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Spontane Einfälle zu ~HolyShit~

Gedanken zum Thema...Verläufe in anderen Welten...kurze Momentaufnahmen
von

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don't follow me... (die Begegnung mit Ruka...folgenschwer?..vielleicht*lächel*)

Als Ruka den Raum verlassen hatte,wandte sich Jukito wieder vollkommen dem Regen zu, der auf den Wald niederprasselte..er beobachtete fasziniert,wie die Regentropfen auf der Erde aufschlugen und langsam darin versickerten, wie sie an der Hauswand hinab liefen, vom Dach rannen und tropften. Ein leichtes Glitzern in den traurigen Augen zeigte deutlich,wie ihn das in seinen Bann zog..wie sehr er das leise Rauschen genoss..die Stille,die Wärme des Zimmers,die es ihm gewährte,ohne zu frieren oder nass zu werden das Schauspiel zu beobachten.

Nicht,wie sonst, hastig und leise fluchend durch den Regen rennen zu müssen auf der Suche nach einem Unterschlupf.

Er schüttelte ganz langsam den Kopf um diese unschönen Gedanken zu verscheuchen..diesen Moment ließ er sich dadurch nicht verderben, er würde noch zeitig genug dorthin zurück kommen und Ruka hatte es ja gesagt..."dann mach was aus dieser beschissen kurzen Zeitspanne!"

Jukito atmete tief und beruhigend aus...er war schon seltsam..erst wollte er ihn unbedingt loswerden und jetzt durfte er sogar hierbleiben...und dann die Sache mit den Augen,die ihm nicht aus dem Kopf ging..

Seufzend lehnte er sich vorsichtig an den Rahmen der Fensteröffnung und ließ den Blick ruhig weiter gleiten,bis er ihn vor sich richtete und die Beine unter sich hervor zog.

Ein Bein streckte er langsam aus,beobachtete den Rand,wo das Dach den Regen fernhielt und schob den Fuß darüber hinaus,zuckte kurz zurück als der kalte Regen auf seine Haut tropfte und ließ den anderen Fuß sich daneben gesellen...er lehnte sich etwas zurück und stützte die Hände schräg hinter sich ab,beobachtete das klare Nass,wie es seine vernarbten Zehen hinablief und ihm all seine Sünden von der warmen Haut spülen zu wollen schien.

Abermals seufzte er leise und schloss die Augen,genoß das reine Gefühl...sank langsam immer tiefer in seine Gedanken bis ihm nicht mehr bewusst wurde,dass er sachte in den Schlaf sank...erst eine knappe Stunde später,als der Erschöpfungsschlaf den Träumen Platz machte und diese ihn immer mehr zu sich zogen, schien er sich unterbewusst dessen klar zu werden und eine einzelne Träne huschte über seine Wange,bevor er verblasste wie ein auf die Fensterscheibe gehauchtes Bild...er schliesslich verschwand...
 

...zurück nach Hause...
 

Wie jedes Mal...

für diesen Tag war der Moment vorbei..viel zu kurz gewesen..

Vielleicht würde ein solcher irgendwann einmal wieder kommen...noch an seinem Ziel angekommen,wo es keine Ruhe gab..keine Bäume,die der Regen reinwaschen konnte...klammerte er sich an diese Hoffnung,wie ein in Dunkelheit verlaufenes Kind, das das einzelne flackernde Licht einer Kerze, das Ruka ihm anfangs widerwillig hingehalten hatte, ergriff und nicht mehr loslassen wollte...

..für die Dauer einer Nacht..

(25.07.05)
 


 


 

Irgendwann spät in der Nacht taumelte der blasse Junge mit den traurigen grünen Augen aus dem Wald nahe des verfallenen Dorfes und seufzte erleichtert auf,als sein Blick auf dieses fiel.

Er wirkte völlig erschöpft, war wohl lange durch die Wälder..durchs Unterholz und Büsche..gelaufen, auf der Suche nach dem Ort der Ruhe, dessen Gedanke daran ihm die Nacht und Träume erleichtert hatte..wohin er sich fliehen konnte,wenn er die Augen schloss und versuchte zu vergessen,was da grad mit ihm geschah...

