Thread: Ähnliche Aussagen? (Spoiler)

Von:   abgemeldet 20.08.2004 19:47 Direktlink zum Posting Betreff: Ähnliche Aussagen? (Spoiler) [Antworten]
Ich hatte mir mal überlegt, weswegen im Anime der ganze New York Teil eingebaut wurde. Von der Idee her ist er zwar nicht schlecht und es steckt ebenso viel Dramatik wie auch Komik in den Episoden, doch bei Betrachtung des ganzen restlichen Verlaufs der Serie wirkt dieser Teil nicht nur viel zu lang, sondern auch irgendwie sinnlos. Bisher fand ich eigentlich immer, dass die Story im Manga nach dem Dreh in den Bergen viel glaubhafter und überlegter dargestellt wurde. Ganz besonders der Schluss des Mangas, in dem Hayama nach Amerika geht, regte mich sehr zum Nachdenken an. Es gibt eine Szene, in der unterhalten Misako und Rei sich über die Beziehung zwischen Hayama und Sana und sie beide sind der Meinung, dass zwei Menschen, die über einen solch langen Zeitraum voneinander getrennt sind, sich ganz natürlich auseinander entwickeln. Ganz besonders als Kinder, wie es ja schon hieß als Sana für geplante 2 bis 3 Monate in die Berge ging. Dann aber zeigte sich, dass die Liebe sich lediglich für die Zeit, die sie voneinander getrennt waren, etwas abgekühlt hatte, sodass sie beide sich auf ihr eigenes Leben konzentrieren konnten - Hayama auf seine Genesung und das Karate und Sana auf die Schule, Freunde und ein wenig auf ihre Karriere - und erkannten, dass sie trotz allem auch selbstständig sein können und nicht das Lebensglück von einer einzigen Person abhängig machen. Dennoch war ihre Liebe so groß wie eh und je als sie sich wieder sahen. Im Anime hatte mich vor allem immer die Tatsache gestört, dass Hayama ein recht gutes Leben geführt hatte als Sana in New York war. So von wegen: Aus den Augen, aus dem Sinn. Tatsächlich aber, war es nicht bloß so, dass Sana selbst ganz gut über Hayama hinweg gekommen war (oder anders ausgedrückt: mit anderem beschäftigt war, als ihm nachzutrauern) als sie in Amerika war, sondern außerdem auch, dass Sana nie ganz aus seinen Gedanken verschwand. Wenn er auch nett war zu Fuuka, so schweifte er in Gedanken immer wieder zu Sana ab, was wiederum davon zeugte, dass er trotz einiger recht angenehmer Tage, die er während Sanas Abwesenheit scheinbar verbrachte, die Liebe für Sana still und heimlich in sich trug; vielleicht ohne sich wirklich selbst darüber im Klaren zu sein. Doch als sie sich dann wieder gegenüber standen, war es offensichtlich, dass sie sich noch immer liebten. Eigentlich sind die Aussagen doch gleich, wenn es auch Sana ist, die im Anime nach Amerika geht und trotz dem, was sich mit Naozumi abspielte und sogar trotz der Tatsache, dass Hayama und Sana während der Zeit der (räumlichen) Trennung kein Paar sind. Es geht doch eigentlich nur darum, dass zwei Menschen - so groß die Liebe auch sein mag - niemals die Hoffnung und ihr Lebensglück verlieren durch eine Trennung. Das gilt sowohl für die räumliche als auch für die zeitliche. Jetzt wo ich es aus diesem Blickwinkel betrachte, muss ich sagen, dass Kodocha wirklich (obwohl es leider immer wieder sehr falsch eingeschätzt wird durch sämtliche unpassender Kurzbeschriebungen, den Titel und das Alter der Hauptcharas - Hey Leute, am Ende der Serie sind sie immerhin schon um die 15!^^) in Wahrheit hinter dem Humor sehr nüchtern erzählt wird. Ich glaube, ich habe überhaupt noch nie einen Anime gesehen bzw. einen Manga gelesen, der auf solch lockere Art ein Problem derartig realitätsnah näher bringt. Und so betrachtet finde ich es sogar eigentlich ganz hübsch; selbst mit der (räumlichen) Trennung. :)
Zuletzt geändert: 20.08.2004 20:37:52