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Haikyuu OS

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Oikawa X Hinata

'Nur noch einmal so klein sein, wie früher.'
 

Ein Gedanke, den jeder schon mal hatte, schlich sich in Oikawas Träume. Dieser Gedanke jedoch hatte fatale Folgen für den Oberschüler. Manche wünsche gingen in Erfüllung, wenn man sie unter einer Sternschnuppe äußert. Im Traum bekam Oikawa von den Sternschnuppen nichts mit und wenn doch, so glaubte er nicht an die Magie der Sternschnuppe.
 

-----
 

Hinata war auf dem Weg zum Training. Als er einen ungewöhnlichen Ruf hörte.
 

"Chibi-Chan!"
 

Hinata bremste mit seinem Fahrrad und sah sich um. Ein kleiner Junge, vielleicht zehn Jahre alt, mit einem viel zu großen Shirt winkte ihm zu. Verwirrt winkte Hinata zurück und der Junge kam auf ihn zu gelaufen.
 

"Gott sei Dank treffe ich dich. Chibi-Chan, du musst mir helfen."
 

Hinata runzelte die Stirn. Er kannte den kleinen Jungen nicht, aber er sprach ihn so vertraulich an.
 

"Wer bist du?"
 

Das Gesicht kam Hinata wage bekannt vor, aber er war sich sicher, dass er keinen kannte in dem alter.
 

"Ich bin es. Oikawa!"
 

Daher kam der Junge ihm bekannt vor. Er sah Oikawa zum verwechseln ähnlich. Nur war er jünger.
 

"WAS? Du meinst, du bist der kleine Bruder vom großen König?"
 

Oikawa schüttelte den Kopf und zog Hinata etwas zur Seite. Einige Leute hatten sich schon nach ihnen umgedreht.
 

"Ich BIN der große König und von dem Namen halte ich immer noch nichts. Lass mich bitte ausreden. Ich habe heute Nacht ganz seltsamen scheiß geträumt. Ich war ein Erwachsener, der keinen Spaß mehr hatte und dann habe ich mir gewünscht, wieder klein zu sein. Ich bin im Traum geschrumpft und heute Morgen bin ich so aufgewacht. Iwaizumi glaubt mir nicht. Als ich ihn angerufen habe, hat er nur gelacht und gemeint ich soll mir selbst ausrichten, dass Training heute ist. Ich kann unmöglich so zum Training gehen!"
 

Hinata starrte den Jungen mit offenen Mund an. Das Iwaizumi so etwas unglaubliches nicht glauben wollte, konnte sich Hinata sehr gut vorstellen. Er selbst hatte Probleme damit das zu glauben. Jedoch, der Junge kannte seinen Namen und hatte ihn angesprochen, wie es nur Oikawa tat. Dazu kam der verzweifelte Blick, der sich tief in sein Gedächtnis brannte. Vielleicht war das ein Scherz, aber Hinata wollte dem Jungen erstmal helfen. Sein Handy klingelte, bevor er etwas zu Oikawa sagen konnte.
 

"Hallo?"
 

"Hinata! Wo bleibst du? Wir haben Training.
 

"Kageyama? Verdammt! Kannst du Daichi sahen, dass ich vielleicht später noch komme? Mir ist was wichtiges dazwischen gekommen."
 

"Was ist wichtiger als das Training? Hinata du Idiot! Komm jetzt her."
 

Hinata legte einfach auf und seufzte.
 

"Ist der kleine Tobio wütend, weil sein Spielkamerad keine Zeit hat?"
 

Oikawa sah Hinata verwirrt an, als dieser begann zu lachen. Wieder hatte der kleine ihm einen Beweis geliefert, dass er die Wahrheit sprach. Er kannte Kageyamas Vornamen, ohne, dass Hinata ihn genannt hatte.
 

"Momentan bist du der Kleine. Das Spiel gegen euch macht ihn verrückt. Er will es dir unbedingt zeigen. Das Training kann warten, wir sollten dir erstmal etwas vernünftiges zum anziehen kaufen."
 

Oikawa sah Hinata dankbar an. Er trug nur ein Shirt und eine Sporthose. Das Shirt war viel zu groß. Die Hose hatte zum Glück Gummibänder die man festziehen konnte. Wirklich fest war die Hose trotzdem nicht und Schuhe hatte er keine, die ihm passen könnten. Hinata klopfte auf den Sattel.
 

"Komm setz dich, dann tun dir die Füße auch nicht mehr so weh."
 

Umständlich setzte sich Oikawa und war froh, dass Hinata schob. Seine Füße taten tatsächlich weh.
 

"Wieso hilfst du mir?"
 

"Du bist momentan ein kleiner Junge, der Hilfe braucht."
 

Oikawa stöhnte frustriert auf.
 

"Gut, wieso glaubst du mir?"
 

Oikawa starrte Hinata an und wartete auf die Antwort. Leider konnte er sein Gesicht nicht sehen.
 

"Dein Blick gerade war so verzweifelt. Die Geschichte ist wirklich unglaublich. Menschen schrumpfen nicht einfach. Aber in deinem Blick sah ich, dass du die Wahrheit sagst und in deinen Worten hörte ich die Verzweiflung. Du hast mich und Kageyama angesprochen, wie es nur Oikawa-San macht. Ich denke das reicht als Beweis. Zumindest für mich."
 

Eine Weile schwiegen sie sich an. Oikawa war erstaunt. Er hatte nicht mit so einer ausführlichen und klugen Antwort gerechnet und Hinata suchte einfach nur einen Laden, in dem sie Kleidung für Oikawa kaufen konnten.
 

"Oikawa-San, das wird dir nicht gefallen, aber dort ist ein Geschäft für Kindermode und ich bin sicher, dass wir da etwas finden."
 

"Du hast Recht, es gefällt mir nicht, aber ich habe keine andere Wahl."
 

Hinata half Oikawa vom Rad runter und betrat mit ihm den Laden. Oikawa schnappte sich einen Pullover, eine Hose, eine Boxershorts und Schuhe. Dann fiel ihm etwas ganz wichtiges ein.
 

"Verdammt!"
 

"Was ist los?"
 

"Mein Geldbeutel! Ich habe ihn nicht mitgenommen, weil ich nicht dran gekommen bin. Hausschlüssel auch, aber die Nachbarin hat noch einen, deshalb war das nicht so schlimm."
 

"Ich bezahle dir die Kleidung."
 

Hinata verdrehte die Augen. Selbst ihm war klar gewesen, dass Oikawa in dem Aufzug kein Geld dabei hatte.
 

"Danke! Ich gebe es dir sicher zurück!"
 

Oikawa lief mit der Kleidung zur Kasse und nachdem Hinata gezahlt hatte, zog sich der Geschrumpfte um. Hinata wartete so lange draußen. Als Oikawa aus dem Laden kam lächelte Hinata.
 

"Jetzt siehst du wirklich wie Oikawa-San aus, nur in Mini."
 

Hinata lachte und Oikawa verzog das Gesicht. War klar, dass irgendwann ein Spruch wegen der Größe kam. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er Hinata beobachtete. Es sei dem jüngeren gegönnt, immerhin war er der einzige, der ihm half.
 

"Gehst du jetzt zum Training?"
 

"Hatte ich vor und du kommst mit. Schreib Iwaizumi, dass du heute nicht kommst. Wir müssen einen Weg finden, wie du wieder normal wirst. Solange kannst du bei mir bleiben."
 

Oikawa starrte Hinata nur an. Wann war der Junge so intelligent und vorausschauend geworden? Bevor er jedoch etwas sagen konnte, zog Hinata ihn zum Fahrrad und Oikawa setzte sich wieder auf den Sattel.
 

"Wenn wir dort sind, ziehst du die Kapuze an. Dann sag ich einfach, dass du mein Cousin bist, der heute unerwartet ankam und meine Mutter nicht zuhause ist. Natsu ist dann einfach bei einer Freundin. Du musst nur mitspielen."
 

"Okay."
 

"Gut, halt dich an mir fest."
 

Hinata fuhr mit dem Rad, während Oikawa auf dem Sattel saß. Es war sicherlich unbequem für den Mittelblocker, aber auf dem Gepäckträger war der Korb und darin hatte Hinata seine Tasche. Also konnte sich Oikawa nicht darauf setzen. Bei Karasuno angekommen zog Hinata sich schnell um, nahm dann Oikawa an die Hand und betrat die Halle.
 

"Hey Leute!"
 

Hinata wurde von allen begrüßt. Er erklärte allen, wer Oikawa war und beugte sich dann zu ihm runter.
 

"Setz dich am besten auf die Bank zu Yachi."
 

Murrend kam Oikawa der Bitte nach. Am liebsten würde er selbst spielen, aber er konnte es momentan einfach nicht. Zumindest nicht mit Oberschülern. Irgendwann wurde ihm langweilig und er schnappte sich einen Ball. Am Ende der Halle schlug er den Ball an die Wand und spielte sich selbst zu. Nach ein paar Schlägen sah er seine Hand an. Er hatte eindeutig weniger Kraft. Es bracht nichts zu üben, wenn er seinen richtigen Körper wieder hatte, würde das, was er jetzt tat nichts bringen, wenn er jedoch so klein blieb, musste er alles von vorne lernen. Er schlug noch ein paar Bälle und sah dann wieder dem Training zu. Das sollte bald vorbei sein. Tatsächlich dauerte es nicht mehr lange und der Trainer schickte die Jungs Heim. Hinata wollte zu ihm laufen, wurde aber von Kageyama zurück gehalten.
 

"Hinata, trainieren wir noch."
 

"Ich kann nicht."
 

"Warum? Wegen deinem Cousin? Der kann die Bälle werfen. Du hast die Hälfte vom Training verpasst, dass kannst du nachholen."
 

"Sorry Kageyama, aber ich kann wirklich nicht."
 

Kageyama packte Hinata am Kragen. Im Grunde wollte Hinata nur nicht, dass Kageyama und Oikawa zu lange miteinander zu tun hatten. Kageyama könnte etwas merken oder Oikawa drehte durch.
 

"Hinata, du Idiot! Du verschwendest Zeit! Wenn wir nicht trainieren können wir Oikawa nicht schlagen und dann können wir nicht zum Frühlingsturnier!"
 

Hinata riss sich los. Oikawa wollte eigentlich eingreifen, doch er war zu klein. Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten. Hinata hatte ihn jetzt schon mehr geholfen, als sein bester Freund Iwaizumi und jetzt konnte Oikawa ihm nicht helfen. Das war wirklich frustrierend. Irgendwann war der Streit wohl eskaliert, als Oikawa nicht aufgepasst hatte. Yachi war aus der Halle gerannt und rief nach jemanden. Oikawa ging auf die beiden zu und wollte eingreifen, seine Größe war ihm egal geworden. Als Kageyama ausholte und Oikawa dabei fast traf, konnte sich Hinata noch rechtzeitig dazwischen werfen und Oikawa hinter sich ziehen.
 

