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Lerne vom Leben und lebe vom lernen

von

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Mitten in der Nacht wurde die Haustür brutal aufgestoßen. Gine schreckte auf, sprang aus dem Bett und nahm den kleinen Kakarott auf ihre Arme. Ihr gesamter Körper war angespannt und mit einem Mal hörte sie die laut knurrende Stimme ihres ältesten Sohnes.

„Was habt ihr hier zu suchen?!“, grollte der Langhaarige und versperrte den Wachen den Weg.

„Auf Befehl des Königs, werdet ihr des Hochverrats bezichtigt!“, knurrte Rota ein stämmiger Elitesoldat und packte Raditz grob an den Haaren.
 

Raditz war vor wenigen Wochen mit 18 Jahren durch seine Rhétané und war somit körperlich sowie geistig ausgewachsen.

„Hochverrat?! Wir haben nichts getan, was den König wütend machen sollte! Meine Familie und mich dürftet ihr gar nicht wahrnehmen!“, grollte der Unterklassekrieger mit gebleckten Zähnen und packte die Hand des Soldaten. Mit einem Ruck wurde Raditz die Treppen hinunter gerissen.

Kurz darauf wurde die Schlafzimmertür aufgestoßen, doch Gine war mit Kakarott aus dem offenen Fenster geflohen, doch auch draußen waren die Soldaten des Königs.

Herzzerreißend weinte der kleine Kakarott in ihren Armen. Grob wurde sie an den Haaren gepackt und zu Boden gestoßen, sie umwickelte ihren Sohn mit dem Schwanz, während sie bäuchlings stürzte.

„RADITZ!“

Der Hilferuf seiner Mutter und das Weinen seines kleinen Bruders, weckten in Raditz ungeahnte Kräfte und mit Mühe und Not rappelte er sich auf. Schnell lief er in die Küche, nahm sich Gines Messer und rannte in den Garten. Entsetzt weitete er die Augen, als er sah, wie grob man seine Mutter am Schwanz packte und ihr seinen Bruder entreißen wollte.

„Lasst sie sofort in Ruhe!“, schrie er und schoss auf den Elitesoldaten zu, ehe er ausholte und ihm den Unterarm abtrennte. Er schoss ihm noch einen Ki-Blast hinterher und half seiner Mutter auf die Beine.
 

Zwei Soldaten folgten ihnen, während zwei weitere das gesamte Haus zerstörten.

„Wenn ihr jetzt flieht, dann dürft ihr vielleicht noch zwei Tage länger im Kerker weiterleben!“, rief ihnen Rota hinterher und der Langhaarige blieb für einen Moment stehen.

Fest waren seine Fäuste geballt und er war drauf und dran umzudrehen und diesem Saiyajin den Schwanz abzureißen!

Doch Gine hielt ihn am rechten Oberarm fest und bewegte ihn zum weitergehen.

„Wir finden euch, egal wo ihr euch versteckt! Und den Jungen auch! Er bringt nur Unglück, euch und dem ganzen Volk der Saiyajins!“

Raditz hob seine Mutter auf seinen Rücken, die sich mit den Armen um seinen kräftigen Hals schlang und Kakarott mit ihrer Rute auf ihrem Rücken hielt.

Mit ernster Miene sah Raditz nach oben in den Himmel zum blutroten Vollmond auf. Der unter ihnen auch „Schandmond“ genannt wird und wenn ein Baby in diesem Zyklus geboren wurde, wurde es gejagt und getötet.
 

Die Soldaten beendeten kurz vor der Grenze zu Ravir, dem kalten Land ihre Verfolgungsjagt und flogen zum Palast zurück.

„Dort werden sie nicht länger als eine Woche überleben! Ravir hat nicht viel zu bieten...“, bemerkte Drall und legte eine Hand auf Rotas rechte Schulter.

„Ja, wahrscheinlich hast du Recht... wir sehen in einer Woche nochmal nach ihnen“, erwiderte sein Kumpane und hob mit ihm ab.
 

„Wir hätten uns noch Felldecken mitnehmen sollen...“, flüsterte Gine, die nur ein dünnes Nachkleid anhatte und schmiegte sich enger in die lange Haarpracht ihres Sohnes. Kurz darauf blieb Raditz stehen und sah lächelnd zu seiner Mutter rüber.

„Rutscht kurz runter, Takrá ich habe eine Idee“, sagte er und sie rutschte langsam von seinem Rücken. Der älteste Sohn beugte den Kopf mit Schwung nach vorne.

„So und jetzt hüpft wieder rauf ihr beiden“

Gine stieg wieder auf seinen Rücken, ehe sie vom langen Schwall Haare bedeckt wurde, doch nun war ihr wesentlich wärmer und Kakarott auch, der aufgehört hatte zu weinen.
 

Raditz stapfte durch den stiefelhohen Schnee und enteckte in mitten eines Waldes eine hoffentlich unbewohnte Höhle.

„Ich hole uns Feuerholz und bring auch gleich das Essen mit“, lächelt der Langhaarige und strich seiner Mutter, nachdem sie in der Höhle von seinem Rücken rutschte durchs Haar.

„Danke, mein Großer... kaum zu glauben, dass du schon fast erwachsen bist...“, sagte sie sanft und schloss einen Moment die Augen.

Er erwiderte das Lächeln und ging hinaus.
 

Raditz lief tief in den Wald hinein und hatte einen großen Berán entdeckt, der mit seinem kurzen Rüssel im Schnee herumwühlte. Seine dunklen Augen fixierten seine Beute und ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Doch er bemerkte nicht, dass auch weitere Saiyajins dieses Tier zu ihrem Nachtimbiss machen wollten.

Leise pirschte er sich an und erst jetzt bemerkte er, dass er das Messer seiner Mutter noch in der linken Hand hielt.

Schnell huschte er durch die Bäume hindurch, sprang mit einem Satz nach oben und schleuderte dem großen Eber das Messer in den Rücken.

Mit einem qualvollen Quieken sackte es blutend im Schnee zusammen. Erst jetzt bemerkte er die lauernden Saiyajins hinter den Bäumen, die ihn grimmig ansahen.

„Wer zuerst kommt malt zu erst!“, schmunzelte der Langhaarige und hob mit seiner Beute ab.

Wie die Geier stürzten die Saiyajins sich auf die Blutlache im Schnee und gaben sich ihrem Blutrausch hin.
 

Kurz hielt er vor zwei kräftigen Bäumen an, an denen er empor sah.

Sie eigneten sich hervorragend für ein gemütlich warmes Feuer. Er legte den toten Kadaver ab und schlug gegen einen der Bäume. Die Pflanze kippte sofort um und so verfuhr er auch mit dem anderen Baum.

Er nahm zunächst die Beute und brachte sie zu seiner Mutter in die Höhle, damit ihnen niemand das Essen wegschnappte.

Dann ging er wieder zurück und zog die beiden Stämme hinter sich her, nichts ahnend, dass er aus finsteren Augen beobachtet wurde.

An der Höhle wieder angekommen schlug er die Stämme in kleine Klötze und entfachte ein schönes warmes Feuer.

Wohlig seufzte Gine auf, ehe sie das dünne Nachtkleid hoch hob und Kakarott an ihre Brust legte.

„Der Kleine ist doch schon drei Jahre alt... wird es nicht mal Zeit, dass er feste Nahrung zu sich nimmt?“, fragte Raditz und begann den Berán zu häuten und auszunehmen.

„Ach was... lass ihn nur, solange er es braucht und ich es ihm geben kann, ich finde es beruhigend...“, lächelte sie sanft und strich dem Jungen durchs struppige Haar.

„Jaja... bis die ersten Zähne kommen... dann findest du das nicht mehr beruhigend hehehe“, scherzte ihre Ältester und grinste breit.
 

Nachdem Raditz die Innereien raus genommen hatte, riss er einige Fleischstücke raus und bohrte einen Ast hindurch. Gine sah ihm dabei zu, während sie leise ein beruhigendes Lied summte.

Raditz begann bei dem Lied zu schnurren und mit einem Stein gerbte er das Fell des Tieres, nachdem er sich die blutigen Finger abgeleckt hatte.

Kakarott nuckelte ruhig weiter an der Brust seiner Mutter und genoss ihre Wärme und die schaukelnden Bewegungen, als sie ihn hin und her wog.

Als Raditz fertig war legte er ein Stück des Fells um den Rücken seiner Mutter und eines über seinen kleinen Bruder.

