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Was soll nur werden...

Das RPG in Reinform
von

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>Back to Shin-Makoku< oder >Wie richte ich mir einen Keller ein<

Eines Tages, Yûri war gerade auf dem Weg nach Hause, sah er wie drei halbstarke Kerle ein junges Mädchen traktierten. Sie war etwa genauso groß wie er, hatte wunderschönes blondes Haar, das ihr bis zu den Schultern reichte und leicht gewellt war. Wenn man ihre zarte Stimme nicht gehört hätte, hätte man sie ohne Weiteres für einen Jungen halten können, denn sie trug eine eng taillierte, schwarze Hose und eine weiße Bluse. Obwohl sie körperlich noch nicht komplett entwickelt zu sein schien und ihr Gesicht eher als androgyn zu beschreiben war, war man sich doch sofort sicher, dass sie ein Mädchen war. Und dass dieses hübsche Ding von solch groben Kerlen bedrängt wurde, konnte Yûri einfach nicht zulassen.

„Sucht euch doch nen Gleichstarken und lasst die Kleine in Ruhe!“, rief er mit lauter Stimme, was dazu führte, dass sich sogleich alle zu ihm drehten. Drei paar Angst einflößende Augen funkelten ihn an, während sich das Mädchen umdrehte und mit ihren strahlenden, meergrünen Augen Yûri verlegen anlächelte. Diese Augen lösten irgendwas in ihm aus und er ließ sein Fahrrad, welches er bis eben noch gehalten hatte los und stürmte auf das Grüppchen zu. Dummerweise hatte er nicht wirklich eine Chance, denn die drei waren um ein vielfaches stärker als er. Ohne seinen Blick auch nur einmal von diesem, ihm so bekannten Grün der Augen zu nehmen, wurde er von den Kerlen in eine offen stehende Toilette gezerrt und mit dem Kopf zuerst hinein getaucht.

‚Wolframs Augen…’, dachte er nur und öffnete seine erst wieder, als er eine ihm wohlbekannte Stimme hörte, die ihn fast anschrie: „Was machst du denn hier?“

Yûri schaute sich um: Gwendal stand mit verschränkten Armen vor ihm und schaute missmutig drein; Günter kam gerade angelaufen und war besorgt dabei, Yûri davon zu überzeugen, sich frische Kleider anzuziehen; Wolfram war scheinbar auch nicht glücklich ihn zu sehen und Konrad stand etwas abseits mit einem verunsicherten Blick da und versuchte scheinbar die Situation zu verstehen. Ohne eine Erklärung schoben nun Wolfram und Gwendal ihn abwechselnd in Richtung seines Zimmers, was nur noch mehr den Anschein erweckte, dass er ungelegen kam.

In seinem Zimmer angekommen – die anderen hatten sich schnellstmöglich aus dem Staub gemacht – wechselte er die Kleidung und führte sich dann die Situation noch einmal vor Augen. ‚Irgendwas stimmt hier nicht’, war er sich sicher und beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen. Also schnappte er sich ein Bandana, wickelte es sich wie ein Kleinganove um den Kopf und band es unter dem Kinn zusammen. Dann schlich er, auf der Suche nach nützlichen Informationen durch das Schloss. Auf seiner Suche kam er irgendwann in dem ziemlich verfallenen Westflügel an. ‚Hier war ich glaub ich noch nie’, dachte er sich, als man das Geräusch von knackenden Brettern hören konnte.

Wuuusch!!!

Mit einem Mal lag Yûri bewusstlos in einem tiefen, dunklen Raum.

Da das Geräusch so laut und unvorhersehbar war, kamen die anderen nicht drumrum, es nicht zu hören. Doch taten Gwendal, Günter und Konrad es als wildes Tier ab und kümmerten sich weiter um die Party, die - und das wusste ihr Herrscher nicht - eine letzte Abschlussfeier für ihn sein sollte. Wolfram aber stürmte voller Sorge los und war nach wenigen Minuten an der Stelle, wo Yûri (im wahrsten Sinne des Wortes) durch den Boden gebrettert war. Als er keine Antwort von seinem Verlobten erhalten hatte, aber dennoch Schritte hörte, sprang er beherzt in das Loch. Durch ein seltsames Geräusch schaute Yûri genau in dem Moment hoch, als Wolfram zu ihm gefallen kam. Er hatte gerade noch genug Zeit, um seine Arme aufzuhalten und den blonden Jüngling aufzufangen. Als dieser dann nach einigen Minuten das Bewusstsein wiedererlangte, stellte er sich wirklich dumm an. „Was machst du denn ausgerechnet hier unten?“, fragte er mit knallrotem Gesicht.

