Stille Nacht? und Das Fest der Liebe?
Es war acht Uhr früh am 24. Dezember. Bulma öffnete die Augen. Es war gerade hell geworden. Sie schaute auf die andere Seite des Bettes. Vegetas Platz war leer. Wahrscheinlich war er schon trainieren gegangen. Sie schälte sich unter der Decke hervor. Es war etwas frisch im Zimmer, denn Vegeta hatte das Fenster aufgemacht. Sie schlang die Arme um ihren Körper um sich zu wärmen. Es half nichts, sie musste sich sofort was anziehen.
Fertig angezogen stand sie kurz darauf in der Küche um Frühstück für die Familie zu machen. Außerdem musste sie das essen für den Abend vorbereiten. Son Goku samt Familie (inklusive Videl und Pan), Kuririn mit Familie, Yamchu und die anderen hatten sich alle für den Weihnachtsabend bei Bulma angemeldet. Erst hatte sie gemurrt, denn das bedeutete für sie Überstunden in der Küche. Doch zum Glück konnte Chichi dann helfen. "pling" Die Waffeln waren fertig, aber noch keiner da der sie essen wollte. So setzte sich Bulma allein an den Küchentisch und wartete auf den Rest der Familie. Nach einer halben Stunde hielt sie es nicht mehr aus. Sie ging nach oben um ihren Nachwuchs zu wecken. Zuerst versuchte sie es bei Bra. Aus deren Zimmer drang ihre Stimme. "Bra Schatz! Leg endlich auf und komm frühstücken, du wirst Maron heute noch sehen!" "JA, komme gleich", rief Bra zurück. Natürlich hatte sie, genau wie Bulma erraten hatte, mit Maron telefoniert. Die beiden waren fast unzertrennlich und telefonierten manchmal stundenlang, auch wenn sie sich den Tag gesehen hatten, was ihre Mütter auf die Palme brachte. Bulma ging weiter. Sie klopfte an Trunks Tür, doch niemand antwortete. Trunks kam gerade aus dem Bad und sah seine Mutter: "Ich komme gleich muss mir nur noch was anziehen", sagte er zu ihr. Bulma nickte. Nun musste nur noch Vegeta geholt werden. Doch als sie in die Küche kam, hatte er schon seine Portion verschlungen und ging schon wieder nach draußen. "Was solls", dachte sich Bulma und machte sich an den Braten für das essen am Abend. In der Zwischenzeit erschienen auch Bra und Trunks. Doch auch sie verschwanden nach dem Frühstück sofort. Also blieb die ganze Arbeit wieder an Bulma hängen. Sie arbeitete so eine Weile vor sich hin, als sie im Garten etwas krachen hörte. "Nicht schon wieder Vegeta!", rief sie nach draußen. "Du weißt doch, dass die Figur kein Gegner ist!" Vegeta stand nur vor dem kaputten Weihnachtsmann, den Bulma im Garten aufgestellt hatte, um wenigstens ein wenig Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. "Räum wenigstens die Bruchstücke weg!", schrie sie ihm noch zu. Noch während sie sich mit Vegeta unterhalten hatte, hatte es an der Tür geklingelt. "Wer kann denn das jetzt sein?" Sie öffnete die Tür. Davor stand Chichi, die gerade Son Goku zur Schnecke machte. Son Gohan, Videl und Pan standen hinter den beiden. "Hallo ihr!", schrie Bulma, wurde von Chichi aber ignoriert, die Son Goku noch immer anschrie und ins Haus bugsierte. "Hallo Bulma. Tut mir leid, wie sich die beiden aufführen, aber Vater hat heute morgen mal wieder den Küchentisch zertrümmert", sagte Son Gohan, während auch er mit seiner Familie ins Haus kam. Verwirrt sah Bulma sich um: "Wo ist denn Son Goten?", fragte sie. "Ach der ist bestimmt hinten in den Garten und dann zu Trunks' Fenster rein. Er konnte das Geschrei nicht mehr ertragen und wenn ich ehrlich sein soll, ich kanns auch nicht mehr". Bulma angelte sich also Chichi und zog sie hinter sich in die Küche. Dort beruhigte sie sich ein wenig und half Bulma beim Kochen.
