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Überraschungen

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Überraschungen

„Bis später. Und sei brav!“

„Sagst ausgerechnet du.“

Narutos Grinsen erhellte den Flur vor ihrer Wohnung und leuchtete vermutlich noch durch ihr Wohnzimmerfenster in die Welt. Sasuke beugte sich vor, um etwas von der Wärme von seinen Lippen zu stehlen. Als sie sich lösten, waren Narutos Wangen rot.

„Was ist denn mit dir los? Ich geh doch nur Shikamaru besuchen“, lachte er verlegen.

„Dann mach dich auf den weg und steh hier nicht rum.“

„Du bist derjenige, der mich fast auffrisst!“, beschwerte Naruto sich, bevor er endlich aufbrach.

Sasuke sah seinen orangen Hoodie im Treppenhaus verschwinden und schloss seufzend die Tür. Er sollte sich besser im Griff haben. Es war nur ein bisschen Schmuck, und nicht das erste Mal, dass er seinem Freund welchen gekauft hatte. Die Piercings an seinen Ohren waren fast alle Geschenke.

Und doch hing an diesem Geschenk mehr. Ihre ganze Zukunft.

Kurama, ihr dicker roter Kater, schlief auf seiner Lieblingsstelle auf der Couch. Als Sasuke sich neben ihn setzte, zuckte er mit den Ohren, streckte sich und kletterte auf seinen Schoß. Ein paar Mal grub er genüsslich die Krallen in seinen Schoß, bevor er sich einkringelte.

Sasuke fischte sein Handy aus seiner Hosentasche unter dem Kater und schrieb Sakura, dass sie jetzt kommen konnte. Sie antwortete mit einem rennenden Emoji und der üblichen Kirschblüte und tatsächlich war sie wenige Minuten später vor der Tür wie ein Kirschblütensturm.

„Ich bin so aufgeregt!“, sagte sie, bereits in die Wohnung drängend.

Sasuke hatte bereits seinen Laptop auf dem Couchtisch platziert. Während er Gläser daneben stellte, versuchte sein Gast, Kurama anzulocken, doch der Kater streckte nur den buschigen Schwanz in die Höhe und stolzierte davon. Kurz ließ sie den Kopf hängen, doch dann sprang sie energetisch auf und setzte sich neben Sasuke auf die Couch.

„Ich habe mir schon ein paar Gedanken gemacht“, verkündete Sakura ihrem wenig überraschten Gastgeber. „Naruto wird sowieso alles gefallen, was du ihm gibst, das ist also egal. Das größte Problem ist, dass ihr so unterschiedliche Geschmäcker habt und es euch beiden gefallen sollte.“

„Hn.“

Das größte Problem aus Sasukes Sicht war, dass die meisten Angebote sich an hetero Paare richteten, aber Sakura war nicht der Typ, sich über so etwas Gedanken zu machen. Ein wenig beneidete er sie darum, dass sie das nicht musste.

„Ich finde ja Roségold am schönsten“, sagte sie und öffnete eine Website mit rötlichen Ringen. Es gab schmale Bänder, breite, mit vielen Steinen oder einem einzigen, mit Prägungen oder solche, die in verschlungenen Formen geschmiedet waren.

„Darüber hatten wir geredet, Sakura.“

„Schon gut.“ Schmollend klickte sie auf die Farbauswahl. „Aber es kommt gar nicht in Frage, dass du einen schwarzen Ring bekommst. Stell dir vor, du läufst mit sowas rum!“

Sie zeigte ihm protzige Ringe mit tiefschwarzen Steinen, die ihm in seiner Punk-Phase vermutlich gefallen hätten – wären sie nicht so kapitalistisch gewesen.

„Es ist halt schwierig, dass Naruto eher Gold mag und du so gar nicht.“

„Mir ist es egal.“

Sakura sah ihn an und lächelte. „Du bist so kitschig, wenn es darauf ankommt, Sasuke!“

Schnaubend beugte er sich über den Laptop. „Konzentrieren wir uns.“

Lachend kam sie seiner Aufforderung nach und gemeinsam durchstöberten sie das Sortiment diverser Websites. Sie amüsierten sich über so manches Schmuckstück und entschieden, dass einiges, was Naruto sicher gefallen würde, auf keinen Fall in Frage kam. Sakura gestand ihm, dass sie sich immer gewünscht hatte, eines Tages mit ihm Ringe auszusuchen – aber natürlich unter anderen Umständen. Er war davon nicht überrascht, wusste aber nicht wirklich, was er antworten sollte. Daher war er dankbar, als sie das Thema wechselte.