„Ich bin hier durch die Decke gestürzt, genau wie DU“, sagte Yûri grimmig und ließ Wolfram los. „Wir sollten uns nach einem Ausgang umsehen“, beschlossen sie und folgten einem Lichtstrahl, der sie zu einem Kellergang brachte.

Zur selben Zeit nahmen Konrad und Gwendal die Partyutensilien entgegen: 34 Fässer Bier, 12 Kisten á 6 Flaschen Sake, diverses Knabberzeug und speziell für Wolfram 10 Flaschen Prosecco, sollten für einen feucht-fröhlichen Abend reichen, beschloss zumindest Konrad. Erst jetzt fiel ihm das Fehlen seines kleinen Bruders auf. Da die anderen ihm aber auch nicht weiterhelfen konnten, im Gegenteil noch dumme Witze über ihren gemeinsamen Verbleib anstellten, beschloss er die Party erstmal fertig zu planen.

„Mein Heika betrügt mich“, war das Einzige, was der hochgewachsene Mann mit den langen silbernen Haaren hervorbrachte, bevor er sich Kreise malend in eine Ecke zurückzog. Ausgelöst hatte dieses Verhalten der Gedanke, dass Yûri und Wolfram sich gemeinsam verzogen haben könnten, um ihre Beziehung zu vertiefen. Obwohl die Beiden seit der ersten Stunde verlobt waren - auch wenn es mehr zufällig war - war ihr Verhalten doch mehr wie…Freunde?! Nein, das konnte man nicht wirklich sagen. Liebende? Dass war nun wirklich schallendes Gelächter wert. Aber wie soll man etwas, über das die beiden Beteiligten sich noch nicht mal Gedanken gemacht hatten beschreiben? Fest stand, dass sie verlobt waren und dass es in Shin-Makoku nicht unüblich war, wenn Männer eine offensichtliche Beziehung führten. Und gerade der zukünftige Herrscher war recht beliebt. Aber das war’s dann auch schon. Okay, Wolfram war rasend eifersüchtig, sobald sich eine Frau oder ein hübsches Kerlchen Yûri näherte und dieser hatte sich, als Wolframs Schlüssel entfernt worden war, extreme Sorgen gemacht, aber…naja. Dieses Thema musste man nun wirklich nicht an dieser Stelle vertiefen. Zumindest dachten sowohl Konrad als auch die anderen das.

HATSCHII

Yûri schaute erschrocken zu Wolfram. „Du wirst doch nicht etwa krank?“, fragte er und hielt ihm die Hand auf die Stirn. Wolfram, den solch ein Verhalten aus dem Konzept brachte, schlug seine Hand weg und sagte mürrisch: „Da hat bestimmt nur einer gelästert!“

Gwendal und Yozaku hatten mittlerweile sämtliche Vorräte verstaut und machten sich nun auf den Weg zu Anissina und Gisela, welche die restlichen Vorbereitungen überwachten. Auch die anderen gesellten sich bald zu ihnen, sodass alles weitere geklärt wurde und nun wirklich alle Aufgaben erledigt waren. Es wurde immer später und später… Also suchten sie schließlich nach…

Ja genau, Wolfram und Yûri, die immer noch durch die dunklen Kellergewölbe taperten. Bis Yûri irgendwann auf eine Tür stieß. Der Schrei, den Wolfram dann hörte, war so unbestimmbar, dass er schnellstmöglich neben den gleichgroßen Jungen trat. „Was ist denn?“, fragte er mit leicht genervtem Ton.

