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Saiyuki

It's A long Way Going Down
von

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»The King of the Sky« – Kapitel 80

»The King of the Sky« – Kapitel 80
 

“Ich glaub es nicht, es schneit!”, rief Rieko von der Rückbank aus.

Tatsächlich, große dicke Flocken schwirrten vor ihr herum und fielen ihr sanft in den Schoß.

„Launisches Wetter.“, bemerkte Gojo neben ihr. Sie nickte stumm.

„Sollten wir nicht umkehren, und wieder die Zelte aufschlagen? Wenn es weiter so schneit kommen wir eh nicht mehr voran!“

„Nein, wir fahren weiter.“

Eine lange Pause folgte, in der das Schneegestöber immer dichter wurde, bis um sie herum alles weiß war und das vorne wie das hinten aussah. Plötzlich hielt der Wagen. „Was ist los, Hakkai?“, fragte Sanzo ernst.

„Wir haben die Orientierung verloren. Ich kann die Berge nicht mehr sehen, damit kann ich auch nicht mehr sagen, ob wir den Kurs halten oder nicht. Es macht keinen Sinn so weiter zu fahren. Wir könnten uns vom Ziel sonst wieder entfernen.“

„Und was schlägst du jetzt vor, wenn ich fragen darf?“

„Wir halten uns rechts, dann müssten wir irgendwann wieder in die Nähe des Tals kommen, vielleicht finden wir dort Schutz. Hier auf der Ebene sind wir dem Wetter ausgeliefert.“

Sanzo antwortete nicht, sondern starrte hinaus in das dichte Flockengewirr. Hakkai hatte Recht, man sah die Hand vor Augen nicht mehr. Er nickte.

„Gut, dann drehen wir mal.“
 

Zwei Stunden später war die Schneedecke auf 30 Zentimeter angewachsen und ein wahrer Orkan war losgebrochen. Der Sturm rüttelte an ihren Klamotten, warf sie hin und her und drohte den Wagen zu kippen. Das Rauschen des Windes verursachte einen ohrenbetäubenden Lärm, sodass man kaum ein Wort verstand.

„Es hat keinen Sinn mehr!“, brüllte Hakkai über das Tosen hinweg. Doch es kam zu spät, eine besonders kräftige Böe hatte Jeep erfasst und mit einem Ruck auf die Seite geworfen.

„Verdammt!“

„Jeep, verwandle dich zurück!“ Mit einem unhörbaren Plopp verschwand das Auto und ihr Gepäck kam auf dem Boden zu liegen. Der Schnee trennte die sechs Reisenden wie eine unsichtbare Mauer von einander, sodass sie sich weder sehen noch hören konnten. Suki und Rieko hielten sich an den Händen gefasst, um zusammen zu bleiben, wurden jedoch immer weiter und weiter abgedrängt.

„Sanzo!“, brüllte Suki durch das Brausen um sie herum, als sie die weiße Mönchskutte vor sich flattern sah.

„Komm hier her!“

„Was?“, rief er zurück, ohne das Suki auch nur ein Wort verstand. Rieko packte ihn am Ärmel und zog ihn zu sich heran.

„Wir müssen zusammen bleiben!“

„Was?“

„Wir-müssen-zus….“, in diesem Moment rutschte sie nach hinten ab, eine Klippe hinunter, die der Schneesturm verborgen hatte. Sie hielt sich krampfhaft an Suki und Sanzo fest, die sich beide sofort dagegen stemmten. Noch bevor sie reagieren konnte hatte sich jedoch das Halstuch, an dem Rieko sich festhielt, gelöst und Suki wurde nach hinten katapultiert, landete unsanft auf ihrem Hintern und sah, wie Sanzo ebenfalls in den weißen Untiefen verschwand.

„NEIN!!“ Eine Hand packte sie von hinten und zog sie wieder auf die Beine.

„Wo ist Hakakuyo?“, rief Hakkai nahe ihrem Ohr. Sie zuckte mit den Schultern und klammerte sich verzweifelt an ihm fest.

„Wir müssen ihn finden!!“

Suki nickte stumm und lies sich von Hakkai weiter ziehen.
 

