Titel: Vom Suchen und Finden
Autorin: Sirius-san
Warnung: Kitsch, Kitsch, Kitsch und nochmal Kitsch... ich kenne keine Geschichte, die fieser überzuckert ist als diese. Rosamunde Pilcher wäre stolz auf mich. Wahrscheinlich müssen die beiden Schokohasen, die ich während dem Schreiben gekillt habe, negative Auswirkungen auf die Story gehabt haben...
Warnung, die 2te: OOC und zwar en masse
Rating: PG
Pairing: Zorro x Sanji (mal ehrlich... wer hätte etwas anderes erwartet?)
Disclaimer: Keine der in dieser FF auftauchenden Figuren gehört mir... alles gehört einzig und allein Eiichiro Oda und ich mache kein Geld damit.
Kommentar: Die Geschichte ist so kitschig, dass ich sie eigentlich zu Weihnachten hätte schreiben sollen .___. Aber Ostern passt auch. Natürlich bin ich mal wieder ewig spät demit fertig geworden, von dem her muss sie halt nachgeliefert werden, aber vielleicht wirkt sie auch jetzt noch ganz gut.
Widmung: Diese FF ist zum einen allen gewidmet, die wie ich über Ostern wieder einmal viel zu viel Schokolade gegessen haben und zum anderen allen, die ich gern habe. Primär dürfte es sich dabei um folgende Individuen handeln: Aja (beloved wife, friend and beta-reader), mein Manda (^_^), dat Dark-Schaf (der Vorschuss für deinen Geburtstag), Ricki (meine Süße >.<), meine liebe Satra ( <3 ) und Morwen (während dem hundersten Lesen deiner FF vom Geisterschiff, ist mir die Story hier eingefallen ^_^V) und ein Haufen Leute, die teuer für ihre Anonymität gezahlt haben und deswegen hier nicht genannt werden.
Kommentare werden gerne entgegen genommen *mit Zaunpfahl wink*
(PS vom Beta: für eventuell noch vorhandene Rechtschreibfehler wird nicht gehaftet, da das Rechtschreibproggie sowie das Beta total überzuckert sind.)
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"Vorsichtig!"
"Ja, ich bin vorsichtig", entgegnete Zorro barsch und schnaubte verächtlich.
Natürlich war das ganze Sanjis Idee gewesen... nur warum in aller Welt hatte er sich dazu überreden lassen?
"Zorro, wenn du jetzt nicht vorsichtiger bist, hast du gleich meinen Fuß in der Fresse und... PASS AUF!"
Der Schwertkämpfer lehnte sich zurück und sah Sanji genervt an.
"Was habe ich JETZT bitte wieder falsch gemacht?"
"Die fehlt einfach das Fingerspitzengefühl für so etwas", stellte Sanji fest. "Du hast ja noch nicht einmal die Theorie verstanden...komm, ich zeig dir wie es geht."
"Vergiss es, ich mach das jetzt!"
Sanji stöhnte und strich sich entnervt eine verschwitzte Ponyfranse aus dem Gesicht.
"Du bist echt anstrengend, weißt du das eigentlich?"
"Beschwer dich", grummelte Zorro als Antwort, "DU wolltest doch unbedingt, nicht?"
Sanji zuckte mit den Schultern und lehnte sich etwas nach vorne, um zu sehen, was Zorro machte.
"Na bitte, es geht doch", sagte er zufrieden. "Und jetzt... am besten hier..."
"Danke, ich bin nicht blöd!", fuhr Zorro ihn an und senkte seinen Kopf.
"Tsstss... wer wird denn gleich ausfallend werden?"
"Klappe!", nuschelte Zorro mit vollen Mund.
"Ho, vorsichtig, verschluck dich nicht!", lachte Sanji beim Anblick des anderen. Zufrieden lehnte sich der Koch zurück und beantwortete Zorros finstere Blicke mit einem übertrieben strahlenden Lächeln.
Die Runde ging eindeutig an ihn... er hatte Zorro gebändigt, gezähmt, ihn dazu gebracht, das zu tun, was er sagte... auch wenn er sich noch nicht vollkommen sicher war, ob er das ganze im Endeffekt überleben würde...
"Hah, sachte! Ah, Zorro, v-...!"
Mit einem überlegenen Grinsen sah Zorro ihn an und wischte sich über den Mund.
"Was lange währt, wird endlich gut", seufzte Sanji und ließ sich bedeutend entspannter nach hinten sinken.
"Ich weiß gar nicht, was alle so toll daran finden, es ist irgendwie widerlich", bemerkte Zorro und wischte sich noch einmal über den immer noch klebrigen Mund.
Sanji zuckte mit den Schultern und beäugte Zorro skeptisch. "Und jetzt...toll, hier ist alles verklebt... egal, geh- nein, warte, ich mach's schon..."
Als Sanji aufstand, um zum Waschbecken zu gehen, spielte Zorro zum wiederholten Male mit dem Gedanken, einfach das Weite zu suchen... aber irgendetwas hinderte ihn daran... er hätte sich gar nicht erst darauf einlassen sollen...
"Komm schon, Zorro, das macht doch Spaß!", fiepte Chopper neben ihm. Zorros Augenbraue zuckte verdächtig... wo war er nur gelandet?
Er saß hier mit seiner gesamten Crew am Küchentisch und blies Eier aus!
Hallo? Wie alt waren sie eigentlich?
Chopper neben ihm war bestimmt schon bei seinem siebten Ei, denn - hurra! - sie bliesen diese Cholesterin-Schleudern nicht nur aus, nein, sie bemalten sie auch noch! Das hatte er das letzte Mal als Kind gemacht, und selbst da hatte er es aus dem einfachen Grund gehasst, dass er ums Verrecken nicht malen konnte und schon gar nicht auf ein Ei!
Lysop, der neben Chopper saß, wies allerdings schon die ersten Ermüdungserscheinungen auf, da er nicht nur seine Eier, sondern auch die von Nami und Robin ausgeblasen hatte, die sie ihrerseits nun bepinselten.
Zorro rechnete jeden Moment damit, dass Lysop ohnmächtig auf dem Küchentisch zusammensank.
Gegenüber von ihm war Ruffy gerade dabei, sein fünftes Ei auszupusten.
"Blasen, Ruffy, nicht saugen", bemerkte Zorro trocken. Er wollte für ihren Captain nur hoffen, dass die Dinger keine Salmonellen hatten.
"So, hier." Sanji hielt ihm sein ausgeblasenes und sauber gespültes Ei unter die Nase.
"War's das jetzt?", fragte Zorro genervt.
"Du musst es noch anmalen."
"Vergiss es!"
"Komm schon, so schlimm ist es auch nicht... außerdem..."
"Ich will nicht!"
"Gut...okay... dann mal ich es an, halt fest!" Mit diesen Worten drückte Sanji ihm das Ei in die Hand, griff anschließend zum Pinsel und tunkte ihn in die rote Farbe. Er rückte näher an Zorro heran, drehte dessen Hand am Handgelenk in die für ihn geschickteste Position und hielt ihn auch weiterhin dort fest, um eine eventuelle spontane und gewohntermaßen hirnrissige Aktion seitens Zorro zu vermeiden.
Zorro wollte sich im ersten Moment losschütteln, aber irgendetwas hinderte ihn daran. Es war seltsam... es war dasselbe, was ihm das ganze eigentlich eingebrockt hatte.
