Zum Inhalt der Seite

Götterkinder

Der Fall Des Königs
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Einer Weniger

Es war kurz vor Sonnenuntergang, als ein kleines Heer von 50 Mann, unter der Führung von Akita einem Major der königlichen Armee, etwa 25 Kilometer von dem kleinen Dorf Hohenfels, ein kleines Bauerndorf in den Liangebirgszügen, entfernt ihr Lager errichtete. Die Gruppe bestand aus drei Magiern in schwarzen Roben mit roten Gurten, daran erkannte man, dass sie Magier der Roten Schlucht waren, und 46 Soldaten der königlichen Armee, 23 Bogenschützen und 23 Schwertkämpfer. Auf ihren Bannern prangte ein flammendes Schwert, das Symbol des Königreiches. Das Lager war wohl platziert, man konnte es von Hohenfels aus nicht sehen, aber wenn man vom Lager aus auf einen Felsvorsprung ging, dann öffnete sich einem eine freie Sicht auf Hohenfels.

Akita stand auf dem Felsvorsprung und starrte auf Hohenfels herab, sein langes schwarzes Haar hatte er zu einem Zopf gebunden, welcher ihm über die rechte Schulter hinab hing. “Schade um dieses kleine Dorf”, dachte er bei sich, “das Schicksal hat es nicht gut gemeint, dass ausgerechnet hier einer von ihnen geboren wurde”, er wandte seinen Blick von Hohenfels ab und sah zurück zum Lager. Seine Soldaten hatten gute Arbeit geleistet, das Lager war fast fertig und am Abend sollte alles für den Angriff vorbereitet sein. Er ging vier Schritte in Richtung Lager und schaute sich um. “Die hohen Berge, die dieses Tal umgeben, scheinen wie Mauern, die niemanden entkommen lassen und zudem sollen sie angeblich einmal Nistplätze der Greifen gewesen sein. Man sagt auch, dass es hier vereinzelt Königsgreifenhorste gab und der legendäre gefallene Waldläufer Albrecht soll angeblich hier mit seiner Banditen Gruppe früher seine Gräuel Taten begangen haben. Aber dies ist schon lange her und seit Jahrzehnten wurde in diesem Gebiet kein Greif mehr gesehen, Greifen waren sowieso schon überall im Königreich rar geworden. Selbst in der Königlichen Armee hatten neben dem König nur vier Majore Greife.” Akita beendete seine Gedanken und musste schmunzeln, “einer davon war er mit seinem Greif Thanatos“. Mittlerweile war er im Lager angelangt und begutachtete die Arbeit seiner Männer, er war sehr zufrieden: Die Balliste war bereit, die Teerfäßer waren aufgereiht, die Pfeile und Bögen sowie alle anderen Waffen geordnet in den Ständern und die Magier hatten ihre Energie beinahe vollkommen für den nahenden Ansturm vorbereitet. Als er sein Zelt betrat kam ihm sein Knappe Michael entgegen, ein junger Bub, er war 15 Jahre alt. Akita hatte ihn bei der Zerstörung der Stadt Nordast aufgelesen und mitgenommen, das war vor 13 jahren. Nun begleitet Michael Akita auf jeder Mission, damit dieser ihm zeigen kann wie er seine Aufträge ausführt und um mit ihm zu üben. Michael hatte kurzes blondes Haar, blaue Augen, und eine spitze Nase, sein Körper war zwar nicht schwach aber dem alter entsprechend nicht besonders Angst einflößend. Seine Arme und sein Brustkorb waren teilweise schon von kleineren Narben gekennzeichnet die er im Training mit Aktia erlitten hatte. “Darf ich diesmal endlich mit? Ich bin einigen der Soldaten längst ebenbürtig!”, rief Michael. “Nein, du bist noch zu jung egal wie stark du glaubst zu sein, du bist noch zu jung für das Schlachtfeld! Bring mir lieber meine Rüstung und Hilf mir sie anzulegen!”, befahl Akita. Michael rümpfte missbilligend die Nase, tat aber wie ihm befohlen und brachte die Rüstung in den vorderen Teil des Zeltes.

Die Rüstung war aus schwarzem Stahl und wirkte so schwer, dass man kaum glaubte ein sterblicher Mensch könnte sich in ihr bewegen, geschweige denn gar mit ihr kämpfen. Sie spiegelte die Segmente des Brustkorbs und der Bauchmuskulatur wieder und hatte silberne Verzierungen auf den gewaltigen Schulterblättern. Der Helm hatte die Form eines Totenkopfes und eine feuerrote Mähne flatterte aus einem Eisenring auf dessen Spitze. Akita prüfte die Rüstung kritisch auf Schmutz und lobte anschließend Michael für seine Arbeit.

Nachdem er sich, mit Hilfe von Michael, die Rüstung angelegt hatte, trat er aus dem Zelt. Seine grünen Augen funkelten dem Mond entgegen, seine langen schwarzen Haare, die er vom Zopf befreit hatte, wie er es vor jeder Schlacht tat, flatterten im Wind. Das Schwert in der rechten, den Helm in der linken Hand rief er seine Männer zu sich; es stand eine Schlacht bevor. Obwohl man es eher ein Gemetzel nennen könnte.

Als sich alle um ihn versammelt hatten wurde der Angriff noch einmal durch besprochen. Akita verkündete mit lauter Stimme - neben ihm stand Michael - : “Hohenfels hatt nur einen Ballisadenwall, diesen werden die Magier einreißen, der Rest sollte kein Problem mehr sein. Wir wissen, dass Hohenfels eine Miliz hat, das Wachhaus der Miliz ist an das Rathaus, in der Mitte der Stadt, angeschlossen. Die Miliz umfasst nur 15 Mann und der Rest der Dorfbewohner sollte so gut wie keine Kampferfahrung haben. Es darf keiner das Dorf lebendig verlassen, niemand darf fliehen, es gibt keine Gefangenen. Wir haben den Befehl alle zu töten, wirklich alle.”

Das Heer setzte sich in Bewegung, als sie eine günstige Entfernung zu Hohenfels erreicht hatten, gab Akita den Magiern ein Zeichen, diese begannen ihre Formeln zu murmeln, während sie mit ihren Händen magische Symbole in die Luft zeichneten und Flammen bildeten sich in ihren Händen. Als nächstes gab er den Bogenschützen Zeichen ihre Pfeile in den Teer zu dunken und sie zu entzünden. Er zählte leise bis fünf, erhob die Hand und ließ sie ruckartig fallen. Ein brennender Pfeilhagel zischte, begleitet von drei elefantenkopfgroßen Feuerbällen durch die Luft auf das nichts ahnende Dorf Hohenfels zu.

Wenige Sekunden später fingen die ersten Dächer Feuer und die drei Feuerbälle drückten sich in die Holzballisaden der Verteidigung wie Steine in weiches Brot und das Holz zerbarst. Akita zog sein mächtiges Schwert, mit dem in rotem Leder eingewickelten Griff und dem Rubin am Schwertknauf, aus der Scheide, das Zeichen zum Angriff. Seine treuen Soldaten stürmten brüllend los und Akita preschte auf seinem, mit einem schweren Harnisch gepanzertem, Schlachtross an die Spitze seiner Leute um Köpfe rollen zu lassen und den Kampfgeist seiner Soldaten weiter zu entfachen. Das Schwert hielt er noch immer hocherhoben, fest entschlossen Hohenfels die letzte Stunde zu bringen.

Die Schreie der verletzten brachten Akitas Blut zum Wallen und ließen sein Herz höher schlagen und er fragte sich selbst, wie schon so oft ob die Taten die er für den König erfüllte noch in irgendeiner Weise menschlich seien, sowie das Gefühl welches er in sich trägt wenn er kämpft.

