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Dunkle Vergangenheit

*ÜBERARBEITUNG UND NEUE FREISCHALTUNG ALLER KAPITEL*
von

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23. Das Phönixschwert

23. Das Phönixschwert
 

Lachend, rannte die kleine Laura durch das hohe Gras. Es war ein wunderschöner Frühlingsmorgen und die Sonne zeigte sich schon in ihrer ganzen Pracht. Obwohl Laura ein kurzes, schlichtes, weißes Kleid, was aber eher einem Nachthemd ähnelte, trug, war ihr bei den etwas kühlen Temperaturen nicht kalt.

"Laura!", rief auf einmal eine Frauenstimme nach ihr. Laura wirbelte herum und erblickte durch das hohe, dichte Gras ihre Mutter, die ihr nachlief.

"Du sollst doch nicht so einfach drauflosrennen! Hier könnten Todesser sein!", ermahnte sie ihre fünfjährige Tochter.

"Ja!", erwiderte sie immer noch gutgelaunt und ließ sich rückwärts ins Gras fallen. Ihre Mutter Lara seufzte und hob Laura auf einmal hoch. Lachend, drehte sie sich mit ihr im Kreis und nahm sie schließlich ganz in den Arm. Laura legte die Arme um ihren schlanken Hals und schmiegte sich an den warmen Körper ihrer Mutter.

"Soll ich dir einen Blumenkranz flechten?", fragte sie Lara. Diese nickte erfreut, ließ ihre Tochter wieder runter und setzte sich vorsichtig auf die Erde. Laura setzte sich ebenfalls hin und fing sofort an, die schönsten Blumen um sie herum zu pflücken und zu einem schönen Kranz zu flechten. Ihre Mutter sah ihr mit einem zufriedenen Blick zu.

Laura war nach ein paar Minuten fast fertig und griff nach der letzten Blume, die sie noch brauchte. Dann kniff sie auf einmal ihre dunklen, grünen Augen zusammen und schrie laut auf.

Sofort stand Lara auf und lief zu Laura, die inzwischen anfing zu weinen.

"Was ist denn passiert?"

Laura wollte gerade antworten, als auf einmal eine Biene vor ihr auftauchte und gefährlich nah an ihr Gesicht heranflog. Laura entfuhr erneut ein spitzer Schrei und vor lauter Panik schlug sie die Biene weg, die durch diese Wucht auf den Boden fiel. Da sie sich trotzdem immer noch bewegte, holte Laura zu einem weiteren Schlag aus, doch auf einmal umklammerte Lara ihr zartes Handgelenk und hinderte sie daran.

"Das darfst du nicht", sagte Lara ruhig. Laura sah ihre Mutter verwirrt an und weinte noch mehr.

"Sie hat mich gestochen!", schluchzte sie laut.

"Wo?"

"Hier!", sagte Laura und zeigte ihr ihren rechten kleinen Zeigefinger, an dem ein kleiner, roter Punkt war. Die Haut drumherum verfärbte sich gelblich. Lara reagierte sofort und holte ein großes, langes, dunkelgrünes Blatt aus dem kleinen Beutel, der an ihrem weißen Kleid hing und umwickelte damit Lauras Finger. Schon bald ließ der stechende Schmerz nach.

"Ist dir klar, dass du die kleine Biene beinahe getötet hättest?", fragte Lara nun mit etwas strenger Stimme.

"Aber ... Sie hat mich einfach so gestochen, obwohl ich überhaupt nichts gemacht habe!", protestierte Laura, die überhaupt nicht verstand, warum ihrer Mutter die Biene so sehr Leid tat.

"Natürlich hast du was gemacht. Du hast einfach so nach der Blume gegriffen, auf der die Biene gerade Nektar ausgesaugt hat. Dadurch hat sie sich so bedroht gefühlt, dass sie dich dann gestochen hat", erklärte Lara nun etwas verständnisvoller. Laura hatte inzwischen aufgehört zu weinen und wischte sich die Tränen weg.

"Das war aber keine Absicht!", schwor sie.

"Das weiß ich ja", meinte Lara beschwichtigend und sah nun zu der kleinen Biene herab, die sich ganz langsam und zuckend wieder in die Lüfte erhob. "Sie hat großes Glück gehabt. Normalerweise verlieren Bienen ihren Stachel, wenn sie jemanden gestochen haben und sterben dann."

Laura sah nun auch zu der Biene. Nun tat es ihr wirklich sehr Leid.

"Tut mir Leid, kleine Biene", entschuldigte sie sich. Nach diesen Worten flog die Biene davon.

"Du bist ein gutes Kind", sagte Lara und küsste ihre Tochter. Nun nahm sie das Blatt wieder von Lauras Finger, wo der rote Punkt und die Färbung bereits verschwunden waren.

"Tut es noch weh?"

Laura schüttelte den Kopf und sah sich nun nach einer neuen Blume um, um ihren Kranz endlich zu beenden.

"Laura?", fragte Lara auf einmal.

"Ja?", fragte Laura, die nun eine Blume genau nach Bienen und anderen Insekten absuchte.

"Bitte ... versprich mir, dass du niemals jemanden töten wirst."

Verwundert, sah Laura ihrer Mutter ins makellose Gesicht, welches nun sehr ernst wirkte.

"Glaube mir, es ist kein schönes Gefühl, jemanden das Leben genommen zu haben. Das Leben ist das Wertvollste, was wir haben. Jedes Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, verdient es zu leben. Es spielt auch überhaupt keine Rolle, wie böse derjenige ist."

Laura sah ihre Mutter immer noch voller Verwunderung an.

Doch dann lag ihr eine Frage auf der Zunge.

"Hätte sogar der Dunkle Lord verdient zu leben?", fragte sie.

Laras Blick verfinsterte sich.

"Ja, sogar er", murmelte sie. Laura kam es mehr so vor, als würde ihre Mutter das Gegenteil empfinden. Nun pflückte sie auch die letzte Blume und flochte sie in den Kranz, während ihre Mutter auf ihre Antwort wartete.

Schließlich wandte sich Laura ihr wieder zu und legte ihr den fertigen Blumenkranz um den Hals.

"Ja, Mum. Ich verspreche es dir", sagte sie mit einem Lächeln.

Lara lächelte ebenfalls und umarmte ihre Tochter liebevoll...
 

***
 

Ganz langsam öffnete Laura ihre schweren Augenlider. In ihrem Kopf dröhnte ein heftiger Schmerz und auch der Rest ihres Körpers tat sehr weh.

Sachte hob sie ihren Kopf und erkannte, dass sie auf einem kalten, harten Steinboden lag. Kein Wunder, dass in ihrem Kopf regelrecht nach Gold gegraben wurde.

Seltsamerweise fiel ihr das Atmen unheimlich schwer. Mit ihrer Zunge schmeckte sie Blut in ihrem Mund, viel Blut.

Sie wollte das krustige Blut um ihren Mundwinkeln herum abkratzen, doch sie konnte nicht. Ihre beiden Hände waren stramm hinter ihrem Rücken gefesselt. Das kräftige, dünne Seil schnitt leicht in ihre Haut ein. Es war vollkommen unmöglich, sich zu befreien.

Verwundert, sah sie sich so gut es ging um. Sie lag in einer Kerkerzelle, deren Tür zu ihrer Überraschung offen war. Wo war sie nur? War sie überhaupt noch in Hogwarts? Und wo waren Mariah und die anderen?

Laura versuchte, aufzustehen, doch ihre Beine konnte sie kaum bewegen und ihr Bauch schmerzte heftig. Ihr Hals war unangenehm trocken und brannte leicht.

Erst jetzt bemerkte sie ihren Umhang, der zusammengelegt neben ihr lag. Ihr war sehr kalt, da sie die kurzärmlige Schulbluse trug, welche leicht von ihrem Blut befleckt war.

"Na, wieder wach?"

Laura zuckte heftig zusammen und drehte ihren Kopf in die Richtung, aus der diese bekannte eiskalte Stimme gekommen war. Am Zelleneingang stand ein großer, stattlicher, vermummter Mann, dessen Gesicht von einer Todessermaske verdeckt wurde. In seiner Hand hielt er einen weißen Becher.

"Ich hoffe, die Fesseln sind dir nicht so unangenehm", faselte er amüsiert und betrat die Zelle. Laura versuchte, von ihm wegzurutschen, doch ihre Schmerzen ließen das nicht zu.

Der Todesser beugte sich zu ihr runter und setzte sich direkt neben sie. Langsam glitt seine eine Hand zu seinem Gesicht und nahm die Maske herunter. Lauras Augen weiteten sich bei dem Anblick dieses blassen Gesichtes. Ängstlich, starrte sie Lucius Malfoy, den Mörder ihrer Mutter an.

"Schön, dass du dich noch an mich erinnerst", flüsterte er, stellte den Becher auf den Boden ab und

zog sich seelenruhig die schwarzen Lederhandschuhe aus.

Dann griff er auf einmal nach ihrer Schulter und zog sie so zu sich heran, sodass sie nun aufrecht saß. Lucius griff wieder nach dem Becher und hielt ihn Laura vor die blutverschmierten Lippen.

"Trink das. Das löst das Blut in deinem Mund auf und lindert die Schmerzen in deinem Hals", sagte er. Laura starrte den Becher trotzig an und drehte ihren Kopf zur Seite. Obwohl ihr Hals wirklich sehr weh tat und der metallene Geschmack in ihrem Mund mehr als widerlich war, würde sie diesen Trank nicht trinken. Diese Genugtuung würde sie ihm nicht geben.

Sie erschrak, als Lucius auf einmal ihre Haare packte und ihren Kopf in den Nacken drückte. Brutal flößte er ihr den Trank ein, an dem sie sich durch den Schreck und auch durch den Widerstand heftig verschluckte. Sie hustete, wodurch sie dabei etwas Blut und auch was von dem Trank wieder ausspuckte. Als der Becher endlich leer war, ließ Lucius diesen auf den Boden fallen und ließ Lauras Haare wieder los. Sie neigte ihren Kopf nach vorne und hustete laut weiter. Das Meiste vom Trank hatte sie geschluckt und auf einmal schmeckte sie, dass das Blut in ihrem Mund immer weniger wurde und schließlich komplett verschwand. Auch der Schmerz in ihrem Hals ließ nach.

Sie hielt den Atem an, als Lucius plötzlich ein weißes Seidentuch zückte und ihr damit zärtlich das Blut und den Trank wegwischte, was noch an ihrem Mundwinkel und an ihrem Kinn klebte. Widerwillig ließ sie es geschehen. Als ihr Gesicht vollständig gesäubert war, steckte Lucius das Tuch wieder ein und durchbohrte mit seinem kalten Blick die Augen des Mädchens.

"So, jetzt können wir ja ein wenig miteinander plaudern", sagte er mit einem Grinsen, was Laura überhaupt nicht mochte.

"Plaudern?", fragte sie unsicher. Lucius nickte. Laura hatte nicht gerade Lust, mit diesem Bastard zu 'plaudern', doch einige Fragen lagen ihr schon auf der Seele.

"Wo bin ich hier?", wollte sie wissen.

"In den entlegensten Kerkern von Hogwarts", antwortete Lucius. Laura wusste nicht, ob sie sich freuen sollte über die Antwort, nachdem, was in den letzten Stunden wohl passiert war.

"Wo sind Mariah und die anderen?"

Lucius Grinsen wurde breiter.

"Deine Freundin und Potter führen mit dem Dunklen Lord das Ritual durch."

Laura erbleichte. Langsam ließ sie den Kopf nach vorne sinken.

'Bei Merlin', dachte sie. Nur weil sie zu schwach gewesen war sich zu wehren, mussten Harry und Mariah nun dieses Ritual über sich ergehen lassen.

"Meinen Sohn", fuhr Lucius langsam fort und Laura spitzte ihre Ohren, "und deinen Vater habe ich auch in eine hübsche Zelle gebracht. Dort warten sie schon darauf, von mir ins Jenseits befördert zu werden."

Laura starrte ihn hasserfüllt an.

"Wann?"

Lucius betrachtete sie fragend.

"Wann sollst du sie töten?", fragte sie angespannt. Lucius überlegte.

"Tja, ungefähr eine halbe Stunde habt ihr drei noch Zeit", antwortete er und grinste sie an. Lauras Augen weiteten sich erneut. Drei? Also hatte er den Auftrag erhalten, auch sie endgültig zu beseitigen.

"Der Mord an meine Mutter", sagte sie leise und sah ihn scharf an, "war auch ein Auftrag des Dunklen Lords, oder?"

Lucius Grinsen verschwand einfach nicht, sondern wirkte immer hämischer.

"Ja, ein Auftrag, den ich mit Freuden erfüllt habe", erwiderte er.

Laura biss sich vor Wut auf die Unterlippe. Sie erinnerte sich an den Tag, an dem Lucius Malfoy einfach in ihr Haus gekommen war, sich mit ihrer Mutter ein heftiges Wortgerangel geliefert und sie letztendlich umgebracht hatte.

"Dem Dunklen Lord und auch vielen anderen war aufgefallen, dass sie nicht mehr bei den Todessertreffen aufgetaucht ist und dass sie einfach alle Gegenstände der schwarzen Magie aus ihrem Besitz verkauft hat. Dann wurde der Auftrag erteilt, sie zu töten, und diesen habe ich sofort angenommen und ausgeführt", fügte Lucius noch hinzu.

"Hast du sie so sehr gehasst?", fragte Laura zornig.

Lucius Augenbrauen gingen ein wenig in die Höhe und auf einmal schloss er seine Augen.

"Nein ... eigentlich nicht. Im Gegenteil, ich habe sie über alles geliebt", murmelte er.

Das kleine bisschen Farbe verschwand aus Lauras Gesicht.

"W-was?", hauchte sie völlig entsetzt.

Lucius öffnete wieder seine kalten Augen.

"Schon damals in der Schule, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass ich nur sie haben wollte und keine andere. Doch sie fürchtete sich vor mir, denn ich hatte nicht gerade einen guten Ruf. Obwohl wir im selben Haus waren und sie nur eine Klasse unter mir, kam ich einfach nie nahe genug an sie heran. Und dann, im sechsten Schuljahr, nahm er sie mir weg ..."

Laura erschauderte leicht bei dem Ton, in dem er den letzten Satz ausgesprochen hatte.

"Snape", flüsterte sie wissend.

Völlig unvorhergesehen, packte Lucius sie an beiden Schultern und drückte sie nach hinten auf den Boden. Laura keuchte laut auf, da sie nun mit ihrem ganzen Gewicht auf ihren Händen lag, die noch immer sehr stramm gefesselt waren. Erschrocken, sah sie zu dem gnadenlosen Gesicht Lucius' hoch, der nun auf allen vieren über ihr war.

"Ja, Severus Snape!", raunte er sie an. "Er hat sich an sie rangemacht und sie ist doch tatsächlich auf sein unschuldiges Getue reingefallen! Ich habe ihn immer wieder gewarnt, sich von ihr fern zu halten, doch das interessierte ihn nicht! Nach der Schule sind sie dann dem Todesserkreis beigetreten und haben dem Lord die Treue geschworen und sind dann zusammen gezogen. Währenddessen hatte ich geheiratet, doch das hielt mich keineswegs davon ab, sie weiter im Auge zu behalten."

Nun hielt Lucius inne und betrachtete das verzweifelte Mädchen unter ihm. Einige Haarsträhnen hingen ihr im Gesicht, welches schweißnass und kreidebleich war. Ihre Augenlider zuckten leicht und ihre zarten, rosigen Lippen zitterten. Langsam strich er ihre schwarzen Haare aus dem Gesicht und fuhr mit seinen Fingern ihren Lippen nach.

"Du bist genauso wunderschön wie sie es war", murmelte er und hob leicht ihren Oberkörper zu sich hoch. "Die gleichen pechschwarzen Haare, die gleichen dunklen, grünen Augen, die gleiche weiße, makellose Haut. Bei deiner Maleinbrennung habe ich dich zum ersten Mal gesehen. Du warst gerademal ein paar Wochen alt. Doch in diesem Moment erwachte in mir wieder dieser Wunsch, jemanden zu bekommen ... Dich zu bekommen."

Laura konnte nur noch stockend Luft holen. Sie konnte einfach nicht glauben, dass ihr Erzfeind sie gerade buchstäblich im Arm hielt und ihrem Gesicht immer näher kam.

