Eighth Chapter of ASoFaL
Meine Lieben Leserinnen!
Etwas zu förmlich melde ich mich jetzt schon wieder. Sorry, erstmal wieder runterkommen... Alle eingehenden Kommis werden von mir sehr begrüßt! Ich habe auch nichts dagegen, wenn ihr andern von ASoFaL erzählt...Los! Stürmt die Foren und erzählt's weiter! *g* Dank gilt meinen lieben Kommischreiberinnen und Unterstützerinnen: Meiner Mama,thu, LadyKrolock, Kaffee_bitte, Artemensia, Montespinneratz und Gadreel. *alle knuddel* urs stini
Alles meine Charas! *freu* Alles mein Gedankengut!
P.s. Es ist zwar unfair, dass das Ende ein Kliffhänger ist, aber dafür ist es das bis jetzt längste Kapitel...
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Nina:
Der arme Tim! Er war vollkommen verwirrt! Aber das würde bald, so oder so, ein Ende haben... Wir saßen noch ein bisschen still in der Küche, bis er fragte, ob er sich nützlich machen könne. Ich sagte ihm, er könne Fenster putzen. Ich träumte ein bisschen vor mich hin, man war ich müde! Ich fragte mich gerade, ob ich mich hinlegen sollte, als in Tims Gedanken, das Wort "Flucht" auftauchte. Soso, er wollte also fliehen, mal sehen, wie weit er kommen würde, vor allem wenn Nils auch davon wusste...Praktischerweise können wir nicht nur Gedankenlesen, sondern mittlerweile auch übertragen, das war nicht immer so! Also würde Tim weder erfahren, dass ich von seinen "Fluchtplänen" wusste, noch, dass ich Nils davon "erzählte"! Das war ja sooo gemein! Ich freute mich diebisch! Leider musste ich noch warten, bis ich Nils davon erzählen konnte. Gedanken senden funktionierte nur bis zu einer bestimmten Reichweite, die wir im Moment eindeutig überschritten hatten. Ich würde warten müssen, bis Nils nach Hause kam...Ich verlor das Interesse an Tims Gedanken und gab mich wieder meinen Tagträumen hin.
Tim:
Nachdem wir Abendbrot gegessen hatten, sahen wir noch ein bisschen fern, dann ging ich ins Bett. Ziemlich früh für meine Verhältnisse, aber ich war Hundemüde. Außerdem wollte ich ja nachher noch mal weg... Um also ausgeschlafen zu sein, ging ich schon um zehn ins Bett. Ich schrak hoch!! Neben dem Bett, auf dem Nachttisch stand ein Radiowecker. Glühend rot leuchtete mir die Uhrzeit entgegen: 0: 47! Höchste Zeit zum Aufstehen!
Ich setzte mich im Bett auf und sah mich im Raum um; ich musste leise sein, Nils schlief auch hier! Vorsichtig schlug ich die Bettdecke zurück, ich griff mir meine Anziehsachen, die auf einem Stuhl lagen. Dann verzog ich mich ins Badezimmer, um keinen zu wecken, während ich mich anzog. Plötzlich kam mir ein Gedanke: Wie sollte ich überhaupt aus der Wohnung herauskommen? In Gedanken verfluchte ich mich! Soweit hatte ich nicht gedacht... Als ich fertig angezogen war, schlich ich mit einer bangen Hoffnung in den Flur. Und tatsächlich, auf dem Tischchen neben dem Telefon lag ein Schlüsselbund! Mann, hatte ich ein Glück! Einen Moment wurde ich misstrauisch, warum wusste ich nicht. Mein Misstrauen war genauso unbegründet, wie die Gänsehaut die mich hier manchmal überkam, rein intuitiv. Ganz vorsichtig hob ich den Schlüsselbund hoch. Daran waren mindestens zehn Schlüssel! Toll, welcher war für die Wohnungstür? Ein paar Schlüssel kamen wegen ihrer Größe schon nicht in Frage, die restlichen probierte ich aus. Mir lief der Schweiß den Rücken hinunter, was machte ich hier eigentlich?
Ich schlich mich mitten in der Nacht aus einer fremden Wohnung hinaus! Ich fragte mich ernsthaft, ob ich meine Sinne noch alle beisammen hätte, machte aber trotzdem weiter. Da! Der Schlüssel passte, lautlos ließ er sich im Schloss drehen und die Tür ging auf. Endlich! Ich beschloss, den Schlüssel mitzunehmen, erstmal wollte ich mich ja nur umsehen, wenn ich nicht zurück wollte, konnte ich den Schlüssel in den Briefkasten werfen und meiner Wege gehen. Ich zog die Tür hinter mir zu. Dann ging ich nach unten, die Wohnung lag direkt unter dem Dach, im vierten Stock. Im Parterre ging die Suche nach dem richtigen Schlüssel von vorne los. In der Viertelstunde, die ich brauchte, um das Haus zu verlassen, hatte ich die ganze Zeit Angst, entdeckt zu werden!