Bis zum Abend waren auch noch alle anderen eingetrudelt und das Essen fertig. Chichi hatte sich beruhigt und so konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Das Essen mit allen verlief auch noch relativ ruhig, bis auf einen Zwischenfall, als Son Goku auch noch die Knochen des Bratens abnagen wollte und von Chichi schon wieder zur Schnecke gemacht wurde. Bulma war aber zwischendurch auch am Verzweifeln. Sie hatten zwar eine Menge gekocht, doch wie es aussah sollte das immer noch nicht reichen. Die Sayajins aßen an Festtagen wahrscheinlich noch mehr als sonst. So wie es aussah lieferten sich die fünf auch wirklich ein Wettessen. Am Ende hatte dann Son Goku mit einem Teller Suppe Vorsprung gewonnen. Während Bulma, Chichi und Videl den Tisch abräumten, ging der Rest ins Wohnzimmer um sich zu unterhalten. Son Goten schnappte sich allerdings die Fernbedienung des Fernseher und schaltete ein Sportprogramm ein. Bra und Maron zogen eine Schnute. Sie wollten lieber einen Film sehen. Also entbrannte ein erbitterter Streit um die Fernbedienung. Da allerdings Bra und Maron nur zu zweit waren hatten sie es viel schwerer. Deshalb ließ sich Bra etwas einfallen. "Du Vati", sagte sie in zuckersüßem Ton zu ihrem Vater. "Ich möchte soooo gerne diesen Film sehen. Kannst du mir nicht die Fernbedienung geben?" Dabei setzte sie sich auf den Schoß ihres Vaters und sah ihn mit wässrigen Augen an. Vegeta ließ sich schnell überreden. Dieses Sportprogramm interessierte ihn nicht, denn er hielt Eishockey für total sinnlos und für seine Tochter tat er sowieso fast alles. Er ging also auf Son Goku zu, der gerade im Besitz der Fernbedienung war. "Gib sofort das Ding her Karkarott!" sagte er noch erstaunlich ruhig. Doch Son Goku schien ihn nicht gehört zu haben. "GIB SOFORT DIESES DING HER!", schrie Vegeta nun noch ein wenig lauter. Doch auch diesmal reagierte Son Goku nicht. Nun platzte Vegeta der Kragen. Er streckte seinen Arm aus und hob Son Goku an seinen Klamotten hoch. "Was ist denn los Vegeta?", fragte Son Goku in einer Seelenruhe. "Gib sofort das Ding her", wiederholte Vegeta zischend. "Hol sie dir doch!", lachte Son Goku und hielt die Fernbedienung in die Luft. Angelockt von dem Geschrei, kamen nun auch die Frauen aus der Küche. "Vegeta was machst du da", fragte Bulma spitz. Doch diesmal antwortete er nicht, sondern zog Son Goku raus in den Garten. Trunks und Son Goten folgten den beiden. Bulma hörte Son Goten sagen: "Das wird bestimmt lustig". Auch sie folgte ihnen nun in den den Garten. "Vegeta! Heut wird sich nicht geprügelt! Du hast es mir versprochen!" Doch es half nichts. Schon im nächsten Augenblick waren sie mit kämpfen beschäftigt. Trunks und Son Goten standen an der Seite und feuerten die beiden an. Die Fernbedienung war inzwischen hinüber. Bulma ging wieder ins Haus und seufzte. "Wer gewinnt denn?", kam die Frage aus dem Wohnzimmer, doch sie bekamen keine Antwort. Also wendeten sie sich wieder dem Fernsehprogramm zu. Bra und Maron hatten sich in Bras Zimmer verzogen, und so war es wieder richtig ruhig, außer dem Kampfgeschrei von Son Goku und Vegeta das aus dem Garten kam. Kurze Zeit später musste Bulma die beiden Kämpfenden mit Hilfe von Son Gohan doch auseinander treiben. "Vegeta, es wir Zeit", sagte sie zu ihrem Mann. Doch dieser stand stocksteif und regte sich keinen Zentimeter. "BITTE Vegeta! DU hast es mir versprochen", flehte ihn Bulma an. "NEIN! Ich mach mich vor den anderen nicht zum Affen. Außerdem passt die Rolle eines Weihnachtsmanns nicht zu einem Sayajinprinzen!", war die Antwort. Doch Bulma ließ nicht locker: "Machs für Bra. Komm schon. Oder soll ich Son Goku fragen?" Leise fügte sie noch hinzu: "Er ist bestimmt ein besserer Weihnachtsmann als du". Doch Vegeta hatte das gehört und war nun nicht mehr zu halten. "Na wo hast du denn das blöde Kostüm?", fragte er gereizt. "Ich zieh es aber sofort nach den Geschenken wieder aus", fügte er noch hinzu. Bulma gab sich damit zufrieden und begleitete Vegeta in ihr Schlafzimmer. Beim Anziehen musste sie ihm auch helfen, da Vegeta sich ziemlich blöd anstellte. Am meisten Probleme hatte er mit dem falschen Bart. "Warum soll ich den denn ummachen?", wollte er wissen. "Weil ein richtiger Weihnachtsmann eben einen Bart hat. Und nun beeil dich. Ich geh schon mal runter. Die Geschenke für alle sind dort im Sack". Dabei deutete sie auf einen prallen Weihnachtsmannsack, der neben der Tür stand. Da Vegeta nichts mehr dazu sagte, ging sie ohne noch ein Wort zu sagen. Vegeta setzte sich noch die Kapuze seines