„Ich glaube, das hat so keinen Sinn“, sagte Sakura nach rund zwei Stunden.

Auf dem Tisch lagen inzwischen ein paar Prospekte zwischen leeren Flaschen und einem Teller mit Erdbeerstängeln. Sie hatten eine Liste mit Möglichkeiten angelegt, waren aber mit nichts so richtig zufrieden. Es fehlte das Besondere, das Naruto und Sasuke verband.

„Sollen wir mal in einen Laden gehen und uns beraten lassen?“

„Ich weiß nicht, wie lange Naruto noch unterwegs sein wird“, sagte Sasuke und zückte das Handy.

Überrascht bemerkte er, dass er keine Nachrichten von seinem Freund bekommen hatte. Sonst schrieb Naruto ihm dauernd, und besonders wenn er Shikamaru und Temari besuchte, machte er ständig Fotos von ihrem kleinen Sohn.

Entsprechend fragte Sasuke, ob alles in Ordnung war, bevor er vorgab, Nudelsuppe bei Narutos Lieblingsladen bestellen zu wollen, wofür er wissen müsse, wann er nach Hause käme.

» Oooooh, geile Idee! Aber kann noch dauern, ich nib Sakura über den Weg gelaufen und wir sind in Kaffee Trinken. Bestell so für 8. :D «

Sasuke starrte die Worte an, die sich wie Gift durch seine Eingeweide fraßen. Naruto war ein spontaner Mensch mit einem ganzen Rudel von Freunden. Er traf sich oft zum Lunch, zum Skaten, Schwimmen oder allen möglichen Aktivitäten. Sasuke störte das nicht, gab es ihm doch die Zeit alleine, die er oft brauchte.

In jeder anderen Situation hätte Sasuke keine Sekunde an Narutos Worten gezweifelt.

Aber Sakura saß direkt neben ihm.

Etwas hässliches, Schwarzes erwachte in ihm zum Leben, das die Tischkante ergreifen und das Möbelstück durch das Zimmer schleudern wollte. Es wollte die Fotos von ihnen von der Wand reißen, auf denen Naruto sein blödes Grinsen grinste und es wollte alles in der Wohnung auf die Straße werfen, das Naruto gehörte.

„Sasuke?“, fragte Sakura, der plötzlich Eiseskälte von dem Mann neben ihr entgegenschlug.

Jeder Muskel in seinem Körper war zum Zerreißen gespannt. Er wollte etwas tun, etwas zerstören – und ganz sicher nicht seine Schande mit Sakura teilen. Er war dumm, so unendlich dumm…

„Sasuke, was ist… au!“, zischte sie, als Sasuke ihre Hand wegschlug, die sie auf seinen Arm gelegt hatte. „Spinnst du?“

Blinzelnd zuckte er zurück. Sie war es nicht, die ihn gedemütigt hatte. „Entschuldige…“

„Was auch immer. Sag mir jetzt, was los ist!“, verlangte sie mürrisch und hielt ihm die Hand auffordernd entgegen. Zögernd legte er das Handy hinein, sodass sie die Lüge mit eigenen Augen sehen konnte. Sie wurden groß vor Schreck.

„Das… Dafür gibt es eine Erklärung. Naruto würde nie… Nein.“

„Du siehst es schwarz auf weiß“, sagte Sasuke gefährlich ruhig. Das Biest in seiner Brust lauerte auf einen unaufmerksamen Moment, um loszubrechen. Er hatte nicht vor, ihm das zu ermöglichen. Er musste ruhig bleiben. Rational.

Selbst wenn sein ganzes Leben gerade drohte, zu Staub zu zerfallen.

„Wahrscheinlich… Wahrscheinlich sucht er gerade selbst nach einem Ring für dich!“, sagte Sakura mit einem nervösen Lachen.