Goku und Gojo derweilen hatte das gleiche Schicksal ereilt wie Sanzo und Rieko: sie waren auf der anderen der ihnen unbekannten und unsichtbaren Anhöhe herunter gefallen und befanden sich nun in warmem, aber sehr feuchten und sumpfigen Klima. „Wo sind wir denn hier gelandet??“, murrte Gojo und zog seinen Stiefel aus einer besonders faulig riechenden Schlammpfütze.

„Uääähh…!“, bemerkte Goku angewidert und versank beim nächsten Schritt ebenfalls knöcheltief im Morast.

„Toll, hier nutzt uns Jeep gar nichts…der versinkt hier ja…“

Der weiße Drache auf seiner Schulter fiepte zustimmend und schüttelte abgeneigt seine Schuppen.

„Kuck mal, Affe, da hinten sieht es aus, als ob es da trockener wäre!“

Triumphierend schritt er nach vorne aus, setzte den Fuß auf und war schneller versunken als er hätte blubb sagen können.

„Gojo? GOJO?! Lass mich hier nicht allein!!“ und mit einem Glucksen verschwand auch Goku in der moderigen Suppe vor ihm.
 

Suki und Hakkai hielten keuchend inne.

„Ich kann nicht mehr.“

Sie lies sich erschöpft auf den moosigen Boden sinken.

„Ich auch nicht.“

Hakkai plumpste neben sie. Sie sahen sich um. In weiter Ferne tobte noch immer der Sturm, aber hier in diesem Wäldchen war alles ruhig, warm und trocken.

„Verrücktes Wetter!“

„Jaaaa…Da ist doch was faul…“

„Aber was?“

„Keine Ahnung…“

Beide starrten missmutig auf die tanzenden Schneewirbel.

„Mh… Also Hakakuyo ist jedenfalls nicht hier.“

„Ja.“ Hakkai seufzte.

„Dann müssen wir wohl oder übel warten, bis der Sturm zu Ende ist…“

„Lass uns mal die Gegend etwas näher erforschen.“

„Gut, vielleicht wissen wir dann, was hier vor sich geht…“

Beide standen wieder auf und besahen sich den Waldrand. Alles schien friedlich zu sein.

„Das gefällt mir gar nicht!“, brummte Suki und zog ihre Schwerter. Auch Hakkais Miene hatte sich verfinstert.
 

Gojo öffnete perplex die Augen, kniff sie aber schleunigst wieder zu, denn die ihn umgebende Flüssigkeit brannte wie der Teufel in seinen Augen. Er ruderte wild mit den Armen, was ihn zu seinem Unglück noch tiefer in die gallertartige Masse brachte als er eh schon war. Er versuchte sich vom Grund hoch zu drücken, scheiterte aber an der Matschigkeit des Untergrundes. Schließlich packte ihn etwas am Arm, zog ihn hoch und auf trockenes Land.

Hakakuyo lies Gokus Hosenboden los, an dem er grade verzweifelt gezogen hatte, um ihm zu helfen Gojo aus dem Schlamassel zu ziehen. Alle drei saßen nun triefend und tropfend am anderen Ufer des Moors und schüttelten sich angeekelt. Gojo blickte an sich herab: er war über und über mit schwarz braunem Schlick bedeckt. Und er stank erbärmlich.

„Wo zum Teufel sind die anderen?“

„Keine Ahnung, aber da drüben ist ein Teich, und der sieht so aus als könntest du dich dort baden. Du stinkst.“

„Danke auch, dummer Affe!“

„Ey, ich hab dir das Leben gerettet!!“

„Gar nix hast du!“ Beide trotteten gemächlich zu dem kleinen Weiher, der tatsächlich erstaunlich klares Wasser hatte.

„Na dann, viel Spaß!“

„Das sieht tief aus…“

Gojo zögerte.

„Oh man, du kannst doch wohl nicht im Ernst nicht schwimmen, oder?“

„Doch…“

„Aber du bist ein WASSERDÄMON!!“

„ERSTENS STIMMT DAS NICHT UND ZWEITENS NA UND??!!“

„Schön, dann lernst du’s jetzt eben!“, grinste Goku und schubste ihn ins Wasser.
 