"Je älter du wurdest, desto ähnlicher wurdest du ihr. Mein Wunsch, dich zu berühren, dich in den Arm zu nehmen, wurde immer unerträglicher. Deine Mutter bemerkte es und tat alles, um dich von mir fern zu halten. Doch nun ist sie tot ... und dich habe ich endlich für mich allein."

Mit diesen Worten presste er seine Lippen auf die ihrigen. Vor Schreck öffnete Laura ihren Mund, was mal wieder ein Fehler von ihr in so einer Situation war, denn Lucius nutzte die Chance und drang mit seiner Zunge in ihren Mund ein.

Gequält, schloss Laura ihre Augen. Sie konnte sich gut daran erinnern, wie Draco sie damals am Weihnachtsball ebenfalls so einfach überrumpelt hatte. Doch damals hatte sie Wärme und Geborgenheit empfunden, was hier auf keinen Fall so war.

Lucius küsste sie sehr aufzwingend und schon beinahe hungrig, als ob er sie verschlingen wollte. Laura bekam durch diesen brutalen Kuss kaum noch Luft und versuchte, sich von ihm zu lösen, was ihr aber nicht gelang.

Sie spürte, wie seine Zunge an ihrer eigenen entlang strich und bekam eine regelrechte Gänsehaut. Sie ekelte sich so sehr. Doch dadurch erwachte in ihr wieder ihr Kampfgeist und mit aller Kraft, die sie mit ihrem schwachen Körper noch aufbringen konnte, biss sie in seine Zunge.

Wie von der Tarantel gestochen, schubste er sie heftig von sich, wodurch sie mit ihrer rechten Schläfe mit voller Wucht auf den harten Steinboden fiel. Laura schmeckte sein Blut in ihrem Mund und spuckte es vollkommen angeekelt aus. Hechelnd schnappte sie nach Luft. Ihr Brustkorb hob und senkte sich in Rekordschnelle und an ihrer rechten Schläfe spürte sie einen starken Schmerz.

Mit schlimmer Vorahnung sah sie zu ihrem Peiniger hoch, der nun über ihr kniete und sich die Hand vor dem Mund hielt. Langsam nahm er die Hand wieder weg und sah sie mit blutverschmierten Lippen an.

"Das war auch etwas, was ich so sehr an ihr liebte", säuselte er und wischte sich das Blut weg. "Dieser Kampfgeist und diese Sturheit. Sie war einfach eine atemberaubende Frau."

Nun beugte sich Lucius wieder zu ihr runter und legte sich auf ihren Körper, der sich nun vollkommen verkrampfte vor Angst. Laura versuchte, ihn mit ihren zitternden Beinen von sich runterzudrücken, doch seine Knie pressten diese auf den Boden.

Lucius' Hand streichelte so sanft ihre Wange, sodass es Laura irgendwie eine Heidenangst einjagte. Sie spürte ihre Hände unter sich kaum noch. Ihr Kreuz schmerzte heftig und das Gewicht des Mannes drückte ihr die Luft aus den Lungen. An ihrer schmerzenden Schläfe fühlte sie etwas Warmes herunterlaufen. Mit Sicherheit blutete sie dort.

"Doch dieser Blick", sagte Lucius und sah ihr wieder tief in die Augen. "Das ist genau dieser widerliche Blick von deinem Vater. Wenn ich dich ansehe, würde ich dich am liebsten überall berühren ... doch dieser Blick ... zwingt mich schon beinahe dazu, dir deinen wunderschönen Hals zu brechen."

Mit seiner großen Hand umschloss er Lauras schlanken Hals und drückte leicht zu. Die junge Slytherin röchelte, doch schon ließ er sie wieder los.

"Doch ich darf dich nur noch für ungefähr eine Viertelstunde am Leben lassen. Und diese Zeit werde ich nutzen ...", sagte er und fing auf einmal an, ihren Hals zu küssen. Laura erstarrte beinahe wie zu Stein. Das hier konnte doch alles nicht wahr sein. Der Vater ihres Freundes und Mörder ihrer Mutter fing soeben an sich an ihr zu vergehen. Und sie konnte sich überhaupt nicht dagegen wehren.

Lucius' Lippen saugten sich an ihren Hals fest, wodurch sie laut keuchen musste.

Sie konnte es einfach nicht fassen, dass Draco, der Mensch, den sie am meisten liebte, demjenigen so sehr vom Aussehen ähnelte, den sie am meisten hasste. Was für ein grausamer Wink des Schicksals.

Ihr Körper erzitterte heftig, als Lucius langsam die Knöpfe ihrer Bluse öffnete und die freigelegte Haut mit drängender Leidenschaft liebkoste. Schon bald waren alle Knöpfe geöffnet und Lucius Hände strichen über Lauras Brüste.

Sie musste durch diese unerwünschte Berührung laut seufzen, wodurch Lucius sie wieder mit seinem dreckigen Grinsen betrachtete.

"Na, das gefällt dir, oder? Wirklich schade, dass mein Sohn dir deine Unschuld genommen hat. So ein unwürdi -"

Er kniff die Augen zu, da Laura ihm soeben mitten ins Gesicht gespuckt hatte. Verblüfft, musterte er sie, wie sie ihn voller Abscheu ansah.

"Er ist auf jeden Fall der Einzige, der mir so nahe sein darf! Ich liebe Draco und dich hasse ich wie keinen anderen!", fuhr sie ihn an.

Lucius Augen nahmen auf einmal einen seltsamen Glanz an und erneut packte seine linke Hand ihre Haare und drückte ihren Hinterkopf auf den Boden. Mit der anderen Hand wischte er den Speichel von seinem Gesicht.

"Da haben wir doch etwas gemeinsam. Ich liebe dich, weil du deiner Mutter so ähnlich siehst. Doch zugleich hasse ich dich, weil du mich mit dem trotzigen Blick deines Vaters regelrecht verfluchst!", raunte Lucius und wanderte mit seiner leicht blutenden Zunge von ihrem Kinn zu ihren Schlüsselbeinen und dann zwischen ihren Brüsten herab. Er hinterließ dabei eine feine Blutspur auf ihrer Haut. Seine grobe Hand strich nun an ihren Seiten herunter und streichelte fast ihren gesamten Körper.

"W-warum hast du Mum umgebracht, obwohl du sie so geliebt hast?", stotterte Laura. Sie spürte, wie seine Lippen auf ihrer Haut ein Grinsen bildeten. Nun sah er wieder auf sie herab.

"Weil sie Severus nicht vergessen wollte. Auch nachdem der Dunkle Lord verschwunden war und sie mit dir bei uns Todessern geblieben ist, habe ich versucht, sie für mich zu gewinnen. Doch sie hat mich verachtet. Sie schrie mir immer mitten ins Gesicht, dass sie nur einen auf der Welt liebte. Und zwar ihn! Der, der sich alles genommen hat, was ich eigentlich besitzen müsste. Lara und dich. Und als Lara auch noch dich von mir fern halten wollte, kam mir der Auftrag des Dunklen Lords gerade recht. Wenn ich sie schon nicht für mich gewinnen konnte, wollte ich wenigstens dich haben", erzählte Lucius und streifte ihr mit einer schnellen Bewegung den BH runter. Laura entfiel ein spitzer Schrei des Entsetzens. Der Todesser umfasste ihre eine Brust mit der rechten Hand und massierte diese mit starkem Druck. Laura errötete heftig vor Scham und kniff ihre Augen zu.

"Lara wankte immer hin und her zwischen ihrem Weg, eine Todesserin zu bleiben oder zu Severus zurückzukehren. Deswegen schrieb sie ihm mehrere Briefe. Auch Severus schickte mehrere Eulen ab, um sie zu finden, da sie ihr Haus auf einen anderen Platz in diesem Land gebracht hat. Doch beide bekamen nie die Briefe des anderen. Denn ich habe ihre Eulen abgefangen und ihnen die Briefe weggenommen."

Laura riss vor Schock ihre Augen auf und starrte nun in die schadenfrohen Lucius'.

"Was? Dann hast du dafür gesorgt, dass -"

Laura konnte diesen Satz nicht beenden, da Lucius sich wieder ihren nackten Brüsten zuwandte und diese mit harten Küssen und leichten Bissen bedeckte. Laura musste wieder gegen ihren Willen laut keuchen. Ihre geröteten Wangen brannten förmlich. Langsam schossen ihr die Tränen in die Augen und liefen über ihre Schläfen. Noch immer war seine Hand in ihren Haaren und drückte ihren Kopf so zu Boden.

"Ja, ich habe dafür gesorgt, dass beide nun endgültig die Hoffnung aufgeben und nicht mehr zueinander finden", keuchte Lucius, während er ihre linke Brustwarze mit dem Mund umschloss und seine rechte Hand unter ihrem Rock wanderte und zwischen ihre Beine glitt.

Ihr Körper zuckte heftig zusammen und sie begann, ängstlich zu wimmern.

Lucius kam nun wieder auf selber Höhe zu ihr hoch. Seine Wangen waren nun leicht rot und feiner Schweiß lief über seine Stirn. Einzelne blonde Haarsträhnen, die sich aus seinem schwarzen Haarband gelöst hatten, hingen herunter und streiften ihre Haut. Seine grauen Augen glänzten nun voller Gier und Verlangen.

"Aber das braucht dich nun nicht mehr zu interessieren, meine Schöne. Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du deinen Vater, deinen Freund und deine Mutter erst im Jenseits wiedersehen", sagte er mit leicht zitternder Stimme und schlüpfte mit seinen Fingern ungeduldig in ihren Slip, um ihn ihr auszuziehen. Laura schloss erneut beschämt ihre Augen. Nun gab sie alle Hoffnung auf. Jeder Widerstand war nun vollständig gebrochen.

Ganz plötzlich vernahm sie ein dumpfes Geräusch, ein qualvolles Keuchen und auf einmal fiel der blonde Schopf von Lucius auf ihre Brust und das ganze Gewicht des Mannes erdrückte sie regelrecht.

Erschrocken, öffnete sie ihre Augen und sah Draco, der mit dem erhobenen langen Gehstock von Lucius über ihr stand. Lucius lag bewusstlos auf ihr. Auf einmal betrat ihr atemloser Vater, der die Szene entsetzt betrachtete, die Zelle. Sofort schritt er auf sie zu und zog den Ohnmächtigen von ihr runter.

Draco warf den Gehstock zur Seite und hob Lauras zitternden Oberkörper an.

"Ist alles in Ordnung?", fragte er sie. Laura antwortete jedoch nicht, sondern weinte hemmungslos drauflos.

Draco nahm sie, ohne zu zögern, in den Arm und öffnete dabei ihre Fesseln. Nachdem sie nun vollkommen befreit war, rückte sie zuerst ihren BH zurecht und knüpfte ungeschickt und mit zitternden Händen ihre Bluse zu. Sie weinte noch immer, wodurch ihr Liebster sie immer mehr an sich drückte.

"Ruhig", flüsterte er ihr beruhigend zu und legte ihren Schulumhang, der noch immer auf dem Boden lag, um sie. "Es ist vorbei. Ich bin ja bei dir. Es ist alles in Ordnung."

Laura beruhigte sich einigermaßen und sah nun zu dem niedergeschlagenen Mann auf dem Boden, an dessen Hinterkopf eine klaffende, blutende Wunde war. Ihr Vater hockte neben ihm und fühlte seinen Puls.

"Der wacht erstmal nicht mehr auf", sagte er und und musterte den bewusstlosen Mann mit einem

mörderischen Blick. Laura kam es so vor, als wollte ihr Vater Lucius noch mehr Verletzungen zufügen, doch stattdessen erhob er sich langsam und ging auf seine Tochter zu. Zärtlich strich seine Hand über ihren Kopf.

"Jetzt bist du in Sicherheit", versicherte er ihr mit einem erleichterten Lächeln. Laura nickte, weinte aber noch immer. Sie schnappte überrascht nach Luft, als sie auf einmal Dobby vor sich sah.

"Dobby", wisperte sie.

"Er hat uns befreit", erklärte Draco, ohne sie loszulassen. Laura vergoss noch viele Tränen, die aber diesmal vor Freude über das Auftauchen ihrer drei Retter entstanden waren.
 

***
 

"Warum haben Sie nichts gegen ihn unternommen?!", fuhr Cornelius Fudge Dumbledore an. Der Schuldirektor schweigte ihn nur an und sah ihm noch nicht einmal ins Gesicht.

Die Lehrer, die um ihn herum saßen, sahen ihn ein bisschen mitleidig an.

"Sie waren immer der Einzige, der gegen Sie-wissen-schon-wem eine wirkliche Chance hatte! Ich kaufe ihnen einfach nicht ab, dass sie nichts unternehmen hätten können!"

"Jetzt kriegen Sie sich mal wieder ein, Fudge!", raunte Sirius genervt, der neben Remus in der Ecke derselben Zelle saß. Die Schüler um ihn herum zuckten durch den Klang seiner Stimme heftig zusammen und rutschten so gut wie es in diesem engen Gefängnis ging von ihm weg. Sirius kümmerte das jedoch nicht.

Der Zaubereiminister drehte sich zu ihm um.

"Ist doch wahr!", zischte er. Jetzt langte es Sirius.

"Albus ist auch nur ein Mensch! Denken Sie, er kann uns vor jeder Gefahr retten, nur weil er ein sehr mächtiger Zauberer ist?! Außerdem wäre es nie so weit gekommen, wenn Sie uns allen schon von Anfang an geglaubt hätten!"

Fudge ließ nun ein seltsames Geräusch zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen ertönen, welches einem Knurren glich.

"Und Ihr Neffe war es, der Voldemort die vielen Informationen geliefert hat!", fügte Sirius noch hinzu. Sofort zuckten alle Anwesenden außer Dumbledore, Sirius, Remus und Mrs. Figg, die einsam in der anderen Ecke hockte, durch die Erwähnung des Namens zusammen.

Fudge wurde blass und drückte seinen noch immer bewusstlosen Neffen noch mehr an sich.

"Tatze", murmelte Remus und legte seine Hand auf die Schulter seines Freundes, "Daniel hat das doch nicht absichtlich getan." Sirius betrachtete besorgt den Mann neben sich, der seine Arme auf seine angezogenen Knie abgestützt hatte. Remus' sonst so warme, braune Augen waren ausdruckslos und wiederspiegelten gar keine Emotion.

"Ist alles in Ordnung, Moony?"

Remus nickte stumm. Sirius seufzte. Er sah auf, als einer der Minister, der einen seltsam gekräuselten Ziegenbart besaß, zu Wort kam.

"Eigentlich haben wir es nur diesem Potter zu verdanken, dass wir jetzt alle hier festsitzen", brummte er. Alle Anwesenden sahen auf und spitzten die Ohren. Der Minister fuhr fort.

"Nur, weil er auf dieses Mädchen reingefallen ist, konnten diese Todesser wahrscheinlich hier eindringen." Ein kurzes Schweigen folgte. Doch dann ging ein Raunen durch die beiden Zellen. Mehrere Schüler murmelten zustimmende Argumente durcheinander.

"Genau! Diese Kuh hat uns allen was vorgemacht!", sagte ein Viertklässler aus Ravenclaw.

"Vielleicht hat Harry Potter sich ja auf die Seite von Ihr-wisst-schon-wem geschlagen und ist deswegen mit der zusammen!", kam es von einem Mädchen aus der siebenten Klasse von Hufflepuff.

"Quatscht doch nicht so ein Blech!"

Alle wandten sich Ron zu, der soeben gesprochen hatte. Seamus, der in seiner Nähe saß, verzog das Gesicht.

"Das glaub ich jetzt nicht! Bist du etwa immer noch auf Harrys Seite?", fragte er ungläubig. Ron begegnete ihm mit einem trotzigen Blick. Die ohnmächtige, schwer verletzte Hermione lag noch immer in seinen Armen und wurde von seinem Umhang gewärmt.

"Natürlich! Er ist immerhin mein bester Freund!", erwiderte er.

"Falls es dir entgangen ist, Weasley", schnarrte ein Ravenclawjunge, ein paar Meter vor ihm, "dein angeblich bester Freund hat uns heute alle verraten!"

"Harry hat uns nicht verraten und Mariah auch nicht! Seid ihr alle blind geworden oder habt ihr nicht gesehen, wie ungehorsam sie gegenüber Voldemort war?" Seine Mitschüler zuckten erneut zusammen, was Ron jedoch nicht beachtete.