Ich lief um die Ecke, als ich endlich draußen war! Dann lehnte ich mich mit dem Rücken an die Wand und atmete tief durch, um mich zu beruhigen. Wovor ich genau Angst hatte, war mir nicht wirklich klar. Warum sollte ich Angst haben, beim Abhauen erwischt zu werden? Als ich wieder etwas ruhiger geworden war, ging ich los. Im Gehen sah ich mich um; ich hatte keine Ahnung, wo ich war, an einer Bushaltestelle studierte ich den Stadtplan, ich kannte diesen Ausschnitt nicht! Ich entdeckte den Stadtteilnamen. Ich war, von meinem Wohnort aus gesehen, genau am entgegen gesetzten Ende der Stadt! Ich beschoss zu Nils und Ninas Wohnung zurück zu gehen. Zu Fuß würde ich Tage brauchen, um nach Hause zu gehen! Aber...aus welcher Richtung war ich bloß gekommen?! So was passiert auch nur mir! Das ist wieder so typisch für mich! Rückblick: Ich werde eines Abends(vor zwei Tagen) von einem schwulen, sadistischen Typen entführt. Ich weiß immer noch nicht, wo der Typ herkam, noch hab ich eine Idee was sein Motiv oder seine Identität betrifft! Als ich erwache, finde ich mich bei vollkommen fremden Leuten wieder! Ich habe den Verdacht, dass sie beide "etwas" von mir wollen. Am dritten Tag kommt mir der Gedanke abzuhauen, was ich dann auch tue. Mitten in der Nacht verschwinde ich, um festzustellen, dass ich nicht weiß, wo ich mich befinde, bzw. wie ich nach Hause kommen soll. Dann merke ich, dass ich nicht nur nicht weiß, wie ich nach Haus komme. Sondern ich weiß auch nicht, wie ich zurück zu der Wohnung von Nils und Nina komme!
Jetzt stand ich also - Mutterseelenallein - an dieser Bushaltestelle, mitten in der Nacht, ohne Geld für ein Taxi oder fürs Telefon. Mein Handy lag zu Hause, warm und trocken, auf meinem Schreibtisch. Ich wandte mich um, diese Straße kam mir bekannt vor! Ich bog in die Straße ein, ja ich glaube hier war ich richtig. Trottel, der ich war, hatte ich mir natürlich keine Straßennamen gemerkt... Ich wanderte durch die Straßen, hoffend, dass mir etwas bekannt vorkam. Aus dem Augenwinkel sah ich einen Schatten. Ich drehte mich um, natürlich war dort niemand, aber ich wusste, dass ich etwas gesehen... Ich kam mir vor wie in einem dieser billigen Krimis oder noch besser: ein Vampirfilm! Innerlich musste ich lachen, obwohl ich alleine hier umherirrte.
Da schon wieder! Aber diesmal kam der Schatten von der anderen Seite! Das durfte doch nicht wahr sein! Entweder spielte mir jemand oder mein Gehirn einen Streich.
Ich hörte Gelächter hinter mir! Also wirklich ein Streich. Ich drehte mich um. Ein paar Meter entfernt stand ein Typ; er war groß und hatte breite Schultern. Seiner Silhouette nach zu urteilen, jedenfalls. Bei seinem Lachen lief es mir kalt den Rücken hinunter. Ansonsten sah ich von ihm nichts, denn er stand halb im Schatten.
Plötzlich spürte ich jemandes Atem in meinem Nacken! War das ein Hinterhalt? Wollten die beiden mich ausrauben? Bei mir war nichts zu holen. Es sei denn, die Typen hatten es nicht auf Geld abgesehen... Aber daran wollte ich nicht einmal denken!! Eine Hand legte sich fest auf meine Schulter, Besitz ergreifend.
Die beiden sprachen miteinander, ich verstand sie nicht, so eine Sprache hatte ich nie zuvor gehört, aber sie klangen, als würden sie streiten. Ich wurde nach hinten gezogen. Ein Arm legte sich um meine Taille. Dann ging alles furchtbar schnell: Ich wurde hochgehoben und flog plötzlich rückwärts durch die Luft!!! Waren wir vor dem anderen geflohen?! Wir landeten, der Typ, seine Stimme war zu tief für eine Frau, stand immer noch hinter mir. Ich hatte ihn nicht gesehen, aber ich hatte Angst vor dem, was jetzt kommen würde! Würde er mich ausrauben? Verprügeln? Vergewaltigen? Umbringen? Aber es geschah nichts dergleichen. Er strich mir, wahrscheinlich um mich zu beruhigen, mit den Fingerknöcheln über die Wange. Diese Aktion hatte aber zur Folge, dass ich nur noch mehr Angst bekam, dass er mich vergewaltigen wollte!
Ich versuchte mich zu befreien, aber er war zu stark für mich. Er hielt mich fest, mit Armen wie aus Stahl.
