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Wünsche

von

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One and only

Zwischen uns beiden liegen Welten.

Lagen schon immer und bestehen immernoch. Zumindest sehe ich das so. Und wenn man ehrlich ist, dieser Ausdruck trifft genau zu. Sehr genau.

Schon damals war dein familiärer Stand beeindruckend höher als meiner. Das merkte ich jedesmal, wenn wieder über deine Familie, deinen Clan, über deine engsten Verwandten, und manchmal auch über dich selbst im Dorf berichtet wurde.
 

"Der kleine Uchiha Sprössling ist ja genauso talentiert wie sein Bruder! " , oder, "Der Uchiha Clan hat wirklich Glück mit seinem Nachwuchs, nehmt euch ein Beispiel an dem jungen Sasuke.Wenn er älter ist, wird er sicher das neue Oberhaupt; sein Bruder will das Amt schließlich ablehnen. "

Die Worte hörte man oft und ich muss zugeben, dass ich damals total eifersüchtig auf diese Aufmerksamkeit war, die dir geschenkt wurde. Denn im Gegensatz zu dir, den sogar die dementen Opas erkannten, war ich wie ein Stückchen Gras neben einer Kamelie. Noch nicht einmal mein 56 Jähriger Nachbar konnte sich meinen Namen merken, obwohl er so populär war ,und mit meiner ungewöhnlichen Haarfarbe war ich doch eigentlich nicht zu übersehen. Trotzdem kannte mich keiner und die Anzahl an Freunden , die ich hatte, war sowieso sehr begrenzt.

Aber der Auslöser für das ganze Drama, waren sicher die Gefühle, die ich für dich empfand. Neben Eifersucht war da ja auch noch Liebe. Und der Verzweiflung gegenüber stehend, mit dem Wissen, das du mich wohl nie bemerken wirst, kam in mir ein Wunsch auf. Der Wunsch, dass wir eines Tages auf ungefähr den gleichen Stand kommen würden.

Natürlich wollte ich nach Oben, mehr Aufmerksamkeit bekommen, beliebt werden.

Aber stattdessen kamst du zu mir nach unten. Nein, du fielst an mir vorbei, noch viel weiter als so manche. Dein Clan war ausgelöscht, auf dir ruhte nun der Hass von allen Dorfbewohnern, wegen der neuen Gefahr im Dorf - dein Bruder - und du warst zu jung , um zu verstehen warum. Während du also mit dem Leben kämpftest, konnte ich nur zuhause hocken und mir Gedanken darum machen, was ich dir da eingebrockt hatte.

Noch immer verstehe ich nicht, wieso ich eigentlich so naiv, dumm und oberflächlich war.

Diese Charakterzüge zeigten sich zumeist in meiner Genin Zeit, weißt du noch? Hoffentlich nicht, aber ich denke nicht, dass man solch nervige Leute jemals vergisst. Es ist mir noch immer peinlich.
 

Zwischen den meisten Menschen liegen Schulden, aber keine Welten. Zwischen den meisten Menschen liegen Welten, aber keine Schulden. Und zwischen den meisten liegt beides.
 

Doch zwischen uns lag garnichts. Nicht einmal Hass, nicht einmal Zuneigung. Wir waren uns fremd, obwohl wir uns doch so gut gekannt hatten. Du mochtest nichts süßes, ich mochte nichts saures. Du warst stark, ich war schwach. Die einzige Gemeinsamkeit war unsere Abneigung gegenüber Naruto. Ich dachte damals immer, dies wäre etwas besonderes. Aber dieser Gedanke war total lächerlich. Wir hatten nie etwas gemeinsam und nachdem du das Dorf verlassen hattest , waren wir noch nicht einmal mehr Bekannte. Sondern nur noch Fremde.

Deine Blicke wurden kalt und emotionslos, während meine stark wurden und dennoch naiv blieben. Ich war dir egal. Ich war dir so egal, dass du mich fast umgebracht hättest.

Und das brachte mich dazu, noch etwas anderes dir gegenüber zu fühlen. Noch heute hasse ich mich dafür.

Denn das Gefühl war Angst. Ich hatte Angst vor dir, hatte mehr Angst als vor jedem anderen. Nur weil meine Sicherheit in deiner Gegenwart nicht mehr dieselbe war. Das schlimmste war, du hattest nichts dagegen. Du schienst gefallen daran zu haben.