Vielleicht hätte er heute morgen einfach seine Klappe halten sollen, als Sanji über und über mit Eiern beladen auf das Schiff kam.
Zorro hatte gerade geschlafen, als er hörte, wie jemand über das Deck stolperte.
Desinteressiert öffnete Zorro ein Auge einen Spalt weit und sah, dass Sanji eher schlecht als recht die Reling hinuntergesprungen war und nun mit einer immer weiter einreißenden Tüte Richtung Kombüse steuerte.
Seufzend erhob sich der Schwertkämpfer und griff gerade noch rechtzeitig nach dem einem Ende der Tüte, als auch schon der Henkel selbiger vollkommen abriss und sich verabschiedete.
"Willst du uns vergiften oder wozu brauchst du die?", fragte Zorro skeptisch und betrachtete die Tüte. Er war noch nie gut im Schätzen gewesen, aber sollten sich in dieser Tüte weniger als fünfzig Eier befinden, dass fraß er einen Besen samt Putzfrau!
"Es ist Ostern, falls du es nicht bemerkt haben solltest... hilf mir, sie in die Kombüse zu tragen."
Und erstaunlicherweise tat Zorro das auch kommentarlos. Seit Sanjis Geburtstag waren die Dinge zwischen ihnen unangenehm seltsam geworden und Zorro konnte noch nicht einmal sagen, woran es genau lag.
Vielleicht an diesem dämlichen Grünzeug, das er Sanji geschenkt hatte? Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, ihm überhaupt IRGENDETWAS zu schenken, aber Sanji hatte einige Tage vor seinem Geburtstag zusammen mit Chopper über eine Pflanze diskutiert, die in vielen Küchen stand, da der Saft der Blätter angeblich gut gegen Verbrennungen wäre oder wasauchimmer... Zorro hatte nur mit einem Ohr zugehört und eigentlich nur mitbekommen, wie Sanji sich selbst bemitleidete, da er versäumt hatte beim Verlassen des Baratié einen Ableger von dem Grünzeug mitzunehmen.
Nur drei Tage später war Zorros Schicksal besiegelt. Er hatte den Weg von der Kneipe zurück zum Hafen, in dem die Flying Lamb an dem Tag lag, unnötig verlängert, da er sich einmal wieder verlaufen hatte.
Wenn es aber etwas gutes an der Inselgruppe, durch die sie gerade hindurchschipperten, gab, war es die Tatsache, dass zum einen der Lockport weniger als einen Tag zum Aufladen brauchte und dass man zum anderen stets irgendwie zum Hafen kam, da die Inseln wie gesagt nicht gerade immens groß waren.
Zorro war sich sicher, schon fast am Schiff zu sein, als er auf einmal auf einer Terrasse des Hauses, an dem er gerade vorbeiging, diese verdammte Pflanze sah. Und nein, nicht nur eine, sondern mindestens zwanzig davon!
Alle fein säuberlich in einem Blumenkasten eingepflanzt.
Zorro war sich sofort sicher, dass es die gesuchte Pflanze war, denn obwohl es dunkel war, war die unverkennbare Hässlichkeit dieses Gewächses nicht zu übersehen.
Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts und bevor er wirklich darüber nachgedacht hatte, was zur Hölle er eigentlich tat, hockte er schon auf der Terrasse und buddelte eines dieser Scheißteile aus.
Er stach sich dabei alle zehn Finger vollkommen blutig, da die Pflanze am Strunk und an der Unterseite einiger Äste Dornen hatte, die er wegen der Dunkelheit erst bemerkte, als er mitten rein fasste.
Danke auch.
Er wollte gar nicht wissen, in was genau er da eigentlich buddelte, als er ein wenig Erde aus dem Kasten in einen der viel zu großen Plastikblumentöpfe füllte, die wohl eigentlich einmal fürs Umtopfen gedacht waren.
Als Krönung durfte er dann noch vor dem Kampfdackel der Familie flüchten, die anscheinend auch endlich einmal auf Zorros nächtlichen Überfall aufmerksam geworden waren und sogleich Hasso auf ihn losließen.
Da Zorro bezweifelte, dass er mit den Dornen in den Fingern seine Schwerter besonders gut halten konnte, beschloss er, die ganze Sache mit einer spontanen Flucht zu verkürzen.
Nach einer Stunde Dauerlauf hatte dann auch er die Flying Lamb wiedergefunden und verbannte das gottverdammte Gestrüpp sogleich in seinem Kleiderschrank, bevor er sich von Chopper verarzten ließ.
Am Morgen des zweiten März zögerte er dann doch, das Grünzeug an Sanji zu verschenken. Nicht, dass er es selbst behalten wollte, nein, er war froh, wenn das hässliche Teil endlich aus seinem Schrank draußen war, aber es war ihm unangenehm, Sanji vor den Augen aller anderen etwas zu schenken.
Aber andererseits konnte er die Pflanze auch nicht einfach über Bord werfen, da er sich seine Finger ansonsten für rein gar nichts zerstochen hatte und außerdem hatte er vor einigen Tagen Sanji etwas an den Kopf geworfen... dass er vielleicht nicht hätte sagen sollen.
Und seitdem herrschte zwischen ihnen Funkstille. Sanji ignorierte ihn vollkommen und Zorro stand kurz vor dem Nervenzusammenbruch.
Warum eigentlich?
Vielleicht, weil er davor noch nie gesehen hatte, dass Sanji wirklich verletzt von dem wurde, was er sagte?
Er hatte diese mit Dornen bestückte Killerpflanze ja nur aus dem Grund geholt, weil er Sanji zeigen wollte, dass er ihm nicht vollkommen egal war...
Noch nie hatte ein Streit dermaßen an ihm genagt...
Sanji hatte Zorro in voller Lautstärke angebrüllt und ihm einen Haufen Vorwürfe gemacht.
Okay, es war nicht nett gewesen, was Zorro ihm zuerst an den Kopf geworfen hatte. An genaue Einzelheiten wollte sich Zorro gar nicht mehr erinnern... er wusste nur, dass er unter anderem gesagt hatte, dass Sanji ihm egal war und dass es ihm auch egal wäre, wenn er verrecken würde... gut, er selbst war etwas missgelaunt an dem Tag und Sanji war eigentlich nur wieder dazu da, um seine Laune an ihm auszulassen.
Bisher hatte das auch immer wunderbar geklappt, aber dieses Mal...
Besonders gut erinnerte sich der Schwertkämpfer noch an den Part, als Sanji ihm vorgeworfen hatte, dass er alleine die andauernden Streitereien herausfordern würde.
Alles weitere, über seine angebliche Niveaulosigkeit und die Unfähigkeit, gesittet und normal mit seinen Mitmenschen umzugehen, blendete Zorro aus.
Es stimmte schon, dass Sanji um einiges freundlicher, umgänglicher und offener ihm gegenüber geworden war. Und natürlich war es ihm selbst erst dann aufgefallen, als es Sanji ihm sozusagen auf dem Silbertablett serviert hatte... Zorro hatte davor noch nicht einmal im entferntesten darüber nachgedacht, da es ihm schlichtweg nicht aufgefallen war.
Er war immer noch nicht darauf gekommen, warum in aller Welt er sich überhaut den Kopf zerbrach, beziehungsweise, was es war, dass an ihm fraß.
Reizend.
Wo war der nächste Psychiater?