Michael beobachtete das Geschehen vom Felsvorsprung vor dem Lager aus, die Flammen von Hohenfels ließen den Nachthimmel blutrot leuchten und die Schreie der wehrlosen Dorfbewohner, gemischt mit dem klirren der Schwerter halten durch das enge Tal und wurden durch das Echo noch zusätzlich verstärkt. Er war der einzige neben Akita, der wusste warum Hohenfels dem Untergang geweiht war und er dachte bei sich: “Das ist keine Schlacht, das ist Mord. Wieder einer weniger”.

Kurz darauf war Hohenfels gefallen, am nächsten Morgen war von dem kleinen Dorf nichts als Asche übrig.

Schreckliche Erkenntnis

Am Nächsten Morgen befahl Akita den raschen Abbau des Lagers, er hatte vom König den Auftrag erhalten, diese Aufgabe so unauffällig wie nur irgendwie möglich durch zu führen und deshalb war eine unverzügliche Abreise notwendig. Akita sattelte indessen sein Pferd und unterrichtete Michael, dass er noch einmal kurz nach Hohenfels reiten müsste um die Lage ein letztes mal zu überprüfen, bevor sie wieder in die Hauptstadt zurück ziehen konnten. Dieser hätte ihn zwar gern begleitet, aber es war noch viel Arbeit zu verrichten, um die Wagen fertig zumachen und die Zelte abzubauen.

Es war eine kurze Strecke und Akita befahl dem Pferd bald vor den Überresten von Hohenfels halt zu machen. Er stieg ab und sah sich um, nichts rührte sich, außer den Raben die an den Leichen herumpickten. Akita durchstreifte zügig die Ruinen, niemand hatte überlebt und der Auftrag war hiermit beendet.

Als Akita kurz darauf ins Lager zurück kam war fast alles für die Rückreise vorbereitet, die letzten Handgriffe an den Wagen waren beendet und ein wenig später war es dann soweit und das kleine Heer konnte losziehen zurück in die Hauptstadt. Akita ritt an der Spitze knapp hinter ihm Michael, ansonsten hatten nur die Magier Pferde, mit denen sie neben der marschierenden Gruppe her trabten und ihre Gespräche führten, die Kapuzen immer tief ins Gesicht gezogen. Den Soldaten waren die Magier unheimlich sie sprachen eine alte Sprache und man konnte nie ihr Gesicht sehen, sie lachten nicht, sie erhoben nie die Stimme, sie sprachen immer in einem monotonen Ton und zeigten keine Gefühle.

Akita musste an sein zu Hause denken, an seinen Greifen und viel mehr noch an seine geliebte Frau Maria und seinen Sohn Erhard. “Sobald wir in der Hauptstadt sind muss ich dem König einen Bericht erstatten”, sagte Akita zu Michael und drehte sich um, “willst du mich begleiten, irgendwann wirst du schließlich vielleicht in meine Position treten”. “Es wäre mir eine große Ehre, Sir.”, antwortete Michael. “Gut, dann werden wir gemeinsam die Audienz beim König haben”, sprach Akita weiter während er sich wieder nach vorn drehte und weiter ritt.

Anfangs hatten sie ein gutes Wetter erwischt, es gab keine Wolken am Himmel und die Sonne schien warm auf die Truppe herab, ihr Weg führte sie durch das ganze Tal zurück, die Liangebirgszüge entlang und vom Drachensee dann ins Reichsinnere, in Richtung Königstadt. Die Königstadt, Gildanon befand sich beinahe im Zentrum des Reiches und Akita musste mit seinen Männern ganze vier Tagesmärsche zurück bestreiten, zumindest war das vorgesehen. Im Endeffekt wurden es allerdings sechs Tage, weil sich das Wetter immer verschlechterte und schließlich so schlimm wurde, dass man unmöglich weiter ziehen konnte, so dass das ganze Heer in den Höhlen des Wächtervulkans Schutz suchen musste. Nach diesen sechs Tagen erreichte das Kleinheer endlich die Hauptstadt und konnte durch die mächtigen Tore von Gildanon schreiten. Gildanon war die größte Stadt im Königreich und wurde von drei mächtigen Wallringen umgeben, die in regelmäßigen Abständen von prunkvollen Türmen unterbrochen waren.

Akita ritt mit Michael durch die Straßen, über den Hauptplatz, zum königlichen Reithof, wo sie die Pferde den Stallknappen überließen und durch die prächtigen königlichen Gärten in Richtung Königturm schritten. “Ich war noch nie hier. Es sieht alles so sagenhaft aus, als wäre es aus einem Märchen gegriffen”, staunte Michael und blieb stehen, er begann sich einmal im Kreis zu drehen um alles sehen zu können. “Komm jetzt! Der König wartet schon auf uns. Wir hätten schließlich vor zwei Tagen zurück sein sollen und er hasst Verspätungen!”, sagte Akita etwas ungeduldig und ging den Weg weiter, der durch das Gartenparadies des königlichen Hofs führte. Michael stand noch mit offenem Mund am selben Ort und blickte in alle Richtungen, dann fing er sich wieder und rannte Akita hinterher.

Als sie den Schlossgarten durchquert hatten und vor das Eingangstor der Vorhalle kamen, wurden sie von den vier Wächtern begrüßt. “Und? Alles mit Bravour erledigt, so wie immer?”, fragte einer der Soldaten, er hatte rotes kurzes Haar und braune Augen, das ganze wurde durch eine große Nase und üppige Wangen ergänzt. “Ja so gut es mir möglich war.”, antwortete Akita bescheiden, er konnte es nicht leiden, wenn ihn normale Wächter ohne den gebührenden Respekt ansprachen. Der dicke Soldat lachte: “Ja so kennt man es von unserem Akita!”. “Tut mir Leid ich würde noch gerne weiter scherzen, aber ich habe leider keine Zeit, weil ich schon sehr spät dran bin!”, beendete Akita das Gespräch, sichtlich leicht genervt, während er mit dem Gedanken spielte aus einem impulsiven Gefühl heraus den Kopf dieses Wächters gegen die Wand zu schlagen. Die drei anderen Soldaten öffneten das Tor, salutierten und ließen die beiden in die Vorhalle zum kaiserlichen Turm passieren. “Daran könnte ich mich gewöhnen!”, scherzte Michael als sie in die Vorhalle traten, wofür er noch einen bösen Blick des dickeren Soldaten einstecken musste. Akita grinste und ging mit Michael weiter, die 35 Meter lange Vorhalle entlang, die auf beiden Seiten von starken Säulen getragen wurde, zum nächsten Tor.

Das Königtor, welches direkt in den königlichen Turm führte, war wundervoll verziert und das Holz hatte einen leichten rot Ton, dies wurde noch mit einem unglaublichen Torportal unterstrichen. Das Portal zeigte eine Szene über Götterkinder, Götterkinder sind Menschen in die göttliche Macht eingeflossen ist. Sie werden meistens große Heilige oder durch ihre göttliche Begabung im ganzen Land bekannte Persönlichkeiten. Allerdings konnten aus ihnen auch ein Mensch, wie der König einer war werden, der als Götterkind die Herrschaft übernommen hat und nun, ohne Anwärter, auf dem Thron sitzt und sich diese Position von niemanden streitig machen lässt.

