Unvorhergesehen
Huhu! ^^
Und wieder quäle ich euch mit Gedankenmüll, der meinem kranken Hirn entsprungen ist. *evil grins*
Das hier ist ein netter, kleiner ZoxRo-One-Shot, auch WENN ES ZUNÄCHST NICHT SO SCHEINT! Am Anfang sieht es eher nach Shonen-Ai aus, was ich aber auf's heftigste verabscheue. *schon mal Kotztüte besorg*
Also, hinterlasst Kommentare, ich will wissen, wie es euch gefallen hat!
Alsdann, Kaya
*Schleichwerbung* Lest auch meine andere OP-ZoxRo-FF (<- geiles Wort). *Schleichwerbung*
"Mann, schon wieder verloren. Sag mal, Ruffy, strengst du dich überhaupt an?" Nami warf einen bösen Seitenblick auf den neben ihr sitzenden Gummimenschen. Dieser hatte das Kinn auf die hölzerne Tischplatte gelegt und schien zu schmollen.
"Ich kann nicht. Ich habe Hunger. Sanji, ist noch Fleisch da?" Mit bettelndem Blick sah er den blonden Smutje an, der ihm gegenüber saß.
Es war Abend. Die Strohhutbande hatte in einer Bucht einer kleinen, namenslosen Insel geankert und beschlossen, einen feucht-fröhlichen Spieleabend zu veranstalten. Lysop hatte ein altes Kartenspiel in den Untiefen des Jungenzimmers gefunden. Nun saßen Ruffy, Zorro, Nami, Sanji, Lysop und Chopper zusammengequetscht am kleinen Tisch der Kombüse und trugen ein Spiel nach dem anderen aus. Sie spielten in Zweierteams, welche vorher ausgelost worden waren.
Es hatte sich ergeben, dass Chopper gemeinsam mit Lysop spielte, Nami mit Ruffy und, worüber die beiden gar nicht froh waren, Zorro mit Sanji. Allerdings fiel dies im Laufe des Abends mehr und mehr unter den Tisch, da sie gemeinsam ein Spiel nach dem anderen gewannen. Nami und Ruffy jedoch verloren immer wieder, was wohl daran lag, dass der Strohhutjunge eher auf das kleine Buffet am anderen Ende des Raumes als auf das Spiel achtete. Lysop und Chopper lagen in Sachen 'gewonnen' und 'verloren' im guten Mittelfeld, weshalb beide nicht aktiv in das sich bildende Unwetter der zwei anderen Fraktionen eingreifen wollten.
Eine allerdings fehlte in der lustigen Runde. Robin hatte gemeint, sie halte nicht viel von solchen Spielen, und sich deswegen ins Mädchenzimmer verzogen um, wie sollte es anders sein, ein Buch zu lesen. Die restlichen Strohhüte konnten dieses Verhalten nun gar nicht verstehen, gingen jedoch nicht weiter darauf ein.
Reichlich Alkohol war auch schon geflossen, dennoch ging es der Crew noch verhältnismäßig gut, alleine der Kanonier und die Navigatorin lallten schon leicht. Dies hielt die beiden jedoch nicht davon ab, sich mit Wagemut in jedes neue Spiel zu stürzen.
"Ja, Ruffy, aber nicht für dich", antwortete Sanji nach kurzem Überlegen. Er sah seinen Captain verärgert an, als dieser sich dennoch erheben wollte, um seinen Nahrungsbedarf zu stillen. Leider bekam er von seiner Spielpartnerin eine Kopfnuss verpasst, woraufhin er sich wieder auf die Bank fallen ließ. "Es wird nicht gefressen, erst müssen wir ein Spiel gewinnen. Dann darfst du was essen." "Oh, cool. Dann strenge ich mich jetzt mal an!", kam es kurz darauf von Ruffy. Nami stieß hörbar die Luft aus. Warum musste es immer so schwierig mit diesem Kerl sein?
"Können wir jetzt vielleicht mal weitermachen? Ich habe noch etwas zu gewinnen", tönte es von Zorro, der seinen Platz neben Sanji hatte. Beide grinsten zuerst sich und dann die anderen an. Wenigstens einen Vorteil hatte die Glückssträhne der beiden. Endlich vergaßen sie einmal sich zu streiten und arbeiteten zusammen. Obgleich Nami sehr glücklich darüber war, mal nicht Vermittler spielen zu müssen, gefiel ihr das irgendwie nicht. Wohl nicht zuletzt, da sie so immer wieder verlor. Doch dann hatte sie eine Idee. Eine gemeine Idee, welche auch ziemlich ungewöhnlich war, aber sie musste Zorro und Sanji einfach einen Denkzettel verpassen.