Gine sah lange ins lodernde Feuer und langsam aber sicher fielen ihr immer mal wieder die Augen zu.

Raditz lächelte und setzte sich neben seine Mutter, während seine Rute sich um ihre Taille legte.

Nach einer Weile wurde der Ausdruck in seinem Gesicht jedoch ernst, als er nach draußen sah.

Er hoffte wirklich, dass sie wenigstens hier in Ravir in Ruhe gelassen wurden. Langsam erhob er sich und ging nach draußen um etwas zu trainieren.

Er lief tief in den Wald hinein und suchte sich ein ruhigen Platz für seine Trainingseinheiten.
 

Als Raditz nach mehreren Stunden wieder in die Höhle zurückkehrte stockte er und blieb am Höhleneingang stehen. Sein kleiner Bruder saß blut verschmiert vor dem Tierkadaver und leckte sich die blutigen Unterarme ab.

Als er seinen großen Bruder erblickte sprang er auf das tote Tier und hockte auf allen Vieren da, während sein kleiner Schwanz aggressiv durch die Luft peitschte.

Raditz schüttelte grinsend mit dem Kopf ehe er sich zu voller Größe erhob und auf seinen Bruder zu schritt.

Kakarott knurrte und krallte seine kleinen Finger fester ins Fleisch.
 

„Du bist noch zu klein um mich herauszufordern, Sórek...“, schmunzelte der Langhaarige und hockte sich vor seinen Bruder nieder, ehe er die Hand hob und ihm durchs Haar streicheln wollte.

Doch blitzschnell öffnete Kakarott seinen Mund und schnappte nach Raditz' Fingern.

Der Ältere zog seine Hand zurück und sah den kleinen Saiyajin mit mahnendem Blick an.

„Nein, Kakarott! Die Familie wird nicht gefressen!“, wies er ihn streng an, woraufhin Kakarott seinen Bruder mit einem wütenden Schrei Angriff.

Doch kurz um drückte Raditz seinen kleinen Bruder bäuchlings zu Boden.

Wild zappelte Kakarott auf dem Boden herum und schrie wütend auf.

„Beruhig dich, Kaki! Entschuldige dich und sag Váraktu!“

Doch sein kleiner Bruder schrie lauter und strampelte heftiger mit den Beinen.

Gine wurde durch das Geschrei ihres Jüngsten wach und sah erschrocken zu Raditz rüber.

„Raditz! Was tust du da?“

„Ich bringe ihm nur früh genug bei, mich nicht herauszufordern oder gleich aufzufressen!“, sagte Raditz ernst.

Gine lief auf ihren Sohn zu und sah ihren Jüngsten besorgt an.

Hilfesuchend streckte er seine kleinen Arme nach ihr aus und sah sie aus unschuldigen großen Augen an.

„Auffressen... also Raditz...“, schmunzelte sie und schob ihre Hände unter die Arme ihres Jüngsten, ehe sie ihn hochhob, nachdem ihr älterer Sohn die Hand von seinem Rücken nahm.
 

„Glaubst du mir nicht? Dann guck dir mal das hier an“, protestierte der Langhaarige und deutete mit dem Finger auf den Kadaver, dessen große Rippenknochen aus dem Fleisch ragten. Erst jetzt bemerkte sie Kakarotts blutiges Gesicht und die Hände und Arme.

„Bókra hat auch kein Mitleid mit meinem Alter gehabt... auch ich musste früh lernen nicht tun und lassen zu können was ich wollte“, brummte Raditz und erhob sich, während er nach draußen sah.

Schwer seufzte sie, ehe sie ihrem Jüngsten das Blut vom Gesicht leckte.

Sie nahm eines der gegrillten Fleischspieße und nahm einen Bissen, ehe sie Kakarott auch etwas anbot. Gierig schnappte er sich den Brocken und vertilgte ihn innerhalb weniger Sekunden.

„Na, na mein Kleiner... es nimmt dir keiner etwas weg... du musst noch so einiges lernen...“, sagte sie leise und sah rüber zu Raditz, der ruhig am Eingang stand.

„Na komm, jetzt gehst du dich bei deinem großen Sórek entschuldigen“, beschloss sie und erhob sich wieder, ehe sie mit Kakarott an der Hand zu ihm ging. Ihr jüngster Sohn aber, weigerte sich aufrecht zu gehen und so kroch er auf allen Vieren neben seiner Mutter her.

Ernst sah Raditz auf seinen kleinen Bruder herab, der ihn argwöhnisch musterte.

„Na komm Kaki... sag Vá-rak-tu...“, sagte sie ihm die saiyanische Bezeichnung um Verzeihung zu bitten.

Abwartend stand Raditz da und sah Kakarott unentwegt an, der ihn anknurrte und mit gesträubten Schwanz aufpeitschte.

Der Langhaarige seufzte entnervt.

„Das liegt sicher am roten Vollmond... da drehen alle am Rad“, brummte er, „Ich geh noch etwas trainieren...“

„Pass auf dich auf, mein Großer“, sagte sie, ehe sie auf ihren Jüngsten herabsah.

„Na komm, ich erzähle dir eine Geschichte“, sagte sie und ging wieder zurück ans Feuer, ehe sie sich setzte. Lächelnd breitete sie die Arme aus und kaum, dass Kakarott zu ihr sah, krabbelte er schnell auf ihren Schoß und rollte sich unschuldig zusammen.
 

Raditz indes ging wieder zurück in den Wald, ehe er sich tiefer ins verschneite Gebirge aufmachte.

Auf einer der Bergspitzen setzte er sich und sah eine ganze Weile in den blutroten Mond hinauf. Nach etwas über einer Stunde, bemerkte der Langhaarige wie seine Sicht immer wieder verschwamm und ein dröhnender Schwindel ihn heimsuchte. Als er sich erhob, fasste er sich an die Brust. Sein Herz schlug schnell und eine unangenehme Enge machte sich breit, die ihm zusätzlich das Atmen schwerer machte.

Er tat einen Schritt nach vorne und rutschte auf seinen Stiefelsohlen auf dem Schnee aus, ehe er nach vorne stürzte.

Instinktiv schloss er die Augen.

Doch kurz bevor sein Körper unten aufkam, spürte er einen kräftigen Ruck.

Kurz sah er nach oben doch er konnte das Gesicht seines Retters nicht sehen, so schloss er die Augen und gab sich einer kurzen Ohnmacht hin.
 

Als Raditz nach etwa einer weiteren Stunde wieder wach wurde, blinzelte er desorientiert. Plötzlich wurde er mit kaltem Wasser überschüttet und erschrocken sprang er auf.

„Was bei Alka-“, doch ehe der Unterklassekrieger seinen Fluch aussprechen konnte legten sich ihm fremde Finger auf die Lippen.

Ein ihm unbekannter Saiyajin näherte sich ihm von hinten und flüsterte ihm ins Ohr:

„Sprich seinen Namen, niemals... ich wiederhole nie... mals... in meinem Zuhause aus!“

Langsam nahm er die Finger von den Lippen des Langhaarigen und trat nun in sein noch etwas verschwommenes Blickfeld.

„Mh... wer bist du? Und wo bin ich?!“

Wieder rieb Raditz sich über die Augen und blinzelte einige Male um seine Sicht zu klären.

Mit wehendem weißen Umhang tat der Dunkelhäutige Saiyajin eine einladende Geste, ehe er sich in einer theatralischen Verbeugung nach vorne beugte.

„Ich bin Tales und das hier ist mein-“, doch Raditz unterbrach die Vorstellung des Saiyajin und weitete überrascht die Augen.

„Der Tales? Der Abtrünnige der ebenfalls in einer Blutmondnacht zur Welt kam?“, fragte der Langhaarige und beinahe sofort spannte sich Tales' Körper zum zerbersten an und seine Zähne pressten sich aufeinander, sodass sie knirschten.
 

„Oh... schön, dass man auf diesem Planeten doch nicht vergessen wird...“, erwiderte der Dunkelhäutige spöttisch und seine Rute löste sich gesträubt von seiner Taille.

„Tarésu...“, erklang plötzlich eine weibliche Stimme einige Meter hinter Tales, der den Arm hob und mit dem Finger schnippste.

Ein kräftiger Ast wandt sich von oben herab, an dem sich die nackte Frau festhielt und aus der kleinen Wasserquelle gehoben wurde.

Als sie mit den nackten Füßen auf dem weichen Moosteppich aufkam, seufzte sie entspannt, ehe sie sich mit ihrem Ki trocknete.

