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I will follow you

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Workaholic VS. Familygirl

Kapitel 5 Workaholic VS. Familygirl
 

Serena sah zur Uhr, zwölf Stunden. Sie schrieb hier jetzt schon geschlagene zwölf Stunden Bänder und telefonierte rum. Langsam taten ihr die Finger weh. Aber sie klagte nicht. Sie tat es ja für einen guten Zweck. Davon ab war die Konkurrenz, beziehungsweise das, was hier neben ihr so alles arbeitete, wesentlich schneller und vermutlich auch besser ausgebildet, als sie.

(Ich muss mich mehr ins Zeug legen, aber ich darf auch keinen Fehler machen. Das macht es nicht gerade leichter.), dachte sie. Den werten Herrn Kaiba bekam sie während der ganzen Zeit überhaupt nicht zu Gesicht.

Zum Kaffee Reinbringen wurde sie bewusst nicht eingeteilt, da Seto das ausdrücklich so angeordnet hatte.

Zuerst dachte sie, es läge nur daran, dass sie keinen guten Kaffee zustande brachte, aber dann merkte sie, dass er ihr auch im Hause Kaiba aus dem Weg ging. Dennoch hatte er ihr etwas Hübsches zum Anziehen gekauft, damit sie keinen schlechten Eindruck hinterließ. In seiner Firma musste ja alles perfekt sein. Sie trug einen knielangen, schwarzen Rock und eine weiße Bluse. Dazu schwarze Schuhe. Nicht hochhackig, da sie ihm glaubhaft versichern konnte, darauf nicht laufen zu können. Um den Hals trug sie eine dunkelrote kurze Krawatte, die ihr Mokuba gebunden hatte, da sie das selbst nicht hinbekam.
 

Am Mittag des dritten Tages kam Mokuba sie in der Pause besuchen. „Kommst du mit Schoppen?“, fragte er und das Mädchen überlegte kurz.

Ein kleiner Tapetenwechsel wäre sicher nicht das Schlechteste. Inzwischen tat ihr Fuß beim Gehen nicht mehr weh und ihre Pause war zwar kurz, aber stand doch zu ihrer freien Verfügung. Sie nickte.
 

„Du legst dich so für mich ins Zeug, dafür möchte ich dir was schenken.“, meinte der Kleine grinsend. „Das musst du nicht.“, sagte Serena etwas verlegen.

„Doch, doch. Außerdem sollst du doch hübsch aussehen auf dem Ball.“, gab er freudestrahlend von sich. Er schleifte sie in ein sehr teures Bekleidungsgeschäft und suchte ihr ein schönes schwarzes Kleid mit roten Lilien drauf aus.

„Probier das mal an.“, bat er. Serena sah auf den Preis. „Großer Gott, das ist viel zu teuer.“ widersprach sie.

„Kein Problem. Das kann ich mir locker mit meiner Kreditkarte kaufen.“, meinte Mokuba grinsend.

„Du hast eine Kreditkarte?“, fragte das brünette Mädchen. „Ja, mein Bruder hat sie mir geschenkt, aber es ist ein eingebauter Süßigkeiten-Stop drauf.“, nörgelte der Kleine.

„Süßigkeiten-Stop?“, fragte sie verständnislos. „Na ja, damit ich nicht zu viel nasche. Ich kann mir einmal pro Woche eine bestimmte Anzahl an Süßkram kaufen.“, erklärte der schwarzhaarige Junge.
 

„Und nun geh dich umziehen.“, befahl Mokuba und schob Serena auch schon samt Kleid in eine Umkleidekabine. Er selbst wartete vor der Kabine. Sie zog sich um und traute sich erst nicht raus. Nach einer Weile fragte der Kleine dann: „Bist du noch nicht fertig?“

Sie sah noch mal an sich herab. „Na ja, doch, nur ich kann den Reißverschluss nicht alleine zumachen.“, gestand sie.

„Ach so. Darf ich reinkommen?“, wollte er wissen. (Hm. Na ja, ist wohl nichts dabei.), dachte Serena und antwortete mit ja. Der Schwarzhaarige schlüpfte kurz hinter den Vorhang und sah sie freudestrahlend an. „Du bist sehr hübsch.“, meinte er.

