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MCR - Conan Shortstories Band 1 by Kokomiko

Ablage P
von

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Wellenrauschen

Das ist der letzte Wunsch von der ersten Liste. Jetzt haben alle die eine Zahl genannt hatten, einmal ein Kapitel online gestellt bekommen. Die letzte im Bunde ist L-o-H. Schön auch dich in der Runde der Zuhörer zu wissen, nachdem du mich schon eine Ewigkeit begleitest. Danke für deine Treue.

Das nächste Kapitel wird dann eine zweite Nummernnennung sein. Anfangen werden wir dann mit Faenya.

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Ran weckte Conan. "Los zieh dich an.", sagte sie.

Mühsam quälte sich Conan aus den Federn. Draußen hatte sich die Sonne gerade über den Horizont erhoben. Müde rieb er sich über die Augen und warf einen Blick auf seine Uhr. Verschlafen zog er sich seine Badehose und T-Shirt an. Dann folgte er Ran. Sie hatte eine kleine Tasche bei sich.

Schweigend schritten sie beide in Richtung Strand. Menschenleer wurden sie von ihm empfangen. Das Meer rauschte, nichts störte die Stille. Die Luft war noch frisch, der weiche Sand noch unberührt, von den ersten Strahlen der Morgensonne erwärmt. Leise drückte er sich durch die Zehen hindurch.

Ran lief vor ihm. Langsam und bedächtig. Sie kümmerte sich nicht darum wo Conan war. Sie schien ihn vollkommen vergessen zu haben.

Im Grunde genommen hätte ich auch im Bett bleiben können, dachte Conan bei sich.

Ran ließ die Tasche in den Sand fallen. Zog sich ihr T-Shirt aus und trat ins Wasser. Die brechenden Wellen umspülten ihre Beine. Der Wind spielte in ihrem Haar.

Conan ließ sich neben der Tasche nieder. Warum, dachte er herzhaft gähnend, warum musste er so früh am morgen aufstehen. Sein Blick fiel auf Ran. Wahrscheinlich wollte sie nur nicht allein gehen. Sie brauchte nur seine Gesellschaft, auch wenn sie nicht miteinander sprachen.

Von ihrem Körper fasziniert, schaute er sie an. Etwas Gutes hatte das Kindsein auch. So konnte er sie ungeniert beobachten. Wenn er als Shin-ichi hier sitzen würde, würde sie ihn fragen, warum er sie so anstarrte. Wenn sie es überhaupt zugelassen hätte, das er sie an den Strand begleitet.

Er betrachtete sie eingehender. Gedankenverloren stand sie dort im Wasser. Ihre Augen waren auf die Weite des Meeres gerichtet. So wie dort stand, so wie sie in die Ferne, über das Meer schaute, da dachte sie bestimmt an ihn. Ihre Sorgen, deutlich konnte er sie spüren. Und die stimmten ihn traurig.

Conan schaute sich um. Die ganze Atmosphäre, die Stimmung, und sie beide allein am Strand. Ran hatte Sinn für Romantik. Er fing an zu träumen. Wenn er nur Shin-ichi wäre. Er zog die Beine an und schlang seine Arme darum. Seine Augen hingen an Ran fest. Wie gerne würde er jetzt hinter sie treten. Wie gern würde er sie jetzt in den Arm nehmen. Ein wunderschöner Augenblick ihr zu sagen, welche Gefühle er für sie hatte. Stattdessen konnte er nur hier sitzen und musste mit ansehen, wie sie in ihren Träumen versank, wie sie sich in ihrer Einsamkeit einschloss. Ob sie weinte? Er konnte es nicht sehen. Wundern würde es ihn jedoch nicht. Ran, dachte er, Ran du bist und bleibst mein Mädchen. Wenn ich wieder Shin-ichi bin, dann werde ich dich einladen. Einladen hierher. Einladen zu einem Urlaub. Nur wir zwei. Und ich schwöre, ich werde mir einen Wecker stellen, damit ich deine Träume wahr werden lasse. Dann werden wir beide einen Morgenspaziergang machen. Allein. Hand in Hand. Wie ein verliebtes Paar, das wir dann sein werden.

