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World of Faerûn - 3. Staffel

Birth Of Chaos
von

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Folge 32: Ein Krieg seit Äonen

Die stille Nacht war inzwischen über Handelstreff eingekehrt. Nur ein paar betrunkene Wirtshausbesucher sangen sich torkelnd und schunkelnd in den Schlaf. Für Gerrard und Kazumi hingegen war dies die Gelegenheit ungestört einen kleinen Einbruch zu tätigen. Eine eingetretene Tür im Hause des Glasers deutete bereits darauf hin, das die beiden Gesellen in Aktion getreten waren. Im inneren des Hauses brannte eine Kerze und erleuchtete das Innere ein wenig. Das Licht fiel auch auf eine Blutlache am Boden, die von einen Mann mit einer verdächtigen Bisswunde am Hals ausging. Leblos lag der Glaser auf den Boden seines Hauses, denn Gerrard hatte sich seiner bereits entledigt. Neugierig leuchtete die schöne Nymphe seine Ware aus, bis ihr Blick sich schließlich auf einen großen Spiegel fixierte. "Gerrard, hier! Den könnten wir nehmen.", rief sie leise und deutete auf ihren Fund.

Prompt kam er zu ihr und stimmte nickend zu. Noch einmal schaute er sich um, um sicherzugehen nicht beobachtet zu werden, bevor er unter seine Kleidung griff und einen Beutel hervorholte. Er griff hinein und holte ein feines silbriges Pulver in seiner Hand heraus, das er kurz darauf auf den Spiegel blies. Für einen Augenblick wirkte es so als ob der Spiegel schmolz, so wie sich das Spiegelglas wellte, doch schon im nächsten Moment bildeten sich Farben und Konturen darin. Konturen die nicht von Kazumi stammten und erst recht nicht von Gerrard selbst. Das Abbild des Elfenkanzlers erschien darin, wenngleich er ein wenig müde wirkte. "Ahh, Gerrard und seine Gehilfin. Was wollt ihr? Es ist schon spät.", grummelte er.

Demütig kniete sich der junge Vampir nieder und erstattete Bericht. "Es gibt ein Problem. Wie bereits erwähnt ist die Kugel von Asa verschollen. Und die Kugel von Mesa, die wir nun ebenfalls für Sie suchen sollten ist noch nicht in unseren Händen. Leider habe ich in Erfahrung bringen müssen das sich eine weitere Person an der Suche nach dieser Kugel beteiligt. Laut Aussage soll es sich um einen Elfen oder Halbelfen in schwarzer Rüstung handeln. Habt Ihr uns vielleicht etwas vorenthalten?", berichtete er sachlich, worauf Kanzler Frey verwundert zurückschrak. "Was?! Ich habe niemand weiter beauftragt danach zu suchen. Wer immer dieser Kerl ist - haltet ihn auf oder kommt ihm zuvor! Tut alles erdenkliche! Hauptsache ihr bringt mir die Kugel! Ohne sie wird die Schlacht gegen diese dreckigen Drow erfolglos verlaufen.", meinte er streng. "Verstehe. Macht Euch keine Sorgen, ich werde sie finden.", beruhigte der Vampir seinen Gebieter sofort. "Sehr gut. Sobald du meine Wünsche erfüllt hast, werde ich dir deinen Wunsch erfüllen ...", meinte Kanzler Frey, der aber plötzlich inmitten seines Satzes von einer Erschütterung seines Gemäuers unterbrochen wurde. "Was war das?", rief er verwundert und ließ seine Blicke durch den Raum wandern.

Seine beiden Diener auf der anderen Seite des Spiegels sahen mit an, wie mehrere Elfenwachen in sein Quartier liefen um ihren verschreckten Herrscher zu warnen. Von einen Moment auf den anderen änderte sich die Lage und Panik brach aus. Qualvolles Geschrei drang durch den Spiegel zu Gerrard durch, während Frey verängstigt hin und her schaute.

