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Drawback 2

von

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Sorrow (Yuu)

Seit ein paar Tagen hatte er einen neuen Partner, mit dem er auf Streife ging. Er vermisste Sato trotzdem, war es immerhin etwas anderes, mit seinem besten Freund unterwegs zu sein. Aber dennoch hatte er Glück, denn seiner neuer Partner Jin war ganz okay. Noch kannte er nicht viel über ihn, aber er glaubte, dass sich das mit der Zeit schon regeln wird und sie wirklich gut miteinander auskommen werden.
 

„Hoffentlich magst du ihn am Ende nicht mehr, als mich!“ Sagte Sato und lächelte leicht. Er freute sich richtig, dass es seinem besten Freund mittlerweile den Umständen entsprechend wieder gut ging. Er hatte den Schuss dann doch noch gut überstanden, lag allerdings noch immer im Krankenhaus und dürfte auch erst dann nach Hause, wenn er wirklich wieder komplett fit war. „Warum sollte ich ihn mehr mögen, als dich?“ Fragte Yuu, lächelte aber auch und schüttelte den Kopf. „Sobald du wieder arbeiten kannst, werden wir beide wieder ein Team sein. Dann muss sich Jin einen Anderen suchen.“ Nichts anderes würde er akzeptieren!
 

„Wie läuft es mit Akira?“ Wollte sein bester Freund nun wissen. Doch unbewusst schien er dort einen Nerv getroffen zu haben, denn Yuu sah auf einmal traurig zur Seite, wich seinem Blick aus und seufzte. Als er Satos Hand an seinem Arm spürte, sah er wieder auf. „Was ist passiert?“ Er atmete einmal tief durch und fuhr sich durch die Haare. „Ich erreiche ihn nicht. Seit einer Woche. Normalerweise meldet er sich bei mir, wenn er meinen Anruf verpasst. Doch dieses Mal…“ Er machte sich Sorgen um ihn, hatte ein komisches Gefühl bei der Sache. Und da ihn Akira nie gesagt hatte, wo er wohnt, konnte er noch nicht einmal dort vorbeischauen. „Warte einfach etwas ab. Vielleicht ist sein Handy kaputt? Oder er hat was zu tun?“ versuchte Sato ihn zu beruhigen. Yuu nickte und stand dann auf. „Ich muss jetzt zur Arbeit.“

Damit verabschiedete er sich bei seinem besten Freund und machte sich auf den Weg zur Zentrale. Er hatte bestimmt Recht! Er sollte sich einfach keine Sorgen um Akira machen. Ihm wird es mit Sicherheit gut gehen. Vielleicht hatte er ja einen neuen Job, der ihn zu sehr einnahm und er hatte deswegen keine Zeit, sich zu melden!
 

Kaum hatte er seine Uniform an diesem Tag angelegt, schaltete sein Gehirn von ‘besorgtem Freund‘ auf ‘einsatzbereiten Polizisten‘ um. Er musste für die Arbeit einen klaren Kopf haben und durfte sich nicht von persönlichen Dingen ablenken lassen. Oben im großen Büro wurden wie immer die Teams auf ein Gebiet eingeteilt. Yuu und Jin, sowie zwei weitere Teams, wurden für die Autobahn eingeteilt und sollten Kontrollen bis 20 Uhr durchführen. Danach sollten sie die Umgebung bewachen.

„Du wirkst abwesend.“ Sagte sein Kollege zu ihm, nachdem er schon seit zehn Minuten schweigend neben ihm saß und aus dem Fenster sah, während Jin den Wagen zur Autobahn steuerte, wo sie sich mit den anderen beiden Teams aufstellen würden.
 

„Private Probleme?“ Kurz sah Yuu zu ihm rüber, nickte bestätigend und sah wieder nach draußen. „Hey… friss es nicht in dich hinein. Wenn du reden willst, lass es raus. Ich bin ein guter Zuhörer.“ Nun musste er doch etwas lächelnd. Es war wirklich lieb gemeint von ihm, aber konnte er ihm das wirklich anvertrauen? Alleine die Tatsache, dass er auf Männer stand und einen Freund hatte, wusste nur Sato, sonst niemand. Als schwuler Polizist hatte man es eben nicht leicht, wenn es die falschen Leute wissen.

