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Schicksalsfaden der Liebe

von

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Am nächsten Tag, Inuyasha, Moroha, Sango und Miroku wussten nun auch, dass Towa bei Aki ein richtiges Zuhause hatte, nahm Aki Towa am Morgen mit nach draußen. Sie Sonne schien und war angenehm warm.

„Ich möchte etwas ausprobieren.“ sagte Aki, die sich in die Mitte des Grundstücks stellte.

Towa blieb ein paar Schritte vom Haus entfernt stehen und sah Aki zu. Sie wusste nicht, was Aki vor hatte, denn sie hatte zuvor nichts erwähnt. Sie sah, wie Aki sich konzentrierte, die Augen schloss und ihre Handflächen gen Boden richtete. Die Arme hob sie seitlich ein wenig und nachdem sie einen festen Stand gefunden hatte spürte Towa eine Art Vibrieren unter ihren Füßen, ganz leicht, kaum spürbar. Towa sah von ihren Füßen wieder zu Aki auf und sie sah, dass sie von dem selben, lilafarbenen Licht umgeben war, welches auch Moroha´s heilige Pfeile umgab und immer heller wurde. Aki sprach nicht und ihre Augen waren noch immer geschlossen. Das, was sie nun tat, hatte sie in ihrer Kindheit ein einziges Mal getan, doch nicht in diesem Ausmaß. Towa sah, dass aus dem Boden Knospen hervortraten, die, wie im Zeitraffer, schnell in die Höhe wuchsen. Dann, als das Grün ungefähr einen Meter hoch war, öffneten sich die Knospen und verwandelten sich in violette, kleine Blüten. Towa konnte nicht fassen, was sie sah. Sofort stieg ihr der Geruch von Lavendel in die Nase und sie bekam gar nicht mit, dass das Licht, was Aki umgeben hatte, verschwunden war und sie zu ihr kam. Die junge Halbdämonin staunte und blickte über das Feld voller Lavendel in dessen Mitte Aki einen Weg frei gelassen hatte, damit man nicht durch den Lavendel laufen musste, um vom Haus weg oder zum Haus hin zu kommen.

„Ich hoffe, es gefällt dir, Towa.“ sagte Aki, die dann neben ihr stand. „Ich wusste, dass du Lavendel sehr magst und auch, dass deine Handcreme leer ist. Ich wette Kaede oder Kagome wissen, wie man selbst so etwas herstellt. Und mit dem ganzen Lavendel hier kannst du sogar das ganze Dorf mit Creme versorgen.“

Towa blickte sprachlos in Aki´s grinsendes Gesicht. Noch nie hatte jemand so etwas für sie gemacht und Towa wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen und dann umarmte sie Aki fest.

„Ich danke Dir, Aki.“ sagte sie nur, während Aki die Umarmung erwiderte.

„Gern.“ erwiderte Aki.

Einige Augenblicke verharrten sie so und Towa ließ der Anblick des Lavendels nicht los. Sie konnte ihren Blick eine Weile nicht abwenden, bis sie es schließlich doch tat und Aki fragend ansah.

„Ich wusste nicht, dass du so etwas kannst.“ stellte sie fest.

Aki lachte kurz ein wenig verlegen. „Ich auch nicht.“ sagte sie. „Als Kind habe ich mal im Schlosshof gesessen. Mir war langweilig, niemand hatte Zeit für mich. Ich saß neben dem Baum, der dort in der Mitte steht, hab auf die Erde neben mir gesehen und mir gedacht, wie schön es doch wäre, wenn um den Baum herum Blumen wachsen würden. Und dann kam eine. Sie hatte eine blaue, volle Blüte und war einfach aus dem Nichts gewachsen. Es war also eher ein Versehen.“ erzählte Aki, die dann zu den beiden, kleinen Feldern sah, die durch den Weg, der in Richtung Dorf führte, getrennt waren. „Letzte Nacht fiel es mir wieder ein und ich dachte, ich versuche es einfach.“

Sowohl die Tatsache, dass sie das einfach erschaffen hatte, als auch die kurze Geschichte von Aki machten Towa glücklich. Dass Aki es offensichtlich nur für sie getan hatte zeigte Towa, dass Aki wirklich etwas an ihr lag. Sie lächelte und sah nun ebenfalls zu dem Lavendel, der sanft in dem leichten Wind hin und her tanzte. Es dauerte auch nicht lange, bis sie sahen, dass Bienen und Hummeln ihren Weg zu den Blüten fanden. Auch das freute Aki und Towa, die den Moment genossen.
 

„Towa, ich werde für ein paar Tage weg sein.“ sagte Aki, die zu Towa nach draußen kam und das Schwert an der linken Seite befestigte.

„Kann ich mitkommen?“ fragte Towa, doch Aki schüttelte den Kopf.

„Ich muss mit Kenji sprechen. Ich habe mir damit sowieso schon zu viel Zeit gelassen. Und wenn das erledigt ist, dann komme ich auch direkt wieder.“ antwortete Aki, die dann lächelte. „Außerdem könntest du in der Zwischenzeit mit Moroha trainieren. Sie müsste schon wieder auf dem Weg nach Hause sein.“

Towa nickte. „In Ordnung.“ sagte sie dann, woraufhin Aki sich verabschiedete und verschwand.