"Oikawa-San, geh weg!"
 

Oikawa wollte nicht hören, doch als Hinata von Kageyama getroffen wurde und stürzte, musste er ausweichen. Er wollte sich neben ihn knien, um zu sehen, ob alles in Ordnung war, doch Kageyama wollte sich auf Hinata stürzen. Oikawa stellte sich vor den anderen Setter und sah ihn böse an. Zum Glück hatte Kageyama nicht verstanden, was Hinata gesagt hatte und zum Glück hatte er noch die Kapuze auf.
 

"Geh aus dem Weg du Zwerg!"
 

"Lass Hinata in Ruhe!"
 

"Kageyama, spinnst du jetzt?"
 

Am Eingang standen Yachi und Sugawara. Während Yachi völlig außer Atem war, blickte Sugawara nur wütend auf die drei.
 

"Hinata verschwendet Zeit!"
 

"Kageyama, das ist noch lange kein Grund ihn zu schlagen! Vor Yachi und einem Kind erst recht nicht! Geh jetzt!"
 

Mit einem letzten, bösen Blick verschwand Kageyama und Oikawa kniete sich zu Hinata.
 

"Alles in Ordnung?"
 

"Ja. Das passiert öfters."
 

Sugawara und Yachi kamen zu ihnen gelaufen, als Kageyama die Halle verlassen hatte.
 

"Danke Yachi."
 

"Ihr habt mich wieder richtig erschrocken."
 

"Es tut mir leid, ich wollte eigentlich nur Heim gehen. Dir auch danke Sugawara."
 

"Yachi hatte erwähnt, dass ihr euch schon wieder prügelt. Wann war das erste mal?"
 

Hinata stand auf und erzählte von dem Streit von vor ein paar Wochen, als Tanaka sie trennte. Oikawa nahm derweil die Hand von Hinata. Irgendwie hatte er das Bedürfnis sich selbst davon zu überzeugen, dass es dem Mittelblocker gut ging. Hinata drückte seine Hand leicht und strich Oikawa mit dem Daumen beruhigend über den Handrücken.
 

"Hinata, du solltest jetzt Heim gehen. Ich mache hier alles zu. Der kleine sollte auch bald ins Bett."
 

"Danke, Sugawara."
 

Oikawa wollte eigentlich beleidigt etwas sagen, doch Hinata drückte seine Hand wieder.
 

"Komm, ich zieh mich schnell um, dann können wir gehen."
 

Hinata zog Oikawa einfach mit sich und ließ ihn vor dem Clubraum warten. Es dauerte nicht lange, da war er auch schon umgezogen. Als er aus dem Clubraum kam, hörte, wie Oikawa mit Iwaizumi telefonierte. Der Setter versuchte verzweifelt seine Situation zu erklären, doch der andere ließ ihn wohl nicht mal ausreden. Hinata packte eine ungeheure Wut. Er schnappte sich das Handy. Oikawa sah ihn nur mit großen Augen an.
 

"IWAIZUMI! DU BIST SO EIN ARSCHLOCH! DU SOLLST OIKAWAS BESTER FREUND SEIN? WARUM GLAUBST DU IHM NICHT! ER STEHT HIER VOR MIR UND IST ZEHN JAHRE ALT! ALS SEIN BESTER FREUND HÄTTEST DU AUCH MAL NACHSEHEN KÖNNEN! ER STEHT HIER UND HEULT FAST, WEIL SEIN ANGEBLICHER BESTER FREUND IHM NICHT GLAUBT! STATTDESSEN BELEIGIGST DU IHN! RUF IHN IN NÄCHSTER ZEIT NICHT MEHR AN ODER ICH VERGESSE MICH!"
 

Hinata legte auf und atmete tief durch. Er gab Oikawa das Handy zurück und schloss kurz die Augen, als es den Blick des Setters sah.
 

"Es tut mir leid. Nur wenn ich daran denke, dass jemand aus meinem Team mich mit so etwas unglaublichen anrufen würde und nach Hilfe fragt, wäre ich sofort hingefahren. Ich kann Iwaizumi-San nicht verstehen."
 

"Danke, Chibi-Chan. Noch nie hat sich jemand so für mich eingesetzt. Nicht mal Iwaizumi."
 

Ein räuspern hinter ihnen, ließ sie herumfahren. Sugawara stand vor ihnen und hatte die Arme verschränkt. Sein Blick sagte deutlich, dass er jetzt nur die Wahrheit hören wollte.
 

"Also... Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe, aber wenn ja, dann frage ich mich, wieso du, Hinata, unseren Gegner, Oikawa, mit zum Training bringst. Von der Erscheinung, die Oikawa hier zeigt ganz zu schweigen."
 

Oikawa verzog nur das Gesicht, bis er eine Hand auf der Schulter spürte. Leichtes zittern fühlte er durch diese Berührung. Hinata hatte Angst vor Sugawara? Oikawa trat einen Schritt vor.
 

"Mr. Sonnenschein, ich fürchte, dass geht dich nichts an."
 

Hinata zog Oikawa zurück und hinter sich.
 

"Also Sugawara, ich kann das erklären... Nein eigentlich nicht, aber wegen dem Training. Es tut mir leid, ich habe nicht wirklich daran gedacht, dass Oikawa-San unsere Taktik oder ähnliches sieht, wenn ich ihn mit ins Training nehme."
 

"Hinata, in was bist du da nur rein geraten?"
 

Sugawara versuchte Oikawa genauer zu mustern, aber Hinata stellte sich immer in den Weg.
 

"Ich helfe Oikawa-San nur."
 

Oikawa gähnte, der jüngere Körper wurde viel schneller müde. Das sah auch Sugawara.
 

"Ihr beide seid mir eine Erklärung schuldig, aber das geht auch Morgen. Oikawa ist müde. Wo seid ihr Morgen?"
 

Hinata wandte sich zu Oikawa und wartete auf seine Antwort.
 

"Wahrscheinlich bei Chibi-Chan."
 

"Gut, Hinata, ich komme Morgen vorbei und ihr erklärt mir alles. Vielleicht kann ich euch auch helfen. Nur eine Sache noch. Hinata, bring Oikawa mit nicht mehr zum Training mit. Er braucht nicht alles wissen."
 

Sugawara ging und Oikawa gähnte wieder. Diesmal bemerkte es auch Hinata.
 

"Meinst du, du schaffst es noch bis nach Hause? Wir müssen etwa 20 Minuten mit dem Rad fahren."
 

"Ja, das wird gehen. Ich habe nicht daran gedacht, dass der jüngere Körper auch schneller müde wird."
 

Hinata und Oikawa fuhren nach Hause. Es war etwas anstrengend für Hinata die ganze Zeit zu stehen, aber er hielt durch. Als sie Zuhause waren, erwartete ihn schon Hinatas Mutter.
 

"Shoyo? Wer ist den der Junge?"
 

Hinata sah Oikawa bittend an. Er wollte es seiner Mutter erzählen, aber wollte auch nicht, dass Oikawa sich übergangen fühlte. Immerhin war es sein Geheimnis? Unfall? Problem? Und er war sicherlich müde.
 

"Fühlst du dich noch Fit genug dafür?"
 

"Es wird nicht anders gehen, oder? Ich schaffe das noch."
 

Hinata bat seine Mutter, dass sie sich setzten. Danach erzählte Oikawa seine Geschichte. Natürlich glaubte die Frau zuerst die Geschichte nicht, aber als sie in die Augen ihres Sohnes sah überdachte sie alles noch einmal. Shoyo wusste, dass sie so eine Geschichte nicht glauben würde, immerhin war sie eine renommierte Ärztin. Sie gab Vorträge in anderen Ländern, weshalb sie oft nicht zuhause war und so etwas hatte sie noch nie gehört.
 

"Das sollten wir Morgen näher besprechen. Dann möchte ich auch dich, Oikawa untersuchen, aber jetzt ist es Zeit für das Bett. Egal ob zehn oder achtzehn dein Körper braucht den Schlaf."
 

Oikawa nickte und gähnte dabei. Hinata trug ihn in sein Zimmer und legte ihn in sein Futon. Für diese Nacht holte Hinata sich einen anderen Futon und legte sich rein. Schnell schliefen die Beiden ein.
 

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Natsu rannte in das Zimmer ihres Bruders. Heute war Sonntag und Sonntag war Kuscheltag. Das hatten sie so ausgemacht, als ihre Mutter immer öfters über Tage nicht Zuhause war. Sie öffnete laut die Tür, rannte ins Zimmer und stolperte. Oikawa lag im Weg. Natsu fiel, aber Shoyo fing sie schnell auf. Die Reflexe vom Volleyball halfen ihm dabei. Oikawa sah erschrocken auf den zweiten orangenen Haarschopf. Das musste Natsu sein. Das Mädchen sah ihn mit schiefgelegten Kopf an.
 

"Wer bist du?"
 

"Ich bin Oikawa und du musst Natsu sein."
 

"Ja!"
 

Das Mädchen wandte sich an ihren Bruder und kuschelte sich an ihn. Hinata sah ihn über seine Schwester hinweg an.
 

"Du kannst schon mal aufstehen und duschen. Mum möchte dich ohnehin noch untersuchen."
 

Oikawa nickte und stand auf. Kurz saugte er noch das Bild von Hinata, der glücklich mit seiner Schwester kuschelte in sich auf. Die kleine war auch zu niedlich. Als er die Küche betrat, saß dort auch schon die Mutter von Hinata und trank einen Kaffee.
 

"Hat Natsu dich geweckt? Shoyo hätte dich warnen sollen. Sonntags ist immer Kuscheltag. Natsu geht dann immer zu Shoyo und kuschelt eine Weile mit ihm. Setz dich, dann untersuche ich dich schnell, danach kannst du duschen und dann sind die beiden auch fertig und wir können frühstücken."
 

Etwas unwohl setzte such Oikawa auf den Stuhl und zog sein Shirt aus.
 

"Tut das weh?"
 

Oikawa sah die Frau verwirrt an. Sie deutete auf seine linke Seite. Als er an sich runter sah, erkannt er mehrere blaue Flecken. Leicht entsetzt schüttelte er den Kopf. Er hatte das gar nicht bemerkt. Es sah aus, als wäre er verprügelt worden.
 

"Ich habe das gar nicht gespürt."
 

