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Towards Eternity

bis in die Ewigkeit
von

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Selbstzweifel

Nach dem die beiden ihren Walzer beendet hatten wandte sich Ryu zu Sakura. „Willst du anfangen oder soll ich beginnen?“ fragte er sie und schaute sie konzentriert an. „Ich fang an.“ Antwortete Sakura lieb und wischte sich den Aufregungsschweiß von der Stirn. „Gut, okay. Aber wenn es dir zu viel wird, dann komm zum rechten Plateaurand. Du musst mich nur irgendwie berühren, dann können wir wechseln.“ Erklärte er ihr. „Okay, mach ich.“ beteuerte Sakura und nickte. „Ach, Sakura. Noch was. Wenn ich der Meinung bin, dass du es nicht mehr schaffst oder es aus meiner Sicht genug hast, dann wundere dich nicht, wenn ich dich dann wegziehe. Laut Regeln ist das erlaubt und ich werde es tun, wenn es sein muss. Das muss dir klar sein.“ Verkündete Ryu ernst und zielssicher. Sakura nickte und neigte ihr Haupt. „Gut. Ach ja, der Kampf ist erst vorbei, wenn beide Gegner eines Team K.O. sind, also. Mach dich nicht verrückt. Wenn du also bewusstlos geschlagen wirst, kannst du Sicher sein, dass ich versuche den Kampf noch für uns beide zu gewinnen.“ Sagte Ryu ehrlich und legte Sakura seine Hand auf die Schulter. Sakura nickte noch mal deprimiert. Es machte sie traurig, wie Ryu mit ihr sprach. Es kam ihr vor, wie als würde er schon wissen, dass sie nichts tauge. Das sie es niemals beim Street Fight Combat weit bringen würde. Das es zu erwarten sei, wenn sie bewusstlos geschlagen wird. Ryu nickte dem Kommentator zu. „Die Kämpfer haben sich abgesprochen und der Kampf kann nun beginnen. Es mag zwar schon dunkel sein, aber wozu gibt es Flutlichter!“ rief der Kommentator. Das Publikum schaute zum Kommentator und auf einmal erloschen die vielen sanften Lichter uns zwei riesige, grelle Fluchtlichter beleuchteten das Kampfplateau. Sakura hielt einen Moment schützend ihren Arm vor ihr Gesicht. „Wir sind mal gespannt, wer zuerst kämpfen wird! Kämpfer, geht auf eure Positionen!“ schrie der Kommentator aufgedreht und ballte seine Hand leidenschaftlich zur Faust. Sakura trat in die Mitte des Plateaus. „Sieht so aus, als schicke Ryu seine Schülerin zuerst in den Kampf!“ schlussfolgerte der Kommentator und zeigte auf Ryu, der sich mit verschränkten Armen außerhalb des Plateaus befand. Eine Frau mit pinken Haaren trat auf Sakura zu. Sakura ging verunsichert durch Ryu´s Worte in ihre Kampfhaltung über und schaute der Frau nervös in ihre Augen. „Und das hier ist unsere bekannte Rose! Wir alle kennen sie vom letzten Combat, als sie im Viertelfinale gegen unsern amtierenden Weltmeister Ryu kämpfen musste. Get Ready, 3,2,1 FIGHT!!!!!!!“ brüllte der Kommentator überzeugend und glücklich ins Mikro. „Vielleicht hat er ja recht! Vielleicht tauge ich gar nichts zur Street Fighterin! Es war bestimmt alles nur ein großer Fehler! Ich hab doch nun wirklich keine Chancen als Street Fighterin! Ich tauge doch zu gar nichts!“ dachte Sakura und drückte ihre Augen zusammen. Rose rannte auf Sakura zu. In ihre Gedanken versunken bemerkte Sakura es nicht. „Sakura!“ schrie Ryu und riss Sakura so aus ihren Gedanken. Sakura schaute erschrocken zu Ryu. Plötzlich spürte sie Rose´s Pfennigabsätze in ihrem Magen. Sakura flog ein Stück rückwärts und krachte dann vollends auf den Boden. „Was war das denn? War da eine Kämpferin nicht aufmerksam oder was?“ fragte der Kommentator verwundert und skeptisch. „Großvater... Es tut mir leid!“ dachte Sakura und richtete sich mit schmerzverkrampften Gesicht auf. Kaum stand sie wieder spürte sie Rose´s Hand in ihr Gesicht klatschen. Rose Ohrfeigte sie pausenlos. Linke Hand, rechte Hand, linke Hand, rechte Hand. „Großvater! Es tut mir leid! Es tut mir leid, dass ich dich so enttäusche! Das ich so versage! Verzeih mir, dass ich nichts tauge!“ dachte Sakura, während sie eine Ohrfeige nach der anderen einstecken musste. Sie konnte sich nicht wehren. Sie konnte nur zurückstolpern und Rose´s Schläge über sich ergehen lassen. Zu sehr war sie in ihre Gedanken vertieft. Zu sehr war sie damit beschäftigt, an sich selbst zu zweifeln. „Sakura! Reiß dich zusammen! Du kannst doch kämpfen, also tu es auch!!!!!“ schrie Ryu aufgebracht und verständnislos. Sakura tat jedoch nichts. Plötzlich packte Ryu Sakura am Arm und riss die grob aus dem Ring. Sakura flog unsanft auf das Gras und Ryu kämpfte. Minuten vergingen und Sakura realisierte gar nichts mehr. Sie hörte nach ungewisser Zeit nur den Ruf des Kommentators, dass Ryu und Sakura gewonnen haben. Ryu, Rose und Dill (Rose´s Partner) standen nach dem Kampf auf dem Plateau und ließen sich vom Publikum bejubeln. Eigentlich hätte Sakura noch dazugehört, doch sie schritt nur stumm zurück in die Wartehalle und setzte sich, den Kopf in den Händen vergraben, auf die Bank. Ryu kam ebenfalls in die Wartehalle und knallte wütend die Tür hinter sich zu. „Sakura, was hast du da grade abgezogen?!“ fuhr er sie sofort laut und wütend an. Sakura schwieg. „Antworte mir!!!“ befahl Ryu laut und aggressiv. Wieder schwieg Sakura. Ryu trampelte auf sie zu, packte sie brutal am Haar und riss ihren Kopf nach oben. „Sag mir, was dass eben sollte!!!!!“ brüllte Ryu laut und ruckte grob an ihrem Kopf herum. „Ich kann es nicht! Ich kann es nicht! Ich kann nicht kämpfen!“ schrie Sakura laut und kniff ihre Augen zusammen. „Was?“ fragte Ryu ungläubig und ließ von Sakura´s Kopf ab. „Ich kann nicht kämpfen!“ antwortete Sakura und sank auf die Knie, mit dem Rücken zu Ryu gewandt. „Wieso? Natürlich kannst du kämpfen! Ich habe dich doch trainiert!“ sagte Ryu immer noch aufgebracht und atmete schwer vor Wut. „Nein! Es geht nicht! Ich kann einfach nicht kämpfen!“ erwiderte Sakura laut und schluchzte dabei auf. „Mit deinem Rumgeheule, Sakura, ja, so kommst du mit Sicherheit nicht weit!“ schrie Ryu wütend. „Ich weiß! Ich tauge ja auch zu gar nichts!“ schrie Sakura und schaute zu Boden. „So bringst du´s nie zu einer guten Street Fighterin, Sakura!“ sagte Ryu ehrlich, kalt und richtig boshaft. Sakura riss ihre Augen schockiert auf und vernahm Ryu´s Schritte. Er verlies die Halle und schritt Heim. „Ich weiß... ich bin ja auch zu nichts zu gebrauchen...“ flüsterte sie leise zu sich selber und erhob sich von dem Boden. „Ich habe sie alle enttäuscht! Jeden einzelnen!“ sagte sie und schritt von Selbstzweifel geplagt zu dem Haus von ihren Großvater.
 