Mantels auf, schnappte sich den Sack und ging nach unten. Zum Glück war er immer noch sauer, denn so polterte er die Treppen richtig hinunter. Auch Bra und Maron waren nun wieder unten im Wohnzimmer. Bulma hatte sie mitgenommen. Am aufgeregtesten von allen, war die kleine Pan. Sie machte riesengroße Augen, als sie Vegeta sah und strahlte ihn an. Doch Vegeta guckte noch immer grimmig. Hinten im Zimmer versuchten Son Goku, Son Gohan und Trunks ein Losprusten zu verhindern. Vegeta setzte den Sack auf den Boden und öffnete ihn. Er holte das erste Päckchen raus. "Hier ist ein Päckchen für eine Pan", knurrte er. Pan kam auf ihn zugehüpft und nahm freudig ihr Geschenk in empfang. So ging es eine Weile weiter und außer Pan wurden noch Bra, Maron, Son Goten und Bulma mit Geschenken versorgt. Dann zog er das nächste Päckchen aus dem Sack. Es war klein und ziemlich leicht. Auf dem Kärtchen las er seinen Namen. Also steckte er es in eine der Manteltaschen. "Der Weihnachtsmann hat geklaut", rief Pan ganz aufgeregt. Son Gohan ging sofort zu ihr, um sie zu beruhigen. Bis Pan endlich wieder ruhig war, dauerte es eine ganze Weile. Vegeta stand nervös rum, während die anderen immer noch gegen einen Lachanfall ankämpften. Endlich konnte es weiter gehen. Wieder steckte Vegeta seine Hand nach einem Geschenk aus. "Wer von euch ist Son Goku?", fragte er verbissen. Das war das Schlimmste, was ihm hatte passieren können. Grinsend kam Son Goku zu ihm. "Wusste gar nicht, dass du dir nen Bart hast wachsen lassen", sagte er amüsiert. "Und das auch noch so schnell!" "Sei ruhig Karkarot", fauchte Vegeta nun. "Nimm dein Geschenk und verzieh dich". Goku tat wie Vegeta es ihm gesagt hatte. Als nächste musste Trunks nach vorn. Auch er konnte sich schwer ein Lachen verkneifen. Vegeta drückte ihm ein längliches Paket in die Hand und sah ihn böse an. Doch nun konnte Trunks einfach nicht mehr. Er prustete los. Und das so heftig, dass er in die Knie gehen musste. Auch die anderen konnten sich jetzt nicht mehr halten. Fast alle kugelten sich auf dem Fußboden. Die Einzigen die nicht lachten waren Pan, die nicht wusste warum alle lachten, Bulma, die böse auf die Gruppe sah, und Vegeta, der kurz vor einem Wutausbruch stand.
Da sich die anderen immer noch nicht beruhigen wollten, riss sich Vegeta den falschen Bart ab und stieg aus dem Mantel: "ICH WILL MICH NICHT MEHR ZUM AFFEN MACHEN!" Plötzlich war es ganz ruhig im Raum. Alle starrten Vegeta an und fingen dann wieder mit Lachen an. Bulma suchte die verstreuten Sachen zusammen, legte die restlichen Päckchen auf den Wohnzimmertisch und verschwand. Pan hatte sich inzwischen ans Auspacken gemacht und freute sich über ihren neuen Kampfanzug. Vegeta konnte sich jetzt aber nicht mehr halten. Er ging auf Son Goku zu und forderte ihn zu einem Kampf heraus, was Son Goku zusagte. Doch im Gegensatz zu Son Goku konnte Vegeta nicht mehr warten bis sie draußen im Garten waren, sondern schlug einfach zu. Son Goku der ein wenig überrascht war, landete Punktgenau im Weihnachtsbaum. Dieser brach klirrend auseinander . Von dem Lärm angelockt, erschien auch Bulma wieder im Zimmer. "VEGETA!", war das einzige was sie über die Lippen brachte. Sie wusste, das Schreien jetzt nichts mehr bringen würde. Wenn Vegeta am Kämpfen war, hörte er nichts mehr. Son Goku lockte ihn raus in den Garten, doch eigentlich sah Son Goku nun mehr nach einem Weihnachtsbaum aus. In seinen Haaren hingen einige der Kugeln und Sterne. Außerdem hatte er mindestens die Hälfte der Tannennadeln in seinen Haaren. Bulma sah sich um. Das Wohnzimmer war wie nicht anders zu erwarten verwüstet. Die Leute, die vorhin noch lachend auf dem Boden lagen, waren jetzt wie Pan damit beschäftigt, ihre Pakete auszupacken. Fast alle hatten neue Kampfanzüge bekommen, Trunks außerdem noch eine neue Scheide für sein Schwert. Ihnen allen schien die Verwüstung nichts auszumachen. Bulma zuckte einfach nur mit den Schultern. "Ich hätte es ja wissen müssen", dachte sie. "Hab ich echt gedacht mit der ganzen Clique im Haus wird's zu Weihnachten ruhig?" Sie lächelte und ging zum Sofa, wo sie sich neben Chichi setzte um eine Runde zu quatschen. Von draußen hörte man noch immer die Kampfschreie von Son Goku und Vegeta. Doch sehen konnte man sie nicht mehr, dazu war es zu dunkel. Man konnte aber vermuten, dass es ihnen Spaß machte. Auch alle anderen waren zufrieden. Mit viel Lachen ging dieser Tag zu Ende.
"Es hätte heute nicht schöner sein können", dachte Bulma noch bevor sie einschlief. Und eigentlich hatte sie Recht.
