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Love Letter - still you

von

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Kaum, dass er Elsa erblickt hat, nimmt Marios Herzschlag zu. Wie lange ist er nun schon in sie verliebt? Gefühlt schon immer. Und er ärgert sich darüber, dass er so verdammt schüchtern ist. So gerne würde er sie einfach ansprechen, sie sogar auf ein Date einladen. Das würde er wirklich gerne. Doch das kann er nicht einfach so, vor allem nicht, wenn seine Freunde in der Nähe sind. Kevins Spruch gerade, dazu der Ellenbogencheck, das hat ihn wieder daran erinnert, was die Kickers vorher alles gesagt haben. Wie sie ihn aufgezogen haben. Ihm einen gewissen Druck gemacht haben. Und das sorgt dafür, dass sich gerade alles in ihm zusammenzieht. Dabei würde er Elsa einfach nur gerne ansehen. Sie ist so hübsch und er kann nicht genug von ihr bekommen. Sie war früher so ein süßes und hübsches Mädchen. Inzwischen ist sie gewachsen, weiblicher geworden – und für ihn einfach nur schön. Niemand kann es mit ihr aufnehmen.

Als sie auf ihn und seine Freunde zukommt, wird sein Herzschlag noch schneller. Und dann bleibt sie bei ihnen stehen. Ihr blumiger Geruch, der auch ein wenig Vanille beinhaltet – und er mag Vanille –, dringt bis zu ihm vor.

“Hallo ihr”, begrüßt sie sie mit ihrer melodischen Stimme leise.

Ihre Augen streifen einen kurzen Moment seine, lässt sein Herz wie verrückt in seinem Brustkorb wummern. Sie hat ihn direkt angesehen – oder? Und sind ihre Wangen wirklich rot geworden? Sie wendet sich ihrem Bruder zu und wechselt mit diesem ein paar Worte, ehe sie Sascha auf eine Frage antwortet und lacht. Oh, dieser Ton! Er will sie immer lachen hören. Als er erneut einen Ellenbogencheck abbekommt, atmet Mario scharf ein.

“Kevin! Verdammt, was soll das?”, zischt er seinen Freund an und sieht anschließend schnell zu Elsa hinüber, die sich soeben erneut eine Haarsträhne hinters Ohr streicht. Er will das machen. Und sie hat das gerade hoffentlich nicht mitbekommen!

“Das ist jetzt deine Chance, Alter! Los, geh zu ihr und sag ihr, dass du sie magst”, flüstert ihm Kevin in dem Moment zu und schon erstarrt er.

Elsa sagen, was er empfindet? Hier und jetzt? Hat Kevin sie noch alle? Er kann doch nicht einfach … Das geht doch nicht, dass … Wie soll er …

“Hey Leute, ich geh mal. Kommst du mit, Sascha?”

“Was? Warum denn?”

“Du kommst jetzt einfach mit, Dicker! Keine Rückfragen, tu einfach, was man dir sagt!”

“Aber …”

“Los jetzt!” Und schon schiebt Kevin Sascha an.

Ein Bild, das sicherlich lustig wäre, wenn Mario sich damit nun auseinandersetzen könnte. Sein Blick huscht zu dem Mädchen, das in diesem Augenblick auch zu ihm sieht. Erneut färben sich ihre Wangen rot. Ohne dass er es bemerkt, macht er einen Schritt auf sie zu. Sofort bleibt er abrupt stehen. Sein Herz zieht sich unangenehm zusammen und ihm bricht der Schweiß aus. Elsas Blick wirkt fragend und ihre Unterlippe landet zwischen ihren Zähnen. Abwartend sieht sie ihn an, wartet. Er öffnet seinen Mund, schließt ihn wieder. Was soll er nur sagen? Sein Blick hebt sich und er erkennt hinter ihr Sascha und Kevin, die neugierig in seine Richtung blicken. Und das gibt ihm den Rest.
 

~✒️~
 

Wird er jetzt auf ihren Brief reagieren? Auf ihr Liebesgeständnis? Ihr Herz flattert wie ein kleiner Vogel in ihrem Brustkorb, während Elsa Mario ansieht, der einen Schritt auf sie zugemacht hat.

“Elsa …”, kommt es zögerlich aus seinem Mund.

Auch sie tritt unbewusst näher auf ihn zu, sodass sie sich direkt gegenüberstehen.

“Mario?” Sieht er ihr an, wie schnell ihr Herz schlägt? Wie aufgeregt sie ist?

Seine Augen huschen hin und her, immer mal wieder bleibt er für eine Sekunde auf ihren liegen, dann huschen sie weiter. Er scheint sie nicht ansehen zu können. Elsa runzelt ihre Stirn etwas, als sie erkennt, wie er schlucken muss.

“Ich … ähm …” Er greift mit einer Hand an den Schirm seiner Kappe und zieht diese im nächsten Augenblick tiefer, um ihrem Blick endgültig ausweichen zu können. Und dann versetzt er ihr einen Stoß. “Es … es tut mir leid, ich kann nicht …” Damit läuft, rennt er regelrecht an ihr vorbei.