Tales kam auf sie zu, nachdem er nach oben schwebte und seine Hand über eine kleine blaue Blüte hielt. Raditz musterte die fremde Frau, ehe er nach oben zum Dunkelhäutigen aufsah.

„Komm schon... bitte... für Takrá...“, flüsterte Tales leise und nach wenigen Sekunden fiel die Blüte herab. Er lächelte und strich dem Zweig über die Rinde, ehe er neben seiner Mutter landete und ihr die Blume ins Haar steckte. Liebevoll strich sie ihm über die Hand, ehe er diese an ihr Gesicht legte und ihr einen Kuss auf die Wange hauchte.
 

„Darf ich vorstellen? Avoca, Königin von Ravir und meine wunderschöne Takrá“, erzählte Tales stolz und hauchte ihr einen Kuss auf den Handrücken.

„Königin? Lass mich raten... dann musst du, Tales der Prinz von Ravir sein...“, fragte Raditz mit ein wenig Hohn in der Stimme, den Tales sofort heraushörte.

„Ich dachte ihr seit ebenfalls geflohen, weil ihr vertrieben wurdet?“

Tales kniff knurrend die Augen zusammen, ehe er sich die Hände auf die Ohren schlug und unruhig umher ging.

„Ich will davon nichts hören!“

Avoca drehte sich zu ihrem Sohn um und nahm ihn fest in ihre Arme.
 

Sanft verkordelten sich ihre Schwänze miteinander und sie strich mit ihrer Nase über sein Gesicht, ehe er sie auf die Lippen küsste. Er schob seine Zunge in ihre Mundhöhle und atmete zufrieden aus der Nase aus, ehe er sich von ihren Lippen löste.

Raditz stand verdattert schauend da, den Mund einen Spalt geöffnet. Er errötete ein wenig und ballte die Fäuste fest zusammen, ehe er seine Arme vor der Brust verschränkte.

Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, seine eigene Mutter so zu küssen wie es sein Vater tat. Auch wenn Gine eine bildschöne Frau war. Ihm graute es daher auch ein wenig vor seiner Váris, wenn sein Vater nicht von seiner Mission zurückkam, dann würde seine Mutter die Aufgabe stellvertretend übernehmen.

Peinlich berührt wendete der Langhaarige den Kopf ab und sah nach draußen.

Er bemerkte nicht, dass Avoca auf ihn zu trat und ihre Rute von der Taille löste. Sie kehrte ihm den Rücken zu und reckte ihm ihren Hintern leicht entgegen, während ihr Schwanz sich in leichten Wogen hin und her bewegte. Dies war ein eindeutiger Vertrauensbeweis, dass sich ein weiblicher Saiyajin einem Mann voller Zuneigung hingab.

Raditz erinnerte sich, als seine Mutter ihm erzählt hatte, wie seine Eltern sich kennengelernt haben.
 

Nun sollte er den empfindlichsten Teil ihres Körpers berühren um ihr Vertrauen zu ihm zu würdigen. Doch Raditz zögerte und schluckte schwer.

Tales hatte sich derweil komplett ausgezogen und badete entspannt in der kleinen Quelle. Langsam hob Raditz seine rechte Hand und kniete erst vor ihr nieder, ehe er den weichen Pelz an der Mitte berührte.

Avoca errötete und schloss lächelnd die Augen. Dies war ein äußerst intimer Moment, genau wie die Váris und die Bindung auf Lebzeit.

Nach einer Weile drehte sie sich zu Raditz um und schlang ihre Arme um seinen Nacken, ehe sie ihm auf die Lippen küsste.

Sein Körper erstarrte augenblicklich und er zuckte unmerklich zusammen als ihm einige Äste durch das lange Haar strichen.
 

Tales tauchte aus dem Wasser wieder auf, nachdem er einige Minuten abgetaucht war und schmunzelte breit. Seinen Kopf bettete er auf seine Unterarme und sah den beiden zu. Leicht fuhren seine Finger über seinen linken Oberarm und er konnte die tiefe alte Narbe spüren. Er ballte die rechte Hand zur Faust, ehe er aus dem Wasser stieg, sich nur den Umhang überwarf und an seiner Mutter und Raditz vorbei nach draußen ging und zur Baumkrone empor kletterte. Ernst ließ der Dunkelhäutige seinen Blick über die kalten Berge schweifen, ehe er dem roten Vollmond direkt ins Antlitz sah.

Nachdem Raditz den Kuss als Erster wieder löste, blinzelte er einige Male, ehe er sich bestimmt von ihr löste.

„Es war mir eine Freude Euch kennen zulernen... Hoheit...“, sagte er in aller Förmlichkeit und neigte sich zu einer leichten Verbeugung nach vorn. Kurz warf er einen Blick tiefer in die Höhle des riesigen Baumes und sah sich nach Tales um.

„Mein Sohn ist draußen und lässt sich vom Wind trocknen“, lächelte Avoca milde.

„Hat er kein Ki? Ihr habt Euch doch vorhin auch-“, doch ehe Raditz weitersprechen konnte, schüttelte sie traurig den Kopf.

Raditz nickte ihr lächelnd zu und schwebte nach draußen zur Baumkrone hinauf.

Ernst sahen ihm die dunklen Augen des Prinzen entgegen und zog sich eine Seite des Umhangs über den linken Arm.
 

„War nett dich kennenzulernen... Tales...“, murmelte der Langhaarige leise und flog nach Hause zurück. Der Dunkelhäutige sah ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war.
 

Nach gut einer Stunde kehrte Raditz in die Höhle zurück und landete auf leisen Sohlen, ehe er hineinschlich. Er hörte das liebliche Lachen seiner Mutter und seines kleinen Bruders. Schweigend setzte er sich an den Höhleneingang und sah ihnen beim Spielen zu.

Gedankenverloren wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund.

Nach einigen Minuten hielt Gine in ihrer Spielerei mit Kakarott inne und sah zu ihm rüber.

„Hallo, mein Großer, wie läuft dein Training?“, fragte sie lächelnd und trat auf ihn zu.

„Ganz gut... denke ich... wie läuft Kakarotts Erziehung?“, fragte er schmunzelnd und sah zu seinem kleinen Bruder rüber.

„Gut, Kaki ist sehr gesprächig, zwar nur Babylaute... aber ich denke das kommt bald...“, antwortete sie lächelnd und strich ihm über das Gesicht.

„Raditz! Du hast fieber... hast du zu lange in den Mond gesehen?“

„Nicht so lange, Takrá... 1 oder 2 Stunden...“

„Ach, Liebling... auch wenn wir uns nicht verwandeln können... es ist gefährlich... du wirst Mondwirr und weißt am nächsten Tag wahrscheinlich nicht mehr wer du bist... oder wer wir sind...“, mahnte sie ihn an und legte ihre Hände an seine Wangen, ehe sie ihm einen Kuss auf die Nasenspitze gab.

„Wie könnte ich euch je vergessen? Aber ich werde besser aufpassen“, beruhigte ihr Ältester Sohn sie und sah auf seinen kleinen Bruder herab.

„Vá... Vá...rak...tu... Só...rek...“, erklang die helle unschuldige Stimme Kakarotts und Raditz und Gine sahen sich überrascht an.
 

Sanft legte sich Raditz' große Hand auf den Kopf seines kleinen Bruders und fuhr ihm durchs Haar.

„Ich verzeihe dir, Sórek... wenn du mir versprichst, das nie wieder zu machen...“

Kakarott klatschte freudig in die Hände und krabbelte zu seinem Bruder in den Schoß.

„Leg dich etwas hin, Raditz... ich versuche eine Stadt zu finden und einen Eimer aufzutreiben in dem wir Schnee schmelzen können, damit wir Wasser haben“, sagte sie und erhob sich, ehe sie sich ihr Fleischmesser mitnahm.

„Mhm... das werde ich... pass auf dich auf...“, murmelte der Langhaarige und legte sich plump auf die linke Seite.

Kakarott rollte sich in seiner langen Mähne zusammen und kuschelte sich an das Gesicht seines Bruders.
 

Nach einigen Stunden erwachte Raditz aus seinem unruhigen Schlaf und blinzelte. Als er sich gähnend erhob murrte er daraufhin, als ihm einige Haarsträhnen in seinem schweißnassen Gesicht klebten. Er wischte sich über das Gesicht und sah zu Kakarott, der auf allen Vieren im Kreis lief und versuchte seinen Schwanz zu fangen.

Raditz lachte leise, ehe er zum komplett leeren Kadaver sah. Nur die Knochen waren übrig geblieben.