Nach ein paar Minuten gab ich auf. Ich fügte mich in mein Schicksal. Was da auch kommen sollte, ich konnte sowieso nichts dagegen tun! Auch falls er mich umbringen wollte, war ich machtlos! Von dieser Erkenntnis erniedrigt und entmutigt, liefen mir ein paar Tränen über die Wangen. Ich ließ den Kopf hängen. Würde ich gleich sterben?! Ich wollte nicht sterben! Schon gar nicht jetzt! Allein, mitten in der Nacht, ohne die Chance zu haben, mich von meinen Lieben zu verabschieden! Die Hand wischte mir die Tränen aus dem Gesicht!! Genauso plötzlich, aber doch ganz anders, als der "Flucht-Gedanke" tauchte in meinem Kopf etwas auf, das mich beruhigte, mir sagte, dass ich keine Angst haben solle. Keine dieser Sachen an die ich gedacht hatte, würde passieren. Ich glaubte der Stimme in meinem Kopf. Einfach so. Ich war müde, ich sank zusammen, denn ich konnte mich nicht mehr auf meinen Beinen halten. Sanft, aber bestimmt wurde ich festgehalten und wieder aufgerichtet.
Ich erstarrte, er küsste meinen Hals! Eine Hundertstelsekunde lang dachte ich, dass die Stimme gelogen hatte, und ich doch vergewaltigt werden sollte!
Aber dann offenbarte sich mir die schreckliche Wahrheit! Ein Vampir! Seit ich klein war, glaubte ich nicht mehr an so etwas! Aber es gab sie! Und eine von diesen Kreaturen stand offensichtlich hinter mir! Die Stimme sagte es mir! Dann spürte ich die Spitzen der Vampirzähne an meinem Hals. Mir blieb fast das Herz stehen! Das war ja schlimmer als alle meine Schreckensvisionen von vorhin! Ich würde wirklich sterben! Allerdings anders als ich gedacht hatte... Als blutleere Leiche würde man mich finden, wenn überhaupt.
Wieder überfiel mich die Angst, schlimmer als zuvor. Ich zitterte, wieder strich mir die Hand durchs Gesicht, diesmal ohne Wirkung. Die spitzen Zähne fuhren meinen Hals hinab und hinterließen eine blutige Spur. Ein Wimmern entrang sich mir! Gefolgt von einem Schauder, der mir den Rücken hinunter lief!
Das Blut - mein Blut! - Wurde von seiner Zunge aufgeleckt. Eine Gänsehaut lief über meinen ganzen Körper, trotz aller Angst empfand ich auch ein lustvolles Gefühl, für das ich mich schämte! Ich würde gleich sterben und dann so etwas! Nachdem mein Blut aufgeleckt war, fühlte ich wieder die Zähne, die Hand bog meinen Kopf brutal zur Seite, nun war es mit der Zärtlichkeit vorbei! Ich kniff meine Augen zusammen, schluckte, verkrampfte mich und erwartete den Schmerz. Ihm war es egal! Eine Sekunde später, bohrten sich brutal die Vampirzähne in meinen Hals! "Aaaaaaaaaaaaaahhh!" Nie zuvor hatte ich solche Schmerzen erlitten! Es tat so furchtbar weh! Es war mehr, als ich ertragen konnte! Ich schrie! Ich schluchzte, weinte und zitterte vor Schmerz!!!! Es beeindruckte ihn nicht im Mindesten. In seiner fast liebevollen "Umarmung" stieg mir die Hitze in den Kopf und meine zitternden Hände wurden eiskalt.
Er trank einfach weiter mein Blut, saugte es aus mir heraus, ohne sich um meine strampelnden Arme und Beine zu kümmern. Langsam erstarben meine Bewegungen, erneut sank ich zusammen, mein Kopf kam auf seiner Schulter zur Ruhe. Gegen diese Gewalt kam ich armseliges Menschlein nicht an. Ich ergab mich dem Vampir. Mir wurde schlecht, mein ganzer Körper schmerzte!! Mir war so heiß und doch so kalt zugleich! Plötzlich stand der andere Typ von vorhin wieder vor mir. Er schrie den Vampir hinter mir, in dieser merkwürdigen Sprache an, die ich vorhin schon gehört hatte. Vom Weinen hatte ich einen Schluckauf bekommen, ich hickste vor mich hin, mir wurde immer schlechter, ich konnte nichts mehr hören und alles wurde dunkel. Ein letztes Mal verstärkte sich der Schmerz in mir. Dann konnte ich plötzlich wieder hören!
Da war ein schmatzendes Geräusch und der größte Teil der Schmerzen verschwand. Er hat die Zähne aus meinem Hals gezogen! Folgerte ich. Ich war so verdammt froh darüber, denn ich wusste, dass ich den Schmerz nicht mehr lange ertragen hätte! Kurz kehrte meine Sehkraft zurück. Ich wurde losgelassen, was zur Folge hatte, dass ich der Länge nach zu Boden fiel. Ich spürte keinen Schmerz, obwohl ich heftig aufgeprallt war. Starb ich jetzt? Ich sah meinen Peiniger auf den anderen zugehen. Dann ließen mich meine Sinne erneut im Stich und die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit lockte. Ich war zu schwach ihr zu widerstehen und so empfing mich die Bewusstlosigkeit mit ihren offenen Armen...