Sakura trat in das Haus. „Großvater?“ fragte sie deprimiert und schloss hinter sich die Tür. Keine Antwort. Sakura neigte ihr Haupt und schritt in das Wohnzimmer. Da stand Gen vor einer Kommode mit einem Bild in der Hand. Sakura ging auf Gen zu. „Wer ist das, Großvater?“ fragte Sakura leise und betrachtete die Frau auf dem Bild. Sie hatte langes, braunes Haar und blaue Augen. „Deine Mutter.“ Antwortete Gen mit einem eigenartigen Klang in seiner Stimme. „Was? Meine Mutter?“ fragte Sakura überrascht und betrachtete das Bild. „Ja. Aber deine Mutter war nicht so ein Taugenichts wie du! Deine Mutter hat was Zustande gebracht und was in ihrem Leben erreicht! Aber du! Du bist nichtsnutzig! Zu gar nichts zu gebrauchen!“ schrie Gen und stürmte wütend auf Sakura zu. Sakura spürte, wie die Faust ihres Großvaters auf ihr rechtes Auge traf. Schmerz durchfuhr ihren Körper. Sakura taumelte ein Stück zurück, verlor das Gleichgewicht und krachte rücklings gegen eine andere Kommode auf der eine Vase stand. Die Vase stürzte und zerschellte an Sakura´s Kopf. Regungslos verharrte Sakura in dieser Position. „Noch nicht ein mal blocken kannst du!“ schrie Gen empört und schaute Sakura an. Erst jetzt bemerkte er die tausend Scherben um Sakura herum. „Sakura?“ fragte Gen unruhig und ging zu ihr. Keine Reaktion. „Jetzt sag doch was!“ bat Gen und legte seine Hände auf ihre Schultern. Immer noch nichts. „Kind! Jetzt hör auf zu schauspielern!“ befahl Gen verzweifelt. Weiterhin geschah nichts. Gen hob Sakura auf seine Arme. Ihr Körper hing leblos in seinen Armen. Gen legte seine Finger auf Sakura´s Halsschlagader. Er fühlte leichtes pochen. Erleichtert schaute Gen auf. „Den Himmel sei Dank! Sie lebt noch.“ Seufzte er und trug Sakura auf ihr Zimmer. Er legte sie auf ihr Bett und schritt runter zu seinem Tee.
 

