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Zusammenhanglose One-Shot-Sammlung

von

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Kartoffelmädchen und Puddinghirn

„Ach verdammt!“, fluchte Connie als er sah, dass Sasha wieder schneller am Trainingstitanen gewesen war. Die Braunhaarige ließ sich in den Seilen ihres 3D-Manövergerätes baumeln und grinste breit als er auf sie zusteuerte.
 

„Gewonnen!“, flötete sie ihm triumphierend entgegen und Connie schnaubte abschätzig zur Antwort. Jean traf erst auf die beiden, als sie beide Beine schon wieder am Boden hatten.
 

„Wie habt ihr das gemacht?“ Der Ausdruck auf seinem Gesicht hätte nicht geschockter sein können.
 

„Ich habe unterwegs keine Fehler gemacht, mein Lauf war nahezu perfekt und trotzdem seid ihr zwei Vollidioten schneller gewesen als ich?“ Er ließ sich mit dem Rücken gegen einen Baum fallen und fuhr sich schwer atmend mit beiden Händen über sein Gesicht. Sasha ließ ein fröhliches Quieken vernehmen.
 

„Ihr wisst, was das bedeutet?“ Eigentlich war das keine Frage. Die beiden Jungs wussten es und der Ausdruck in Sashas Gesicht ließ auch keine Zweifel zu.
 

„Wie kann ein normaler Mensch so verfressen sein?“ Jean sah sie kopfschüttelnd an, während Sasha beim Gedanken an die zusätzlichen Portionen beim Abendessen das Wasser im Mund zusammenlief.
 


 

Nach dem Essen saß Sasha mit ein paar anderen noch vor den Schlafsälen zusammen. Jean hatte sich Stück für Stück näher an Mikasa herangepirscht und versuchte sich an ein wenig Smalltalk, der aber eiskalt an Mikasa abprallte. Sasha grinste, da hatte sich Jean wirklich eine harte Nuss ausgesucht. Jeder Blinde konnte sehen, dass Mikasa – aus welchem Grund auch immer – nur Augen für Eren hatte. Was Eren selbst von Mikasa hielt, hatte Sasha noch nicht ergründen können. Bisher hatte er sich ihr gegenüber immer ein wenig kühl und abweisend verhalten. Aber die beiden schienen sich schon sehr lange zu kennen, zumindest hatte Sasha das bei Gesprächen mit Armin aufgeschnappt.
 

„Was ist denn bei denen wieder los?“ Connie war zusammen mit Mina und Marco aus dem Speisesaal gekommen und setzte sich neben sie. Er nickte mit dem Kopf in Eren und Jeans Richtung und zog eine Augenbraue hoch.
 

„Ich glaube, es geht um Mikasas Haare. Eren will, dass sie sie sich schneidet und Jean ist schwer dagegen.“ Connie nickte.
 

„Und was sagt Mikasa?“ Sasha grinste.
 

„Na offensichtlich nicht viel.“ Mikasa hatte sich gerade von der Szenerie weggedreht, weil Christa sie angesprochen hatte. Connie schwieg und beobachtete die bunte Gruppe, die gemeinsam einen Abend verbrachte. Es kam ihm fast so vor, als hätten sie nicht erst vor kurzem gegen Titanen gekämpft. Es war eine surreale Szene.
 

„Hast du eigentlich 'ne Freundin?“, murmelte Sasha in Connies Richtung, sah ihn aber nicht an. Connies Wangen färbten sich augenblicklich tief rot.
 

„Hä?“ Er wich ein Stück vor ihr zurück.
 

„Wie kommst du jetzt auf so 'ne Frage?“, seine Stimme quietschte, doch als ihm auffiel, dass sie ernst blieb und nicht rührte, beruhigte er sich wieder ein wenig.
 

Mit immer noch rosa gefärbten Wangen murmelte er: „Nein. Als ob ich eine hätte.“ Es klang niedergeschlagener als er beabsichtigt hatte. Nach einem kurzen Zögern fragte er ein wenig nervös: „Hast du denn jemanden?“ Sasha schüttelte den Kopf und grinste ihn an.
 

„Wer würde es denn mit mir aushalten?“ Dann wurde sie wieder ernst. Sie zog die Knie an ihre Brust und schlang die Arme um die Beine.
 

„Könntest du dir sowas denn vorstellen?“ Connie riss verwirrt die Augen auf, nicht sicher, was ihre Frage bedeuten sollte, doch bevor er etwas sagen konnte murmelte sie weiter.
 

„Wir riskieren ständig unser Leben und sind nie Zuhause. Jemand, der uns liebt, würde in ständiger Angst leben müssen und man hätte am Ende ja doch nichts voneinander.“ Sie atmete tief durch, sprang dann auf die Beine und stemmte die Hände in die Hüften.
 

„Außerdem hätte man dann den Kopf nicht frei zum kämpfen, wenn man immer daran denken muss, dass zuhause jemand sitzt und sich wünscht, dass man nicht stirbt.“ Connie sah sie verwirrt an.
 

„Aber du hast doch Eltern, die hoffen, dass du nicht stirbst?“ Doch Sasha schüttelte den Kopf.
 

„Klar, aber das sind Eltern, da sollte es doch logisch sein, dass sie das hoffen.“ Es blieb eine Weile still. Sasha saß wieder auf dem Boden und beobachtete wie Jean und Eren ein Stück entfernt miteinander stritten. Mikasa und Armin, die daneben standen, sahen so aus, als wüssten sie nicht, ob sie dazwischen gehen sollten, oder nicht. Connie stand auf und drehte sich zu den Häusern um. Sasha dachte, er würde sich ins Bett verabschieden und als sie erwartungsvoll seinen Rücken ansah, bemerkte sie, wie er die Hände zu Fäusten ballte.
 

„Sasha, ich hoffe, du bist im Kampf nie unaufmerksam und gibst immer volle 100%!“ seine Stimme brach ab und er räusperte sich.
 

„Aber ich wünsche mir auch, dass du nicht stirbst.“ Sashas Augen weiteten sich überrascht und ihre Wangen glühten, doch bevor sie etwas erwidern konnte, war Connie schon davon gestolpert ohne sie nochmal anzusehen. Sasha sah ihm nach, bis er aus ihrem Sichtfeld verschwand, dann stand sie auf, schlenderte fröhlich zu Mikasa hinüber und umarmte sie.
 


 

Bei Sashas morgendlicher Laufrunde gesellte sich am nächsten Tag Connie zu ihr. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie er angetrabt kam.
 

„'morgen!“, keuchte er und ließ sich auf ihr Tempo ein.
 

„Also ich wollte nur wegen gestern, also…äh…“, stotterte er, doch Sasha fiel ihm ins Wort.
 

„Ich will auch nicht, dass du stirbst. Idiot.“, brachte sie zwischen zwei tiefen Atemzügen heraus und grinste Connie von der Seite her an. Er brauchte einen Moment, um ihre Worte zu verarbeiten, dann boxte er ihr freundschaftlich in die Seite.
 

„Boah, lass uns bitte nie wieder so anstrengende Gespräche führen!“, klagte er und Sasha prustete los.
 

„War das zu viel für dein Puddinghirn?“



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