„Ich mach mir etwas Sorgen um einen Freund.“ Begann er leise. „Dein Partner? Geht es ihm denn nicht besser?“ Fragte ihn nun sein aktueller Partner, doch Yuu schüttelte den Kopf. „Sato geht es gut. Es geht um jemand anderen. Ich kann ihn nicht erreichen… Eigentlich ruft er immer zurück, aber seit einer Woche ist totale Stille zwischen uns.“ Erklärte er seinem Kollegen nun seine Sorgen. Jin lächelte ihn kurz an, schüttelte aber den Kopf und sah wieder nach vorne. „Du machst dir wahrscheinlich zu viele Gedanken. Was soll denn schon passiert sein? Denkst du nicht, dass du als Polizist schnell wüsstest, wenn etwas passiert wäre? Vielleicht ist er ja verreist und hat vergessen, es dir zu sagen? Oder er hat den Pin von seinem Handy vergessen.“ Er hörte den Fahrer leise lachen der nun auf die Autobahn fuhr.
 

Wenige Meter weiter fuhren sie auch schon in eine Parkbucht. Ihr Team war als letztes vor Ort. Die Anderen hatten ihre Ausrüstung schon aufgebaut. „Denk nicht da dran. Es geht ihm mit Sicherheit gut. Denk lieber an dich und die Arbeit.“ Damit ließ Jin ihn im Auto zurück und begann nun auch, ihre Ausrüstung aus dem Wagen zu holen und mit den Anderen alles weiter aufzubauen. Eine Verkehrskontrolle hatte immer etwas unglaublich Aufwändiges an sich. Es musste alles aufgebaut werden, jedes Auto musste rausgezogen und kontrolliert werden und das noch auf der Autobahn. Es war also nicht ganz ungefährlich.

Yuu seufzte, atmete noch einmal durch und stieg dann ebenfalls auf. Sato und Jin waren der Meinung, dass er sich zu viele Gedanken machte, also wird es wohl so sein. Er sollte sich viel mehr auf die Arbeit konzentrieren! Mit den gelben Sicherheitswesten am Körper bauten sie nun alles auf und begannen damit, nach und nach die Autos zu kontrollieren, die noch unterwegs waren.
 

Der Nachmittag blieb allerdings ereignislos. Nur ein einziger Mann ging ihnen ins Netz, der auf einer Firmenveranstaltung getrunken hatte und nach Hause wollte. Jetzt wanderte er erst einmal ins Gefängnis, musste ausnüchtern und am nächsten Tag die Entscheidung entgegennehmen, ob ihm nun ein Fahrverbot blühte, oder lediglich eine Geldstrafe.

Mehr geschah nicht während der Kontrolle, was natürlich ein wenig frustrierend war und seiner Laune nicht gerade half, sich zu verbessern.
 

Als ihre Ausrüstung wieder verstaut war und sie sich gegen 20 Uhr, wie vom Chef gewollt, auf den Weg machten, durch die Stadt zu patrouillieren, lehnte sich Yuu im Sitz zurück und sah wieder aus dem Fenster. „Ich bin so froh, dass dieser Typ uns nicht auf die Schuhe gekotzt hat, so voll wie der war.“ Das war wohl ein Versuch, seine Stimmung etwas zu heben und es funktionierte sogar. Yuu musste bei diesen Worten schmunzeln und sah zu Jin, der grinsend nach vorne sah und nun von der Autobahn runterfuhr, um sich durch die Stadt zu bewegen.

„Der war so sehr davon überzeugt, fahrtauglich zu sein… wahrscheinlich hatte er noch nicht einmal seine Grenze erreicht.“ Er glaubte, dass der Mann weit davon entfernt war, seinen Magen zu entleeren. „Mal sehen, ob wir morgen ein paar lustige Informationen bekommen, wie sich der Mann in der Zelle verhalten hat.“ Witzelte Jin weiter und hielt an einer Tankstelle an. „Kaffee?“ Fragte er ihn, worauf Yuu nickte und ihm auch schon hinterher sah. Bisher kam er wirklich auf andere Gedanken, dachte nicht an Sato und auch nicht an Akira. Den Beiden ging es gut, daran musste er einfach glauben. Würde es Akira nicht gut gehen, hätte er sich doch mit Sicherheit bei ihm gemeldet. Also versuchte er zu hoffen, dass sich sein Freund schon bei ihm melden wird.
 

