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Die Sacred Gate Academy

von

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Neuer Freund?

„Santa. Vergiss dein Bento nicht." hörte ich meine Mutter nach mir rufen, während ich bereits auf dem Weg war unser Haus zu verlassen. Schnell kehrte ich nochmal um, während sie mir schon mit der Box entgegen kam. Hastig stopfte ich diese in die Tasche und gab ihr noch einen Kuss, ehe ich durch die Türe flitzte. Meine Schwester Eve war schon lange zur Schule aufgebrochen. Im Gegensatz zu mir, der mal wieder verschlafen hatte. Es war schon spät. Weswegen ich mich sputen musste, um zur Schule zu kommen. Unsere Familie kam ursprünglich aus Celestia, dem Reich der Feen. Dort hatten wir ein kleines Geschäft, in dem wir Weihnachtsschmuck verkauften. Da in der Heiligen Stadt immer Weihnachten gefeiert wurde, egal zu welcher Jahreszeit, rentierte sich dies auch. Doch durch die Verschmelzung der Welten verließen viele die Heilige Stadt und der kleine Laden warf nicht mehr den nötigen Gewinn ab. Mein Vater musste diesen schließen und wir zogen nach Terrestia, in der Hoffnung dort ein neues Leben beginnen zu können. Leider war das mitten im Jahr, weswegen ich ziemlich nervös war. Viele Schüler kannten sich sicher schon. Wenn nicht durch die Schule, dann eben privat. In der Heiligen Stadt gab es auch eine kleine Schule. Ich war zwar nie sonderlich beliebt, aber das Gemeinschaftsgefühl war in Celestia ein völlig anderes als auf Terrestia. Es war fraglich, ob ich hier Freunde finden würde.
 

Nachdem ich die Hälfte der Strecke im Eiltempo hinter mich gebracht hatte, tauchte endlich das große Schultor vor mir auf. Noch gerade rechtzeitig passierte ich dieses, ehe es zum Unterricht klingelte und ich mich direkt auf die Suche nach meiner Klasse machen musste. Das Komitee für öffentliche Moral bestand aus zwei skurril wirkenden Schülern. Die eine Person war eine griesgrämig dreinblickende Dame mit kurzen brünetten Haaren, eisblauen Augen und einer Brille auf der Nase. Sie trug die Schuluniform der Mädchen. Die andere Person war ein Typ mit Emofrisur in violett-blau und einem ziemlich gelangweilten Blick.

„Gerade noch rechtzeitig." kommentierte die weibliche Person und schrieb meinen Namen auf einen Zettel. Ich wollte etwas erwidern, besann mich aber eines Besseren. Sich am ersten Tag direkt mit jemanden vom Komitee für öffentliche Moral zu verscherzen, war nicht gerade schlau. Also ließ ich es bleiben und ging wortlos weiter. Die Brünette beließ es auch dabei und machte sich daran, mit ihrem Kollegen das Tor zu verriegeln. Währenddessen machte ich mich auf den Weg in das Schulgebäude. Die Sekretärin hatte den Weg zu meiner Klasse am Tag meiner Anmeldung mit mir abgelaufen, aber die Schule sah überall gleich aus und ich hatte den Orientierungssinn einer Erdnuss. Nachdem ich mich dreimal verlaufen hatte, kam ich endlich bei meiner Klasse an und klopfte an die Türe. Ein kühles "Herein" ertönte, ehe ich die Türe öffnete. "Tut mir leid, ich habe ich verlaufen." entschuldigte ich mich direkt, als ich den Klassenraum betrat. Der Lehrer wandte sich von der Tafel ab und sich mir zu: "Du bist sicher unser Quereinsteiger, Santa Claus. Ich bin deine Klassenlehrer, Takamoto-Sensei. Komm direkt mal an die Tafel und stelle dich vor."

Ergeben seufzte ich und marschierte direkt zu der Tafel. Wie ich solche Vorstellungsrunden verabscheute.

„Hallo. Ich heiße Santa und bin von Celestia nach Terrestia gezogen. Freut mich euch kennen zu lernen." stellte ich mich vor und sah den Lehrer abwartend an. Im Hintergrund hörte ich meine Klassenkameraden tuscheln.