Der nächste Morgen sollte ein Samstag werden. Am Wochenende fanden keine Kämpfe statt.
 

„Du bist zu nichts zu gebrauchen!“ „Du wirst es nie zu einer guten Street Fighterin bringen!“ „Du bist nichtsnutzig!“ „Was hast du da eben abgezogen?!“ „Du bist das Letzte!“ „So bringst du es nie weit!!!“ „Du hast mich zu tiefst enttäuscht!“ „Ja na logisch kannst du kämpfen! Ich habe es dir doch beigebracht!!!“ „Ich hasse dich!“ „Taugenichts!!“ „Du hasst mich enttäuscht! Enttäuscht! Hass! Enttäuscht! Hass! Hass!! HASS!!ENTTÄUSCHUNG!!!“

Sakura schreckte hoch und atmete panisch. Sie schaute sich verängstigt um. Immer noch hallten die Schreie aus ihrem Traum im Ohr. Die schrecklichen Grimassen von Ryu und Großvater. Und alle schrieen sie auf Sakura ein. Von allen Seiten her. Überall! Es gab keinen Ort wo nicht! Sakura klammerte ihren Kopf mit ihren Händen fest. Schmerz. Dann stand sie auf. Sie spürte, dass ihr Augen ziemlich angeschwollen sein musste. Deshalb schritt sie zum Spiegel. Und tatsächlich. Ihr rechtes Auge war lila blau angelaufen und völlig angeschwollen. Sakura löste ihr Ribbon aus dem Haaren und betrachtete sich mit offenen Haaren. Sie nahm ihre Bürste und machte aus ihrem Mittelscheitel einen Seitenscheitel, der ihr rechtes Auge verbarg. Dann ging sie zum Kleiderschrank und entledigte sich ihres Kampfanzuges. Sie zog ihre normalen Alltagsklamotten an. Dann lauschte sie an der Tür. Von unten her hallten schritt, was bedeutete, dass ihr Großvater bereits wach sein musste und gerade Tee kochte. Sakura schaute sich in ihrem Zimmer um. Sie wollte um keinen Preis auf ihren Großvater treffen. Ihr Blick fiel auf ihr Fenster. Sie schaute aus dem Balkon und wandte den Blick dann auf ihre Beine. Sie trug schwarze Absatzstiefel. Wenn sie jetzt mit diesen Schuhen über das Balkongelände sprang, würde ihr Großvater sie 100%tig hören. Also zog sie sich ihre weißen Turnschuhe an, schlich auf den Balkon, fasste ihren Mut zusammen und sprang. Sakura federte den Sturz sanft und vollkommen lautlos ab. Dann rannte sie so schnell sie konnte davon. Wohin war ihr unklar, doch sie wollte einfach nur weg. Weg von allem hier. Weg von Ryu, weg vom Combat, weg von ihrem Großvater, weg von ihrem Leben, weg von allem.
 

Sakura rannte weiter ziellos durch die Gegend. Dann fand sie sich in einem Wald wieder. Völlig außer Atem blieb sie stehen und schaute sich um. Sie erkannte den Wald. Zumindest diesen Pfad hier. Es war der Pfad, der hoch zum Bergplateau führte, wo Ryu immer trainierte wenn er hier war. „Ryu ist mit Sicherheit jetzt auch da. Nach da kann ich also nicht. Gut, dann nehme ich halt den Weg durch das Unterholz.“ Dachte sie sich und schritt weiter. Plötzlich stand sie vor einem riesigen See. Trauerweiden ließen ihre Äste sanft durch das Wasser streifen. Vögel zwitscherten. Es war eine sehr schöne Gegend. Sakura legte sich in das saftige grüne Gras und schaute hinauf zu den Baumkronen. „Für immer hier bleiben und alles vergessen...“ flüsterte sie leise zu sich selbst und schaute starr die Blätter an. So verschritten Stunden bis Sakura eingeschlafen war.
 