Als Jin wieder zu ihm kam, reichte er ihm gleich zwei Becher mit Kaffee, während er sich anschnallte. Danach nahm er ihm einen Becher wieder ab, nahm einen Schluck und verstaute sein Heißgetränke in der Zwischenablage, wo extra zwei Fächer für Becher waren. Yuu hielt seinen Kaffee aber erst einmal fest und nahm immer mal wieder einen kleinen Schluck. „Wohin sollen wir als erstes?“ Fragte ihn sein Partner, startete den Motor bereits und fuhr wieder auf die Straße. „Ich würde sagen, wir fahren einfach ohne Ziel die Straßen ab.“ Er glaubte nicht daran, dass noch irgendwas passieren wird. Da wäre es auch egal, ob sie sich nun ein Ziel aussuchten, oder nicht.
 

„Einfach fahren… so wird das aber nichts, mit einer dramatischen Wende während unserer Schicht.“
 

„Du bist sensationsgeil, kann das sein?“
 

„Du nicht?“ Jin grinste ihn einfach an, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Straße und seufzte leise. „Seit wann seid ihr zusammen?“ Fragte er ihn auf einmal. Irritiert sah er zu seinem Partner, hob eine Augenbraue und wusste gerade nicht so wirklich, was er meinte. „Komm schon… wenn es ein normaler Freund wäre, würdest du dir doch sicherlich nicht so den Kopf zerbrechen. Also muss da doch mehr sein, oder nicht?“ Solch eine Kombinationsgabe hätte er ihm nicht zugetraut. Hut ab!

„Ein paar Monate.“ Gestand er dann leise und lächelte etwas. Er konnte nicht abstreiten, wirklich glücklich mit Akira zu sein, auch wenn es bisher noch nie zu mehr kam, als küssen und ein wenig begrabschen. „Eigentlich müsste doch dein Freund derjenige sein, der sich Sorgen macht. Schließlich bist du der Polizist.“ Begann sein Partner nun und sah noch einmal kurz zu ihm. „Oder ist er auch einer? Oder Feuerwehrmann? Das wäre doch sexy, oder nicht?“ Wissend grinste Jin und jetzt verstand Yuu einfach nichts mehr. „Er ist arbeitslos.“ Sagte er einfach nur, musterte Jin aber immer noch skeptisch, ehe er sich einfach wagte, zu fragen:

„Du stehst auch auf Männer, oder?“
 

Sofort lachte sein Partner los, nickte aber. „Ist es so auffällig?“ Seine Frage triefte nur so vor Sarkasmus und nun zog er eine Schnute. „Idiot!“ Antwortete Yuu einfach und sah wieder nach draußen. „Mach dir um dein Herzchen mal keinen Kopf. Was soll schon passiert sein?“ Warum fing er eigentlich mit dem Thema wieder an? Er hatte es so schön verdrängt und jetzt machte er sich nur wieder Sorgen um den Anderen.

Jin griff nach seinem Becher, trank seinen Kaffee nun leer und stellte den leeren Becher wieder ab, während er weiterhin über die Straße fuhr, nach rechts abbog und sich etwas umsah. „Ich hasse es, wenn die Stadt manche Laternen abstellt. Haben wir kein Geld mehr, oder warum machen die das?“ Meckerte er auf einmal los und wurde langsamer. „Hm?“ Fragend sah er zu seinem Partner. Sein plötzlicher Themenwechsel, sowie die verringerte Geschwindigkeit, verwirrten ihn nun doch ein wenig. „Da.“ Sagte Jin nur und zeigte auf ein Auto am Straßenrand. Doch sie fuhren zu schnell daran vorbei, als dass er etwas hätte sehen können.

„Wäre traurig, wenn ein Streifenwagen geblitzt wird.“
 

Ach so, deswegen fuhr er nun langsamer. Und wahrscheinlich war das auch der Grund, weswegen er sich über die veränderten Lichtverhältnisse beschwert hatte. Blitzer waren so nicht sofort zu erkennen. „Du hast Probleme.“ Entwich es ihm nur und er verdrehte die Augen, während Jin wieder grinste. „Ich kann das nächste Mal ja den Blitz auslösen. Aber das bezahlst du dann!“

„Träum weiter!“ Soweit kommts noch!
 

„Schießerei im Wadabori Park. Alle verfügbaren Einheiten sofort dorthin.“
 

Sofort griff Jin nach dem Funkgerät. „12-19 unterwegs.“ Danach machte er Blaulicht und Sirenen an und erhöhte die Geschwindigkeit des Fahrzeuges. „Wir sind zu weit weg.“ Sagte Yuu, leerte den Kaffee und stellte nun auch seinen Becher ab. Sie würden also nicht rechtzeitig ankommen, um irgendeinen Verdächtigen festnehmen zu können, aber ein paar Informationen werden sie wohl sammeln können.
 