Am Abend hatte Zorro sich immer noch nicht durchgerungen, auch wenn er wusste, dass er so langsam einmal wirklich handeln sollte. Heute war die Chance, Sanji hatte einzigartig gute Laune.
Er wusste, dass der Koch vor seiner Nachtwache im Krähennest stets noch eine Tasse Kaffee in der Kombüse trank.
Kurz bevor seine eigene Wache eigentlich fertig war, stieg Zorro den Mast hinunter und schritt zur Kombüse, in einer Hand fest das Pflänzchen umklammert.
Als sich die Tür zur Schiffsküche öffnete blickte Sanji kurz über seine Schulter und brühte dann ungerührt weiter seinen Kaffee auf.
"Ich werde dich gleich ablösen... zwei Minuten noch."
Zorro räusperte sich.
Hallo? Wo war bitteschön sein Mut? Es ging hier um nichts weiteres, als einem Freund sein Geburtstagsgeschenk zu überreichen. Weswegen machte er dann so einen Stress?
Er räusperte sich wieder und setzte zum Sprechen an.
Einmal, zweimal... dreimal... verdammt, was bitteschön sollte er schon groß sagen?!
Sanji hatte sich unterdessen ganz zu ihm umgedreht und blickte ihn zweifelnd an. "Geht's dir gut?"
Erneut musste das Grünzeug in Zorros Hand einen tödlich festen Griff ertragen, da streckte er es endlich Sanji entgegen.
"Alles gute zum Geburtstag."
Okay, an Zorro war sicherlich kein großer Redner verloren gegangen.
Sanji hob eine Augenbraue und blickte verwirrt auf Zorros Geschenk.
"Wie... das ist... für mich?"
"Natürlich... du hast doch heute Geburtstag, oder?"
Sanji sah kurz auf die Uhr. "Falsch. Ich hatte gestern."
Zorro verdrehte die Augen. "Schrecklich. Nimmst du es trotzdem?"
Nachdrücklich hielt er ihm das Gewächs entgegen.
"Na... ähm.. warum... ich meine, danke..." Vorsichtig nahm Sanji den Blumentopf und beäugte das Pflänzchen skeptisch. Es war offensichtlich, dass er nicht wusste, wie er die Situation einstufen sollte.
"Woher...?"
"Du hast dich mit Chopper darüber unterhalten..."
"Nein, ich meine, woher hast du..."
"Pass auf", unterbrach Zorro ihn, "das verdammte Ding hat ziemlich üble Dornen."
Nun starrte ihn Sanji vollkommen entgeistert an. Wäre Zorro die Situation nicht so ernst gewesen, hätte er alles für ein Foto von Sanjis entgleisten Gesichtsausdruck gegeben.
"Ich dachte, du freust dich vielleicht und... ja... man wird ja nicht immer zwanzig und außerdem... ich... es... wir sind doch..."
Zorro zweifelte angesichts des Sondermülls, den er gerade von sich gab, heftig an seiner geistigen Verfassung. Er plapperte noch einige unzusammenhängige Satzteile und verstummte dann ganz.
Immerhin hatte Sanji nun seine Stimme wiedergefunden. "Deswegen sind deine Finger so zerstochen...", sagte er mehr zu sich selbst.
Gut, Zorro gab ja zu, dass die Ausrede, er sei in einen Rosenbusch gefallen, nicht das Gelbe vom Ei war.
"Na, als ich die Pflanze gesehen habe, musste ich an dich denken und...", Zorro brach ab.
Alles weitere geschah in Sekundenschnelle.
Bevor Zorro wirklich realisieren konnte, was geschah, hatte er Sanji auch schon am Hals.
Zwei Arme schlangen sich um seinen Oberkörper und drückten ihn fest gegen den Körper des Kochs.
Er fühlte Sanjis Hände auf seinem Rücken und spürte dessen warmen Atem in seinem Nacken. Sein Körper schmiegte sich eng an Zorros.
Erst als sich Sanji wieder von ihm löste, merkte er, dass er die Luft angehalten hatte. Selbst jetzt wagte er kaum zu atmen, geschweige denn, sich zu bewegen.
Der Koch wich einen Schritt von Zorro zurück und sah ihm in die Augen, seine Hände auf den Oberarmen des anderen ruhend.
Und Zorro konnte nichts weiter tun als in Sanjis Augen zurückzustarren. Immerhin hatte der seine Todesblicke der letzten Tage abgelegt und lächelte ihn endlich wieder an.
Doch dieser Blick, den Zorro so gar nicht deuten konnte, verunsicherte ihn ziemlich.
Nach einer kurzen Weile, die Zorro wie eine Ewigkeit vorkam, rührte sich Sanji endlich.
"Danke", flüsterte er und wand seine Aufmerksamkeit nun seinem Geschenk zu.
Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass Zorro nicht einschlafen konnte.
Hatte er sich bezüglich seines Gedankenchaos' eine Besserung erhofft, so war diese Hoffnung gerade elendig zu Grunde gegangen.
Und nun?
Nun saß er neben Sanji und bemalte Ostereier.
Oder sagen wir genauer... er hielt das Ei und Sanji verkünstelte sich an ihm. Zorro brauchte seine gesamte Konzentration, um zu verhindern, dass seine Hand zitterte. Guter Gott, er betete nur, dass Sanji nicht merkte, wie nervös er war!
Aber der schien vollkommen abgelenkt von seiner Malaktion zu sein. Seit einer ganzen Weile pinselte er nun schon auf einem Flecken herum, aber mit einem Mal, rückte er ein ganzes Stück näher an Zorro heran, drehte dessen Hand gleichzeitig noch ein bisschen, um auch noch einen anderen Teil bemalen zu können.
Zorro wusste kaum, wie er seine Nervosität noch verbergen sollte. Er biss sich fest auf die Lippe, als Sanjis Hand um sein Handgelenk fuhr, um es an einer anderen Stelle festzuhalten und seine Hand gleichzeitig so vorsichtig drehte.
Das war... vollkommen.... inakzeptabel!
Er war diese Art von Umgang mit Sanji nicht gewöhnt. Normalerweise näherte Sanji sich ihm nur, um ihn zu verkloppen und bisher hatte Zorro wirklich geglaubt, jede Art von Sanftheit wäre für Nami und Robin reserviert...
Als der Koch schließlich ganz zu ihm rückte, wäre Zorro fast rückwärts von der Küchenbank gekippt.
Wie war das?
Er war diese Art von Umgang mit Sanji nicht gewohnt?
Okay, diese Aussage sollte man nun mit mindestens zehn Ausrufezeichen versehen, unterstreichen und rot umranden.
Denn verdammt... machte das der Kerl eigentlich absichtlich?
Sie saßen nun, eng beieinander, Oberschenkel an Oberschenkel, und zu allem Übel lehnte sich Sanji noch ein Stückchen zu ihm hin, so dass sich nun auch ihre Schultern berührten.
Zorro beobachtete Sanji skeptisch aus dem Augenwinkel. Aber zu seiner Überraschung fand er kein amüsiertes Grinsen, da inzwischen selbst Sanji aufgefallen sein dürfte, dass ihr Körperkontakt Zorro nahe an einen epileptischen Anfall brachte, sondern er sah, dass der andere ganz einfach weiter pinselte, als sei nichts gewesen.
