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Verführerischer Unfall

für dich Martha^^
von

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Leise stellte Luzifer die Blumen auf den kleine Tische neben dem Bett. Dann setzte er sich auf eine Stuhl und sah den Mann lange an. Vor zwei Tagen war der Unfall gewesen und seitdem saß er immer wieder stundenlang am Bett des Verletzten. Er hatte noch nie so jemand Schönes gesehen. Trotz der vielen Blauen Flecken und der Schürfwunden, die seine Haut im Moment zierten, sah er einfach wunderschön aus. Und es versetzte Luzifer einen Stich ins Herz, wenn er daran dachte, dass er an all diesen Verletzungen und Schmerzen Schuld war.

Doch das war es nicht, was ihn die letzten zwei Tage immer wieder hierher gezogen hatte. Aber was war es dann? Das einzige, was er wusste war, dass ein ganzer Flughafen in seinem Bauch rumorte und dass er diesen jungen Mann am liebsten nie wieder gehen lassen würde.
 

- War das vielleicht Liebe?
 

Soweit er sich erinnerte, war er noch nie verliebt gewesen. Natürlich, es gab da schon einige Schwärmereien und Eroberungen, aber es war nie so gewesen, dass sein Herz "Das ist es!" schrie. Und jetzt? Es schrie zwar noch nicht "Das ist es!", aber es sagte deutlich "Das könnte es sein"
 

Luzifer seufzte. < Was ist bloß mit mir los? Warum fühle ich mich so eigenartig, wenn ich bei ihm bin? Es war doch bisher nie so. Und dabei kenne ich ihn noch nicht mal! Gibt es vielleicht wirklich so etwas, wie Liebe auf den ersten Blick? >
 

Jäh wurde er durch ein schmerzvolles Stöhnen aus seine Gedanken gerissen. Als er aufsah, bemerkte er, dass der junge Mann endlich aufgewacht war und nun dummerweise versuchte, sich aufzurichten.

Schnell erhob sich Luzifer vom Stuhl und drückte ihn sanft wieder in die Kissen.

"Du solltest besser liegen bleiben, sonst reißen die Nähte wieder auf. Wie geht es dir? Hast du Schmerzen? Soll ich einen Arzt rufen?"

Tiefgrüne Augen sahen ihn nur verwirrt an.

"Äh, nein..danke. Mir geht..es gut. Aber, wenn..wenn Sie kein Arzt sind, wer...sind Sie dann?"

"Ich habe geahnt, dass diese Frage gleich kommt.", seufzte Luzifer schwer, "Also gut: Mein Name ist Luzifer..",eine lange Pause trat ein.

"Und weiter? Sollte mir das irgendetwas sagen?

"Nun lass mir doch etwas Zeit. Es ist nicht gerade leicht dir zu sagen, wer ich bin.-Puh... Also, erinnerst du dich noch daran, was geschehen ist?"

"Nicht genau. Das Letzte, was ich weiß ist, dass ich mit meinem Motorrad unterwegs war und mir plötzlich ein schwarzes Auto entgegen kam. Ich konnte noch nicht einmal sehen, was es für ein Auto war. Es ging alles so schnell. Ich zog den Lenker herum, war dann noch kurz in der Luft und danach...war dort nur noch Schwärze....Ich konnte leider auch nicht den Fahrer erkennen."

<Er erinnert sich an den Traum, deshalb hat er auch so gestockt. Würde mich sehr interessieren, was das für ein Traum war. -Aber dafür ist jetzt nun wirklich nicht der passende Augenblick.>

"Das Auto war ein Cabrio und ich bin der Besitzer.", sagte Luzifer bedrückt und seufzte abermals schwer.

Der schwarze Engel sah den Mann vor sich lange an, ohne richtig zu realisieren, was dieser gerade gesagt hatte.

<Das Auto war ein Cabrio?.. Und er ist der Besitzer?.. Was soll das bed...>, doch dann machte es klick und ihm wurde klar, was er soeben gehört hatte,

<Der Mistkerl hat mich angefahren!>

"Du hast mich angefahren?! Und dann hast du auch noch die Frechheit hier her zu kommen und mir das seelenruhig zu erzählen?!", brüllte er den brünetten Mann vor sich an.

"Aber ich.."

"Verschwinde! Raus hier! Ich will dich nicht mehr sehen!"

"Jetzt reicht's aber!", Luzifer wurde nun auch wütend, "Ich werde nicht rausgehen, und du hörst endlich auf mich so anzuschreien und hörst mir mal zu, Alexiel!"

"Wo.. Woher kennst du meinen Namen?", fragte dieser ein wenig verdutz, denn dies und die Tatsache, dass der ruhige junge Mann vor ihm, so wütend werden konnte, brachten ihn ein wenig durcheinander.

"Eine Schwester hat ihn mir verraten.", antwortete Luzifer nun wider ruhiger und lies sich mit einem tiefen Seufzer auf den Stuhl fallen. Dann besann er sich aber, setzte sich gerade hin und sah Alexiel mit seinen tiefozeanblauen Augen direkt an.
 

Alexiel hatte das Gefühl in ihnen zu versinken, alles um sich herum zu vergessen, doch ein sanfte Stimme machte plötzlich auf sich aufmerksam und weckte ihn aus seinen Gedanken, als Luzifer anfing zu sprechen.