Auf dem schnellsten Weg fuhr Jin den Wagen durch die Stadt und schaffte es fast schon in Rekordzeit, am Park anzukommen. Ohne zu zögern, stiegen sie beide aus und liefen in den Park hinein. Schnell entdeckten sie einen ihrer Kollegen, der gerade mit einem Passanten sprach, der einen Pitbull an der Leine hatte. Sofort blieb Jin stehen, als er den Hund sah. „Das klärst du!“ Und schon lief er weiter, um zu den anderen Kollegen zu gehen. Hatte er etwa Angst vor Hunden? Kurz schmunzelte Yuu, ehe er zu den Beiden ging und sofort von dem Vierbeiner beschnuppert wurde.
 

„Was ist passiert?“ Fragte er seinen Kollegen, den er kurz nach ihrem Schichtbeginn noch in der Zentrale gesehen hatte. „Herr Okuta war gerade mit seinem Hund unterwegs. Die letzte Runde des Tages für ihn. Er hat vier Schüsse gehört und die Polizei gerufen, aber er hat nichts gesehen.“ Das machte es nicht gerade einfacher, irgendwas herauszufinden. Yuu nickte und lief dann auch weiter, suchte seinen Kollegen und den Tatort, der natürlich nicht schwer ausfindig zu machen war.

Vor Ort, direkt am See, stand ein Mercedes mit offenen Türen und drei Leichen lagen daneben. „Alle erschossen.“ Hörte er Jin, der neben ihm auftauchte und auf die drei Männer deutete. „Wissen wir schon, wer die Männer sind?“ Wollte der Schwarzhaarige nun wissen, doch sein Partner schüttelte den Kopf.

„Noch nicht.“ Sie sahen sich den Tatort noch etwas genauer an. Gerade, als ihm etwas komisch vorkam, hörte er Jins Stimme wieder. „Hier fehlt eine Leiche!“ Das hatte er auch schon entdeckt. Die Spuren im Schotter zeigten deutlich, dass dort noch jemand lag. Und als er in den Wagen sah, entdeckte er Blut. Er wusste nicht, was das alles zu bedeuten hatte, aber irgendwas stimmte nicht.
 

„Passt das Blut im Auto zu einem von den Dreien?“ Fragte er seine Kollegen, doch sie zuckten alle mit den Schultern. „Das wird noch geprüft.“ Nickend sah er sich die Leichen genauer an. Vier Schüsse hatte der Passant mit dem Hund gehört. Vier. Drei Leichen und eine schien zu fehlen. „Das könnte Reita gewesen sein.“ Sprach Yuu seine Gedanken laut aus und Jin neben ihm nickte. „Aber seit wann nimmt er seine Leichen mit?“ Wollte er wissen, doch Yuu zuckte nur mit den Schultern. „Das Blut im Wagen passt vielleicht zur fehlenden Leiche?“ Wollte der Mörder etwas vertuschen?

„Wir haben Reifenspuren gefunden, die von hier wegführen und nicht zum Mercedes passen.“ Informierte sie ein Kollege und sofort sahen sich alle um. Jin und Yuu wollten sich sofort darum kümmern und gingen los, entdeckten auch schnell die besagten Spuren.
 

„Ein kleineres Fahrzeug. Also nicht so groß, wie der Vito.“ Sagte Jin, der sich hingehockt hatte und nun zum Schwarzhaarigen hochsah. „Viel wird uns das aber auch nicht bringen.“ Wie viele Einwohner hatte diese Stadt und wie viele von denen hatten ein Auto? Das glich der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Diese Spur konnten sie vergessen!

„Überwachungskameras?“ Fragte Jin ihn, doch Yuu schüttelte den Kopf. „Nur vorne an einem Häuschen. Mehr nicht.“ Auf irgendwelche Bilder oder Videos konnten sie also nicht zurückgreifen. Sie brauchten mehr Hinweise, mehr Spuren, sonst wird das nichts! Sie gingen zurück zum Mercedes, sahen sich diesen mal genauer an, doch in dem Wagen war nichts zu finden. Nur das Blut, Warndreieck, zwei Warnwesten und das Handbuch zum Auto. Mehr nicht. Sie konnten nur noch Fingerabdrücke sicherstellen, sie durch das System jagen und abwarten, ob es einen oder mehrere Treffer gab.