Immer noch wutentbrannt wegen des gestrigen Ereignisses ging Ryu zu dem Haus von Sakura´s Großvater. Brutal hämmerte er gegen die Tür. „Ich komme ja schon!“ fluchte Gen und riss die Tür auf. „Ryu, was führt dich denn jetzt hier her?“ fragte Gen verwundert. „Ich habe noch ein paar Wörtchen mit Sakura zu bereden! Also, wo ist sie?!“ antwortete Ryu aufgebracht und laut. „Sie liegt oben in ihrem Zimmer im Bett.“ Sagte Gen und ließ Ryu rein zu Tür. „Wieso liegt sie noch im Bett?! Es ist 13 Uhr!“ rief Ryu empört und schaute Gen an. Gen schwieg. „Dann werde ich sie jetzt mal wecken!“ blaffte Ryu wütend und trampelte die Treppen hoch. Er trat die Tür mit einem lauten Knall auf und schrie: „Sakura! Steh verdammt noch mal auf!!!!!!“ Dann verblüffte er. Sakura´s Bett war leer. Es war ordentlich gemacht und sah aus, wie als wäre es noch völlig unbenutzt. „Herr Sakurada! Sehen sie sich das an!“ rief Ryu mehr oder weniger entsetzt. Gen kam die Treppe hoch. „Was denn?“ fragte er mit einer dampfenden Teetasse in der Hand und schaute das Zimmer an. Es war völlig leer. Gen verdrehte die Augen. „Dieses Kind bringt mich irgendwann noch ins Grab. Was soll’s. Ich habe keine Lust, mich für NICHTS aufzuregen.“ Sagte Gen und ging wieder runter. Ryu ging stattdessen in Sakura´s Zimmer hinein. Er sah ihr oranges Ribbon auf dem Boden liegen. Dann fiel sein Blick auf die offene Balkontür und die Stiefel davor. Ryu schüttelte mit seinem Kopf. „Tschüss Herr Sakurada.“ Sagte er und verließ aus der Eingangstür das Haus.
 

Derweil erwachte Sakura wegen den Schmerzen die ihr Auge verursachte. Sie erhob sich vom Boden und schritt zum See. Sein Wasser war kristallklar und sie konnte die schwimmenden Fische darin sehen. Sakura ließ ihre Hand in das Wasser gleiten. Es war angenehm kühl. Sie nahm Wasser mit ihren Händen auf und tauchte ihr Gesicht in die erfrischende Kälte. Die Kälte war ihr am angeschwollenem Auge sehr angenehm. Sie wiederholte diesen Vorgang mehrmals. Dann tauchte sie mit ihrem gesamten Kopf ein ins Wasser. Auch ihr langes, blondes Haar fiel in das Wasser. Mit viel Schwung riss sie ihren Kopf wieder aus dem Wasser raus und mit hohem Bogen klatschten ihr ihre nassen Haare auf den Rücken. Sakura fühlte sich erfrischt und betrachtete wieder die Baumkronen. Dann betrachtete sie ihr Spiegelbild im Wasser. Das Auge war sehr auffällig. Aus ihrer Rocktasche zog sie einen Kamm hervor und scheitelte ihr Haar wieder zur Seite. Wieder verschwand das grässliche blau lila hinter einem Vorhang aus goldblonden Haaren. Wieder versank Sakura in ihrem Selbstzweifel.
 

Ryu entschloss sich, noch einmal möglichst in Ruhe mit Sakura über ihr Verhalten beim Tag Team Battle zu reden. Aber er wusste, dass er selber ein sehr impulsiver und schnell wütender Typ Mensch war, der schnell an die Decke ging. Und da er so oder so schon ziemlich gereizt war, könnte der Punkt an dem er ausflippt ziemlich schnell kommen. Eigentlich hasste er seine Impulsivität aber er konnte ja nichts daran ändern. Er war ja so geboren. Ryu blieb nachdenklich stehen. Er ist bis jetzt ziemlich planlos herumgelatscht, dabei wusste er ja gar nicht, wo Sakura war. „Ich habe eigentlich gar keine Lust Sakura zu suchen. Sie ist alt genug und müsste eigentlich wissen, was sie tut. Aber wenn ich ihr begegne, dann werde ich mich wohl mit ihr anlegen müssen. Ach... ich seh es schon vor mir. Ich werde sie wieder zum weinen bringen... Auch wenn ich das nicht beabsichtige... Wahrscheinlich bin ich einfach nicht in der Lage, mit Menschen zu reden ohne sie gleich zu verletzen...“ Dachte sich Ryu und ging weiter.
 