Und er kapierte rein gar nichts mehr. Hätte man sie vor zwei Monaten in die Kombüse gesetzt und gezwungen, zusammen Ostereier auszublasen und anzumalen, hätte man sie am Karfreitag wahrscheinlich auch in einer Höhle bestatten können...
Aber jetzt... jetzt....
Sanji hatte ihn noch nicht einmal getötet, als er das vierte Ei zerquetschte. Gut, wahrscheinlich bekam er am Oberarm einen ordentlichen blauen Fleck, da Sanji ihn für jedes der vier kaputten Eier dort einen Hieb verpasst hatte.
Sanji wechselte den Pinsel. "Blaue Punkte?", fragte er.
"W...wie?"
"Was du von blauen Punkten hältst, fragte ich", wiederholte Sanji ruhig und sah Zorro fest in die Augen. Der Schwertkämpfer hatte das dumme Gefühl, dass er im Moment total lächerlich aussah, da er ihn einfach schweigend anstarrte.
Blaue Punkte?
Was fragte er IHN, wie er sein verdammtes Ei anmalen sollte?
Der sollte sich sein Ei und seine blauen Punkte sonst wohin schieben... sollte er doch verrecken, die blauen Punkte waren genauso scheiße wie er und dieses verdammte rote Ei war sowieso total weibisch.
"Blaue Punkte wären gut, denke ich", antwortete Zorro.
Der andere lächelte und punktete sein Ei.
Bravo, das war der komplette Sieg nach Punkten, Zorro! Der Schwertkämpfer knirschte mit den Zähnen. Vielleicht sollte er sich das nächste Mal einfach erdolchen... und Sanji gleich dazu!!
Er war so verdammt seltsam.
Und Zorro brachte es nicht einmal jetzt über das Herz, ihn irgendwie zu ärgern. Wie leicht könnte er einfach zudrücken und das Ei in viele kleine Kalkschalenreste zerlegen. Oder ihn einfach wegschieben, oder einfach das Weite suchen... Aber... wenn er ehrlich war, würde er einen Teufel tun, denn er wollte Sanji nicht noch einmal verletzen... er hatte Angst, dass...dass...
Eine wohlbekannte Stimme holte ihn aus seinen Gedanken zurück.
"Ihr seid heute ja richtig handzahm."
Oh, Nami... vielen Dank für das Wort zum Karfreitag.
Synchron hoben Zorro und Sanji die Augenbrauen und sahen fragend zu Nami und Robin.
"Stimmt eigentlich", stimmte Robin zu.
"Nicht eifersüchtig sein, Nami-Schatz", flötete Sanji, während Zorro beschloss, die Sache einfach auszuschweigen.
Kurz verspürte er den Drang, das Ei doch zu zerdrücken, aber er lies es doch bleiben.
Die Wahrheit war... Sanji hatte geweint.
Kurz vor seinem Geburtstag, als Zorro und er sich so gezankt hatte wie nie zuvor... und Zorro kam sich so lächerlich dabei vor, aber das hatte ihn zutiefst erschüttert. Er hatte zuvor noch nie Bekanntschaft mit Sanjis emotionaler Seit gemacht, und jetzt da er sie kennen gelernt hatte, wollte er eine erneute Konfrontation möglichst vermeiden.
Es war nachdem er behauptet hatte, Sanji wäre ihm vollkommen egal...
Zorro war mit einem Mal gegen die Wand der Kombüse gedrückt worden und wollte gerade zum Schlag ausholen, als er Sanjis verdächtig glitzernden Augen sah.
Er hielt inne und konnte nichts tun, auch nicht als Sanji ihn seinerseits anbrüllte oder als er dann einfach aus der Küche stürmte.
Und dann umarmte er ihn, als sei nichts gewesen...
Sanji hatte ihm inzwischen das Ei aus den Fingern genommen und legte es zum Trocknen.
Dann nahm er ein frisches und hielt es Zorro entgegen.
"So... noch einmal... für mich."
Und Zorro hätte schwören können, dass sein Lächeln und der katzenähnliche Ausdruck in seinen Augen pure Absicht waren...
Am Abend sah das Schiff wirklich... österlich aus...was zur Folge hatte, dass Zorro zu seiner Nachtwache übervorsichtig über eine Girlande aus Zweigen klettern musste, die mit einigen Eiern und ähnlichem Zeug geschmückt und seiner Meinung nach ziemlich unvorteilhaft platziert war.
Aber zu seiner Verwunderung überlebte aller Schmuck sowohl seinen Aufstieg in die Takelage, als auch den Rückweg zurück aufs Deck.
Sanji war in dieser Nacht zu spät dran, aber da Zorro Licht in der Küche brennen sah, vermutete er, dass der Koch über seine Tasse Kaffee hinweg, die Zeit einfach vergessen hatte. Oder er hatte noch ein ungeschmücktes Eck gefunden... erstaunlicherweise hatte gerade er sich als emsigster Schmücker von allen erwiesen. Sehr zu Freude Ruffy, der das ganze tatkräftig unterstütze und sogar die Gallionsfigur der Flying Lamb nicht verschont hatte, geschweige denn das Schlafzimmer oder das Bad...
Als Zorro die Kombüse betrat, stand Sanji am Herd und werkelte irgendetwas.
"Deine Schicht hat angefangen."
Der Angesprochene drehte sich um und lächelte Zorro entschuldigend an.
"Ich komme gleich."
Konnte Zorro eigentlich jemand erklären, seit wann Sanji ihn anlächelte? Wahrscheinlich seit dem Zeitpunkt, seit dem er auch so freundlich ihm gegenüber geworden war.
Zorro war reif für die Klinik... so langsam bereitete ihm das ewige Nachdenken Kopfschmerzen!
Als er gerade wieder gehen wollte, bemerkte Zorro, dass Sanji ein Blatt dieser potthässlichen Pflanze in der Hand hielt... nein besser gesagt, er hielt es an seine Hand.
Nach Sekunden des detektivischen Nachdenkens, fragte er ihn, ob er sich verbrannt habe und deutete erklärend auf das Pflanzenblatt.
Sanji nickte. "Ist aber nicht weiter schlimm... ich war eben nur eine Sekunde unaufmerksam und da habe ich mir etwas heißes Wasser über die Hand geschüttet..."
Zorro konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass Sanji beim Kochen unaufmerksam war... eher gab es einen kalten Tag in der Hölle....
"Wirkt das überhaupt?"
Wieder nickte Sanji. "Wir hatten die Pflanze auch im Baratié...", er lachte kurz auf, "...die Neulinge haben sie geliebt!"
Zorro grinste schief. Sanji sah Zorro über seine Schulter hinweg an und winkte ihn zu sich.
"Du musst einfach ein Blatt in der Mitte durchbrechen und schon kommt diser Pflanzensaft raus, schau", erklärte er ihm und brach eines der fleischigen Blätter. "Die Pflanze ist unter Köchen ziemlich beliebt...", murmelte er und blickte gedankenverloren auf das Pflänzchen, während er mit dem Daumen unaufhaltsam über ein Blatt strich.
Schließlich hob er den Blick. "Wie gut, dass ich jetzt eine habe!"
Zorro schluckte.
Themawechsel.... sie brauchten ganz schnell ein anderes Thema....
"Du scheinst Ostern ziemlich zu mögen, oder?", fragte Zorro, als er seinen Blick durch die Kombüse schweifen ließ, die wie der Rest des Schiffs ordentlich geschmückt war.