„Das hätte er dir gesagt.“

Sakura schwieg geschlagen. Sie wusste so gut wie Sasuke, dass Naruto nichts für sich behalten konnte. Vermutlich hätte er sogar Sasuke selbst von dem Plan erzählt, bevor er ihn mit einem Antrag überraschen könnte. Dass er sich so viel Mühe gab, etwas vor Sasuke geheim zu halten, musste bedeuten, dass er ihn damit nicht verletzen wollte. Und dafür gab es nur eine Erklärung.

Sakura blieb noch eine Weile und versuchte ihn zu beruhigen. Betroffen sah sie zu, wie er die Kataloge wegwarf, die Suchhistorie des Laptops löschte und diesen runterfuhr. Schließlich sah sie ein, dass er vollkommen dichtgemacht hatte. Wie auf Schienen folgte er ihr in die Diele, wo sie ihre Schuhe anzog.

Ihre Augen glühten in warmer Sorge, als sie die Hand auf seine Schulter legte. „Ich weiß, dass das schlimm aussieht… Aber du kennst Naruto. Du bist sein ein und alles. Er würde nie etwas tun, das dich verletzen würde.“

„Ja.“

„Versuch, dich nicht zu sehr da reinzusteigern und rede mit ihm, okay?“

„Ja.“

Seufzend gab sie auf und verabschiedete sich. Sekundenlang starrte Sasuke auf die geschlossene Tür, bevor er sich umwandte. Das goldene Sommerabendlicht, das die Wohnung flutete, kam ihm zynisch vor. Die orangen Polster der Couch, auf der Narutos Pikachu Decke lag, der Tisch aus hellem Holz davor, die wabenförmigen Regale an der Wand dahinter, gefüllt mit Sasukes Büchern und Narutos Spielen und Nerd Figuren, Narutos kleiner Balkonkräutergarten – er hatte ein paar Tomatenpflanzen nur für Sasuke angebaut – über den lilanen Polstern der Couch, die sie draußen aufgestellt hatten und auf der sie so viele Abende Arm in Arm verbracht hatten, sogar das Ticken der Küchenuhr, die wie eine Orange aussah…

Ihr zu Hause.

Er kannte jeden Millimeter – und plötzlich konnte er keinen davon mehr ertragen.

Mit einem Knall flog die Tür hinter ihm zu.
 

Sasuke wusste nicht, wie spät es war, als er nach Hause kam. Naruto hatte offensichtlich gewartet, denn er erschien fast augenblicklich im Durchgang zum Wohnzimmer.

„Hey, du kannst doch nicht einfach so ohne ein Wort verschwinden! Ich hatte mich auf Ramen gefreut.“ Das spielerische Grinsen fiel von seinem Gesicht ab, als Sasuke wortlos an ihm vorbei ging. „Hey… Was ist los?“

„Nichts, ich bin nur müde.“

Während er unterwegs war, hatte er Nudelsuppe besorgt, die er jetzt auf den Tisch stellte. Er hatte seinen Geldbeutel vergessen, aber weil Naruto ständig in diesem Laden war, kannte der Verkäufer auch Sasuke und schrieb es ihm auf. Naruto machte sich begeistert darüber her. Sein Gesicht leuchtete dabei vor Freude, als wäre er noch immer der kleine Junge, der sich wochenlang von nichts als Instantnudeln ernähren konnte.

Sasuke machte ihn gerne so glücklich, aber vielleicht war es nicht genug.

„Wie war dein Tag?“, fragte er beiläufig.

„Ah, klasse. Shikadai ist wirklich süß. Inzwischen kann er schon laufen, wenn man ihn an der Hand hält. Warte, ich zeige dir gleich ein Video.“

Also war er zumindest zeitweise wirklich bei Shikamaru und Temari gewesen. Sollte Sasuke die beiden fragen, was Naruto gemacht hatte, nachdem er sie verlassen hatte? Aber Shikamaru würde seinen besten Freund kaum verpetzen. Das Drama wäre viel zu anstrengend für ihn.

Naruto benahm sich so verdammt normal.

Und Sasuke brachte es kaum über sich, ihn anzusehen, ganz zu schweigen davon, ihm die Wahrheit zu sagen.