Akita stieß das mächtige Tor auf, und sie betraten den riesigen Königturm. Dieser Turm war das höchste Gebäude des Schlosses und hatte einen Durchmesser, der so Lang wie die Vorhalle war. Er hatte keine zwischen Ebenen und war nach oben hin offen. Von oben wurde er von einer magischen Barriere geschützt, die von innen nach außen durchlässig war, wenn man aber von außen nach innen wollte, dann konnte man nur passieren wenn der König das Schutzschild kurz öffnete. Diese magische Abdeckung hatte einen schönen dunkelblauen Glanz der in ständiger Bewegung zu sein schien und von roten fadenartigen Linien durchzogen wurde, die wie Adern pulsierten. Von außen war der Turm mit einer Unzahl an Wasserspeier verziert, aber auch von Innen, hatte er einiges zu bieten. Die ganze Wand war mit einem Mosaik ausgekleidet, das verschiedene Heldentaten der Könige des Landes und bedeutende Schlachten darstellte. Für die Beleuchtung des Turmes waren an die 150 Fackeln, auf unterschiedlichen Höhen in einer ansteigenden Spirale, angebracht.

Akita und Michael gingen den roten Teppich entlang in Richtung Thron, wo der König nahezu bewegungslos, auf ihre Ankunft gewartet hatte. Als er Michael sah, zuckte er kurz mit der linken Augenbraun. Die linke Hand hatte er auf der linken Armlehne des Throns und die Andere hatte er auf den Schwertknauf seines Schwertes gestützt. Die Scheide des Schwertes war mit Diamanten und Saphiren verziert und hatte goldene Umrahmungen, ebenso der Schwertknauf war sehr edel verarbeitet.

Der Thron hatte eine Rückenlehne, die noch eine Körperlänge über den König hinauf ragte und hatte goldene Armlehnen, in die verschiedene Muster eingraviert waren. Die Sitzpolster und die Rückenlehne waren mit rotem Samt überzogen, in den Unmengen an Greifen eingenäht. Der König selbst war in seine Rüstung gekleidet, welche, ähnlich wie Akitas, große Schulterpanzer hatte und die Segmente der verschiedenen Muskelpartien wiedergab. Über die ganze Rüstung war eine Efeuverzierung gezogen und auf den beiden Schulter- sowie Brustpanzer war das Zeichen des Königreiches aus Silber eingraviert. Sein Rücken war mit einem Hermelin geschmückt, der leicht über den rechten Arm hing und bis auf seinen weiß-schwarzen Rand mit demselben Rot wie der Thron prangte.

Als die beiden den Abstand von drei Metern erreicht hatten, knieten sie nieder. Akita musste Michael einen ungeduldigen Wink geben, da dieser es nicht gewohnt war vor Personen zu knien, nachher lächelte er etwas irritiert zu Akita, quasi eine Entschuldigung für seine Unwissenheit. Akita hatte aber gar keine Zeit sie anzunehmen, weil der König ihnen schon befahl ihr Haupt zu heben. “Hebt eure Köpfe, ich bin gespannt auf euren Bericht, Akita, und hoffe, dass alles zu meinem gefallen erledigt worden ist.”, sprach der König mit einer sanften Stimme wie Michael sie noch nie gehört hatte.

Akita blickte auf und begann mit seiner Berichterstattung. “Wir haben vor elf Tagen unser Lager unweit von Hohenfels aufgeschlagen und zerstörten das Dorf noch am selben Abend. Es gibt keine Überlebenden wie sie es befohlen haben, die Magier haben sehr gute Arbeit geleistet, genauso wie die anderen Soldaten auch. Es war keine sehr schwere Aufgabe und die Soldaten haben die Anweisungen befolgt”. “Es handelte sich auch um eure Elitetruppe wenn ich mich nicht ganz entsinne”, unterbrach der König ihn. “Ja, das stimmt nur die drei Magier waren von der Schlucht”, berichtete Akita weiter, “Am Morgen nach der Schlacht begannen wir in aller Früh unser Lager erneut abzubauen und die Wagen zu beladen, das Wetter verschlechterte sich leider zunehmend, was auch der Grund für unsere Verspätung um zwei Tage ist. Ich bitte im Namen der Ganzen Truppe um Verzeihung, aber gegen die Götter, die über das Wetter bestimmen, sind wir machtlos.” Der König lehnte sich in seinem Thron zurück und grinste Akita an: “Ja gegen die Götter seit ihr machtlos! Das stimmt schon, die Entschuldigung ist angenommen und der Rest der Berichterstattung erfreut mich ebenso. Ich sehe ich habe mich auf den richtigen Mann verlassen, du hast mich wieder einmal überhaupt nicht enttäuscht. Nein du hast sogar meine Einschätzungen übertroffen, ich kenne keinen Heerführer in meinem Reich, der ein Lager aufstellen lässt und die Soldaten noch in der selben Nacht motivieren kann anzugreifen, aber eine Meldung hast du ausgelassen, nämlich die der Verluste.”. “Es gibt keine Verluste unter meinen Leuten, auch die Magier sind wieder gesund in der Stadt angekommen, während den Unwettern verloren wir leider einen der Wagen, mit einer Versorgungseinheit für 25 Mann.”, gab Akita zurück und erstaunen blitze in den Augen des König auf, war aber eben so schnell wieder verschwunden. Er klatschte zweimal in die Hände: “Wirklich ausgezeichnet, ich würde mich schwören trauen, dass niemand anderes eine solche Reise ohne Verluste hinter sich bringt!”, dann wandte er sich zu Michael: “Und du bist der Knappe richtig? Du kannst stolz auf deinen Ritter sein, aber verlasse nun den königlichen Turm ich muss etwas Vertrauliches mit Akita besprechen. Ich werde dich nachher wieder rufen lassen, aber jetzt geh!”. Michael stand verdutzt auf und hob zögerlich seine Hand. “Was ist nun noch”, fragte der König etwas barsch. “Darf ich auch in die königlichen Gärten?”, zögerte Michael mit seiner Antwort. Die Miene des Königs lichtete sich wieder und er antwortete mit derselben Stimme wie anfangs: “Natürlich, die Gärten sind schließlich da, damit man sie auch betritt”.
 

Michael verließ, nachdem er noch einmal eine falsche Verbeugung gemacht hatte, den Königturm. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm Geschlossen lief er sichtlich erleichtert durch die lange Vorhalle, an den vier Wächtern vorbei in die Gärten. “He du! Bleib stehen hier wird nicht gelaufen!”, rief ihm der rothaarige Soldat hinterher. Michael blieb abrupt stehen und drehte sich um. “Entschuldigung, das wusste ich nicht, ich werde in den Gärten nicht noch mal laufen.”, antwortete Michael keck. Der Wächter runzelte die Stirn und drehte sich wieder zu seinen Kollegen um.
 