"Hnn..", machte Sanji, "da, wo ich aufgewachsen bin, war Ostern gleichzeitig auch noch das traditionelle Fest zum Frühlingsanfang. Im North Blue ist der Winter ziemlich heftig, und wenn zu Ostern der Schnee endlich schmilzt, gibt's eine ordentliche Feier." Er grinste und entsorgte das Pflanzenblatt. Anschließend kramte er nach einer Zigarette. Nachdenklich sah er einen Augenblick aus dem Fenster, als müsse er zuerst seine Gedanken sortieren, bis er schließlich wieder anfing zu sprechen.
"Ostern war bei uns ein Fest, das wirklich alle gefeiert haben...", murmelte er, als er seine Zigarette anzündete. "So ein Tag für alle... und der Tag der Legenden... damals habe ich auch das erste Mal vom All Blue gehört", sagte er und grinste.
"Es war auch so etwas wie Valentinstag.... den gab es bei uns nämlich nicht als eigenständiges Fest."
Zorro merkte, wie er absurderweise rot wurde. Sanji sah ihn durchdringend an, als ob er Zorros Reaktion abwarten wollte.
Der Schwertkämpfer räusperte sich kurz und versuchte, seine Stimme so sachlich wie möglich klingen zu lassen.
"Ach...ja?"
Was eine Ansprache.
Sanji nickte. "Jepp... man sagt, dass man an Ostern sucht und findet.... das gilt natürlich auch für die Liebe."
"Sucht UND findet, oder sucht ODER findet?", hakte Zorro nach.
"Man sucht UND findet", antwortete Sanji still, "es ist nicht gesagt, dass das, was man findet, positiv sein muss..."
"Ts.. ich weiß nicht, ob das alles meinen Geschmack treffen würde..."
"Doch bestimmt... natürlich kann man an dem Tag auch Alkohol suchen und ein ganzes Besäufnis finden", murmelte Sanji trocken, "aber eigentlich ist das der ideale Tag für alle, die sich nicht trauen eine 'normale' Liebeserklärung abzuliefern."
Zorro hob fragend die Augenbrauen. "Wie das?"
Sanji drehte sich um, damit er sich mit dem Rücken an den Herd anlehnen konnte und sah Zorro von der Seite an. Gelassen verlagerte er sein Gewicht auf ein Bein und schlug das andere darüber und strich sich anschließend durch das Haar.
"Es ist so: Ein Mädchen schenkt dem Mann, den es liebt an Ostern eine Blumenkette und bekommt dafür einen Kuss. So-...."
"Und wenn der Mann das Mädchen gar nicht leiden kann, hat er eben Pech gehabt, was?", bemerkte Zorro sarkastisch.
"Ja", stimmte Sanji lachend zu, "da hat er wohl Pech gehabt.... nein, im Ernst... wenn entsprechender Mann dieses Mädchen nicht liebt, dann gibt er ihr eben nur einen Kuss auf die Stirn oder die Haare. Dann ist klar, was Sache ist. Aber irgendeine Art von Kuss gibt es trotzdem... Das heißt", er rückte ein ganzes Stück näher an Zorro heran, "wenn ich dir am Sonntag eine Blumenkette schenke, bekomme ich auch einen Kuss."
"Aha...", war alles, was Zorro herausbekam, bevor der Kloß in seinem Hals ihm das Sprechen unmöglich machte.
Entweder verarschte Sanji ihn gewaltig... oder... nein....
Er betete, dass es sich bei der nächsten Insel um eine Winterinsel handelte.
"Du bist aber nicht weiblich", brachte Zorro endlich heraus.
Er verstand zwar nicht viel davon, aber konnte es sein, dass Sanji mit ihm flirtete?!
Mit Sanji zu flirten, war so ziemlich der absurdeste Gedanke, den er sich vorstellen konnte... aber irgendetwas sagte ihm, dass er gar nicht so falsch lag.
"Das stimmt... du aber auch nicht", bemerkte Sanji lachend. "Wenn es der Mann ist, der seine Liebe zeigen will, dann schenkt er dem Mädchen etwas, von dem er weiß, dass sie es sucht oder sich wünscht."
Zorro grinste schief. "Ich würde es wohl auch kaum schaffen, den All Blue vor dir zufinden."
Sanji lachte schallend auf. "Nein, das wohl kaum! Aber du könntest mir ja auch eine Blumenkette schenken..."
Energisch schüttelte Zorro den Kopf. "Dazu bist DU zu weiblich!"
"Ich bin WAS?!"
Der Kommentar war jetzt anscheinend nicht so gut angekommen....
"Weiblich... ja, genau so", sagte Zorro und deutete auf den anderen, der sich vor ihm aufgebaut und seine Hände in die Hüften gestemmt hatte.
In dem gedämpften Licht der Küche konnte man Sanji mit seinem schmalen Körper, seinen langen Beinen und seinen längeren Haaren bestimmt im ersten Moment für eine Frau halten. Okay, etwas Fantasie brauchte man auch... aber vielleicht assoziierte Zorro Sanjis angebliche Weiblichkeit auch durch die Tatsache, dass er der erste Mann war, von dem Zorro fand, dass er verführerisch gucken konnte.
Nicht, dass Zorro jetzt in die Versuchung kam, über ihn herzufallen... aber er sah... gut aus...
"Du hörst dich sogar an, wie eine Frau", sagte Zorro grinsend.
"Und du hörst dich an wie ein Idiot", erwiderte Sanji, auch wenn er nicht halb so angepisst klang, wie er eigentlich wollte.
"Warte, ich beweis es dir!"
Und mit diesen Worten stürzte sich Zorro auf Sanji, packte dessen Handgelenke und brachte ihn mit einem ordentlichen Ruck aus dem Gleichgewicht, so dass er rückwärts gegen die Spüle kippte.
Das ganze war eine eher unsinnige Aktion gewesen, aber immerhin hatte er es geschafft, Sanji so zu überraschen, dass er vor Schreck schrill aufschrie.
Während Zorro überlegen grinste, verzog Sanji eingeschnappt das Gesicht.
"Du bekommst aber keine Blumenkette", sagte er patzig, "...wir haben noch nicht einmal Blumen für einen Osterstrauß!"
"Schade", flötete Zorro ironisch. "Du hättest auf der letzten Insel zuschlagen sollen", fügte er hinzu.
"Witzig... für einen Osterstrauß nimmt man Zweige mit Knospen und frische Frühlingsblumen. Oder Zweige, an denen Blüten sind... die letzte Insel war eine Herbstinsel und die Blätter waren schon bunt und halb vergammelt..."
Zorro zuckte mit den Schultern. "Wo ist der unterschied?"
"Hohlkopf", erwiderte Sanji und boxte Zorro gegen die Stirn, "du kapierst auch gar nichts!"
Absurderweise musste Zorro grinsen. Er mochte diese Art, mit Sanji umzugehen... sie war irgendwie liebevoll.... und so anders, als alles andere davor.
Sanft schob Sanji ihn weg. "Abtreten, ich muss zu meiner Nachtwache..."
Er räumte noch ein paar Dinge in der Küche auf, bevor er sich auf den Weg zum Krähennest machte, dicht gefolgt von Zorro.