Stirnrunzelnd sah Raditz wieder zu seinem kleinen Bruder, dessen Hände und das Gesicht abermals blutig waren.

Entnervt verzog er das Gesicht, die Beute hatte nicht einmal eine Nacht gereicht. Nun musste er wieder auf die Jagt gehen.

Er musste den Kleinen mitnehmen, solange ihre Mutter noch nicht zurück war.

Kurz um wickelte sich seine Rute um den Bauch des Jungen der freudig in die Hände klatschte.

„So wir beide machen jetzt einen kleinen Ausflug, Sórek“, brummte der Ältere und stapfte nach draußen.

Er erschuf eine kleine Ki-Kugel die am Eingang schwebte, damit seine Mutter wusste, dass er unterwegs war.
 

Sie liefen mehrere Stunden durch den Wald, der eisige Wind fegte Raditz ins Gesicht, seinen kleinen Bruder hatte er schützend vor der Kälte unter seinen langen Haaren versteckt.

„Aau! Kaki, nicht an den Haaren ziehen, das ist kein Spielzeug!“, ermahnte Raditz den Jungen und drückte ihn etwas fester gegen seinen Rücken.

Mit Mühe und Not krabbelte Kakarott zu seiner linken Schulter hinauf und warf einen Blick in den Wald.

„Nomnom!“, rief Kakarott freudig, was für ihn soviel wie „Essen“ bedeutete und zeigte auf einen großen Kadaver.

Raditz näherte sich dem großen schwarzen Dihárr, einem bärenähnlichen Tier mit spitzen Stacheln auf dem Rücken.

„Nein, Kaki... wir sind keine Aasfresser... außerdem haben sich schon Käfer daran zu schaffen gemacht...“, erklärte Raditz ihm und Kakarott sprang über seine Schulter, ehe er wie wild das schwarze Fell rausrupfte.

„Ich habe nein gesagt! Wir jagen uns etwas Frisches...“, sagte der Langhaarige streng und nahm seinen kleinen Bruder auf den Arm, der wild herumzappelte und um sich schlug.
 

Raditz rutschte auf dem Schnee während der wilden Rangellei aus und hatte Mühe seinen kleinen Bruder zu bändigen.

„Sag mal spinnst du?! Was ist denn in dich gefahren?!“

„Wuaaaaah!! Grrraaar!“, Kakarott schrie und knurrte wütend und wollte seinem Bruder in den Hals beißen, doch Raditz packte ihn und warf ihn so fest er konnte durch den Wald.

Der jüngere Bruder schrie abermals, ehe er gegen einen Baum krachte.

Raditz hob ab und beschloss nun erstmal etwas zu jagen, ehe er nach Kakarott suchte. Auch wenn es ihm innerlich leid tat, aber Kakarott hatte Grenzen zu lernen.
 

Als er einige Minuten geflogen war, entdeckte er abermals einen großen Dihárr, diesmal mit schneeweißem Fell. Sie waren eine der gefährlichsten Tiere auf ihrem Planeten. Doch Raditz war ein erfahrener Jäger. Leise schlich er sich an und schoss dem großen Biest einen Ki-Strahl in die Flanke. Wütend drehte sich das Männchen zu ihm um und kam mit einem lauten Brüllen auf ihn zu gerannt.

Raditz ging in Kampfstellung, doch dann verschwamm seine Sicht wieder und er blinzelte mehrmals.

Das Tier stellte sich auf seine Hinterbeine holte mit der großen Tatze mit den 4 messerscharfen Krallen aus und schlug nach dem Saiyajin. Doch Raditz sprang reflexartig zurück und griff nun frontal an. Sein Schlag ging daneben, als das Tier sich duckte und mit dem großen Schwanz aus.

„Uaaarrgh!“, Raditz schrie auf, als ihn die Wucht im Gesicht traf und er meterweit durch den Wald geschleudert wurde.
 

Zitternd rappelte er sich wieder auf und rollte sich zur Seite, als der Dihárr wieder mit der Pranke ausholte. Wütend darüber, dass seine Sicht beeinträchtigt war, flog er mit geballter Faust voran und bohrte sich mit einem wilden Schrei durch den Bauch aus dem Rücken des Tieres. Schwer keuchend stand er einen Moment da, ehe er sich über die blutige Hand leckte. Er packte seine Beute am Schwanz und schliff es zur Höhle.

„Ich bin wieder da, Takrá... da Kaki uns die Haare vom Kopf frisst, sollte das hier einige Tage reichen“, erzählte ihr ältester Sohn stolz.

Gine erhob sich und trat auf den Kadaver zu, ehe sie ihren blutbesprenkelten Sohn in die Arme schloss.

„Danke, mein Großer... wo ist Kakarott?“

„Äh... er sitzt auf einem Baum, da der Kampf zu gefährlich war...“, log er schweren Herzens, ehe er zurück rannte und nach seinem Bruder suchte.

Reumütig biss er sich auf die Unterlippe und hoffte, dass Kakarott das überlebt hatte.
 

Er reckte die Nase in die Luft um den Geruch seines Bruders zu erfassen, was durch das Blut an seinem Körper gar nicht so einfach war. Er schwebte zum schwarzen Diharr-Kadaver zurück und folgte der Spur der zerstörten Bäume durch die Kakarott geflogen war.

Als er ihn mit einem Mal laut weinen hörte, folgte er der Stimme und trat auf den Kleinen zu.

„Kaki, ist ja gut... ich bin ja jetzt da, jetzt gehen wir zurück zu Takrá...“, versuchte er seinen Bruder zu beruhigen, was ihm nach einigen Minuten auch gelang.

Kakarott hatte einige Prellungen an den Armen und eine Platzwunde am Kopf.
 

Als Raditz zurückkehrte und Kakarott die blutigen Innereien erblickte stürzte er sich hungrig darauf. Doch sein Bruder kam ihm zuvor und packte ihn grob am Fuß.

„Nein, Kaki! Du bekommst etwas, wenn Takrá und ich es dir geben!Ein Blutrausch mit 3 Jahren, ich glaub bei dir piepts!“, knurrte Raditz und sah seinem Bruder ernst in die Augen.

„Was? Kakarott war im Blutrausch?!“, fragte Gine erschrocken und sah Raditz mit großen Augen an.

Kurz um warf der ältere Bruder den Jungen einige Meter von ihrem Mal und begann das Tier zu häuten. Ernst wanderten seine Augen immer wieder zu Kakarott rüber, der sich aufrappelte und lauernd auf allen Vieren da saß.

„Ja während du geschlafen hast, hat sich Kakarott an der Beute bedient... und als ich vorhin geschlafen habe und wieder aufgewacht bin, waren nur noch sauber geleckte Knochen übrig...“, brummte der Langhaarige ernst.

„Ich habe ihn zur Jagd mitgenommen... er wäre sogar beinahe über Aas hergefallen... oder über mich!“

„Was? Kakarott... so etwas macht man nicht...“, sagte sie ruhig aber bestimmt und hockte sich zu ihm hinunter.

Doch er sah an ihr vorbei, während seine kleine Nasenflügel sich bewegten. Der Geruch des Blutes berauschte ihn.

„Raditz... vielleicht solltest du dir auch das Blut abwaschen... nicht, dass sowas nochmal passiert...“, schlug Gine vor.

Während sie zu ihrem ältesten Sohn über die Schulter sah, schlich Kakarott sich leise und seitwärts wie ein Krebs an ihr vorbei, ehe er sich aus den Innereien das Herz schnappte und davonkroch.

Ein drohendes Knurren rollte aus Raditz' Kehle, ehe er das Messer wütend in den Boden rammte und auf seinen kleinen Bruder zuging.
 

„Jetzt reicht es mir mit dir! Sag mal bist du taub auf den Ohren?! Gib das her! Und Stehlen, das tun wir nicht! Du schläfst heute draußen, vielleicht lernst du ja draus!“, knurrte Raditz, entriss ihm das blutige Herz des Tieres und warf ihn im hohen Bogen aus der Höhle.

„Raaaar! Sórek!“, knurrte Kakarott laut und sein Schwanz schwang aggessiv durch die Luft.

Der Ältere ballte die freie Hand zur Faust und bildete eine Ki-Kugel darin.

„Leg dich nicht mit mir an, kleiner Sórek!“, drohte Raditz und richtete seine Hand auf seinen kleinen Bruder. Doch Kakarott machte keine Anstalten zurückzuweichen.