„Mehr willst du uns nicht mitteilen? Nun gut. Dann setz dich doch schon mal zu Oz, ehe Lancelot mit der Vorstellungsrunde weitermacht." entgegnete der Lehrer und deutete auf die vorderste Sitzreihe in der Mitte, an der ein kleiner blondhaariger Junge saß. Brav trottete ich zu meinem neues Sitzplatz und ließ mich neben Oz nieder. Nach und nach stellten sich meine Klassenkameraden vor und der Japanisch-Unterricht begann.
 

Als es klingelte, schienen sich die Anderen nicht weiter für mich zu interessieren und verließen die Klasse. Gemütlich packte ich mein Bento aus und beschloss, dieses mit auf den Pausenhof zu nehmen. Es gab zwar eine Cafeteria, aber Mutters Bento war besser als jedes Kantinenfutter.

„Ist das ein Bento? Hat das deine Mutter für dich gemacht?" fragte mich mein Sitznachbar und beäugte interessiert die Essensbox.

„Jap. Sie richtet es auch immer schön her." entgegnete ich und öffnete die Box. In ihr befanden sich süße Reisherzchen mit Gesichtern, ummantelt gleichförmigen Gemüse und ein paar Fleischbällchen.

Oz staunte nicht schlecht: "Das sieht wirklich toll aus. Ich wünschte, mir würde jemand so etwas machen. Vor allem, weil die Essensauswahl in der Caféteria heute nicht so Bombe ist."

„Naja. Sicher hat deine Mutter nicht so die Zeit, dir etwas zu machen. Aber immerhin hast du Geld für die Caféteria."

„Ich habe keine Eltern und lebe seit meinem vierzehnten Lebensjahr alleine. Ich könnte mir selbst eines machen. Aber dafür fehlt mir die Motivation."

„Oh... Das ist natürlich nicht schön."

„Wie dem auch sei. Du solltest nicht so viel mit mir quatschen, sonst färbt meine Unbeliebtheit auf dich ab. Ich habe es geschafft mich mit dem beliebtesten Schüler der Schule anzulegen und seitdem...hassen mich alle."

„Wie hast du das denn angestellt?“

„Sagen wir einfach... Er nutzt es gut aus, dass er zum Komitee für öffentliche Moral gehört.“

„Terrestia ist nicht gerade für seine Moral und Fairness bekannt, habe ich festgestellt. Ich werde mich hier wohl auch schwer tun. Komm. Lass uns in die Kantine gehen.“
 

In der Cafeteria setzten wir unser Gespräch fort. Dabei überlegte ich mir, ob ich mein Bento nicht mit Oz teilen sollte. Die Kohlroulade oder was diese grünlich braune Suppe darstellen sollte, sah alles andere als genießbar aus. Jedenfalls war ich umso Dankbar, dass meine Mutter mir ein Bento gemacht hatte.

„Sind die Leute denn anders auf Celestia? Ich komme aus Dragtia und die Drachen verhalten sich nicht anders, als Menschen und andere Rassen auch.“ wollte Oz wissen, welcher pikiert in seinem Essen stocherte. Ich erbarmte mich seiner und packte ihm etwas Reis und Gemüse auf den Deckel meiner Box. Auf seinen Teller sollte ich ds Essen nicht legen, da dieser in Soße nur so schwamm.

„Hmm. Das Miteinander ist ein völlig anderes als Terrestia. Ich bin nicht lange hier, aber mir ist aufgefallen, dass diese Welt sehr hierarchisch... ist? Ich kann es nicht so gut erklären...“ meinen letzten Satz konnte ich nicht vollenden, da einer unserer Klassenkameraden an unseren Essentisch getreten war. Es war Lancelot. Auf der Sacred Gate School war Schuluniform pflicht. Deswegen war es schwer den Charakter einer Person an der Kleidung abzuschätzen. Aber die große goldene Uhr und die filigranen Goldketten um seinem Hals verrieten einiges über ihm. Lancelot hatte seine goldblonden Haare nach hinten gestylt. Alles im allem wirkte er sehr gepflegt und gut betucht.

„Du verstehst dich ja echt gut mit dem Neuen, Oz.“ hörte ich ihn sagen. Das roch gefährlich nach stress.



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