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Das Studentenleben ist zu stressig Bachelor-Master

Autor:  Samantha_san
Finally wird auch die Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht, was Bachelorstudenten wie ich, schon seit dem ersten Semester wussten. Das Studentenleben ist heutzutage scheiße. Nix mit Parties, Feiern und Besaufen. Lernen, lernen und nochmals lernen bis man nicht mehr kann.
Dass dabei die Psyche auf der Strecke bleibt ist mir schon öfter aufgefallen, wenn ich mitunter die schwarzen Augenringe bei einigen meiner Kommilitonen sehe und höre, dass manche schon wieder nachts nicht schlafen konnten. Oder sie ganz plötzlich irgendwo einen Zusammenbruch hatten und einfach angefangen hätten wie ein Schlosshund zu heulen, obwohl es dafür in dem Moment gar keinen Anlass gab.

Wenn sich die Zahlen psychisch kranker Studenten häufen, wird man hoffentlich anfangen an diesem momentan laufenden Mist mit den Bachelor- und Masterprogrammen, vor allen Dingen am unangenehmen Leistungsdruck etwas zu ändern.
Denn nichts für ungut, aber dieses ganze System so wie es momentan ist, ist einfach für die Tonne. Man hat von Anfang an tierisch stress, 37 Stunden Wochen allein in der Uni, ohne vielleicht nebenher noch arbeiten zu gehen, was viele meiner Kommilitonen trotzdem irgendwie schaffen und was ich echt bewundere, und schreibt Klausuren im Akkord die nie darauf ausgelegt waren, dass man gute Zensuren in ihnen bekommt und man mit ner vier in dem Fach eigentlich schon zu den Besten gehört. Da ist klar, dass Studenten Zusammenbrüche bekommen, denn um in ein Masterprogramm zu kommen, muss man ja gute Noten haben.
Das Wechseln von Universitäten ist auch keinen Deut einfacher geworden. Denn jede Uni will natürlich hauptsächlich ihre eigenen Bachelorabsolventen behalten und doktort dementsprechend an den Aufnahmeregelungen rum sodass man von außerhalb eh so gut wie keine Chance hat.
Man muss aber dazu sagen, dass die meisten Studenten mittlerweile ziemlich ernüchtert sind. Es ist wahrscheinlich überall gleich beschissen; an der Uni an der man aber schon ist, kennt man wenigstens ein paar nette Leute - warum also wechseln?

Und das mit dem "der Bachelor ist der erste berufsqualifizierende Abschluss" ist ja mal auch totaler Bullshit. Keiner stellt dich ein, jedenfalls nicht wenn du ein naturwissenschaftliches Fach studiert hast, da kommste ja mitunter mit einem Diplom schon nicht sehr weit und bist auf deinen Dr.rer.nat oder dergleichen angewiesen um ne halbwegs akzeptable Anstellung zu haben.
Ich kann der Industrie auch gar nicht verübeln dass sie bei BA-Absolventen skeptisch ist, denn nicht mal die Universitäten selbst stellen Bachelorabsolventen als vollwertige Angestellte ein (wir taugen bislang nur zur studentischen Hifskraft, nicht mal zu wissenschaftlichen Hilfkräften) - wollen wir von der Industrie verlangen, dass sie das tut?

Ah ja, ich muss dazu allerdings sagen, dass ich momentan eigentlich ganz zufrieden mit dem Studieren bin, das liegt aber nicht daran, dass ich weniger Stress als andere hätte, sondern daran, dass ich im Studium was gefunden hab, was mir wirklich viel Spaß macht.


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