Auf einmal fing Neville, der auch nur etwas von ihm entfernt saß, an zu zittern. Sein Gesicht war blass und seine Augen spiegelten Entsetzen.

"D-du wusstest es!", nuschelte er. Ron sah ihn fragend an und die anderen taten es ihm gleich.

"Du wusstest, dass sie die Tochter von Du-weißt-schon-wem ist und dass Harry Bescheid wusste! Deswegen hast du mich gebeten, niemanden davon zu erzählen, dass die beiden ein Paar sind!", sagte er panisch und deutete mit zitterndem Zeigefinger auf Ron. Sofort schnappten alle erschrocken nach Luft und beäugten Ron mit misstrauischen Blicken.

"Hey, Neville, komm mal wieder auf den Teppich, ja?! Ich wusste, dass die beiden zusammen sind, aber ich wusste nichts über Mariahs wahre Identität!", schwor Ron.

"Und warum hast du mich dann gebeten, nichts zu verraten?"

"Weil es Harry schon gehörig auf den Keks ging, dass ihr euch alle nur wegen seiner Freundschaft mit Mariah das Maul zerrissen habt!", raunte Ron.

"Ron!", kam es auf einmal von Dean. Ron drehte sich zu ihm. Seine kleine Schwester war ebenfalls ohnmächtig und ihr Kopf lag auf Deans Bein.

"Weißt du vielleicht irgendetwas darüber, was der Typ oben über Ginny gesagt hat? Dass sie angeblich damals für die Angriffe auf die Muggelgeborenen verantwortlich war?", wollte er wissen. Sofort waren alle Blicke entweder auf ihn oder auf Ron gerichtet, der noch immer seine Schwester betrachtete. Ein langes Schweigen folgte, bis Ron zu Dean aufsah.

"Ja das tu ich, Dean. Aber da sich hier gerade alle angiften und es sowieso nur Missverständnisse geben würde, schlage ich vor, dass du Harry fragst. Er wird dir sicher alles erklären", war Rons Antwort. Seine Mitschüler sahen ihn mit großen Augen an.

"Erklären?!", presste Fudge ungläubig hervor. "Wahrscheinlich wird er bald mit den Todessern hier reinschneien und uns alle im Auftrag von Ihr-wisst-schon-wem erledigen!"

"Cornelius ..."

Sofort erschraken die meisten, da Dumbledore zum ersten Mal etwas von sich gegeben hatte, seit sie hier unten eingesperrt waren. Alle starrten ihn angespannt an. Es war so ruhig, man hätte eine Stecknadel gehört, hätte man sie fallen lassen.

"Sie haben heute eingesehen, dass Harry niemals etwas mit der dunklen Magie zu schaffen hatte. Er hat Voldemort vorhin nur zugestimmt", er sprach weiter, ohne auf Fudges Zusammenzucken zu achten, "weil eine Freundin von ihm in Gefahr war. Für Sie und auch alle anderen hier hätte er das sicher auch getan. Und auch Mariah ist gegen ihren Vater. Ich bin sicher, dass Sie das auch mitbekommen haben, obwohl Sie wie wir alle von dem Schockzauber getroffen worden sind. Anstatt schon den Teufel an die Wand zu malen, sollten wir lieber Harry und Mariah vertrauen und hoffen, dass sie Voldemort besiegen können."

Alle Anwesenden, egal ob Schüler, Lehrer oder Minister, sah den alten Zauberer vollkommen verblüfft an. Fudge Gesicht jedoch verfärbte sich bald krebsrot vor Wut.

"VERTRAUEN?! Dumbledore! Dieses Mädchen ist die Tochter von Sie-wissen-schon-wem! Mit anderen Worten die Brut des Teufels! Und Harry ist auf sie reingefallen!", fuhr er Dumbledore an. Dieser schloss für wenige Sekunden die Augen.

"Aber sie und Harry", sagte er und öffnete sie wieder, "sind die einzigen, die uns und die gesamte Welt noch retten können. Denn nur sie beide sind dazu imstande, Voldemort für immer zu besiegen." Nun erbleichte Fudge wieder. Er und die anderen starrten den Schulleiter immer noch ungläubig, aber zugleich auch irgendwie verwirrt an. Es war eine lange Zeit still, bis auf einmal die Stimme von Lavender Brown, die in der anderen Zelle saß, ertönte.

"Was machst du denn da, Parvati?"

Alle wandten sich neugierig dem Mädchen aus Gryffindor zu und sahen, dass Parvati eine kleine Kristallkugel auf dem Schoß hatte.

"Ich versuche, darin zu sehen, was soeben in der Großen Halle geschieht", antwortete sie und führte leichte Bewegungen mit den Händen aus.

"Sehr vorbildlich, Miss Patil!", sagte Professor Trelawney. "Selbst in den verzwicktesten Situationen versuchen sie, ihr inneres Auge zu schulen, wirklich vorbildlich."

Professor McGonagall, die neben der Wahrsagelehrerin saß, verdrehte genervt die Augen.

"Geht das überhaupt ohne Zauberstab?", wollte Seamus wissen und fing sich damit einen mürrischen Blick von Trelawney ein. So wie es aussah, hatte er in ihrem Unterricht nicht richtig aufgepasst.

"Nein, man muss sich nur sehr gut konzentrieren. Mit etwas Glück und Talent klappt es dann auch", erklärte Parvati, ohne die Augen von der Kugel zu nehmen.

Plötzlich kämpfte sich Dumbledore durch die kleine Masse in seiner Zelle bis zu den Gitterstäben durch.

"Miss Patil?", sagte er, wodurch sich Parvati und die restlichen Schüler bei ihr ihrem Schulleiter zuwandten. "Könnten Sie die Kristallkugel vielleicht zu uns rüber rollen?"

Parvati sah ihn vollkommen verdutzt an. Die anderen taten es ihr gleich.

"Äh ... okay", nuschelte sie und krabbelte zu den Gitterstäben.

"Gehen Sie bitte nicht zu nahe an die Gitterstäbe ran", warnte Dumbledore sie. Parvati nickte und ließ die Kugel mit ihrem dünnen Handgelenk ganz sachte durch zwei Gitterstäbe gleiten. Zum Glück war die Kugel nicht zu groß. Parvati legte sie auf den Steinboden ab und gab ihr einen kleinen, aber gekonnten Schubs.

Vollkommen angespannt, sahen alle zu, wie die Kugel langsam auf die gegenüberliegende Zelle zurollte. Sie war gerade in der Mitte angekommen, als sie leider in einer kleinen Delle im Boden zum Halt kam.

Enttäuscht, seufzten alle Anwesenden. Doch auf einmal hob Dumbledore seine Hand und in der nächsten Sekunden schwebte die Kristallkugel langsam in Richtung Decke.

"Albus! Sie können ohne Zauberstab zaubern?!", fragte Professor McGonagall mit offenem Mund.

"Nur ein paar leichte Zauber. Es ist nämlich sehr schwierig", murmelte er. Seine Worte sah man ihm gut an, denn seine erhobene Hand zitterte heftig.

Nun wuchs die Kugel plötzlich auf die zehnfache Größe und ein Bild begann sich dort zu bilden. Alle schnappten erschrocken nach Luft, als sie erkannten, was die Kugel ihnen zeigte...
 

***
 

Krampfartig zerrte Mariah an den Ketten, die ihre Hände fesselten. Sie und Harry lagen auf den beiden Steinplatten auf dem Rücken. Ihre Umhänge lagen daneben auf dem Boden.

Die Todesser hatten um sie herum einen großen Kreis gebildet und genau zwischen den beiden Steinplatten stand Tom, der seine Arme vor der Brust verschränkt hatte.

Belustigt, musterte er seine Tochter und trat näher zu ihr heran. Diese begegnete ihm mit einem verhassten Blick.

"Was schaust du mich so böse an? Du hast doch selbst eingewilligt, mitzumachen. Ich habe dich nicht dazu gezwungen, zumindest nicht physisch", sagte er mit einem fiesen Grinsen.

Mariah presste die Lippen zusammen und drehte ihr Gesicht von ihm weg, was jedoch ein großer Fehler von ihr gewesen war, denn ihr Vater packte brutal ihr Haar und zog ihr Gesicht wieder in seine Richtung. Seine Augen blitzten sie wütend an und seine Stimme bebte.

"Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!", zischte er auf Parsel. Mariah erzitterte bei diesem schaurigen Klang. Das junge Gesicht ihres Vaters kam ihr bedrohlich nah. Sein warmer Atem streifte ihre Haut, was bei ihr eine regelrechte Gänsehaut auslöste.

"Bist du dir eigentlich im Klaren, wie viel Ärger du mir in den letzten Monaten beschert hast?",

flüsterte er nun wieder in normaler Sprache. Auch dieses Mal schwieg Mariah wieder. Die Finger in ihren Haaren krallten sich förmlich an der Kopfhaut fest, was sehr wehtat.

Auf einmal ließ er seine andere Hand in seinen Umhang gleiten und holte etwas hervor, was er ihr nun direkt vor die Nase hielt.

Mariahs Augen weiteten sich rapide. Es war das Buch der Blutrituale, welches sie vor einiger Zeit in der Nocturngasse gekauft und kurz darauf wieder verloren hatte.

"Na, erkennst du es wieder?", fragte Tom gehässig. Mariah starrte jedoch nur ungläubig die blutrote Überschrift auf dem Buchrücken an, ohne auf seine Frage zu reagieren. Doch als er es neben ihr auf den Steintisch legte, war sie nun gezwungen, ihm wieder in die Augen zu sehen. Seine Hand hatte er schon längst von ihren Haaren zurückgezogen.

"Warst bestimmt ganz schön niedergeschlagen, als es wieder verschwunden war", murmelte er grinsend. Mariahs Augen funkelten ihn nun wieder voller Abscheu an. Oh ja ... Sie war niedergeschlagen gewesen, sogar mehr als das.

Immerhin war sie einen ganzen Tag lang diesem Buch hinterher gejagt.

"Ich habe von Anfang an gewusst, dass du dieses Buch vor mir finden und alles daran setzen würdest, damit ich es nicht bekomme."

Verwirrt, sah Mariah Tom an. Was meinte er damit? Als hätte sie dies laut ausgesprochen, wurde ihre Frage sofort beantwortet.

"Ich meine damit, dass ich nur darauf gewartet habe, dass du dieses Buch finden würdest. Als es soweit war, habe ich alles in die Wege geleitet, damit das Buch aus Hogwarts rauskommt. Und wie erwartet, bist du mit deinen beiden Gefährten der Spur des Buches bis in die Nocturngasse gefolgt und ihr seid in meine Falle getappt. Doch meine Diener haben versagt", sagte er gefährlich leise, wodurch jeder Todesser beschämt den Kopf einzog, "und ihr seid entkommen. Das hat mich ganz schön verärgert. Aber zum Glück konnte meine treue Nagini euch aufspüren und das Buch zu mir bringen."

Je mehr er gesprochen hatte, desto mehr hatte sich Mariah an diesen grausigen Tag erinnert. Nagini war es also tatsächlich gewesen. Diese Schlange hatte sie damals gebissen, damit sie die schwarze Box mit dem Buch fallen lassen sollte. Und das Schlimmste an all dem war ... es war alles geplant gewesen. Er hatte sie, Laura und Draco buchstäblich mit dem Buch geködert, um sie zu fangen. Das war zum Glück ja daneben gegangen, doch das Buch hatte er am Ende doch noch bekommen.

Dieser Mistkerl.

"Danke für das Kompliment", sagte Tom amüsiert.

Mariah klappte nun der Mund auf. Hatte sie die letzten Gedanken gerade laut ausgesprochen? Nein, ganz sicher nicht. Aber warum wusste er dann, dass sie ihn in Gedanken gerade so beleidigt hatte? Oder war das nur ein Trick, um sie zu verunsichern?

"Was denkst du, meine ich damit?", flüsterte er immer noch grinsend. Plötzlich kam sein Gesicht ihrem wieder unheimlich nah. Noch nichtmal eine Hand breit war er von ihr entfernt.

Mariah zitterte. Was würde er jetzt tun? Wie lange würde sie noch leben?

Tom strich sanft einige Haarsträhnen von ihrer Stirn und sah ihr direkt in die ängstlichen Augen. Er konnte sich in diesem eiskalten Grau spiegeln.

"Du hast Angst, nicht wahr?"

Mariah schluckte unmerklich, da ihr Vater wohl den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.

"Wirklich verständlich", fügte Tom hinzu und strich mit dem rechten Zeigefinger über ihre Wange.

Auf einmal bewegte sich die schlafende Nagini auf seiner Schulter und öffnete die schlitzförmigen Augen. Sie erblickte Mariah und zischte sie aggressiv an.

Mariah überkam die Panik und unruhig zerrte sie erneut an ihren Fesseln.

"Meister! Lasst mich sie töten! Lasst mich sie töten!", hörte sie aus dem Zischen des gefährlichen Reptils heraus. Mariah brannten beide Augen, da sie vor Angst nicht einmal blinzeln konnte. Sie erinnerte sich daran, dass sie als kleines Kind immer wieder Alpträume von einer unheimlichen sprechenden Schlange gehabt hatte, die ihre langen Giftzähne in sie versenkt hatte. Nun war ihr klar, dass Nagini sie die ganzen Jahre über in ihrem Kopf heimgesucht hatte.

"Noch etwas Geduld, meine treue Freundin, "murmelte Tom sanft und streichelte seine Schlange.

"Nachdem ich das bekommen habe, was ich will, kannst du mit ihr machen, was du willst."

Nagini zischte noch einmal laut vor Mordlust, bevor sie nun wieder verstummte und sich wieder ruhig auf Toms Schulter niederließ.

Nun trafen sich wieder die Blicke der beiden Blutsverwandten.

"Nachdem ich das bekommen habe, was ich will", wiederholte er im Flüsterton und berührte mit seinen Lippen ihre Stirn. Mariah kniff ihre Augen vor Scham zu. Sie hasste es so unendlich, ihm hilflos ausgeliefert zu sein. Tränen liefen aus ihren Augenwinkeln.

Auf ihrer Stirn spürte sie nun, dass die Lippen ihres Vaters ein dämonisches Grinsen bildeten. Langsam richtete er sich wieder auf, ohne seinen Blick von ihr zu nehmen. Mariah öffnete langsam wieder ihre Augen und wunderte sich, als sie Kettenrasseln vernahm. Dabei zerrte sie an ihren doch gar nicht.

"Du kochst ja ganz schön vor Eifersucht; am liebsten würdest du mich jetzt umbringen, oder Harry?", fragte Tom amüsiert, ging nun einen Schritt zur Seite und drehte sein Gesicht von seiner Tochter weg.

Nun konnte Mariah Harry sehen, der mit Zornesröte im Gesicht und mit zerrenden Händen in Ketten zu Tom aufsah. In seinen Augen konnte sie die unbeschreibliche Wut sehen und erschauderte leicht bei diesem Anblick.

Auf einmal holte Tom seinen Zauberstab hervor und richtete ihn auf Harry.

"Ich glaube, ich sollte dir diese bösen Gedanken austreiben. Crucio!"

Harry riss seine Augen weit auf und zerrte erneut mit aller Kraft an seinen Fesseln. Dieser brennende, unvorstellbare Schmerz, den er schon vor einem Jahr auf dem Friedhof erlebt hatte, schoss wie ein gewaltiger Flammenorkan durch seinen gesamten Körper. Dass Zentrum dieses Feuers schien jedoch seine Blitznarbe zu sein, die so heftig pochte und brannte, dass er dachte, sein Kopf wäre im nächsten Moment nicht mehr in einem Stück.

Es war unerträglich. Seine Knochen, sein Gewebe, seine Organe, seine Haut, seine Seele ... alles schien zu verbrennen.

Er schloss vor Schmerzen seine Augen und biss sich auf die Unterlippe um bloß nicht loszuschreien. Diese Genugtuung wollte er seinem Erzfeind nicht geben. Durch diesen Trotz blutete schon bald seine Lippe und ein Fluss von Rot lief über sein Kinn.

Weit entfernt vernahm er Toms Stimme, die etwas Beschwörendes von sich gab.

und plötzlich schien eine innere Explosion seinen Leib zu sprengen. Seine Wirbelsäule krümmte sich, wodurch er seinen Oberkörper heben musste und mit aufgerissenem, blutverschmierten Mund schrie er seine Qualen heraus.