Conan richtete sich auf. In Ran war Bewegung geraten. Sie lief weiter ins Wasser. Dann tauchte sie mit dem Kopf voran unter.

Conan erhob sich und sprintete zum Wasser. Spritzend tauchte auch er in die Wellen ein. Dicht neben ihr kam er wieder hoch, sah in ihre traurigen Augen. Also doch, sie hatte bestimmt geweint.

"Gehen wir wieder.", sagte sie ausdruckslos und machte sich auf den Weg an den Strand. Aus der kleinen Tasche holte sie ein Handtuch und reichte Conan ein zweites.

Nachdem sie sich abgetrocknet hatten, machten sie sich auf den Rückweg zur Pension. Der Strand füllte sich langsam mit Menschen. Es wurde lauter.

Conan drehte sich um. Die Stimmung schwand. Sie beide würden jetzt wieder in den Alltag zurückkehren. Jeder würde seine Träume beiseite schieben. Solange bis die Ruhe und Einsamkeit sie wieder hervorbrachte und sich jeder voller Sehnsucht wieder in die Arme des anderen wünschte. Solange bis er sein Versprechen das er sich eben gegeben hatte wahr machen konnte, solange bis er sie endlich in seine Arme schließen würde.
 

*
 

Ran schaute Shin-ichi verdutzt an. Hatte sie sich eben verhört? Shin-ichi hatte sich zu einem Urlaub eingeladen. Nicht etwa seine Eltern, wie schon gelegentlich passiert, sondern er. Sie beide ganz allein, sie beide würden allein ans Meer verreisen.

"Was ist? Kommst die nun mit?", fragte Shin-ichi ungeduldig nach. Wenn sie so zögerte und am Ende noch ablehnte, würde sein schöner Plan den Bach runter gehen. Dann könnte er sein sich gegebenes Versprechen nicht einlösen.

Ran nickte zaghaft. Shin-ichi war erleichtert. Doch schon straffte sich sein Körper. Hoffentlich hat sie nicht mitbekommen wie sehr er darauf gehofft hatte, das sie mitkommen würde. Doch nun war es soweit.

Wenige Wochen später bezogen sie ihre Zimmer. Zwar hatten sie heute getrennte Zimmer, aber es war die gleiche Pension in der sie damals ihren Urlaub verbrachten. Shin-ichi hatte so einige Mühe gehabt, die Zimmer zu reservieren.
 

Shin-ichi stellte den Wecker aus. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer von Rans Zimmer. Es dauerte eine Weile bis sie abnahm.

"Ich bin es Ran, Shin-ichi. Zieh dich an. Vergiss nicht die Badesachen. Wir treffen uns unten." Dann legte er auf. Schnell zog er sich an und begab sich zum Treffpunkt. Kurze Zeit später trat Ran neben ihn.

"Kannst du mir verraten…?", fragte Ran wurde aber unterbrochen.

"Nein kann ich nicht. Lass dich einfach überraschen."

"Was soll das ganze. Es ist früh an Morgen. Kein Mensch ist jetzt schon auf den Beinen. Oder sagen wir mal sehr wenige."

"Das ist doch der Sinn und Zweck. Meinst du nicht auch?"

Ran sah Shin-ichi irritiert an.

Ihre Augen, dachte Shin-ichi, sie haben wieder diesen traurigen Schimmer. Sie erinnert sich bestimmt daran, das sie hier war. Und sie wird ihre Gefühle von damals auch nicht vergessen haben. Vielleicht war es doch keine gute Idee hierher zukommen. "Hey Ran.", sagte er sanft zu ihr. "Es wird alles gut." Dann nahm er sie bei der Hand, schulterte die Tasche und zog sie mit sich. Gemeinsam liefen sie den Gehweg entlang. Seltsam, ihre Hand, sie lag noch immer warm in seiner, seit er sie ergriffen hatte. Ran ließ sie ihm, wie selbstverständlich.

Shin-ichi folgte den Weg in Richtung Strand. Neben ihm lief Ran. Alles schien so unberührt wie damals. Shin-ichi fühlte sich zurückversetzt. Zurückversetzt zu dem Tag, als er Ran hierher folgte. Für einen kurzen Augenblick blieb er stehen und ließ die Atmosphäre auf sich einwirken. Dann ließ er sich im Sand nieder. Ran blieb unschlüssig stehen.