Mittlerweile bedeckte eine Schneedecke Sanzos Körper, als er nach dem Sturz wieder zu sich kam. Verdammte Rieko, dachte er, richtete sich auf und klopfte den Schnee von seinem Mantel. Sein rechtes Bein schmerzte und auch sein Rücken machte sich durch penetrantes Schmerzen bemerkbar. Er blickte den Hang hinauf, den sie zuvor heruntergefallen waren. Nicht höher als 37 Meter, aber ziemlich steil, sodass er es bei dem starken Schneefall für unmöglich schätzte, wieder hinauf zu kraxeln und den Rest der Truppe zu finden. Sanzo ging einige Schritte auf den Wald zu und sah sich nach einem geeigneten Unterschlupf um, dabei trat er auf einen Schneehaufen vor sich. Er erstarrte, als er erkannte, dass es sich bei diesem Haufen um niemand anderen als Rieko handelte. Schnell buddelte er sie frei und fand sie bewusstlos vor. Ihr Körper war kalt. Sanzo hob sie hoch und machte sich mit Rieko auf seinem Arm auf, um eine Höhle oder etwas Vergleichbares für die Nacht zu finden. Er kam nur mühsam voran. Bei jedem Schritt sank er tief in den Schnee und konnte nicht weiter als vier Meter sehen, so stark und dicht vielen die Schneeflocken vom Himmel herab. Nach rund zehn Minuten stand er am Rande des Waldes und konnte leicht die Umrisse eines dunklen Berges vor sich im Weiß erkennen. Er hoffte, dort ein geschütztes Versteck zu finden, denn lange würde er in der zunehmenden Kälte, die er wie viele kleine Stiche in seiner Haut spürte, nicht mehr durchhalten. Rieko ebenso wenig. Sein Atem hinterließ weiße Wölkchen in der klaren kalten Luft, in der es von Schneeflocken nur so wimmelte. Plötzlich regte sich Rieko in seinem Arm und kam wieder zu sich. Verwirrt blickte sie hoch in sein Gesicht und bemerkte den angestrengten Ausdruck darin. Er sah sie kurz an, um sich zu vergewissern, dass sie noch immer bei Bewusstsein war, fixierte dann aber sein Ziel in der Ferne wieder an. Wie weit mochte der Berg noch entfernt sein? 100 Meter? 500? Oder doch weniger? Er konnte es nicht sagen, doch er hoffte, dass sie dort bald ankommen und wenigstens einen Felsvorsprung finden würden.

„Genjo, lass mich runter.“, sagte sie nach einiger Zeit. Er antwortete nicht, sondern schleppte sich weiter durch den Schnee.

Und schon wieder war es ihre Schuld, dass sie irgendwo in der Pampa festsaßen, dachte sie. Zudem noch im heftigsten Schneetreiben, das sie zu dieser Jahreszeit je erlebt hatte. Sie versuchte etwas zu erkennen, konnte aber nur dunkle Striche zu ihrer rechten wahrnehmen, die sie als Bäume identifizierte. Dann sah sie Spuren im Schnee. Sie mussten noch sehr frisch sein, denn sonst wären sie schon längst wieder von neuem Niederschlag begraben worden. Es waren eindeutig Bärenspuren. Sie sah sich nach weiteren Abdrücken um, konnte aber nur die des einen Bären erkennen. Sie führten nach Norden, auf den Berg zu, auf den auch Sanzo zusteuerte.

„Genjo, die Spuren!“, sie deutete auf den Boden.

„Ich folge ihnen schon eine ganze Weile. Wir müssen gleich am Fuße des Berges ankommen.“

Irgendwie war es ein merkwürdiges Gefühl in seinen Armen zu liegen. Sie fühlte sich sicher, doch zugleich auch unwohl. Ihr wäre es lieber, wenn er sie runterlassen würde. Doch er machte dazu keine Anstalten und hielt sie fest an sich gedrückt. Nach einer weiteren halben Stunde hatten sie das Gebirge erreicht und konnten dank dem Schutz der Berge nun leichter vorankommen. Noch immer folgten sie den Spuren und fanden letztendlich einen Höhleneingang. Jetzt ließ er sie vorsichtig runter und zückte seinen Revolver. Denn, so wie er es erwartet hatte, kam der zu den Spuren dazugehörige Bär knurrend aus dem Dunkel der Höhle auf sie zu. Sanzo schoss so lange bis sein Magazin leer war und horchte in die Stille. Rieko neben ihm hielt ihren Dolch griffbereit.