Dieser Schmerzensschrei zog sich in die Länge bis Harry keine Luft mehr in den Lungen hatte. Erschöpft, schnappte er nach dem lebenserhaltenen Sauerstoff in der erhitzten Luft um ihn herum. Nach einem leichten Schwindelanfall bemerkte er erst, dass Tom den Folterfluch nun von ihm genommen hatte.

Mit schweren Lidern öffnete er langsam seine Augen und drehte seinen Kopf zur Seite. Er zuckte leicht zusammen, als er Mariahs bleiches Gesicht erblickte. Ihre wunderschönen Augen glänzten durch die Tränen, die aus ihren Augenwinkeln flossen.

Er erschrak heftig, als Toms Finger auf einmal mit einer unglaublichen Sanftheit seine pechschwarzen Haarsträhnen von seiner schweißnassen Stirn wegstrichen. Dabei berührten seine Fingerspitzen ganz leicht seine Narbe doch schon diese kleine unmerkliche Berührungen bereitete ihm erneut ein heftiges Dröhnen in seinem Kopf.

Harry wurde es immer schwummriger vor den Augen, doch durch diesen Nebelschleier konnte er Toms triumphales Grinsen sehen.

"Das war eine ausgebesserte Form des Crutiatus. Hat es dir gefallen?"

Harry verzog angewidert das Gesicht und antwortete nicht. Tom störte das nicht. Er strich nun mit seinen langen Fingern seinem Zauberstab entlang und sah diesen gelangweilt an.

"Weißt du ...", murmelte er, "du hast mich vorhin wirklich sehr amüsiert. Ich fand es richtig herzzerreißend, wie du deine Gefühle für Mariah zugegeben hast. Und erst recht wie du sie in Schutz genommen hast. Es war wirklich ein amüsantes Schauspiel. Nur leider völlig überflüssig."

Harry war verwundert. Ihm war völlig schleierhaft, was Tom damit meinte. Durch einen schnellen Blick zur Seite bemerkte er, dass auch Mariah völlig verwirrt zu ihrem Vater aufsah.

"Durch diese Narbe, die ich dir vor vierzehn Jahren verpasst habe", wisperte Tom und strich mit der Spitze seines Zauberstabs dem Verlauf der Narbe auf Harrys Stirn entlang, "und durch dein Blut, welches ich nun in mir trage, ist eine interessante Verbindung zwischen uns beiden entstanden. Eine sehr interessante sogar."

Als Harry nun auch noch ein dämonisches Grinsen in dem Gesicht dieses Jungen sah, ging im so langsam ein Licht auf.

"Du ... du hast von allem gewusst ... Du hast mich vorhin nur provoziert, damit all die anderen es wahrheitsgerecht aus meinem Mund hören", keuchte er noch immer völlig ausgelaugt.

Toms Grinsen wurde breiter.

"Ja ... Das ganze Jahr lang habe ich mit Freude und Interesse deine Gedanken durchstöbert. Anfangs war dies sehr einfach, weil dein Kopf fast frei von irgendwelchen starken Emotionen war. Die Verbindung zwischen uns war so stark, es kam mir fast so vor, als würdest du neben mir stehen. Doch ebenso konntest du fühlen, was ich empfand. Du spürtest meine Wut und meinen Zorn, weil Mariah und diese Göre weggerannt sind. In deinen Träumen hast du dabei zugesehen, wie ich Muggel gefoltert und getötet habe."

'Deswegen also diese Kopfschmerzen und diese ganzen Träume', erinnerte sich Harry. Für ihn war es keine große Überraschung, dass Tom seine Gedanken zum Teil lesen konnte.

"Doch da du nicht wusstest, wie du diese Gabe nutzen könntest, blieben all meine Pläne vor dir geheim. Zu meinem Glück. Aber als meine Tochter auftauchte, wurde meine Verbindung zu dir immer schwächer. Ich konnte deine Ängste nicht mehr sehen. Es war wie eine Sperre", sagte er mit leicht bebender Stimme und warf Mariah einen kurzen scharfen Blick zu. "Jedoch konnte ich deine Gefühle für sie wahrnehmen. Jeden deiner Schritte konnte ich sehen. Und wie ich vorhin schon erwähnt habe: Es war sehr amüsant."

Diese Worte sprach der schwarze Magier mit einem leisen Kichern aus, was Harry beinahe rasend machte.

"Natürlich wäre es für mich noch vorteilhafter gewesen, wenn ich durch dich erfahren hätte, was Dumbledore wohl gegen mich unternehmen wollte. Doch erstens war er schlau genug, dir nichts zu verraten und zweitens konnte ich, wie schon gesagt, nur noch deine Gefühle für sie wahrnehmen", sagte er und drehte sich nun wieder zu Mariah um.

"Es ist zwar eine Schande ... aber dennoch ein Segen, dass wir beide Blutsverwandte sind. Denn auch deine Gedanken und vor allem Gefühle konnte ich sehr leicht deuten", murmelte er.

Mariahs Gesicht wurde nun noch weißer.

"Besonders interessant wurde es ja erst recht nach Weihnachten, nicht wahr?", fragte er, wodurch Mariah nun leicht errötete. "Zuerst waren mir deine Empfindungen echt zuwider. Doch dann machte es mir Spaß, einfach nur zuzusehen, wie du dich mit dem Gedanken quälst, keine Liebe zu verdienen. Ich wäre beinahe gestorben vor Freude, als dir dann bei Harry schließlich rausgerutscht ist, wer du wirklich bist. Ich hatte eigentlich erwartet, dass er dich dann genauso verabscheuen würde wie mich. Vor allem nachdem ich ihm einige Warnungen im Schlaf geschickt habe."

Mariah starrte ihn genauso wie Harry völlig fassungslos an. Doch im Gegensatz zu ihr, wusste Harry, was Tom damit gemeint hatte. Die Rede hier war von diesen seltsamen Träumen, die er von Mariah gehabt hatte. Erst jetzt verstand er auch wirklich, was Mariah ihm in seinem ersten Traum entgegen geschrien hatte. Sie hatte doch tatsächlich geglaubt, dass sie es nicht verdienen würde, von irgendjemanden geliebt zu werden. Und von ihm anscheinend schon gar nicht. Und Tom hatte ihm also diese Träume geschickt.

Dieser fuhr mittlerweile fort.

"Vor allem nach dem letzten kleinen Traum, den ich ihm beschert habe, dachte ich, dass er dir niemals wieder vertrauen würde. Doch ich hatte mich sehr geirrt, das muss ich zugeben", meinte er.

Über Mariahs Gesicht schlich ein schadenfrohes Grinsen. Irgendwie berauschte es sie zu wissen,

dass auch ihr Vater solche dummen Fehler machte. Der bemerkte ihr Grinsen und erwiderte dies mit einem kalten Blick.

"Tja, es ist ja bekannt, dass du in der Liebe immer den Kürzeren ziehst und absolut nicht schnallst, was um dich herum passiert", sagte Mariah hämisch.

Toms makelloses Gesicht wechselte die normale Farbe zuerst zu kreidebleich und dann zur Zornesröte, als er mit einem schnellen Schritt an Mariahs Steintisch herantrat und ihr mit aller Kraft ins Gesicht schlug.

Nun folgte eine kurze Stille. Mariahs Gesicht lag regungslos auf der linken Seite der Steinplatte. So konnte Harry, der die Szene soeben völlig geschockt mitverfolgt hatte, nicht sehen, ob sie noch bei Bewusstsein war. Doch bei dieser Wucht, mit der Tom sie geschlagen hatte, konnte er sich das kaum vorstellen.

"Genau wie bei deiner dummen Mutter, platze ich jetzt schon fast vor Ungeduld dich endlich in deinem eigenen Blut ersaufen zu sehen!", sagte er gereizt.

Zu Harrys Überraschung drehte sich Mariahs Gesicht ganz langsam wieder in seine Richtung. Ihre Unterlippe war am rechten Mundwinkel aufgeplatzt und blutete heftig. Ihre grauen Augen funkelten auf eine seltsame Weise und das schadenfrohe Grinsen zierte noch immer ihre Lippen.

"Der einzige Dumme warst wohl mehr du", keuchte sie.

Nun zitterte Tom leicht vor Wut. Auf einmal schlug er seine Hände auf den Steintischrand und stützte sich an dem großen Steinklotz an. Mit mörderischem Blick sah er auf seine Tochter herab.

"Du bist deiner Mutter wirklich ähnlicher, als ich dachte. Sie war genauso unverschämt und trotzig zu mir, bevor ich den Todesfluch auf sie gehetzt habe. Sie redete sogar irgendetwas daher, dass du mich irgendwann endgültig aus der Welt schaffen würdest. Mit diesem dummen Wunschdenken hab ich sie in die Hölle geschickt. Sie erinnerte mich schon beinahe an eine Märtyrerin ... Aber zugegeben hat sie sehr viel Mut und Kampfgeist gehabt. Kein Wunder, sie war schließlich in Gryffindor gewesen. Aber, dass der Sprechende Hut dich ebenfalls dorthin geschickt hat ... das hat mich wirklich sehr überrascht", erzählte Tom, der wohl einigermaßen seine Fassung wiedergewonnen hatte. "Mir war klar, dass du um alles in der Welt nicht nach Slytherin wolltest, sondern nach Gryffindor. Ravenclaw und Hufflepuff ... diese Häuser hätte ich bei der Auswahl erwartet. Aber Gryffindor ... das Leben ist doch wirklich voller Überraschungen."

Mariah grinste nun nicht mehr, sondern dachte angestrengt nach.

Sie erinnerte sich an den Tag, an dem sie in Dumbledores Büro gesessen hatte. Damals hatte sie den Sprechenden Hut nach seiner Entscheidung, dass er sie nach Gryffindor geschickt hatte, ausgefragt. Dieser hatte ihr damals auch verraten, dass sie eigentlich viel besser nach Ravenclaw, Hufflepuff oder vor allem nach Slytherin gepasst hätte. Aber warum nicht Gryffindor?

"Kannst du dir das nicht denken?", fragte Tom auf einmal.

Mariah zuckte leicht zusammen. Sie hätte beinahe vergessen, dass Tom ja zum Teil ihre Gedanken lesen konnte. Sie musste nun besser aufpassen. Tom sprach weiter.

"Hast du dich nie gefragt, warum ich dein Blut will, obwohl ich doch selbst das Blut des heiligen Salazar Slytherins in mir trage?", wollte er wissen. Nun setzte Mariah einen sehr interessierten Gesichtsausdruck auf.

"In den letzten Monaten mehr als alles andere", antwortete sie trocken. Tom grinste hinterhältig.

"Das habe ich gemerkt. Gut, dann überleg mal genau. Um dieses Ritual durchzuführen, brauche ich die Erben von Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin. Den Erben von Godric Gryffindor habe ich ja in unseren werten Harry Potter gefunden ..."

"Und in deiner und meiner Wenigkeit die Erben von Slytherin", beendete Mariah für ihn mit einem ungeduldigen Ton in der Stimme. "Jetzt rück endlich mal damit raus! Wer sind die anderen beiden Erben?"

Nun fing Tom an zu lachen. Es war ein abgrundtief böses und kaltes Lachen. Nachdem er wieder verstummt war, sah er Mariah mit einer undefinierbaren Vorfreude in den Augen an.

"Du kapierst es also immer noch nicht ... Na gut, ich will mal nicht so sein. Schon lange vor deiner

Geburt habe ich etwas sehr Interessantes über die Familie deiner Mutter rausgefunden", sagte er.

Mariahs Augenbrauen gingen langsam in die Höhe.

Warum ging es jetzt schon wieder um ihre Mutter?

"Ich habe ihre Vorfahren bis ins Mittelalter zurückverfolgt und wer, glaubst du wohl, war deine Großmutter?", ließ er sie raten. Mariah war nun noch ratloser. Sie wusste überhaupt nichts über die Vorfahren ihrer Mutter. Warum sollte sie dann also...

Moment mal ... Konnte es etwa sein, dass...

Mit einer schlimmen Vorahnung weiteten sich Mariahs Augen.

"Sie ... sie war eine der Erben?", flüsterte sie fassungslos. Toms Grinsen spiegelte nun unvorstellbare Boshaftigkeit, so dass Mariah nun schon die Antwort auf ihre Frage hatte.

Aber ... das hieße dann ja ... dass sie auch das Blut eines weiteren Gründers in sich trug.

Auch Harry machte sich währenddessen seine Gedanken.

Mariah war die Erbin von zwei Gründern von Hogwarts? Bei Merlin ... deswegen hatte er sie die ganze Zeit am Leben gelassen. Sonst könnte er dieses seltsame Ritual gar nicht durchführen. Aber wer war nun der letzte und vierte Erbe? Da Tom schon die ganze Zeit so siegessicher wirkte, musste er diese Person schon längst in seiner Gewalt haben. War es einer seiner Mitschüler?

Urplötzlich erinnerte sich Harry an etwas, dass ihn eigentlich seit langem nicht mehr losgelassen hatte. Er dachte an damals, als er mit Mariah Schluss gemacht hatte, da sie ihm einfach nichts genaues von sich hatte erzählen wollen. Daraufhin hatten sie Zauberkunst gehabt und Mariah hatte das gesamte Schloss zum Beben gebracht.

Damals ... war sie in einer Art Trance verfallen. Übermächtige Kräfte waren von ihr ausgegangen. Auf einmal hatte Harry wieder den Anblick vor Augen, als sie damals so mysteriös vor ihm gestanden und Parsel gesprochen hatte.

Ihre langen Haare hatten wie ihm Wind geweht und ihre Augen hatten einige unterschiedliche Farben angenommen: Grün, Blau und Gelb.

Moment mal ... Drei Farben? Grün wie Slytherin, Blau wie Ravenclaw und Gelb wie ... Hufflepuff.

Eine grausige Erkenntnis durchfuhr Harry und in genau diesem Moment ertönte Toms Stimme.

"Ah, Harry scheint es wohl schon begriffen zu haben", sagte er und drehte sich zu Harry. "Er weiß jetzt, wer der vierte Erbe ist."

Mariah starrte Harry völlig überrascht an. Er warf ihr einen fassungslosen Blick zu und schien völlig sprachlos zu sein.

"Wer, Harry?", fragte Mariah ihn erwartungsvoll.

Harry schwieg lange, da der Schock immer noch tief in ihm lag.

Doch dann antwortete er ihr mit leiser, aber deutlicher Stimme: "Du."

Wie schon so oft an diesem Tag, folgte eine unheimliche Stille.

Mariahs Augen waren fast unverändert. Doch sie sprachen Bände. Schock, Überraschung und vielleicht sogar Furcht waren in ihnen zu sehen.

Was hatte Harry da eben gesagt? Sie sollte die Erbin von Slytherin, Ravenclaw und Hufflepuff sein?

Das war doch völlig absurd. Wie kam er nur auf so was? Andererseits hatte Tom gemeint, dass Harry es wusste. Also musste es wahr sein. Nur wie konnte das möglich sein?

Zwar immer noch geschockt, aber mit großer Erwartung, sah sie nun wieder zu ihrem Vater hoch. Der musterte sie mal wieder mit seinem typischen widerlichen Grinsen.

"Na, überrascht?", fragte er belustigt, wodurch er sich einen zornigen Blick von Mariah einfing. Ungerührt, fuhr er fort.

"Ich habe dir ja schon gesagt, dass ich mir die Vorfahren deiner Mutter ganz genau unter die Lupe genommen habe. Und bei ihrem Vater habe ich dann rausgefunden ... dass er der Nachfahre Helga Hufflepuffs war. Und ihre Mutter trug das Blut von Rowena Ravenclaw in sich. Deine Mutter war also eine sehr interessante Person."

Ungläubig, starrte Mariah ihn an. Obwohl sie nun wusste, warum sie die Gene von drei Gründern Hogwarts' in ihrem Körper hatte, konnte sie es noch immer nicht wirklich glauben.

"Jetzt aber genug mit unserer kleinen Tratscherei", sagte Tom auf einmal und nahm wieder das Buch der Blutrituale. Mariah fühlte sich nun, als würde ein Blizzard in ihrem Körper wüten. Jetzt würde es passieren. Sie und Harry würden bald sterben.

"Bevor ich euch beide ins Jenseits schicke", murmelte Tom während er das Buch aufschlug, "könnt ihr mich ruhig noch ein wenig ausfragen. Immerhin ... will ich euch doch nicht dumm sterben lassen."

