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Studiengebühren schrecken ab?! Studiengebühren, unsozial

Autor:  Samantha_san

Ich bin schockiert muss ich sagen, zutiefst schockiert. Heute musste ich auf heute.de [http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/15/0,3672,7392783,00.html] lesen, dass man in einer Studie herausgefunden hat, dass Studiengebühren abschrecken, sodass es jetzt weniger Studienanfänger gäbe, und dass die Politik über diesen Umstand alles andere als glücklich ist. ABER: Duh... was haben die erwartet?

Ehrlich gesagt weiß ich allerdings nicht was ich am Ende schockierender finde, die Tatsache, dass die offenbar tatsächlich ihr Gesülze von wegen und Studiengebühren wären auch nur ansatzweise sozial gerecht geglaubt haben, dass sie die Ergebnisse einer das Gegenteil beweisenden Studie bislang zurückgehalten haben oder, dass die tatsächlich Geld dafür ausgegeben haben eine Studie über etwas anzufertigen, dass ihnen so ziemlich jeder allein mit gesundem Menschenverstand hätte sagen können.

Wow. Ich bin tief beeindruckt darüber wie weltffremd unsere Politiker tatsächlich sind. Es ist ja nicht erst seit gestern so, dass Studieren eh schon ne relativ teure Sache ist und mit Studiengebühren wird das nicht besser. Und jetzt soll mir ja keiner mit diesen Krediten kommen, denn ganz ehrlich - wer, der noch halbwegs bei Verstand ist, würde seinem Kind tatsächlich raten nur zur Finanzierung der Studiengebühren einen Kredit aufzunehmen, noch dazu in Zeiten wie diesen mit 19% Märchensteuer und einer internationalen Bankenkrise. Keiner? Komisch... die Politiker haben offenbar das Gegenteil erwartet. Und die Bafög-Förderung ist ja auch mal für'n Hintern, der Bafög-Höchstsatz liegt irgendwo bei 550 € plus minus whatever. Wow, Studiengebühren kosten 500 €, da kommen dann noch gut 100 € für das Studentenwerk dazu und vermutlich noch mal etwa 80 € für das Semesterticket. Hm... ich muss mal kein Genie sein um zu sehen, dass das nicht reicht. Denn nebenher will man ja schließlich noch irgendwo wohnen und irgendwas essen. Von den horrenden Preisen für Lehrbüchern einmal ganz abgesehen, 80€ für ein Biochemielehrbuch sind fast noch ein Schnäppchen!

Auch wer jetzt danach schreit man könnte ja arbeiten gehen, dem will etwas gesagt sein. Mit Einführung des Bachelor-Master-Systems kann der geneigte Bachelorstudent schon froh sein wenn er nicht jeden Tag bis 18 Uhr in der Uni sitzt. Jetzt frage ich mich doch wo man da noch nebenher arbeiten soll?

Natürlich gibt es immer noch die Möglichkeit als studentische Hilfskraft was dazuzuverdienen, wenn man denn die Zeit dafür hat. In BW verdient man da mit 8 € und zerquetsche die Stunde ziemlich gut, in anderen Ländern kann das weniger oder mehr sein. Aber, da die meisten nur 40 Stunden im Monat arbeiten - mehr ist oft zeitlich einfach nicht drin wenn man nebenher noch halbwegs ernsthaft studieren will - kommt man am Ende auf etwa 320 €. Um mal die Dimensionen zu verdeutlichen: die durchschnittliche Miete in Westdeutschland beträgt etwa 220-250 €.

Irgendwie wundert es den klar denkenden Menschen da nicht übermäßig, dass es weniger Studenten gibt. sieht man sich die anfallenden Kosten einmal genauer an. Aber im Grunde war den meisten ja von Anfang an klar, dass Studiengebühren dazu führen würden dass es mehr Studenten aus gut betuchtem Elternhaus an den Universitäten geben wird - ich finde es skandalös, dass die Politik über diese Entwicklung erstaunt scheint!

Und noch etwas sei gesagt, das Argument die Studiengebühren würden benötigt werden, stimmt so auch nicht ganz. Klar für ein paar Peanuts sind die sicher ganz hilfreich - es werden neue Bibliotheksbücher gekauft... oder die PCs in den Computerpools wieder einmal erneuert, obwohl die noch gar nicht alt waren...
In der Regel ist am Ende eines Abrechnungszeitraums aber noch ein nicht zu vernachlässigender Betrag übrig. Da kann es dann schon mal passieren das selbst dumm-dreiste Anträge auf einmal genehmigt werden, bzw. man mehr bekommt als man eigentlich wollte. Man beantragte z.B. für die Fachschaft 1000(!) Quadratmeter Bürofläche und dieser Antrag wurde nicht nur genehmigt, nein es wurde beschlossen, och... bauen wir der Fachschaft ein Haus!  Kein Kommentar.

Ich finde ja, anstatt Büroräume zu bauen, sollte man lieber versuchen das Mensaessen für Studenten bezahlbarer zu machen. Denn wenn ich sehe, dass selbst die günstigeren Essen immer noch über 2 € kosten und ein gleichwertiges Essen im Personalkasino der Uniklinik (diese Leute verdienen immerhin Geld!) nur 1,60 € dann finde ich das ziemlich beschissen. Auch in der Cafeteria steigen die Preise fleißig an. Vor einigen Jahren kostete ein Becher Kaffee dort 0,51 € heute sind es 0,80 €, die Preise für Cappucchino sind noch unverschämter. HIER sollte das Geld hingesteckt werden verdammt noch mal!

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Datum: 02.11.2008 18:02
Hey, darf ich dich mal anquatschen? :D
Ich hab grad überrascht festgestellt, dass du MolMed in Ulm studierst und genau das will ich auch ab nächstem Jahr... Dürft ich dir dazu ein paar Fragen stellen? ^.^

Liebe Grüße,
Jeejo
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Tot.
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Datum: 04.01.2009 11:18
> Hey, darf ich dich mal anquatschen? :D
> Ich hab grad überrascht festgestellt, dass du MolMed in Ulm studierst und genau das will ich auch ab nächstem Jahr... Dürft ich dir dazu ein paar Fragen stellen? ^.^
>
> Liebe Grüße,
> Jeejo

Hey, ja klar... stell so viele Fragen wie zu willst.
Und ch sollte vielleicht auch öfter mal die Kommentare zu meinem Weblog lesen...
The Phoenix:
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