„Ist er..?“, flüsterte sie, doch schon im nächsten Augenblick sprang der Bär auf sie zu. Sanzo schubste Rieko noch weg, wurde jedoch vom Bär erfasst, der ihn mit seinen Pranken auf den Boden drückte und bedrohlich die Zähne flechte. Sanzo konnte sich nicht bewegen, und sah mit an, wie das Maul näher auf ihn zukam, bereit ihm seine Kehle zu durchbeißen. Er spürte keine Angst, nur ging es ihm gegen den Strich, dass er ausgerechnet von einem Bären getötet werden würde. Somit hätte er dann wohl die Wette verloren und müsste hinter ihrem Jeep hergezogen werden.

Doch dazu kam es nicht, denn der Bär gab plötzlich ein Röcheln von sich und sank leblos auf Sanzo zusammen. Er wurde vom Gewicht des Bären in den Schnee gedrückt. Rieko stemmte sich mit aller Kraft gegen das Tier und schob es etwas von Sanzo hinunter, sodass dieser nun wieder aufstehen konnte. Er sah, wie sie ihren blutigen Dolch in der Hand hielt und realisierte, dass sie ihm soeben das Leben gerettet hatte.

„So, jetzt sind wir wieder quitt!“, sie grinste ihn an und zog ihn zu sich hoch.

„Dann überlass ich dich das nächste Mal deinem Schicksal.“, grinste er unverhofft zurück.

„Das will ich sehn.“

Sanzo zückte sein Zippo und leuchtete in die Höhle. Sie war nicht besonders groß und ging hinter einer Biegung nur noch zwei Meter weiter, sodass er weitere Bären ausschloss. Außer einigen größeren Steinen war nichts mehr darin vorzufinden.

„Wir brauchen ein Feuer.“, sagte Rieko und blickte zurück ins Schneetreiben, zog Sukis Halstuch hervor, was sich in den Teppich verwandelte, und sauste entschlossen ins Unwetter hinaus. Na toll, dachte Sanzo, den Teppich hätte sie auch früher raus rücken können. Er unterdrückte weitere Wutanfälle und zündete den Kadaver am Höhleneingang an, damit sie auch den Rückweg finden konnte. Das brennende Fleisch stank ekelhaft und er war froh, als sie schon nach wenigen Minuten mit einem Arm voll Ästen und Holzstücken wiederkam. Der Schnee hatte inzwischen das Bärenfell so sehr durchnässt, dass das Feuer immer schwächer wurde und schließlich erlosch.

„Du hättest ruhig vorher sagen können, dass du den Teppich dabei hast.“, murrte er ihr entgegen, als sie das Holz zum Trocknen lagerten und die noch nicht so feuchten Äste zusammenlegten und anzündeten.

„Du hast ja darauf beharrt, mich zu tragen.“

Das stimmte, doch zugeben wollte er es nicht und fächerte das Feuer weiter an.

„Halten Bären nicht eigentlich Winterschlaf?“, murmelte sie, als sie die schneebedeckte Tierleiche sah.

„Der ist wohl genauso vom Schnee überrascht worden, wie wir.“

Rieko nickte und hielt ihre kalten Hände vor das Feuer. Die Wärme stieg langsam wieder in ihr hoch und sie setzte sich fest in ihren Mantel gehüllt ans Feuer. Der Himmel verfinsterte sich und die Nacht kroch übers Land, hüllte alles in Dunkelheit. Rieko zitterte, obwohl es ihr eigentlich hätte wärmer sein sollen.

„Alles klar?“, fragte Sanzo.

„Mir ist immer noch verdammt kalt…“

„Kein Wunder, bei der Kälte.“, er verdrehte die Augen, setzte sich dann zu ihrer großen Verwunderung näher zu ihr und schloss die Arme um sie. Rieko sah ihn mit großen Augen an.

„Was geht denn mit dir?“

„Ist dir jetzt kalt oder nicht?“

„Schon gut…“, murmelte sie und lehnte ihren Kopf an seine Brust an. Schweigend blickten sie ins knisternde Feuer. Ab und zu warf Sanzo neues Holz nach, blieb aber den restlichen Abend dicht neben ihr sitzen und hielt sie im Arm. Rieko wurde schläfrig und merkte, wie die Wärme endgültig wieder in ihre Glieder zurückkehrte. Sie spürte Sanzos ruhigen Atem an ihrer Stirn und schlief ein. Er hingegen machte die ganze Nacht kein Auge zu.
 

