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~dein Name in meinem Herzen~
von

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Feuer & Wasser

Hallo ihr lieben!
 

Hier also endlich Kapitel 4, ich hab es tatsächlich endlich geschafft ...

bzw habe ich mir etwas helfen lassen *vor Schu in die Knie geht* ein mega Danke an meinen lieben Korrekturleser und Co~Autor *Blumenstrauß überreich*
 

Dem Rest viel Spaß beim Lesen und vielen Dank fürs Warten und Kommis schreiben, freu mich immer wieder ganz dolle darüber ^.~
 

Eure Kaia =)
 

~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~
 

"Was soll das werden ...?", stammelte Omi angsterfüllt, der Schuldig, dem er entkommen war, war so ganz anders gewesen, der hatte sich einen Spaß daraus gemacht mit ihm zu spielen. Dieser hier erschien ihm todernst und ganz im Gegensatz zu vorhin erschien ihm diese Situation wirklich verloren, denn dieses Monster vor ihm schien nur Spaß daran zu haben ihn zu quälen. Im schwachen Licht betrachtete der Rotschopf kurz seine glänzende Waffe, fast wie verliebt, oh ja, er wollte ihn einschüchtern und das gelang dem Schwarz auch, jedoch nahm er die Waffe von seinem Kopf und drückte sie dem kleinsten Weiß mit leichtem Druck an den Bauch, was Omi als nicht viel angenehmer empfand und so rührte er sich wirklich keinen Millimeter von der Stelle. "Sag du es mir, Kätzchen." Schuldig betrachtete ihn gespielt nachdenklich und legte die Stirn in Falten. "Soll ich dich gleich umbringen?" Der Junge schaute einen Augenblick in die kalten Augen, wenn er nun wirklich sterben musste, wenn schon überhaupt, was er natürlich überhaupt nicht wollte, dann doch am besten so schnell und schmerzlos wie möglich, als wenn er hier noch stundenlang gequält würde und genau diese Taktik schlug er dann auch ein. "Du traust dich doch eh nicht mich umzubringen!" Omi schloss die Augen und wartete auf den Knall, flehte in Gedanken nach Erlösung und bat seine Teamkollegen um Vergebung, der Lauf der Waffe drückte sich hart gegen seine Brust, doch es fiel kein Schuss, noch nicht. Der Blondschopf kniff die Augen fester zusammen und ein Wimmern kam von seinen Lippen, als sich die Waffe in seine Rippen bohrte, die Hand die abdrückte sah er fast bildlich vor Augen und seine Atmung setzte fast vollkommen aus. Er sah nicht, wie der Schwarz sich zusammenriss ihm diesen Wunsch nicht zu erfüllen, tief einatmete und dann völlig ruhig antwortete: "Du willst mich reizen!?" Die hauchende Stimme war wieder so unheimlich nah an seinem Ohr. "Oh nein, Kätzchen, so einfach mache ich es dir nicht..." Er hatte ihn durchschaut, würde ihm wehtun, würde ihn leiden lassen, langsam öffneten sich Omis Augen wieder und er machte einen letzten verzweifelten Versuch: "Du hättest ja doch daneben geschossen!"
 