Langsam setzte er sich in Bewegung...auf das Haus zu,in dem Ruka lebte,in dem er am letzten Abend verschwand und sich geschworen hatte, wieder zu kommen.

Der junge Mann, der ihm anfangs doch geradezu boshaft erschienen war....jetzt kehrte er sogar freiwillig zu ihm zurück...nach einem knappen Umschauen in alle Richtungen schob er sich die Kapuze vom Kopf und das strubblige pechschwarze Haar aus dem Gesicht,das sich bei jedem Windstoß darauflegen wollte, wie ein schützender Schleier über die sehnsüchtigen Augen...die blassen vollen Lippen und die zarten, fast weissen Wangen des Jungen..

Langsam und etwas zögernd ging er zum Haus, welches nicht so zerfallen war, wie die übrigen...schlüpfte aus den schmutzigen Socken,die alles waren,was er an den Füßen trug und stopfte diese in die Stiefel,die er am gestrigen Abend mit seinem Verschwinden zurückgelassen hatte.

Leise und ganz vorsichtig betrat er das Zimmer,in dem sie gesessen hatten,ließ sich erschöpft auf die Matten sinken und seufzte leise..saß lange Zeit einfach nur da in der Stille, genoss die Ruhe...auch wenn Ruka nicht da war...oder schlief,er blieb dort nahe des Fensters sitzen und sah hinaus..völlig gedankenverloren

Nach einiger Zeit griff er unter seinen Mantel und zog einen Dolch darunter hervor,den er ruhig mit beiden Händen festhielt und nachdenklich betrachtete...er war reich verziert und schien das Licht,das sich im Raum befand, in Regenbogenfarben wiederzuspiegeln..Jukitos Augen ruhten darauf,strichen wie eine zärtliche Berührung immer wieder über die glatte Klinge und die kunstvollen Schliffe der Edelsteine darauf...dieser Dolch war einfach zu wertvoll,ihn mit sich herumzutragen und vielleicht sogar noch zu verlieren....nach einem Moment des Nachdenkens legte er ihn entschieden von sich und auf den niedrigen Tisch,der dort im Zimmer stand, betrachtete noch eine Weile die Klinge...schüttelte dann leicht den Kopf,wie um einen Gedanken zu verscheuchen und rieb in einer unbewussten Handbewegung über seinen rechten Unterarm auf dem Mantel des Stoffes entlang.

Dann saß er wieder reglos da...als würde er warten..vielleicht würde Ruka ja wieder kommen...oder ihn einfach nur verscheuchen,weil er es sich anders überlegt hatte und schon gar nicht mehr damit rechnete,dass Juki wiederkam..ihn hier nicht mehr haben wollte und lieber seine Ruhe, die er so zu genießen schien...

Er verstand es nicht..warum wollte er sich so vor allen verstecken...Jukito selbst sehnte sich ständig nach Gesellschaft,die nicht so war,wie er sie sonst nur bekam..einfach jemanden,mit dem er reden konnte,auch wenn er es nicht gut konnte...oder vielmehr...jemanden der da war,ohne etwas von ihm zu verlangen..es gab nicht viele, die soetwas mit sich machen ließen..einfach wildfremde mit zu sich nahmen und dazu noch versorgten ohne sofort eine Gegenleistung zu verlangen...vielleicht würde das ja noch kommen...er rutschte unwohl etwas hin und her..was sollte er dann tun?

Das einzige, was er konnte war ja....aber Ruka hatte ihn ja in dieser Vermutung sogar beschimpft...er dachte sicher nicht an solche Dinge.
 

Leise seufzend zog er Strähne für Strähne seine Haare hinter dem Rücken und unter dem Mantel hervor, begann mit gesenktem Blick,die dichten, gesponnenem Pech ähnelnden Haare zu einem langen, dicken Zopf zu flechten..wie in einem Ritual,das seine nervösen Finger beschäftigte und ihm etwas Ruhe schenkte,seine Gedanken nur darauf konzentrierte und eine kleine Auszeit bedeutete in dem ewigen Durcheinander des Nachdenkens...