„Unsinn. Das Kleid ist hübsch.“, sagte Serena, die das in Verlegenheit gebracht hatte.

Serena hockte sich etwas hin und Mokuba machte den Reisverschluss zu.

Dann drehte sie sich zu ihm um. „Doch, du bist wirklich sehr hübsch und das meine ich ehrlich.“ Serena wurde rot. Sie war Komplimente nicht gewohnt. Schon gar nicht über ihr Äußeres, aber sie freute sich sehr darüber. Sie drehte sich wieder um und Mokuba öffnete den Reißverschluss wieder ein Stück, sodass sie ihn selbst herunterziehen konnte.
 

„Dann zieh dich mal wieder um. Ich warte auf dich.“ Mit diesen Worten war er auch schon wieder auf der anderen Seite des Vorhanges verschwunden.

Serena betrachtete sich noch einen Moment in dem Spiegel. (Jetzt werd bloß nicht eitel. Aber wenn ich mich ein bisschen schick finde, ist das doch ok, oder?), dachte sie ein kleinwenig stolz. (Nur gut das die Schuhe die mir Seto gegeben hat, schwarz sind. Dadurch passen sie prima zum Kleid.)

Sie zog das Kleid wieder aus und ihre Sachen wieder an.

Dann kam sie raus zu Mokuba, welcher ihr ganz Gentleman das Kleid abnahm und an der Kasse bezahlte.
 

„Das bring ich dann mal nach Hause und leg es dir ins Gästezimmer.“, meinte er.

„Danke.“ Serena verabschiedete sich noch von Mokuba und eilte dann zurück in die Kaiba Corporation. Wo auch schon ein sauer dreinblickender Seto Kaiba an ihrem Schreibtisch auf sie wartete.

„Sie haben Fehler gemacht. Für gewöhnlich würde ich so jemanden sofort rausschmeißen!“, meinte er kalt. (Fehler?! Oh nein!), dachte Serena panisch.

„Konnten die Fehler noch rechtzeitig behoben werden? Ich meine, Ihnen ist doch kein Schaden entstand, oder?“, fragte sie besorgt.

Sie fand dieses Gesieze auf der Arbeit nervig, aber sie konnte durchaus verstehen, dass er nicht zugeben wollte, sie näher zu kennen.

Kaiba hob eine Augenbraue. „Ja, die Fehler sind noch rechtzeitig behoben worden. Ich hatte gleich vermutet, dass Ihnen Fehler unterlaufen würden.“, sagte er unterkühlt.

Das traf Serena schmerzlich. Auch wenn sie sich gedacht hatte, dass er ihr nicht traute. Und wie es schien mit Recht. Denn sie hatte es wohl verbockt. (Armer Mokuba.)
 

„Damit ist der Deal also gestorben?“, fragte sie traurig und Seto nickte kurz.

„Bitte nicht! Ich mache, was Sie wollen, aber bitte halten Sie sich an das Zugesagte.“, sie nannte die Sache bewusst nicht, da sie der Meinung war, das gehöre nicht in die Firma. Es war ja schließlich etwas Privates.

Das entging auch Seto nicht und er kreidete es ihr hoch an, auch wenn er es nicht sagte.

„Also gut. Aber arbeiten werden sie hier nicht mehr!“, sagte er bestimmt.

Serena nickte und wusste nicht, ob sie sich freuen oder darüber traurig sein sollte, dass sie ihn enttäuscht hatte. (Moment. Aber er hat ja noch gar nicht gesagt, was ich stattdessen für ihn tun soll!), dachte sie und fragte: „Was soll ich dann tun?“

„Das wird sich später schon noch finden.“, war seine knappe Antwort. Dann scheuchte er sie aus seiner Firma.
 

Kurze Zeit später befand sie sich wieder bei den Kaibas zu Hause. Mokuba war darüber etwas überrascht. Serena erklärte ihm, was geschehen war.