Man konnte genau beobachten wie der Schwarz seine Wut unterdrückte, seinen Zorn nicht direkt an dem Weiß ausließ, es nur zuließ, dass er sich innerlich aufregte. "Versuch es erst gar nicht!" Omi wurde am Hals gepackt und noch enger an die Wand gedrückt, sehr offensichtlich rang Schuldig um seine Beherrschung. "Oder stehst du etwas auf Schmerzen?" Das Grinsen war wieder da und höhnte direkt in Omis weit aufgerissene Augen, seine Hände legten sich um das Handgelenk, doch vermochten sie den Griff der Hand nicht lösen, die sich um seinen Hals gelegt hatte und er gab seinen Plan auf, der ihm nur mehr Schmerz, aber keine Erlösung bringen würde. Vorsichtig schluckte der junge Killer, der Druck an seiner Kehle war auszuhalten, doch sicher nicht angenehm und er starrte weiter in die grünen Augen, die ihn auf eine seltsame Art gefangen hielten, die ihm klar machten, dass er noch eine Antwort schuldig war. "Nein ...", kam das leise Flüstern von seinen Lippen und er vergrub den Gedanken ganz schnell wieder, dass Schuldig aber wohl darauf stehen würden, ihm welche zuzufügen. Omis verängstigter Blick wurde ohne besondere Regung erwidert und langsam ließ Schuldig die Waffe in seinem Mantel verschwinden. "Dachte ich mir eigentlich auch ..." Seine Augen lösten sich aus dem Blick und wanderten erneut über den Körper des Jüngeren, eine Augenbraue hob sich, jedes Detail wurde ohne Scham genau betrachtet und Omi überkam das Gefühl analysiert zu werden, ein Schauer lief ihm über den Rücken. Den musternden Blicken des Schwarz ausgesetzt stieg ihm die Röte ins Gesicht, seine Klamotten waren an vielen Stellen gerissen und gaben einige Einblicke darauf, was sie doch verbergen sollten, frei. Der Kleinere wand sich in dem Griff, ließ sich ungern so betrachten und zog damit den Blick des Deutschen wieder auf seine eigenen tiefblauen Augen, doch brachte er ihn auch dazu fester zuzudrücken. Omi stoppte in seinen Bemühungen sich aus der Situation zu retten, er verstand Schuldigs Warnung und muckte nicht weiter auf, worauf der Rotschopf den Kopf breit grinsend schief legte. "Das Kätzchen ist ja eigentlich ganz hübsch." Ihm fielen einige Strähnen seines Haares vor das Gesicht, doch den Augenkontakt nicht lösend pustete er sie zurück. "Du bist wirklich zu schade, um sofort umgebracht zu werden." Kein weiterer Mucks kam von Omi, doch dies war auch auf die ihm knapp werdende Luft zurück zu führen. ,Was hast du mit mir vor?', fragte er erneut in Gedanken, malte sich sein Schicksal bildreich aus und blieb wahrscheinlich mit jeder Vorstellung hinter Schuldigs Grausamkeit zurück.
 

Langsam lockerte sich der Griff wieder, doch anstatt die Hand ganz weg zu nehmen, schob er sie an Omis Kinn, drehte es weiter zu sich und hob es dann ein kleines Stückchen an. Das eben noch höhnische Grinsen war wieder verschwunden und dem Jungen machten die scheinbaren Stimmungswechsel des Killers noch mehr Unbehagen, als er eh schon spürte. Jedoch hatte sich Schuldigs Blick nicht geändert, beinahe sezierend wurde Omis Gesicht gemustert, Schuldigs Gesicht kam immer näher, bis sich ihre Wangen fast berührten. "Hm, da wüsste ich eigentlich etwas, das ich mit dir anstellen könnte!" Im Kopf des Blondschopfs hallte das leise Lachen gespenstisch wieder, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren, der Schwarz wollte doch nicht wirklich das tun ... Omis Nackenhaare stellten sich etwas auf, als die Worte ihm eine Gänsehaut auf den Rücken zauberten, doch es war ein böser Zauber und er schrie vor Schmerz kurz auf, als Schuldig ihm unerwartet, kräftig in den Hals biss. Das Blut, das in einem kleinen Rinnsal den Hals befleckte, bemerkte er überhaupt nicht, viel zu sehr schmerzte der Abdruck, der nun deutlich zu sehen war. Der Schwarz betrachtete die Reaktion selbstzufrieden. ~Oh doch, ich will~ Das Grinsen war wieder da und versteckte die ernsten Worte, die der Deutsche leise flüsterte: "Das ist doch genau das, was du von einem Schwarz erwartest, oder nicht?" Der Junge verstummte in seinen Wehlauten und dachte wirklich einen Moment darüber nach, was er von dem Rotschopf erwartete, doch nur, dass dieser Spaß daran hatte mit ihm zu spielen, ihn zu quälen und dann zum Schluss, na ja, da würde er es dann eben beenden, für immer, aber dennoch grübelte er einen Moment, schließlich, wenn der Schwarz so was sagte, irgendwo musste er doch auch ein Mensch sein, oder nicht!?
 