Harry und Mariah betrachteten ihn völlig verwirrt. Obwohl ihnen tausende von Fragen auf den Zungen lagen, konnten sie diese nicht über die Lippen bringen.

Nach wenigen Minuten brachte es Harry endlich über sich, seine erste Frage zu stellen.

"Warum hast du Wurmschwanz den Befehl erteilt, Mariah während des Quidditchspiels anzugreifen?", wollte er wissen. "Sie wäre beinahe gestorben, dabei brauchtest du sie doch."

Tom blätterte gelangweilt in dem Buch herum und murmelte: "Mariah hat es dir schon ausreichend erklärt. Ich wollte ihr zeigen, dass mit mir nicht zu spaßen ist und dass sie es bloß nicht wagen sollte, sich mir überlegen zu fühlen, nur, weil sie meiner Falle damals entgangen ist. Ich wusste, dass sie diesen 'kleinen' Anschlag überleben würde. Ich kenne ihre Grenze zwischen Leben und Tod gut genug."

Harry und Mariah wussten sofort, dass Tom mit der Falle auf Averys Vielsafttrankverwandlung anspielte. Dieser hatte sich damals in Harry verwandelt, um Mariah zu überlisten und sie dann zu ihrem Vater zu bringen, was ihm auch durch Mariahs Gefühlskrise beinahe gelungen wäre. Nun stellte Mariah ebenfalls eine Frage.

"Hattet ihr von Anfang an vor, jemanden in Harrys Gestalt zu mir zu schicken? Ein Vielsafttrank braucht einen Monat, bis er fertig ist und Daniel hat Harry erst am Weihnachtsball das Haar entnommen. Aber einen Monat zuvor empfand ich noch gar nichts für ihn."

Nun hielt Tom kurz inne, sah aber trotzdem nicht von dem Buch auf.

"Du nicht, aber bei Harry hatte sich da schon was angestaut", antwortete er.

Überrascht, sah Mariah zu Harry rüber. Ihre Blicke trafen sich und Mariah wunderte sich darüber, dass Harrys Wangen nun leicht rot wurden.

"Er konnte seine Gefühle jedoch nicht wirklich einordnen, also gab ich mich damit zufrieden, dass eure Freundschaft genug war, um dich in die Falle zu locken. Doch nach den Ereignissen am Weihnachtsball", erzählte Tom, der nun wieder belustigt grinsen musste, "wäre es für Avery noch leichter gewesen. Doch der Idiot hat sich von Harry gegen die Wand schleudern lassen." Nun bebte seine Stimme und ein ängstliches Schlucken war aus den Todesserreihen zu vernehmen.

"Er trank den Vielsafttrank und ist durch den Geheimgang, der vom 'Honigtopf' bis nach Hogwarts führt, hierher gekommen. Die Geheimgänge konnte wir alle ohne Mühe benutzen, sogar heute. Die Peitschende Weide hat ja nun ausgedient. Ich wundere mich wirklich sehr, dass dort keine Schutzzauber waren, so wie es die um das Schlossgelände herum auch gibt. Dumbledore ist in den letzten Jahren wirklich viel nachsichtiger geworden."

"Warum hast du Draco das Dunkle Mal verpasst, obwohl du wusstest, dass er dir nicht dienen will?"

Auch diese Frage war von Mariah gekommen. Nun musste Tom wieder schadenfroh grinsen.

"Lucius Malfoy hat mich regelrecht darum angefleht", erwiderte er. Mariah sah ihn verwirrt an, wodurch Tom fortfuhr.

"Ich wusste durch Wurmschwanz und Dracos Klassenkameraden schon von Anfang an, dass er sich auf deine Seite geschlagen hat und sogar für dich und dieser Druidengöre bei mir spionieren wollte."

"Also ... war dieser Auftrag von Lucius damals nur ein ..."

"Ein letzter Treuetest, du hast es erfasst. Lucius war selbst schon lange darüber im Bilde, dass du und das Mädchen hier seid. Aus Angst davor, dass ich ihn dafür bestrafen würde, dass sein Sohn nicht auf meiner Seite ist, hat er mich gebeten, Draco noch einmal genau zu überprüfen. Doch als sein Brief nach Malfoy Manor gekommen war, hatte ich mich entschlossen, Draco ins Riddle-Haus zu locken und ihn dann umzubringen. Doch Lucius wollte, dass er mit meinem Zeichen gebrandmarkt werden würde, bevor er sterben würde. Um ihm zu zeigen, dass er in dieses Leben

hineingeboren ist und auch so sterben soll. Deswegen ließ ich ihn am Leben. Er sollte genauso leiden wie du und Lucius wollte ihn selber töten, was er jetzt wohl auch gerade tut. Mit dem Dunklen Mal auf dem linken Unterarm und mit einem qualvollen Tod durch den eigenen Vater soll er von dieser Welt verschwinden. Das ist seine Strafe dafür, sich mir widersetzt zu haben."

Mariahs gesamter Körper zitterte leicht.

Er zitterte vor unterdrückter Wut. Draco war mit der Zeit zu einem ihrer besten Freunde geworden. Am Anfang hatte sie ihn verabscheut, aber nachdem sie ihm geglaubt hatte, dass er nicht auf Voldemorts Seite war und er Laura wirklich liebte, hatte sich ihre Meinung über ihn geändert.

Nun tat er ihr fast nur noch Leid. Sie erinnerte sich an diese Szene unten im Kerker. Wie traurig und seelenlos er im Büro hin und her gegangen war, nachdem er das Foto gesehen hatte. Er hatte vorher immer gewusst, dass er und seine Mutter für seinem Vater nichts wert waren, doch dass Lucius seine Mutter nur gequält hatte, weil er die Frau seiner Begierde nicht bekommen hatte, war für ihn wie ein Faustschlag ins Gesicht gewesen.

Und ihr Vater hatte nur mit ihm gespielt. Wie mit einer verkrüppelten, alten Marionette.

'Armer Draco', dachte sie nur.

"Tu nicht so, als ob er dir Leid tun würde", sagte Tom kalt. "Immerhin hast du ihn doch als deinen Spion zu mir geschickt."

"Das ist nicht wahr! Er ist freiwillig gegangen!", erwiderte Mariah aufgebracht.

"Nächste Frage", erwiderte Tom nur mit ruhiger Stimme.

"Warum wolltest du meine Mutter zuerst verschonen?", fragte Harry auf einmal. Überrascht, schaute Mariah nun wieder zu ihm rüber.

Sie dachte an die Nacht zurück, in der sie, Laura und Draco ihm erzählt hatten, dass er der Erbe Gryffindors war. Damals hatte Laura erwähnt, dass Tom beziehungsweise Voldemort Harrys Mutter damals nur deswegen verschonen wollte, weil sie nicht zu den Nachkommen Gryffindors gehört hatte. Aber das war sicher nicht der einzige Grund gewesen, da sie ja auch immerhin eine Muggelgeborene gewesen war.

Plötzlich bildeten Toms Lippen ein hämisches Grinsen. Ein leises, schauriges Kichern war von ihm zu hören und ein seltsames Flackern war in seinen Augen zu sehen.

"Dieses dumme, wertlose Schlammblut", lachte er. "Sie war doch tatsächlich so wahnsinnig, sich mir in den Weg zu stellen, nur, um ein kleines Baby zu retten!"

Nun sah er zum ersten Mal von dem Buch auf und sah nun auf Harry herab, der ihn wütend anstarrte.

"Sie hat mich angefleht, dass ich dich verschone. Sie wollte sogar, dass ich sie, statt dich töte. Ich sage dir, ihr Todesschrei war wie Musik in meinen Ohren", flüsterte Tom genüsslich.

Auf einmal bildete sich um Harrys Körper herum ein zart roter Nebel. Harry zerrte erneut wie verrückt an seinen Ketten. Das Gestein, welches die Ketten festhielt, bröckelte leicht.

Plötzlich kniff Harry die Augen zu und er keuchte laut auf. Er wand sich in seinen Fesseln, als würde er starke Schmerzen verspüren.

Ein etwas beunruhigtes und unsicheres Raunen ging durch die Todessermenge. Tom jedoch grinste immer noch teuflisch und betrachtete weiterhin Harry in seinem Kampf gegen die unbekannten Qualen.

"Harry, Harry", säuselte er, "Da sieht man mal, dass Gryffindors Nachfahren absolut schwach sind. Deine Wut weckt soeben das bisschen Macht in dir, welche du aber überhaupt nicht kontrollieren kannst. Solange du deine Kräfte nicht richtig einschätzen und benutzen kannst, wenden sie sich gegen dich. Ich muss zugeben, dass die Kraft von Godric Gryffindor unvorstellbar groß ist, denn sonst hätte ich ja wohl kaum deinen Vater getötet. Doch du scheinst mir unwürdig zu sein, dieses wertvolle Blut in dir zu tragen."

Harry öffnete gequält seine Augen. Der Nebel um ihn herum wurde schwächer und der brennende Schmerz ließ langsam nach. Die Hitze, die seinen Körper umschwebte, war unerträglich.

Schleierhaft erinnerte er sich an damals, als er Gryffindors Macht zum ersten Mal gespürt hatte. Doch damals hatte sie ihm verholfen, Mariahs Schwebezauber standzuhalten und sie auch wieder zu

beruhigen. War blanke Wut bei ihm etwa ein Auslöser dafür, dass sich seine unbekannte Macht gegen ihn stellte?

Denn soeben hatte er Mordlust empfunden und damals hatte er nur versucht, Mariah zu helfen.

"Jedoch ... hat ihr Opfer dafür gesorgt, dass ich dich nicht töten konnte. Ein Schlammblut hat es doch tatsächlich geschafft, mich daran zu hindern. Aber um auf deine Frage zurückzukommen, Harry ... Als ich damals dein Kinderzimmer betrat, stand deine Mutter mit dir in deinen Armen ängstlich an der Wand. Sie wollte dich nicht hergeben ... genau wie Mariahs Mutter mir nicht ihre Tochter übergeben wollte", flüsterte er und sein fieses Grinsen verschwand auf einmal, was Harry und auch Mariah sofort auffiel.

"In diesem Moment erinnerte mich dieses Schlammblut an sie ... und irgendwie konnte ich sie deswegen zuerst nicht töten."

Diesen Satz hatte der junge Lord mit einer Stimme ausgesprochen, die vollkommen verletzt gewirkt hatte. Tom wirkte schon beinahe mitleidserregend.

Doch auf einmal zuckte er so heftig zusammen, als hätte ihn ein Stromschlag getroffen. Er hob ruckartig seinen Kopf und in seinen Augen war ein leichtes, rotes Funkeln zu sehen.

"Ihr habt noch eine Frage frei!", zischte er, ohne auch nur einem von den beiden ins Gesicht zu sehen.

Mariah war noch immer völlig verwundert über Toms kleinen Aussetzer. So hatte sie ihn noch nie gesehen, so ... traurig und einsam.

Doch bei seinem letzten Satz sah sie etwas erschrocken zu Harry rüber. Auch er sah sie mit einem seltsamen Blick an. Sie beide dürften nur noch eine Frage stellen, dann würden die Bloodgoblins sich an ihnen festbeißen und ihnen das Blut aussaugen.

Mariah wusste, was sie ihren Vater noch fragen wollte. Doch wollte auch Harry noch etwas von ihm wissen? Ihr fragender Blick durchbohrte ihn. Er wiederum lächelte nur warm und nickte leicht. Mariah verstand diese Geste und sah nun wieder mit entschlossenem Blick zu ihrem Vater auf.

"Hast du meine Mutter geliebt?", fragte sie erwartungsvoll.

Der Regen war wieder stärker geworden und klatschte an die hohen Fensterscheiben. Auch der Donnerschlag an der verzauberten Decke wütete heftiger denn je.

Toms Hände, die noch immer das Buch festhielten, fingen auf einmal an, heftig zu zittern. Ganz leise waren seine knirschenden Zähne zu hören.

Ohne eine Miene zu verziehen, betrachtete Mariah ihn und wartete sehnsüchtig auf seine Antwort.

Dann hörte Toms Zittern plötzlich auf. Harry und Mariah fielen beinahe aus allen Wolken, als er auf einmal lächelte. Aber es war weder ein böses noch ein hämisches Lächeln. Es war ein trauriges ... und bitteres Lächeln.

"Sie war noch so jung", wisperte er so leise, dass Harry und Mariah Mühe hatten, ihn zu verstehen, "Und trotzdem hat sie sich getraut, sich in meine Kreise einzuschleichen und mich auszuspionieren. So dumm und doch genauso mutig war sie. Und auch noch unbeschreibbar schön. Goldblondes Haar wie die Strahlen der Sonne und strahlend blaue Augen wie der Himmel. Sie zog mich gegen meinen Willen in ihren Bann. Und das hat sie schamlos ausgenutzt." Nun schwankte seine Stimme leicht vor unterdrücktem Zorn. Doch er sprach immer noch sehr leise.

"Sie hat sich hinter meinem Rücken über mich lustig gemacht. Als Strafe trug sie meinen Erben in ihrem Leib und gebar schließlich dich in einer kalten, ruhigen Halloweennacht vor fünfzehn Jahren", sagte er und warf Mariah einen kurzen scharfen Blick zu, den er dann aber auch sofort wieder von ihr abwandte. "Ich kann nur eins auf deine Frage antworten: Ich bin noch nie so sehr von jemanden enttäuscht worden wie von ihr - Argh!"

Auf einmal hielt sich Tom die Stirn und keuchte laut auf. Er ließ das Buch auf den Boden fallen, und stützte sich zitternd und keuchend mit der anderen nun freien Hand an der Kante des Steintisches ab, auf dem Harry lag. 'Was ist denn jetzt los?', fragte sich dieser nur.

Auch die Todesser schienen beunruhigt.

"Herr, seid Ihr in Ordnung?", fragte einer von ihnen völlig verunsichert.

Tom nahm wieder die Hand von seiner Stirn. Auf einmal öffnete Nagini, die noch immer auf seiner

Schulter war, blitzschnell ihre Augen, die rot leuchteten. Tom fuhr zu den Todessern herum.

"Natürlich! Macnair! Hol diese Viecher her!", befahl er und seine Augen funkelten ebenfalls für einen kurzen Moment blutrot auf. Nagini schloss wiederum langsam ihre Augen und fuhr mit ihrem Nickerchen fort.

Macnair gehorchte bedingungslos und schritt mit den Bloodgoblins auf die Steintische zu. Die magischen Wesen zerrten an den Ketten. So wie es aussah, dürsteten sie schon nach Harrys und Mariahs Blut.

Tom hob nun wieder das Buch vom Boden auf und durchblätterte es eilig, bis er die richtige Seite gefunden hatte. Scheinheilig und mit schwerem Atem, grinste er.

"Wie lange ich doch auf diesen Augenblick gewartet habe", sagte er. "Nun werden die Bloodgoblins euer Blut aus euch raus saugen und es mir dann geben. Dann werde ich es trinken und der mächtigste Zauberer der Welt werden. Macnair!"

Der angesprochene Todesser nickte und holte auf einmal einen Dolch hervor, den er seinem Meister übergab. Nun legte Tom das Buch wieder auf den Steintisch, auf dem Mariah lag und wandte sich zuerst Harry zu. Mit seinen langen Fingern strich Tom vorsichtig über den Dolch.

"Zuerst werden wir den Appetit dieser reizenden Wesen mal anregen. Von dem bisschen Blut auf euren Gesichtern, werden sie sicher nicht dazu angetrieben, euch so viel Blut, wie ich brauche, auszusaugen", sagte er fies grinsend und packte Harrys gefesselten linken Arm. Er krempelte den Ärmel von Harrys weißem, nun schon verschwitztem Schulhemd hoch und versetzte ihm eine große Schnittwunde. Harry ließ einen kurzen Schrei ertönen. Es schmerzte. Es war jedoch nicht nur die scharfe Klinge, die in seine Haut gebohrt wurde, sondern auch seine Narbe reagierte erneut auf Toms Anwesenheit und ließ ihn unvorstellbare Qualen erleiden.

In dem Moment, wo Tom von ihm abließ, ertönte ein ohrenbetäubendes Knurren und Hecheln von den Bloodgoblins, die nun mit sabbernden Mäulern wie verrückt an den Ketten zerrten.