Es dämmerte langsam und Hakkai und Suki streiften noch immer durch den Wald. Die Waffen hatten sie wieder weg gesteckt, da das Gefährlichste was ihnen begegnet war, ein Eichhörnchen gewesen war, das recht imposant den langen Schweif aufgepuschelt hatte, als sie näher gekommen waren.

„Wir sollten mal langsam was Geschütztes zum Schlafen suchen, wer weiß wie das Wetter sich weiter entwickelt…“, bemerkte Suki und wandte den Kopf gen Himmel. Er war noch blau, zeigte aber schon Streifen des Abendrots.

„Ja, wir sollten was mit einem Dach finden, nach Möglichkeit…“

„Das dürfte schwer werden…“

„Ja…“

Sie gingen wortlos weiter nebeneinander her, bis sie den Wald hinter sich gelassen hatten und nun auf einer Wiese standen, die vor einer steilen Felswand endete.

„Tja, hier geht’s nicht weiter.“, stellte Hakkai fest.

„Sieh mal, da drüben!“, rief Suki und deutete zu ihrer Rechten auf die Felswand. Ein langes braunes Band zog sich hier durch die Wiese.

„Ein trockenes Flussbett!“

„Ja, hier muss es einmal einen Wasserfall gegeben haben!“

Sie wanderten eine Weile an dem wasserlosen Flusslauf entlang, bis sie erneut auf die steinerne Begrenzung trafen. Hier hatte der Fluss bei seinem Sturz aus der Tiefe eine Grotte hinter dem Wasserfall hinterlassen, die durch den Wind mit Erde aufgefüllt worden war. Dieser Fluss musste schon lange trocken liegen.

„Wie wär’s damit?“, fragte Suki vergnügt und besah sich die Grotte näher.

„Nicht sehr geräumig, dafür aber weicher Boden.“

„Das nennst du weich?“, Hakkai sprang leicht auf und ab, „Für mich sieht der recht solide aus!“

„Ach was, weißt du denn nicht wie man Betten baut?!“

Hakkai zuckte entschuldigend mit den Schultern.

„Pass auf, du sammelst trockene Blätter und ich mache den Rest, okay?“

Er nickte erstaunt, drehte sich um und verschwand.
 

Gojo tauchte prustend wieder auf.

„Nein, du Idiot! Mit den ARMEN macht man so, und mit den BEINEN macht man so!“

Goku wurde leicht ungehalten, da sein Schüler zum Schwimmen soviel Talent zeigte wie eine Kuh zum Fahrrad fahren.

„Man, das ist nicht so einfach!!“

„Ja, ich merk’s! Und ich hab langsam wieder Hunger…“

„Du und dein scheiß Hunger! Ich frier mir hier den Arsch ab…“

„Dann lern schneller!“

„Wie denn, bei so nem beschissenen Lehrer!“

Stille trat ein, die nur von einem erneuten Schwimmversuch mit kurz darauf folgendem kläglichen Absaufen durchbrochen wurde. Goku seufzte. Er lag ausgestreckt am Ufer und beobachtete den noch immer tobenden Schneesturm über ihnen.

„Meinst du die anderen leben noch?“

Gojo hielt inne. Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Von so einem Schneesturm würden sie sich doch nicht unterkriegen lassen?

„Natürlich, du dummer Affe!“, sprach er sich und ihm Mut zu.

„DU SCHWIMMST JA!!“

„Was? Wer?“ und mit diesen Worten ging er erneut unter.

Etwa eine Stunde später lagen beide erschöpft im Jeep, die Dämmerung hatte eingesetzt und es wurde etwas kühler.

„Hungeeeeeer“, wiederholte Goku zum hundertsten Mal.

„Fang dir was!“, entgegnete Gojo routinemäßig.

„Aber wie denn?“

„Suki hat es dir bestimm gezeigt.“

„Nein.“

Die Unterhaltung wiederholte sich in regelmäßigen Abständen, bis beide schließlich einschliefen.
 

Es dämmerte bereits, als Hakkai mit den georderten Blättern wieder auftauchte. Vor ihm in der Grotte fand er zwei etwa zwanzig Zentimeter tiefe Mulden, an die Körperform eines Menschen angepasst.