Die übel zugerichtete Jacke Omis streifte der Schwarz von einer Schulter, hatte nun mehr Platz und leckte das bisschen Blut, das geflossen war, auf, liebkoste sanft die Stelle, in die er gebissen hatte. Der Junge wehrte sich kaum, zuckte bei Berührung von Haut und Zunge ein kleines Stückchen zurück, doch kam nicht weit, denn die Wand hielt ihn wo er war. Es war so ungewohnt für ihn, jemandem so nahe zu sein und dann auch noch einem Mann, einem Schwarz, einem Feind! Und gerade in dieses Bild des Feindes wollten diese Liebkosungen nicht passen. Schuldig schien aufmerksam mitzuverfolgen, was der Kleinere innerlich ausstand, den Konflikt der sich bildete, war es etwa das, was er erreichen wollte?!

"Kätzchen, hast du etwa Angst vor Zärtlichkeiten?" Der Schwarz hielt kurz inne, flüsterte ihm die Worte höhnisch gegen den Hals und die Fingerspitzen über Omis Arme streifen lassend, glitt die Jacke ganz zu Boden. Das stimmte doch überhaupt nicht, der Blondschopf wimmerte verzweifelt, er hatte doch keine Angst vor Zärtlichkeiten, es war doch Schuldig selber, oder nicht, der ihm Furcht einflößte, nicht die zarte Berührung, die er in dieser Form noch nie gespürt hatte. Natürlich hatte ihn schon mehrmals jemand am Arm gestreift, doch niemals so, so ... Omi fiel kein passendes Wort ein, er konnte das alles einfach nicht glauben, da stand sein Feind vor ihm, den er vor Kurzem noch verletzt hatte, der doch jetzt auf Rache sinnen müsste, oder war das seine Rache? Der Blondschopf schüttelte von den ganzen Gedanken überfordert den Kopf. "Warum berührst du mich so ... so ... so vorsichtig?" Auch das war nicht das richtige Wort, es war für ihn nicht beschreibbar, nicht in Worte zu fassen.

Still grinste der Ältere gegen den Hals, ja er genoss die Verwirrung und vergrößerte sie noch, indem er sich sacht an den Weiß schmiegte und ihm ins Ohr hauchte: "Warum denn nicht?" Sanft knabberte er an Omis rechtem Ohrläppchen, während die freie Hand sich ruhig an die Hüfte des Jungen legte.
 

Der Weißkiller war absolut überfordert, spürte die Wärme, die der andere Körper ausstrahlte, die durchtrainierten Muskeln, die nur noch durch wenige Stoffschichten von ihm getrennt waren. Omi zog die Luft durch den Mund ein, stellte entsetzt fest, dass es fast angenehm war, so angefasst zu werden, die Berührungen zu spüren, oh man, das war so verrückt und dieses Kitzeln, nicht aufdringlich, aber doch so, dass es zum Kichern reizte, dass sein Ohrläppchen, oder doch viel mehr die Knabberei daran, auslöste. Aber Kichern wollte er nicht, nicht jetzt, nicht in dieser Situation, alles das verwirrte ihn nur und der Blondschopf antwortete und ehrlicher hätte er zu sich selber und Schuldig nicht sein können: "Es ist so komisch ..." Die Hand an der Hüfte irritierte, die Gefühle gerieten durcheinander, was geschah da bloß mit ihm, was machte der Schwarz mit ihm, beeinflusste er ihn, oder kam das doch alles von ihm selber, was sollte das werden?