Der Tag verging. Es war bereits Nachmittag. Ryu war die ganze Zeit am herum spazieren. Er befand sich nahe des Sees an dem auch Sakura war. „Merkwürdig. Den Teil des Waldes kenne ich gar nicht.“ Sagte Ryu zu sich selber und schaute sich neugierig um. Er ging weiter. Da erblickte er sie. Sie kauerte auf dem Boden und starrte den Teich an. Ryu versteckte sich hinter einem Baum. Er wollte Sakura noch ein wenig beobachten, bevor er ihr gegenübertrat. Aber das Beobachten wurde langweilig, da Sakura sich nicht bewegte. Ryu trat hinter dem Baum hervor. „Hier bist du also.“ Rief er nicht höflich aber auch nicht unhöflich. Sakura schreckte auf. Wandte aber nicht den Blick zu ihm. Ryu tat zwei Schritte auf Sakura zu. Er hatte aber immer noch 3 Meter Abstand zu ihr. Sakura sagte nichts. „Sakura, ich möchte vernünftig mit dir reden.“ Sagte Ryu ruhig. Wieder reagierte Sakura nicht. „Ich habe keine Lust, wieder auszuflippen also bring mich nicht dazu. Also sag etwas!“ Befahl Ryu schon wieder etwas wütend. Sakura stand vom Boden auf und trat auf Ryu zu. Das Haar verbarg ihr Auge. „Was soll ich denn bitte groß dazu sagen, huh? Das ich zu nichts tauge, das habt ihr mir ja gestern schön vor die Augen geführt! Danke!“ rief Sakura wandte sich von Ryu ab und tat ein paar Schritte weg von ihm. „Was heißt hier, ich hätte dir vor die Augen geführt, dass du nichts taugst?! Das habe ich weder gesagt, noch dir vor die Augen geführt!“ erwiderte Ryu empört und verschränkte seine Arme. „Ach, und was war dann mit deinen Worten von gestern?!“ schrie Sakura wütend. „Welche Worte?“ fragte Ryu irritiert. „Sakura du wirst es nie zu einer guten Street Fighterin bringen?! Heißt dass nicht, du taugst nichts?!“ antwortete sie laut. „Ja, wenn du nicht in der Lage bist zu kämpfen, so ganz plötzlich, ohne Grund, meinst du etwa, dass du es so zu etwas bringst?“ sagte Ryu ruhig. Darauf wusste Sakura kein Gegenargument. „Sakura. Ich will ganz ruhig mit dir reden, aber du schreist hier herum. Meinst du, dass das ruhig ist?“ erklärte Ryu ruhig. „Vielleicht will ich aber gar nicht mir dir reden?!“ erwiderte Sakura immer noch laut. „Und wieso nicht?“ fragte Ryu ruhig. „Weil ich da keinen Sinn sehe.“ Antwortete Sakura und verschränkte ihre Arme. Ryu schaute auf. „Muss ich dich zum reden zwingen?“ fragte er ruhig weiter. „Womit denn? Mit kämpfen?! Nee, tut mir leid, Ryu. Ich kann nicht kämpfen.“ Antwortete Sakura und ging davon. Ryu rannte auf Sakura zu und packte sie am Arm. Er drehte ihren Arm brutal um und legte ihn schmerzend auf Sakura´s Rücken. Sakura verkrampfte unter heftigen Schmerzen ihr Gesicht. „Bist du dir da sicher?“ fragte Ryu sicher, während er Sakura so festhielt. „Ja!“ antwortete Sakura verkrampft. „Ich bin mir da ja nicht so sicher!“ erwiderte Ryu und trat Sakura mit dem Knie in den Rücken. Sakura biss ihre Zähne zusammen. Ryu warf sie zu Boden. „Na los! Kämpfe!“ rief er und schaute zu Sakura hinab. Sakura richtete sich langsam auf. „Ich habe doch gesagt, ich kann nicht kämpfen!“ erwiderte Sakura ehrlich und stand allmählich auf. Kaum stand sie, spürte sie auch gleich einen Faustschlag in ihr Gesicht. Ryu schlug auf sie ein und sie konnte sich nicht einmal wehren. Nach fetten Schlägen ins Gesicht und auf den Rumpf konnte Sakura sich kaum noch auf den Beinen halten. Aus ihrer Nase und ihrer Oberlippe quoll Blut. „Ryu... bitte hör auf.... Ich kann mich doch nicht einmal verteidigen...“ flehte Sakura am Ende ihrer Kräfte und taumelte nach jeder Attacke von Ryu ein Stück nach hinten. Ryu verpasste ihr einen heftigen Schlag in die Magengrube. Sakura brach rücklings zusammen und schepperte mit dem Rücken auf den Boden. Mit weit ausgestreckten Armen lag sie da auf den Waldboden. Ryu schaute zu ihr runter. „Sie hat sich kein bisschen gewehrt...Aber warum?