„Das sieht aus wie zwei Gräber.“, flüsterte er.

„Ach Hakkai, bloß nicht so viel Optimismus!“

Suki empfing ihn lächelnd und verteilte den Sack Blätter gleichmäßig in die beiden Schlafstätten.

„Und, zufriedener?“

„Ja.“

Er lächelte schüchtern zurück. Suki sah ihn an, sah ihm tief in die grünen Augen. Was dachte er wohl gerade?

„Ich geh mal Feuer machen.“, sagte sie leise, ging an ihm vorbei nach draußen und sammelte Holz. Als sie wieder zurückkehrte saß Hakkai bereits vor einem Ring aus gesammelten Steinen.

„Oh, danke!“

Erfreut errichtete sie darin ein kleines Holztippi und zündete es mit etwas Magie an.

Kurz darauf saßen beide nebeneinander am Feuer und sahen in die lodernden Flammen, die langsam das Holz anzüngelten.

„Hakkai?“

„Ja?“

„Sag mal…du hast gesagt, dass du deine zweite Hälfte gesucht hast…“

Schweigen.

„Und du hast sie in Kanan gefunden. Wie schaffst du es dann ohne sie weiter zu machen?“

„Wie hast du ohne deine Familie weiter gemacht?“

„Ich hatte Rieko an meiner Seite.“

„Und ich habe Freunde wie euch.“

„Aber ist das ein Ersatz?“

„Weißt du, ich glaube mein Leben hier auf der Erde ist nur eine Zwischenstation.“

„Was?“, Suki sah verwundert auf.

„Es fühlt sich so an. Als würde ich woanders hingehören, weißt du? Nicht hierhin.“

Suki schwieg. Das Gefühl hatte sie auch, aber eigentlich nicht, weil sie glaubte nicht hierhin zu gehören, sondern weil sie glaubte einfach nirgendwo hinzugehören.

„Ich glaube ich gehöre nach nirgendwo.“

„Jeder gehört irgendwo hin. Jeder hat seinen Platz im Leben.“

„Was hilft mir das, wenn ich ihn nicht finde?“

„Ich glaube es ist Schicksal, dass wir zusammen reisen. Ich meine, Sanzo und Goku haben auch eine gemeinsame Vergangenheit und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir da alle noch mit drin hängen.“

„Ich nicht. Und Rieko auch nicht. Wir gehören nicht zu eurem Trupp.“

„Ich finde schon.“

Sie sah ihn an.

„Meinst du?“

„Ja.“

„Aber unsere Wege werden sich wieder trennen, sobald ihr das Sutra habt, und dann gehöre ich wieder zu niemandem.“

„Ich vermisse Kanan. Sie hat mir Kraft gegeben. Immer.“

„Du wärest damals lieber gestorben, oder?“

„Ja“

Sie sahen wieder ins Feuer, jeder hing seinen Gedanken nach und grübelte über das eben gehörte und gesagte.

„Als ich dich das erste Mal gesehen habe, da habe ich mich gefragt, ob es jemals eine andere geben wird für mich. Und als du mit Gojo angebandelt hast, dachte ich, ob ich dich so lieben könnte wie Kanan. Aber ich glaube, deine Rolle ist eine andere. Ob du es glaubst oder nicht, du hast mir neuen Mut gegeben unsere Reise zu vollenden und die Erlösung zu finden.“

Suki antwortete nicht. Tränen strömten ihr über die Wangen, als sie die Fäuste in ihrem Schoß ballte.

„Wann finde ich meine Bestimmung? Du weißt wenigstens, dass Kanan auf dich wartet, dort wo die Seelen der Erlösten verharren. Du wirst deine zweite Hälfte wieder sehen.“

„Ja, das werde ich. Und du wirst sie noch finden. Keine Angst.“

Er zog sie zu sich in seine Arme und lies sie weinen, bis keine Tränen mehr kamen und sie erschöpft an seine Schulter sank.

„Danke…“

„Keine Ursache.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shanti
2009-08-16T20:28:44+00:00 16.08.2009 22:28
oha bitte schreib endlich weiter !! ich liebe diese ff sowas von ^^
die ganze story is einfach ober hammer geil !

gruß shanti

PS; bitte schreib mir ein ens wenns weiter geht^^^^^^


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