Noch bevor man fragen konnte was dort geschah, breitete sich auf einmal ein grelles Licht in den Gemächern des Kanzlers aus. Das Glas des Spiegels auf der Seite des jungen Vampirs explodierte und schleuderte ihn wuchtig zurück. Schlagartig war die Verbindung durch dieses unerklärliche Vorkommnis gerissen und der Körper des einstigen Barden mit Glassplittern übersäht. Es kostete ihn ein müdes Lächeln diese im Normalfall gefährlichen Wunden zu heilen, aber die Verwirrung um das eben Geschehne hatte in seinen Gesichtszügen vorrang. "Was war das?", fragte die junge Nymphe besorgt. "Ich weiß es nicht und ich glaube auch nicht das wir es so schnell herausfinden. Wahrscheinlich ist der Spiegel des Kanzlers ebenfalls zerstört wurden.", erwiderte er und rappelte sich auf. "Wir sollten gehen. Die Kugel hat vorrang.", meinte er schließlich und verließ den Laden. Er ahnte das etwas schreckliches in Suldanessalar passiert sein musste.
 

Der Morgengrauen war inzwischen über Amn gezogen. Stolz betrachteten zwei Diebe die Beute der letzten Nacht. Gleich vier Wanderer hatten sich verirrt, die man allesamt ausgeraubt hatte. Lachend warf man nur so mit Münzen um sich. Plötzlich bemerkte einer von ihnen wie ein weiterer Reisender auf ihrer Route entlangging.

Schmunzelnd stupste er seinen Gefährten an und deutete mit seinen Blick auf den Fremden. "Hey sieh mal, Chuck. Den Trottel von einen Elfen da, mit der Rüstung.", meinte er und deutete auf den Jungen der des Weges kam. Rasch sprangen die beiden Diebe aus ihren Versteck und stellten sich ihm in den Weg, worauf dieser erwartungsgemäß stoppte. Provozierend tippte der Dieb namens Chuck, den halbelfischen Jungen an die Brust und stieß ihn ein wenig zurück. "Hey du! Wohin so eilig? Solche wie du sind hier gar nicht gern gesehen und ehrlich gesagt stinkst du mir! Also rück schon deine Wertsachen raus, dann lasse ich dich vielleicht am Leben, dreckiger Elf!", pöbelte er ihn an. "Chuck, ist doch nur ein Junge. Ich denke es reicht wenn wir ihn ein bisschen verprügeln", riet sein Gefährte lachend.

Hochnäsig musterte Chuck sein Opfer und staunte immer wieder wie merkwürdig dieser doch aussah - seine leicht verzierte Rüstung, sein Umhang, seine Haare. Er trug komplett schwarz und zeigte bisher keine emotionale Regung auf sein Verhalten. "Was für ein Idiot.", dachte Chuck laut, aber sein Gegenüber reagierte nach wie vor nicht auf seine Forderungen.

"Ich hab gesagt du sollst mir deine Wertsachen geben! Oder bist du taub?", fauchte er dann etwas lauter und bedrohlicher. Langsam erhob der junge Halbelf, der bisher noch kein Wort gesagt hatte seinen Kopf und starrte die beiden Räuber an. Erst als man den Jungen in dessen kalte und gefühlsleere Augen sah, merkte man langsam das es vielleicht besser gewesen wäre, wenn man nichts gesagt hätte. Doch sein Gefährte ließ sich nicht einschüchtern und provozierte ihn einfach weiter, zog sogar sein Kurzschwert als der Junge noch immer nicht reagierte. Ein Fehler wie sich schnell herausstellte, denn plötzlich leuchteten dessen Augen auf und der dreiste Dieb spürte wie seine Luftröhre ohne sichtbare äußere Einwirkung zerdrückt wurde. Es war so als ob sich tausend Schlingen um seinen Hals wandten und ihn würgten. Panisch röchelte er vor sich hin und griff sich entlastend an den Hals. "Du stehst mir im Weg, Mensch!", erwiderte der Wanderer gefühllos. Mit dem Ende dieses Satzes brach das Genick des Diebes, der darauf tot zu Boden sackte. Wieder war optisch keine Einwirkung auf den Hals des Menschen zu sehen. Wimmernd kroch dessen verängstigte Gefährte daraufhin zurück. "Nein! Bitte lasst mich am Leben. Ich schwöre - ich stehle nie wieder. Ich mache alles was Ihr wollt, aber lasst mich am Leben.", flehte er. Abwertend blickte der schwarzhaarige Junge auf den schwachen Menschen hinab, dessen gebettele nichts half. Sekunden später pflasterte eine weitere Leiche den Weg des jungen Halbelfen, der den wenigen, die eine Begegnung mit ihm überlebt hatten, unter den Namen Sen bekannt war. Sein Ziel war die westliche Küste und nichts und niemand sollte ihn aufhalten.
 