Noch einmal sah Harry zu seinem Erzfeind auf.

"Tja, Harry James Potter, diesmal werden dir die Geister deiner Eltern nicht aus der Patsche helfen", sagte Tom und drehte sich nun zu Mariah um. Wie auch schon bei Harry, machte er ihren rechten und zu ihrer und Harrys Überraschung auch den linken Arm frei.

Tom bemerkte Mariahs verwundertes, aber doch auch ängstliches Gesicht und musste es sich schwer verkneifen vor Schadenfreude zu lachen. Er zückte den Dolch und zog diesen quälend langsam durch die Haut von Mariahs rechten Arm. Mariah biss sich auf die Unterlippe, schaffte es aber dennoch die Augen offen zu lassen.

"Hochmütig wie eh und je", wisperte Tom, "und doch dem Tode geweiht. Obwohl du das Blut von drei Gründern in dir trägst, ist es sehr schwer die gesamte Magie in deinen Genen einzufangen. Deswegen ist es wohl sinnvoller, gleich zwei Bloodgoblins auf dich loszulassen." Mit diesen Worten beugte er sich leicht über sie und schlitzte nun auch ihren anderen Arm auf.

Mit angespanntem Blick sah sie ihm dabei zu. Nichts erinnerte mehr an diesen verletzten Jungen von vorhin.

Das Knurren der Bloodgoblins wurde immer aggressiver und das Kettenrasseln lauter. Auch ein erschöpftes Ächzen von Macnair war zu hören.

Tom entfernte sich wieder von Mariah und drehte sich nun wieder zu Macnair um.

"Gib mir drei von ihnen!", befahl er, worauf sein Diener ihm drei besonders aggressive Bloodgoblins übergab und dabei den Dolch wieder einsteckte.

Tom schien nur wenig Probleme damit zu haben, die drei Blutsauger im Zaum zu halten. Langsam näherte er sich so nah wie möglich den Steintischen.

"Grüßt eure Vorfahren im Jenseits von mir", sagte er und ließ die Ketten im selben Moment los.

Einer der Bloodgoblins sprang auf Harrys Brust und biss sich in seinen blutenen Arm fest.

Sein lauter Schmerzensschrei vermischte sich mit dem Mariahs, die ebenfalls von den beiden restlichen Bloodgoblins angefallen wurde.

Die widerlichen Kobolde saugten ihnen mit einer enormen Kraft das Blut aus den Bisswunden, bis den beiden Gryffindors schwindelig wurde...

Wie aus dem Nichts zischte auf einmal ein heller Lichtstrahl in die Große Halle, direkt auf die Steintische zu und traf den Bloodgoblin, der bei Harry war. Dieser Blutsauger hielt auf einmal in seiner Bewegung inne und ließ von Harry ab. Daraufhin hörte er auf, sich zu bewegen. Es folgten zwei weitere Lichtstrahle, die nun auch die anderen zwei Bloodgoblins außer Gefecht setzten.

Erschrocken, sahen alle Beteiligten zum Eingang, von wo aus die Lichtstrahle gekommen waren.

Dort standen Snape, Draco und Laura.

"Wa - wie - Malfoy hat euch doch -", war das Einzige, was Tom herausbringen konnte.

"Lucius Malfoy", wurde er von Snape unterbrochen, "liegt unten in den Kerkern und hält ein kleines Schläfchen. Er war so nett, uns seinen Zauberstab zu überlassen." Nun richtete er den Zauberstab auf seinen ehemaligen Herrn. Im selben Augenblick zückte einer der ihnen am nächsten stehenden Todesser den Zauberstab. Er war gerade dabei, einen Fluch auszusprechen, doch Snape war schneller.

"Expelliarmus!", rief er, wodurch er den Zauberer entwaffnete und Draco mit einer flinken Bewegung den Zauberstab übergab.

Nun ging alles sehr schnell. Auch die restlichen Zauberer holten nun ihre Zauberstäbe hervor und es begann ein heftiger Kampf zwischen ihnen, Snape und den beiden jungen Slytherins.
 

***
 

Erst jetzt klappte Mariah ihren Mund zu. Ihr war so ein Stein vom Herzen gefallen, als sie ihre beste Freundin, Draco und Snape erblickt hatte. Sie lebten alle drei noch und waren gerade im Begriff die Situation hier noch zu retten.

Plötzlich hörte sie ein 'Plopp' in ihrer Nähe und zu ihrem Schreck fingen die erstarrten Bloodgoblins an, zu schweben und sich dem Boden zu nähern.

Sie zog vor Überraschung scharf die Luft ein, als auf einmal ihre Fesseln um ihre Handgelenke herum aufsprangen. Vorsichtig sah sie zu ihrem Vater auf, der von diesen Dingen gerade überhaupt nichts mitbekommen zu haben schien. Zu schockiert war er noch immer von dem Anblick der befreiten Gefangenen.

Also wagte es Mariah sich langsam und unbemerkt aufzusetzen. Plötzlich fiel ihr Blick auf das aufgeschlagene Buch 'Blutrituale', welches noch immer neben ihr auf dem Steintisch lag.

'Das ist die Chance', dachte sie in dem Moment, wobei sie gut darauf achtete, ihre Gedanken gut zu verschleiern, damit ihr Vater nichts mitbekam.

Der schien noch immer nicht zu bemerken, dass sie frei war. Langsam hob Mariah ihre rechte Hand, ohne auf den Schmerz in ihrem Arm zu achten und sah noch einmal nervös zu Tom hoch.

In genau diesem Moment drehte er sich zu ihr um. Seine Augen weiteten sich.

"NEIN!", schrie er, doch Mariah presste ihre Hand auf das Buch und rief: "DIRUMPIO!"

Lauter als ein Donnerschlag explodierte das Buch in tausend Fetzen unter Mariahs Hand.

Nachdem sich der Rauch der Explosion verzogen hatte, konnte sie nicht mehr reagieren, als Tom ihr erneut mitten ins Gesicht schlug, wodurch sie vom Steintisch runterrollte und auf den Boden landete.

Flink lief Tom um den Tisch herum und zückte seinen Zauberstab.

"DU KLEINES MISTSTÜCK!", schrie er so wütend wie noch nie zuvor. "ERST WAGST DU ES, MEINE NACHFOLGE ABZULEHNEN UND NUN HINDERST DU MICH ERNEUT NOCH AN MEINEM VORHABEN! CRUCIO!!!"

Mariah schrie laut auf. Die Macht des Fluches durchfuhr ihren gesamten Körper. Sie wand sich hin und her vor Schmerzen und zu allem Überfluss trat er auch noch auf sie ein, während sie immer noch von dem Fluch gequält wurde.
 

***
 

Entsetzt, sah Harry zu, wie seine Freundin von diesem Bastard mit einem unverzeihlichen Fluch

gequält wurde. Verzweifelt, zerrte er an seinen Ketten.

Er wollte sie retten, er musste sie unbedingt retten.

Mit einem Blick zur Seite sah er, wie Snape, Laura und Malfoy gegen die Todesser und deren Kinder kämpften. Und er lag hier und konnte nichts tun, als nur zuzusehen.

Plötzlich vernahm er ein bekanntes 'Plopp' und im nächsten Augenblick hüpfte auf einmal der Hauselfe Dobby auf den Steintisch und schubste den beweglosen Bloodgoblin weg.

"Dobby", murmelte Harry einerseits vor Überraschung, andererseits vor Freude.

"Still, Harry Potter!", zischte Dobby leise und berührte mit seinem langen Finger die Ketten, die Harrys Hände fesselten. Auf einmal zersprangen diese und Harry, der sich nun langsam aufsetzte, rieb sich erstaunt die Handgelenke.

Er wirbelte erschrocken herum, als Toms vor Zorn tobende Stimme erneut losdonnerte.

"DU MISTGEBURT!"

Vor Schreck, aber auch vor Wut erhob sich Harry hastig, doch auf einmal hörte er ein lautes, aggressives Zischen zu seinen Füßen. Mit schlimmer Vorahnung sah er nach unten und sah nun in die durchdringenden Augen Naginis. Die Schlange richtete sich auf, bis ihr Kopf nun ungefähr auf seiner Augenhöhe war. Mit ihrer zischelnden, langen Zunge berührte sie sein Gesicht.

"Niemand wird sich unserem Meister in den Weg stellen!", kam es von ihr.

'Unser Meister?', fragte sich Harry verwundert.

"Harry!"

Der Gryffindor drehte sich überrascht zur Seite. Laura hetzte eilig auf ihn zu, wobei sie mehreren Flüchen, die durch die Halle schossen, mit gekonnten Sprüngen auswich.

"Zur Seite!", rief sie und hob ihre rechte Hand. Ohne zu zögern, ließ sich Harry nach hinten auf den Steintisch fallen und Laura schoss einen unbekannten Zauber auf Nagini ab.

Diese ließ ein gequältes Zischen ertönen, was aber mehr wie das Fauchen einer Katze klang, und sank langsam zu Boden. Langsam stand Harry wieder auf und betrachtete die Schlange, die nun plötzlich anfing zu schmelzen. Sie versank in einem schäumenden, grünen Schleimhaufen, der nach wenigen Sekunden verschwand.

Laura rannte schnell zu Harry und blieb vor ihm stehen.

"Alles okay?", fragte sie völlig außer Atem. Harry nickte und starrte immer noch auf die Stelle, wo Nagini verschwunden war.

"Gut gemacht, Dobby", sagte Laura zu ihrem kleinen Freund.

"M-Mariah R-Riddle -", stotterte er mit zitternder, piepsiger Stimme und zeigte mit seinem langen Zeigefinger auf den jungen Lord, der noch immer wie besessen auf seine Tochter eintrat. Er war so von der Rolle, das er wohl noch nicht mal realisierte, dass Harry soeben befreit worden war oder, dass seine geliebte und treue Schlange nun nicht mehr existierte.

"STIRB!!", schrie Tom und trat ihr nun mit voller Wucht ins Gesicht.

Nun brannte in Harry eine Sicherung durch. Ohne auf Lauras und Dobbys Rufe zu achten, rannte er los und stürzte sich auf Tom. Dieser war so sehr über den unerwarteten Angriff überrascht, sodass Harry ihm mit einem flinken und gekonnten Griff den Zauberstab wegnehmen konnte. Mit der anderen Hand packte er Tom an der Schulter und drückte ihn auf den harten Steinboden.

Kniend, hockte Harry nun über ihn und hielt ihm die Spitze des Zauberstabes an den Hals.

Mit einem erschöpften, aber zufriedenen Gesichtsausdruck sah er zu dem Jungen herab, der unter ihm lag und ihn zornig anfunkelte.

"Tja, Tom", sagte Harry leise. "Hochmut kommt vor dem Fall."

Auf einmal erklang Snapes Stimme laut in der Halle.

"LAURA, DRACO, RUNTER!!"

Mit einem flüchtigen Blick zur Seite konnte Harry sehen, wie Malfoy, der gerade Gregory Goyle mit einem Schockzauber außer Gefecht gesetzt hatte, sich rasch auf den Boden warf und hinter sich

hörte er, wie auch Laura in Deckung ging.

"SOMNUS TOTALUS!", kam es laut von Snape und im nächsten Moment spürte Harry wie eine gewaltige Kraftwelle nur wenige Zentimeter über seinen Kopf hinwegfegte. Diese traf alle Todesser, die Slytherins und auch die übrigen Bloodgoblins, die daraufhin ihre Augen schlossen und langsam zu Boden fielen.

Nach einer kurzen Stille merkte Harry, wie Laura an ihm vorbei lief und sich zu der regungslosen Mariah runterbeugte. Dann hörte er hinter sich Snape und Draco, die sich ihnen näherten.

Tom, der noch immer beinahe hilflos unter Harry lag, bebte vor Wut. Sicher besonders vor Wut über seine eigene Unachtsamkeit.

"Es ist vorbei, Mylord", murmelte Snape mit erhobenem Zauberstab.

"LAURA LAISON!"

Erschrocken, wirbelte das besagte Mädchen, wie auch Draco, Snape und Harry, zum Eingang herum. Dort stand Lucius Malfoy, und nahm einem ohnmächtigen Todesser, der direkt am Eingangsportal lag, den Zauberstab ab. Das Blut, welches noch immer aus seiner Platzwunde am Hinterkopf floss, hatte einen kleinen Teil seiner blonden Haare rot verfärbt.

Mit Schweiß auf der Stirn und einem irren Blick, richtete er den Zauberstab auf die junge Slytherin.

"Deine Viertelstunde ist um!", rief Lucius laut. "AVADA KEDAVRA!"

Ein giftgrüner Strahl schoss direkt auf die völlig schockierte Laura zu. Snape, Draco und Harry konnten nur tatenlos zusehen, wie der Tod auf sie zuraste.

Völlig unerwartet tauchte Dobby auf einmal direkt vor Laura auf und wurde von dem Todesfluch getroffen. Durch die heftige Wucht prallte er gegen Laura, die dabei zwei, drei Meter nach hinten geschleudert wurde.

Nachdem sie sich von dem ersten Schreck erholt hatte, sah sie auf den toten Hauselfen, der regungslos und mit offenen starren Augen auf ihrem Schoß lag.

"D-Dobby?", wisperte sie zitternd. Doch Dobby rührte sich nicht.

Laura liefen die Tränen über die Wangen. Einer ihrer besten Freunde war tot. Getötet von ... ihm...

In diesem Augenblick wurde ihr heiß, unbeschreibbar heiß. Das letzte Mal, als sie diese Hitze verspürt hatte, war gewesen, als sie Draco damals aus dem Geheimraum geschleudert hatte. Doch das war nur ein warmes Lüftchen gewesen im Gegensatz zu dem, was jetzt in ihr wütete.

Bebend vor Zorn, erhob sie sich, wobei der tote Hauself von ihrem Schoß zu Boden rutschte. Langsam hob sie ihren Blick und funkelte Lucius böse an.

"MALFOY!", fuhr sie ihn hysterisch an. Ihre Haut begann, weiß zu leuchten und die geheimnisvollen hellgrünen, keltischen Zeichen kamen auf ihrem gesamten Körper zum Vorschein.

Bevor Lucius Malfoy in irgendeiner Weise reagieren konnte, hob Laura blitzschnell ihre rechte Hand und schwenkte sie schnell nach links. Zeitgleich mit der Bewegung flog Lucius plötzlich gegen die Wand, wobei ihm sein Zauberstab aus der Hand fiel. Der reinblütige Zauberer schrie vor Schmerzen. Offenbar war es nicht nur der Schlag gegen die Wand, sondern eine unheimliche Macht schien ihn im Innersten zu zerreißen.

Drohend, ging Laura einige Schritte vorwärts. Ihre noch immer erhobene Hand schwenkte sie nun mit einem Ruck nach rechts, wobei Lucius gegen die entgegenliegende Wand krachte. Das Knacken und Knirschen seiner Knochen war zu hören.

"DU UNMORALISCHES SCHWEIN!", keifte Laura und ließ ihn erneut nach links fliegen. "ERST MEINE MUTTER UND DANN AUCH NOCH DOBBY! MACHT ES DIR SPASS, MIR SOLCHE SCHMERZEN ZUZUFÜGEN?"

Ihre schneeweiße Haut leuchtete noch mehr auf und auch das Grün ihrer Augen strahlte ungewöhnlich hell. Ihr Gesicht war wutverzerrt und ihr Zorn unvorstellbar groß.

Snape, Draco und Harry sahen einfach nur sprachlos zu. Noch nie zuvor hatten sie dieses Mädchen so wütend gesehen ... Und diese Aura, die sie umgab war einfach atemberaubend mächtig. Auch Tom, der eigentlich diese Situation für sich hätte nutzen können, um sich von Harry zu befreien, blieb regungslos liegen und betrachtete weiterhin die magischen Kräfte Lauras, die ihn nun doch schwer beeindruckten.

Laura ließ Lucius noch viele Male gegen die Steinwände der Großen Halle krachen. Immer wieder schrie sie dabei ihre wütenden Worte heraus.

"JAHRELANG HAST DU ES GEWAGT, MEINE ELTERN ZU TERRORISIEREN! SELBST DEINE EIGENE FAMILIE QUÄLST DU FAST BIS ZUM TODE, DU SCHMUTZIGES EKEL!!", keifte sie und ließ auf einmal ihre Hand rasch sinken, wodurch Lucius zu Boden fiel und dort auf seinem Rücken liegen blieb.