Nachdem der König und Akita allein im Königturm waren, war es eine Zeitlang still. “Akita”, sprach der König und brach damit die zermürbende Stille, “Ich habe bereits den nächsten Auftrag für dich.” “Ja mein Gebieter, was es ach ist, ich werde es für sie ohne zu zögern ausführen.” antwortete Akita mit voller Überzeugung. Der König räusperte sich: “Akita du weißt über die Götterkinder bescheid, ich habe dich eingeweiht, damit du für mich auf die Jagd gehst und unter anderem sogar Dörfer dem Erdboden gleichmachst, um sie zu töten bevor sie von ihren Kräften wissen.” Akita unterbrach ihn: “Ja, das habe ich auch immer gemacht wie ihr es verlangt habt”. Der König gab Akita keine Antwort, sondern sprach weiter: “Nein Akita, nicht immer. Ich habe dir gesagt, du darfst keinen überleben lassen, keinen entkommen lassen, um deinen Auftrag zu erfüllen. Doch einmal kamst du zu mir und hattest ein Baby bei dir, das du aus den Trümmern der Stadt Nordast gerettet hast und aufziehen wolltest. Damals sah ich es noch nicht und ich lies es am Leben, du hattest noch ein weiches Herz und ich will dir nicht die Schuld geben an dem was jetzt unvermeidbar geworden ist.” Akita starrte auf den Boden, sein ganzer Körper war angespannt: “Michael” schoss es ihm durch den Kopf. “Es geht um deinen Knappen Michael”, setzte der König fort, “ Er ist ein Götterkind, ich kann leider nicht erkennen wessen Kind. Sonst könnte ich sagen es wäre kein Risiko aber so, ist er eine potenzielle Gefahr für das Königreich und muss eliminiert werden. Und du Akita wirst diesen Befehl ausführen, weil du dich in diese Lage gebracht hast, in dem du meine Befehle nicht fehlerlos ausgeführt hast.” “Nein, ich werde ihn nicht töten!”, entfuhr es Akita. Der König runzelte die Stirn: “Du widersetzt dich mir? Ich werde dieses eine Mal Gnade walten lassen und dich nicht sofort in den Kerker werfen, dann wird es eben jemand anderes machen müssen, wenn du wirklich unfähig bist!”. Akita hielt es nicht mehr aus, er erhob sich und zog sein Schwert: “Niemand, ich rate es jedem Mann im ganzen Königreich. Niemand wird Michael anrühren, sonst werde ich ihn persönlich den Kopf abschlagen und seineganze Familie töten, sowie alle seine Verwandten und Bekannten.” “Wenn das so ist, Akita, es ist schade um dich, du hattest wirklich Talent und Kraft, nur mangelte es dir anscheinend an Intelligenz im richtigen Moment”, entgegnete der König zähneknirschend und er hob die linke Hand von der Armlehne und streckte sie Akita entgegen. Akita wurde auf einmal von einem mächtigen Luftstoß erfasst, der ihn mit der Kraft eines Stieres durch den ganzen Turm an das Tor warf, welches knirschend nachgab. Als er sich aufrichtete hatte der König sich bereits vom Thron erhoben, seine Haare wehten in die Höhe wegen der magischen Kraft die ihn umgab. Plötzlich hörte Akita ein Kreischen, es war der Ruf des Königgreifs der sich nun aus der Luft herabstürzte und neben dem König landete. Sein Gefieder war schwarz mit roten Enden und er hatte einen silbernen Schutz über Kopf, Brust und Vorderbeine. Seine Augen funkelten Akita an, während er sich aufbäumte und einen zweiten ohrenbetäubenden Schrei von sich gab.
 

Michael, lag im königlichen Garten und starrte in die Luft, als er plötzlich das kreischen eines Greifen war nahm. Er rappelte sich auf und blinzelte gegen Himmel um zu sehen ob er den Greif am Himmel sehen könne, doch er sah nichts. Danach stand er auf, “ Eigentlich”, dachte er bei sich, “habe ich mächtigen Hunger”. Er überlegte noch kurz ob er sich einfach davon machen dürfe oder nicht. “Naja, wenn mich der König suchen lässt findet er mich sicher, auch im Gasthaus. Ich werde zu den anderen Soldaten gehen und mit ihnen Speisen, soweit sie noch in der Herberge Zum glühenden Amboss sind.”, dachte Michael weiter, während er sich auf den Weg durch die königlichen Gärten machte, in Richtung Burgtor, bei den Ställen vorbei und dann zielstrebig in Richtung Hauptplatz zur Taverne Zum glühenden Amboss. Das Gasthof Zum glühenden Amboss war der Ort, den Akita mit Michael und seinen Männern nach jeder Mission aufsuchte. Dort sahen sie den Schauspielern und Gauklern zu und erfreuten sich an der guten Speise, die Michael noch umso besser schmeckte, wenn sie von der liebenswerten Kellnerin Anna, der Tochter der Wirtin serviert wurde. Den für ein Gasthaus unüblichen Namen hatte der glühende Amboss, weil der Mann der Wirtin der königliche Schmied war. Er hatte die Rüstung des Königs, Akitas und den anderen Majoren geschmiedet, sowie deren Waffen.

Auf Der Flucht

Akita stützte sich auf sein Schwert als er sich wieder aufrichtete. Die Wachen kamen schon die Vorhalle entlang gelaufen um zu sehen woher der Lärm kam. Der König rief ihnen zu: “Akita wird des Verrats bezichtigt, er hat dem Königreich den Rücken zu gewand! Haltet ihn auf bis die königlichen Truppen hier sind, um ihn in den Kerker zu werfen!”, dann blickte er auf Akita, “du weißt ich könnte dich sofort auslöschen, aber du sollst im Kerker leiden und als Exampel für alle die sich mir widersetzten wollen dienen, wenn ich dich dann nach fünf Jahren Foltern öffentlich hinrichten lasse!”. Danach schwang er sich auf seinen Greif und schnellte empor aus dem Königturm hinaus in Richtung Elitekaserne.

Der dicke Wächter war mit seinen drei Untertanen inzwischen bei Akita angelangt und hielt diesem das Schwert unter sein Kinn, während er abfällig von sich gab: “Du hast wohl ausgesorgt Akita! Tja, einer kommt einer geht, so ist das eben! Und unter uns ich konnte dich noch nie Leiden!”. In Akita sammelte sich Hass, Zorn und Wut auf das Königreich, den König und im Moment auch auf den dicken Soldaten, der sich über ihn stellte. Aus einem plötzlichen Impuls heraus wich er ruckartig zurück und zog sein Schwert mit welchem er noch in der selben Bewegung dem Wächter das Schwert aus der Hand schlug. Das Schwert flog durch die Luft, schmetterte an eine der Säulen und durch die Wucht des Schlages war es stark gebogen und nicht mehr zu gebrauchen. Die anderen drei Wächter, die um Akita Position bezogen hatten, stürmten augenblicklich von allen Seiten auf Akita zu, doch Akita wich ihnen mit ein paar Bewegungen geschickt aus. Als sie bemerkten, dass sie alle drei gefischt hatten, blickten sie einen Moment ungläubig auf ihre Schwerter. Doch dieser Moment reichte um zwei von ihnen das Leben zu kosten, den ersten durchbohrte Akita von hinten, und aus einer Drehung um den zu Boden fallenden Körper schlug Akita dem zweiten in der Mitte entzwei, dass der obere Teil des Körpers noch hoch durch die Luft wirbelte.

In der zwischen Zeit war der dicke Soldat zu seinem Schwert gelaufen, und musste erkennen, dass er den Weg umsonst gemacht hatte. Der dritte Soldat ließ sein Schwert fallen und lief in Richtung königliche Gärten, während Akita nun ruhigen Schrittes auf den rothaarigen Wächter zu ging und ihm sein Schwert an die Kehle hielt. Der Rothaarige saß am Boden, mit dem Rücken gegen die Wand und zitterte am ganzen Leib. “Bitte lasst Gnade walten, es war ein Befehl ich bin nur ein Soldat. lass mich Leben ich hab Frau und Kinder!”, stotterte er verzweifelt und ihm liefen Tränen über seine Wangen, sowie Rotz aus seiner Nase. “Du bist erbärmlich!”, antwortete Akita, schob sein Schwert zurück in die Scheide und wandte sich von ihm ab. Im selben Moment zog der eben noch weinende und zitternde Soldat einen Dolch aus seinen Stiefel und sprang in Akitas Richtung.
 

Michael erreichte gerade das Gasthaus Zum glühenden Amboss und wollte die Tür öffnen als ihm Anna entgegen kam. Ihre braunen Augen sahen genau in Michaels und er wusste, dass er sofort rot im Gesicht wurde. “Da bist du ja endlich, die Gruppe wartet drinnen schon auf euch!”, sagte sie sichtlich erfreut Michael zu sehen, dann blickte sie kurz an ihm vorbei auf den Hauptplatz und fragte: “Wo ist denn Akita?”.