Dank dem Pferd, welches Prinz Atrix bei sich hatte, ging Kyrens Reise relativ schnell voran. Die beiden Elfenkinder hatten bereits den dicht bewucherten Wald erreicht in dem Suldanessalar gut versteckt und behütet lag. Schließlich erreichten sie einen riesigen Baum, dessen Wurzeln allein mehrere Meter breit waren. Er reichte so weit in den Himmel das man nicht einmal dessen Spitze sah, egal wie sehr man sich auch anstrengte.

Nicht-Elfen wären erst gar nicht soweit gekommen, denn hunderte vom heimischen Baumgeistern schützten die Gegend vor ungebetenen Besuchern. Mal traten sie als Geister, mal als Monster auf und verbreiteten ständig unheimliche Geschichten über diesen Wald. Kyren und Atrix war allerdings entfallen das sie auf ihren Weg keinen dieser Wächter bemerkt hatten. Man kein ungutes Gefühl, denn der Duft der Heimat lockte bereits.

Hinter der riesigen Eiche, vor der sie nun standen, lag Suldanessalar. Mit Hilfe eines magischen Schlüssels, in Form einer kleinen Laterne, den der junge Elf bei sich hatte, verschaffte er sich und seiner Gefährtin zutritt zu der Elfenmetropole. Die uralte Pflanze gab bei der Berührung dieses Artefaktes einen kleinen Spalt inmitten seines Stammes frei und ebnete den beiden Elfen somit den Weg.

Von dort an waren es nur noch etwas mehr als fünfzig Stufen, die im inneren des riesigen Baumes nach oben führten, bis sie endlich wieder in ihrer Heimat waren. Am Ende des Ganges sah Kyren bereits das Tageslicht leuchten, was der Wald um sie herum bisher nahezu immer verschlungen hatte. Voller Freude sprintete sie die Treppen hinauf, woraus Atrix gleich ein Wettrennen machte und an ihr vorbeizischte. So war er schneller oben angekommen als Kyren, die mit jeden Schritt aufgeregter wurde.

Ihre Aufregung trübte sich schnell als ihr Gefährte plötzlich auf der letzten Stufe stehen blieb und nur langsam nach vorne schritt. Etwas verwundert und besorgt eilte sie ihm hinterher. Sie fragte sich ob ihn der wunderschöne Anblick Suldanessalars auch so faszinierte wie sie selbst. Als sie endlich zu ihm aufgeschlossen hatte, merkte sie jedoch schnell das sie sich gewaltig geirrt hatte. Genau wie Atrix selbst, kam sie völlig entsetzt zum stehen. Ihre Augen und ihr Mund waren weit aufgerissen, ihr Körper praktisch erstarrt als sie auf das Szenario vor sich blickte. Atrix ging es nicht anders, so dass er sich ein paar mal innerlich kneifen musste um zu glauben was er sah.