Die Frau tippte leicht einen der Flecken an und er zuckte zurück. Das tat doch weh. Sie untersuchte die Flecken und schrieb etwas auf, danach untersuchte sie ihn, wie es ein normaler Arzt tat.
 

"Nun, bis auf die Blutergüsse ist nichts ungewöhnliches zu finden. Du bist ein normaler zehnjähriger Junge. Nur die Geschichte passt nicht dazu. Ich muss das erforschen und ein paar Kollegen dezent fragen. Keine Sorge ich glaube dir, aber solange wir nicht wissen, was das verursacht, kannst du froh sein nicht weiter zu schrumpfen. Vielleicht müssen wir auch nur abwarten. Wirklich viel machen kann ich nicht, außer dich zu überwachen, damit das keine schlimmeren Auswirkungen hat."
 

Sie zeigte ihm, wo die Dusche war und legte ihm alles bereit. Tatsächlich hatte sie alte Kleidung von Shoyo aus einem Schrank gekramt und ihm in die Hand gedrückt. Als er aus der Dusche kam und sich angezogen hatte, hörte er auch schon Natsu durch das Haus schreien. Sie war wohl aufgestanden. Als alle fertig waren und am Tisch saßen, begannen sie zu essen. Natsu war die erste, die fertig war und stand auf, als ihre Mutter es erlaubte. Die Frau konnte sich so an die beiden Jungen wenden.
 

"Shoyo, hast du dir überlegt, wie das mit Oikawa weiter gehen soll?"
 

"Wie meinst du das?"
 

Die Frau seufzte und sah ihren Sohn eindringlich an. Oikawa ahnte, worauf die Frau hinaus wollte und knetete seine Hände.
 

"Oikawa kann unmöglich in seiner Wohnung bleiben, solange er so klein ist. Das zweite Problem ist die Schule. Wir wissen nicht, wie lange dieser Zustand anhält und ob er je wieder rückgängig gemacht werden kann. Ich kann, als Ärztin, ihn einen Monat Krankmelden, aber spätestens dann müssen wir uns überlegen, ob wir ihn nicht wieder an der Mittelschule anmelden. Auch was wir seinen Eltern sagen müssen wir besprechen. Ich persönlich würde die Wahrheit bevorzugen, aber das muss Oikawa selbst entscheiden."
 

Lange schwiegen die drei. Es musste eine Lösung her, zumindest für den nächsten Monat.
 

"Meine Eltern leben in Osaka, seit ich aus der Mittelschule raus bin. Sie schicken mir nur Geld für die Wohnung und Essen. Ich möchte es ihnen nicht sagen. Es würde sie wohl auch nicht interessieren."
 

Wieder schwiegen die drei. Natsu kam in die Küche gerannt und sah die nachdenklichen Gesichter. Vor allem dieser Oikawa sah sehr angespannt und traurig aus. Sie nahm sich etwas zu trinken.
 

"Ist etwas passiert?"
 

Hinatas Mutter zog Natsu auf ihren Schoss.
 

"Nein, mein Schatz. Wir überlegen nur, wo Oikawa für einen Monat hin kann."
 

"Na er bleibt hier. Dann sind wir zu dritt, wenn du wieder Weg musst. "
 

Die Frau seufzte, daran hatte sie auch schon gedacht und ihr Sohn war sicherlich auch damit einverstanden, aber sie selbst war sich nicht so sicher, ob das eine gute Idee war. Am besten wäre es, wenn Oikawa in einem Krankenhaus war, damit er immer unter Beobachtung stand, aber dass Problem dabei war, dass die Geschichte einfach zu unglaublich war. Sie würden den Jungen wahrscheinlich in eine Psychiatrie bringen. Shoyo sah sie bittend an, Oikawa jedoch starrte nur verbissen auf die Tischplatte. In seinen Augen schimmerten Tränen. Wahrscheinlich rechnete er damit weggeschickt zu werden.
 

"Gut, Oikawa kann erstmal hier bleiben."
 

Oikawa sah sie erstaunt und erleichtert an, während Shoyo aufsprang und sie umarmte. Natsu sprang von ihrem Schoss und umarmte Oikawa. Während Oikawa und Natsu beschäftigt waren, sprach sie leise mit ihrem Sohn.
 

"Shoyo, am Dienstag reise ich nach Wien für eine Woche. Ich erwarte von dir, dass du auf die beiden aufpasst. Falls irgendwas mit Oikawa passiert, egal was, informiere mich darüber. Ich befürchte er bekommt noch einen Zusammenbruch, sei dann einfach für ihn da."
 

"Mach ich und danke."
 

"Nicht dafür mein Schatz."
 

Natsu sprang aufgeregt in der Küche herum und wurde von Hinata gefangen und in die Luft gehoben. Sie kreischte begeistert. Als er sie wieder abgesetzt hatte, fragte sie, ob sie einen Film gucken könnten. Hinata sah Oikawa an, dieser nickte nur lächelnd. Die drei setzten sich auf die Couch, nachdem Natsu eine DVD ausgesucht hatte. Es war irgendein Kinderfilm und weder Oikawa noch Hinata interessierten sich dafür, aber es war egal. Natsu setzte sich in die Mitte und nahm von beiden Jungs eine Hand in ihre.
 

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Sugawara war auf dem Weg zu Hinata. Er hatte in der Nacht kaum geschlafen. Ihm ging ganze Zeit durch den Kopf, wie Oikawa so klein werden konnte. War er krank? Als er das Haus erreichte, klingelte er. Eine Frau öffnete ihm die Tür.
 

"Guten Tag, Frau Hinata. Sind Shoyo und Oikawa da?"
 

Die Frau sah ihn misstrauisch an. Wohl, weil er auch nach Oikawa gefragt hatte.
 

"Du weißt es?"
 

"Ich habe gestern einen Streit zwischen Shoyo und dem besten Freund von Oikawa mitbekommen und es durch Zufall erfahren."
 

"Gut, komm rein. Die Jungs und Natsu schauen gerade einen Film."
 

Sugawara betrat das Haus und zog seine Schuhe aus. Wenn er es richtig bedachte, war er das erste Mal bei Hinata Zuhause. Die Frau führte ihn ins Wohnzimmer.
 

"Shoyo, Oikawa, ihr habt Besuch."
 

Natsu wandte sich schnell um.
 

"Aber Mama, wir wollen den Film noch zu Ende sehen!"
 

Hinata klopfte neben sich auf die Couch. Der Film dauerte sowieso nicht lange und dann war Natsu glücklich. Wenn er jedoch jetzt aufstand, dann war das Geschrei groß.
 

"Hallo Sugawara, setz dich doch zu uns."
 

Sugawara setzte sich neben den Mittelblocker, aber blickte gleichzeitig Oikawa an. Ohne Kapuze und im Tageslicht, erkannte er Oikawa sogar. Nur das Alter passte nicht. Als der Film fertig war, sprang Natsu auf und ging in ihr Zimmer.
 

"Hinata, Oikawa, was ist bloß passiert?"
 

Hinata sah kurz Sugawara an, dann sah er Oikawa an. Er würde nichts sagen, solange Oikawa es nicht wollte. Oikawa wollte es Sugawara eigentlich nicht erzählen, aber er musste es. Lange schwieg er und wurde plötzlich von Hinata an der Schulter berührt.
 

"Oikawa-San?"
 

Oikawa atmete noch einmal tief durch, dann erzählte er die Geschichte erneut. Hinata schlang einen Arm um ihn und gab ihm Halt.
 

"Das ist schon ein hartes Stück. Und ihr verarscht mich nicht?"
 

Beide schüttelten den Kopf. Sugawara musterte die beiden genau. Er sah nicht einen Funken Belustigung. Beiden waren absolut Ernst. Während er nicht wusste, wie Oikawa einen Spaß machte, wusste er genau, dass Hinata einfach nicht ernst bleiben konnte.
 

"Oikawa, es tut mir leid, was dir gerade passiert. Wenn ihr beide irgendwie Hilfe braucht, dann helfe ich euch, aber ich weiß nicht wie."
 

Eine Weile sprachen die Jungs miteinander, bis Hinatas Mutter zu ihnen kam und sie auf die Idee brachte, zu Oikawas Wohnung zu gehen.
 

"Oikawa hat sicherlich Sachen, die er braucht."
 

Hinata sprang auf, rannte in sein Zimmer und zog Oikawa dabei mit sich.
 

"Wir ziehen uns nur schnell um."
 

"Chibi-Chan! Nicht so schnell! Meine Beine sind viel zu kurz!"
 

Sugawara und Hinatas Mutter lachten. Ein Mini-Oikawa sprach Hinata mit Chibi-Chan an und beschwerte sich wegen den zu kurzen Beinen. Ein paar Minuten später kamen sie zurück.
 

"Sugawara kommst du mit?"
 

Er nickte und sie gingen.
 

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Schnell hatten sie mit einer kleinen Notlüge den Schlüssel von der Nachbarin bekommen und standen nun im Wohnzimmer.
 

"Oikawa, am besten du holst einen Rucksack und packst dort das rein, was du brauchst. Pack auch wenigstens eine Hose und ein Shirt ein. Wir wissen nicht, wann du wächst und dann hast du zumindest etwas zum anziehen."
 

Oikawa nickte Sugawara zu und verließ das Wohnzimmer. Hinata schaute sich derweil ziemlich interessiert um.
 

"Chibi-Chan!"
 

Hinata wandte sich um, aber Oikawa war nicht zu sehen.
 

"Ja?"
 

"Komm mal her!"
 

Sugawara setzte sich, während Hinata zu Oikawa ging. Hinata kam im Schlafzimmer an und sah Oikawa frustriert auf dem Bett sitzen.
 

"Was ist den los?"
 

"Ich komme an meine Shirts nicht dran."
 

Hinata lächelte leicht, aber verkniff sich einen Kommentar. Oikawa hatte genug damit zu kämpfen plötzlich so klein zu sein. Schnell griff Hinata nach einem schwarzen Shirt und gab es Oikawa. Er nahm das Shirt und starrte es nur an. Der Frust, die Angst, die Verzweiflung und Wut breiteten sich in ihm aus und plötzlich brach es aus ihm raus. Oikawa vergrub sein Gesicht in dem Shirt und begann bitterlich an zu weinen. Hinata sah ihn geschockt an, bevor er sich neben ihn setzte und den geschrumpften Oberschüler in den Arm nahm.
 

"Ich verspreche dir, dass ich alles dafür tun werde, um dir zur helfen."
 