„Wenigstens hast du es versucht.“, meinte der Kleine traurig. „Noch ist nicht alles verloren.“, sagte sie zuversichtlich und streichelte dem Kleinen über den Kopf.
 

Irgendwann in der Nacht kam dann auch Seto nach Hause. Serena hatte im Wohnzimmer auf ihn gewartet. Sie wollte schließlich wissen, was sie nun tun konnte, damit er doch zu dem Ball seines Bruders ging.

Er hob eine Augenbraue, als er sie dort auf dem Sofa sitzen sah, sagte aber nichts.

Also fragte sie: „Wie war dein Tag?“ „Bis auf das eine gewisse Person fehlerhaft gearbeitet hat und ich sie daraufhin gefeuert hab, so wie immer.“, antwortete er kühl. Das traf Serena sichtlich. Er konnte regelrecht in ihrem Gesicht lesen, wie sehr sie sich das zu Herzen nahm. (Wie erbärmlich.), dachte er verachtend.
 

„Weißt du schon, was ich nun für dich tun kann?“, fragte sie etwas unsicher. „Nun. Soweit mir scheint kannst du nichts besonders gut. Da wird es schwierig, etwas zu finden.“, meinte er unterkühlt. Serena schluckte. Sie wand den Blick ab, damit er nicht sehen konnte, wie sich ein paar Tränen über ihre Wangen schlichen.

Sie besaß einfach nicht genügend Selbstvertrauen, um ihm zu widersprechen. Nein, viel mehr glaubte sie selbst nicht, in irgendetwas wirklich gut zu sein.

Seto hatte schon viele Frauen weinen sehen und es ging ihm jedes Mal am Hintern vorbei.

Serena versuchte die Tränen unauffällig wegzuwischen.

„Ich könnte dich massieren.“, schlug sie vor. „Um mir etwas zu verrenken?“, fragte er.

Eigentlich überwog hierbei eher die Tatsache, dass er sich nicht gern anfassen ließ, als die, dass er glaubte, sie schaffe das nicht. „Gib mir zumindest die Chance es zu versuchen.“, bat sie. „Die Antwort ist nein!“, sagte er kalt.
 

Serena sah ihn durchdringend an. „Es geht doch gar nicht darum, dass du glaubst, ich schaff das nicht. Jedenfalls nicht allein. Wovor hast du wirklich Angst?“, fragte sie.

„Ich habe vor überhaupt nichts Angst.“, behauptete er. „Dann kannst du es mich ja versuchen lassen.“, meinte sie stur.

(Sie ist gut. Aber nicht gut genug.), dachte der Brünette.

„Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Ich will mich von dir nicht anfassen lassen.“, gab er zu. „Warum? Befürchtest du, dass du dich tatsächlich mal etwas entspannen könntest?“, fragte sie. Nun war es an Kaiba, etwas zu erwidern, aber er war einfach zu müde, um weiter zu diskutieren und verließ einfach das Zimmer.

(Nicht mit mir!), dachte Serena stur und folgte ihm in sein Schlafzimmer.
 

„Hier hast du nichts zu suchen.“, sagte er und wollte sie schon wieder aus seinem Zimmer schieben. Sie hielt seine Hände fest. „Dann lauf nicht vor mir davon.“, meinte sie und war sich der Doppeldeutigkeit ihrer Worte in diesem Moment nicht bewusst.

„Ist ja lächerlich. Ich laufe nicht davon.“, behauptete er nach einer Weile und ging ins Badezimmer wohin Serena ihm dann nun doch nicht zu folgen wagte. Also wartete sie in seinem Schlafzimmer. Sie sah sich genau um. Alles war in blauen Tönen gehalten. Die Tapete war mit weißen Drachen verziert, welche aber keines Falles kindlich wirkten, eher künstlerisch. Sie sah jedoch davon ab, sich auf sein Bett zu setzen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dann ein gewaltiges Tabu zu übergehen.
 

Seto indessen zog sich aus und legte seine Sachen ordentlich zusammen auf ein Regal.

Er stellte sich unter die Dusche und ließ das heiße Wasser seinen Körper nachzeichnen. Es ließ ihn kurz wohlig aufkeuchen.