Suldanessalar war total zerstört, den Erdboden gleichgemacht und nur noch einige Rauchschwaden, die aus den vielen Trümmern aufstiegen, ließen an Zivilisation an diesen heiligen Ort erinnern. Eine Stadt, die sich auf und in den Bäumen des Waldes versteckt hielt, war zerstört worden - ohne ein Anzeichen einer Schlacht. Wohin man auch sah - nur Elend, Leid, Zerstörung und hunderte von Leichen. Überall wehklagten einige Überlebende unter den Überresten der Stadt hervor, ein Anblick der die jungen Elfen zutiefst schockierte. Vorsichtig drangen sie tiefer in das Stadtinnere vor, doch das Ausmaß der Zerstörung wurde nur noch schlimmer. Kyren konnte es sich nicht erklären was hier passiert war. Nicht einmal die Drow verfügten über das Potential solchen Schaden anzurichten. Von Sekunde zu Sekunde warfen sich ihr mehr und mehr Fragen auf. Wer oder was war in der Lage das sogenannte Elfenharz, aus dem fast alle Gebäude bestanden, zu zerstören, wo es doch zu den härtesten Materialen der Welt zählte?

Plötzlich packte sie ein weiterer Schock. "Der Baum? Was ist mit dem Baum des Lebens?", dachte sie leise in sich hinein. Hastig lief sie zu dem Gebäude das den Baum des Lebens beschützte. Die Gittertore, die früher nur wenigen Einlass gewährten, waren geschmolzen und das Gemäuer war ebenso zerstört wie der Rest der Stadt. Dabei schützten eigentlich die besten und stärksten Wachen den Baum des Lebens, der für das Elfenvolk extrem wichtig war. Er verfügte über ein schier unendliche Macht und verhalf den Elfen auch zu ihrer Langlebigkeit. Sollte er ebenfalls beschädigt oder gar zerstört sein würde dies das Ende eines ganzen Volkes bedeuten. Unter Tränen lief sie auf die Trümmer des heiligen Gebäudes zu. Der Baum lag unterirdisch was ihm Möglicherweise zu gute kam. Allerdings war der Zugang verschüttet und somit konnte man nicht in Erfahrung bringen wie es ihm ging. Plötzlich glitt eine blutige Hand an ihren Fuß entlang und machte auf dessen Besitzer aufmerksam. Verschreckt sah Kyren hinab und erblickte eine schwer verletzte Elfenwache unter einem Gesteinsbrocken liegen. "Lady Cyrissean ... ihr lebt? ...", ächzte der Wächter freundlich und zuckte kurz zusammen als ihn die Schmerzen ein weiteres mal überwältigten. "Was ist passiert? Wie geht es dem Baum des Lebens?", fragte sie aufgeregt und setzte sich neben ihn um einen Heilzauber auf den Krieger auszuüben. "Lasst gut sein, Prinzessin. Mich könnt ihr nicht retten. Dem Baum ist nichts passiert und ... Euch auch nichts. Gott sei Dank liegt er unterirdisch und wurde verschont. Ich bin so froh ... das es Euch gut geht. Kanzler Frey hat sich wohl doch geirrt.", gab er mit schmerzverzerrten Gesicht von sich.

"Ja ... aber ... wer oder was hat das getan? Die Drow?", hakte die kleine Elfe weiter nach. Kopfschüttelnd verneinte der Elf ihre Vermutung. "Da war eine Gestalt ... sie war auf einmal da ... niemand war ihm gewachsen. Es hat alles zerstört ... ohne auch nur einen Namen und Grund zu hinterlassen.", ächzte er mühevoll hervor. Bevor auch das letzte Lebenszeichen der Wache verstummte nannte sie noch ein wichtiges Detail. "Prinzessin! ... Hört ... Eure Eltern sind auf ... eine Insel westlich von Amn verbannt worden. Findet sie und rächt unser Volk. Möge Riffliane uns für unsere Sünden vergeben ..."

Auch die Tränen des Mädchens schafften es nicht dem Mann sein Leben zu retten. Verzweifelt schlug sie auf den Boden ein, vor Trauer über soviel Leid.