Oikawa schluchzte lauter und vergrub sein Gesicht an Hinatas Brust. Lange saßen sie so da. Kurz hatte Sugawara ins Zimmer geschaut, aber Hinata hatte ihn wieder weggeschickt. Irgendwie wollte Hinata nicht, dass jemand den sonst so stolzen Setter so sah. So verletzlich und am Ende seiner Nerven. Hinata wollte ihn auch nicht so sehen und in Gedanken schwor er sich, dass er alles tat, damit Oikawa wieder lächeln konnte. Er sollte nicht mehr weinen. Irgendwann löste sich Oikawa wieder.
 

"Danke Chibi-Chan. Und danke, dass du Mr. Sonnenschein wieder rausgeschickt hast."
 

"Kein Thema. Mum dachte sich schon, dass du einen Zusammenbruch bekommst."
 

"Deine Mutter ist wirklich nett."
 

"Ja, die beste Mum der Welt."
 

Oikawa nickte nur und lehnte sich noch etwas an Hinata. Genoss seine wärme und schloss die Augen. Hinata hatte die letzten beiden Tage schon so viel für ihn getan, dass konnte Oikawa ihm niemals zurückzahlen. Sanft strich ihm Hinata über den Rücken und Oikawa genoss es. Nach einer Weile löste sich Oikawa wieder und stand auf. Das Shirt lag auf dem Boden und war noch Nass von seinen Tränen. Hinata erkannte, was Oikawa beschäftigte und zog einfach ein neues Shirt aus dem Schrank.
 

"Lass uns zurück zu Sugawara gehen. Er wartet schon ziemlich lange auf uns."
 

Hinata nahm Oikawa an die Hand und ging zurück ins Wohnzimmer.
 

"Tut mir Leid, dass ich dich rausgeschickt habe, Sugawara."
 

Sugawara winkte nur ab. Er hatte gesehen, dass Oikawa einen Zusammenbruch hatte und Hinata schien genau zu wissen, was der andere Setter braucht, er wäre nur im Weg gewesen.
 

"Oikawa, was brauchst du noch?"
 

"Meinen Geldbeutel, den Rest habe ich."
 

Sie gingen in den Flur. Oikawa deutete auf einen Schrank, an den er nicht heran kam. Als er die fragenden Gesichter sah erklärte er warum der Geldbeutel so weit Oben lag.
 

"Mein Neffe kommt mich öfters Besuchen. Beziehungsweise ich passe auf ihn auf. Der Satansbraten hat mir mal meinen Geldbeutel geklaut. Seitdem lege ich ihn immer dort hoch. Ungünstigerweise komme ich jetzt selbst nicht mehr dran. Der Hausschlüssel liegt daneben, aber den brauch ich jetzt nicht. "
 

Sugawara holte den Geldbeutel und gab ihn Oikawa. Dieser wollte Hinata sofort das Geld zurückgeben, doch Hinata hielt seine Hand fest. Tief sah er ihm in die Augen, dann schüttelte Hinata den Kopf.
 

"Behalt es."
 

"Aber das kann ich nicht annehmen! Ich darf doch schon bei dir wohnen!"
 

"Dann sieh es als vorzeitiges Geburtstagsgeschenk oder nachträgliches."
 

"Ich habe nächste Woche Geburtstag. Frühzeitige Geschenke bringen Unglück."
 

"Behalte einfach dein Geld und komm. Mum wartet sicher mit dem Essen. Sugawara, ich bin sicher, dass Mum auch erwartet, dass du kommst."
 

Sugawara und Oikawa sahen sich an. So kannten sie Hinata einfach nicht. Kurz schüttelte Sugawara den Kopf und folgte Hinata. Der Junge war interessanter als Sugawara dachte. Hinata hatte wohl zwei Gesichter, obwohl, wenn Sugawara so darüber nachdachte, Hinata konnte durchaus sehr ernst werden, aber meist hielt der Zustand nur ein paar Worte an. Hier jedoch war Hinata die ganze Zeit ernst. Vielleicht lag es an der Situation, aber ganz ehrlich glaubte Sugawara, dass es an auch Oikawa lag. Sugawara lief hinter den Beiden und beobachtete sie. Hinata hatte den Rucksack von Oikawa auf und hielt die Hand des geschrumpften Setters. Oikawa schien das nicht mal zu stören, dass Hinata ihn wie ein kleines Kind an die Hand nahm. Stattdessen lehnte sich Oikawa näher an Hinata, soweit es möglich war beim laufen. Irgendwie kam sich Sugawara ziemlich fehl am Platz vor.
 

"Hinata, Oikawa, ich habe vergessen, dass ich mich noch mit Daichi treffen wollte. Schafft ihr es alleine?"
 

"Oh, na dann. Bis Morgen Sugawara."
 

Oikawa winkte nur zum Abschied. Das kam ihm seltsam vor. Hinata bestätigte es ihm.
 

"Sugawara hat uns angelogen."
 

"Vielleicht wollte er uns nur nicht sagen, was er wirklich vor hatte?"
 

"Ich weiß es nicht, aber lass uns gehen. Mum wartet wirklich."
 

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Als die Beiden Zuhause ankamen, wartete Hinatas Mutter tatsächlich schon auf sie. Zusammen aßen sie zu Abend, danach verzogen sich Hinata und Oikawa in das Zimmer von Hinata.
 

"Morgen ist Schule, also sollten wir uns überlegen, was du in dieser Zeit machst."
 

"Ich werde wohl auch lernen. Ich habe meine Schulsachen dabei."
 

Bei der Antwort sah Oikawa auf seine Hände. Er hasste diesen Körper immer mehr. Jetzt konnte er nicht mal mehr in die Schule. Hoffentlich wuchs er wieder.
 

"Es tut mir wirklich leid für dich."
 

"Du kannst nichts dafür."
 

Oikawa wandte sich einfach um und legte sich hin. Er wollte nicht, dass Hinata seine neuen Tränen sah. Irgendwie hatte er es satt, auf jemanden angewiesen zu sein, aber andererseits, war er Hinata und seiner Mutter sehr dankbar. Er hörte, wie sich Hinata selbst in sein Bett legte.
 

"Gute Nacht, Oikawa-San."
 

"Gute Nacht Chibi-Chan."
 

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Am nächsten Morgen wurden die beiden Oberschüler sanft von Hinatas Mutter geweckt. Beim Frühstück fragte die Frau Oikawa, welche Schule und welche Klasse er besuchte. Als sie die Antwort hatte, rief sie an der Schule an und meldete Oikawa krank.
 

"Sie glauben jetzt erstmal, dass ich deine Mutter bin. Ich habe dich für die ganze Woche entschuldigt."
 

Oikawa nickte nur niedergeschlagen und aß sein Frühstück. Als er fertig war, ging er zurück in das Zimmer von Hinata. Der kleine Mittelblocker folgte ihm. Oikawa setzte sich an den Schreibtisch und begann mit den Aufgaben, die er schon kannte. Unschlüssig stand Hinata hinter ihm. Kurz überlegte er, ob und was er sagen konnte, aber fand die richtigen Worte einfach nicht. Am Vorabend und am Morgen war Oikawa ziemlich abwesend gewesen und Hinata konnte es ihm nicht verübeln. Hinata entschloss sich dafür einfach seine Sachen zu packen und zu gehen.
 

"Bis später..."
 

Oikawa antwortete nicht, weil er seiner Stimme nicht traute. Er wusste, dass er Hinata damit verletzte, aber er wollte ihm nicht noch mehr Sorgen machen. Die Stimme von Hinata hatte den Mittelblocker verraten und Oikawa gab sich die Schuld dafür. Natürlich war er Schuld daran, dass Hinata verletzt war.
 

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Am Nachmittag hatte Oikawa alle Aufgaben fertig und wartete auf Hinata. Er wollte sich unbedingt bei dem eigentlich Jüngeren entschuldigen. Während er wartete spielte er mit dem Handy. Iwaizumi hatte ihm geschrieben, aber Oikawa wusste nicht, wie und was er antworten sollte.
 

'Wo warst du? Spielst du den Streich immer noch? Wir haben Heute Training!'
 

Er hatte die Nachricht mehrmals gelesen, aber eine Antwort fiel ihm nicht ein. Iwaizumi wollte ihm nicht glauben, also brachte es nichts ihm die Wahrheit zu schreiben. Sein bester Freund war sicherlich auch noch sauer, weil Hinata ihn angeschrien hatte. Leicht lächelte Oikawa, als er daran dachte, wie sehr Hinata ihn verteidigt hatte. Es tat noch mehr weh, dass er Hinata am Morgen so ignoriert hatte. Das hatte der Mittelblocker nicht verdient. Oikawa sah sich gedankenverloren um. Der Volleyball von Hinata kam in sein Blickfeld. Er konnte eigentlich ein bisschen spielen. Kurz überlegte er den Nutzen, aber verwarf den Gedanken wieder. Er wollte sich nur etwas ablenken und das funktionierte wunderbar. Im Garten spielte er bis es dunkel wurde und Hinatas Mutter ihn zum Essen rief. Nach dem Essen brachte sie Natsu ins Bett und kam dann wieder zu ihm.
 

"Habt ihr euch gestritten?"
 

Oikawa sah sie erschrocken an. Wie kam sie auf diese Idee?
 

"Nein, nicht wirklich. Ich war wütend und habe es an ihm rausgelassen. Sobald er Heim kommt, entschuldige ich mich."
 

Sie nickte, aber seufzte dabei.
 

"Shoyo kommt Heute nicht nach Hause. Er übernachtet bei Kageyama."
 

Jetzt war Oikawa geschockt. Er wisperte eine Entschuldigung und ging zurück ins Zimmer von Hinata. Hatte er den Jüngeren aus dem Haus vertrieben? Aber Hinata hatte doch bis später gesagt. Wollte Kageyama vielleicht einfach etwas länger trainieren? In dieser Nacht fand Oikawa nicht viel Schlaf. Zu viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf und er machte sich unglaublich viele Vorwürfe. Albträume plagten ihn. Und ganz tief in seinem Inneren war er eifersüchtig auf Kageyama. Der Jüngere war immer schon besser gewesen, aber ihm hatte die Erfahrung gefehlt. Der Streit mit Hinata hatte Oikawa etwas befriedigt, weil Hinata ihn, Oikawa, vorgezogen hatte. Jedoch hatte Oikawa es verbockt.
 

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Am nächsten Tag konnte sich Oikawa kaum auf die Aufgaben konzentrieren, obwohl das wichtig war. Er hatte keinen Lehrer, der es ihm erklärte. Eigentlich hatte er niemanden der es ihm erklären konnte...DOCH! Sugawara konnte sicherlich helfen. Er war im selben Jahrgang und sie dürften ungefähr den selben Stoff haben, nur hatte er die Nummer nicht von dem anderen Setter. Hoffentlich kam Hinata, dann konnte er sich entschuldigen und nach der Nummer fragen. Als es wieder langsam dunkel wurde, wurde Oikawa nervös. Hinata war noch immer nicht daheim. Kam er wieder nicht? Hinatas Mutter rief ihn wieder zum Abendessen und danach bat sie Oikawa sitzen zu bleiben.
 