Während Sanji die Takelage emporkletterte, stolperte Zorro in die Schlafkajüte der Jungs. Was auch immer es war, irgendwas an diesem Abend war ganz gewaltig in eine andere Richtung gelaufen, als in die, die sich Zorro bei klarem Verstand gewünscht hätte. Und er musste seinen Verstand verloren haben, dem war er sich sicher. Anders konnte er es sich nicht erklären.... er verstand nicht, warum er es einfach nicht über das Herz brach, so mit Sanji so umzuspringen wie gewöhnlich... und warum er das alles mit sich machen ließ.
Sanjis Lächeln hatte irgendetwas anziehendes an sich. Und auch die Art, wie er auf Zorros Verhalten reagierte, der herausfordernde Blick... Zorro konnte nicht es nicht beschreiben, aber er hatte das Gefühl, dass das viel eher wirklich Sanji war, als er ihn in ihren Streitereien kennenlernte...
Am nächsten Morgen standen alle Zeichen auf Ostern: Sie waren tatsächlich an einer Frühlingsinsel angekommen und auf Wunsch der gesamten Crew wurde beschlossen, nicht nur den heutigen Samstag, sondern auch den Ostersonntag hier zu verbringen.
Sanji war mehr oder weniger selig, zu seinem Osterstrauß gekommen zu sein und einige andere Personen verstanden das anscheinend als Aufforderung, zum allgemeinen Schmuck des Schiffs auch noch Blumen dazu zu hängen.
Gegen Mittag beschloss Zorro, sich die Insel genauer anzusehen, da sie in der Ferne ein Dorf erkennen konnten. Sie hatten nicht am Haupthafen angelegt, da sie keine österliche Panik unter den Bewohnern aufkommen lassen wollte, wenn sie mit dem Jolly Roger am Mast im Hafen einliefen. Auch wenn die Leute Piraten gewohnt sein dürften, herausfordern wollten sie nichts.
In Begleitung von Chopper, der der einzige zu sein schien der sich vom allgemeinen Schmückwahn lossagen konnte, machte sich Zorro auf den Weg ins Dorf.
Wenn Zorro geglaubt hatte, der Besuch im Dorf könnte ihn von seinen Grübeleien über Sanji ablenken, so hatte er sich gewaltig getäuscht.
Im Dorf fand ein Fest statt.
Und zwar ein Frühlingsfest kombiniert mit einem ziemlich großen Markt, gerade so wie es Sanji am ihm am Vortag beschrieben hatte.
An den zahlreichen Ständen inmitten des bunten Treibens der Dorfbewohner gab es alles mögliche zu kaufen. Angefangen bei Gestecken bis hin zu allen möglichen Waffen und natürlich jede Menge Essen.
Ruffy hätte seine helle Freude gehabt, und Zorro war sich sehr sicher, dass sie es mitbekommen würden, wenn ihr Kapitän sich vom Schmücken des Schiffs - oder wahlweise auch vom mitleidigen Bestarren Sanjis, der gerade Vorbereitungen für das Essen am Ostersonntag traf- losreißen konnte und auch auf dem Markt auftauchte.
Während der gesamten Zeit, in der Zorro und Chopper über den Markt schlenderten, drehten sich die Gedanken des Schwertkämpfers vor allem um den gestrigen Abend und um das Gespräch mit Sanji.
Er wagte es gar nicht, sich zu fragen, ob er nicht einen Kuss von Sanji haben wollte... das Angebot war ja eindeutig gewesen.
Die Blumenkette konnte er aber vergessen!
Eher würde Zorro freiwillig im Bastrock Lambada tanzen...
Doch es ließ ihm keine Ruhe... Sanji, der ohne ersichtlichen Grund plötzlich ganz human mit ihm umgehen konnte und Zorro irgendwie vollkommen hilflos dastehen ließ...
Dass er eine gewisse Zuneigung gegenüber dem Blonden hegte, so viel konnte er ja zugeben. Aber dass alle Zuneigung vielleicht noch etwas tiefer gehen konnte... dagegen wehrte er sich doch sehr.
Außerdem wusste er immer noch nicht wirklich, wie ernst es Sanji war. Bei aller Freundschaft (mehr oder weniger) traute er Sanji immer noch nicht hundertprozentig über den Weg. Vor allem, wenn er daran dachte, dass der Koch immer noch mit Nami und Robin flirtete.
Zorros Gedanken stoppten abrupt, als er an einem Stand etwas sah und wie vom Donner gerührt stehen blieb.
'Stand' war nicht das richtige Wort für das, wovor er stehen geblieben war. Auf einer Decke hatte ein Junge ein paar Dinge ausgebreitet, die alle nicht sehr wertvoll aussahen... und doch... gab es dort ein Ding, das Zorros Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
Sprachlos nahm er es in die Hand und blickte es an... das war... interessant.
Es war auf irgendeine Weise schon fast lächerlich aber... gut...
Zorro haderte noch mit sich selbst, als er plötzlich in nicht allzu weiter Entfernung deutlich Ruffy heraushören konnte. Ihr Käptn hatte ihn und Chopper erkannt und kam mit etwas nicht genau definierbarem, aber höchstwahrscheinlich essbarem im Mund, auf sie zugestürmt.
Hinter ihm konnte Zorro den blonden Haarschopf von Sanji erkennen...
In einem Bruchteil einer Sekunde entschied er sich und drückte dem Jungen etwas Geld in die Hand, ohne noch länger über den etwas überteuerten Preis nachzudenken.
Zorro war dankbar, dass er diesmal keine dornenbestückte Killerpflanze vor Sanji verbergen musste. Das, was er gekauft hatte, passte wunderbar in seine Hosentasche und Zorro griff in jedem unbeobachteten danach und drehte es in seinen Händen.
Eigentlich war er sich aber schon sehr sicher, was er damit anstellen wollte...
Als er am Abend Lysop von seiner Wache ablöste, stellte er aber fest, dass Sanji noch wach war.
Er wartete, bis Lysop unter Deck war, und schritt dann zu dem Koch, der gerade irgendetwas in dem Blumenkranz versteckte, den die Gallionsfigur der Flying Lamb trug.
"Und was wird das, wenn's fertig wird?"
Sanji zuckte erschrocken zusammen, da er Zorro nicht hatte kommen hören, und wäre um ein Haar von der Reling gerutscht, hätte Zorro nicht im letzten Moment noch nach seinem Arm gegriffen.
"Was auch immer es ist, es sieht gefährlich aus", stellte er trocken fest.
"Nein", sagte Sanji und strich sein Jackett glatt, "eigentlich ist es das nicht... ich verstecke Ostereier..."
"Du tust WAS?!"
Sanji deutete auf den Korb, den er neben der Reling abgestellt hatte. "Ostereier. Für jeden drei. Irgendwie muss ich mir morgen früh noch etwas Zeit schinden, um das Mittagessen vorzubereiten, ohne dass mich andauernd jemand stört, nicht?"
"So kann man's auch sehen...", murmelte Zorro und warf einen Blick in Sanjis Korb, der nur noch drei Eier beinhaltete.
"Naja, du bist ja fast fertig", stelle er fest.
"Falsch, ich bin fertig", korrigierte Sanji ihn. "Die letzten drei Eier sind für mich und selbst verstecken wäre witzlos."
"Du machst es dir ja einfach...", bemerkte Zorro.
Sanji zuckte mit den Schultern. "Wenn du nicht suchen willst, dann überlass es Ruffy... der hat sicherlich Freude daran."