Besorgt sah sich Gine die Situation an und hoffte auf die Vernunft ihres Ältesten. Doch sie musste zugeben, dass sie ihren Sohn zu sehr in Watte packte, sie konnte nicht streng sein, da es ihr immer wieder sofort leid tat.

Kakarott funkelte seinen Bruder böse an, er kroch einen Schritt auf ihn zu, ehe ihn das Ki knapp verfehlte, da er zur Seite sprang.

Wütend sprang der kleine Saiyajin mit aufgerissenem Mund seinen Bruder an, der mit der Faust ausholte und ihn mit voller Wucht im Gesicht traf.
 

Kakarott wimmerte und rieb sich sein schmerzendes Gesicht im Schnee. Er weinte und sah zu Raditz rüber. Entsetzt trat Gine an ihren ältesten Sohn heran und es brach ihr das Herz, Kakarott so verletzt und weinend zu sehen.

„Bleib bitte hier, Takrá... geh nicht zu ihm, sonst lernt er es nie und tanzt uns auf der Nase herum“, brummte Raditz und seine Rute legte sich bestimmt um ihre Hüfte.

Der kleine Kakarott streckte weinend seine blutigen Hände nach seiner Mutter aus und verstand nicht, wieso sie ihn nicht tröstete, wie sie es sonst immer getan hatte, wenn er weinte.

„Ta... Takrá...“, schluchzte Kakarott leise und bewegte seine kleinen Finger.
 

Unentwegt sah Raditz ihn ernst an, ehe er mit seiner Mutter wieder in die Höhle zurück ging und sich ans Feuer setzte. Er gerbte weiter die Felle und sah nach einigen Minuten wie Kakarott wie ein geprügelter Hund zitternd an die Höhle schlich.

„Ich habe gesagt du bleibst draußen, Kakarott!“, rief Raditz ihm zornig zu und brach einen der Rippenknochen, ehe er nach ihm warf.

Kakarott verfehlte ihn, mit den Händen aufzufangen und rannte hinter dem Knochen her. Wild stürzte er sich auf das Gebein und trug es im Mund verspielt zu seinem Bruder zurück, damit er es nochmal warf.

Gine sah von Kakarott zu Raditz rüber und musste sich ein Grinsen verkneifen. Ihr Sohn erinnerte sie gerade an einen Sobuá, einem Haustier, welches den Hunden von der Erde ähnelte.

Raditz knurrte drohend und peitschte mit dem Schwanz auf, als Kakarott die Höhle betreten hatte.

Er erhob sich zu voller Größe und schritt bedrohlich auf seinen kleinen Bruder zu. Demonstrativ stemmte er seinen Stiefel auf den großen Knochen, der unter seinem Gewicht zerbrach.

„Verschwinde, hab ich gesagt! Ich sage es nicht ein drittes Mal...“

Kakarotts verspieltes Gesicht verschwand und als er zu seiner Mutter rüber sah, kamen ihm wieder die Tränen.

„Wuuaaaaah!“, laut weinend rannte Kakarott auf allen Vieren durch den dunklen Wald.
 

Betreten sah Gine zu Raditz rüber.

„War das wirklich nötig, Raditz? Er wollte mit dir spielen“

Ihr Ältester hob den Kopf und sah ihr direkt in die Augen.

„Ja das war es, Takrá... er muss begreifen wenn er etwas falsch gemacht hat... das musste ich auch... er bekommt keine Extrawurst!“, brummte Raditz und legte die sauber gegerbten Felle zur Seite.

„Wie lange erteilst du ihm das Verbot die Höhle zu betreten?“, fragte Gine leise nach.

„Bis morgenfrüh... wenn er sich morgen auch daneben benimmt... wird es bis übermorgen sein...“, erwiderte Raditz leise und streckte sich.

„Aber er wird da draußen nicht überleben... er ist erst drei Jahre alt“

„Das wird er schon... vielleicht findet er ja einen Kadaver an dem er seinen Hunger stillen kann... ich decke das Fleisch mit dem Leder ab, sonst haben wir morgen nichts mehr, wenn es die Tiere anlockt... schlaf gut, Takrá“, sagte Raditz leise und trat auf sie zu, ehe er sie sanft auf die Wange küsste.

„Gute Nacht, mein Großer...“, sagte sie und rollte sich unter dem weichen Fell zusammen, ehe sich ihr ältester Sohn an sie kuschelte.
 

Mitten in der Nacht lief Kakarott zurück zur Höhle. Er schnüffelte in der Luft und horchte auf. Das Feuer war erloschen und glimmte nur noch leicht. Leise schlich er sich hinein und sah wachsam zu seinem Bruder und seiner Mutter, die schon längst schliefen.
 

Kakarotts Augen waren bereits an die Dunkelheit gewöhnt und so hob er eines der Lederstücke hoch und lächelte, als er die Innereien sah. Wieder schnappte er sich das Herz und lief aus der Höhle hinaus.

Im selben Moment öffnete Raditz die Augen und das Fell seiner Rute stellte sich wütend auf.

Vorsichtig erhob er sich und legte noch eines der neuen Felle, über den Körper seiner Mutter, ehe er hinaus schlich.

Er reckte seine Nase in die Luft und folgte dem Geruch seines kleinen Bruders. Nach gut 10 Minuten sah er ihn hinter einem Baum sitzen und das Herz gierig verschlingen. Er schlich näher an ihn heran und stand nun genau hinter dem Baum.

Gerade wollte Kakarott abermals ins Fleisch beißen, da erschrak er, als er das tiefe Grollen seines Bruders hörte.
 

Vor Schreck ließ er es fallen und flüchtete so schnell er konnte. Doch mit einem finsteren Grinsen nahm Raditz die Verfolgung, nachdem er das Herz an sich nahm. Er ließ ihm absichtlich einen kleinen Vorsprung, das weckte seinen Jagdinstinkt. Kakarott rannte weiter und immer tiefer durch den Wald, bis er ihn hinter sich ließ und die verschneiten Gebirge durchquerte. Der glatte Schnee ließ Kakarott keinen rettenden Halt finden und so stürzte er hinab. Ängstlich kroch er in eine kleine Einbuchtung des großen Berges. Kakarott hörte ein tiefes Donnergrollen und hielt sich die Ohren zu. Was würde er jetzt dafür geben, in den Armen seiner Mutter zu liegen und mit ihr zu kuscheln. Raditz schwebte in die große Einkerbung aus Bergen herab und trat zielstrebig auf das Versteck seines Bruders zu.

Er warf das angeknabberte Stück Fleisch vor den Eingang und wartete ungeduldig darauf, dass er sich darauf stürzte.

Raditz biss sich in den Handrücken und ließ das frische Blut an seiner Hand herabtropfen. Langsam ging er in die Hocke und kehrte seinem Bruder den Rücken zu. Er tat völlig Ahnungslos.
 

Kakarott schnupperte und seine Nasenflügel bebten, als er das frische Blut roch. Vorsichtig lukte er aus seinem Versteck doch zog sich immer wieder zurück als es draußen blitzte und laut donnerte. Er brauchte drei Anläufe, ehe er mit einem lauten Schrei auf seinen Bruder zu rannte und zum Sprung ansetzte. Doch im selben Moment wirbelte Raditz herum und seine Rute legte sich um den Hals seines Bruders.

„Du schreckst noch nicht einmal vor deinem, Sórek zurück?! Takrá würdest du wahrscheinlich auch anfallen, selbst wenn sie sich unabsichtlich verletzt hätte!“, schrie Raditz und packte seinen Bruder grob an den Haaren, nachdem sich seine Rute von seinem Körper gelöst hatte.

„Außerdem weiß ich, dass du dich heutenacht in die Höhle geschlichen hast! Und du hast dir Fleisch gestohlen! Wenn ich, dein großer Sórek dir etwas sagt, dann hast du gefälligst zu hören!“, grollte Raditz und drückte den kleinen Jungen bäuchlings zu Boden.
 

Wieder bündelte er Ki in der rechten Hand und legte seine Hand auf Kakarotts nackten Rücken, der vor Schmerzen aufschrie und wild mit Armen und Beinen zappelte.

„Wuauaaaaaaahh! Taaakrááá!“, schrie der jüngere Bruder verzweifelt und warf sich ängstlich die Arme über den Kopf als es abermals laut donnerte.

Nach gut 10 Minuten ließ Raditz von ihm ab und sah auf den verbrannten Rücken seines Bruders.

Er erhob sich zu voller Größe und schwebte nach oben.