"Ich bin hier, weil ich mich entschuldigen möchte. Ich habe Mist gebaut und es tut mir schrecklich leid. Ich weiß, dass das nichts ändert, aber wenn ich daran denke, dass ich dir all das zugefügt habe, dann...dann drehe ich fast durch! Ich wünschte, ich könnte irgendetwas tun, um das alles ungeschehen zu machen. Es tut mir leid...", zärtlich strich er Alexiel über die geschundene Wange und dieser zuckte durch den leichten Schmerz zusammen.

Doch Luzifer verstand es falsch. Enttäuscht zog er seine Hand zurück und lies seinen Kopf sinken.> Er ekelt sich also davor. -Das habe ich mir eigentlich schon gedacht. Aber warum tut es dann so weh? Was ist bloß mit mir los? Es ist ja kein Wunder, dass er zurückschreckt. Schließlich bin ich total fremd für ihn und auch noch ein Mann; und als wäre das nicht schon schlimm genug, habe ich ihn auch noch angefahren.

Oh, es tu mit so leid, Alexiel! Hätten wir und doch bloß anders kennen gelernt.<
 

Alexiel betrachtete Luzifer neugierig und erschrak. Waren das Tränenspuren auf seinen Wangen? Hatte er ihm so sehr wehgetan? Das wollte er nicht.
 

Vorsichtig nahm er das Gesicht des Brünetten in beide Hände und wischte ihm sanft die Tränen weg.

"Schscht..Nicht doch. Es tut mir leid, dass ich dich so angeschrieen habe. Ich hab' es nicht so gemeint, ich war nur ziemlich überrumpelt."

"Schon gut. Du hast ja recht. Ich Idiot habe dich angefahren, nur weil ich nicht auf den Verkehr geachtet habe, und dann muss ich auch noch hier her kommen und dir das brühwarm erzählen. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre an deiner Stelle und der Kerl, der mich fast umgebracht hat, stünde plötzlich vor mir, ich wäre wahrscheinlich noch viel mehr ausgerastet. -Aber ich konnte nicht anders. Ich musste hierher kommen, um dich zu sehen und mich bei dir zu entschuldigen."

"Luzifer.."

"Nein, bitte lass mich ausreden, bevor ich den Mut verliere.", er blickte Alexiel direkt in die Augen und legte seine Hände auf Alexiel's, die sich immer noch auf seinen Wangen befanden; versuchte sich selbst mit dieser Geste Mut zu machen, "Seitdem ich dir bei dem Unfall den Helm abgenommen habe und dich zum ersten Mal sah, konnte ich an nicht anderes mehr denken. Es zerreißt mir das Herz, wenn ich dich ansehe und mir klar wird, dass ich an all diesen Verletzungen Schuld bin. Und trotzdem, trotz all diesen Blauen Flecken und Wunden, bist du das Schönste, was ich jemals gesehen habe. Mir wurde schon damals klar, dass ich dich nie wieder gehen lassen würde; nie wieder gehen lassen könnte. Und deshalb musste ich auch hierher kommen und mich bei dir entschuldigen. -Aber jetzt habe ich damit wahrscheinlich alles kaputt gemacht! Es tut mir leid."
 

"Nein, hast du nicht.", aufmunternd lächelte Alexiel ihn an, "Ich war nur noch ziemlich verwirrt und wütend, und als du mir dann auch noch sagtest, dass du an dem Unfall beteiligt warst, ist bei mir einfach eine Sicherung durchgebrannt. Bitte entschuldige.

Ich finde es sehr mutig von dir, dass du hergekommen bist, und ich weiß es wirklich zu schätzen."
 

Luzifer sah ihn erstaunt an, doch dann legte sich auch auf seine Lippen ein Lächeln. Sanft küsste er die schlanken Hände, die sein Gesicht immer noch liebevoll umschlossen hielten, und stand dann auf: "Ich muss jetzt leider gehen, aber ich komme Morgen wieder, versprochen!"

Doch bevor er ging, beugte er sich noch einmal kurz zu Alexiel und hauchte ihm einen zärtlich Kuss auf die Lippen.

Alexiel konnte ihm nur noch verdutzt hinterher blicken, als der Brünette das Zimmer verlies.
 

Geistesabwesend berührte Alexiel seine Lippen. Was war bloß los? Warum hatte er Luzifer nicht weggestoßen?

Nicht nur, dass er ihm so schnell verziehen hatte; nein, er ließ auch noch zu, dass dieser Mann, den er gerade erst kennen gelernt hatte, ihn auch noch küsste. Und wenn er ehrlich war, hatte es ihm sogar gefallen.

Aber warum? War er plötzlich schwul geworden? Er hatte sich doch sonst immer nur für Frauen interessiert!?
 

Plötzlich kam der Arzt herein und unterbrach seine Gedankengänge: "Guten Abend, Herr Haeven. Zeit für ihre Routineuntersuchung."

"Guten Abend." Dann musste er das wohl später klären.
 

~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Salatgurke
2007-03-23T13:39:50+00:00 23.03.2007 14:39
das erinnert mich ein bischen an zetsuai...
aber ist wirklich toll geschrieben^^
schreib bitte schnell weiter
*weiter lesen möchte*
dat isalein


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