Er nahm seinen Korb. "Während ihr euch morgen schimmelig sucht, werde ich die hellste Freude haben, euch zuzusehen", grinste Sanji.
"Oha... dann bereite ich mich schon einmal darauf vor, in die engsten und dunkelsten Ecken zu kriechen", erwiderte Zorro sarkastisch.
Sanji schüttelte den Kopf. "Glaub mir, die offensichtlichsten Verstecke sind manchmal die besten."
Mit einem Mal hellte sich Zorros Gesichtsausdruck auf. Ein offensichtliches Versteck? Warum hatte er nicht gleich daran gedacht...? Diese Idee... war... genial...
Sanji hingegen schien stark an Zorros Verstand zu zweifeln, als der ohne ersichtlichen Grund plötzlich anfing, debil zu grinsen.
"Solltest du nicht langsam deine Nachtwache starten?", fragte er Zorro schließlich.
Doch anstelle ihm zu antworten, nahm der ihm den Korb aus der Hand. "Geh schlafen, ich verstau die."
"Was?"
"Na... ich werde sie irgendwo hinlegen, wo du sie nicht gleich siehst."
"Du meinst, du versteckst sie?", fragte Sanji skeptisch. Was auch immer heute Abend in seinem Bier gewesen war, war ihm nicht bekommen.
"Meinetwegen auch so", brummte Zorro und schob den anderen Richtung Treppe.
"Manchmal... zweifle ich wirklich an deinem Verstand, Zorro."
"Ja, ich hab dich auch gern, schlaf gut."
"Zorro? Was hast du vor?"
"Nichts, warum?"
"Ein Kratzer an meinen Töpfen, und ich lass dich den Rest deines Lebens Eier ausblasen!"
"Sehe ich so aus, als hätte ich Angst vor dir?"
"Noch nicht", bemerkte Sanji und ließ sich von Zorro die Treppe, die unter Deck führte, nach untern schieben.
In der Kombüse angekommen versteckte Zorro ein Ei im Weinregal und die anderen beiden in zwei Schränken.
Bitte, das war schon einmal erledigt... aber deshalb war er nicht hergekommen.
Er griff in seine Hosentasche und kramte das, was er heute Mittag gekauft hatte, heraus und legte es mitten auf die Spüle. Anschließend packte er einen von Sanjis geheiligten Töpfen und legte ihn verkehrt herum drüber.
Er wollte sich ja nicht selber loben... aber er war genial!
Was wusste er über Sanji? Er hasste Unordnung in der Küche, er trank vor seiner Nachtwache stets eine Tasse Kaffee in der Kombüse, er hing an dem Osterbrauch aus seiner Heimat und suchte etwas bestimmtes schon ziemlich lange... und er mochte Zorro... bestimmt...
Ha, Zorro konnte gar nicht aufhören, sich selbst zu loben!
Auch auf die Gefahr hin, dass er sich wiederholte: Er war genial....er war einzigartig... er war.... scheiße, er musste zur Nachtwache....
Mit einem letzten prüfenden Blick verließ er die Kombüse.
Ungeduldig spähte Zorro alle paar Minuten über den Rand des Krähennests, um zu überprüfen, ob Sanji schon in der Kombüse war.
Er gab es zwar nicht gerne zu, aber er war aufgeregt, sein Herz hämmerte in seinem Brustkorb und so langsam fragte er sich wirklich, ob das ganze eine gute Idee war.
Aber getan war getan und zum anderen wollte er sich schwerlich geschlagen geben. Schon gar nicht gegenüber Sanji, der es ja nur so herausgefordert hatte.
Zorro war mit Sanjis Annäherungen klar gekommen und nun würde sich zeigen, wie Sanji mit allem weiteren klar kam.
Auf Deck hörte er etwas.
Zorro guckte vorsichtig nach unten und sah, wie Sanji auf dem weg in die Kombüse war. Er folgte dem Blonden mit seinem Blick, bis der in der Küche verschwunden war. In eben dieser wurde das Licht angeschaltet, anschließend passierte eine Zeit lang rein gar nichts.
Die Ungeduld und die Nervosität, die sich gleichzeitig in Zorro breit machten, brachten ihn an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Wahrscheinlich war es nur seine Kämpfernatur und sein damit verbundener Starrsinn, den ihn nach außen hin einigermaßen ruhig erscheinen ließen.
Gerade, als Zorro seine Observation aufgeben und sich wieder seiner Nachtwache zuwenden wollte, sah er das Licht in der Kombüse erlöschen und gleich darauf Sanji schnellen Schrittes auf den Mast zueilen.
Zorro duckte sich weg, damit Sanji ihn nicht sah, setzte sich wieder hin und tat so, als würde er die Umgebung beobachten und als hätte er die ganze Zeit nichts anderes getan.
In Wahrheit horchte er aber, was geschah.
Und tatsächlich hört er, wie jemand den Mast hochkletterte.
Nur wenige Sekunden später sah er auch schon Sanji über den Rand des Krähennests gucken.
Doch zu Zorros Überraschung war sein Blick ernst und versteinert. Eigentlich hatte der Schwertkämpfer geplant, nun einen möglichst lässigen Spruch abzulassen, aber als er Sanji so sah versagte ihm die Stimme.
Sollte er sich wirklich getäuscht haben?
Nein... das war doch nicht.... oder?
Der Koch kletterte zu ihm ins Krähennest und blickte mit vor der Brust verschränkten Armen auf ihn herab.
Zorro setzte sich auf. "Sanji, was...?"
"Lorenor Zorro!", unterbrach der andere ihn barsch. Der Angesprochene fühlte sich, als würde er von hundert Dolchen durchspießt... er hatte noch nie wirkliche Angst vor Sanji gehabt, aber wenn er nun so im Dunkeln dastand und ihn ansah, als wolle er ihm die Eingeweide ausreißen, konnte das schon ziemlich gruselig wirken.
"Dass du nicht ganz richtig im Kopf bist, war mir schon immer klar, aber nun sind auch die letzten Sicherungen bei dir durchgebrannt, was?!"
Uh, das hörte sich gar nicht erfreut an... irgendwie hatte Zorro das alles ganz anders geplant gehabt.
In seiner rechten Hand drehte Sanji etwas hin und her. Anschließend ließen seine Augen für einen kurzen Moment von Zorro ab, um besagtes etwas genauer zu betrachten. Zorro konnte erkennen, dass es sich dabei um das handelte, was er ihm unter dem Kochtopf versteckt hatte...
"Das...", begann Sanji und fixierte wieder Zorro mit seinem Blick.
"Das ist ja wohl... das aller KITSCHIGSTE, was ich jemals erlebt habe!!"
Und bevor Zorro wirklich realisierte, was eigentlich genau geschah, hing ihm Sanji schon am Hals und erdrückte ihn fast.
Zorro keuchte überrascht auf, als Sanji ihn derart umarmte. Und wieder war er zu überrascht, um die Umarmung zu erwidern, denn so schnell, wie Sanji sich Zorro gekrallt hatte, so schnell ließ er auch wieder von ihm ab. Schließlich erhob sich der Koch wieder und betrachtete noch einmal Zorros Geschenk an ihn. Es handelte sich darum um nichts anderes, als um eine kleine flache Box, in der Buntstifte waren.
Allerdings handelte es sich bei den Buntstiften um verschiedene Blautöne und dementsprechend prägte die große Aufschrift "All Blue" das Case.