Später im Bett lag er von Naruto abgewandt. Er spürte dessen Blick auf sich, sah praktisch, wie er schmollte. Da Sasuke aber bereits mehrmals nicht auf die Frage geantwortet hatte, was los sei, ließ Naruto es bleiben.

Stattdessen beugte er sich vor, um die Stelle zu küssen, an der Sasukes Nacken in seinen Hals überging. „Du musst mir nicht sagen, was los ist… Aber wenn du jemanden zum Zuhören brauchst, bin ich da.“

Damit wandte er sich ab und schon bald war es Sasuke, der seinem vertrauten Schnarchen zuhörte.
 

Sakura hatte geschrieben, um zu fragen, was los sei und gedrängt, dass er Naruto fragen sollte, aber er konnte nicht. Zum einen gab es keine Erklärung, was er mit Sakura hier gemacht haben sollte, die nicht die Überraschung verderben würde. Sakura und er machten nie etwas zu zweit, und wenn er ihren Rat wegen eines Geschenks wollte, hätte er sie einfach um Foto Beispiele bitten können oder ihr seine Ideen schicken. Außerdem hätte Sasuke einfach sagen können, dass Sakura ihn besuchte, wenn es nicht wichtig gewesen wäre. Stattdessen hatte er erzählt, dass er einiges für die Arbeit erledigen wollte.

Zum anderen war da sein Stolz. Er hatte geglaubt, dass sie sich in ihrer Beziehung alles sagten, aber Naruto sah das wohl anders. Also behielt Sasuke sein Geheimnis für sich.

Wenn es ihn nur nicht von innen heraus aufgefressen hätte.

Und über all dem lag Sakuras Drängen, die Karten auf den Tisch z legen. „Das geht so nicht weiter“, sagte sie knapp eine Woche später, während sie Sasuke Kaffee einschenkte.

Er war vor ihrer Tür gestrandet, weil sie die Einzige war, die wusste, was los war. Sonst war er kaum alleine mit ihr. Ihm war nie aufgefallen, wie pink ihre Wohnung war.

„Ich meine, das bist doch nicht du. Du sagst immer, was du denkst, egal, wie andere es auffassen könnten, und jetzt?“

Sakura hatte Recht. Er ließ sich nichts gefallen. Ihr hatte er schon oft gesagt, dass sie nervte – vor allem früher, als sie für ihn schwärmte – und Naruto sagte er regelmäßig, dass er ein Trottel war. Es kümmerte ihn nicht, was die Leute von ihm dachten. Wenn es ihnen nicht passte, er zwang sie nicht, zu bleiben.

Aber bei Naruto…

„Außerdem kann es nicht sein, dass ihr euch trennt“, redete Sakura gegen sein Schweigen an. „Ihr seid füreinander bestimmt. Zwei Trottel, glücklich vereint für den Rest ihrer Tage.“

Fast gegen seinen Willen lächelte Sasuke. „Das war der Plan.“

„Na, dann tu was dafür!“ Sie ergriff seine Hand und ihr aufrichtiger Blick hielt ihn davon ab, sich zurückzuziehen. „Hab keine Angst.“

Sasuke schnaubte. Wenn das so einfach wäre.
 

„Hey, wie war dein Tag?“

„Wir müssen reden.“

Überrascht lachend schaltete Naruto den Gameboy aus. „Muss ich mir jetzt Sorgen machen?“

Sasukes ernstes Gesicht wischte ihm das Lächeln von den Lippen. Er richtete sich auf der Couch auf, als Sasuke sich ihm gegenüber setzte, große blaue Hundeaugen auf Sasuke gerichtet.

„Ist es wegen dem Katzenklo? Ich schwöre, nächstes Mal…“

„Wo warst du letzten Samstag?“

Naruto blinzelte und sein Blick huschte für eine Millisekunde auf Sasukes rechte Seite. Menschen sahen nach links, wenn sie logen, hatte Sasuke mal irgendwo gelesen.

„Hab ich dir doch gesagt, ich war bei Shikamaru und Temari. Was…?“

„Und danach?“

„Ah… Ähm, mit Sakura unterwegs“, stammelte Naruto. „Sasuke, was…“

„Sakura war hier“, verkündete Sasuke schlicht, die Augen auf Narutos Gesicht fixiert.