“Akita ist noch beim König.”, antwortete Michael knapp und ging an Anna vorbei. “Nicht nur die Gruppe hat auf dich gewartet!”, sagte Anna als Michael erneut die Tür öffnen wollte. Michael blieb wie angewurzelt stehen, “was hast du gerade gesagt”, fragte er unsicher nach.

“He Anna, wo bleibst du solange, hier drin gibt es einiges zu erledigen, die Bestellungen werden nicht weniger sondern mehr”, vernahmen die beiden Bella aus dem Gasthaus heraus rufen. “Ich muss los”, sprach Anna und schlüpfte an Michael vorbei, “wir reden am Abend, wenn ich fertig bin noch mal in Ordnung?”. Michael nickte nur, er konnte noch immer nicht fassen, was Anna gerade gesagt hat und holte einmal tief Luft, danach betrat er den Gastraum. Die Sitzbänke um die vier langen Tische, die von einem Gang getrennt waren, waren beinahe vollkommen besetzt. Michael blickte durch den Speiseraum, über die Tische, an die Theke und dann zu den fünf Rundentischen, an denen an solch einem Tag noch Platz für die regulären Gäste war. “Der Schankwirt, die Soldaten, die Magier, drei Bürger, Anna und ihre Mutter Bella, die Wirtin”, ging Michael alle Leute die er sah noch einmal in Gedanken durch. Dann schoss es ihm durch den Kopf und blickte noch einmal auf den runden Holztisch im hinterstem rechten Eck: “Die Magier! Die Magier sind nie in einer Schenke außerdem trennen sie sich noch vor den Toren der Stadt von der Gruppe und ziehen in die Schlucht zurück.” Michael setzte sich mit leichtem Unbehagen an den Tisch: “Dass die Magier hier sind, kann nur heißen, dass der König sie hier her geschickt hat.”, ging es ihm weiter durch den Kopf. Die drei Magier saßen an dem Tisch und aßen nichts, tranken nichts, sie redeten nicht einmal. Sie saßen nur da und beobachteten die anderen Gäste, die Kapuze ins Gesicht gezogen, und die Hände in den langen roten Ärmeln verborgen. Einer von ihnen hatte eine Hand, die vollkommen Tätowiert war, auf den Tisch gelegt und klopfte mit seinen Fingern, die mit langen Fingernägeln bestückt waren auf die Platte. “Sie warten, aber auf was oder auf wen?”, dachte Michael, als er der Wirtin seine Bestellung kundgab.
 

Der rothaarige Kopf flog durch die Luft und landete mindestens drei Meter von Akita entfernt auf dem Boden, der Körper des Soldaten fiel auf den Boden und eine Blutfontäne schoss aus dem Hals. “Übrigens, ich konnte dich auch noch nie Leiden”, gab Akita voller Abneigung von sich und Spuckte noch einmal auf den noch zuckenden Körper, dann drehte er sich um und eilte in Richtung Freies. Als er durch das Tor in die königlichen Gärten trat, durch zog ihn plötzlich ein stechender Schmerz im ganzen Körper und sank zu Boden. “Verdammt!”, ich hab mich wohl zu verausgabt, “nachdem mich der König so durch die Luft geschleudert hat.”, musste Akita sich zugestehen. Als er sich nach einer kurzen Pause wieder aufrichtete sah er am anderen Ende der Gärten schon eine Wachmannschaft aufmarschieren. Er legte die Finger an den Mund und Pfiff dreimal, dies war das Zeichen um Thanatos herbei zu rufen. Die Soldaten machten sich keine Eile, da sie dachten, dass Akita ihnen sowieso nicht mehr entkommen könne und Schritten im Gleichschritt auf ihn zu, um furchteinflössender auf Akita zu wirken. Auf einmal ertönte der Ruf eines Greifen über den königlichen Gärten und das Vogelmischwesen stürzte aus der Luft herab. Er landete neben Akita und sah ihn fragend an, dann öffnete er seinen Schnabel und fragte: “Meister, was ist passiert? Was machen diese schwächlichen Soldaten hier?”. “Wir haben jetzt leider keine Zeit für Erklärungen Thanatos.”, gab Akita zurück und Schwang sich in den Sattel. Thanatos hob sich unverzogen steil in die Lüfte und Akita musste schnell zu den Zügeln greifen um nicht hinab zufallen.

Die Soldaten rannten los, aber es war schon viel zu spät, die Armbrustschützen unter ihnen zielten zwar auf den Greifen, aber hatten nicht den geringsten Funken einer Chance Thantos zu treffen, der dies eher als Spiel sah, als es ernst zu nehmen uns ogar noch einmal kurz etwas tiefer flog um die Schützen zu ärgern. Bald war Akita mit seinem Flugtier aus ihrer Schussweite entkommen und sie senkten die Armbrüste wieder, der Kommandant der Wächtertruppe nahm seinen Helm vom Kopf und schleuderte ihn mit voller Wucht auf den Boden. “Verdammte Greifen!”, schrie er den beiden nach, was ein paar Soldaten zum kichern führte. Diese wurden vom Kommandanten sofort zu recht gewiesen und er verpasste einem sogar einen Hieb.

Thanatos flog mit Akita schnell über die Dächer der Stadt und bald hatten sie den ersten Wallring hinter sich gelassen. Der Wind schlug Akita ins Gesicht, da er seinen Helm nicht mehr bei sich hatte und er musste sich tiefer in den Sattel legen. “Meister, sie schulden mir noch eine Erklärung, was die momentane Lage anbelangt.”, krächzte Thanatos, flog langsamer und verlor an Höhe. “Nein nicht landen!”, entfuhr es Akita als er bemerkte, dass der Greif einen Turm ansteuerte um sich auf ihm niederzulassen. “Warum, nicht? Was ist denn geschehen?”, fragte der Halbvogel etwas irritiert und begann wieder etwas an Höhe zu gewinnen. “Ich habe mich dem Kaiser widersetzt und bin infolge dessen des Verrats bezichtigt worden”, gab Akita zurück. “Welchen Auftrag könntest du vom König nicht annehmen? Das müsste ja die Zerstörung der Hauptstadt gewesen sein.”, erwiderte Thanatos. “Nein, nicht ganz. Es ging um Michael, er will ihn töten, du weißt wie wichtig mir Michael ist. Er ist wie ein zweiter Sohn für mich.”, sprach Akita. Im selben Moment schoss ihm seine Familie durch den Kopf. “Thanatos, dreh um, ich muss Maria und Erhard retten”, rief Akita und zog an den Zügeln. Der Greif antwortete: “Nein, Meister, darauf wartet der König doch sicher nur. So schmerzhaft es jetzt auch klingt, wir müssen sie zurücklassen und sie später retten. Wir haben keine andere Wahl! Es tut mir Leid.” Akita wusste, dass sein Gefährte recht hatte, “Aber was würde mit seiner Frau und seinem Sohn geschehen, oder mit Michael, wer sollte sie jetzt beschützen wo er nicht mehr da ist?”, durch zog es seine Gedankengänge, bis er von der Stimme seines Gefährten aus ihnen herausgerissen wurde. “Wohin soll ich fliegen Meister? Wir lassen gleich den zweiten Ring hinter uns.”, vernahm Akita dessen Stimme, “ Ich kann schließlich nicht ewig weiter fliegen”, sprach Thanatos weiter. Akita runzelte die Stirn, “Wohin könnten sie fliegen”, dachte er, aber im Moment fiel ihm nichts ein, er hatte auch eine gewisse böse Vorahnung, dass die Flucht noch nicht überstanden ist. “Lande nach dem dritten Ring auf einem der fünf Gipfel des Karada!”, befahl Akita, nach einer Pause setzte er hin zu: “Dort müssten wir ungestört sein und können über weitere Pläne nachdenken.” Der Greif stimmte ihm zu und schoss mit maximaler Geschwindigkeit dem letzten Ring entgegen.
 