"Das... das... ist ein Folterkeller. Sieh dir mal die Sachen an!", stotterte dieser, während er mit der Hand in den Raum deutete und neugierig seinen Blick durch diesen gleiten ließ. Geschockt und völlig entsetzt stand zumindest der blonde Jüngling da und starrte einige Minuten die Sachen an. Ketten hingen von den Wänden, an denen auch Regale angebracht waren. Darauf lagen seltsam anmutende Gegenstände. An der einen Wand stand eine Eiserne Jungfrau und gegenüber hingen verschiedenste Arten von Peitschen. Also alles andere als ein einladender Ort. „Was glaubst du, wem das hier alles gehört“, fragte der Blonde mit mittlerweile gesteigertem Interesse. „Keine Ahnung, aber ich glaube, ich will’s auch gar nicht wissen!“, kam die prompte Antwort seines Gegenübers, der mittlerweile einige phallusförmige Gegenstände betrachtete und sich nicht wirklich ihre Benutzungsfelder vorstellen konnte, oder wollte.

Irgendwann gab Konrad entnervt auf. ‚Die werden wohl wiederkommen!, oder...’, nuschelte er auf dem Weg in sein Zimmer, bevor er sich, wütend vor sich hin grummelnd, in selbiges begab. Die Gedanken, welche auch Günter sich vorhin gemacht hatte, wollten allerdings nicht so schnell verschwinden und beunruhigten, den doch ansonsten so gelassenen Hauptmann ein wenig.

Gwendal allerdings war von etwas ganz anderem beunruhigt und stürmte murmelnd los: „Sie werden doch wohl nicht...“

Günter, der ihn fragend anschaute, folgte ihm auf dem Fuße. „Was ist denn los? Ihnen wird doch nichts zugestoßen sein, oder?“

„Das würde ich so nicht sagen, aber...“ Eine leichte Röte, die sich sogleich wieder verflüchtigte, stahl sich auf sein Gesicht und er intensivierte seinen Schritt. Als er um die letzte Ecke schlitterte, konnte man die Tür schon sehen und er wurde langsamer und lauschte. Nun endlich hatte auch Günter ihn eingeholt. „Mein Heika, ist er da drin?“, sprudelte es nur so fröhlich aus ihm heraus, doch konnte er nicht weitersprechen, weil Gwendal ihm geschickt den Mund zu hielt. „Bist du verrückt! Die sollen doch nicht mitbekommen, dass wir hier sind. Wenn die rauskriegen, dass das mein Raum ist, bin ich geliefert!“ sagte er eindringlich, während sein Gesicht erneut ein bisschen Farbe abbekam. Dann merkte er, wie die Stimmen näher in Richtung Tür kamen. „Aber ohne Schlüssel kommen die da - Shino-sei-Dank - eh nicht raus.“

Und das merkten auch die beiden Eingesperrten.

Nachdem Wolfram vergeblich an der Tür gerüttelt hatte, kam auch Yûri näher und neckte ihn etwas: „Na, soll ich? Schließlich bin ich stärker als du!“

„Witzig...aber bitte versuch dein Glück!“

Ob mit oder ohne Glück: die Tür bewegte sich keinen Millimeter. Da die Nacht mittlerweile schon etwas vorangeschrittener war, wollten sie so schnell wie möglich da raus. Also baute Wolfram eine Feueraura, in Form eines Löwen um sich auf und begann die Türe zu schmelzen. Gwendal, der allmählich Panik bekam, wusste sich nicht besser zu helfen, als mit seinen Erdkräften dagegen zu halten. ‚Mir scheint, der Schmelzungsprozess wurde verlangsamt’, bemerkte Wolfram und gab nun volle Power. „Verdammt, diese Kinder! Am Ende fackeln die mir noch meinen schönen Raum ab“, nörgelte Gwendal. Günter dachte nach: „Oh dann sind da bestimmt deine gestrickten Stofftierchen drin!“, sagte er lächelnd, da er Gwendals Tierchen einfach nur süß fand. „Ähm~ so was in der Richtung“, gab der nun ebenfalls lächelnde dunkelhaarige Mann zu. Dass sein silberhaariges Gegenüber scheinbar wirklich nicht mitbekommen hatte, wofür dieser Raum genutzt wurde, war ja irgendwie schon niedlich. Bevor er sich allerdings weitere Gedanken dazu machen konnte, wurden beide von einer kräftigen Erschütterung erfasst, wodurch sich Günter an Gwendal festklammerte. „Was war das?“, fragte er geistesabwesend.