"Das weiß ich noch nicht, Chibi!" Der Schwarz pustete dem Jungen ins Ohr, dem schon wieder ein Schauer über den Rücken lief und der im nächsten Moment Schuldigs Gesicht dicht vor seinem sah. Dieser schaute beinahe nachdenklich in seine großen, himmelblauen Augen. Ja, auf irgendeine Weise genoss Omi diese Nähe, und noch im selben Moment fand er den Gedanken abstoßend und verdrängte ihn zusammen mit der Idee, sein Gesicht in die Hand zu schmiegen, die fast zart über seine Wange strich. Er doch konnte nichts dafür, der Gedanke war so schnell gekommen, oder nicht, das kam doch alles von alleine. "Die Frage ist wohl eher, was lässt du zu, das ich mit dir tue?" "Hab ich denn eine Chance, es nicht zuzulassen?", flüsterte Omi noch ein kleines Bisschen mehr verwundert, als er es eh war. Die Erkenntnis, dass Schuldig seinen gesamten inneren Konflikt, all das Chaos in ihm mitbekam war befremdlich, doch der kleine Weiß ließ endlich das Handgelenk los, an das er sich immer noch klammerte, seine Hände suchten sich in der Wand hinter ihm Halt.
 

Schuldig sah dem Blondschopf tief in die Augen, strich mit dem Daumen über die Unterlippe des Kleinen. "Ja, die hast du ..." Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. " ... zumindest, wenn du stark genug bist."
 

Omis Hände lösten sich wieder von der Holzwand, legten sich an die Seiten des Schwarz, als wollten sie diesen wegschieben, doch taten sie es nicht, lagen nur da, als erstes Zeichen von Omis Einwilligung und wenn es mehr eine unterbewusste Geste war. Hier auf etwas einzugehen, was womöglich sogar Spaß bringen könnte, während Aya dort hinter ihm womöglich unglaubliche Qualen erleiden musste. Die Augen des Blondschopfs suchten sich jedoch ihren eigenen Weg, versanken in den Grünen, die die seinen gefangen nahmen, selbst als er den Kopf ansatzweise schüttelte wendete er den Blick nicht ab. "Ich bin nicht stark genug zu widerstehen ..." Hatte er das gerade wirklich gesagt? Es war ihm flüssig über die Lippen gekommen. Der Junge erschrak und hätte sich am liebsten für diesen Satz selbst geschlagen. Eine kurze, stille Pause entstand, in der die Beiden sich einfach nur ansahen, die den Kleineren noch mehr verunsicherte, nicht wissend, warum nichts geschah, nicht ahnend, dass der Schwarz überrascht war und seinen Plan in diesem Moment änderte.

Immer noch den Blickkontakt haltend kam das Gesicht Schuldigs noch einige Millimeter näher und fast philosophisch raunte er dem Jungen entgegen: "Dann musst du deine Schwäche hinnehmen und das Beste daraus machen." Schüchtern blinzelte der Blondschopf in die Augen des Älteren, die ihn immer noch wie magisch anzogen. Es war nur so ein Gefühl, das Omi wiederum leicht erröten ließ, doch er glaubte einen Moment den Feind auch berührt zu haben. Kurz nickend war seine Stimme nur noch ein Hauchen, dass Schuldig mehr über die Gedanken vernahm, als über den Laut: "Ich ergebe mich ... dir und meiner Schwäche."
 

Man konnte sehen, wie Schuldig kurz die Luft anhielt, es schien völlig vergessen zu sein, dass sie Feinde waren und hier eigentlich gegeneinander kämpfen müssten, würde sich das heute noch ändern? Würde das bei ihrer nächsten Begegnung anders sein? Der Junge hatte aufgegeben sich zu wehren, es war eine Aufgabe physisch so wie auch geistig, oder sogar noch mehr, er hatte in dies hier eingewilligt, auf einer mehr oder weniger freiwilligen Basis.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren hob der Schwarz das Kinn des Kleineren an, dem bewusst war, was geschehen würde, der die Augen schloss und sich an dem weißen Mantel festklammerte, den seine Hände bisher nur vorsichtig berührt hatten. Der Kuss der folgte war hauchzart und sofort hielt Schuldig inne, als wollte er die Reaktion des Jüngeren überprüfen, dem Zeit lassen, das alles irgendwie zu realisieren. Fragend öffnete Omi wieder die Augen und sah in ein Grinsen, das ihn jedoch nicht mehr erschaudern ließ, doch in seinem Kopf drehten sich die Gedanken. Natürlich hatte er schon für Mädchen geschwärmt, auch Mal ein Mädchen geküsst, er hatte Ouka geküsst, die sich als seine Schwester ... Ouka, der Gedanke schmerzte, vor allem aber, da der Killer vor ihm so eng mit dieser Erinnerung verknüpft war. Ein Arm wurde um seine Taille gelegt, zog den Jungen aus seiner traurigen Vergangenheit und Schuldigs Lippen fanden seine wieder.
 