Darauf offenbarte sich der erwartete Schreck, doch dann wurde er rot bis zu den Ohren und kratzte sich verlegen lachend an der Nase. „Ah, war ja klar, dass heute der erste Tag in der Geschichte sein würde, dass ihr was zu zweit machen würdet! Fuck.“

„Wo warst du?“

Sasuke würde das nicht akzeptieren. Nicht, nachdem er stundenlang ziellos durch die Stadt gewandert war, sich gefragt hatte, was er tun sollte. Nicht, nachdem er sich eingestanden hatte, dass er bei Naruto bleiben wollte, egal, was passierte. Nicht, weil er nicht alleine sein wollte – das hatte er schon immer ganz hervorragend gekonnt. Sondern weil ihm Naruto mehr wert war als das Wichtigste, das er besaß: Sein Stolz.

„Wenn du es so genau wissen willst, habe ich mich mit einer richtigen Schönheit getroffen.“

„Naruto“, zischte Sasuke, als der Blonde sein Handy zückte.

Er wollte sie doch nicht sehen. Obwohl er zugeben musste, dass er damit gerechnet hatte. Er wusste, dass es ein furchtbarer, biphober Gedanke war, aber er hatte daran gedacht, dass Naruto sich vielleicht nach einer Frau gesehnt hatte. Und scheinbar hatte er recht damit gehabt.

Vielleicht war es Hinata, das Mädchen aus seiner Abteilung, das auf Weihnachtsfeiern und Sommerfesten um Naruto flatterte wie eine verliebte Elfe. Naruto hatte selbst gesagt, dass sie sein Typ war – still und blass und dunkelhaarig. Aber dann hatte er Sasuke geküsst und er hätte nie gedacht, dass etwas passieren könnte.

„Hey, das ist ziemlich unhöflich. Du musst die Lady doch ansehen… Komm schon. Vertrau mir.“

Sasuke hob den Blick und… erblickte eine wunderschöne kenianische Sandoa, die sich um Narutos Arm schlängelte. Ihre matt glänzenden Schuppen waren schwarz mit einem gräulichen Muster. Sie hatte eine kurze Schnauze und glänzende Perlaugen.

„Was…“

„Na jaaaa…“

Naruto überließ Sasuke sein Handy und kratzte sich im Nacken. Sasuke fand noch ein zweites Bild von Naruto mit derselben Schlange, die er sich nahe zum grinsenden Gesicht hielt.

„Ich weiß doch, dass du Schlangen liebst und so“, erklärte Naruto. „Du hattest ja immer welche als Kind. Und weil wir jetzt genug Platz in der Wohnung haben, dachte ich, wir könnten uns eine zulegen. Ich habe mich schon ein bisschen wegen der Haltung und dem Terrarium informiert.“

Das schwarze Ding, das über die letzten Tage hinweg in seiner Brust gewachsen war, schmolz zu einem Schwall aus fluoreszierendem Licht und Sternen.

Es war nicht so, als hätte Sasuke geglaubt, Naruto hätte Angst vor Schlangen. Aber er liebte es, seine Haustiere zu streicheln. Kurama piesakte er auch die ganze Zeit. Aber bei Reptilien ging das nicht, weshalb Sasuke sich damit abgefunden hatte, dass sie nie welche als Haustiere haben würden.

„Wir könnten sie neben der Terrassentür… Oh“, unterbrach Naruto sich, als Sasuke ihn umarmte.

„Idiot“, sagte Sasuke leise.

„Was ist denn eigentlich los?“, wollte Naruto wissen. Er legte eine Hand in Sasukes Nacken, um ihn zu streicheln. Die andere hielt ihn am Rücken.

„Als du wegen Sakura gelogen hast, dachte ich… Du wärst bei jemand anderem.“

„Was?!“ Naruto ruckte fast schmerzhaft schnell von ihm weg. Große Augen starrten Sasuke entsetzt und empört auf. „Das würde ich nie machen! Ich könnte dir nie wehtun.“

„Ich weiß.“

Naruto war der ehrlichste, loyalste Mensch den er kannte. Er würde alles dafür tun, damit die Menschen, an die er sein Herz gehängt hatte, glücklich waren. Dafür würde er sogar sein eigenes Wohlbefinden hintanstellen. Wenn er rational darüber nachdachte, war es absolut lächerlich zu glauben, dass er ihn hintergehen würde.

