Zum Inhalt der Seite

Einzelposting: Zwangsverschwulung - Warum Animexxler aufhören müssen dieses Wort zu benutzen


Links hierher: http://www.animexx.de/forum/thread_5379184/-1/13272472487638/
http://desu.de/Q8gAC7m




Von:    Chibifier 22.01.2012 16:47
Betreff: Zwangsverschwulung - Warum Animexxler au... [Antworten]
Avatar
 
Shiza-Chan:
Ja, Sorry, Ich bin natürlich auch persönlich "vorbelastet".
Meine Meinung zu Medien und Figuren kommt aus der Literaturwissenschaft UND aus der Erfahrung, "queer" aufzuwachsen, und einfach keine Wahl zu haben, als Charaktere homosexuell (um)zu deuten, um wenigstens ein paar Vorbilder zu haben.
Mir geht es also, wenn ich von Heteronormativität rede, nicht um das Heilsbringende Medium Yaoi, sondern um die tatsächliche Unterdrückungs- und Minderheitenerfahrung, und die Befreiung, die Anime, Manga und Fanwork für mich -und viele in meiner generation- dargestellt hat.

Naja, und die Frage die ich mir halt stelle, ist, warum man sich überhaupt rechtfertigen muss, wenn man die implikationen eines abwertend verwendeten wortes diskutieren will, und sich plötzlich alle welt als "homophob" beleidigt sieht.

Jeder hat bis 1970 oder so von "Negern" gesprochen. Dann hat mal jemand sich beschwert, und die leute überzeugt, dass der Begriff rassistische anklänge bzw. eine solche vorbelastung hat. Das macht doch noch lange nicht alle, die das Wort -völlig normal, weil kein anderes da- benutzt haben, zu rassisten.

Das werden sie erst, wenn sie anfangen, sich in argumente zu verstricken bei dem versuch, ihre weitere benutzung des wortes zu rechtfertigen, anstatt es zu respektieren, wenn schwarze es wirklich als beleidigend empfinden.

Dabei ist sogar diese Reaktion verständlich, wenn man den ersteren Umstand falsch versteht, nämlich so, als würde einem Rassismus unterstellt, nur weil man das böse Wort mal benutzt hat.

Und das problem seh ich in diesem Thread am Werk.

..............

Nochmal was zum *shaming.
Das lief nachdem Schwule allmählich an die Öffentlichkeit gingen auch so, dass es die Klischees und Vorurteile gab. Dann haben ein paar Leute angefangen, sich davon abzugrenzen. Wir sind keine Clubschhwuppen, wir haben einen festen Job, tragen unterhemden, mähen den Rasen. Die da in der Disco, mit denen wollen wir nix zu tun haben. So. Mit diesem Verhalten allerdings unterstellen die Schwulen, die sich davon distanzieren, den anderen, dass alle Klischees auf sie zutreffen. Das bedeutet, die Gesellschaft gewährt den "guten" Schwulen eine Ausnahme, dafür, dass sie weiter auf die "bösen schwulen" schimpfen darf.
Die "Guten Schwulen" gehen dann zu Parteitreffen als Quotenschwule, und klatschen brav, wenn die Aidshilfe gestrichen werden soll, weil das haben ja eh nur die "bösen Schwulen."
Das find ich hinterfotzig... und unerträglich spießig nebenbei xD.

Was lustig ist: Bei den Fangirls lohnt es sich wirklich mal, nachzuschauen, wie die Realität aussieht. Tatsächlich gibt es im Forum viel, viel mehr Fangirlbashing als Fangirls, und das teilweise von Leuten, die ich bei reinem Ansehen des Steckbriefes eigentlich eher als Fangirl identifiziert hätte.
Das heißt die Bedrohung der Fangirls ist zu einem sehr großen Teil reine einbildung, und scheint nur deshalb so real, weil sie immer und immer wieder von "Gegnern" evoziert wird.
Appropriiert die Zwangsverschwulung! Schluss mit dem Fangirl!Shaming! Macht euch Buttons mit "Ich zwangsverschwule alles!!"

Zurück zum Thread