OneVicious: Ehrlich, makaber, politisch inkorrekt

Egal, um welche Meinungen, Ansichten oder sonst was es geht. 
Belest euch über Themen und plappert nicht immer nur die Mainstream-Meinung nach. 

Nur weil viele eine Meinung vertreten muss die nicht richtig sein. 

Völlig random, aber immer noch topaktuell, deswegen nur mal so.

Einen guten Abend noch

Quelle: http://i.ytimg.com/vi/vpIvJBaphy8/maxresdefault.jpg

Ja, ja, ja. 
Ein großes Unglück ist passiert. Völlig ohne Sarkasmus und Zynismus jetzt. 

Es ist immer ein großes, großes, trauriges, herzzerreißendes Unglück, nachdem zwei Tage nach der Aufklärung kein Hahn mehr kräht, der nicht wirklich daran beteiligt ist (Angehörige, Angestellte von Germanwings, etc)

Wie wir alle also. Warum sollten wir auch? Life goes on hat mal irgendwer gesagt. 

Und das stimmt auch. 

Aber im Moment ist es frisch, die Leute bekunden Anteilnahme. Fragt sich natürlich auch, wie echt diese Anteilnahme ist. 

Ich würde gern mal ne statistische Erhebung darüber sehen, wie viele Leute auch nur eine Minute  Sekunde länger an die Opfer denken, 

nachdem sie irgendwas unter #Germanwings oder #irgendeinTrauerhashtag geschrieben haben. 

Die Zahlen wären vermutlich vernichtend, also ist es vielleicht besser, dass sie nicht erhoben werden können.

Und kommt mir nicht mit: Ja, is doch nett, wenn die Leute ihr Mitgefühl bekunden. 

Nein, ist es nicht, wenn es nur geheuchelt ist. 

Was interessiert es Hipster-Blogger 08/15 aus Berlin, ob die Leute in Haltern am See trauern? Sie kennen sich ja nicht.

Jeden Tag sterben Menschen. Jeden Tag sterben Kinder auf der ganzen Welt und jeden Tag trauern irgendwelche Menschen.

Und die sind für den Hipster-Blogger Berlin nicht weiter weg als Haltern. 

Sollen wir mehr um Deutsche trauern, weil es Deutsche waren? Mehr um Spanier, Türken oder Dänen, weil sie Europäer waren?  

Sonst seid ihr doch auch immer an der Front zum Thema "Alle sind gleich. Gleiche Behandlung für Alle."
Ich glaube nicht. 

Aber im Prinzip ist es auch egal. 
Das war nämlich eigentlich gar nicht mein Punkt. Also bin ich etwas vom Thema abgekommen. 
Deswegen machen wir hier mal die geistige Klammer um das Thema Falsches Mitleid zu und ich schreibe, was ich eigentlich schreiben wollte: 

Heute wurden in Nigeria etwa 500 Frauen und Kinder von der Boko Haram verschleppt. (Quelle Focus-Online vom 24.03.15)

Von den 200 entführten Schulmädchen fehlt ebenfalls noch jede Spur bzw suchen wir nicht nach ihnen. 

Wie rechtens ist es, dass wir über diese Menschen kaum ein Wort verlieren und bisher in allen Nachrichten, die ich gesehen und gelesen habe, kaum darüber berichtet wurden? 

Wie sehr können wir uns human nennen, wenn wir einfach ignorieren, dass es überall auf der Welt noch viel größeres Leid gibt als eine Passagier-Maschine, die abgestürzt ist? 
Versteht mich nicht falsch. 
Ich verstehe, warum wir den Fokus auf dieses Flugzeug legen. Weil es eben so üblich ist, das nationale bzw Europa betreffende Themen stärker behandelt werden als internationale. 

Aber ich weiß nicht, ob wir nicht vielleicht etwas den Maßstab dafür verlieren, wie schlimm bestimmte Ereignisse sind. 

Wir haben schon damals nicht darüber geredet, als 2000 Menschen in Nigeria, ebenfalls von Boko Haram, ermordet wurden. 

Das ist vielleicht alles.

EDIT

@Syon @Ashanti @Everyone else


Also ich erklär hier jetzt mal was, was ich Q schon privat in einer ENS geschildert habe. 

Erst einmal ist es mir egal, ob man mir vorwirft, ich sei berechnend. Für mich setzt Berechnung ein Ziel voraus. Irgendetwas, das mir persönlich etwas bringt. 
Habe ich etwas davon, zu provozieren? Viele KOmmis zu bekommen? Bei den beliebtesten Blogs zu sein? 
Nein. 
Also warum schreibe ich teilweise überspitzt und hart? 
Weil ich dann zumindest ein paar dazu anregen kann, sich mehr als eine Minute mit einem Thema zu beschäftigen und nicht gleich die Meinung des Mainstreams anzunehmen. 
Dazu muss man eben manchmal etwas härter in seinen Aussagen werden und sich selbst zur Zielscheibe machen. Aber das ist schon okay. Ich kann das verkraften, wenn mich irgendwer persönlich beleidigt. 
Also ja, vielleicht ist es zum Provozieren gedacht. Aber mit einem Hintergedanken. JEder von euch muss selbst entscheiden, ob das für ihn ein Grund ist oder nicht. Aber ich glaube einfach, dass es manchmal nötig ist. 

Und ich schreibe nicht bei jedem Thema einen Weblog, das hier rumgeistert. Sondern eben nur dann, wenn ich es für nötig erachte, eine Gegenposition zu vertreten. Und wenn eben nicht, dann auch nicht. 
Denn ich bin der Meinung, wenn ich mit irgendeiner Meinung, die schon vertreten ist, übereinstimme, brauche ich nicht nochmal extra etwas schreiben. Weil ja dann meistens schon alles gesagt ist. 
Vielleicht wird es jetzt für einige verständlicher, vielleicht auch nicht.
 

Ich könnte auch die Kommentare verhindern und dann hätten einige Vorwürfe vielleicht mehr Gewicht, aber das würde eindeutig gegen meine Intention steuern.

EDIT 2

Zudem verweise ich noch auf zwei Artikel, die Q unten in den Kommentaren bereits verlinkt hat.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/germanwings-absturz-sascha-lobo-ueber-die-medienreaktionen-a-1025466.html

und

http://www.bildblog.de/63665/absturz-des-journalismus/

 

Danke dafür