Elsa steht da wie erstarrt. Es fühlt sich an, als hätte ihr jemand in den Magen geboxt. Hat er gerade wirklich …? Sie dreht ihren Kopf, sieht über ihre Schulter in die Richtung, in die Mario gerannt ist. Dort steht er auf der Höhe von Sascha und Kevin, die beide auf ihn einzureden scheinen. Kevin wirkt aufgebracht, er schüttelt seine Fäuste in der Luft. Da dreht sich Mario noch einmal in ihre Richtung. Als er erkennt, dass ihr Blick auf ihm liegt, macht er einen Schritt nach hinten. Er sieht zu seinen Freunden, schüttelt seinen Kopf und nimmt erneut die Beine in die Hand.

“Elsa.” Gregors mitfühlende Stimme zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich. Elsa blinzelt ungläubig, ehe sie sich ihm zuwendet. In seinen Augen steht Mitleid. “Es tut mir wirklich leid. Er ist …” Er kann nicht aussprechen, da fällt ihm Elsa schon ins Wort.

“Lass, Gregor. Du musst dich nicht für ihn entschuldigen. Ich verstehe schon.” Als sie merkt, dass ihre Hände zittern, ballt sie diese schnell zu Fäusten und schlingt ihre Arme um ihren Oberkörper, um sich so Halt zu geben.

Ihr Bruder soll nicht sehen, wie sehr sie dieser Korb mitnimmt. Denn es war eindeutig ein Korb. Marios Antwort auf ihren Brief, ihr Liebesgeständnis. Er empfindet nicht so für sie. Nicht mehr, vielleicht auch noch nie. Und damit muss sie klarkommen. Ihr Blickfeld wird schwammig und sie spürt, dass Tränen in ihre Augen treten.

“I-ich gehe nach Hause ”, presst sie hervor. Sie geht ein paar ebenso zitternde Schritte an Gregor vorbei, ehe sie in einen schnellen Gang fällt, schließlich ebenso zu rennen beginnt. Eine Hand schlägt sie vor den Mund, um das Schluchzen zu unterdrücken, das hervorbricht.

“Häh?” Verwirrt sieht Gregor seiner Schwester hinterher, ehe er in die Richtung blickt, in die Mario gelaufen ist. Dort stehen immer noch Kevin und Sascha. “Na komm, Maradona.” Seufzend bückt er sich zu dem Hund, der neben ihm auf dem Boden sitzt. Gregors Hand schließt sich um die Leine.

Als er mit dem Akita Inu bei seinen Freunden ankommt, wirken diese immer noch fassungslos.

“Kann mir mal einer erklären, was eigentlich Marios Problem war? Das wäre jetzt doch die Chance gewesen, deine Schwester endlich um ein Date zu bitten, Gregor.”

Der hebt entschuldigend die Schultern. Eigentlich würde er es ja auch gut finden, wenn sich zwischen seinem besten Freund und seiner Schwester etwas entwickeln würde.

“Schade. Aber vielleicht traut sich Mario ja nur nicht.” Sascha ist inzwischen eher enttäuscht als fassungslos.

“Wir haben ihm doch vorher wirklich gute Ideen und Anregungen mitgegeben. Er hätte nur eine davon probieren müssen. Wie, als ob Elsa nein gesagt hätte.” Mit dieser gegrummelten Aussage verschränkt Kevin seine Arme vor dem Oberkörper.

“Vielleicht war es ja genau das.”

“Häh?”

“Was meinst du damit?”

Zwei Blicke richten sich auf Gregor. Dieser zuckt mit seinen Schultern.

“Ihr wisst, dass ihm so etwas einfach unangenehm ist. Auch vorher im Clubhaus. Er wäre am liebsten verschwunden, als ihr wieder angefangen habt, ihn auf Elsa anzusprechen. Und dann sieht er sie hier und du machst weiter, Kevin.”

“Das diente doch nur der Motivation. Und dazu, ihm Mut zu machen!”

“Das ist mir bewusst und ich bin mir sicher, dass das auch Mario bewusst ist. Aber von ihm zu erwarten, dass er es jetzt direkt vor unseren Augen endlich schafft, sie anzusprechen, das ist utopisch. Und ich glaube, dass ihm das zu viel war und er deshalb verschwunden ist. Er hat sich nicht getraut. Dazu noch der Druck, den ihr vorher auf ihn aufgebaut habt, auch wenn ihr das nicht wolltet, das ist mir bewusst. Trotzdem wird ihm das in diesem Moment zu viel gewesen sein. Und er hat sein Heil in der Flucht gesucht.”

Kurz herrscht Stille. Kevin wirkt, als ob er etwas sagen würde. Doch dann schließt er seinen Mund.

“Bin wohl mal wieder übers Ziel hinausgeschossen”, murmelt er.

