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Coda

Sam x Bucky
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein Ende.
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Partners

Sam erwachte am nächsten Morgen zum leisen Klappern von Geschirr und dem schwachen Duft von Pancakes und frisch gekochtem Kaffee.

Er ließ sich jedoch Zeit damit, die Augen aufzuschlagen, und genoss noch für eine Weile die angenehme Trägheit, mit der sein Bewusstsein allmählich vom Schlaf- in den Wachzustand hinüberdriftete.

Mit jedem Moment, der verstrich, nahm Sam mehr Details seiner Umgebung wahr: den leichten Luftzug, der durch das halboffene Fenster drang, das Rascheln der Gardinen, die warmen Strahlen der Morgensonne auf seiner Haut, den Arm, den Bucky besitzergreifend um seinen Oberkörper geschlungen hatte...

Das Ziehen in seinen Muskeln, als er gähnend Arme und Beine ein wenig streckte.

Sam lächelte.

Bucky hatte kein Blatt vor den Mund genommen, als er ihm gesagt hatte, was genau er von Sam erwartete.

„Lass es mich spüren, Sammy“, hatte er geraunt, nachdem Sam in ihn eingedrungen war und einen Moment hatte innehalten müssen, weil Buckys Körper ihn sonst um seinen gottverdammten Verstand gebracht hätte.

Lass es mich spüren.

Und genau das hatte Sam auch getan. Was dazu geführt hatte, dass er jetzt deutlich jeden einzelnen Muskel fühlen konnte, der an ihren nächtlichen Aktivitäten beteiligt gewesen war.

Hoffentlich war Bucky stolz auf sich, der Mistkerl.

Sam war fast vierzig – die fünf Jahre Staub durch Thanos nicht mitgezählt – und er war längst nicht mehr so ausdauernd und gelenkig wie noch mit zwanzig. Vielleicht hätte er sich die Sache mit dem Supersoldaten als Liebhaber doch vorher überlegen sollen.

Doch als er die Augen öffnete und in Buckys schlafendes Gesicht blickte, nur eine Handbreit von seinem eigenen entfernt, und seine entspannten Züge sah, die ihn um viele Jahre jünger aussehen ließen... als ihm bewusst wurde, dass er der Grund war, wieso Bucky, der sonst niemandem traute und dessen natürlicher Mörderblick auch die Hartgesottensten vertrieb, nun völlig entspannt und arglos neben ihm lag... da erkannte Sam, dass er in diesem Moment an keinem anderen Ort auf der Welt hätte sein wollen.

Und mit niemandem sonst als Bucky.

Die Erkenntnis bescherte ihm ein warmes Flattern im Bauch und Sam lächelte immer noch, als Buckys lange, dichte Wimpern schwach zuckten und sich dann allmählich hoben.

Für einen Moment sahen sie sich schweigend an und nicht zum ersten Mal versank Sam in dem endlosen Grau von Buckys Augen.

Schließlich verzog der andere Mann den Mund zu einem schläfrigen Lächeln

„Hey“, murmelte er mit einer Stimme, die vom Schlaf so rau war, dass Sam eine Gänsehaut bekam.

„Selber hey“, erwiderte er und stellte fest, dass seine Stimme nicht minder rau war. Was vermutlich keine Überraschung war, nicht nach letzter Nacht.

Buckys Augen weiteten sich.

„Du klingst, als ob...“

„Mmh-hm“, machte Sam und grinste. „Bester Blowjob deines Lebens, schon vergessen?“

Bucky blinzelte und plötzlich legte sich ein Hauch von Röte auf sein Gesicht.

Sam hätte fast gelacht. Aber nur fast.

Er musste sich diesen Tag unbedingt im Kalender markieren – den Tag, an dem er es zum ersten Mal geschafft hatte, James Barnes, den Mann ohne jegliches Schamgefühl, in Verlegenheit zu bringen.

„Wow“, sagte Bucky schließlich, als er seine Stimme wiedergefunden hatte. „So romantisch.“

„Sagt derjenige, der den Blowjob überhaupt erst vorgeschlagen hat“, konterte Sam amüsiert.

