen sind blau."

"Ja, schlimm?", versuche ich in einem mädchenhaften Ton herüber zu bringen.

"...nein," er lässt seinen Blick wieder auf sein Essen sinken," wo kommt euer Vater her?"

"Deutschland," mischt mein Bruder sich in die Konversation ein.

"Aha, könnt ihr Deutsch?"

In dem akzentfreien Deutsch, dass mein Bruder spricht, bekommt unser Gegenüber seine Antwort: "Klar,tun wir das, auch wenn wir noch nie da waren."

"Das heißt?"

Ich übersetze, füge jedoch an, dass ich nicht so gut wie Yuuta spräche.

"Auf welche Schule geht ihr?"

"Chuu", Okita hebt eine Augenbraue," geht auf die Hajiiro und ich auf die Midori und Du?", fragt Yuu sinnloser Weise.

"Akadou High-School. Kann es sein, dass welche aus Deiner Schule mit unserer Schule aneinander geraten sind?"

"Kann sein, aber die sind nicht in meiner Klasse."

"In welcher Klasse bist Du?"

"Klasse A"

"Und Du?", er wendet sich an mich. Soll ich ihm meine alte Klasse oder meine jetzige Klasse sagen, da mir eine Lüge am Tag reicht, antworte ich: "Drittes Jahr, Klasse D."

Wie auf's Stichwort schaut mich mein Vater böse an, wendet sich aber wieder der Unterhaltung mit Okitas Mutter zu, die wie ich mitbekommen habe, nur von ihrer älteren Tochter erzählt. Sie ist inzwischen 21 und studiert an der Todai Universität in Tokio Mikroelektrotechnik.

Jedesmal wenn der Name Natsuki fällt, verdunkelt sich seine Miene um einen Ticken mehr.

Auch wenn er sich gestern daneben benommen hat, tut er mir hier und heute leid. Aus einer Laune heraus bitte ich darum, dass wir drei den Tisch verlassen dürfen, sobald wir aufgegessen haben.

"Natürlich, schmeckt es denn?"

Allgemeine Zustimmung und Okita ließ ein "Sehr köstlich" vernehmen, wie man es nimmt, ein allzu schlechter Kerl scheint er nicht zu sein.

Yuu mag verstanden haben, was ich damit bezwecke, ebenso Okita, denn beide beginnen schneller zu essen. Es dauert nicht lange und wir können hoch gehen. Yuu ist so großzügig, uns in sein Zimmer zu lassen, da ich meine Uniform noch nicht umgehangen habe.

"Wir werden jetzt also Kusine und Cousin sein."

"Wollen deine Mutter und unser Onkel heiraten?"

"Ja, im April."

Jetzt würde ich mit ihm ja noch nach meiner Graduierung begegnen müssen, Klassenkamerad und Cousin in spe, na klasse.

"Wie heißt ihr eigentlich mit Vornamen?", fragt Okita Shinichi.

Jetzt ärgere ich mich nicht einen ganz anderen Namen für die Schule angenommen zu haben.

"Ich bin Kuroda Yuuta und meine Zwillingsschwester heißt Seiko* mit richtigen Namen und Chuu* mit Spitznamen."

"Also, Shinichi, was sind so Deine Freizeitbeschäftigungen?", ich weiß, ich übertreibe es mit dem Ausdruck.

"Ich verbringe viel Zeit mit Lernen. Ich will immerhin an eine gute Universität kommen."

"Dann bist Du auch in der A-Klasse?", ich weiß nicht, ob ich meinem Bruder böse oder dankbar sein soll.

"Ich war bis letztes Trimester, bin aber wegen einer Schlägerei in die D-Klasse versetzt worden. Unter guter Führung darf ich wieder zurück. Zumindest behauptet das die Klassenlehrerin der 3D, ob der Direktor und die Vorsitzende das auch wirklich abnicken, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall will ich nicht bei diesen Punks allzu lange verweilen."

Mir stieg das Blut in die Ohren, bezeichne mich nicht als Punk!

"Und was ist mit Deinem Gesicht passiert?", fragt mein Bruder.

"Eine kleine Meinungsverschiedenheit mit meinen Klassenkameraden."

"Klingt nicht nach einem fairen Kampf. Solche Feiglinge," entfährt es mir, wieder im falschen Jargon.

"Aber die D-Klasse ist da nicht besser. Alle miteinander Schläger und Draufgänger," kommentiert er ohne zu wissen, dass er damit auch mich meint.

"Haben die Dich auch verprügelt?", frage ich mehr rhetorisch, denn ich bin mir sicher, dass die Klasse in den letzten zwei Tagen Besseres zu tun gehabt haben, als einen Ex-A-Schüler zu drangsalieren.

"Nicht wirklich, wir sind früher oft verbal aneinander geraten, aber ich habe sie meistens in die Tasche gesteckt. Sie sind mir eben doch nicht gewachsen. Allerdings stört mich diese Lehrerin, stellt euch vor, sie nimmt diese Typen, die eigentlich weder in der Schule noch der Gesellschaft was verloren haben, in Schutz. Sie ist viel zu naiv und optimistisch für das Gesindel. Wahrscheinlich glaubt sie ehrlich ihr eigenes Geschwafel."

Ich schweige, denn ich fühle mich sehr beleidigt, bis ich endlich über die Lippen bringe: "Wie ist es zu der Schlägerei gekommen, wegen der Du versetzt wurdest?"

"Naja, auf dem Heimweg von meiner Nachhilfe lungerten mir fünf düstere Typen auf, ich habe mich nur wehren wollen, aber irgendwann bin ich immer saurer auf sie geworden, irgendwer hat's wohl gesehen."

"Dann bist Du aber auch nicht viel besser als alle anderen, oder?" oh, ich hätte mich ohrfeigen können für diesen Satz.

Okita macht ein belustigtes Gesicht: "Vielleicht macht es keinen Unterschied." Ich werde aus seinem Verhalten echt nicht schlau.

Es klopft und schließlich dringt eine unangenehme Frauenstimme durch die Tür: "Shini, komm wir brechen auf." Erst in diesem Moment fällt mir auf, dass er über uns nicht eine einzige Frage gestellt hat. Er scheint mir ein verschlossener und verknoteter Bursche zu sein.

"Ja, ich komme," er klang wenig begeistert, "Tschüss, ihr beiden."

"Tschüss, Shinichi," antworten wir ihm.
 

Kurz vor dem Einschlafen versuche ich zu begreifen, wer und wie Okita wirklich ist. Und vor allem was es für mich bedeutet. Zwischen ihm und seiner Mutter gab es offensichtlich Unstimmigkeiten. Er ist stolz auf seine guten Noten (warum auch nicht) und will dafür anerkannt werden. Wenige Momente bevor ich wegdämmere, wird das Okita wahrscheinlich selbst nicht weiß, was er ist und wo er hingehört und so wie ich die anderen einschätze, ist es möglich, dass die 3D kein allzu schlechter Ort für ihn ist.



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