Dann schäumte er sich seinen muskulösen Oberkörper, seinen Sixpackbauch, Genitalbereich, sowie Beine, Rücken und den wohlgeformten Hintern ein. Er wusch sich das Gesicht und ließ das heiße Wasser nun auch den Schaum von seinem Körper waschen. Während er sich die Haare einshampoonierte und diese ebenfalls wieder ausspülte. Er ließ das Wasser noch eine Weile an sich herab laufen und genoss es. Dann drehte er den Hahn zu und stieg aus der Dusche. Er trocknete sich mit einem Handtuch, das dort hing, ab und schlang es sich um die Hüften.
 

Als er in seinem Schlafzimmer ankam, sah er erst überrascht und dann missbilligend, dass Serena immer noch da war. Diese wurde etwas rot. (Er trägt nichts, außer diesem Handtuch!!!), dachte sie und ihr Herz hämmerte. „Genug gesehen?! Nun geh!“, befahl er kalt. „Aber wenn du sowieso schon mal …. na ja, so bist wie du jetzt bist, kann ich dich auch massieren. Sie lief kurz ins Bad und holte die Bodylotion, die sie dort gesehen hatte. Dann kam sie damit wieder. „Ich werde dir nicht wehtun.“, versprach das brünette Mädchen. Der Gedanke gefiel ihm zwar immer noch nicht, aber er hatte tatsächlich Schmerzen im Rücken und an verschiedenen anderen Stellen. „Na schön, aber wehe du kommst auf dumme Gedanken!“, drohte er.
 

„Bestimmt nicht. Das würde ich mir nie erlauben!“, meinte sie und wäre sich selbst nicht mal so sicher, ob sie sich das erlauben würde. Seto legte sich mit dem Bauch auf das Bett.

Serena setzte sich neben ihn und gab sich einen Klecks Bodylotion auf die Hände, dann begann sie seinen Rücken zu massieren. Der Brünette schloss genießend die Augen.

Es kam aber kein Laut über seine Lippen. „Kräftiger!“, befahl er und Serena gehorchte.

Nun war ein sehr leises Keuchen zu hören, das dem Firmenchef dann und wann entwich.

Er versuchte es zu unterdrücken, wodurch er sich aber verspannte.

„Locker!“, befahl Serena. „Du bist noch zu angespannt.“ Kaiba atmete tief durch und versuchte tatsächlich, sich zu entspannen, da die Massage nicht so angenehm war, wenn er sich zu sehr verspannte. Nach einer Weile meinte sie lobend: „Sehr gut.“ Sie massierte nun etwas tiefer. (Er wird mir schon sagen, besser gesagt anschreien, wenn es ihm zu viel wird.), dachte sie.

Da er nichts sagte, er genoss einfach nur noch, massierte sie weiter. Dann nahm sie sich seine Oberschenkel vor und massierte diese ebenso kräftig. Was Seto ein leises Stöhnen entlockte. Serena errötete. Irgendwie war es total ungewohnt, solche Töne von ihm zu hören. Sie massierte seine Beine komplett durch, dann warf sie einen schmachtenden Blick auf das Handtuch, unter welchem sich sein Hintern befand.

Da er die Augen geschlossen hatte, wagte sie es, dieses etwas runter zu schieben und einen Blick auf diesen makellosen, knackigen Po zu werfen. Sie wollte ihn zu gern einmal anfassen, traute sich aber nicht so richtig.

Also fing sie wieder am Rückenende an, zu massieren und rutschte dann wie aus Versehen etwas tiefer. Kaiba ließ aber keinen Mucks von sich hören.
 

Das machte Serena nun doch etwas stutzig. Sie hatte damit gerechnet von ihm angebrüllt zu werden. Vorsichtig sah sie ihm ins Gesicht. Erst jetzt merkte sie wie regelmäßig, wie ruhig er atmete und das er vermutlich eingeschlafen war. Sie lächelte sanft. Er sah wirklich niedlich aus, wenn er schlief. Da er auf seiner Bettdecke lag, suchte sie sehr leise im Schrank nach einer weiteren und fand diese auch.