„Ich wollte Sex und du bist nicht in die Gänge gekommen, was hast du bitte erwartet?“, fragte Bucky und hob eine Augenbraue. „Eine schriftliche Einladung?“

Sam lachte auf.

„Dir auch einen guten Morgen, Buck.“

Sie erstarrten beide, als es plötzlich an der Tür klopfte.

„Frühstück ist in zehn Minuten, Jungs!“, teilte Sarah ihnen fröhlich durch die Tür hindurch mit. „Und bitte seid halbwegs präsentabel, es sind Kinder im Haus.“

Sie starrten sich für einen Moment an, kaum, dass Sarah wieder verschwunden war. Dann wanderten ihre Blicke zeitgleich zur Badtür hinüber.

„Dusche?“, fragte Bucky.

„Dusche“, bestätigte Sam.

 

„Weißt du“, sagte Bucky, als sie zusammen unter dem warmen Wasser standen und Sam ihm Shampoo in die Haare massierte, „wenn ich mich recht entsinne, hast du deinen Neffen nie genau gesagt, woher wir uns eigentlich kennen.“

„Das stimmt nicht“, widersprach Sam, „ich habe ihnen gesagt, dass wir Arbeitskollegen sind.“

„Im Ernst?“ Bucky drehte sich zu ihm um, ein halb genervtes, halb belustigtes Lächeln auf den Lippen. „Arbeitskollegen? – Ich meine, klar, im offiziellen Sinne mag das stimmen...“

„Nun“, sagte Sam, „ich kann ihnen schlecht sagen, dass du der Mann bist, mit dem ich mir hin und wieder ein Bett teile, und zwar nicht nur zum Schlafen... – Jedenfalls nicht in Sarahs Anwesenheit und erst recht nicht, wenn ich jemals noch mal einen Fuß in dieses Haus setzen möchte.“

Bucky lachte auf und Sam hatte plötzlich den unerklärlichen Drang, die kleinen Grübchen auf seinen Wangen zu küssen, die sich dabei bildeten. „Das ist allerdings wahr.“

Dann machte er ein nachdenkliches Gesicht.

„Was ist mit ‚Freunden‘?“, fragte er.

Sam schüttelte den Kopf. „Um Himmels Willen, bloß nicht. Freunde? Wir?“

„Stimmt“, meinte Bucky, „was für eine absurde Idee. Dafür ist es noch viel zu früh.“

Sie sahen sich an und brachen plötzlich lauthals in Gelächter aus. Sie hielten sich in der engen Duschkabine aneinander fest und lachten, bis ihnen die Tränen über die Wangen liefen, und ihr Gelächter ebbte erst wieder ab, als das Wasser langsam kalt wurde.

 

„Aber um auf deine Frage zurückzukommen“, sagte Sam, als sie sich schließlich abtrockneten und anzogen. „Wäre es wirklich so schlimm, wenn wir uns als ‚Partner‘ bezeichnen würden?“

„Partner?“, wiederholte Bucky und sein Blick ging für einen Augenblick in die Ferne. „Hmm...“

Sam musste nicht nachfragen, um zu wissen, was ihn beschäftigte.

Bucky hatte bisher immer nur von einer Person in seinem Leben als „Partner“ gedacht, und das war Steve gewesen. Doch er hatte bisher auch immer nur von Steve als „Captain America“ gedacht – und zumindest das hatte sich mittlerweile geändert. Es bestand also noch Hoffnung, dass seine Definition von „Partner“ nicht für alle Ewigkeit von seiner Beziehung zu Steve abhängen würde.

„Um ehrlich zu sein“, sagte Bucky schließlich, einen ungewöhnlich sanften Ausdruck auf dem Gesicht, „ich glaube, das würde mir gefallen.“

Sam sah ihn an – frisch geduscht und unrasiert und so, so hoffnungsvoll und verliebt – und sein Herz quoll für einen Moment über vor Gefühlen für ihn.

Er trat auf Bucky zu und nahm sein Gesicht in die Hände und gab ihm einen langen, warmen Kuss.

„Dann ist es also beschlossen“, sagte er leise und lächelte. „Partner.“

Und Buckys Lächeln war alle Antwort, die er brauchte.



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