Einen Moment später kam Prinz Atrix angelaufen. In seinen Schlepptau hatte er drei Gestalten die die kleine Elfe sicher nicht erwartet hätte. "Kyren!", rief er und machte sie auf sich und seine Begleiter aufmerksam. Verwundert wendete sie sich ihnen zu, denn dort boten sich ihr tatsächlich Jason und Zelda in Begleitung eines elfischen Hofmagiers, der sie früher eine Zeit lang in der Kunst der Magie unterrichtet hatte.

"Jason ... Zelda ... seid ihr das wirklich? Was macht ihr denn hier?", fragte sie erstaunt. Demütig setzte sich Jason auf einen Stein und senkte sein Haupt. "Es tut mir Leid, Kyren. Ich wünschte unser Wiedersehen wäre unter anderen Umständen zustande gekommen. Dieser Elfenmagier hier, hat sich davon teleportieren können und wollte uns um Hilfe bitten, aber als wir ankamen war bereits alles zerstört und dieses Wesen was hierfür verantwortlich war, war verschwunden.", erklärte er recht niedergeschlagen. Ein weiterer, nur leicht verletzter, Elf stieß ebenfalls zu der kleinen Gruppe hinzu und salutierte vor dem Elfenmagier. "Magistrat Hito, es tut mir Leid Euch sagen zu müssen das Kanzler Frey tot ist. Nach einer ersten Zählung sind etwa 70 % der Bevölkerung verstorben. Der Rest ist leicht bis schwer verletzt.", berichtete er.

Trauernd senkte der Magier seinen Kopf und dachte in sich hinein. Zwar war er als Ranghöchster Elf der Monarchie nun zwischenzeitlicher Führer seines Volkes, aber er war kein Mann der nach Macht strebte, sondern nach Wissen. Er fragte sich über was er nun noch regieren sollte wo doch alles zerstört war. Sein Hoffnungsvoller Blick fiel auf seine ehemalige Schülerin und Prinz Atrix, der auch sehr trauerte, da es von seinen Eltern und verwandten noch kein Lebenszeichen gab. Trotzdem waren die beiden die einzige Zukunft die ihr Volk nun hatte.

Zur Überraschung aller trat in genau diesen Moment ein weiterer Gast aus den Rauchschwaden hervor. Er war scheinbar an der rechten Schulter verletzt und humpelte ein wenig. Kyrens Augen weiteten sich als sie die elfische Gestalt sah die da auf sie zuschritt, denn die dunkle Kleidung des Jungen war mit Adamitstaub übersäht. Adamit war der Stoff den die Dunkelelfen für ihre Waffen und Rüstungen benutzten, der unter Tageslicht aber zu Staub zerfiel. Die Drow wollten damit erreichen das niemals ein Hochelf in den Besitz ihrer Schmiedearbeiten kommen würde. Seine dunkle Haut war das letzte fehlende Indiz dafür das es sich bei den Neuankömmling um einen jungen Drow handelte, der einen Weg in die Hochelfenstadt gefunden hatte. Erschöpft ging er Nahe der Gruppe zu Boden. "Ihr also auch ...", sprach er mit schmerzverzerrter Mine. Rasch eilte man zu ihm zu Hilfe, auch wenn die kleine Elfin ihm einen gehörigen Sicherheitsabstand entgegenbrachte.

"Wartet! Tötet mich nicht. Dieses Wesen was das hier getan hat ... war vor einigen Tagen auch bei meinem Volk im Unterreich ... es ist alles zerstört ... genau wie jetzt bei euch ... es war schrecklich. Ich habe es gesehen ... dieses Ding. Es hatte die Form eines Menschen ... aber es war kein Mensch ... kein Mensch kann so etwas ... Ich habe versucht Euer Volk zu kontaktieren ... euch zu warnen, habe aber eure Stadt nicht gefunden. Nun bin ich wohl zu spät. Aber hört zu ... es wollte nach Westen ... es ist unterwegs nach Westen. Es will über das Meer und dort irgendetwas finden. Irgendein Buch. Amaunator ... das Buch des Amaunator.", ächzte er mit letzter Kraft auf allen vieren knieend heraus, bevor er unter der Anstrengung das Bewusstsein verlor und zu Boden ging.
 