Sie deckte ihn sehr vorsichtig damit zu und verließ auf Zehenspitzen, was ihr etwas weh tat, das Zimmer. (Blöder Fuß.), dachte sie und ging in ihr Gästezimmer.
 

Dieser Morgen schien wie alle anderen recht früh zu beginnen. Serena konnte von unten bereits Kaiba rumwerkeln hören. Sie blinzelte. (Heute ist doch Samstag, wieso ist der schon auf?) Das Mädchen setzte sich auf und streckte sich erstmal. Dann schlurfte sie erst mal ins Badezimmer, wusch sich und zog sich an. (Ob er gleich wieder in die Firma abdampft? Bestimmt. Aber Moment. Was war jetzt eigentlich aus unserem Deal geworden, kommt er nun heute Abend mit oder nicht?), dachte sie und lief schnell die Treppen runter, ehe ihr der Brünette noch durch die Lappen ging und sie ihn nicht mehr danach fragen konnte. Sie fand ihn in der Küche. Er war gerade dabei sein Geschirr in den Geschirrspüler zu räumen.
 

„Guten Morgen. Gut geschlafen?“, fragte sie. (Hoffentlich hat er wirklich nicht mitgekriegt, dass ich ihn gestern an den Hintern gefasst hab!), dachte sie und bekam schon wieder Herzklopfen.

Der Brünette wandß sich ihr zu. Tatsächlich hatte er schon lange nicht mehr so gut geschlafen und fühlte sich so ausgeruht. Als er heute jedoch aufgewacht war, hatte er feststellen müssen, dass er unter der Decke und dem Handtuch nackt war. Er fragte sich, ob sie das nicht vielleicht doch ausgenutzt und einfach mal alles angeguckt hatte. Weshalb er sie nun durchdringend ansah, was Serena nervös machte.

Bevor es für sie richtig unangenehm werden konnte, fragte sie: „Du siehst ausgeruht aus. Also habe ich die Aufgabe doch erfüllt. Wirst du nun deinen Teil der Abmachung auch einhalten?“, fragte sie etwas unsicher.

Für einen Moment sagte er gar nichts und aus seinem Gesicht ließ sich auch kein Hauch einer Emotion lesen, was Serena noch unsicherer werden ließ.
 

Dann wandt er sich von ihr ab und ging zur Tür. „Moment, warte! Wirst du auf den Ball gehen? Antworte mir!“, sie klang etwas verzweifelt. (Wenn er mir jetzt die kalte Schulter zeigt, hat das bestimmt nichts Gutes zu bedeuten.), dachte sie missmutig. Er hob eine Augenbraue, drehte sich aber nicht zu ihr um. „Wir werden sehen.“, antwortete er knapp.

Diese Antwort war alles andere als zufriedenstellend, aber mehr würde sie jetzt nicht aus ihm rausbekommen, das wusste sie einfach.
 

Den Tag verbrachte sie damit, sich mit Mokuba über den Ball zu unterhalten. Der Kleine war schon richtig aufgeregt deswegen. Serena brachte es nicht übers Herz ihn darüber aufzuklären, dass sein Bruder womöglich doch nicht kam. „Danke, das ich mitkommen darf.“, meinte sie. Irgendwie war sie wegen des Balles selbst ein bisschen aufgeregt. Von der Schule aus hatte es bei ihr nie einen gegeben. Allerdings hatte sie vor fünf Jahren ein paar Tanzkurse belegt. An der Tanzschule gab es Bälle, aber ohne Tanzpartner war das auch nicht wirklich was. Den Partner, den sie im Unterricht gehabt hatte, musste sie sich mit sieben weiteren Mädchen teilen. Zudem war dieser auch noch schwul. Was nicht hieß, dass es nicht auch Heterotypen dort gegeben hätte, aber die waren natürlich längst vergeben.
 

„Kannst du tanzen?“, fragte der Schwarzhaarige nach einer Weile. „Ja, ich hab mal tanzen gelernt. Wieso fragst du?“, wollte Serena wissen.