"Okay", meinte sie mit einem hinterhältigen Grinsen. Zorro, der schon ahnte, dass sie irgendetwas Fieses vorhatte, hätte ihr am liebsten den Mund verklebt. Allerdings wäre Sanji dann nicht mehr so gut auf ihn zu sprechen gewesen, weshalb er diesen Einfall unter großem Bedauern wieder verwarf. "Machen wir die ganze Sache doch etwas lustiger. Ich habe da so eine Idee. Natürlich nur, wenn ihr einverstanden seid." Ihr Tonfall machte klar: Seid einverstanden oder ich fress' euch. Somit sagte keiner etwas auf ihre Worte.
"Zorro, wenn ihr das nächste Spiel gewinnt, erlass ich dir die Hälfte deiner Schulden." Sie machte eine kurze Pause. Der Schwertkämpfer lachte lauthals. "Genial, Nami. Das hab ich schon so gut wie in der Tasche." Doch er verstummte. Niemals würde die Rothaarige ihm freiwillig seine Schulden erlassen. Mit Sicherheit bekam er gleich die Kehrseite der Medaille zu sehen, oder besser gesagt, zu hören.
"Aber wenn du velierst, musst du Sanji küssen." Nach diesen Worten rissen Koch und Schwertkämpfer die Augen auf. Zorro fasste sich zuerst. "Hast du 'nen Knall? Ich küss doch nicht den Koch!" Die Navigatorin lächelte nur auf diese Worte. "Ich wusste doch, du willst deine gesamten Schulden bezahlen. Dann nicht..." Sie machte sich daran, die Karten neu auszuteilen. Lysop und Chopper verfolgten die ganze Szenerie mit bangem Blick. Mit Sicherheit würden gleich die Fetzen fliegen. Ruffy nutzte die Situation, um seinen Gummiarm, wie er meinte, unbemerkt hinter Namis Rücken vorbeizuschlängeln, um ans Buffet zu gelangen. Sie jedoch schlug ihm auf die Hand und lächelte nur weiter.
"Hey, warte mal." Zorro hielt Namis Karten gebende Hand fest. "Nur, wenn wir verlieren, ja?" Er sah zu Sanji. Dieser hatte einen verdrieslichen Blick aufgesetzt und fragte: "Und was springt für mich dabei heraus? Ich riskier dabei 'ne ganze Menge." Lysop hob die Brauen und traute sich endlich etwas zu sagen. "Und was genau?" Der Blonde sah ihn als, als stammte er von einem anderen Stern. "Bist du blöd? Ich habe hier 'nen Ruf zu verlieren. Ich knutsch doch keinen Kerl!" Bei den letzten Worten war er lauter geworden, sodass die Langnase immer kleiner wurde und etwas Undefinierbares von sich gab.
"Entscheidet euch, Jungs. Sanji, wenn ihr gewinnt, sagen wir mal, bezahl ich dir deinen gesamten nächsten Einkauf. Du darfst einkaufen, was du willst, alles aus meiner Tasche bezahlt." Sie grinste, war sich ihrer Sache anscheinend sehr sicher. Der Angesprochene zog die Brauen zusammen, sah seinen Spielpartner an und zuckte die Schultern.
"Na gut. Ein kleines Küsschen allerdings -" "Nein!", wurden seine Hoffnungen von Nami zunichte gemacht. "Kriegst du nicht. Einkauf oder gar nichts." Einige Zeit sahen sich Zorro und Sanji mit skeptischem Blick an und fassten schließlich einen Entschluss. "Okay, ich weiß zwar nicht, was du daran so toll findest, wenn ich den da", Zorro wies nach rechts, "küsse, aber was soll's. Wir gewinnen ja eh." "Natürlich." Nami wandte sich dem auf das Buffet starrenden Ruffy zu, flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin er begeistert nickte. "Klar, Nami." "Na, dann wäre das ja geklärt." Endlich begann die Navigatorin damit, die Karten auszuteilen.
Zwanzig Minuten später gellte ein markerschütternder Schrei über die Flying Lamb. Diesen Schrei hatten wohl noch die Leute am hintersten Ende der Grand Line gehört, so laut war er gewesen.