„Sieh zu, wie du wieder zurück findest!“, rief Raditz und flog zurück in die Höhle.

Zitternd und zu Tode verängstigt kauerte sich der kleine Kakarott zusammen und weinte bittere Tränen.
 

Als Raditz landete und die Höhle betrat, seufzte er schwer. Er leckte sich das Blut von der Wunde und sah eine Weile hinaus.
 

Tales hatte die Situation schweigend beobachtet und stand nun auf einem der hohen Bergspitzen. Ernst sah er auf den kleinen Kakarott herab, ehe er zu ihm hinunter kletterte. Seine Rute wickelte sich vorsichtig um den Körper des Jungen und er kletterte mit ihm wieder hinauf, ehe er los rannte.

In Windeseile hatte er das eisige Land Ravir hinter sich gelassen und schlich sich, eine Kapuze über den Kopf ziehend durch die Straßen Trakés. Er legte den Jungen vor dem Brunnen auf dem Marktplatz ab, ehe er schnell wieder nach Ravir zu seinem Baum zurückkehrte.
 

Kakarott weinte herzzerreißend und zog sich mühsam am Rand des Brunnens hoch. Einige Lichter in den Häusern gingen an und neugierig sahen einige Saiyajins nach draußen.

Auch zwei Wachen patrouillierten über der Stadt und blieben in der Luft stehen, als sie das weinende Kleinkind sahen.

„Das ist der Junge! Bardocks Sohn!“, schmunzelte Olve und landete mit Rota vor Kakarott. Der Unterklassekrieger sah zu den fremden Männern auf, ehe er laut schreiend vor ihnen floh.

„Taaaakrá! Raaadiitz!“, rief er verzweifelt und rannte von einer Gasse in die Nächste. Auch die Bewohner der Stadt wollten diesen Unglücksraben nicht bei sich haben! Jeder kannte die Geschichte vom pechverfolgten Saiyajin, der am Blutmond geboren wurde.

So hatte der kleine Kakarott die gesamte wütende Meute hinter sich.
 

Doch schon in der nächsten Biegung rannte Kakarott geradewegs in eine Sackgasse und versteckte sich zu Tode verängstigt hinter den Mülltonnen.

„Komm raus, dann ist es schnell vorbei!“, rief Rota und bündelte sein Ki in der Hand.

Kakarott nahm seinen Schwanz schützend in die Hände und drückte ihn an sich.
 

Im selben Moment landete Bardock zurück von einer langen Mission vor seinem Heim oder eher das was davon übrig war...

Mit weit aufgerissenen Augen stand er im verwüsteten Garten vor den Trümmern. Wütend ballte er seine Fäuste, warf den Kopf in den Nacken und schrie aus Leibeskräften auf. Er sah in den Himmel zum roten Vollmond auf und in ihm klingelten die Alarmglocken. Er reckte die Nase in die Luft und versuchte seine Familie zu wittern.

Er erfasste Raditz' und Gines schwache Aura, aber Kakarott konnte er nicht lokalisieren.

Bardock stieß sich kraftvoll vom Boden ab und raste durch den Nachthimmel. Doch als er über die Hauptstadt Trakés flog und einen ganzen Saiyajinauflauf entdeckte, die laut schimpfend und fluchend in der Gasse standen, entdeckte er den ihm bekannten Haarschopf.

Er landete direkt vor der Meute und richtete sich zu voller Größe auf, während seine Rute aggressiv durch die Luft peitschte.

Wimmernd kroch Kakarott auf seinen Vater zu und klammerte sich an seinem rechten Bein fest. Langsam hockte Bardock sich zu seinem Sohn hinunter und hob ihn auf seine Arme.
 

„Bardock, dein Sohn muss sterben! Sieh dir die Saiyajins an!“, knurrte ein älterer Saiyajin mit grauen Haaren und Vollbart.

„Ja... ihr dreht alle drei Jahre durch, wenn der Blutmond am Himmel steht... seht euch meinen Kleinen an, er müsste jetzt Drei Jahre alt sein und mir und meiner Familie ist noch nie ein Unglück passiert...“, spottete Bardock und küsste die kleine Hand seines Sohnes, die sich auf seine Lippen legte.

„Die Ernte auf den Feldern ist kaputt!“

„Und die Einnahmen auf dem Markt, davon kann ich meine Familie nicht ernähren!“
 

Bardock seufzte mit einem Lächeln und schüttelte verständnislos den Kopf.

„Und da macht ihr, Kakarott für verantwortlich? Oh aber sicher... wir wollen ja nicht den Göttern die Schuld für eure miese Arbeit geben oder? Ich war jetzt gut 2 Jahre weg... und meine Mission war seltsamerweise erfolgreich... wisst ihr, es ist so leicht jemand anderem die Schuld in die Schuhe zu schieben, wenn es mal nicht so läuft, wie man es sich vorstellt... fahrt alle zu Alkatar in die Hölle...“, brummte Bardock und schritt auf Olve und Rota zu.

Sie vergrößerten ihre Ki-Kugeln und richteten sie auf Bardock.
 

Mit einem Kampflustigen Ausdruck im Gesicht setzte Bardock seinen Sohn auf seinen Rücken und hielt ihn mit seinem Pelz fest, damit er die Hände frei hatte.

„Na, Rotti, soll dir Bókra zeigen, wie er die Außerirdischen auf der Mission bekämpft hat?“, fragte er seinen Sohn, der sich am Haarschopf seines Vaters festhielt und ein freches Grinsen aufsetzte.

„Einen Schritt weiter und wir töten euch beide!“, knurrte Olve und teleportierte sich hinter Bardock.

Er schoss seinen Ki-Blast auf Kakarott, jedoch ging Bardock im selben Moment in die Hocke und schlug dem Elitesoldat mit dem Ellenbogen zwischen die Beine.

„Du musst schon richtig zielen, mein Freund“, grinste Bardock und erhob sich wieder, ehe er seinen linken Ellenbogen lässig auf Olves Kopf abstützte, der sich vor Schmerz die Hände zwischen die Beine hielt.

„Das wirst du mir büßen, Téskum!“

„Na, na! Wenn Kakarott dieses Wort in den Mund nimmt, weiß ich wem ich die Zunge raus reiße... mein Sohn ist anständig!“, erwiderte der Unterklassekrieger und schritt langsam durch die Menge, die mit einer Mischung aus Angst und Wut zurückwichen.

„Will ihn jemand anfassen? Nicht mal Hallo sagen?“, fragte Bardock schmunzelnd und hob seinen Sohn mit seiner Rute einem kleinen Mädchen hin.
 

Kakarott sah sie aus großen unschuldigen Augen an und sein kleiner Mund zog sich zu einem süßen Lächeln hoch.

„Er sieht doch so lieb aus, Takrá“, sagte sie an ihre Mutter gewandt, die ihre Tochter schnell hinter sich versteckte.

Doch als Bardock auf den Rücken seines Sohnes sah, wurde er schlagartig ernst und flog einige Meter in die Luft.

„Rotti... wer hat dir den Rücken verletzt?“, fragte er seinen jüngsten Sprössling und strich ihm mit größter Vorsicht über den Rücken und beinahe sofort fing Kakarott an zu weinen, während er ihm die Arme ausstreckte.

„Schsch... ist gut... na komm wir fliegen zu Takrá und Raditz... uns will man hier nicht haben...“, sagte Bardock leise und hauchte seinem Sohn einen Kuss auf den Haarschopf.

Doch kurz darauf schoss Rota über ihnen in die Luft und attackierte den Unterklassekrieger im Sturzflug.

Bardock bekam einen kräftigen Tritt in den Rücken, doch schnell fing er sich in er Luft wieder und schoss einen Ki-Strahl auf den Soldaten.

Rota wich der Attacke jedoch aus und sah ihm nach.

„Ja, flieg nach Ravir, wie der Rest deiner Brut, dort werdet ihr sowieso nicht lange überleben!“, rief er ihnen nach und versuchte die aufgebrachte Meute zusammen mit Olve zu beruhigen.
 

In Ravir angekommen änderte sich das Wetter wieder schlagartig und das Gewitter wütete noch immer. Angstvoll wimmernd krallte sich Kakarott fester an den Schultern seines Vaters fest und vergrub sein geschwollenes Gesicht an seiner Brust.

Aus Reflex wollte Bardock ihm immer wieder über den Rücken streichen, doch schnell zog er seine Hand wieder zurück und strich ihm über den Haarschopf.