Michael rief gerade Anna zu sich um zu bezahlen, als plötzlich die Tür aufschlug und eine Truppe von 15 Mann der königlichen Elite das Gasthaus betrat. Ihre Helme hatten ein Visier, das wie ein spitzer Greifenschnabel mit goldener Umrandung aussah und ihre Rüstungen waren wirklich beeindruckend. Sie hatten allesamt weiße Umhänge, mit einem goldenen Wappen des Königreichs, dieses Zeichen trugen sie auch auf den Schildern, und den Schulterpanzern. Ihre silbernen Rüstungen glänzten in den Sonnenstrahlen, die durch die offene Tür und durch die Fenster einfielen. Draußen hörte Michael das Stapfen eines nicht menschlichen Wesens und die Magier waren bereits aufgestanden und hatten sich an der Rückseite des Saales aufgeteilt.

“Der König befiehlt, alle Mitstreiter des ehemaligen ersten Majors Akita, der des Verrats bezichtigt wird auf ihre Loyalität gegenüber dem König zu testen.”, verkündete der Kommandant der königlichen Rittergruppe. “Sie werden hiermit alle aufgefordert, diese Schenke zu verlassen und sich mit uns auf den Hauptplatz zu begeben. Jeder der sich jetzt widersetzt wird von den Magier der Roten Schlucht zu Asche verwandelt.”, sprach er weiter während sich ein Gemurmel unter den Soldaten ausbreitete. Danach gab der Kommandant seinen Untergebenen ein Zeichen und sie verteilten sich um die Leute Akitas herum an den Wänden des Raumes. Die Soldaten erhoben sich und gingen langsam und ein wenig ratlos aus dem glühenden Amboss. “Akita, ein Verräter?”, Michael war davon überzeugt, dass es sich um ein Missverständnis handeln muss. “Akita würde das Königreich nie verraten oder etwas tun, dass dem König schaden könnte.”, dachte Michael weiter als er durch die Tür schritt und noch einmal zurück zu Anna blickte, die sich verzweifelt an ihrer Mutter festhielt.

Auf dem Hauptplatz wartete eine Gestalt auf sie, wie sie Michael noch nie gesehen hatte. Einer der Soldaten neben ihm flüsterte: “Leutnant Mastifa, der Bergtroll, es heißt, dass er seinen Stamm an den König verraten und danach alleine beinahe ausgelöscht hat, um der königlichen Armee beizutreten. Was will der hier?”. Michael lief es Eiskalt den Rücken hinunter, denn es viel ihm ein Gespräch mit Akita ein, in dem er Michael erzählte, mit wem er am wenigsten im ganzen königlichen Heer kämpfen wolle, nämlich Mastifa der Bergtroll. Da dieser laut Akita, keine Ehre in sich trug und nichts als töten im Kopf hätte. Michael hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nie einen Bergtroll gesehen, aber erkannte, dass Akita nicht übertreiben hatte, als er Mastifa beschrieben hatte.

Der Troll hatte längere fettige schwarze Haare, die in der Sonne leicht glänzten, auf seinem Kopf, der ihn waagrecht aus dem Körper zu stehen schien und eine mit Eisenstacheln bespickte Keule, die er gerade auf die Schulter gelegt hatte. Sein ganzer Körper war mit einer grauen warzigen Haut überzogen, die wohl die härte einer gut gestärkten Lederrüstung in nichts nach stand und seine Körpergröße war sogar für einen Troll beachtlich. Er hatte nicht mehr als einen zerfransten Lendenschurz aus braunem Leder an, der an manchen Stellen bis zum Boden hing.

“Wer von euch menschlichen Würmern, schwört unserem König die Treue, und wer von euch will dem Verräter Akita in den Kerker vor gehen und dort auf diesen warten, denn er wird mit Sicherheit nicht ewig der Kraft unseres Königs entkommen können.”, schrei er über den ganzen Hauptplatz. Erneut breitete sich ein Murmeln unter Akitassoldaten aus, bis dann Andreas, einer der besten unter ihnen vortrat und sagte: “Ich werde zu Akita stehen egal was kommt.” Im selben Moment stürmten fünf der königlichen Soldaten auf ihn zu. “Halt, ihr Schwachköpfe!”, brüllte der Troll erneut. Die Soldaten blieben Augenblicklich stehen und wichen aus Angst den Zorn des Trolles zu spüren zu bekommen, Mastifa wandte sich direkt an Andreas: “Du armer kleiner menschlicher Wurm willst also nicht dem König die Treue schwören? Na gut, dann gebe ich dir diese Chance zu entkommen, weil du der erste bist darfst du gegen mich antreten und wenn du gewinnen solltest, lasse ich dich laufen.”. “Und wenn nicht?”, entgegnete Andreas. “Wenn nicht, dann hat sich das Problem um deine Person erledigt!”, antwortete Mastifa und verfiel in lautes Gelächter.

Andreas zuckte nur mit den Schultern: “Hochmut kommt vor dem Fall, du Barbar!”. Danach stürmte er auf den Troll zu, mit gezücktem Schwert und über den Kopf gehobenen Schild. Der Bergtroll holte mit seiner Keule aus und schlug sie mit voller Wucht auf Andreas herab, doch dieser konnte noch rechtzeitig ausweichen. Die Keule zertrümmerte die Pflastersteine an der Stelle und hinterließ einen Krater. Nun war Andreas nah genug an Mastifa gekommen, umein Messer aus einer seiner Brusttaschen zu zücken und es dem Troll ins Gesicht zu schleudern. Aber der Troll hatte die Keule mit einer unglaublichen Geschwindigkeit erneut gehoben und schlug sie senkrecht auf den Kopf seines Gegners. Diesmal konnte Andreas nicht mehr ausweichen und wurden einfach in den Boden geschlagen. Das Messer, welches er zuvor noch geworfen hatte verfehlte seine Wirkung und prallte an der Haut des Trolls ab. Als seine Stachelkeule erneut hob war von Andreas nur mehr ein Breigemisch aus Fleisch und Metall auf den Pflastersteinen des Hauptplatzes übrig. „Meinem Hochmut folgte dein Fall du kleiner Wurm“, zischte Mastifa und brach erneut in Gelächter aus. Entsetzen breitete sich auf den Gesichtern von Akitasgruppe, den königlichen Soldaten sowie auf denen der Schaulustigenbürger, die sich um das Schauspiel herum versammelt haben, aus. Bald senkten die ersten unter Akitaselite ihre Köpfe und knieten vor den königlichen Truppen nieder. Am Ende blieben nur sieben von ihnen auf Akitasseite, unter ihnen auch das jüngste Mitglied Michael.

Michael wurde mit den Anderen sechs durch die ganze Stadt mit einem Zug von Männern des Königs, die die Kunde des Verrats für alle Bürger der Stadt ausriefen, abgeführt. Es dauerte über eine Stunde bis sie zu den Toren der Burg kamen, da sie gezwungen wurden verschiedene Umwege durch die Stadt zu gehen um ihre Schmach noch zu steigern. In der Burg führte man sie durch die Gewölbe immer tiefer hinunter in den Kerker.