"Sanji, du Schwachkopf, was machst du?" "Ach, Zorro, wer ist denn Schuld daran, dass wir verloren haben?" Die beiden Kämpfer überhäuften sich mit wüsten Beschimpfungen, Nami allerdings grinste immer noch vor sich hin. Chopper murmelte Lysop etwas zu, woraufhin auch dieser grinsen musste. "Tja, ihr habt verloren, ihr wisst, was das bedeutet." Die Rothaarige tätschelte die Schultern der sich Anbrüllenden. "Ja, wissen wir", grummelte Zorro. Mit angeekeltem Blick sah er den Smutje an, beugte sich vor und streifte mit seinen Lippen kurz dessen Wange. "Igitt", meinten beide. Sanji wischte sich über die Wange und Zorro über den Mund. Doch eigenartigerweise hatte Nami das Grinsen noch nicht verlernt.
"Nicht so. Anders." "Nee, Nami, das geht gar nicht." Der Grünhaarige schüttelte widerstrebend den Kopf. Doch bei der Diebin biss er auf Granit. "Sonst erhöhe ich dir deine Schulden auf das Doppelte." Sie funkelte ihn an. Zorro entgleisten die Gesichtsszüge. "Du kannst nicht einfach -" "Und was ich alles kann, das glaubst du gar nicht", schnitt Nami ihm das Wort ab. Sie wandte sich an Sanji. "Du bist doch einverstanden, oder?" Der wollte schon zu einem 'Nein.' ansetzen, doch als er das gefährliche Blitzen in den Augen der Navigatorin sah, ließ er es lieber bleiben. "Äh, klar, Nami-Schatz." "Na, siehst du. Los Zorro, ich will lachen." Hätte dessen Blick töten können, als er die junge Frau ansah, hätte diese wohl schon längst unter der Erde gelegen.
"Das tust du bereits die ganze Zeit. Aber egal. Sanji!" Der Angesprochene wandte ihm das Gesicht zu. "Es geht nicht anders." Langsam, ganz langsam beugten beide sich vor, spitzten die Lippen, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, und kniffen die Augen zusammen. Kurz darauf trafen sich ihre Lippen für einen kurzen Augenblick. Wie von der Tarantel gestochen zuckten beide sofort zurück. "Baah, wie widerlich. Ich glaub, ich muss kotzen." "Da bist du nicht der Einzige." Sanji sprang auf, ging schnellen Schrittes zum Waschbecken der Kombüse, um sich den Mund abzuspülen. Auch Zorro sprang auf, da nun das Waschbecken aber besetzt war, musste er wohl oder übel ins Bad laufen. Als er Flüche ausstoßend die Tür hinter sich schloss, sah er noch, wie die restlichen Strohhüte sich auf der Bank vor Lachen kugelten.
Als er den Gang entlanging, bemerkte er plötzlich, wie eine dunkle Gestalt auf ihn zukam. Beim Näherkommen erkannte er Robin in ihr. Erstaunt fragte der Schwertkämpfer: "Was machst du denn hier?" Sie sah ihn an. "Ihr habt so geschrien, da musste ich einfach mal vorbeischauen. Was ist mit dir? Du siehst so unentspannt aus." Anscheinend war sie über Zorros Gesichtsausdruck sehr amüsiert. Er lachte kurz auf. "Untertrieben." In knappen Fakten erzählte er, was ihm gerade widerfahren war.
Als er geendet hatte, bemerkte er, dass Robin nur noch mit Mühe ein Lachen unterdrücken konnte. "Du hast ihn echt geküsst? Schade, dass ich nicht dabei war." Sie musste nun doch kichern und Zorro sah sie irritiert an. Dass er mit solch einer Aktion die sonst so stille Archäologin zum Lachen bringen konnte, fand er ziemlich eigenartig. Doch dann fiel ihm ein, wo er eigentlich hingewollt hatte, und war im Begriff seinen Weg fortzusetzen. Doch er wurde zurückgehalten.
Robin lächelte nur noch, sah dennoch ziemlich belustigt drein. Wie beiläufig stellte sie ihre Frage, als ob es darum ginge, ob man Gurken denn nun längst oder in Scheiben schneiden sollte. "Würde es dir etwas ausmachen, wenn du mich küssen müsstest?" Zorro drehte sich um, sein Gesicht verriet keine Gefühlsregung. Er sah Robin an, da stand sie auf dem Gang und sah ihm genau in die Augen. Sie bewegte sich nicht, wartete seine Antwort ab, schien für alles gewappnet. Der Schwertkämpfer jedoch hob nur leicht die linke Braue. Einige Sekunden starrten sie sich nur wortlos an. Doch dann kam Bewegung in den Grünhaarigen.