"Ich habe nachgeforscht. Es gibt wirklich keinen bekannten Fall, der etwas ähnliches, wie dir zeigt. Ich kann dir nicht helfen, jedoch fliege ich heute Nacht nach Wien. Vielleicht gibt es Informationen in Europa. Ich bitte dich, dass du auf Natsu aufpasst, solange Shoyo nicht da ist und vielleicht auf beide etwas aufzupassen, während ich nicht da bin. Ich habe schon den ersten Flieger verpasst, diesen muss ich nehmen."
 

"Sie können sich auf mich verlassen."
 

"Ich weiß."
 

Hinatas Mutter ging in ihr Zimmer, nahm ihren Koffer und verließ das Haus. Oikawa war noch etwas geschockt, dass Hinata nicht Zuhause war, um auf seine Schwester aufzupassen, aber Oikawa würde definitiv auf die Kleine aufpassen. Er gähnte und verfluchte den jüngeren Körper erneut. Er musste ins Bett, sonst würde er im sitzen einschlafen. Als er sich ins Bett gelegt hatte, hörte er die Haustür aufgehen. Freudig sprang er auf. Hinata war endlich zurück gekommen. Tatsächlich saß Hinata im Flur und zog gerade seine Schuhe aus. Oikawa umarmte Hinata von hinten glücklich.
 

"Es tut mir so Leid, dass ich so abweisend war."
 

Hinata legte seine Hände auf die von Oikawa und senkte den Kopf.
 

"Es tut mir Leid, dass ich gestern nicht Heim gekommen bin. Ich war bei Sugawara und musste nachdenken. Ich war dir nicht böse, aber ich war mir über etwas nicht im klaren und jetzt ist es besser."
 

Hinata stand einfach auf und nahm Oikawa huckepack. Oikawa war so überrascht, dass er die Worte von Hinata zuerst nicht realisierte. Eines hatte er jedoch verstanden. Hinata war nicht bei Kageyama gewesen. Er hatte seine Mutter angelogen. Dass er bei Sugawara war, verstand Oikawa sogar. Mit dem anderen Setter konnte er zumindest über alles sprechen, auch über ihn selbst.
 

"Über was musstest du nachdenken?"
 

"Das ist schwierig und ich würde dich damit vielleicht verletzen. Ich möchte nicht, dass du gehst."
 

"Kannst du es mir trotzdem sagen? Wenn ich eine Last für dich bin, möchte ich das wissen."
 

Als sie in Hinatas Zimmer angekommen waren, setzte der Jüngere Oikawa wieder ab und begann sich umzuziehen. Als er fertig war, legte er sich in seinen Futon und klopfte neben sich. Schnell machte Oikawa das Licht aus und legte sich zu Hinata. Der Mittelblocker umarmte Oikawa eine Weile, bevor er antwortete.
 

"Du bist keine Last. Ich möchte nur nicht, dass du mich hasst. Ich fühle mich richtig schlecht. Ich hasse mich selbst dafür...für meine Gefühle."
 

Oikawa riss seine Augen auf, aber es blieb dunkel. Da Hinata hinter ihm lag, konnte er ihn auch nicht ansehen. Was meinte der Jüngere damit?
 

"Gefühle?"
 

Oikawa spürte ein leichtes Zittern und wie Hinata ihn näher an sich ran zog.
 

"Ich habe mich in dich verliebt Oikawa. Nicht in deinen Körper, dass hat Sugawara gestern oft genug gesagt. Ich möchte so sehr, dass du deinen richtigen Körper zurück bekommst, damit ich mich nicht mehr so schlecht fühle, weil du praktisch ein Kind bist. Ich war so verwirrt und fühle mich krank, weil ich mich in dich verliebt habe und du selbst gerade riesen Probleme hast. Ich will dir nicht noch mehr Probleme machen."
 

Oikawa schwieg, was sollte auch großartig sagen. Er mochte Hinata, aber war er verliebt? Stand er überhaupt auf Jungs? Darüber hatte sich Oikawa keine Gedanken gemacht. Er hatte einfach immer mit seinen Fans geflirtet, egal ob Mädchen oder Jungen. Sex hatte er auch mit beiden Geschlechtern gehabt. Langsam ließ Hinata ihn los und rückte ein Stück weg. Es wurde kalt. Etwas eisiges ergriff Oikawas Herz. Er wollte nicht, dass Hinata ihn losließ. Er spürte, wie die Decke zurückgeworfen wurde. Schnell drehte er sich um.
 

"Es tut mir Leid. Ich weiß, dass das Krank ist. Ich werde auf der Couch schlafen."
 

Oikawa wollte aufspringen und schreien, aber er konnte sich nicht bewegen, nur ein leises Wort kam über seine Lippen. Er wollte nicht, dass Hinata ging.
 

"Bleib."
 

Hinata blieb stehen. Er war sich nicht sicher, ob er das Wort wirklich verstanden hatte und hoffte Oikawa würde noch etwas sagen. Lange sagte keiner der beiden etwas und Hinata wollte schon aus dem Zimmer gehen, als Oikawa etwas lauter das Wort ergriff.
 

"Bitte bleib."
 

Hinata wandte sich um und ging langsam zurück zu dem Futon. Immer mit bedacht bewegte sich Hinata und ließ Oikawa Zeit, damit dieser etwas sagen konnte, falls er etwas nicht wollte. Langsam legte er sich mit deutlichen Abstand in den Futon. Oikawa wartet darauf, ob Hinata näher rutschte, aber der Jüngere tat es nicht. Kurzerhand rutschte Oikawa zu Hinata.
 

"Ich weiß nicht, was ich fühle, aber ich möchte nicht, dass du gehst. Ohne dich ist es so kalt. Ich hatte nie eine richtige Beziehung und haben noch nie so gefühlt wie jetzt. Ich habe mich schlecht gefühlt gestern und habe dich vermisst. Ist das verliebt sein?"
 

Hinata zog Oikawa fest an sich. Wäre Oikawa kein Kind, hätte Hinata ihn sicherlich geküsst. Aber er war ein Kind und Hinata fühlte sich dabei einfach nicht wohl.
 

"Das kann ich dir nicht sagen. Jeder fühlt das anders. Das sagte zumindest Sugawara. Wir sollten schlafen gehen. Morgenfrüh muss ich Frühstück machen."
 

Sie wünschten sich eine Gute Nacht und schliefen schnell ein. In dieser Nacht hatte Oikawa keine Albträume. Tatsächlich waren seine träume angenehm und er lächelte im Schlaf. Er träumte, wie er etwas wuchs. Leicht war er im Traum enttäuscht, dass er noch immer nicht seinen richtigen Körper hatte, aber es war ein Anfang.
 

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Am nächsten Morgen weckte ihn der Wecker. Hinata war schon aufgestanden. Er hatte den ersten Wecker wohl überhört. Leicht wunderte er sich, dass das Shirt von Hinata nicht mehr zu groß war, aber wirklich Gedanken machte er sich nicht darüber. Als er in die Küche kam, stand schon Frühstück bereit und Hinata telefonierte.
 

"Ja Mum, wirklich. Er ist gewachsen. Er ist jetzt etwa so groß wie ich."
 

Hinata sprach noch eine Weile mit seiner Mutter. Oikawa jedoch hörte die Worte und rannte ins Bad. Im Spiegel blickte ihm ein älteres Gesicht entgegen. Zwar war er immer noch jünger als er es eigentlich war, aber es war ein Anfang. Er war wieder älter! Vielleicht verpasste er doch nicht so viel in der Schule, aber das war jetzt nicht so wichtig. Glücklich rannte er zurück in die Küche, schnappte sich Hinata, der nicht mehr telefonierte und umarmte ihn kräftig.
 

"Danke!"
 

"Ich habe doch gar nichts gemacht."
 

"Doch. Du kamst nach Hause und heute Nacht habe ich von uns geträumt und bin dabei gewachsen."
 

Hinata blinzelte mehrmals und lächelte dann. Er hatte zwar wirklich nichts gemacht, aber Oikawa war gerade richtig glücklich und das machte Hinata glücklich. Er umarmte Oikawa ebenso. In diese Szene platzte Natsu. Sie schrie kurz und sah Oikawa geschockt an. Oikawa und Hinata sprangen auseinander.
 

"Oikawa?"
 

"Ja?"
 

"Warum bist du so groß?"
 

Hinata mischte sich ein. Er wollte es seiner Schwester nicht sagen, da sie noch zu jung dafür war, zu verstehen, dass sie das nicht erzählen sollte.
 

"Das ist eine lange Geschichte, iss dein Frühstück Natsu und sage in der Schule kein Wort zu niemanden."
 

Langsam nickte Natsu, als sie den ernsten Blick ihres Bruders sah. Hinata hoffte, dass seine Schwester wirklich nichts sagte, aber es war ohnehin zu unglaublich. Als das Frühstück beendet war, verabschiedete sich Hinata von Oikawa, in dem er ihm eine Kuss auf die Wange gab. Die Tür war schon lange geschlossen, als Oikawa sich regte. Langsam hob er seine Hand und legte sie auf seine Wange. Die Stelle, auf die Hinata ihn geküsst hatte, kribbelte noch immer. Er ging zurück ins Zimmer, als er sein Handy klingeln hörte. Iwaizumi rief an. Natürlich. Oikawa hatte am Vortag die Schule und das Training geschwänzt. Naja nicht wirklich geschwänzt. Hinatas Mutter hatte ihn Krank gemeldet. Langsam nahm er das Handy in die Hand und überlegte, ob er wirklich dran gehen sollte. Die Gewohnheit nahm ihm die Entscheidung ab, als sein Daumen, wie selbstverständlich das Gespräch annahm.
 

"Hallo Iwalein."
 

"OIKAWA WO BIST DU!?!"
 

Oikawa hielt das Handy ein Stück vom Ohr weg und seufzte. Warum hatte er nochmal abgenommen? Eine leichte Wut packte ihn. Er hatte es Iwaizumi zweimal erklärt und dieser wollte es nicht glauben. Er hielt das Handy wieder an das Ohr.
 

"Ich habe dir gesagt, was das Problem ist. Du glaubst mir nicht. Ich KANN so nicht in die Schule kommen und auch nicht ins Training."
 