Und allmählich wischte der Telepath mit seinen Berührungen, seiner Stimme, seinem Verständnis für den Kleineren alle seine verbliebenen Sorgen fort, drängte seine Ängste ob der Konsequenzen dieses Aufeinandertreffens, die trotz allem immerzu präsent waren, aus dessen Bewusstsein. Und Omi bereute nicht, sich diesem Mann ergeben zu haben, wenn dieser es schaffte ihm solche überwältigende Gefühle zu bereiten. Seine traurigen Erinnerungen verblassten unter der Leidenschaft die sie miteinander teilten und in diesem Moment schien nichts mehr von dem Schwarzkiller vorhanden zu sein, wie er ihn kannte, der ihm schon so viele Schmerzen bereitet hatte, physisch wie psychisch. Er wurde zu Wachs in dessen erfahrenen Händen, sein Körper wie auch sein Geist schrieen förmlich vor Verlangen nach Schuldig, und dieser erfüllte ihm die stumme Bitte. Sie trieben gemeinsam immer höher auf der Welle der Lust, Schuld und Unschuld, für einen Augenblick vereint, bis sie hinweg gerissen wurden und schließlich wieder auf dem Boden der Realität aufschlugen.
 

Schuldig sank gegen den kleinen Jungen, hielt ihn fest in seinen Armen und wartete, bis sein Körper sich langsam wieder beruhigte, erst dann richtete er sich wieder etwas auf und ließ den Blondschopf gegen die Hauswand sinken. Vielleicht sogar besorgt, ob mit dem Kleinen alles okay war schaute der Schwarzkiller Omi ins Gesicht. Mit großen, etwas glasigen Augen wurde der Blick erwidert, das alles war noch zu viel, als das Omi es schon wirklich begreifen konnte und auch sein Atem ging noch etwas zu schnell. Und dann überfiel ihn wieder die alte Angst, was würde jetzt werden, was würde Schuldig jetzt mit ihm machen? Leicht zitternd stand er da, während die ersten kalten Tropfen vom Himmel fielen. Wie in Zeitlupe hob der Schwarz eine Hand und legte sie dem Jungen an die Wange, strich sacht über diese und gab dem Weiß einen letzten, als sehr liebevoll zu bezeichnenden Kuss. Omi wäre der Hand fast ausgewichen, wäre da nicht das Häuschen hinter ihm gewesen und der Kuss ließ ihn seine Angst fast schon wieder vergessen, als sich der Rotschopf abwendete und in den bewölkten, mittlerweile nicht mehr stockdunklen Himmel hoch schaute. Der leichte Nieselregen tropfte auf sie herab, als wenn er alle Erinnerung an die Vereinigung wegwischen wollte. Doch weder die Erinnerungen, noch die einzige sichtbare Spur des eben Geschehenen, in Form eines kleinen, unauffälligen dunkelroten Mals an Omis Hals, würden so leicht fort zu waschen sein. Mit einem nun wieder maskenhaft wirkenden Grinsen blickte Schuldig über seine Schulter und raunte spöttisch: "Du solltest dich wieder anziehen, Kätzchen."
 