Passend dazu schwammen die verschiedensten Arten von Fischen um den Schriftzug.
Und Zorro fand seine Idee, Sanji so etwas zu schenken eigentlich ziemlich gut...
"Glaub mir, würde man das hier verfilmen, würde der Drehbuchautor wegen akutem Zuckerschock bei den Zuschauern verklagt werden", murmelte Sanji leise und griff hinter sich, und holte eine ziemlich zerfetzte Blumenkette hervor.
Grinsend setzte er sie Zorro auf den Kopf.
"DAS, mein Lieber, ist kitschig", bemerkte Zorro trocken.
"Du hast damit angefangen...", bemerkte Sanji und kramte nach seinen Zigaretten. "Hn... überziehst du deine Wache um eine Minute? Ich habe meine Zigaretten vergessen...", murmelte Sanji und machte schon Anstalten, das Krähennest zu verlassen, als er von Zorro zurückgezogen wurde.
Sie waren hier noch nicht fertig... Zorro hatte das Gefühl, endlich einmal Nägel mit Köpfen machen zu müssen.
Und so drückte er ohne ein weiteres Wort seine Lippen fest auf Sanjis.
Er spürte, wie der andere scharf die Luft einzog, als sich ihre Lippen trafen und konnte dessen erschrockenen Blick beinahe spüren.
Zorro musste unweigerlich grinsen.
Na, wer würde denn gleich so geschockt sein?
Ziemlich schnell ließ er wieder von Sanji ab, auch wenn er nicht gerade wenig Lust gehabt hätte, einfach weiter zu machen.
Sanji schmeckte besser, als er gedacht hatte...
"Für den Blumenkranz", erklärte Zorro.
Sanji sank vor ihm auf die Knie und starrte ihn ungläubig an. Dass Zorro es dermaßen ernst meinte, hatte er nicht gedacht...
Ohne Vorwarnung stürzte er sich nun auf den Schwertkämpfer und zwängte ihn einen hartnäckigen Kuss auf.
Und noch einen... und noch einen... Einer seiner Arme war um Zorros Nacken geschlungen und mit der anderen Hand hielt er Zorros Kiefer fest, so dass es ihm nicht möglich war, sich aus Sanjis Klammergriff zu befreien.
"Sanji...was... verd-... SANJI!", nuschelte Zorro zwischen den Küssen.
"Weil du mir etwas gegeben hast, was ich gesucht habe... im übertragenen Sinn... und für die Blumenkette", wisperte Sanji gegen Zorros Lippen und dachte gar nicht dran, diese bald wieder frei zu geben.
"Für den Kranz.... hattest du doch schon einen... hng... Kuss.."
"Der zählte nicht."
"Ach?"
"Hnn..."
Schließlich gab sich Zorro geschlagen und legte seine Hände sanft auf den Rücken des anderen.
Es war zwar verdammt seltsam, Sanji zu küssen, aber mindestens genauso angenehm.
Ganz sanft trafen sich ihre Lippen immer und immer wieder. Sanji hatte es sich inzwischen auf Zorros Schoß bequem gemacht und verzichtete auf seinen Klammergriff, um Zorro durch die Haare oder über den Rücken zu streichen.
Zorro bemerkte die angenehme Gänsehaut, die Sanjis Berührung auf seiner Haut hinterließ. Wenn er auch so viel über Sanji wusste, so lernte er an diesem Abend noch einiges mehr über ihn.
Zum Beispiel, dass seine Haare erstaunlich weich waren, und dass er tatsächlich seht sanft sein konnte, wenn er wollte. Und dass sein schmaler Körper wunderbar in Zorros Arme passte... und dass er verdammt gut schmeckte und wirklich gut roch.... und verdammt gut küssen konnte... aber das nur am Rande.
Nebenbei gesagt stellte Zorro auch noch fest, dass er eine Niete darin war, Blumenkränze zu flechten.
Nachdem Sanji diesen ordentlich zerlegt hatte, während sie sich küssten, fischte Zorro ihn endlich aus seinen Haaren und musterte ihn.
Von Sanjis Gewalteinwirkung abgesehen, war er auch sonst ziemlich schief und krumm und eher fantasievoll zusammengebunden. Zum Teil waren die Pflanzen mit ihren Stängeln einfach zusammengeknotet worden...
"Kritisier ihn und ich werfe dich über Bord!", drohte ihm Sanji.
"Wer sagt, dass ich das wollte?", fragte Zorro mit einer Unschuldsmine.
"Kein Kommentar...", murrte er und lehnte sich gegen Zorros Brust. Die Dinge hatten an diesem Abend eine überaus erfreuliche Wendung genommen, das musste einmal gesagt werden.
"Ich wusste gar nicht, dass du weißt, was ich eigentlich suche....", sagte Sanji nach einer Weile.
"Die Sache mit dem All Blue weiß doch wirklich jeder", entgegnete Zorro.
"Das meinte ich nicht..."
"Hö?"
"Vergiss es..."
Zorro seufzte. "Tu mir einen Gefallen und gewöhn dir in Zukunft ab, in Rätseln zu sprechen, ja?"
"Tu mir den Gefallen und benutz in Zukunft ab und zu einmal dein Gehirn...", sagte Sanji und streckte ihm die Zunge raus.
"Willst du den österlichen Frieden gefährden, oder was hast du vor?", brummte Zorro.
"Was sollte ich vorhaben?"
"Bei dir kann man nie wissen..."
"Hmm... außer dich auf die Insel zu verschleppen und mich in einer dunklen Ecke an dir zu vergehen... habe ich eigentlich nichts vor..."
Zorro keuchte und fühlte, wie ihm augenblicklich die Röte ins Gesicht stieg... so weit hatte er eigentlich noch nie gedacht...
Sanji bemerkte Zorros Unbehagen und wurde wieder ernst. "Hab ich was falsches gesagt?"
Der Schwertkämpfer schüttelte den Kopf und legte Sanji auf den Boden des Krähennests. Eigentlich war Sanjis Idee doch gar nicht so schlecht... jetzt, wo er darüber nachdachte.
"Eh... auf der Insel... Zorro... ich weiß nicht, aber wenn Robin auftaucht..."
"Wahrscheinlich ergreift sie eh gleich wieder die Flucht..."
"Lorenor Zorro.... könntest du von mir runter gehen?"
"Hnn... nee!", sagte Zorro und küsste Sanji erneut.
Der verdrehte die Augen.
"Hnn... Zorro?", wisperte Sanji nach einer Weile gegen Zorros Lippen.
"Was?"
"Wäre es jetzt sehr kitschig, wenn ich dir sagen würde, dass ich dich eigentlich sehr sehr mag...?"
Der Angesprochene löste seine Lippen von Sanjis und stützte sich auf seinen Ellenbogen ab, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte.
"Um ehrlich zu sein: ja. Aber ich glaube, das tut der Situation inzwischen auch nicht mehr weh..."
"Noch kitschiger wäre es aber, wenn du mir nun auch sagen würdest, dass du mich magst..."
"Das ist richtig", stimmte Zorro zu.
Sanji schwieg und sah Zorro einen Moment lang abwartend an...
"War das alles?", fragte er schließlich.
"Wie meinen?"
"Hast du nichts mehr zu sagen?"
Zorro zuckte mit den Schultern und grinste Sanji schief an.
"Was soll ich schon groß sagen....vielleicht: frohe Ostern...?"
~*+Owari+*~