Nach gut 30 Minuten landete Bardock vor der Höhle und trat hinein. Doch schnell sprang Kakarott von den Armen seines Vaters und krabbelte vor die Höhle, ehe er sich zitternd die Hände auf die Ohren legte und sich auf Knien sitzend zusammenkauerte.

Bardock hob überrascht eine Braue nach oben und sah auf seinen Sohn herab.

„Rotti... was hast du denn? Komm rein, ich mach uns ein schön warmes Feuer“, fragte er behutsam und kniete sich zu seinem Jungen hinunter.

Vorsichtig nahm er ihn auf seinen Schoß und strich ihm durchs Haar. Nach einer Weile hob er ihn auf seinen Rücken und krabbelte nun selbst auf allen Vieren zur Feuerstelle.

„Schön festhalten, mein Kleiner“, lächelte er, doch gleichzeitig spürte Bardock wie verkrampft Kakarott war.

Er entflammte die Feuerstelle und sah zu Raditz und Gine rüber. Sie öffnete als erstes die Augen und hob den Kopf leicht an.

Kurz um sprang sie auf und warf sich ihrem Gefährten um den Hals.

„Oh Bardock, endlich bist du wieder da!“, strahlte sie erleichtert und küsste ihren Gefährten innig.

Bardock erwiderte den Kuss und wog Kakarott auf seinem Schoß sanft hin und her.
 

Auch sein Ältester wurde wach und setzte sich gähnend auf.

„Hallo Bókra, wie schön dich wiederzusehen... wie war die Mission?“, fragte Raditz seinen Vater lächelnd, ehe er jedoch einen grimmigen Blick auf Kakarott warf.

„Hallo Raditz... die Mission war gut, sie hat mir sehr viel Geld eingebracht... wir können uns hier eine neue Heimat aufbauen... mit den Wetterbedingungen werden wir mit genug Fellen schon zurecht kommen... aber sagt mal... was ist passiert? War es wegen Kakarott?“, fragte Bardock neugierig und sah auf den großen Kadaver neben sich.

Sein Magen knurrte, langsam erhob er sich und hob die Lederbedeckung etwas an, ehe er sich ein großes Stück Fleisch aus dem Schenkel riss und es am Knochen über dem Feuer briet.

„Wir wurden wegen Hochverrat angeklagt...“, erklärte Raditz und gähnte.

„Hochverrat? Hast du was angestellt?“

„Nein! Wahrscheinlich wegen Kakarott... ist es Hochverrat wenn ein Kind am Schandmond geboren wird?“, fragte der Langhaarige nach.

„Hm... die Elite sucht doch immer das Schwanzhaar in der Suppe... hier werden sie uns in Ruhe lassen... ach übrigens... wisst ihr wer Kakarott so zugerichtet hat?“, fragte Bardock dann ernst in die Runde.

Gine warf einen beiläufigen Blick zu ihrem Ältesten.

Raditz erhob sich zu voller Größe und sah auf seinen Vater herab.

„Ich war es, Bókra... und nein, ich werde mich nicht dafür entschuldigen... weil auch Kakarott Regeln zu lernen hat! Das hast du mir damals auch gesagt! Und da du nicht da warst, habe ich quasi deinen Job übernommen... Kakarott hatte seinen ersten Blutrausch hinter sich, sich einfach an der Beute bedient die ICH erlegt habe... er stiehlt und wiedersetzt sich seinem großen Sórek!“
 

Auch Bardock erhob sich und schritt auf seinen Ältesten zu.

„Danke für deine Ehrlichkeit... aber jetzt bin ich wieder da und ich hoffe, dass so etwas nie wieder vorkommt! Hast du mich verstanden?!“, erwiderte der Vater streng und sah seinem Sohn direkt in die Augen.

„Nein, Bókra... es kommt nicht wieder vor... Váraktu...“

„Sag das nicht mir, sondern deinem kleinen Sórek...“

Raditz schloss eine Weile die Augen, ehe er auf Kakarott herabsah.

„Váraktu... Sórek, Kákarottó...“

„Sehr schön... wenn uns schon alles genommen wurde, will ich wenigstens, dass es hier innerhalb der Familie keinen Streit gibt“, sprach Bardock aus was er dachte.
 

„Das dürfte mit dir schwer zu bewältigen sein, Sórek“, erklang plötzlich eine weibliche Stimme am Höhleneingang.

Alle Anwesenden sahen zur dunkelhäutigen Frau, die in Begleitung von Tales da stand.

„Vanái, wie... wieso...?“, stammelte Bardock entgeistert und erhob sich, ehe er Kakarott an Gine reichte.

Mit einer herzlichen Umarmung begrüßte er seine Schwester.

„Wieso nicht, Bardock? Familie ist doch so wichtig... sagtest du doch gerade“, lächelte sie, ehe sie ihn abermals umarmte.

Erstaunt sah er von ihr zum dunkelhäutigen Saiyajin rüber, der seinem Haarschopf bis auf zwei Strähnen glich.

„Tarésu... Junge bist du groß geworden...“, staunend umrundete Bardock seinen Neffen und wartete, bis er ihm seine Rute entgegen hielt.

Doch für ihn war das alles noch zu fremd und so hielt er seinen Pelz eng um seine Taille geschlungen.

„Hallo, Kúsa...“

„Dürfen wir uns zu euch setzen?“, fragte Avoca lächelnd und sah freundlich zu Gine rüber.

„Aber sicher, kommt nur her herzlich Willkommen“
 

Mutter und Sohn gingen mit Bardock zurück ans Feuer und setzten sich.

Raditz starrte seine Tante aus einem kreidebleichem Gesicht an. Diese Frau die ihn geküsst hatte war seine... Tante?!

„Hallo Raditz, hätte ich gewusst, dass du mein Kepaz bist... hätte ich das nicht getan... Váraktu...“, flüsterte sie ihm leise zu. Ein Kepaz wurde unter Saiyajins der Neffe in der Familie genannt und die Zétka die Tante.

„Äh... i, ist schon in Ordnung... Zétka..“, stammelte er unsicher nicht wissend, was er gerade von der Situation halten sollte.

Tales zog sich komplett aus und drehte Raditz den Rücken zu, ehe er ihm den Hintern ein wenig entgegen streckte und seine Rute leicht durch die Luft tanzen ließ.

„Wenn... wenn Takrá dir vertraut... vertraue ich dir auch, Raditz...“, sagte er mit belegter Stimme und einem Rotschimmer auf dem Gesicht.

Raditz war völlig perplex und kniete sich hinter Tales. Sanft nahm er den dunkelbraunen Pelz in seine Hände und strich über das weiche Fell.

Ein leises Stöhnen entfloh dem Dunkelhäutigen, ehe er sich zu Raditz umdrehte, sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn küsste.

Raditz war bei diesem Kuss nun ein wenig entspannter und auch ein wenig fordender.

„Dann sind Raditz und Tales Lóreke, ist dein Sohn schon durch seine Váris?“, fragte Gine neugierig und nutzte das saiyanische Wort für Cousins.

Avoca lächelte verschmitzt.

„Ja das ist er, er war schon mit 16 soweit... hach sie werden so schnell erwachsen“
 

„Raditz? Wenn dein Bókra es erlaubt, kannst du mit Tales deine Váris verbringen... er kann dir sicher einiges beibringen“, zwinkerte Avoca dem Langhaarigen zu, der sich gerade von Tales löste.

Der Dunkelhäutige leckte sich bei der Vorstellung vor freudig die Lippen und setzte sein für ihn typisch freches Grinsen auf.

Bardock sah von Avoca zu Gine und dann zu Raditz und Tales.

„Die erste Nacht gehört mir! Danach gebe ich ihn vertrauensvoll an dich weiter, Tales“, lächelte Bardock und der Dunkelhäutige nickte.

„Komm ich zeige dir meinen Geburtsbaum, du hast bei weitem noch nicht alles gesehen“, sagte Tales aufgeregt und zog Raditz an der Hand mit sich, nach draußen.
 

Gine, Avoca und Bardock sahen ihnen lächelnd nach.

„Schön, dass sie sich so gut verstehen“, lächelte Gine und lehnte ihren Kopf gegen den Oberarm ihres Mannes.
 

Raditz nahm Tales kurzerhand auf seine Arme und hob mit ihm ab. Tales sah beschämend zur Seite, drehte den Kopf dann etwas mehr und deutete auf den Baum der Macht, der in der Ferne zu sehen war.