Als er damit fertig war und an den leicht gespaltenen Haarspitzen ankam, band er den Zopf mit einem (handelsüblichen XD )Haargummi zusammen, den er aus seiner Manteltasche nestelte und schob diesen wieder in seinen Nacken zurück,wo er über dem Mantel hinabfiel..die Spitzen fast den Boden berührten....saß wieder still da und sah hinaus zum Wald,wo es langsam zu dämmern begann...

Etwas enttäuscht lehnte er sich zur Seite..sank mit dem Fortschreiten der Zeit immer tiefer auf die Matten bis er schließlich lag und sich einrollte..es hatte keinen Sinn, sich gegen die Müdigkeit zu wehren, die die Erschöpfung der Suche dieses Ortes verursachte..langsam schloss er die Augen und glitt schnell in tiefen, traumlosen Schlaf...wenigstens war er kurz hier gewesen und hatte nocheinmal den Ort sehen können, der ihm soetwas wie Hoffnung gab.
 

Er hatte sich noch einmal vergewissern können, dass er wirklich existierte und nicht nur Einbildung war.

Und vielleicht...vielleicht hatte sein Umherirren ja auch einen Sinn gehabt und er würde beim nächsten Mal schneller hierherfinden, um nicht wieder erschöpft einfach nur dort einzuschlafen..

Vielleicht würde dann auch Ruka dort sein?

Vielleicht würden sie wieder reden dürfen?
 

Was dachte er da eigentlich?!

Er würde schon froh sein,wenn er ihn nicht anschreien sondern einfach nur wieder wegschicken würde.
 

Eine Stunde ungefähr lag das eingerollte Bündel Menschlein noch auf den Matten und schlief tief und fest...würde sich auch nicht mehr wecken lassen, beabsichtigte das jemand...einmal in Hypnos' Arme gesunken wirkte er ein wenig, wie eine leblose Hülle..achtete Ruka darauf,oder wer immer ihn auch finden würde, würde er merken, dass der blasse kleine Körper in diesem Zustand nicht einmal mehr atmete..auf nichts reagierte und beim Hinübergleiten in den Traumschlaf langsam nebelartig verschwamm bis er vollends verschwunden war.

Das einzige, was von seiner Anwesenheit zeugte, sollte diese nicht bemerkt worden sein, waren die schmutzigen Strümpfe,die in den Stiefeln vor dem Eingang klemmten und der wunderschöne Dolch mit den Reflexen des Regenbogens, die funkelnd das Licht auf den Tisch warfen.
 

So war er nach einem kurzen Moment des Lichtes wieder zuhause, als gäbe es nichts anderes...als könnte nichts diesen Lauf im Kreis unterbrechen...

(26.07.05)
 

~to be continued~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Neya
2005-09-08T18:06:56+00:00 08.09.2005 20:06
ich wusste gar nicht, dass du das alles hochgestellt hast *seufz*
ich fand die ja schon in meinem GB schön und als Sammlung sind sie noch ergreifender *snüf*
Von:  Alexej_Axis
2005-07-28T17:53:24+00:00 28.07.2005 19:53
Einmal mehr atemberaubend schön. Aber du hast mich dieses mal wirklich verwirrt. Ich fürchte ich habe nicht wirklich verstanden, bei all der schönen geschwungenen Sprache, was eigentlich passiert ist. Ich sehe darin ein Problem, das ich auch oft habe, nur spüre ich zum ersten mal am eigenen Leib, wie es sich anfühlt zwar von Worten gefangen zu sein, aber hinter dem Schönen Gedicht den Ablauf einer Geschichte nicht mehr ganz zu verstehen.
Hm. Ich denke Juki wandelt durch Welten, durch seine Träume, ja? Und... er kommt so an Orte, die vielleicht gar nicht wirklich existieren, oder? Ich verstehe das alles eben noch nicht so ganz... Ich sollte mir ein Beispiel nehmen, und von dir lernen. ;)
Viele Leute verstehen meine blumige Sprache und Umschreibungen vielleicht auch nicht so ganz... wenn man selbst ein Bild so stark vor augen hat, das die Handlung verschleiert wird, wird es leider etwas anstrengend, dem Text bis zum Ende zu folgen.


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