Eine Gewissheit, die mir tausend Kunai in mein Herz stach und mich aufschreien und winden ließ.
 

Aber auch ich begang eine Sünde.

Die Sünde, nicht für dich da gewesen zu sein.

Ich wollte dich auch töten. Nur um sagen zu können, du wärst mir so egal , wie ich es dir gewesen bin. Nur um sagen zu können, ich wäre es Wert ein Ninja zu sein, weil ich von nichts abhängig gewesen wäre.

Ich möchte mir deswegen manchmal selbst ein Schwert in den Bauch rammen.

Du hast Hilfe gebraucht, hast mir deine Sorgen und Ängste entgegengeschriehen, hast mir offen deine Verzweiflung gezeigt und.........

und jedesmal habe ich es ignoriert. Wollte nicht wahrhaben, dass du ausgerechnet mich brauchst, mich schon immer gebraucht hast und mehr Hoffnungslosigkeit in dir wütete , als das du es je ausgehalten hättest.
 

Aber du hast gekämpft. Ich weiß nicht ,ob du es für mich getan hast, oder ob du ganz andere Beweggründe hattest. Tatsache ist, dass du mich gerettet hast, auch wenn dies meine Aufgabe gewesen wäre. Es tut weh, zu wissen , dass du dir meines Egoismus bewusst warst und trotzdem für mich da gewesen bist. Ich denke du weißt was ich meine. Immernoch liegen diese Welten zwischen uns, aber es sind wenigstens keine Universen mehr, und viel mehr als garnichts. Ich bin dir noch so viel schuldig und kann im Moment nichts daran ändern.

Dennoch arbeite ich an mir, dass ich es würdig bin, mich an deiner Seite stehen zu sehen. Auch ohne Wunsch kann ich es.
 

Unruhig trat Sakura von einem Bein aufs andere. Der Wind blies ihr durch die kurzen Stränen und sie schloss seufzend die Augen. Warten war noch nie ihre Stärke gewesen. Zum sicher hundertsten Male ließ Sakura ihren Blick an den großen Torbögen von Konoha entlang schweifen. Die steinernen Mauern hatten kaum Risse, nur eine leichte Moosschicht überzog die Ränder. Die Bäume ächzten leise.

"Auf was wartest du?" Sakura zuckte erschrocken zusammen und quiekte leise auf. "Sasuke-kun!" Genannter runzelte die Stirn und trat an ihre Seite. "Hast du jemand anderes erwartet?" Die rosa haarige schüttelte nur den Kopf und brummte beleidigt. "Mir scheint du bist zu spät. " Ihre vollen Lippen verzogen sich zu einer Schnute. "Physikalisch gesehen sind 3 Minuten zu spät, pünktlicher als 10 Minuten zu früh. " Sasuke strich sich durch den schwarzen Seitscheitel. "Außerdem bin ich nie zu spät." Sakura kicherte leise und hüpfte elegant vor ihn. Ihre grünen Augen funkelten liebevoll. "Dann kann es ja losgehen!" rief sie enthusiastisch und grinste erfreut. Sasuke nickte nur und lief los, Sakura folgte ihm. Aufgeregt fummelte sie an ihrer Reisetasche herum. Die Sonne warf ihre sanften Strahlen auf ihren Weg nach Osten.
 

Etwa sechs Kilometer vom Dorf entfernt, wo der Wald anfing dichter zu werden, wechselte Sasuke die Seite und lief Links von seiner Begleitung. Unauffällig stupste er mit seinem rechten Zeigefinger ihre zarte Hand an. Automatisch reichte Sakura ihm ihre Hand und verhakte sie mit einander. Einzig und allein ihre leicht geröteten Wangen zeugten von der Seltenheit dieser Situation. Der Uchiha zog sie noch ein wenig näher an sich heran,sodass ihre Schultern sich berührten. Aus dem Augenwinkel erkannte Sakura ein sanftes Lächeln auf Sasukes Gesicht.
 


 

"Letztendlich stehe ich doch an deiner Seite, auch ohne Wunsch. Denn meine Liebe zu dir, ist ehrlicher als es jeder Wunsch sein könnte."
 

"Hn. Danke für alles."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sasukakashi
2021-08-16T21:37:10+00:00 16.08.2021 23:37
Tolle Story 🥰 würde mich auf eine längere Ff freuen
Antwort von:  LittleBerry
17.08.2021 07:22
Vielen Dank!:)


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