"VERDAMMTE SCHEISSE OIKAWA KOMM SOFORT IN DIE SCHULE! WIR SPIELEN AM SAMSTAG GEGEN KARASUNO! SO EIN DUMMER SCHERZ KANN NICHT DEIN ERNST SEIN!"
 

Oikawa legte einfach auf und sparte sich eine Antwort. Sein Handy klingelte erneut, aber diesmal ging Oikawa gar nicht erst dran. Er setzte sich an die Aufgaben und versuchte etwas zu lernen. Als es Zeit für das Mittagessen war kam Natsu nach Hause und Oikawa Kochte für sie. Zum Glück konnte er kochen, sonst wären Natsu und er ziemlich aufgeschmissen. Es erstaunte ihn, dass Natsu ihn nicht noch einmal fragte, sondern direkt in ihr Zimmer ging, aber er war erleichtert. Er hätte nicht gewusst, was er ihr sagen konnte. Den Tag verbrachte er weiter mit lernen und er spielte etwas mit Natsu, als sie wieder aus ihrem Zimmer kam. Abends kochte er für sie etwas und wartete auf Hinata. Als er die Tür hörte, begrüßte er Hinata so, wie am Tag davor. Er umarmte ihn von hinten.
 

"Ich habe dich vermisst."
 

Hinata drehte seinen Kopf und lächelte Oikawa an.
 

"Ich habe dich auch vermisst."
 

Oikawa blickte Hinata tief in die Augen und war von dem Blick gefangen. Er KONNTE sich nicht bewegen. Er WOLLTE sich nicht bewegen. Ganz langsam nähert er sich Hinata. Leicht weiteten sich die Augen des Jüngeren und Oikawa stoppte. War Hinata noch nicht bereit? Plötzlich spürte er warme, weiche Lippen auf seinen. Nur einen kurzen Moment später schloss er seine Augen und küsste Hinata zurück. In seinem Bauch kribbelte es und Oikawa drückte sich näher an Hinata ran. Dieses Gefühl war berauschend und Oikawa wusste plötzlich, dass er verliebt war. Als sie sich trennten, sah Oikawa Hinata tief in die Augen.
 

"Komm wir gehen ins Bett."
 

"Ja."
 

Im Bett kuschelte sie und küssten sich, mehr jedoch wollten sie nicht machen. Sie wollten warten, bis Oikawa wieder er selbst war.
 

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Die nächsten beiden Tage liefen fast gleich ab, nur, dass Sugawara vorbei kam und mit Oikawa lernte. Oikawa selbst war beide Tage gewachsen und es fehlte nicht mehr viel zu seinem richtigen Körper. Sie waren noch einmal in seine Wohnung gegangen, als ihm Hinatas Sachen nicht mehr passten und hatten Kleidung von ihm geholt. Natsu sah ihn zwar immer wieder etwas seltsam an, doch fand sie es auch toll, dass er so groß war. Oft ließ sie sich von ihm tragen.
 

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Am nächsten Tag war das Spiel gegen Karasuno und gleichzeitig war es Oikawas Geburtstag. Morgens schlich sich Hinata aus dem Bett. Er hatte sofort gesehen, dass Oikawa wieder er selbst war. Warum wusste er nicht, aber es war ihm egal. Hinata wollte Oikawa zum Geburtstag ein schönes Frühstück machen und später würden sie ein tolles Spiel haben. Darauf freute sich Hinata richtig. Jedoch machte es ihm Sorgen, dass Oikawa eine Woche das Training geschwänzt hatte. Hoffentlich bekam er keine Probleme. Iwaizumi hatte zwar noch ein paar Mal angerufen, aber Oikawa hatte ihn ignoriert.
 

Oikawa erwachte und ging ins Bad. Im Spiegel blickte ihm sein altes Gesicht entgegen. Er war wieder er selbst! Passend zu seinem Geburtstag und dem Spiel heute. Freudig rannte er in die Küche und umarmte Hinata.
 

"Endlich bin ich wieder ich selbst."
 

"Ja."
 

Hinata lächelte Oikawa etwas traurig an. Ihm war aufgefallen, dass ältere ihn nicht mehr brauchte. Oikawa konnte wieder in seine Wohnung ziehen und Hinata würde ihn schrecklich vermissen. Die Woche mit Oikawa hatte spaß gemacht und Hinata wollte den Setter eigentlich nicht gehen lassen.
 

"Hast du das gemacht?"
 

Oikawa deutete auf das besondere Frühstück. Hinata lächelte breit.
 

"Für dich zum Geburtstag. Alles Gute zum Geburtstag."
 

"Shoyo macht immer besonderes Frühstück zum Geburtstag."
 

Natsu war unbemerkt von den Beiden in die Küche gekommen. Sie stand hinter dem Geburtstagskind und hob die Arme. Oikawa kannte das schon von ihr. Natsu wollte hoch genommen werden. Als er sie auf den Arm genommen hatte, küsste sie ihn auf die Wange.
 

"Alles gute zum Geburtstag, Onkel Oikawa."
 

Oikawa blinzelte mehrmals und knuddelte Natsu durch, bevor er sie nach dem Onkel fragte.
 

"Onkel?"
 

"Na du bist doch jetzt mein Onkel, wenn du und Shoyo euch lieb habt."
 

Hinata und Oikawa wurden beide rot. Hinata hatte sich schon gesetzt und versuchte sein Gesicht hinter seiner Tasse zu verstecken. Oikawa setzte sich auch und nahm Natsu auf den Schoss. So konnte sie ihm nicht ins Gesicht schauen. Nach einem ausgelassenen und spaßigen Frühstück, schickte Hinata seine Schwester in ihr Zimmer, damit sie sich umziehen sollte. Sie würde mit zum Spiel kommen.
 

"Musst du noch einmal nach Hause?"
 

"Nein, ich habe alles dabei."
 

"Gut."
 

Hinata zog Oikawa in sein Zimmer, damit sie sich auch fertig machen konnten. Der Mittelblocker packte langsam seine Sachen und dachte an die Zeit, wenn Oikawa wieder weg war. Tief seufzte er. Das zog Oikawas Aufmerksamkeit auf ihn.
 

"Was ist los, Chibi-Chan?"
 

"Ich werde es vermissen, dich jeden Tag zu sehen und abends mit dir ins Bett zu gehen."
 

"Ich bleibe noch eine Weile bei dir. Ich habe deiner Mutter versprochen auf euch aufzupassen, solange sie nicht da ist."
 

Oikawa umarmte Hinata, bis Natsu ins Zimmer platzte und fragte, wann es denn los ging.
 

"Wir sind gleich fertig. Oikawa, müsst ihr euch früher treffen?"
 

"Ich weiß es nicht. Ich gehe einfach mit dir und gehe dann direkt zu Aoba Johsai oder fahre mit euch."
 

Hinata nickte und packte seine Trainingskleidung in seine Tasche. Oikawa packte seine eigenen Sachen und spielte gleichzeitig mit Natsu. Natürlich hatte er bemerkt, dass Hinatas Stimmung nicht wirklich besser geworden war und deshalb wollte er auch Natsu von ihrem Bruder ablenken. Das hielt so lange, bis Hinata fertig war und sich auf seinen Futon setzte und die Beiden beobachtete. Natsu hatte das gesehen, sich aus Oikawas Kitzelattacke befreit und hatte sich auf ihren Bruder gestürzt. Oikawa sah zu, wie Hinata seine Schwester an sich drückte und nach hinten auf den Futon fallen ließ. Er würde es auch vermissen, Hinata und Natsu jeden Tag zu sehen und vor allem würde er es vermissen mit Hinata zu frühstücken. Schnell packte er seine restlichen Sachen und wandte sich dann wieder an die Geschwister.
 

"Gehen wir?"
 

Die Beiden sprangen auf und Natsu wollte sofort von ihm getragen werden.
 

"Sweetie, das geht jetzt nicht. Ich muss meinen Rucksack tragen."
 

Natsu nickte, aber schmollte und beschwerte sich bei ihrem Bruder.
 

"Natsu, da kann ich nichts machen."
 

Zu dritt verließen sie das Haus. Hinata schnappte sich sein Fahrrad und ließ Natsu auf dem Sattel sitzen, während er schob. Oikawa lächelte, als er daran dachte, dass vor einer Woche er in der Position von Natsu war und sehr dankbar war, dass er nicht mehr laufen musste. Hatte Hinata es ihm deshalb vorgeschlagen, weil er es durch seine Schwester gewohnt war? Vielleicht, aber egal warum Hinata es getan hatte, Oikawa war froh darüber, dass er ausgerechnet Hinata in die Arme gelaufen war. Etwas besseres konnte ihm nicht passieren. Er rückte den Rucksack zurecht und legte dann seinen Arm um Hinata. Natsu war begeistert und griff nach seiner Hand. Als sie den Punkt erreichten, an dem sie sich trennen mussten, wurde es Oikawa etwas mulmig. Was sollte er Iwaizumi sagen? Dem Team? Was würden sie zu ihm sagen? Durfte er überhaupt spielen? Hinata erkannte, dass Oikawa wohl gerade leichte Panik schob und umarmte ihn. Natsu umarmte sein Oikawas Bein. Oikawa beruhigte sich.
 

"Danke Chibi-Chan, Sweetie."
 

Sie trennten sich und Hinata und Oikawa vermissten einander fast sofort. Selbst Natsu war sehr ruhig.
 

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Hinata betrat die Halle von Seijoh. Seine Schwester hatte er an der Hand. Sofort sah er sich um, konnte aber noch keinen aus der Stammmannschaft entdecken. Natsu gab er an Yachi weiter, als sie sich warm machen mussten. Von Oikawa und seinem Team fehlte noch immer jede Spur. Vielleicht machten sie sich in der zweiten Halle warm?
 

Sugawara war immer in seiner Nähe. Eigentlich wollte der Setter noch mal mit Hinata sprechen, doch es gab es einfach keine Gelegenheit. Dabei wollte er wissen, wie es Oikawa ging und ob er endlich wieder er selbst war.
 

Es wurde plötzlich lauter in der Halle und Hinatas Kopf ruckte herum. Die Spieler betraten die Halle und Oikawa ging mit seinem arroganten Blick und Grinsen voran. Hinata musste ein Lächeln unterdrücken, weil sich Oikawa wohl umsonst Sorgen gemacht hatte. Als das Spiel begann, konnte sich Hinata nicht mehr auf Oikawa konzentrieren. Auch Oikawa konzentrierte sich völlig auf das Spiel. Iwaizumi würde ihm den Kopf abreißen, wenn er nicht alles gab, aber was ihm mehr Angst machte, dass Hinata dann enttäuscht war und das wollte Oikawa auf gar keinen Fall.
 