Der Burgkerker bestand aus fünf Etagen, die immer weiter in die Tiefe führten und Michael wurde mit den anderen treuen Mitstreitern in den untersten Abschnitt gesperrt, wo sie von dem Foltermeister schon freudig empfangen wurden. Dieser, hatte beinahe eine Glatze und durch seinen Arbeitsraum, der anscheinend auch gleichzeitig sein zu Hause war, war seine Haut schon ganz bleich. In seinem Gesicht saßen drei dicke Warzen, auf der Nase, der linken Wange, sowie der Stirn, und er schien auf einem Auge bereits erblindet. Er hatte einen ernorm ausgeprägten Buckel und seine Zähne waren zum größten Teil schief, zudem schmückte eine, auf einer Seite aufgespaltete, Lippe seinen Mund. Michael wurde, wie die anderen auch in einer extrem engen Einzelzelle an die Wand gekettet und musste daran denken vielleicht nie wieder ans Tageslicht zu kommen, und nie wieder Anna zu sehen.

Am nächsten Tag, zumindest glaubte Michael, dass es der nächste Tag war, er hatte so weit unter der Erde sein Zeitgefühl vollkommen verloren, wurde von einem Soldaten bekannt gegeben, dass Michael zumindest einen Tag von der Folterbefreit sei. Diese Botschaft, war vom König selbst abgeschickt worden. Der Kerkermeister musste Michael los machen, was sichtlich nicht in seinem Sinne war er wollte schließlich gerade seine Arbeit fortsetzen.

Michael wunderte sich: “Was könnte der König noch von mir wollen? Obwohl, eigentlich ist es mir egal, Hauptsache ich kann noch einmal das Tageslicht erblicken.”

Neue Hoffnung

Plötzlich flog Thanatos eine scharfe Kurve, bei der Akita Gefahr lief aus dem Sattel geschleudert zu werden, was ihm den sicheren Tod beschert hätte. „Verdammt Thanatos was sollte das wir sind so gut wie entkommen!“, entfuhr es Akita. Der Greif gab keine Antwort sondern deutete mit seinem Kopf nach vorne, Akita wusste noch bevor er den Kopf hob, dass seine Befürchtung eingetreten ist, und die Flucht noch nicht vorbei war.

„He, Akita! Ich habe leider den Auftrag bekommen dich zurück zu bringen, tot oder lebendig, spielt keine Rolle. Allerdings habe ich mich für tot entschieden und damit dem König auch gleich die Aufgabe, über dein Schicksal nachzudenken abgenommen! Also zieh dein Schwert und stirb wie ein echter Krieger du Verräter des Königreichs!“, Akita erkannte die Stimme sofort, und als er seinen Kopf hob und sein Gegenüber erblickte war klar, dass der Flucht nun ein gewaltiger Felsbrocken in den Weg gekommen ist. Vor ihm saß auf seinem, mit voller Rüstung ausgestattetem Greif Kanto, der zweite Major der königlichen Armee Dandor. Sein Umhang flatterte im Wind und die mit Stacheln besetze Rüstung stand nun wie eine Dornenwand zwischen Akita und seiner Rettung auf den Gipfeln des Karada.

Dandors Ausrüstung war auf allen Segmenten mit spitzen Dornen übersäht sowohl die Handschuhe, als auch der Helm und alle anderen Bestandteile seiner Erscheinung, sogar seine Waffe war eine mit Stacheln bespickte Lanze. Kento, der Greif des zweiten Majors war seinem Besitzer vom äußeren Erscheinungsbild sehr ähnlich, ein beeindruckend stämmiger Greif, der zudem an Schulterhöhe beinahe einen Königsgreifen überragte und dann war da noch die Rüstung. Auch seine Panzerung war mit etlichen spitzen Kegeln bedeckt, wodurch ein Nahkampf wohl unausweichlich dem Angreifer Schaden zufügen würde. Die Umrandung der verschiedenen Partien der Rüstungen der beiden waren Rot, der Rest wie auch bei Akita ganz in schwarz.

Dandor blieb mit seinem Greif auf konstanter Höher wie Akita, in der einen Hand hielt er seine Lanze entlang seines Körpers senkrecht in die Höhe, die zweite Hand hielt etwas, dass Akita noch nicht sehen konnte. „Bevor wir Anfangen hab ich da noch was für dich“, rief er und die verdeckte Hand warf Akita dessen Helm zu „damit es ein bisschen fairer ist!“. Akita fing seinen Totenkopfhelm und setzte ihn auf. Es war ihm klar, dass er keinen erbarmungsloseren Gegner hätte bekommen können, da Dandor ihn seit geraumer Zeit hasste.

Er wollte immer den Rang des ersten Majors bekleiden und von ihrer Stärke waren sie sich ebenbürtig, wenn nicht sogar Dandor an Kraft Akitas übertraf, aber dieser hatte mehr Erfahrung und für den König schon eine Unmenge an Aufträgen erfüllt. Deshalb wurde Akita zum ersten Major und Dandor zum zweiten ernannt. Seit damals die Entscheidung der Major Posten gefallen war, versuchte Dandor Akita bei jeder Gelegenheit zu überbieten und zu erniedrigen.

Dabei waren sie vor dieser Entscheidung noch die besten Freunde, aber Dandor war immer schon darauf bedacht besser zu sein als alle anderen. Er wollte auch immer weiter kommen als andere Soldaten und Kollegen, er arbeitete sich von einem Wachsoldaten zu einem Major vor. Man könnte sagen er machte immer schon aus allem einen Wettbewerb und die Kränkung die die Entscheidung des Königs bei ihm auslöste verkraftete er nicht. Schließlich kam er aus einem Adelshaus und Akita stammte nicht einmal ansatzweise von einem Adelsgeschlecht ab, im Gegenteil er war ein Straßenjunge, der sich als Boss einer kleinen Bande in der Vorstadt Gildanons durch geschlagen hat. Bis ihn eines Tages der König entdeckte und unter seiner Fittiche nahm.

Akita konnte Dandors braune Augen zwischen seinem Visier hervor glänzen sehen, sie schienen vor Aufregung zu brennen. Er wartete wohl nur mehr auf irgendeine Bewegung Akitas um sofort zuzustoßen, ihn in die ewigen Jagdgründe zu befördern und den Posten des ersten Majors einzunehmen.
 

Michael wurde aus dem Kerker geführt, der Soldat schritt ihm voraus die Treppe hinaus, an die Oberfläche. Es dauerte beinahe 20 Minuten bis Michael im Schein der Fackeln an der Wand ein großes Tor erkannte. Der Soldat klopfte dreimal heftig an das dunkle Holz, kurz darauf wurde es von den Wächtern geöffnet und ein Lichtstrahl blendete Michael für einen Augenblick. Er musste schnell seine Augen schließen und wandte seinen Kopf ab. Sein Begleiter packte ihn unsanft am Arm, zog ihm durch den Türstock und die Wächter schlossen den Eingang wieder und schoben drei Balken in die dafür angebrachten Vorrichtungen. Michael sah auf, blickte durch eines der Fenster an der Wand des Raumes in dem sie sich befanden, er ließ das Licht auf sein Gesicht fallen und schloss die Augen. Der Soldat war inzwischen schon weiter gegangen und hatte sich von Michael entfernt. „He, steh auf und komm her, der König will nicht lange warten du kleiner Balg“, rief er und einer der Kerkerwächter gab ihm einen leichten Tritt, welcher Michael nach vorne stolpern ließ.

Er stand auf und warf dem Wächter einen bösen Blick zu, „Uhh, aber was willst du schon machen Kleiner?“, lachte dieser als Reaktion darauf. Michael ging zu dem Soldaten der ihm aus dem Kerker geholt hatte und sie bewegten sich in Richtung königliche Gärten. Es dauerte nicht allzu lange und sie kamen ins Freie und Michael holte tief Luft, all diese Düfte die er vielleicht nie wieder riechen würde, sie trieben ihm die Tränen in die Augen.