"Erinnert dich das an was?", fragte er.

Ran schüttelte den Kopf. Dann trat sie ins Wasser. Das Meer rauschte. Shin-ichi trat hinter sie.

"Tut es doch. Du hast schon einmal hier im Wasser gestanden und voller Sehnsucht in die Ferne geschaut."

Ran lief ein kalter Schauer über den Rücken. Woher wusste er das?

"Wir waren schon einmal hier.", sagte er leise. "Wir beide. Kannst du dich nicht erinnern?"

Ran senkte den Kopf. Damals. Es war schon merkwürdig genug, das Shin-ichi diesen Ort ausgewählt hatte, es war ebenso merkwürdig, das sie in der gleichen Pension abgestiegen waren. Aber das merkwürdigste war, das er so früh aufstand um mit ihr ans Meer zu gehen. Damals hatte sie es auch getan. Den Besuch am Meer um der Morgensonne entgegenzuschauen und sich von der Natur gefangen nehmen zu lassen. Nur so konnten ihre Gedanken frei sein, konnte sie ihre Träume fliegen lassen. Frei, so wie sich ein Vogel in die frische Morgenluft erhebt. Und nun waren sie beide hier. Hier an diesem Ort. Außerdem was hatten seine Worte zu bedeuten? 'Sie waren beide schon mal hier!' Damals hatte sie doch Conan mitgenommen. Sollte es etwas sein, das er doch Conan war?

"Ich habe dort am Strand gesessen. Der Kleine mit der Brille."

In Ran begann es zu brodeln. Dann war es also wahr. "Du..." Sie drehte sich blitzartig um. Mit der Hand holte sie aus.

Doch Shin-ichi stand zu nah. Geschickt hielt er sie am Handgelenk fest, konnte somit den Schlag der gegen ihn gerichtet war abfangen.

"Du…" Tränen traten in ihre Augen. Sie konnte es nicht verhindern. So tief verletzt fühlte sie sich.

"Nicht das du mich falsch verstehst Ran.", begann Shin-ichi. "Aber ich will dich nicht aufziehen oder so etwas ähnliches." Er zog sie in seinen Arm. "Ich habe deinen Traum gesehen und ich wollte ihn einfach nur für dich wahr werden lassen. Ich wollte doch nur unseren Traum wahr werden lassen. Mehr nicht.", flüsterte er. "Und ich dachte, dieser Ort an dem dein Traum so deutlich sichtbar war, wäre der beste Ort dafür."

Ran schmiegte sich an Shin-ichi. Sie war nicht in der Lage sich gegen ihn zu wehren. Seine Worte drangen tief in sie ein. Ihr Traum? Ihr gemeinsamer Traum?

"Ich liebe dich und ich möchte für immer mit dir zusammen sein.", fuhr Shin-ichi fort.

Eine hohe Welle rollte dem Strand entgegen und warf die beiden fast um.

Ran sah Shin-ichi an, noch immer mit Tränen in ihren Augen.

"Hör auf zu heulen. Ich bin bei dir und ich werde dich auch nicht allein lassen. Das ich dir damals die Wahrheit verschwiegen habe, hatte seinen Grund. Aber eines kannst du mir glauben, die Zeit, sie war nicht einfach für mich. Ich war dir noch nie so nah und doch auch noch sie so weit entfernt. Ich habe deine Tränen gesehen und doch konnte ich sie nicht trocknen. Sie haben sich tief in mein Herz eingegraben und das tat unheimlich weh."

"Shin-ichi.", schluchzte Ran. Die Wut in ihr war gewichen und das Glück erfüllte sie nun. "Ich liebe dich."

"Ich weiß." Shin-ichi hob Ran auf seine Arme. Vorsichtig trug er sie ins tiefere Wasser. Beide tauchten ein.

Eine Weile schwammen sie im Meer. Doch dann begaben sie sich zurück zum Strand. Shin-ichi wühlte ein Handtuch aus der Tasche und legte es Ran um die Schulter. "Was hältst du von einem kleinen Strandspaziergang?"