Laura schritt elegant auf ihn zu und betrachtete ihn. Schweratmend lag er da und versuchte, genug Luft zu bekommen. Sein sonst so makelloses Gesicht war von heftigen Schürfwunden und Blutergüssen übersät. Sein Körper zitterte und er ächzte und stöhnte leise vor Schmerzen.

Laura blieb direkt vor ihm stehen und sah kalt auf ihn herab.

"Dobby hatte Recht", sagte sie mit einem Beben in der Stimme. "Du verdienst es zu sterben."

Mit diesen Worten sah sie nun zu Boden, wo sie ein scharfes Obstmesser vorfand. Sie beugte sich runter und hob es auf. Ein teuflisches Grinsen erschien auf ihrem Gesicht.

"Das hier ist meine Rache, Lucius Malfoy, für all diejenigen, die du mir genommen hast und deren Leben du zerstört hast!", sagte sie und hob das Messer in die Höhe, bereit, um diesem Bastard den Todesstoß zu geben.

Plötzlich kam ihr Vater Severus Snape angerannt und stellte sich vor ihr, wobei er ihren Arm festhielt.

"Laura, das darfst du nicht tun!", ermahnte er sie ernst. Entgeistert, starrte Laura ihn an.

"Wie bitte?", wisperte sie. Sie schien überhaupt nicht zu verstehen, warum sich ihr Vater auf einmal einmischte. Severus' Hand umklammerte fest ihren rechten Unterarm.

"Du kannst ihn doch nicht einfach umbringen!", sagte er. Ungläubig riss Laura sich von ihm los. Er wollte sich ihr nähern, blieb dann aber doch von ihr fern, da sie ihr Messer schützend vor sich hielt.

"Und warum nicht?!", fuhr sie ihn an. Unglaube war in ihren leuchtenen Augen zu erkennen. "Dieser Bastard hat meine Mutter, die Frau, die du liebtest, auf dem Gewissen! Er hat die Briefe abgefangen, die ihr euch gegenseitig geschickt habt!! Findest du wirklich, dass so einer leben darf?!"

Erstarrt wie zu Stein, starrte Severus seine Tochter an. Was hatte sie da eben gesagt? Lara hatte tatsächlich versucht, ihm zu schreiben und dieser vermaledeite Lucius Malfoy hatte dafür gesorgt, dass er ihre Briefe nicht bekommen hatte? Und sie auch seine nicht?

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und zitterten. Er konnte es einfach nicht glauben. Er sah etwas erschrocken auf, als Laura nun wieder einen Schritt auf ihn zuging.

"So! Jetzt, wo du alles weißt, kannst du mir ja endlich aus dem Weg gehen und ihn mir überlassen!!", fauchte sie mit einem beinahe irren Blick. Severus streckte jedoch die Arme aus, um sie daran zu hindern, an ihm vorbei zu kommen. Erneut blieb Laura stehen, senkte aber noch nicht das Messer.

"Beruhige dich bitte, Laura! I-ich kann verstehen, dass du wütend bist, aber -"

Ein starkes Licht blendete ihn nun und hinderte ihn am Weitersprechen. Lauras Haut leuchtete unvorstellbar stark, doch Severus konnte gerade noch ihren Blick sehen, der vor Wahnsinn nur so sprühte.

"Wütend?! WÜTEND??!! Dieses Monster hat zwei derjenigen, die mir am liebsten waren, umgebracht!! Soll ich mich da etwa freuen??!!" Laura schien völlig außer Kontrolle zu sein.

"Nein, aber -"

"Geh mir jetzt gefälligst aus dem Weg oder ich räume dich mit Gewalt zur Seite!!", zischte sie und ging erneut einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu.

"Laura!"

"VERSCHWINDE!!", kreischte sie und rammte das Obstmesser mitten in die linke Schulter ihres Vaters.

Severus keuchte laut auf, doch als er sich sofort wieder der Situation klar wurde, drückte er seine Tochter mit seiner rechten Hand an sich. Mit seiner anderen Hand umfasste er ihre Rechte, die noch

immer am Griff des Messers klammerte.

Laura wehrte sich nicht. Doch die Tränen der Verzweiflung liefen nun über ihre Wangen und durchnässten Severus' Umhang.

"Warum?!", schluchzte sie laut. "Warum lässt du mich ihn nicht für all das bestrafen, was er getan hat? Du verabscheust ihn doch auch!"

Severus drückte sie immer fester an seine Brust. Ihr zierlicher Körper war sehr erhitzt und brannte durch die Kleidung hindurch unter seinen Fingern. Die Schmerzen in seiner Schulter waren unerträglich, doch das war für ihn unwichtig.

"Lara hätte nicht gewollt, dass du zur Mörderin wirst", flüsterte Severus leise.

In diesem Moment zuckte Laura heftig zusammen.

Schlagartig erinnerte sie sich an einen Traum, den sie vorhin gehabt hatte, bevor sie im Kerker aufgewacht war. Nein ... Es war nicht nur ein Traum gewesen ... sondern eine Erinnerung. Eine Erinnerung an ein Versprechen, das sie ihrer Mutter gegeben hatte. Das Versprechen, niemals jemanden zu töten, egal wie sehr sie jemanden hasste.

'Bitte ... versprich mir, dass du niemals jemanden töten wirst.'

'Ja, Mum. Ich verspreche es dir.'

Diese Worte der Vergangenheit schwirrten nun in ihrem Kopf herum.

Auf einmal verschwand das Leuchten ihres Körpers und die keltischen Zeichen bildeten sich zurück.

Weinend und erschöpft, ließ sie das Obstmesser, welches immer noch in Severus' Schulter steckte, los und sank schluchzend in seine Umarmung.

Mit der einen Hand zog Severus das Messer mit einem Schmerzensseufzer heraus und ließ es auf den Boden fallen. Dann drückte er Laura nur noch fester an sich und strich mit seiner Hand beruhigend über ihren Kopf.
 

***
 

Mit offenem Mund sah Harry zu seinem Zaubertranklehrer und dessen Tochter. Dieses Mädchen hatte ihm doch tatsächlich gerade ein Messer in die Schulter gerammt und er hatte das einfach so hingenommen.

Doch zumindest schien die Gefahr, Laura könnte Amok laufen, fürs Erste gebannt. Mit einem schnellen flüchtigen Blick zur Seite sah er den toten Dobby auf dem Boden liegen. Als wäre es gestern gewesen, erinnerte Harry sich an damals vor drei Jahren, wo Dobby auf einmal in seinem Zimmer aufgetaucht war und ihn daran hatte hindern wollen, nach Hogwarts zurückzukehren. Zwar hatte ihm dieser Hauself eine Menge Ärger eingebracht und hätte ihn sogar beinahe getötet, aber dennoch hatte er ihm damals geholfen, die zweite Aufgabe beim Trimagischen Turnier zu überstehen. Und soeben hatte er Laura das Leben gerettet ... und hatte sich für sie geopfert...

Ein Faustschlag ins Gesicht holte ihn aus seinen Gedanken heraus. Wegen der Wucht fiel er mit dem Rücken nach hinten auf den Boden und spürte, wie ihm der Zauberstab aus der Hand gerissen wurde.

Vor Schreck riss Harry seine Augen auf und sah in die kalten Toms, der nun mit gezücktem Zauberstab über ihm stand und ihn schadenfroh angrinste.

"Ja, wie du vorhin schon sagtest, Harry. Hochmut kommt vor dem Fall", sagte er.

'Ich bin so dumm!', dachte Harry in diesem Moment. Wieso war er nur so unvorsichtig gewesen?!

Gerade noch hatte er die Kontrolle über diese aussichtslose Situation gehabt und nur, weil er sich hatte ablenken lassen, war dieser plötzliche Machtwechsel auch schon wieder vorbei.

Er hörte von der Seite her ein erschrockenes Keuchen und konnte mit einem schnellen Blick in diese Richtung gerade noch erhaschen, wie Draco seinen Zauberstab auf Tom richtete und den Mund öffnete, um einen Fluch auszusprechen. Doch Tom war leider schneller.

"SOMNUS TOTALUS!", rief er laut, wodurch eine gewaltige Magiewelle aus seinem Zauberstab auf Draco zuschoss. Der schloss erschöpft die Augen und fiel zu Boden.

Die Magiewelle raste nun auch auf Snape und Laura zu, die nach wenigen Sekunden ebenfalls zu Boden fielen und regungslos liegen blieben.

Nun sah Tom wieder zu Harry herab.

Kaltes Eisgrau mit einem unmerklich roten Schimmer traf auf Smaragdgrün - Schlange auf Löwe. Aber nicht nur Gegensätze blickten sich in diesem Moment an.

"Ich habe dir damals unten in den Kerkern angeboten, mit mir die Welt zu regieren, weißt du noch, Harry?", fragte Tom mit einer unheimlichen, ruhigen Stimme.

Harry sah ihn angespannt an. Noch sehr gut erinnerte er sich an die Zeit vor fünf Jahren. An die Zeit, wo er erfahren hatte, dass er ein Zauberer war. An die Zeit, wo ein freundlicher Halbriese ihn von den Dursleys geholt hatte. An die Zeit, wo er Hogwarts zum ersten Mal betreten hatte. An die Zeit, wo er seine ersten Freunde gefunden hatte. An die Zeit, wo er den Mörder seiner Eltern nach zehn Jahren wiedergetroffen hatte. Der Mörder, der ihm damals angeboten hatte, der bösen Seite beizutreten.

Mit tausend Erinnerungen im Kopf nickte Harry.

"Ich hätte dir damals gern die Chance gegeben, zu überleben. Als ich dich nämlich nach so vielen Jahren mit einem Gesichtsausdruck unzähliger schwerer Erinnerungen gesehen habe, konnte ich mich für einen kurzen Augenblick in dir sehen. Ich wollte, dass du meinen Worten, ich könnte deine Eltern wieder lebendig machen, Glauben schenken würdest. Einerseits um den Stein der Weisen zu bekommen, andererseits damit du auf meiner Seite kämpfst. Damals dachte ich nämlich noch, du wärst stark und könntest die vollständigen Kräfte Gryffindors in dir wecken und einsetzen. Doch du hast mich durchschaut ... und heute weiß ich, dass du nur eine Hülle bist, die von Godric Gryffindors Macht geführt wird", sagte Tom mit einem kurzen abfälligen Lachen.

Auf einmal war ein gequältes, leises Stöhnen zu hören und Tom sah von Harry auf. Er entdeckte seine Tochter wenige Meter entfernt auf dem Boden. Sie lag auf dem Bauch und regte sich etwas mit ihrem zitternden Körper.

"Ach", lachte Tom, "Mein kleines Töchterchen kommt nun auch wieder zu sich."

Nun sah er wieder zu Harry runter und grinste dämonisch.

"Stellt sich jetzt nur noch die Frage ... wen ich von euch beiden zuerst aus dem Weg räume -"

Er und Harry bekamen zugleich große Augen, als plötzlich eine wunderschöne Musik und ein unheimlich sanfter Vogelgesang erklang.

Erschrocken, drehte sich Tom um und sah, wie ein großer, rotgoldener Phönix in die Halle flog. Mit den langen Krallen an den Füßen trug er ein langes, silbernes Schwert mit eiergroßen Rubinen am Griff. Vor Schreck taumelte Tom zurück. Harry jedoch stand eilig auf und starrte mit einem großen Schimmer Hoffnung in den Augen zu dem Phönix Fawkes herauf. Er streckte die Hand aus und Fawkes ließ das Schwert fallen, welches Harry auffing. Mit einem Kribbeln im Magen besah er die Inschrift auf dem Schwert.
 

Godric Gryffindor
 

Erinnerungen kamen an den damaligen Kampf mit einem Basilisken in der Kammer des Schreckens zurück. Damals war er auch Tom Riddle zum ersten Mal begegnet.

Etwas überrascht, stellte er fest, dass Fawkes auf seiner linken Schulter gelandet war. Der wunderschöne Phönix fing an, zu weinen und die perlengroßen Tränen tropften auf Harrys aufgeschlitztem Arm. Nach nur wenigen Sekunden verschwand die riesige Schnittwunde.

"NEIN! DIESER DUMME VOGEL KOMMT MIR NICHT NOCH EINMAL IN DIE QUERE!", schrie Tom beinahe panisch und richtete seinen Zauberstab auf Fawkes.

Ohne, dass ein Zauberspruch ausgesprochen wurde, raste ein seltsamer Fluch auf Fawkes zu und schleuderte ihn von Harrys Schulter direkt gegen die Wand. Fiepend rutschte er an dieser herunter auf den Boden.

Entsetzt, drehte sich Harry zu ihm um.

"FAWKES!", schrie er. Er wirbelte sofort wieder herum, als er Toms triumphales Lachen vernahm.

"So, so, du willst also wieder mit diesem Schwert gegen mich antreten. Na schön, wie du willst."

Mit diesen Wort streckte er die Hand mit seinem Zauberstab zur Seite aus. Auf einmal richtete sich der Zauberstab auf Toms Handfläche auf und geriet in eine riesige, giftgrüne Stichflamme. In der nächsten Sekunde hielt Tom ein langes Schwert mit einem lang geschliffenen, grünen Smaragd am Griff in der Hand.

Mit Furcht wurde es von Harry betrachtet.

"Ist-ist das etwa ... das Schwert von -"

"Nein", wurde er von Tom unterbrochen, "Es ist nicht das leibhaftige Werk von Salazar Slytherin. Es ist zwar von seinen Nachfahren geschmiedet worden, doch ihm gehörte es nicht. Aber das ist egal. Um dich zu besiegen, wird es schon reichen."

Wie aus heiterem Himmel griff er nun mit seinem Schwert an. Harry konnte diese Attacke jedoch noch rechtzeitig mit dem Schwert Gryffindors abwehren. Doch schon näherte sich ihm Toms Schwert erneut und er konnte noch schnell zur Seite springen...
 

***
 

Mariah hatte sehr große Schwierigkeiten, ihre Augen offen zu halten. Ihre Lider waren schwer und ihre Augen brannten stark. Genau wie ihre vielen Wunden auf ihrem Gesicht und am ganzen Körper, die ihr Vater ihr vor lauter Wut zugefügt hatte.

Sie konnte sich kaum bewegen. Ihre Gelenke schienen wie gelähmt und ihr Verstand war beinahe leer. Aber ein Gedanke durchzog soeben immer wieder ihren Kopf.

Sie hatte gerade ihren Vater daran gehindert dieses Ritual durchzuführen und somit der mächtigste Zauberer auf Erden zu werden. Wenigstens hatte sie noch etwas Gutes vollbracht.

Sie zuckte leicht zusammen, als sie ein lautes 'Kling' und 'Klang' hörte. Es klang so, als würden zwei Schwerter gegeneinander schlagen.

'Bekämpfen sich Tom und Harry etwa gerade mit Schwertern?', dachte Mariah nervös. Harry kannte sich im Gegensatz zu ihrem Vater doch gar nicht mit so was aus.

Ihre Befürchtung bestätigte sich sofort, da Harrys erschöpftes Keuchen nur andauernd von Toms Lachen übertrumpft wurde.

Große Tränen liefen über Mariahs Wangen. Es war alles vorbei. Sie würde sterben, Harry würde sterben, alle würden sterben. Es war also doch völlig egal, dass sie das Buch 'Blutrituale' zerstört hatte. Tom würde siegen und eine neue Möglichkeit finden, an die große Macht zu kommen.

'Mariah ...'

Mariah zuckte vor Schreck zusammen.

Was war das eben gewesen? Wer hatte da soeben nach ihr gerufen? Verwundert, sah sie sich in ihrer Umgebung um.

'Mariah ...'

Schon wieder. Sie sah sich so genau wie möglich um, doch alle Anwesenden außer Tom und Harry waren bewusstlos und sonst war keiner da, der Mariah hätte rufen können.

'Ich bin hier ... rechts von dir.'

Erwartungsvoll, drehte sie ihren Kopf nach rechts und sah nun zu ihrem Erstaunen den völlig zerzausten Fawkes, der halb an der Wand gelehnt hockte.

Konnte das wirklich sein? Hatte Fawkes soeben mit ihr geredet?

"Warst ... warst du das gerade?", flüsterte sie unsicher.

Nach einer Weile, wo Mariah schon anfing zu denken, dass sie sich das vor lauter Verzweiflung nur eingebildet hatte, nickte Fawkes leicht.

