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Inkferno

Vom Klecksen und Klotzen
von

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Kapitel 8 – Unter Beschuss


 

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I see you standing in the rain.

Within a storm—forever warm.

Powerful as a hurricane.

 

~ Kamabo-Souvenir-Gedicht „Freakazoid Station“ ~

 

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Wer hätte gedacht, dass ich so schnell sein kann?, ging es Tarja durch den Kopf, während sie sich hinter die Überreste eines Schrankes kauerte.

Der Oktorekrut befand sich auf einer baufälligen Etage über ihr und ballerte blubbernd auf ihre Deckung.

»Was mach ich denn jetzt?!«, schrie sie panisch, während Kugeln an ihr vorbeisirrten.

„Deine Granaten, 3!”, rief Nr. 2.

Ach ja … Tarja griff an ihre Seiten und fühlte die kleinen Bomben, die Coby Ihr zusammen mit der Ausrüstung und dem Heldenanzug überreicht hatte.

Coby erklärte ihr, wie man sie anwendet: „Du ziehst den Stift raus und schmeißt sie da hin, wo sie hochgehen soll.”

Klingt einfach. Wenn man sich aber kaum aus der Deckung wagen will, weil man schwer unter Beschuss steht, dann ist das jedoch ein anderes Kaliber. Tarja linste hinter dem Schrank hervor und bemerkte, dass dieser Rekrut anders aussah als die letzten, die sie gekillt hatte.

»Der hat ja zwei Tentakel …«

„Ja, ein Twintacle. Die sind ein bisschen schlauer und können gut zielen”, stellte Nr. 2 nüchtern fest.

Schwer atmend verkroch Tarja sich wieder hinter dem Schrank. »Das pack ich nicht! Dafür bin ich nicht gemacht, klar?! Holt mich gefälligst aus dieser Scheiße raus!«

„Eine gute Deckung ist die halbe Miete.”

„Opa! Ich meine, Käpt'n, so sprechen wir 3 keinen Mut zu.”

»Ich hab eh keinen Mut!«, schrie Tarja und verschränkte die Arme über dem Kopf, als ein Teil des Schrankes wegsplitterte und Holz auf sie nieder regnete.

Opa?! Sagt mir nicht, ich bin in so ein Familienunternehmen gestolpert oder in eine Squidmafia – das wäre es ja noch!

Tarja konnte nicht sagen, wie lange sie hinter ihrer Deckung kauerte, als ein ohrenbetäubender Lärm sie heftig zusammenzucken ließ. Und dann nichts mehr. Es herrschte geradezu eine gespenstische Stille – nach einigen Minuten krabbelte Tarja hinter der Deckung hervor.

»Ah, es geht dir also gut.«

Sie sah zwei alte, verschrumpelte Füße vor ihrer Nase. Als sie aufsah, blickte sie in zwei riesige Glubschaugen.

»Käpt'n?!«

»Aye, ich hatte vergessen dir zu stecken, dass Schüsse gegen ihre Schutzschilde nutzlos sind.« Er stupste gegen die Überreste einer Eisenplatte. »Du musst sie dir von hinten schnappen.«

Coby taumelte hustend durch den Nebel, der durch eine Explosion verursacht worden war, und kam ächzend neben Tarja auf die Knie. »Ich hab eine Granate hochgejagt und der Käpt'n den Twintacle erledigt, als der davon abgelenkt war! Die halbe Etage ist rungergekommen! Ich wäre beinahe zerquetscht worden! Außeneinsätze sind ja so gar nicht mein Fall!«

Nun war es an Tarja, Coby in eine feste Umarmung zu ziehen. »Du Spacko! In was hast du mich da reingezogen?!«, brüllte sie Coby ins Ohr.

»Hach ja, junge Liebe …«, murmelte Kuttelfisch ungehört, während Tarja Coby schüttelte und schwor, ihn umzubringen, wenn er sie noch einmal so alleine ließe.

»Da fällt mir ein«, Kuttelfisch hatte einen Sack dabei, den er neben den beiden zu Boden fallen ließ, »ich hab noch ein bisschen zusätzliche Rüstung gefunden. Schick, was?«

Tarja schubste Coby von sich und öffnete den Beutel. Sie kam sich vor wie am 25. Inkzember an Squidmas. In dem Sack war ein Helm, eine bessere Hose und eine grüne Jacke zum Überziehen. Schnell legte sie die Kleidung an.

Kuttelfisch fasste sie prüfend ins Auge. »Du bist aus der richtigen Tinte gemacht, Nr. 3, aye. Aber souveräner musst du werden.«

»Viel zu lernen du noch hast«, murmelte Tarja verärgert. »Wie kommt ihr auf die Idee, mich in dieses Höllenloch zu jagen?!«

Coby legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Du bist die Auserwählte, Tarja.«

Sie gab ihm eine beherzte Schelle. »Blödfisch!«

„Was für ein Chaos! Zieht los und sucht das Kesselportal!”, meldete sich Nr. 2s Stimme rauschend.

„Wenn ihr nicht langsam Tempo macht, kommen immer mehr Oktorekruten! Wenn 3 schon bei denen Probleme hat, sehe ich schwarz für sie, sollten Oktolinge auf den Plan treten!”, redete eine neue Stimme dazwischen.

Wer ist denn das jetzt schon wieder?! Tarja sah Coby verwirrt an.

»Das war Nr. 1«, erklärte er.

Tarja runzelte die Stirn, ihr kam da ein Gedanke. »Wenn die beiden 1 und 2 sind und ich 3, wer bist dann du?!«



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