“ sagte er irritiert. Er hockte sich neben ihr hin. „Sakura... was ist nur auf einmal los mit dir?“ fragte Ryu verzweifelt und fühlte sich irgendwie an Sakura´s momentanen Zustand schuldig. Dann schloss er seine Augen. „Ich habe sie zusammengeschlagen! Dabei sind wir doch Freunde! So behandelt man doch keinen Freund.“ Dachte Ryu verzweifelt mit schlechtem Gewissen. Er hob Sakura auf seine Arme und trug sie zum See. Dort legte er sie wieder ab. Er nahm Wasser in seine Hände und ließ es auf Sakura´s Gesicht träufeln. Dann strich er ihr das Haar aus dem Gesicht und entdeckte das blaue Auge. Ryu war erschrocken. Er wusste, dass er es nicht verursacht hatte. Er hat nämlich immer darauf geachtet, Sakura nicht auf die Nase oder auf die Augen zu treffen, da das unschön enden könnte. Ryu ließ erneut eine Portion Wasser auf Sakura´s Gesicht träufeln und auch auf das Auge. Langsam öffnete Sakura ihre Augen wieder. Sie wandte den Blick zu Ryu, der seine kühle und feuchte Hand gerade über ihre Wange streichen ließ. „Sakura...“ sagte Ryu leise und lieb. Sakura setzte sich auf. Sie wollte sich erheben und gehen, doch Ryu hielt sie an den Schultern nach unten gedrückt fest, damit sie nicht gehen konnte. „Ryu, lass mich los.“ Sagte Sakura genervt und wartete, dass Ryu von ihren Schultern abließ. „Ich kann dich jetzt nicht gehen lassen.“ Erwiderte Ryu sanft und legte seine Hand um Sakura´s Kopf. „Und wieso nicht?“ fragte Sakura wütend aber leise. „Weil du dich in einem schlechten Zustand befindest.“ Antwortete Ryu klar und besorgt. „Erst schlägst du mich ohne Grund und Gnade zusammen, obwohl ich dir noch gesagt habe, dass ich weder kämpfen, noch mich wehren kann und dann machst du ein auf besorgter Freund? Irgendwas stimmt da doch wohl nicht!“ erwiderte Sakura laut und aufgebracht und versuchte krampfhaft weg von Ryu zu gelangen. „Sakura, hör mir zu. Ich habe dich nicht ohne Grund angegriffen.“ Beteuerte Ryu ehrlich. „Ach, und was sollte dass dann?“ fragte Sakura wütend. „Es war, weil du gesagt hast, du könntest nicht kämpfen. Ich dachte, wenn ich dich lang genug angreife, dann wachst du wieder auf und kämpfst.“ Antwortete Ryu mit schlechtem Gewissen. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich mich weder wehren, noch attackieren kann!“ sagte Sakura aufgebracht. „Ich habe dir nicht geglaubt. Aber jetzt weiß ich, dass du ehrlich warst. Und es tut mir leid, wie ich mich dir gegenüber verhalten hab.“ Erklärte Ryu ehrlich und schaute Sakura in die Augen. Sakura schaute zu Boden. „Es ist trotzdem vorbei mit meinen Tagen als Street Fighterin. Ich werde nie wieder kämpfen können!“ rief Sakura und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Doch! Glaub mir! Du wirst wieder kämpfen! Du musst dir nur vor Augen halten, wofür du kämpfst und es dir wünschen, Sakura. Dann wird alles wieder wie vorher.“ Appellierte Ryu zuverlässig und sich seiner Worte sicher. „Meinst du?“ fragte Sakura verunsichert. „100%tig!“ antwortete Ryu munter. „Aber Sakura, warum kannst du so plötzlich nicht mehr kämpfen?“ fragte er eine Zeit lang später. Sakura schwieg. „Hey, antworte mir.“ Befahl Ryu sanft und wollte Sakura ins Gesicht sehen, was sie aber von ihm abgewandt hatte. „Willst du es wirklich wissen?“ fragte Sakura darauf und schaute auf. „Yep.“ Antwortete Ryu ehrlich und aufrichtig. „Wegen dir.“ Erklärte Sakura darauf klipp und klar. „Wegen mir?“ wiederholte Ryu verblüfft und verständnislos. „Ja. Wegen dir.“ Sagte Sakura noch mal. „Wieso? Was hab ich denn damit zu tun?“ fragte Ryu weiter ahnungslos. „Du glaubst nicht mehr an mich.“ Antwortete Sakura ehrlich und schloss ihre kristallblauen Augen.
 