Das Mädchen blieb zurück und atmete die frische Luft ein, die sich mit dem Duft des Lavendels vermischte. Ihr fielen die dicken, flauschigen Hummeln auf, die vor sich hin brummten, während sie von Blüte zu Blüte flogen. Und dann sah sie ihren Onkel, der, gefolgt von Moroha, den Weg entlang kam. Moroha wollte Towa abholen und Inuyasha wollte Aki ursprünglich bitten mit ihm und Miroku zu einem Dorf zu reisen, in dem ein Dämon sein Unwesen trieb. Doch Towa teilte ihm mit, dass Aki unterwegs zu Kenji war und ein paar Tage weg sein würde. Inuyasha war weniger begeistert, denn er wusste, was Kenji für ein Dämon war. Es war eher Angst vor dem, wozu Kenji fähig war, als Angst vor Kenji selbst, was ihn zu seiner Skepsis bewegte, doch er war sich sicher, dass Aki wusste, was sie tat. Und so trennten sich die Wege von Moroha, Towa und Inuyasha.

Aki war dank ihr Fähigkeit zu fliegen deutlich schneller in den östlichen Ländereien, als sie zu Fuß gewesen wäre. Sie tat es nicht oft, doch wenn, dann war sie dieser Fähigkeit durchaus sehr dankbar. Doch dort angekommen brauchte sie eine ganze Weile, ehe sie Kenji gefunden hatte. Es war nicht einfach ihn zu finden, obwohl sie eine gute Nase hatte und seinen Geruch kannte, doch dieser schien beinahe überall zu sein. An manchen Orten stärker, an manchen weniger. Sie fand ihn in einem kleinen Dorf, in dem er gerade dem Mann, der ihm gegenüber stand, den abgetrennten Kopf eines Dämons vor die Füße warf. Dieser warf ihm einen kleinen, braunen Lederbeutel zu, den Kenji gekonnt auffing und in die Tasche seines schwarzen Mantels steckte. Kenji verneigte sich kurz und wandte sich zum Gehen. Aki sah, wie der Mann den Kopf auf einem Speer aufspießte und den Speer einfach mitten im Weg in den Boden rammte. Kenji erblickte Aki und schien sich über ihren Anblick zu freuen. Während er auf sie zu ging sah Aki noch, wie sich die Dorfbewohner freuten und den Mann, der scheinbar das Dorfoberhaupt war, bejubelten. Kenji wurde von ihnen keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt. Als hätte der Mann den Dämon getötet und nicht Kenji. Als wäre nicht Kenji es gewesen, der sie alle vor dem sicheren Tod gerettet hätte, was Aki ein wenig wütend machte.

„Aki. Es ist schön, dich zu sehen.“ sagte Kenji freundlich wie immer und verneigte sich lächelnd vor ihr.

„Die Freude ist ganz meinerseits.“ erwiderte sie. „Sie sollten sich schämen.“ fügte sie dann mit dem Blick auf die Dorfbewohner an.

Auch Kenji blickte kurz zurück, bewegte sie dann jedoch zum Gehen und lächelte zufrieden. „Mach dir nichts draus, Prinzessin.“ sagte er. „Ich hab meinen Teil erfüllt, sie gerettet und dafür sogar noch eine Belohnung erhalten.“

„Was ist in dem Beutel?“ wollte Aki dann wissen, die neben Kenji her ging.

„Ein paar Edelsteine. Sie wollten mir keine Unterkunft oder dergleichen geben. Nicht ein Mal eine Mahlzeit. Also verlangte ich diese kleinen, wertvollen Steinchen.“ sagte er grinsend.

Aki sah noch ein Mal zurück, dann wieder zu ihm auf. „Woher wusstest du, dass sie so etwas besitzen? Sie sehen nicht nach Reichtum aus.“

Kenji grinste verschmitzt und sah sie im Augenwinkel an. „Eine meiner seltenen, jedoch durchaus nützlichen Fähigkeiten. Ich kann in alles hineinsehen ohne anwesend sein zu müssen.“

„Interessant.“ stellte Aki fest.

„Was führt dich her?“ fragte er dann. „Nicht, dass ich mich nicht freue dein wunderschönes Gesicht zu sehen, Prinzessin.“ grinste er noch.

Aki lachte kurz. „Du bist einfach so verschwunden. Ohne ein Wort. Ich wollte mit dir reden.“

„So? Worüber denn?“ fragte er ohne darauf einzugehen, was sie davor gesagt hatte.

„Über nichts spezielles.“ antwortete sie. „Ich lebe jetzt in einem Haus. Es stand viele Jahre leer und ich wollte ein Zuhause. Es steht in dem Dorf, in dem auch die Anderen leben, ein wenig außerhalb. Und Towa lebt nun bei mir.“

„Das hört sich doch schön an. Aber wieso klingst du so betrübt?“ fragte Kenji.

„Weil wir uns nicht verabschieden konnten.“ gab sie ehrlich zu, was ihn ein wenig wunderte.

„Nun, ich bitte um Entschuldigung, Prinzessin.“ sagte er und lächelte dabei. „Ich nahm an, dass Sesshomaru bei dir bleibt und ich wollte nichts riskieren.“ antwortete er nun ebenfalls ehrlich.

„Er blieb nicht.“ sagte sie lediglich. „Ich habe ihn seither auch nicht mehr gesehen. Wie auch immer. Ich wollte mich eigentlich nur von dir verabschieden. Aber wenn es dir nichts ausmacht, dann würde ich gern hin und wieder mit dir gemeinsam den ein oder Anderen Dämon platt machen.“

Er erwiderte ihr Grinsen, welches sich nach ihrem letzten Satz auf den Lippen ausgebreitet hatte. Auch lachte er kurz.

„Wie Ihr wünscht, Prinzessin.“ grinste er. „Ich würde mich sehr darüber freuen. Ich hätte da sogar schon etwas, wenn du Zeit und Lust hast.“

„Das ging schnell.“ lachte sie und stimmte zu.



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