'Ja ... Ich rede zu dir, um dir zu helfen.'

"Helfen? Wie denn?", fragte sie unsicher.

'Sieh nach vorn.'

Mariah sah nun geradeaus und sah zu ihrer Verwunderung nur zwei Meter von ihr entfernt eine große, lange Phönixfeder auf dem Boden liegen. Mariahs Augen weiteten sich. War das etwa die

Feder, die Fawkes ihr damals in Dumbledores Büro geschenkt hatte? Ja - Das musste sie sein. Sicher war sie ihr aus der Tasche gefallen, als ihr Vater auf sie losgegangen war.

'Schnell! Berühre die Feder!'

Verwirrt, sah Mariah wieder zu Fawkes, der auf einmal merkwürdig zitterte. Ein seltsames goldenes Funkeln war in seinen Augen zu sehen.

"Was?"

'Beeil dich! Harry braucht deine Hilfe!'

Nach wenigen Sekunden nickte Mariah entschlossen und zog sich mit ihren Armen voran. Ihre Haut scheuerte über den harten Steinboden, doch das kümmerte sie nicht. Keuchend kroch sie immer näher auf die Feder zu.

Plötzlich hörte sie, wie jemand mit seinem Schwert zu Boden fiel.

"So, Harry ... Das war's dann wohl."

Mariah traf beinahe der Schlag. Harry hatte also diesen Kampf verloren.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht kroch sie weiter voran.

"Ich habe mich nun entschieden, dass du derjenige sein wirst, den ich zuerst beseitige. Mariah wird dir dann auch bald folgen."

Mariah streckte nun ihre zitternde Hand aus.

"Es wird Zeit, dass Gryffindors letzter Erbe für immer von dieser Welt verschwindet!", rief Tom laut.

Im selben Moment umfasste Mariahs Hand die Feder.

Ein lautes Geräusch, welches einer Explosion glich, donnerte ihr ins Ohr und eine unvorstellbare Wärme nahm von ihrem gesamten Körper Besitz. Die Feder in ihrer Hand leuchtete hell auf und wurde immer länger. Um sie herum bildete sich eine riesige Feuerwalze, ohne sie zu berühren.

Mariah schloss ihre Augen und genoss diese wunderschöne Wärme. Sie begann zu schweben und ihre vielen Schmerzen verschwanden, als wären sie nie da gewesen.

'Öffne deine Augen.'

Als sie Fawkes Stimme hörte, gehorchte sie seinen Worten. Ihr Mund öffnete sich vor Schreck, als sie begriff, dass sie auf einmal ein Schwert in der Hand hielt. Es war prachtvoll, beinahe königlich. Die lange, scharfe Klinge war schneeweiß. Der schimmernd goldene Griff war mit zarten Phönixabbildungen verziert und besaß einen großen, ovalen, blutroten Rubin.

'Dies ist das Phönixschwert. Es gehörte eins deiner Mutter.'

"Meiner Mutter?!", wisperte Mariah atemlos.

'Ja ... Dir ist es bestimmt, dieses Schwert zu führen und damit das Böse zu besiegen. Es ist deine Bestimmung.'

Schon wieder spürte Mariah diese überwältigende Wärme. Langsam bildete sich in der Feuerwalze direkt vor ihr eine große Lücke.

Nun konnte sie Harry sehen, der auf dem Boden lag und Tom, der über ihm mit erhobenem Schwert stand. Beide Jungen starrten Mariah mit offenem Mund an und wirkten wie zu Salzsäulen erstarrt.

Mariahs Füße berührten nun wieder den Boden. Ihre Augen hatten nun einen fremden, seltsamen Ausdruck. Weder kalt noch ängstlich, einfach nur leer.

"Nun musst du wohl deine Vorfahren im Jenseits von mir grüßen, Tom Vorlost Riddle!", raunte sie und mit einer schnellen Bewegung ihres Schwertes verschwand das restliche Feuer um sie herum vollkommen.

Nun richtete sie ihre Waffe auf ihren Erzeuger.

"Stell dich!"
 

************************************************
 

Gott, bin ich alle!!

Endlich bin ich mit diesem Kapitel fertig! Ich muss zugeben, mit Ausnahme des ersten Kapitels war dieses hier meine größte Herausforderung. So viele Dialoge, so viele Enthüllungen, so viele Kämpfe, ich glaub, ich kipp gleich um^^!

Der Traum ganz am Anfang ist mir ganz plötzlich eingefallen, doch ich liebe ihn über alles. Sicher habt ihr am Anfang alle gedacht: "Hä? Was soll das denn jetzt?"

Aber jetzt wisst ihr ja, wie wichtig es war, ihn mit rein zu nehmen.

Die Szenen zwischen Laura und Lucius *hüstel* hatte ich schon seit Beginn der Story im Kopf^^'. Sie werden noch viel Auswirkung auf die Fortsetzung haben. Vor allem auf die Beziehung von Laura und Draco. Ich mag auch vor allem den Abschnitt mit den Gefangenen. Vor allem ist Ron wiedermal mein Sympathieträger^^!

Übrigens: Die Stimme von Fawkes stell ich mir so vor, wie von Helios aus Sailor Moon^^.

Ich hoffe, euch gefällt dieses voreilige Weihnachtsgeschenk und ihr schickt mir viele ausführliche Kommis. Ich freu mich besonders, wenn ihr auch eure Lieblingsszenen erwähnt oder auch einige Fragen stellt.

Das letzte Kapitel wird 'Endlich Frieden' heißen. Na, das sagt doch schon viel aus, oder?

Bis zum nächsten Mal!
 

Kuss, eure Maru^-°!



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Phoebe_maus
2006-06-13T16:50:29+00:00 13.06.2006 18:50
Ok, das wird jetzt etwas länger, befürchte ich ^^
Zu Anfang: Wieso machst du nicht mal bei nem Wettbewerb mit? Gut, die Story ist wirklich seehr lang, aber wenn man einige Kapitel auslässt, dazu nur ne kurze Inhaltsangabe schreibt, ginge das sicher.
Ich finde deinen Schreibstil und Einfallsreichtum einfach grandios! Du hast viel Fantasie, das gefällt mir ^^ da ich selbst solches mein Eigen nennen darf *hüstel*

So, nach etwas längerer Zeit melde ich mich zurück. Hatte vor langer Zeit ^^ angefangen zu lesen, diese 6 Seiten (in etwa) hab ich jetzt jedoch nur kurz überflogen, um mich dran zu erinnern, was dort geschah.
Fehler habe ich kaum gefunden, zumindest in den Seiten nach der 6. Davor ... weiß nicht mehr. Ich schicks dir per ENS, da ich noch was gespeichert hatte, wusste aber nicht mehr, obs aus diesem Kapitel war. Schaus dir bitte an, bin nicht sicher.
Tja, im Alter lässt das Gedächtnis nach und man wird wunderlich *harhar*

Ok, zum Kapitel:
Den Rückblick fand ich aufschlussreich und Laras Loktion gelungen.

Mein Gott, das war ja relativ abartig, als Lucius sich an Laura vergehen wollte. Grandios rübergebracht, ihre Gefühle, Abneigung etc. Der Zungenbiss war ja die Krönung *lol*

Das Lucius die Briefe von Lara u Sev abgefangen hat, ist ja die Höhe!!

Ron als dein Samariter. Fand ich toll, dass er Harrys Ehre verteidigt hat ^^

Toll fand ich auch, wie du Tom beschrieben hast, bzw. der Szenenwechsel von den Gedanken der anderen und Tom wusste schon, was die dachten - toll!

Mariah - Slytherin, Ravenclaw u Hufflepuff. Und das alles in dem kleinen Mädel drin. Boah! Na dann bin ich gespannt. Aber tolle Idee.

Toms Aufklärung zu Mariahs Mom, dass sie sich eingeschmuggelt hatte etc, fand ich auch super beschrieben. Jetzt weiß man wenigstens, wie sie zu ihm kam etc.

Toms Aussetzer! Haben die ne Bedeutung, oder soll das andeuten, dass er nicht ganz richtig im Kopf ist, oder nen schitzo, oder doch ne gute Seite hat, vielleicht sogar nen Gewissen?

DOBBY!!! An der Stelle sammelten sich Tränen in meinen Augen ^^°

Lauras Druidenmacht - schon so oft erwähnt - find ich einfach nur grandios. Auch, wie die sich bemerkbar macht. Woher hast du die Idee, bzw. ganz auf deinen List gebaut? Erinnert mich ein wenig an Willow (Buffy), als sie böse wurde und das Wissen buchstäblich aus den Büchern gesaugt hatte - dann die Schrift über ihre Haut glitt ... ^^ Weißt was ich mein?
Und natürlich, wie Laura Lucius hin und her geschleudert hat. Geschiet ihm recht!

Die Szene, als Laura Sev in die Schulter sticht. Ich hab das so deutlich vor Augen gehabt, da du das so toll beschrieben hast, dass ich wirklich beeindruckt bin. Auch, wie du ihre Gefühle beschrieben hast. Wie Sev sie dann an sich gedrückt hat, da ging mein Herz mit mir durch *hach* ^^

FAWKS!!! ... fiepend rutschte er an der Wand herunter auf den Boden ... Da dacht ich erst, du lässt ihn auch noch abkratzen und hab dir schon gedanklich ne Kopfnuss gegeben ^^ Aber zum Glück hat er ja noch mit Mariah geredet.
Der kann also Reden! *lol* Ok, solang es durch Telepathie geschiet, ist es glaubwürdig ^^ Wieder eine tolle Idee.

Besonders gefallen hat mir ja das hier:
>Mit Schweiß auf der Stirn und einem irren Blick richtete er den Zauberstab auf die junge Slytherin.
>"Deine Viertelstunde ist um!", rief Lucius laut. "AVADA KEDAVRA!"
Der irre Blick ^^ und seine ersten Worte! *lol*

Natürlich auch das Ende, was wieder Lust auf mehr macht. Toll beschrieben auch, was mit NMariah passiert ist, der Nebelschleier etc., die erstarrten Harry und Tom über ihm, mit erhobenem Schwert.
Das nächste erinnerte mich dann wieder an Buffy *lol* Als Mariah noch nicht aufgesehen hatte, es dann aber langsam tat und Tom böse anfunkelte.

Fehler: (die alten, keine Ahnung woher per ENS):
Mit einem flüchtigen Blick zur Seite konnte Harry sehen, wie Malfoy, der gerade Gregory Goyle mit einem Schockzauber außer Gefecht gesetzt hatte, sich rasch auf den Boden warf und hinter sich hörte*r(R muss weg) er, wie auch Laura in Deckung ging.
[da stimmt was im Satzbau nicht, der vorletzte Abschnitt]

Sie zuckte leicht zusammen als sie ein lautes Kling und Klang hörte. Es klang so, als würde*/würden zwei Schwerter gegeneinander schlagen.

LG, Phoebe
Von: abgemeldet
2005-06-09T08:40:19+00:00 09.06.2005 10:40
Ich hab nächsten Tag auch gleich das nächste Kapitel gelesen (gestern).
Die Szene mit Lucius Malfoy und Laura war schon hart ^^! Ich kann mir auch gut vorstellen das es deswegen noch Schwierigkeiten zwischen Laura und Draco geben wird. Die arme Laura *heul*.
Ich muss schon sagen, dass mir die beiden (Laura und Draco) richtig ans Herz gewachsen sind *g*
Was ich auch krass fand, waren Toms Gefühle gegenüber Mariahs Mutter. Er is zwar wahnsinnig, aber eben halt auch nur ein Mensch. Naja jedenfalls ein bissel XD
Der Traum am Anfang war auch gut geschrieben und hat auch, finde ich, gut reingepasst =)
So hab heute mündlich Englisch-Prüfung. Drück mir die Daumen *aufgeregtbin*
*kuss*

Deine Freedomdream
Von: abgemeldet
2004-12-28T18:26:36+00:00 28.12.2004 19:26
das war einfach riesig! und wie kannst du nur an so einer stelle aufhören!!
tse..
ich hoff das nächste kapi is bald on, aber ruh dich erstmal aus, nach so einem langen kapi...
es war einfach überwältigend... schnell weiter!!!

hdl angel00
Von: abgemeldet
2004-12-27T18:02:23+00:00 27.12.2004 19:02
Na, du hast dir ja einen riesigen Fanclub zugelegt *g*, finde ich gut.
Das Kapitel war echt geil, nur wie immer musst du so fies sein und daraus ein Cliffhänger machen. Schäme dich! Jawohl! O.K., genug geschämt, will wissen wie es weitergeht, hau in die Tasten!
Hdgdl, deine Nessy
Von: abgemeldet
2004-12-25T22:32:20+00:00 25.12.2004 23:32
Wow, war selten so aufgeregt bei so einem Kapitel.Zum glück habe ich die Fanfic widergefunden(meine ganzen schönen Favoriten sind weg*schluchz*)Mir is immer noch ganz heiß vor aufregung.Bin schon auf das nächste(und hoffentlich nicht letzte) Kapitel gespannt.Aber das wird sicher auch wider klasse :)
Von:  -Anika-
2004-12-25T00:06:13+00:00 25.12.2004 01:06
boah hammer geil sarah.
respekt. :) schade nur, das nun das letzte chap folgt, denn deine ff habe ich immer gerne gelesen. sie is wirklich genial. *gg*

mir haben besonders die kampf szenen gefallen und naja, sagen wirs so .... einfach alles ! :D
also, ich freu mich schon aufs letzte chap.

machs gut süße.
schreib fleißig *gg*
*knuddel* Ani
Von: abgemeldet
2004-12-23T18:50:04+00:00 23.12.2004 19:50
Was schon zu Ende des kanns doch wohl net sein dabei war des gerade sooooo spannend na egal hoffe du schreibst schnell weiter ja
ciao LaCura
Von: abgemeldet
2004-12-20T11:24:00+00:00 20.12.2004 12:24
wie immer wow...bin echt platt wie viele seiten zu zustande bekommst. hab mich eingeschlossen in meinem zimmer und wollte von niemanden gestört werden. dann hab ich dein kapitel mit freuden und spannung gelesen...

aber ich kann nur sagen, versuch es mal als schriftstellerin.. denn deine geschichte in ganz animexx, die ich bis jetzt gelsesen hab, war immer noch die beste.
glaub mir du hast das zeug dazu.

warte dann gespannt auf das nächste kapitel

cyai tini
Von:  HexenLady
2004-12-19T13:43:44+00:00 19.12.2004 14:43
na hier haste was zum lesen
hehe
reingefallen
ne spaß ich fang ja schon an.......


wie die szene von lucius und laura werden noch auswirkungen haben welche denn, kann sie drasco nciht mehr sehen weil er seinem vater ähnich sieht ???
12 seiten ist sag einfach WoW
wié hast du es geschafft solange zu schriebn maja ich mache von nach einer seite schlapp :D
schreib schnell weiter
oka
und lass auch mal wieder damebldore und co ne rolle sielen die schaun ja die ganze seit zu was passiert also muss man auch mit kommentaren rechnen :P
mach weiter so ich hoffe das letzte kapi kommt bald
ich hab mir so überlegt wenn mariah (sorry ich weis ncith wie man sie schreibt^.^,) 3 erben in sich trägt und dann mit harry ein kind bekommt
das wäre da eiegntlich der erbe von ganz hogwarts weil es das blut von allen erben in sich trängt
also ich weis nciht ob es dir schon aufgefallen ist
ABER DIES SCHREIOT GERADE NUR SO NACH EINER FORTSEZTUNG
meinst du nciht
das kind von den beioden erlebt bestimmt auch viele abendteuer un co
ich glaube ich schreib hier mal wieder einen roman
aber egal lol du sollst ja auch mal was zum lesen habenich bin stolz auf dich deine story ist eine großartig nur schade ist wie gesagt das es schon das vorletzte kapi iost
aba naja ich erinner dich dran FORTSETZUNG. und das noch ganz oft ........
lol
byebye

hexy
Von:  rattenpirat
2004-12-19T12:18:18+00:00 19.12.2004 13:18
Hahaha.... muahahaha ich bin Erste. Also das Kappi: COOL COOL COOL. Die ganze FF: genial! Schreib schnell weiter. Ich möchte wissen, wie's weitergeht. Und vielleicht könntest du mal meine FF lesen (harry meets Lord Voldemorts Daughter) ^^
bye Farana


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