Der Kleine druckste etwas rum. „Mokuba, was ist los? Möchtest du es von mir lernen?“, fragte sie lächelnd. „Ja, bitte.“, meinte er heftig nickend.

„Kein Problem. Aber zunächst brauchen wir Musik.“, stellte sie fest.

Der Schwarzhaarige sprang auf und lief nach oben. Kurz danach kam er mit einem Stapel CDs wieder. Sie lächelte. „Fangen wir mit was Leichtem an. Dem Discofox. Passt fast immer. Allerdings gibt es zwei Arten, ihn zu tanzen. Ich bring dir am besten die leichte Methode bei.“, sagte sie und stand nun ebenfalls auf. Sie legte eine CD ein und drückte auf 'Play'.
 

„Also Mokuba. Ich stell mich jetzt vor dich und du machst mir das, was ich mache, nach.“, meinte sie. Der Kleine nickte. „Linker Fuß auf die Stelle. Rechter Fuß auf dieser Stelle. Linker Fuß tipp. Linker Fuß auf die Stelle. Rechter Fuß auf dieser Stelle. Linker Fuß tipp.“, erklärte sie und machte die gesagten Schritte. Mokuba machte das auch brav nach. Nach einer Weile, als Serena das Gefühl hatte, er hätte es begriffen, meinte sie: „Ok, dann versuchen wir das mal zusammen.“ Sie legte seine rechte Hand auf ihr linkes Schulterblatt und ergriff dann seine linke Hand. Dann begannen sie die Schrittfolge. Hierbei konnte man sich zum Glück noch nicht auf die Füße treten. Sie zeigte ihm noch ein paar andere Tänze, auch latein-amerikanische. Als die Uhr sechs schlug, hatte Mokuba schon viel gelernt.

„Ich geh mich dann umziehen. Das solltest du auch machen. Roland bringt uns um 19:00 Uhr zu meiner Schule.“, erklärte er und verschwand oben.
 

Im Gästezimmer angekommen fand sie auch schon das Kleid auf dem Bett liegend. Sie zog es an. Hatte aber wie immer Probleme mit dem Reißverschluss. Sie zog sich die Schuhe an und lief dann etwas durchs Haus. Wo war bloß Mokubas Zimmer? Dann begegnete sie ihm schließlich irgendwann im Flur. „Hilfst du mir wieder mit dem Reißverschluss?“, fragte sie und hockte sich etwas hin. Der Schwarzhaarige machte das Problem zu und Serena richtete sich wieder auf. Gegen sieben gingen sie zum Auto.

„Roland, fahren Sie noch kurz beim Frisör vorbei!“, befahl der Kleine. Serena sah ihn fragend an. „Du möchtest für meinen Bruder doch besonders hübsch sein, oder?“, fragte er und grinste breit. Sie wurde etwas rot.
 

Beim Frisör angekommen, wurde Serena erst einmal eine wunderschöne Frisur und ein dezentes, aber zu ihr passendes Make-up verpasst. Der Kleine strahlte über beide Backen. „Du siehst aus wie Cinderella.“, stellte er fest. Serena errötete. (Na hoffentlich verwandelt sich meine Kutsche nicht auch gegen Mitternacht in einen Kürbis.), dachte sie zweifelnd und sah dann selbst in den Spiegel. Sie traute ihren Augen nicht ganz. Das sollte sie sein? Diese Frau dort, welche so verdutzt guckte. Serena lächelte. So gefiel sie sich irgendwie sehr. Es gab ihr etwas mehr Selbstvertrauen. „Danke, Mokuba.“, meinte sie und gab ihm ein kleines Küsschen auf die Wange. Der Kleine errötete leicht. „Kein Problem. Du hast mir ja auch geholfen.“, sagte er und freute sich, dass sie sich gefiel.
 