„Wie kommst du darauf?!“

„Ganz einfach. Die Art, wie du gestern vor dem Team Kampf mit mir gesprochen hast.“

„Was meinst du damit? Was hat das mit meinen Worten zu tun gehabt?“

„Du hast zu mir gesagt, wenn ich bewusstlos geschlagen werde, wirst du noch den Kampf für uns beide gewinnen.“

„Ja, habe ich. Und was war daran jetzt schlecht?“

„Weißt du, mit diesen Worten ja, hast du mir gezeigt, dass du erwartest, dass ich in diesem Kampf K.O geschlagen werde! Du tatest so, als wäre es selbstverständlich, wenn ich ausscheide!“

„Das habe ich niemals behauptet!“

„Und doch hast du es tief in deinem Inneren gedacht!“

„Das ist nicht wahr!“

„Natürlich ist es das!“

„Nein! Okay, ich habe es ein bisschen einkalkuliert, dass du bewusstlos wirst. Aber nur, weil du dich gestern in einem rapide schlechten Zustand befunden hast! Du konntest dich doch kaum auf den Beinen halten!“

„Siehst du? Also hast du es eingeschätzt.“

„Aber nur weil es dir so mies ging, Sakura!“

„Das spielt doch überhaupt keine Rolle! Du hast nicht an mich geglaubt! Und das ist der springende Punkt! Du hast daran gezweifelt, dass ich siegen werde!“

„Sakura, nehmen wir mal an, es würde mir jetzt so gehen wie dir gestern und ich hätte jetzt einen Kampf. Du würdest doch auch daran zweifeln, dass ich gewinne, oder etwa nicht?“

„Nein! Niemals, Ryu! Selbst wenn man dich anschießen und dir einen Arm abhacken würde, ich würde immer noch daran glauben, dass du diesen Kampf gewinnst!“

„Was?“

„Ja!“

„Selbst dann würdest du noch an mich glauben???“

„Natürlich! Wir sind Freunde! Und ich glaube an meine Freunde! Selbst in den auswegslosesten Situationen würde ich immer noch den Glauben an meine Freunde bewahren!! Denn der Glaube, der kann Berge versetzten.“

Ryu schwieg. Diese Worte von Sakura hatten ihn echt beeindruckt. Noch nie hatte er solch eine Überzeugung und solch einen festen Glauben erlebt. Ryu schaute zu Boden. „Sakura, du bist merkwürdig...“ sagte Ryu abwesend. „Wieso?“ fragte Sakura irritiert und wandte sich um zu ihm. „Irgendwie... bis du eine gesplitterte Person.“ Antwortete Ryu und schaute Sakura an. „Was? Gesplitterte Person? Wovon redest du denn da, Ryu?“ fragte Sakura verunsichert weiter. Mit seinen Worten machte Ryu ihr irgendwie Angst. „Ja. Fast in jeder Situation verhältst du dich anders. Du bist von einem Moment zum anderen ein total anderer Mensch. Ich weiß manchmal gar nicht mehr, wie ich dich einschätzen soll...“ Erklärte Ryu ehrlich und in seine Gedanken vertieft. „Nein Ryu. Du irrst dich. Ich bin nicht gesplittert. Nein. Die Art, wie ich mich verhalte hängt von meinem Umfeld ab.“ Erwiderte Sakura ehrlich mit einem faszinierendem, ehrlichen Klang in der Stimme. „Von deinem Umfeld? Das heißt also auch von mir, nicht?“ fragte Ryu unsicher. „Ja. Logisch. Wenn du mich anschreist, schreie ich doch wohl meisten zurück, oder nicht? Das ist völlig normal. Wenn ich dich anschreie schreist du doch auch zurück.“ Antwortete Sakura zuversichtlich und konzentriert. „Stimmt schon.“ Beteuerte Ryu und verschränkte seine Arme. „Erinnerst du dich noch an den Tag, als wir Cais trafen?“ fragte Sakura zielsicher. „Ja. Du hast dich ziemlich aggressiv verhalten.“ Antwortete Ryu und schaute Sakura an. „Und jetzt denk mal an mein Umfeld an diesem Tag. Wir haben uns gestritten, ich war wütend auf dich, Cais war provokativ und ich war erhitzt. Was schlussfolgerst du daraus?“ Redete Sakura professionell. „Das wenn wir uns nicht gestritten hätten und Cais nicht so provokativ gewesen wäre, du dich nicht so verhalten hättest?“ fragte Ryu nachdenklich und recht unsicher. „Ja.“ Bestätigte sie und schaute zur Seite. „Also, wenn ich dich emotional nicht so verletzt hätte, hättest du auf mich gehört?“ war Ryu´s nächste Frage. „Vielleicht. Ich bin mir nicht sicher.“ Antwortete Sakura unfreundlich. „Hör mal, dass von gestern tut mir wirklich leid. Ich wollte dir nicht den Eindruck verleihen, dass ich nicht an dich glaube, Sakura. Manchmal rede ich einfach so vor mich hin und bedenke gar nicht, wie andere Menschen oder Freunde meine Worte auffassen oder sie verstehen. Ich war einfach nur ehrlich.“ Erklärte Ryu mit wirklich schlechtem Gewissen. Dazu sagte Sakura gar nichts. Eine Stille umgab die beiden. Ryu durchbrach sie: „Ist das Feilchen von deinem Großvater, Sakura?“.