Der Regen klärte Omis Gedanken, spülte den rosa Vorhang hinweg, ließ den Jungen Panik bekommen, nicht nur vor Schuldig selbst, doch viel mehr vor einem Wiedersehen mit Aya und den anderen beiden Jungs. Wie konnte er ihnen jetzt wieder in die Augen sehen? Seine Stütze brach weg, als der Ältere ging und seine Illusion damit nicht mehr aufrecht zu erhalten war. Die Wolken rissen auf und der Regen prasselte erbarmungslos auf sie herab. Wie hatte er nur auf Schuldig hereinfallen können, das war doch die ganze Zeit nur ein Spiel gewesen, das mit ihm gespielt worden war und er schrumpfte unter dem spöttischen Blick, der ihm entgegen geworfen wurde. Als der Schwarz sich abwendete, um sich wieder anzukleiden, griff auch Omi zitternd nach Hose und Sweatshirt, zog beide schlammverschmierten Teile über und ließ sich an der Wand zu Boden rutschen. Was der Andere tat bemerkte er kaum, der Regen tropfte aus seinen Haaren, er kauerte wie ein kleines Häufchen Elend auf der Erde und erst als der Blick des Größeren auf ihm ruhte, schaute er wieder auf. Durch das Wasser wurde der ganze Schlamm aus Omis Sachen gewaschen, der Dreck wurde weggespült, nur er, er blieb schmutzig, niemand wusch ihn rein ... Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke, doch der Schwarz starrte viel mehr neben dem Jungen an die Holzwand, fand seine alte Rolle wieder und steckte die Hände grinsend in seine Manteltaschen.

Mit den Augen folgte der Weiß jeder seiner kleinen Bewegungen, das alles schien ihm noch so unglaublich, so unwahrscheinlich, gerade noch war er dem Größeren so nah gewesen, jetzt schien der Regen zwischen ihnen zu hängen, wie ein Schleier, in dem man sich nur weiter verwickeln, den man aber nicht durchdringen konnte. "Worauf wartest du noch ..." Nur leise, gedämpft durch den Regen, kam die fast flüsternde Stimme bei Schuldig an. "Ist das nicht der Moment um mich umzubringen, nachdem du mich ... nachdem du mich hattest ...?" Der Kleinere konnte nicht glauben, dass es schon zu Ende sein sollte, Schuldig ihn jetzt einfach so laufen lassen würde, schließlich waren sie immer noch Schwarz und Weiß, so unterschiedlich wie Feuer und Wasser.
 

Wieder trafen sich ihre Blicke und in Schuldigs Augen lag eine eises Kälte. "Stimmt eigentlich, das würde passen." Er grinste abwertend. "Aber wie ich schon sagte, du bist zu schade, um dich wirklich zu töten." Mit wenigen Schritten stand er direkt vor dem Jungen und beugte sich zu ihm runter und gefährlich leise und gehässig kamen ihm die Worte über die Lippen: "Und wer weiß, vielleicht wollen wir das ja mal wiederholen?!"

Die kalte Stimme hallte in Omis Kopf nach, die Augen des Schwarzkillers erschreckten ihn, wie nur hatte er in diesen versinken können, untergehen traf hier viel mehr zu und doch hielt er dem Blick zitternd stand. Die Erkenntnis traf ihn wie ein harter Schlag, war das wirklich alles gespielt gewesen, die ganze Zärtlichkeit, nur um ihn ... hatte das den Kick ausgemacht, dass er sich freiwillig darauf eingelassen hatte? War sein Leiden jetzt der Preis, für den Schuldig sich so verstellt hatte und er wollte es wiederholen?! Zitternd klammerte er sich an die Holzbalken hinter sich, der Atem auf seiner Haut machte ihn verrückt, das Alles durfte doch nicht wahr sein und das Einzige, was ihm einfiel, war die Frage: "Warum?" "Ich spiele eben gerne!", kam sofort die grinsende Antwort und der Schwarz ließ sich langsam vor ihm in die Hocke sinken, so dass sich ihre Blicke auf der gleichen Höhe trafen. Omi wurde aus vollkommen ernsten, fast schon melancholisch wirkenden Augen angesehen, nach einem Moment des Schweigens flüsterte Schuldig ihm entgegen: "Es gibt keine Gerechtigkeit auf dieser Welt .. Kätzchen."
 

Mit einem Ruck stand der Ältere wieder vor ihm und trat einen Schritt zurück, strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht, der Konflikt Weiß gegen Schwarz schien in dieser Nacht noch größer geworden zu sein.