Er war wohl über-emotional gewesen wegen der ganzen Ring-Geschichte. Jetzt schämte er sich dafür, dass Sakura Naruto mehr vertraut hatte als er selbst.

Naruto strich ihm das Haar aus der Stirn. Seine eigene war in Falten gelegt. „Aber wenn ich jetzt so drüber nachdenke, ist es kein Wunder, dass du das so verstanden hast. Und du hast dich die ganze Zeit alleine damit gequält…“

„Genau genommen durfte Sakura sich einiges davon anhören.“

„Sie hat das mitgekriegt?“, fragte Naruto entsetzt und stöhnte, als Sasuke nickte. „Oh man, sie wird mich umbringen!“

„Sie war auch so schon kurz davor“, neckte Sasuke.

Er lehnte die Stirn an Narutos und schloss die Augen. Narutos Hand fand ihren Weg in seinen Nacken, den sie streichelte. Durch die offene Balkontür wehte die Ruhe des Großstadtsommers herein.

„Ich dachte, das wäre eine schöne Überraschung, aber das ist wohl in die Hose gegangen“, sagte Naruto nach einer Weile. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so erschrecken.“

„Es ist eine wundervolle Überraschung“, erwiderte Sasuke und zog Naruto enger an sich, um ihn zu küssen.

Später lagen sie auf der gepolsterten Bank auf ihrer Terrasse. Naruto hatte den Arm um ihn geschlungen und beschwerte sich, dass er Sasukes Haare ständig im Mund hätte, wenn sie so kuschelten und Sasuke konnte sich vorstellen, den Rest seines Lebens so zu verbringen.

„Sag mal, was haben Sakura und du jetzt eigentlich zusammen gemacht?“, fiel Naruto wieder ein.

Sasuke dachte an zwei Ringe, schlichte Bänder, eins in Silber, eins in Gold, mit einer eingravierten Sonne und einem Mond. Er musste Sakura nicht um ihren Rat bitten. Sie würden perfekt sein.

„Das ist eine Überraschung“, lächelte Sasuke und erstickte Narutos Neugierde mit einem Kuss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2020-07-20T00:05:49+00:00 20.07.2020 02:05
Awwwww kawaii soooooo süß die Story hach ich möchte mehr
Antwort von:  RedRidingHoodie
30.07.2020 21:56
vielen Dank für deinen Kommentar! Leider ist es ein one shot ^^°
Von:  Onlyknow3
2020-07-10T08:50:51+00:00 10.07.2020 10:50
Was für ein Kapitel, bin gespannt wie Naruto auf den Ring reagiert.
Weiter so, feue mich auf das nächste Kapitel

LG
Onlyknow3
Antwort von:  RedRidingHoodie
30.07.2020 21:56
vielen Dank für deinen Kommentar! Leider ist es ein one shot ^^°
Von:  YukihoYT
2020-07-05T15:26:46+00:00 05.07.2020 17:26
Richtig schön! Immer weiter so!
Antwort von:  RedRidingHoodie
30.07.2020 21:56
Danke für deinen Kommentar :D
Von:  Blue-Eyes-Black13
2020-07-04T09:40:37+00:00 04.07.2020 11:40
Oh was für ein toller os. Vom Drama zum happyend LG
Antwort von:  RedRidingHoodie
30.07.2020 21:56
Danke für deinen Kommentar :D
Von:  Scorbion1984
2020-07-04T07:17:15+00:00 04.07.2020 09:17
Na das wäre ja beinahe in die Hose gegangen !
Naruto hätte sich aber auch eine andere Ausrede einfallen lassen können ,ja Liebe wie heißt es so schön, Vertrauen ist die Voraussetzung ,wenn es klappen soll !
Antwort von:  RedRidingHoodie
30.07.2020 21:57
Danke für den Kommentar!
Ja, Naruto ist nicht so toll im Lügen/Ausreden erfinden, haha. die Story ist aus einem Reddit-Post übernommen, den ich süß fand. :)


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