Sakura schreckte auf. „Welches Feilchen denn?“ fragte sie verunsichert zurück. „Dein rechtes Auge ist ziemlich blau und dick. Meinst du denn, ich bin blind?“ sprach Ryu durchringend und sanft und schaute Sakura aufrichtig in die Augen. „Ich weiß nicht, wovon du redest!“ log Sakura und schaute schnell in eine andere Richtung. „Und warum kannst du mir dann nicht in die Augen sehen?“ fragte Ryu sicher und ruhig. Er wusste, dass er Sakura in der Bredouille hatte. Sie konnte ihn nicht lange ausweichen. „Mir ist im Moment eben nicht danach dir in die Augen zu sehen!“ antwortete das Mädchen immer unsicherer. Ryu fasste ihr ins Gesicht. Sakura schlug seine Hand weg. „Und warum wehrst du meine Hand jetzt ab?“ fragte Ryu wieder sicher. „Ich will nicht angefasst werden!“ antwortete Sakura einmählich wütend. Ryu ignorierte ihre Worte und strich ihr das Haar aus dem Gesicht, so dass das Auge zum Vorschein kam. „Antwortest du mir jetzt?“ fragte Ryu siegessicher. „Mein Gott, ja, es ist von meinem Großvater! Bist du nun zufrieden?!“ schrie Sakura und verschränkte ihre Arme. „Das sieht echt übel aus.“ Bemerkte Ryu skeptisch und ließ seine Hand von Sakura´s Gesicht sinken. „Ich weiß...“ beteuerte sie genervt und strich sich ihr Haar wieder zur Seite. „Sakura, kann es sein, dass dein Großvater dich öfters schlägt?“ fragte Ryu besorgt und skeptisch. „Das geht dich nichts an!“ antwortete Sakura zickig. „Oh doch! Und ob es mich was angeht! Wir sind Freunde Sakura und es geht mich was an, wenn dein Großvater dich schlägt! Weil du meine Freundin bist und weil ich mich um meine Freunde sorge! Und ich lasse es nur ungern zu, wenn jemand, sei es Verwandter oder Freund, meinen Freunden Schmerzen zufügt!“ erwiderte Ryu aufgebracht und ehrlich. „Meine Schmerzen sind meine Probleme! Und meine Probleme sind meine Angelegenheiten, die nur mich betreffen!“ giftete Sakura eigenwillig. „Sakura, hör auf!“ befahl Ryu gedrückt und schaute ihr ganz tief in die Augen. „Nein! Warum sollte ich? Ist doch so.“ erwiderte sie stur. „Du tust gerade so, wie als wärst du alleine hier auf dieser verdammten Welt! Wie, als hättest du niemanden! Als wärst du alleine! Aber du bist nicht alleine! Hier! Ich! Ich bin für dich da! Ich helfe dir! Ich kümmere mich um dich! Zu mir kannst du immer kommen! Du kannst mit mir über alles reden, Sakura, das habe ich dir immer gesagt! Verstehst du nicht, dass ich besorgt um dich bin?“ redete Ryu auf Sakura ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-09-27T09:04:59+00:00 27.09.2007 11:04
er macht sich sorgen um sie
und sie naturlich auch um ihn
wann schecken dies endlich dass se sich "sehr" mögen und dass sie sich vertrauen??
ich glaube nicht mehr in diesem leben-.-
jetzt bin ich gespannt ob saku es im nächsten kappi einsieht dass se nich alleine in dieser welt ist
abba ich lass mich ma überraschen^^


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