„Dort hinten ist er, der Baum der Macht“

Abrupt hielt Raditz an und sah Tales verdattert an.

„D, der Baum der Macht? Der Baum aus den Geschichten?“

Tales nickte lächelnd, ehe sie weiter flogen.

Sie landeten auf einer der großen Wurzeln.

„Takrá hätte wahrscheinlich auch nicht geglaubt, dass mein Geburtsbaum so groß werden würde...“, erzählte Tales und sprang von einer Wurzel zur Nächsten.

Als Raditz es ihm gleichtun wollte, kam er jedoch nicht vom Fleck.

Etwas warmes schleimiges bildete sich auf der dicken Rinde des Baumes, welches einen besonderen Geruch absonderte.

„Hey... hey... Raditz ist keine Gefahr... er ist mein Lórek... also lass ihn bitte los... nein er ist auch kein Mitternachtssnack... schlag dir das ganz schnell aus den Blättern“, mahnte Tales seinen Baum und der Schleim verschwand langsam.
 

„Mitternachtssnack?“, fragte Raditz unsicher nach und kletterte mit Tales nach oben.

„Ja, er ist ein Fleischfressender Baum, manchmal ein ganz schöner Fresssack wie ich, hehehehe“, lachte Tales unbekümmert und kletterte mit ihm in die Höhle.

Tales ging auf die Rinde zu und strich leicht drüber.

„Siehst du das hier? Dieses freche kleine Gör hat einfach gegen meinen Baum gepisst... da blieb mir nichts anderes übrig als ihn zu bestrafen... als der Junge sich erleichtert hatte und sich auf die Wurzel setzte, aktivierte der Baum seinen Schutzmechanismus und der Junge blieb auf dem Stamm kleben... ich kam herunter und setzte mich dem Jungen gegenüber... sah ihn die ganze Zeit an... er fragte mich, was ich so blöd glotzen würde, während er sich versuchte zu befreien... hilflos wie eine kleine Fliege in einem Spinnennetz zappelte er... und rate mal wer die Spinne war“, schmunzelte Tales breit, sodass sein linker Eckzahn hervortrat.

„Du?“, schmunzelte Raditz und hörte ihm gebannt weiter zu.

„Genau... ich kletterte zu ihm rüber und hockte mich zu ihm hinunter... es war das erste Mal, dass ich so ein Verlangen nach danach hatte, mitzuerleben wie jemand vor meinen Augen starb... ich packte ihn an den Wangen und sah ihm tief in die Augen... währenddessen schlängelten sich kleine Ranken mit giftigen Dornen um dem Körper des Jungen... Der Kleine hörte auf zu atmen... ich legte meine Hand auf seinen Brustkorb und spürte wie das Herz immer langsamer schlug... während das Gift wie Blut durch seinen Körper strömte... und das ist noch eine weit aus sanfte Methode durch den Baum zu sterben...“, erzählte Tales beinahe sinnlich und strich sich genießend über den Nacken.
 

Raditz war fasziniert und erschrocken zu gleich, wie Tales über den Tod sprach.

„Und ich dachte immer ich wäre grausam“

„Oh... es geht mir nicht um die Grausamkeit, Raditz... es geht mir darum, es so zu erleben... alles zu sehen, zu riechen und zu fühlen... als wärst du derjenige... der stirbt...“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Diese Geschichte ist mir eingefallen als ich den japanischen Anime Asura gesehen habe, der mich sehr zu dieser Story inspiriert hat :)

Ich hoffe sie gefällt euch und wünsche euch viel Spaß beim lesen

Eure Kakarotto :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tales_
2020-06-21T04:34:53+00:00 21.06.2020 06:34
Guten Morgen meine Liebe,

ich weiß gar nicht ob ich es schaffen werde die vielen verschiedenen Eindrücke, die während des Lesens bekommen habe in einen Kommentar zum Ausdruck zu bringen.
Nur eines sei vorab gesagt.
Der OS ist dir wirklich wahnsinnig toll und ich habe jede Sekunde genossen ihn zu lesen *_*
Du kannst wirklich stolz auf dich sein.
Innerhalb kürzester Zeit hast du ein wahres Meisterwerk geschaffen *_*

Zur Geschichte...
Wie grausam, dass Radditz, Gine und Kakarott plötzlich mitten in der Nacht angegriffen wurden und von ihrem Zuhause fliehen mussten. Und das alles nur wegen einem naja, eher Aberglauben.

Aber ich finde Radditz hat sehr gut reagiert und er ist wirklich ein sehr verantwortungsvoller großer Bruder.
Wie gut das er schon durch seine Rethane war!
Ohne ihn, wäre die Geschichte sicher anders verlaufen 0o

Ich mochte die wilde Art von Kakarott und fand sie gleichermaßen faszinierend.
Radditz' Maßnahmen waren zwar drastisch, aber leider auch nötig.
Denn Kaki hat ja leider gar nicht auf ihn gehört 0o

Ich fand es gut, dass Radditz aber auch ehrlich zu seinem Vater war und sich entschuldigt hat.
Bardocks Auftritt war wirklich episch XD
Ich bin froh das er Kaki gerettet hat!
Und mit seinen Worten an die wütende Menge, hatte er absolut recht!

Tales und Avoca waren in dieser Geschichte sehr faszinierend!
Ich bin froh das Tales Radditz gerettet hat *_*
Aber ich hätte auch gern mehr über die Vergangenheit der beiden erfahren.
Das Tales kein Ki hat, tat mir wirklich sehr leid.
Aber er scheint auch so ganz gut zurechtkommen :)

Ja, am Ende war es für mich eine große Überraschung das Avoca die Schwester von Bardock war ^^
Das habe ich nicht kommen sehen XD
Ich fand es interessant zu lesen, wie Tales, genauso wie seine Mutter zuvor Radditz seine Rute dargeboten hatte.

Schön, dass Tales sich auch um Radditz kümmern darf, wenn er in seine Váris kommt :)
Bardocks Familie hat zwar einiges verloren, aber sie haben auch viel gewonnen, dadurch dass sie nun in Ravir sind *_*

Als Tales davon erzählt hat, wie er den Jungen beim Sterben zugesehen hat, war ich fasziniert.
Er hat einen wahrlich eindrucksvollen Charakter.
Aber schön, dass sich er und Tales so gut verstehen *_*

Eine rundum tolle Geschichte meine Liebe *knuddl
Ich glaube, wenn sie 10mal so lang gewesen wäre, hätte ich mich immer noch nicht daran satt lesen können XD

lg Tales

Antwort von:  Kakarotto
21.06.2020 08:17
Guten Morgen meine Liebe :)

Ich danke dir vielmals für deinen lieben und ausführlichen Kommentar *knuddel*

Es freut mich so sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat *-*
Das bin ich auch ^^ Das war eine ganz schön schwere aber erfolgreiche Geburt :3

Ja, das war ziemlich hart für die kleine Familie o_O
Das stimmt allerdings, denn Bardock war ja leider auf Mission

Freut mich sehr, dass dir Kaksis wilde Art gefallen hat *-*
Ich fand auch, dass sie zu ihm gepasst hat ^^
Ohja Raditz war mehr als streng oO

Ja, das war er ihm schuldig, gerade weil er auch so lange weg war :)
Ohja *-*
Ich hatte eigentlich vor ihn gleich kämpfen zu lassen, aber ich finde diese leicht sarkastische Art steht ihm auch gut ^^

Ohja das fand ich auch :)
Sie beide hatten etwas Anmutiges an sich ^^
Ich auch *-*
Ich mag Raditz in der Geschichte total XD

Über deren Vergangenheit habe ich kaum nachgedacht^^
Aber so lasse ich dir auch etwas raum zum grübeln :D
Ja, Tales ist wirklich hart im nehmen ^^

Das ist mir ehrlich gesagt ganz spontan in den Kopf geschossen, da ich noch nicht wollte, dass die Geschichte so abrupt endet ^^
Ja, das fand ich total süß *-*

Ja, das wollte ich unbedingt mit rein schreiben, da ich wusste, dass du dich drüber freuen wirst XD
Da hast du vollkommen recht, sie haben neue Familienmitglieder dazugewonnen :3

Ja, seine Faszination zum Tod, werde ich durch unser RPG nicht mehr los XDD
Diese Eigenart wird er wohl immer beibehalten ^^
Ohja das finde ich auch *-*

Vielen vielen Dank, Liebes :)
Oh Gott, ich wüsste gar nicht was ich alles schreiben sollte, wenn sie 10mal so lang wäre XDD


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