Der Junge sträubte sich gegen seinen inneren Schmerz, war ihm nicht die ganze Zeit klar gewesen, dass es sich hier nur um ein Spiel handelte, war es für ihn nicht auch nur ein Spiel gewesen, das er eingegangen war um dem Tod zu entrinnen? Und trotzdem, trotzdem hatte Schuldig ihm etwas genommen, seine Unschuld? Nein, die würde er wohl immer behalten und fast traurig schaute er dem Rotschopf nach, als er sich wiederum abwendete, er stimmte nicht mit ihm überein, ganz und gar nicht, Weiß gab es, damit es ein bisschen mehr Gerechtigkeit auf der Welt gab, doch würde er hier nicht anfangen zu diskutieren und kleinlaut schaute er zu Schuldig auf. "Wenn wir fertig sind ... geh ich jetzt Aya helfen." Vorsichtig erhob sich Omi, es war mehr als eine Feststellung, schon fast eine Frage, ob er ihn lassen würde und die Tatsache, dass er sich grad eine Erlaubnis abholte war ihm rein gar nicht Recht, gefiel dem Schwarz aber umso mehr. Dieser stemmte eine Hand in die Hüfte und schaute gleichgültig auf den Jungen herab. "Tu das besser, bevor ich es mir am Ende noch anders überlege."
 

Doch Omi kam nicht weit, die Tür der Hütte ging auf und heraus kam niemand anderes als Brad Crawford höchst persönlich. Den Schritt, den der Blondschopf schon gegangen war, machte er direkt wieder rückgängig, stieß zum wiederholten Mal verängstigt an die Wand der Hütte. "Time to go, Mastermind!" Crawford bedachte den Jungen nur mit einem kalten Blick, steckte seine Waffe in die Halterung unter seinem Jackett und ging ohne ein weiteres Wort in Richtung Norden davon. Schuldig folgte ihm fast augenblicklich, drehte sich jedoch noch einmal herum und schaute Omi ohne jegliches Grinsen in die Augen, bevor er ebenfalls im Dickicht des Waldes verschwand.

Nichts von dem, was ihn beruhigt hatte, konnte der Kleine noch entdecken, sein Vertrauen, dass er dem Killer entgegen gebracht hatte, fühlte sich jetzt wie eine naive Lüge an, die unheimlich weh tat. Der Blick, mit dem er noch bedacht wurde löste Angst in ihm aus, die Worte Schuldigs spukten immer noch in seinem Kopf herum: ,Und wer weiß, vielleicht wollen wir das ja mal wiederholen?' Ein erneuter Schauer lief ihm über den Rücken, hieß der Blick, dass der Schwarz wiederkommen würde, dass er es wieder tun würde? Erstarrt blieb er stehen, bis er die beiden feindlichen Killer nicht mehr sehen konnte, erst dann schüttelte er den Kopf, als wollte er die Gedanken loswerden und langsam ging er auf die nun geöffnete Tür zu, mit der Befürchtung, dass ihn darin der Schlimmste aller Fälle erwartete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2005-06-30T17:49:11+00:00 30.06.2005 19:49
*smile*
Das Kapi ist total genial!
Du hast das ganze genial rüber gebracht.
*den anderen zustimm*
Und wie sieht das jetzt mit Brad und Aya aus? *unbedingt wissen will*
Also schreib bitte schnell weiter.^^
Bis dann ^^
Von:  Pads
2005-06-29T13:00:00+00:00 29.06.2005 15:00
*am Kopf kratz*
Verdammt, ich bin zu spät.... Jetzt weiß ich nimma mehr, was ich noch sagen soll... *dröpsel*

HÖR AUF, MICH DAMIT VERRÜCKT ZU MACHEN!!! Deine Andeutungen sind so gnadenlos, immer muss ich grübeln! *lach*
Hachja... Ich rechne fest mit dem nächsten Kapi, wenn ich wieder in die Welt der Lebenden zurückkehre! XD XD XD