Der erste Satz ging dennoch an Karasuno. Jedoch nur knapp. Den zweiten Satz gewann Aoba Johsai. Iwaizumi wandte sich an seinen besten Freund.
 

"Wärst du zum Training gekommen, anstatt so einen lächerlichen Streich zu spielen, hätten wir des ersten Satz auch gewonnen."
 

Oikawa sah Iwaizumi nur an. Wie konnte er sich in seinem besten Freund nur so getäuscht haben? Er hätte für Iwaizumi alles stehen und liegen gelassen und wäre zumindest vorbei gegangen. Wie oft sollte Oikawa ihm das noch erklären? Jetzt war es auch egal, weil er wieder er selbst war. Er war kein Kind mehr. Und er hatte einen wunderbaren Freund gefunden.
 

"Weißt du was, Iwalein? Ich habe keine Lust mehr mit dir zu streiten. Du bist mein bester Freund, aber du glaubtest mir nicht und ich bin es leid dir alles zu erklären. Die von Karasuno halfen mir und ich habe mehr gefunden, als ich je gesucht habe. Ich lasse mich nicht mehr von dir runter ziehen."
 

Oikawa wollte zurück auf das Feld gehen, aber Iwaizumi packte ihm und zog ihn zurück. Wütend wurde Oikawa angesehen. In diesem Moment hatte Oikawa tatsächlich Angst vor Iwaizumi. Das Ass war gewalttätig, aber hatte Oikawa nie ernsthaft angegriffen, doch in diesem Moment konnte Oikawa Iwaizumi einfach nicht einschätzen. Iwaizumi schüttelte ihn.
 

"VERDAMMT OIKAWA! DEIN SCHERZ KOSTET UNS DEN SIEG! ICH HABE VIEL VERSTÄNDNIS FÜR DEINEN BLÖDSINN, ABER DAS GING ZU WEIT!"
 

Iwaizumi zog die ganze Aufmerksamkeit auf sie. Hinata sah geschockt zu, wie Iwaizumi Oikawa Angriff. Sein Team und das andere Team waren nicht minder geschockt. Natsu riss sich von Yachi los. Die Managerin hatte das Mädchen festgehalten und wollte ihre Augen verdecken. Das kleine Mädchen sollte das nicht sehen. Natsu rannte zu den beiden. Hinata sah das zu spät, aber reagierte sofort. Er versuchte seine Schwester zu packen, doch sie war schon bei den beiden. Während Iwaizumi und Oikawa sich anstarrten, trat sie Iwaizumi gegen das Schienbein.
 

"Lass Onkel Oikawa in Ruhe!"
 

"Du kleines Biest!"
 

Iwaizumi ließ Oikawa los und sah Natsu wütend an. Hinata packte seine Schwester und zog sie zurück. Oikawa ging ein paar Schritte rückwärts und zog Hinata mit sich. Mit einem Blick, sah er, dass Natsu und Hinata sich langsam hinter ihn verzogen. Natsu riss sich wieder los und stellte sich vor Oikawa und sah Iwaizumi böse an. Bevor das Ass auf die Idee kam, das Mädchen irgendwie aus dem Weg zu schubsen, nahm Oikawa sie auf den Arm.
 

"Braucht Oikawa schon Hilfe von einem kleinen Mädchen und ihrem nicht viel größeren Bruder? Du hast es mit deinem Scherz zu weit getrieben, das sieht auch das ganze Team so. Du stehst alleine da."
 

"Du hast keine Ahnung! Onkel Oikawa musste letzte Woche viel wachsen!"
 

Hinata umarmte Oikawa von hinten, während seine Schwester begann Iwaizumi weiter böse Blicke zu zuwerfen. Plötzlich spürte Oikawa eine Hand auf der Schulter und sah das Gesicht von Sugawara neben sich.
 

"Oikawa hatte nie einen Scherz gemacht. Hinata hatte es dir am Telefon gesagt und ich habe es selbst gesehen. Und alleine ist Oikawa auch nicht."
 

Als Sugawara sich neben Oikawa stellte, war das Team von Karasuno völlig geschockt. Erst rannte die Schwester von Hinata zu Oikawa, dann umarmte Hinata Oikawa und nun kam auch noch Sugawara zur Hilfe. Was hatten die für ein Geheimnis? Tanaka zuckte mit den Schultern.
 

"Wenn Hinata und Sugawara Oikawa helfen wollen, dann werde ich es auch."
 

Er trat auf die andere Seite von Oikawa und ihm folgte das ganze Team.
 

"Sugawara, misch dich nicht in Sachen ein, die du nicht verstehst!"
 

Oikawa schüttelte nur den Kopf.
 

"Hast du nicht gehört was Natsu gesagt hatte?"
 

"Du hast das Mädchen doch sicher in deinen Streich involviert!"
 

Das Team von Aoba Johsai war hin und her gerissen. Einerseits hatte Iwaizumi von dem Scherz erzählt, den Oikawa ihm spielen wollte, welcher unglaublich war. Andererseits hatte ein kleines Mädchen gerade gesagt, dass Oikawa viel wachsen musste und Sugawara hatte es auch noch bestätigt. Es war aber unmöglich, dass Menschen über Nacht schrumpfen. Kunimi und Kindaichi stellten sich neben Iwaizumi.
 

"Was ist an der Sache wirklich wahr?"
 

Oikawa seufzte, setzte Natsu wieder auf dem Boden ab und wandte sich an seinen Freund.
 

"Zeig ihnen die Fotos."
 

"Wirklich? Die haben wir doch nur gemacht, damit Mum deinen Wachstum besser dokumentieren kann."
 

Oikawa nickte nur niedergeschlagen. Sugawara sah Oikawa mitleidig an. Sie hatten wirklich alles versucht, um es geheim zu halten, aber Iwaizumi braucht wohl einen Beweis und ihr Team stand zwar hinter Oikawa, aber wusste auch nicht worum es ging. Dass sich die Trainer noch nicht eingemischt haben, war ein Wunder. Als Sugawara sich nach ihnen umblickte, sah er, dass ihr Trainer nur die Arme verschränkt hatte, aber der Trainer von Seijoh war wütend. Warum er nicht eingriff, wusste Sugawara nicht.
 

Hinata hatte sein Handy geholt und gab es an Oikawa weiter. Dieser nahm erst Hinata in den Arm, bevor er sich wieder an Kunimi wandte. Iwaizumi ignorierte er einfach mal. Schnell suchte er die Fotos raus und lächelte dabei. Hinata hatte deutlich mehr Fotos gemacht, als Oikawa gedacht hatte. Er zeigte sie Kunimi und Kindaichi. Dazu erklärte er seine Situation. Jeder, der in der Nähe war hörte es, aber glauben konnte es keiner.
 

"Ich weiß nicht wie das passiert ist. Hinatas Mutter hat auch keine Erklärung dafür, aber als ich vor einer Woche aufgewacht bin, war ich nicht mehr achtzehn, sondern zehn. Ich rief Iwaizumi an, doch dieser wollte mir nicht glauben. Es ist auch unglaublich, aber ein Scherz von mir war es nicht."
 

Er zeigte Fotos von den Tagen, als er klein war und gab dann das Handy wieder zurück. Oikawa erzählte, wie er die Woche gewachsen war und auch von seinen Gefühlen, die er hatte, als er so klein war. Er redete sich alles von der Seele, während Hinata und Natsu ihn umarmten.
 

"DAS IST DOCH SICHERLICH NUR EIN JUNGE DER DIR ÄHNLICH SIEHT."
 

Iwaizumi wollte es einfach nicht glauben. Natsu war wieder die erste die reagierte.
 

"Oikawa war wirklich ganz klein! Ich habe gesehen wie er gewachsen ist! Oh! Das darf ich ja gar nicht sagen, Entschuldigung Shoyo."
 

Hinata winkte seine Schwester zu sich und umarmte sie.
 

"Alles gut."
 

"Komm her Sweetie."
 

Oikawa hob sie wieder hoch und blickte Iwaizumi an. Er wartete auf die Reaktion, aber die blieb aus.
 

Nishinoya schlich sich an Hinata ran und nahm ihm das Handy aus der Hand. Hinata wollte protestieren, aber Oikawa schüttelte nur den Kopf.
 

"Lass sie die Bilder sehen."
 

Nach und nach wurde Oikawa von den Spieler von Karasuno angestarrt. Es war ihm deutlich unangenehm. Hinata seufzte. Oikawa musste so viel ertragen. Am liebsten wollte Hinata Oikawa jetzt packen und hier raus holen.
 

"Hinata! Du Idiot hast Oikawa mit ins Training gebracht?"
 

"Sieht wohl so aus, als hätte der kleine Tobio die Bilder auch endlich gesehen."
 

Hinata flüchtete hinter Oikawa. Iwaizumi wurde gerade von seinem Team abgelenkt. Einige von Aoba Johsai hatten sich die Bilder angesehen und redeten auf das Ass ein. Hinter Oikawa schaute Hinata hervor und sagte, dass Sugawara ihm schon verboten hatte, Oikawa nochmal mitzubringen. Daichi blickte Sugawara mit hochgezogener Augenbraue an.
 

"Sugawara, du wusstest es?"
 

"Also... Ja?"
 

"Wieso hast du nichts gesagt?"
 

Diesmal war es an Sugawara die Augenbraue hochzuziehen. Was hätte er den sagen sollen? Hey Leute Oikawa ist geschrumpft und bei Hinata eingezogen? Die Reaktionen wären sicherlich witzig, aber das glaubte ihm doch sowieso keiner.
 

"Hey Jungs! Wir sind hier um zu spielen!"
 

Trainer Ukai hatte jetzt wohl genug zugeschaut und rief die Spieler von Karasuno zu sich.
 

"Wird es gut sein, Oikawa-San?"
 

"Alles in Ordnung, Chibi-Chan. Geh jetzt zum Trainer. Und du Sweetie gehst jetzt wieder zu Yachi."
 

Natsu krallte sich an Oikawa fest und schüttelte den Kopf.
 

"Natsu, komm schon. Das Spiel geht sicherlich gleich weiter und dann müssen Oikawa-San und ich spielen."
 

"Okay."
 

-----
 

Das Spiel war zwar weiter gegangen, aber die meisten Spieler konnten sich kaum richtig konzentrieren. Die Geschichte von Oikawa hatte sie geschockt und es war einfach unglaublich, aber die Bilder bewiesen es. Der letzte Satz ging an Aoba Johsai, weil Iwaizumi es einfach immer noch nicht glaubte und sich davon einfach nicht aus der Fassung bringen ließ. Trainer Ukai rief seine Mannschaft zusammen und besprach mit ihnen den letzten Satz. Natürlich konnte er es verstehen, dass sie durcheinander waren, aber sie mussten lernen sich zu fokussieren. Nach und nach gingen die meisten. Hinata wollte noch auf Oikawa warten und Kageyama wollte Hinata die Leviten lesen.
 