Sascha nickt sofort, bekommt dafür einen bösen Blick ab. Schon zieht er seinen Kopf zwischen die Schultern.

“Wehe einer von euch verrät, dass ich das gerade zugegeben habe!”

Ein Lachen entkommt Gregor auf diese Aussage.

“Keine Sorge, Kevin. Ich halte mich zurück.”

“Ich mich auch.” Sascha nickt eifrig.

Gregor blickt erneut in die Richtung, in die Mario verschwunden ist. Eine seiner Hände liegt kraulend zwischen Maradonas Ohren, der neben ihm sitzt und mit dem Schwanz wedelt.

“Und sonst finde ich, wir sollten Mario mal nicht zu sehr unter Druck setzen, was meine Schwester angeht. Ich bin davon überzeugt, dass die beiden das schon noch hinbekommen werden. Lassen wir ihnen einfach noch etwas Zeit.”

“Wenn du meinst …”

“Dein Wort in Gottes Ohr, Gregor.” Ein leises Seufzen entkommt Sascha.

Kevin nickt erneut, ehe er sich mit zwei Fingern an die Schläfe tippt.

“Nun gut, ich versuche sehr, mich zusammenzureißen. Aber ich werde für nichts garantieren. Aber jetzt mache ich mich auf den Heimweg.”

“Ja, ich mich auch.” Auch Sascha hebt eine Hand zur Verabschiedung.

Gleich darauf steht Gregor allein, mit Maradona an der Leine, im Park. Nachdenklich blickt er auf den Hund hinunter.

“Tja, Maradona. Offen gesagt befürchte ich auch, dass Elsa und Mario etwas mehr Hilfe brauchen. Aber wir haben ja gesehen, wie Mario da reagiert.” Ein lautes Seufzen entkommt dem Jungen. “Na komm.” Er zieht leicht an der Leine und setzt sich in Bewegung. “Aber meinst du nicht auch, dass die beiden ein tolles Paar wären?”

Und auf diese Frage gibt es nur eine richtige Antwort: “Wuff!”



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kyomi
2023-09-08T20:07:19+00:00 08.09.2023 22:07
Hallo Tasha 🥰

Ich liebe dieses Kapitel einfach ❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️

Mario ist ja total in Elsa verliebt 🥰

Seine Gedanken kommen sehr gut rüber.

Genauso wie auch Elsas Gedanken.

Man fiebert da richtig beim lesen mit 🥰🥰🥰

Mario ist mit der gesamten Situation, jetzt auf Elsa zu treffen, total überfordert.

Noch dazu die Erwartungen seiner Freunde, Elsa nun endlich anzusprechen und ihr von seinen Gefühlen zu erzählen.

Das alles ist zuviel für Mario.

Das kurze Gespräch zwischen den beiden, so emotional ❤️

Man merkt, wie schwer es für Mario ist.

Und Elsas Hoffnung zerfällt.

In der Folge "Kampf um die Pralinen" ist Mario auch völlig überfordert abgehauen, als Elsa und sein Fanclub vor ihm standen.

Ich mag den schüchternen Mario hier sehr 🥰🥰🥰

Gregor ist ja lieb 🥰

Er sorgt sich um Elsa.

Auch wenn Elsa alles dafür tut, dass Gregor nichts davon merken soll, wie nahe ihr das geht.

Ich denke, Gregor weiß genau, wie verletzt seine Schwester ist.

Das wird noch richtig spannend werden 🥰

Liebe Grüße

Kyomi 🥰











Antwort von:  Tasha88
09.09.2023 13:54
Hallo Kyomi :)
das freut mich zu lesen ^^

Ja, es ist eindeutig, was die beiden füreinander empfinden. aber auch die Unsicherheiten, die sie beide empfinden. und dann ist es so ein Missverständnis - das noch für einige Folgen sorgen wird ...

Liebe Grüße ^^
Von:  Centranthusalba
2023-09-07T13:12:16+00:00 07.09.2023 15:12
Da sind ja alle wieder beisammen 😁 Die Vanille, das Vögelchen…
Sehr schöne Szene und auch schön, wie du die Wahrnehmung der beiden gegenüber gestellt hast.
Dass sie am Ende Maradona Gregor überlässt war richtig gut!
Und Gregor scheint den Brief ja komplett vergessen zu haben. 🙄

Noch was: Gregors kleine Rede zum Schluss hätte ich in der Form tatsächlich eher Sascha in den Mund gelegt. Klingt ein bisschen zu aufmerksam für Gregor 🤔
Antwort von:  Tasha88
07.09.2023 16:14
Ein wenig geballt alles XD
das freut mich zu lesen :)

Gregor hat den Brief wirklich vergessen.
aber bei der Rede - Gregor wird noch erwachsener, glaube mir. daher darf er jetzt schon ein paar helle Momente haben ;) auch wenn sich das natürlich sehr mit dem "brief vergessen" beißt


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