Und ich will immer noch wissen, wo Yohji und Ken stecken! Wat für Nüsse!!!
SIDE STORYYYYYYYYYYYYYYY!!
Du hattest es mir verraten, irgendwas bezüglich Aya und Brad, aber mein löcheriges hirn hat es wieder vergessen! Ich verfluche es.... Das ist soooo spannend! *heul*

Mein Suchtfaktor! *lach*
Von: abgemeldet
2005-06-29T10:17:22+00:00 29.06.2005 12:17
oO *waiii* das Kapi ist ja wieklich genial geworden *nicknick*
Also ich muss zugeben das hat mir wirklich gut gefallen vorallem wie du Schu und Omi beschrieben hast^^
Und auch ich habe Aya vollkommen vergessen xD
Aber es stimmt die Frage ist jetzt, was ist mit Aya?
Udn auch noch wie Omi das ganze verkraftet wenn seine Kameraden was davon mitbekommen^^
Also schreib schnell weiter sonst werd ich böse òó xD
Mata ne Saku^^
Von:  Uchan382
2005-06-29T07:15:43+00:00 29.06.2005 09:15
Ich fands genial^^
Ich hatte Aya total vergessen (8passiert net offt) und erst als du ihn zum ersten Mal erwähnt hattes (in diesen Kapi) schoss mir nur ein Gedanke durch den Kaopf...Aya war auch da???? Den hatte ich ja schon vergessen XD
Das Kapi isgenial geschrieben wie imma ^o^ô
echt ein dickes Looooooobbbbb ^o^

Und nun die Frage zum Schluss: Aba was ist denn nun mit Aya???????
ka-chan o^o^o
Von: abgemeldet
2005-06-28T22:55:20+00:00 29.06.2005 00:55
*sorry das es ein recht kurzes komi wird aber ich bin sooo müde..* (weiß auch nicht wieso XDD)

*dieser teil war wahnsinn, echt, ich fand den einfach nur klasse.*
+ich liebe die art wie schu spielt, eigentlich immer, aber diesmal war es noch besser*
*zu schu passen einfach solche situationen.*
+und so wie du allen geschrieben hast sind auch omis reaktionen und handlungen voll verständlich*
*ich meine wer würde das nicht tun*
*war schus umentscheidung dann das spiel mit omi..oderdoch mehr?*
+ich weiß es nicht+
+hofentlich kommt das bald raus*
+ich liebe auch wie du ihr zusammen sein beschrieben hast*
*das war irgendwie richtig schön und ohne genaue details , und irgenbdwie trotzdem genau mein geschmack*
*hach*

*so jetzt kommen wir zu den fragen die offen geblieben sind*
*die unwichtigste* wo sind die anderen weiß..-.-" XD
*und dann*
wann treffen sich schu und omi wieder, wie empfinden sie für einander, was ist schus ziel, wie verkraftet omi das...
+so und jetzt das mir wichtigste*
was ist aus brad und ran geworden..*die frage geisterte die ganze zeit in mir rum*
ich meine...
+sie waren zusammen in der hütte nicht war..
+grins*
*was haben die da wohl gemacht*
+hach ich liebe die beiden*
*immerhin sind das zwei meiner drei lieblingschara^^*
wie stehen brad und ran zueinander..
+schreibst du ihnen auch mal nen teil*
+das wäre voll cool..^^
+bettelblick*

*egal was du machst mach es bald denn ich brauch umbedingt mehr von dieser geschichte*
+deine schreibweise ist so schön..^^*

(wies scheint ist es doch etwas länger geworden..^^" +meine klappe halt nicht halten kann sorry^^)
Von:  Katzen
2005-06-28T20:55:52+00:00 28.06.2005 22:55
Also ich fand das Kapitel genial^^
*smile*
Und es passiert so viel
*begeistert*
mach weiter so^^
Von:  Fa-Ying
2005-06-28T20:12:48+00:00 28.06.2005 22:12
ich habs zwar noch net gelesen, also das kapi, aber da mein mitgeholfenes fein gestrichen wurde, überleg ich mir das auch nochma *quängel* X3 dennoch *kaia umkisu* sooner or later ^.~ aber eher later als sooner XD


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