Alles stieg wieder in die Limousine und Serena kam sich jetzt wirklich etwas wie Cinderella vor. Nur hatte sie die Befürchtung, dass ihr Märchenprinz nicht auftauchen würde. Auch Mokuba hatte sich richtig schick gemacht. Man merkte, dass ihm dieser Abend viel bedeutete. Umso mehr hoffte sie, dass Seto sich ein Herz fasste und hinkam. Als sie jedoch bei der Schule ankamen. War von ihm oder seinem Wagen nichts zu sehen. Roland setzte die Beiden auf dem Gelände ab. Beide gingen rein. Aber auch hier war kein Seto Kaiba.
 

Mokuba sah für einen Moment sehr traurig aus. „Kopf hoch. Der Abend hat erst begonnen.“, versuchte sie ihn aufzumuntern. Der Kleine sah sie zweifelnd an. Wurde dann aber von seinen Freunden einfach mitgerissen und steckte sogleich in einem Gespräch. Serena lächelte. Na hoffentlich können die ihn etwas ablenken. Sie selbst setzte sich auf einen Stuhl und beobachtete den Kleinen. Es wurde immer später. Die Musik war auf jugendliches Publikum zugeschnitten, aber nicht nervig. Es wurde zu einem Partytanz aufgerufen. Mokuba lief zu Serena und zog sie vom Stuhl. „Komm, mach auch mit.“, meinte er und grinste sie an. Sie nickte schließlich ergeben.

Es machte sehr viel Spaß. Von diesen Partytänzen gab es noch ein paar. Wobei sie und er sich ein paar Mal bei der Schrittfolge verhaspelten. Das machte es aber nur noch lustiger.
 

Als die Partytänze durch waren, ging es mit normalen Tänzen weiter. Serena setzte sich wieder. Nach einer Weile brachte der kleine Kaiba ihr etwas zu trinken. „Danke. Ist lieb von dir.“, meinte sie lächelnd. Ihr entging nicht, wie der Kleine immer wieder zu einem Mädchen rüber schaute. Sehr schüchtern und immer so, dass sie es nicht unbedingt mitbekam. (Sie ist hübsch. Scheint sehr beliebt zu sein.), dachte das brünette Mädchen. „Fordere sie doch zum Tanzen auf. Sie würde sich bestimmt freuen.“ flüsterte Serena ihm ins Ohr. Der Kleine wurde rot.

„Ich trau mich aber nicht.“, gestand er schüchtern.

Das brünette Mädchen musste schmunzeln. Er war wirklich niedlich. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“, meinte Serena altklug. Der Kleine zögerte noch kurz und ging dann zu dem Mädchen, was mit zwei Freundinnen am Rand der Tanzfläche stand und zusah.
 

Serena beobachtete, wie Mokuba sie ansprach. Er sah nervös aus. Doch er wurde schon nach kurzem Bangen erlöst und ging mit dem Mädchen auf die Tanzfläche, wo er anwendete, was Serena ihm beigebracht hatte. So vergingen die Stunden. Es wurde spät und später.
 

Es war bereits dreiundzwanzig Uhr, als sie auf die Uhr oberhalb der Tür blickte. Vom werten Herrn Kaiba, war keine Spur zu sehen.

Serena wurde nun wirklich sauer. Ihr tat Mokuba so Leid, der nun traurig in einer Ecke saß und sich auch nicht durch seine Freunde aufmuntern ließ. Das Mädchen, mit welchem er getanzt hatte, war bereits mit ihren Freundinnen abgezogen.

(Jetzt reicht es!), dachte sie entschlossen. „Mokuba! Ich werde ihn jetzt holen und wenn ich ihn an seiner Krawatte herschleifen muss!“, meinte sie entschlossen. Der Kleine sah sie ungläubig an. Er glaubte nicht so recht, dass sie das schaffen würde. Aber allein dieser Aufmunterungsversuch ließ ihn leicht lächeln.

Serena ließ ich von Roland, entgegen seiner Proteste, zur Kaiba Corporation fahren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  josie
2006-12-31T16:18:15+00:00 31.12.2006 17:18
huhuuuuuu mal sehen wie sie das mit seto anstellt. die vorstellung dass jemand seto kaiba einfach mit der krawatte hineinschleift. einfach göttlich. XD

mal sehen...

josie


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