Einige Zeit später beriet man in einen provisorisch eingerichteten Lazarett das weitere Vorgehen. Für Kyren war der Fall klar, denn schließlich war er ein Dunkelelf, jemand den man nicht trauen sollte.

"Nein! Wir dürfen ihm nicht vertauen! Er ist ein Drow! Drow sind böse und verschlagen! Was wenn es eine Falle ist?", warf sie ängstlich in eine Diskussionsrunde ein. Beruhigend streichelte ihr der Magistrat über den Kopf und legte ein sanftes Lächeln auf. "Keine Sorge. Ich spüre das er die Wahrheit sagt. Ich denke wir können seinen Worten vertrauen.", sagte er und richtete seinen Blick auf den Drow, der noch schlummernd auf einem Bett lag. Magistrat Hito verstand durchaus das sie eine panische Angst vor der dunklen Elfenrasse hatte und deshalb Bedenken äußerte, aber dieser Junge war anders. "Seid Ihr Euch sicher?", fragte sie zweifelnd nach, worauf der Blick des alten Elfen auf die schwarzen Haare des Fremden fiel, die mit farbigen Strähnen durchzogen waren. "Ja, absolut. Seht, seine Haare sind schwarz - höchst ungewöhnlich für einen Drow. Wahrscheinlich ist er kein reinrassiger Dunkelelf. Ich sehe auch kein Symbol eines angesehenen Drowhauses an seiner Kleidung. Ich schätze er ist bei seinem Volk nicht mehr Wert als übliche Haussklaven. Damit zählt er mit zum Abschaum seiner Rasse und hätte kein Grund für sein Volk zu lügen, geschweige denn ihm treu ergeben zu sein.", erzählte er während er den jungen Drow musterte. Dennoch blieb die Stimmung gedrückt, denn um näheres zu erfahren müsste man warten bis er wieder erwachen würde.
 

Es dauerte noch einige Zeit bis er seine Augen wieder zu öffnen begann. Er wirkte etwas überrascht, denn die Hochelfen, die eigentlich mit ihm verfeindet sein müssten, hatten ihn offenbar geholfen und gerettet. Sein Blick wanderte zu seiner Schulter, die wieder voll verheilt war und er fragte sich schon ob er noch träumte.

Lächelnd begrüßte Zelda den Gast und beugte sich zu ihm herunter. "Na, geht es wieder?", fragte sie höflich, worauf er erst bemerkte das er gar nicht alleine war. "Ja, es geht mir gut ... ehm ... danke.", erwiderte er erstaunt über die Gastfreundschaft. Vorsichtig richtete er sich wieder auf und klopfte sich ein wenig Adamitstaub von der Kleidung. "Wie heißt du?", fragte Kyren neugierig und reichte ihm etwas zu Trinken hin. "Ähm ... meine Name ist Jáin - Jáin Hazard.", antwortete er leicht verlegen, denn so viel Freundlichkeit hatte er gar nicht erwartet. Geschockt entglitt ihr die Wasserflasche als sie seinen Namen vernahm, so dass sie ungebremst zu Boden fiel. Auch Jason stand mit weit aufgerissenen Augen da, denn der Nachname des Jungen machte ihm große Sorgen. "Habe ich etwas falsches gesagt?", wunderte er sich, als er die entgeisterten Blicke bemerkte die sich auf ihn richteten. "Sagtest du Hazard? Bist du mit vielleicht mit Leath Hazard verwandt?", fragte Zelda vorsichtig. Sollte das Schicksal einen Verwandten des Drows zu ihnen geführt haben, der so viele unschuldige Leben auf dem Gewissen und sich sogar einen Dämon verschrieben hatte? Jáins Mimik ließ böses erahnen ...



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