Ran nickte. Bedächtig zogen sich die beiden ihre Shirts an.

Hand in Hand schlenderten sie am Ufer entlang. Wie ein verliebtes Paar.

Das Meer rauschte, Der Wind spielte mit ihren Haaren. Einige Möwen kreischten in der Luft. Die Sonne strahlte von blauem Himmel. Ein richtig romantischer Ort für zwei Verliebte. Und beide störten sich nicht an den anderen Menschen, die anfingen den Strand zu bevölkern. Sie waren glücklich, endlich zu zweit und das genossen sie in vollen Zügen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Black_Taipan
2007-01-18T17:21:14+00:00 18.01.2007 18:21
*Sttrandposter an der Wand betrachtet* Eine schöne Geschichte, mit viel Romantik. Und ich mag diese Conan-Shinichi-Antithese, die immer wieder bei dir auftaucht. *träum*
Ich liebe deine OneShots!
xxx taipan
Von:  Faenya
2007-01-18T15:03:38+00:00 18.01.2007 16:03
So! Da bin ich wieder! Mit dem nächsten Kommi!
Ich liebe das Meer. Ich kann mir die Szenerie ganz deutlich vorstellen... *seufz*
Hach wie schön! Und wieder ist das Kap zweigeteilt.
Einmal Conan und Ran und dann ist Shinichi wieder er selbst und mit Ran unterwegs!
Weiter so!
Hey, ...meine zweite Zahl kommt als nächstes dran? Das war die 27 richtig?
Bis dann ich freu mich schon!
Deine Faey
Von:  KilmaMora
2007-01-17T23:43:59+00:00 18.01.2007 00:43
Schöne, nette kleine Fic^^
von der Struktur her erinnert die mich irgendiwe an Kapitel Dingenskirchen mit der Holzhütte^^". aber ansonsten... wieder eine schöne Version dieses einen ewigen Themas...^^
Von:  SonjaArika
2007-01-17T19:25:02+00:00 17.01.2007 20:25
Ja, auch diese FF war mal wieder super klasse! Und mit Format!
Die Stelle mit "der Kleine mit der Brille" fand ich auch sehr gut! ^^ Ich gebe den anderen recht.
Aber sag mal, war die Geschichte schon etwas älter, als die anderen? Ich meine, weil etwas mehr Fehler drin waren, was die einzelnen Wörter angeht. Da waren Buchstaben mit den eigentlichen verwechselt. Z.B. die für du usw.
Aber sonst war sie wie immer einsame super klasse!
LG Sonja! xxx
Von:  foxgirl
2007-01-17T17:19:13+00:00 17.01.2007 18:19
Hi,
der Shorty ist dir mal wieder richtig gut gelungen.
Bin schon auf das nächste gespannt.
Foxgirl
Von:  Leira
2007-01-17T17:03:23+00:00 17.01.2007 18:03
'Der Kleine mit der Brille.' *lol*

Ein schöner Oneshot...seeehr romantisch. Man konnte fast das Wellenrauschen hören...^^
Ich bin für sowas ja immer zu haben...*lacht*

Liebe Grüße, Leira XD

PS: Ran_Mori, das war die Kaminfeuerfic...ein Oneshot, ganz richig.
Von: abgemeldet
2007-01-17T15:34:00+00:00 17.01.2007 16:34
sehr schön!!! da kann ich nur zustimmen!^^ und auch noch 'mein' kap!^^ sehr romantisch besonders die lezte szene!^^ *knuddel* du weißt ja das mir so etwas ganz besonders gefällt! Ich liebe das meer!^^

also bis später!^^
muss jetzt japanisch lernen schreib morgen klausur...
HDL L-o-H-chan
Von: abgemeldet
2007-01-17T14:31:09+00:00 17.01.2007 15:31
Schööön,.. echt ^^ du hast schon mal was ähnliches gemacht gehabt... das ran etwas erst mit conan macht und danach mit shinichi.. kann mich nur nicht so gut daran erinnern, was für eine Fic das war.. vlt auch eine short-story...
nja, egal. deine FF war spitze!^^
LG
Ran_Mori1


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