Mit zwei schnellen Schritten war er bei Robin. Er fasste ihre Schultern, drückte sie gegen die Wand und versiegelte ihre Lippen mit den seinen. Die Schwarzhaarige riss die Augen auf, hatte sie mit dieser Aktion nun überhaupt nicht gerechnet. Gegen die Wand gepresst war sie unfähig sich zu bewegen. Zorro jedoch bewegte seine Lippen nun leicht. Schließlich erwiderte Robin den Kuss und schloss die Augen. Die Verspannung in ihrem Körper löste sich.
Plötzlich spürte sie Zorros Zunge an ihren Lippen. Ohne lange zu überlegen öffnete sie diese einen Spalt breit und gewährte dem Schwertkämpfer somit Einlass. Zorro fühlte Robins heißen Atem auf seinen seinen Lippen, als mit seiner Zunge die der Schwarzhaarigen suchte und schließlich in ein Spiel verwickelte. Sie jagten sich, umschlangen sich und ließen einander wieder los. Dieses geschah wieder und wieder.
Wie viel Zeit vergangen war, wussten die beiden sich Küssenden nicht. Immer noch ruhten Zorros Hände an Robins Schultern, doch er drückte sie längst nicht mehr so kraftvoll gegen die Wand wie er es anfangs getan hatte. Sie hatten die Augen geschlossen. Die Leidenschaft übermannte beide und so konnten sie nicht voneinander ablassen. Immer wieder hatte Robin das Bedürfnis, Zorro von sich wegzustoßen. Er hatte sie überumpelt, förmlich dazu gezwungen, ihn zu küssen. Doch, meldete sich plötzlich eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf, hätte sie es nicht gewollt, wäre der Kuss dann so ausgeartet? Natürlich nicht. Und immerhin hatte die Archäologin den Schwertkämpfer irgendwie ja auch provoziert. Sie wusste selbst nicht, was sie mit dieser Frage hatte bezwecken wollen, es war einfach über sie gekommen. Nun musste sie, eher wohl als übel, die Folgen tragen.
Hätte Zorro auf seinem Hinterkopf noch ein weiteres Gesicht gehabt, hätte dieses momentan ziemlich fies gegrinst. Der Grünhaarige wusste, dass er die Schwarzhaarige mit seinem Verhalten sehr stark irritiert hatte. Er hatte es daran gemerkt, wie sie sich zunächst verkrampft hatte, als er ihre Lippen berührt hatte. Doch er konnte nicht anders. Diese Frage, die sie gestellt hatte, war wie eine Einladung für ihn gewesen, endlich ihre samtigen Lippen auf den seinen spüren zu können. Warum diese Chance nicht nutzen, obwohl, oder gerade weil, es die einzige war, die er bekommen würde?
Zwischenzeitlich hatten beide immer wieder schnappend Luft geholt, um noch etwas Sauerstoff ins Gehirn schicken zu können, welches vor allem bei Robin gerade dabei war, sich zu verabschieden. Diese kurzen Momente der Unverbundenheit wurden in dem darauffolgenden Zungenspiel aufs heftigste wieder wett gemacht. Auch Zorro wusste langsam nicht mehr, wohin dies führen sollte, und überhaupt: Wie lange standen sie schon hier? Würde nicht irgendwann jemand vorbeikommen, um zu gucken, wo er, Zorro, so lange blieb?
Als hätte die blauäugige Frau seine Gedanken gelesen, spürte der Grünhaarige plötzlich ihre Hände an seinen Unterarmen. Zärtlich, aber dennoch bestimmend lösten sie die seinen von Robins Schultern und schoben Zorro somit leicht weg. Als beide wieder eine gewisse Distanz zwischen ihre Gesichter gebracht hatten, sah der Schwertkämpfer der Archäologin genau ins Gesicht. Diese jedoch wich seinem Blick aus und sah auf den Boden. Ihr Atem ging schnell und keuchend und Zorro sah, dass ihre Knie zitterten.
Dennoch sah er solange auf ihre schwarzen Haare, bis sie ihren Kopf drehte und ihm nun genau in die Augen blickte. In den ihrigen stand Unbehagen, auch eine gewisse Furcht. Zorro jedoch grinste immer noch dreckig. Kurz, dennoch wirkungsvoll fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen. "Nein." Er wandte sich von ihr ab, machte zwei Schritte in Richtung Kombüse, von der er eigentlich kam, doch drehte den Kopf noch einmal zurück.
"Überhaupt nicht."