„Wir sollten erst einmal abwarten, was die Spurensicherung so findet.“ Schlug Yuu nun vor und lief kurz darauf mit seinem Partner wieder zurück zu ihrem Wagen. Sie würden hier vorerst nicht weiterkommen, also konnten sie genauso gut auch wieder auf die Straße und sich noch ein wenig umsehen.
 

Das machten die Beiden auch direkt. Sie sahen sich die nähere Umgebung noch genauer an, um eventuelle Hinweise ausfindig zu machen, doch nach weiteren zwei Stunden brachen sie ihre Streife ab. Den pünktlichen Feierabend hatten sie schon verpasst, also beeilten sie sich nun auch nicht, zurück zur Zentrale zu fahren. „Ich würde wirklich gerne wissen, ob da echt eine Leiche fehlte. Und wenn ja…“ Begann Jin neben ihm und Yuu sah ihn an. „Wer war es?“ Beendete er die Frage seines Partners. Ob ihre Kollegen diese Fragen in den nächsten Tagen beantworten können? Er wird sich auf jeden Fall mal schlau machen im Laufe der Woche. Ihn interessierte es brennend, was das alles zu bedeuten hatte.

Sollte dieser Mord wirklich auf die Kappe von Reita gehen, wovon zur Zeit jeder ausging, wäre die fehlende Leiche eine neue Masche des Mörders, denn so etwas hatte er bisher noch nie gemacht.

„Oder die fehlende Person hat die Männer erschossen!“ Kam es vom Fahrer wie aus der Pistole geschossen.
 

„Denkst du das wirklich?“ Manchmal verstand er nicht, ob Jin etwas ernst meinte, oder einfach nur Müll erzählte, um die Stimmung zu heben.

Doch er sah ihm an, dass er es vollkommen ernst meinte, denn er sah ihn an, ohne zu lächeln. Er fing auch nicht an zu lachen, oder ähnliches. Er blieb vollkommen ernst! „Das hilft uns aber nicht weiter, herauszufinden, wer es war.“ So oder so mussten sie wissen, wer die fehlende Person war. Ob nun lebendig, oder nicht, war dabei doch erstmal vollkommen egal. „Wir sehen uns das morgen einfach nochmal genauer an. Vielleicht liegen dann auch schon mehr Informationen vor.“
 

Er parkte das Auto in der Tiefgarage des Reviers und zusammen gingen sie nach oben, verfassten noch ihre Berichte, ehe sie in die Umkleide gingen und sich aus den Uniformen befreiten, um endlich wieder ihre Alltagskleidung anzuziehen.

Am Haupteingang der Zentrale verabschiedeten sich die Beiden noch voneinander, ehe jeder seines Weges ging.

„Was für ein Tag…“ Seufzte Yuu und lief nach Hause. Er fühlte sich etwas geschafft, obwohl nicht viel passiert war. Das einzig Positive an dem Tag war, dass er sich wieder etwas mehr mit Jin verstand, als am Tag zuvor und sich nicht mehr ganz so viele Sorgen um Akira machte. Er würde ihm einfach die Zeit geben, die der Andere scheinbar brauchte.
 

Zu Hause ging er duschen und ließ sich noch einmal die einzelnen Erinnerungen an den Tatort durch den Kopf gehen. Vier Schüsse, drei Leichen und eine fehlende Leiche. „Oder keine vierte Leiche?“ Kam es leise über seine Lippen, während er sich das Shampoo aus den Haaren spülte. Ihm kam das ganze sehr seltsam vor. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass etwas nicht stimmte und er sich vielleicht noch einmal darüber informieren sollte, was noch alles rauskam. Vielleicht passten Fingerabdrücke oder DNA-Spuren mit gesammelten Informationen in ihrer Datenbank überein?
 

„Lass gut sein, Yuu.“ Ermahnte er sich nun selber, sonst würde er gar nicht zur Ruhe kommen. Schnell trocknete er sich ab, zog sich eine Shorts an und ging ins Bett. Er sollte erst einmal schlafen und sich den Kopf erst wieder darüber zerbrechen, wenn er in der Zentrale wäre. Gähnend schloss er die Augen und drehte sich auf die Seite. Schon wenige Augenblicke später, versank er friedlich im Land der Träume.



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