"Du Idiot! Wieso hast du Oikawa überhaupt geholfen!"
 

"Weil er Hilfe brauchte?"
 

"Das ist kein Grund! Wenn du ihm nicht geholfen hättest, hätten wir das Spiel heute vielleicht gewonnen!"
 

"Kageyama, bist du wieder der König von damals und willst jedem deine Meinung aufzwingen?"
 

Kageyama wandte sich um und sah Kunimi und Kindaichi auf sie zu laufen. Etwas weiter dahinter kam auch Oikawa.
 

"Mischt euch nicht ein. Hinata hätte Oikawa nicht helfen sollen!"
 

"Warum? Warum sollte ich ihm nicht helfen? Weil du es nicht getan hättest? Es war nur ein Testspiel!"
 

"Seit einer Woche trainierst du nicht mehr richtig! Das ist alles Oikawas Schuld. Niemand hätte ihm geholfen! Ich hätte ihn der Polizei übergeben und hätte meine Ruhe! Hättest du wie immer trainiert, hätten wir gewonnen!"
 

Hinata schüttelte nur den Kopf. Das war etwas was er nicht konnte. Er musste helfen, wenn es ging. Yachi hatte er auch geholfen, als ihre Mutter nicht an sie glaubte. Er hatte Kiyoko geholfen, als sie angemacht wurde und er hatte Oikawa geholfen. Oikawa kam zu ihm und legte einen Arm um seine Schultern.
 

"Ich habe dir bereits gesagt, dass der Körper Ruhe braucht, Tobio. Komm Chibi-Chan, wir gehen."
 

Oikawa verabschiedete sich von Kunimi und Kindaichi und zog Hinata und Natsu weg.
 

"HEY! LASS DEINE FINGER VON HINATA!"
 

Weder Oikawa noch Hinata reagierten und Kageyama wurde noch wütender. Hinata sollte nicht so an Oikawa hängen. War der Mittelblocker ein kleines Kind? Er rannte die kurze Strecke hinterher, packte Hinata und drehte ihn zu sich herum. Beinahe wäre Hinata gestürzt, aber Oikawa fing ihn geistesgegenwärtig auf. 
 

"Was ist bloß los mit dir, Tobio!?!"
 

"ICH SAGTE, LASS DEINE FINGER VON HINATA! ER GEHÖRT MIR!"
 

Zur Verdeutlichung zog Kageyama Hinata an sich ran und versuchte ihn zu küssen. Der Mitteilblocker wich schnell zurück und sah Kageyama verstört an. Langsam lief Hinata rückwärts und versteckte sich hinter einem richtig wütenden Oikawa. Zum Glück hatte der Setter Natsu an der Hand, Hinata wusste nicht wer sonst eher auf Kageyama losgegangen wäre. 
 

"Tobio, was gibt dir das Recht Hinata einfach für dich zu beanspruchen? ER GEHÖRT DIR NICHT!"
 

Kunimi und Kindaichi hatten sie eingeholt und sahen Oikawa ängstlich an. Sie hatten ihn spöttisch und arrogant, vielleicht auch etwas leichtsinnig erlebt, aber noch niemals so wütend. Nach und nach folgten die anderen Spieler von Oikawas Team. Sie alle sahen ihren Kapitän so wütend wie noch nie. Zuletzt kam Iwaizumi. Er sah sich das Schauspiel erst gleichgültig, dann doch interessiert an.
 

"Er gehört mir. Ohne mich ist er nutzlos!"
 

"Ist es nicht eher andersrum? Ohne Chibi-Chan hast du keine Waffe. Der Rest von Karasuno mag zwar gut sein, aber nicht herausragend. Nur der Angriff von Hinata und dir ist etwas besonderes. Die ganzen anderen Angriffe sind noch lange nicht ausgereift."
 

Hinata sah traurig zu Oikawa hoch. Der Setter hatte zwar recht, aber das war immer noch das Team, welches Hinata gewählt hatte. Jedoch wusste Hinata auch, dass Oikawa so etwas verdammt gut einschätzen konnte. 
 

"Das ist egal! Der Idiot ist trotzdem ohne mich nutzlos! Er sollte etwas dankbarer sein, dass ich ihm den Ball überhaupt zuspiele!"
 

Oikawa ballte die eine Hand zur Faust. Irgendwie war er froh, dass Natsu da war. Ohne sie wäre er auf den anderen Setter los gegangen. Sie versteckte sich wie Hinata etwas hinter ihm. Bevor er irgendwie reagieren konnte, kam von hinten jemand angerauscht und packte Kageyama am Kragen. Sugawara hatte sich gewundert, dass Hinata und Kageyama nicht nach kamen und war zurück gelaufen. Als er ankam, hatte er gesehen, dass Kageyama versuchte Hinata zu bedrängen. Eigentlich wollte er sich da schon einmischen, aber ließ es, weil er wissen wollte, was Oikawa tat. In der letzten Woche hatte er Hinata und Oikawa immer wieder besucht, vor allem, weil Oikawa Hilfe bei den Aufgaben für die Schule brauchte. Jedenfalls konnte er beobachten, wie die beiden begannen sich zu lieben. Hinata hatte Oikawa ohne eine Gegenleistung zu erwarten geholfen und Oikawa hatte ihm seine Liebe geschenkt. Als Hinata völlig am Boden zerstört bei ihm übernachtet hatte, hatte Sugawara gesehen, wie sehr der Mittelblocker sich in Oikawa verliebt hatte und wie sehr er unter er Situation litt, dass Oikawa nicht in seinem richtigen Körper war. Jetzt hier zu sehen, wie Kageyama versuchte, das auseinander zu reißen, weil er seinen Besitzanspruch an Hinata stellte, machte ihn furchtbar wütend. Er konnte sich nicht mehr zurück halten. Oikawa und Hinata haben in der letzten Woche genug durch gemacht.
 

"Kageyama! Hinata gehört dir sicherlich nicht und was er und Oikawa machen, geht dich nichts an! Wir gehen jetzt und du lässt die beiden in Ruhe!"
 

Sugawara zog Kageyama mit sich und winkte Oikawa und Hinata zu. Oikawa seufzte tief und wandte sich an den kleinen Mittelblocker.
 

"Ist bei dir alles in Ordnung?"
 

"Ja, aber lass uns trotzdem gehen."
 

Oikawa nickte, winkte seinem Team und ging mit den beiden zu seiner Wohnung. Er wollte einen Teil seiner Kleidung zurückbringen, weil er nur noch zwei Tage bei Hinata wohnen blieb. Hinatas Mutter wollte ihn untersuchen, wenn sie zurück kam und dann erst durfte er zurück in seine Wohnung ziehen.
 

"Onkel Oikawa! Die Wohnung ist voll toll!"
 

Natsu rannte aufgeregt durch die Wohnung und ihr Bruder lief ihr hinterher, damit die nicht kaputt machte. Oikawa sah mit einem Lächeln zu. Wenn er nicht mehr bei Hinata wohnte, würde er die beiden vermissen. Natürlich würde er sie noch sehen, aber es wäre doch etwas anderes. Als er alles erledigt hatte, griff er sich Natsu und nahm sie auf den Arm. Hinata gab er einen Kuss und lächelte.
 

"Gehen wir. Es wird bald dunkel."
 

"Onkel Oikawa, kuschelst du Morgen mit uns?"
 

"Ja. Sonntags ist doch immer Kuscheltag."
 

Natsu schrie begeistert auf und schlang ihre Arme fester um Oikawa.
 

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Hinata und Oikawa lagen im Bett und kuschelten etwas und sprachen über verschiedene Dinge. 
 

"Ich habe eine Bitte an dich Hinata, nenne mich Toru."
 

Hinata sah Oikawa mit geweiteten Augen an. Er konnte sich nicht vorstellen den andern beim Vornamen anzusprechen. Das konnte er doch nicht machen. Oikawa drückte Hinata fester an sich. Er sah den innerlichen Konflikt.
 

"Natürlich musst du mich nicht beim Vornamen ansprechen, wenn es dir unangenehm ist."
 

Hinata schüttelte den Kopf und gab Oikawa einen Kuss.
 

"Du wirst für mich immer Oikawa-San sein, aber ich werde dir die Bitte erfüllen, Toru, aber auch nur, wenn du mich Shoyo nennst."
 

Hinata spürte, wie Oikawa ihn noch fester umarmte. Eine Weile schwiegen sie sich an, bis Hinata nur ein Wort aus Oikawas Mund hörte. Es verpasste ihm eine Gänsehaut.
 

"Shoyo."
 

Oikawa hatte seinen Namen mit einer dunklen, rauen Stimme ausgesprochen, unter der Hinata erzitterte. Er konnte das Verlangen in den Augen des Setters sehen, das selbe Verlangen, welches auch er verspürte. Sanft drückte Oikawa Hinata zurück und beugte sich über ihn.
 

"Ich hole mir jetzt mein Geschenk, aber nur wenn du es auch willst."
 

Hinata schluckte trocken. Er brachte kein Wort heraus. Das Verlangen in seinem Körper ließ ihn kaum denken. Ein Nicken bekam er gerade noch zustande. Oikawa reichte das als Zustimmung. Er beugte sich zu Hinata und küsste ihn leidenschaftlich.
 

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Am nächsten Morgen wachte Hinata zum glück zuerst auf. Schnell weckte er Oikawa, damit sie sich anziehen konnten, bevor Natsu ins Zimmer kam. Das wäre sonst etwas peinlich geworden. Sie hatten sich gerade wieder hingelegt und kuschelten, als sie das Getrampel hörten. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und Natsu schlüpfte zwischen sie ins Bett.
 

"Shoyo machst du später leckeres Frühstück?"
 

"Natürlich, aber jetzt lass uns noch etwas kuscheln."
 

Hinata umarmte seine Schwester und Oikawa schlang seine um die beiden. Langsam dösten die drei wieder ein. Es war eine anstrengende Woche gewesen, aber im nachhinein wollte Oikawa nichts ändern. Er hatte einen Freund gefunden, den er niemals gefunden hätte, wenn er nicht geschrumpft wäre. Leicht lächelte er, während er Shoyo und Natsu im Arm hatte.
 

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Joa hier mache ich Schluss. Ich hoffe es hat euch gefallen.
 

LG Krasawaza



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