Das war Yûri. „Wie sollen wir denn hier rauskommen, wenn gleich der ganze Raum brennt?“, fragte er noch, bevor er in den Mao-Modus wechselte und mit einer massiven Wasserattacke ein gewaltiges Loch in die Tür schmolz. „Ja toll, und was ist, wenn wir ertrinken?“, kam es prompt von dem etwas durchnässten und offensichtlich genervten Wolfram. Als er sich allerdings umdrehte und sah wie Yûri gerade in Ohnmacht fiel, fing er ihn auf und betrachtet den Schlafenden kurz. Als er wiederum Geräusche vor der Tür wahrnahm, fing er an, den schlafenden Prinzen kräftig durchzuschütteln, bis dieser erwachte. Die Geräusche kamen unweigerlich von Gwendal, der, nachdem er sich sicher war, dass die Beiden sie nicht gesehen hatten, Günter hinter sich herziehend, möglichst schnell das Weite suchte.

„Wow bin ich platt“, bemerkte Wolfram und durch ein Nicken, war euch deutlich, dass Yûri die Nacht nicht noch länger werden lassen wollte. Also begaben sie sich in ihr Zimmer. (Also eigentlich war es Yûris Schlafgemach, aber da Wolfram sowieso jede Nacht zu ihm ins Bett gekrochen kam, hatte sich das ganze Schloss daran gewöhnt, es als >ihr Zimmer< abzutun.) Konrad, der die Nacht ja schön durchgeschlafen hatte, war schon - wie sich dass beim Militär gehört - relativ früh wach und sah gerade noch wie die Beiden das Schlafzimmer betraten. ‚Was sie wohl die ganze Nacht gemacht haben? Sie wirken ziemlich erschöpft?’, sinnierte er mit einem Grinsen. Denn auch wenn es niemand zugeben würde, so hatte sich eigentlich jeder damit abgefunden, dass die Beiden früher oder später (wohl eher vieeel später) mal ein richtiges Paar werden würden. ‚Dann will ich mal nicht stören, sondern geh Gwendal suchen.’ Gedacht getan, stand der Kommandant wenige Minuten später vor der Tür seines älteren Bruders, als dieser um die Ecke bog. Dieser dachte für einige Sekunden, dass Konrad einen etwas komischen Gesichtsausdruck habe, dachte dann aber nicht weiter darüber nach. Erst als ihm auffiel, dass sein Mantel sich heute besonders schwer anfühlte und einen sich daran festklammernden Günter bemerkte, wurde ihm klar, dass Konrads Blick wohl gar nicht so komisch war. „Günter, wenn du müde bist, geh in dein eigenes Bett“, murrte er, doch sein Gast ließ sich einfach nicht abschütteln. Also trug er ihn in sein Bett und fiel dann, denn einen ausgewachsenen Mann durch die Gegend zu tragen, war doch anstrengender als man dachte, auf selbiges und entschlummerte sanft. Günter kuschelte sich immer näher an Gwendal und genoss die Wärme scheinbar sichtlich. Kraftlos gab der immer noch grimmig dreinschauende Kerl nach und schlief dann auch richtig ein.

Konrad, der die ganze Szene mit einem geschockten Gesichtsausdruck betrachtete, packte sich nun an den Kopf ‚Werden die jetzt alle zu Pärchen’, fragte er sich selbst und suchte dann nach Yozaku, um die Getränke noch kalt zu stellen. Schließlich war es nur noch ein halber Tag bis es endlich so weit war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  miji
2008-11-09T16:19:08+00:00 09.11.2008 17:19
Hast du gut gemacht, drum wirst du auch nicht ausgelacht.
Nee, wirklich hat mir gut gefallen. Und obwohl ich nur die halbe Storyline von KKM kenne, blicke ich ( noch ) druch.
Miji

Von: abgemeldet
2008-10-03T13:42:30+00:00 03.10.2008 15:42
super gemacht
Von:  Nessi-chan
2008-01-04T14:27:15+00:00 04.01.2008 15:27
Ich kann das nur zusammenfassen mit:
HIHIHI!!! *weglach*
Fein gemacht, Admin-sama!


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