Er dachte kurz zurück: „Erst Gestern war ich das erste mal hier, und jetzt ist es wahrscheinlich das Letzte mal, oder war es Vorgestern?“ Dann schoss es ihm durch den Kopf, „Was will wohl der König von mir? Akita der Verräter das ist doch Schwachsinn!“, dachte er bei sich.

Sieh durchschritten die Gärten und kamen zu dem Tor bei dem Michael zuletzt zusammen mit Akita den König aufgesucht hatte. Der Unterschied war, dass jetzt andere Wächter davor standen und nicht mehr der rothaarige Fettsack, der Akita damals so genervt hatte. Sie gingen den Gang entlang und Michael sah, dass das Tor eindeutig ein Neues war. „Was wohl passiert ist? So ein Tor kann man schließlich nicht so einfach zerstören“, überlegte Michael. Außerdem waren nun auch vor diesem letzten Tor zusätzliche Wachen positioniert worden. Der Diener des Königs, der Michael hier her gebracht hatte, sprach mit dem Kommandant dieser letzten Wache, dass der, auf Befehl des Königs aus dem untersten Kerker, Entlassene nun hier sei. Dieser nickte nur und gab zwei von seinen Untergebenen den Befehl das Tor zu öffnen und Michael mit seinem Begleiter hindurch zu lassen.

Als sie in den königlichen Turm kamen saß der König wieder auf seinem Sessel wie schon am Vortag. Er gab seinen Wächtern ein Zeichen und sie schlossen das Tor wieder nachdem auch der Bote sich durch den Ausgang entfernt hatte.
 

Akita zog sein Schwert und im selben Moment fuhr auch schon Dandors Lanze auf ihn zu, aber Thanatos konnte gerade noch ausweichen und wurde nur an der Flanke leicht verletzt. Akita versuchte noch im selben Moment einen Hieb mit seinem Schwert zu erzielen, aber Dandor war ein wirklich guter Krieger und konnte trotz seines Angriffs noch ausweichen. „Hmm, du bist wirklich nicht schlechter geworden Akita!“, gab Dandor von sich, „Ich dachte eigentlich, dass du durch deine ganzen Zeremonien und Ehrerbietungen das Kämpfen schon längst verlernt hättest.“ „So bin ich einfach nicht, mein Leben war schon immer im Kampf beheimatet, dass solltest du doch wissen“, antwortete Akita ihm, dies führte dazu, dass Dandor zu seinem nächsten Angriff ansetzte. Er legte die Lanze blitzschnell an seine Seite und Kento flog mit einer für einen gepanzerten Greif unvorstellbaren Geschwindigkeit auf den Feind zu. Es ging alles zu schnell und Thanatos konnte nichts machen, als seinen Gebieter zumindest so auf die Seite zu bringen, dass er nicht gleich von der Lanze durchbohrt wurde. Akitas Seite war schwer verletzt und das Blut ran an seiner Rüstung hinab bis zu dem Gefieder seines Gefährten. Er biss die Zähne zusammen und musste ein paar Mal schlucken, aber Dandor ließ ihm keine Zeit sich zurück zu ziehen, sondern griff bereits erneut an.

Akita wusste, wenn er diesen Zweikampf nicht jetzt beendet, dann war es vorbei und er würde nicht mehr gewinnen können. Dandor schoss gerade auf ihn zu, die Lanze zielte genau auf Akita, welcher schon auf der Seite seines Greifen aus dem Sattel hing.

„Jetzt Thanatos“, schrie Akita mit der letzten Kraft die er noch aufbringen konnte. Das Mischwesen machte eine schnelle seitwärts Bewegung, wodurch Akita wieder auf den Sattel geworfen wurde und der Gegner mit seiner Lanze ins Leere stach. Akita schlug im selben Moment mit dem Schwert einen waagrechten Halbkreis auf die Seite des Angreifers und traf diesen im Genick, das Blut schoss aus der so zugefügten Wunde und Dandor sackte auf der stelle in seinem Sattel zusammen. „Meister!“, entfuhr es Kento, „Ihr habt ihn umgebracht, ich werde weiter kämpfen, ihr werdet nicht gehen ohne die Verantwortung dafür zu tragen!“ „Lass es Kento, ein Greif kämpft nicht alleine!“, krächzte Thanatos, „Flieg zurück zur Hauptstadt, vielleicht können die Kleriker deinen Gebieter noch retten!“ Der Greif entegegnete dem nichts mehr sondern trete sich um und flog so schnell er konnte wieder in Richtung Gildanon zurück. Thanatos wandte seinen Hals nach hinten: „Meister wie geht es euch?“ „Ich schaff das schon, flieg schnell weiter ich muss schnell meine Wunden verarzten können“, gab Akita schwach zurück während er sich auf den Nacken des Greifen sinken lies, dieser gehorchte und setzte seinen Flug gen Karada fort. „Zumindest sind wir jetzt entkommen, sobald Akita wieder auf den Beinen ist besteht wieder neue Hoffnung“, dachte er als er den letzten Wallring überflog.
 

„Michael brauche deine Hilfe, und hoffe, dass du dich dafür entscheidest mir zu Helfen, anstatt im letzten Verließ zu vergammeln.“, sprach der König mit ruhiger Stimme. Das Schwert hatte er wieder neben seinem Thron gestellt, für den Fall das Michael sich anders entscheiden sollte.

„Ich soll ihnen helfen, wobei? Was soll das Ganze, Akita kann auch kein Verräter sein lassen sie uns gehen!“, schrie Michael den König ins Gesicht. Dieser antwortete nur: „Du sollst mir helfen Akita den Gefallenen zu finden und gegeben Fall auch zu töten, ich habe ihn schließlich nicht aus Spaß des Verrats bezichtigt.“ „Tz“, Michael spuckte auf den Boden, „wieso sollte Akita sie verraten, sie lügen doch, es gäbe keinen Grund warum Akita so etwas machen sollte und dass wissen sie genau so gut wie ich!“ „Du kleiner Narr! Hatt dich Akita in seine Arbeit eingeweiht? Die vielen Aufträge, du warst doch bei jedem einzelnen dabei!“, fuhr der König Michael an, dass dieser zusammenzuckte. „Götterkinder?“, stotterte Michael, er brachte nicht mehr heraus. Sein gegenüber erhob sich: „Richtig, Götterkinder! Sie wollen alle die Herrschaft über das Reich und sie wollen Elend, Leid und Verderben über das ganze Land bringen. Sie sind alle darauf bedacht, es gibt keine Ausnahmen unter ihnen. Allerdings brauchen manche länger manche kürzer um ihre Bestimmung zu erkennen, einige wenige wissen es auch schon von Geburt an.“ Er stoppte kurz und dsah Michael in die Augen, „Beginnst du langsam zu verstehen aus welcher Richtung der Wind weht?“, fragte er ihn. Michael konnte es nicht fassen, „wollte der König damit sagen, dass Akta ein Götterkind war?“, dachte er bei sich. „Akita, ist auch eines dieser Kinder, es schmerzt mich, dass er mich nach so vielen Jahren verraten hat. Aber seine Tarnung war doch wirklich raffiniert, mit den Aufträgen konnte er sich auch gleichzeitig seiner Rivalen entledigen.“, fuhr dieser fort, „ du wirst dich fragen, wie ich jetzt noch stehen kann, ja ich habe eine Begegnung mit einem Götterkind überlebt und ich verdanke alles nur diesem Schwert, denn es tötet auch Götterkinder. Es gibt nur zwei Schwerter die diese Fähigkeit besitzen dieses hier.“, er nahm das Schwert in die Hand, „und ein zweites. Das Schwert, welches im Besitz Akitas ist. Er wollte sich über mich hermachen, doch im Schwertkampf bin ich auch erste Klasse und er konnte mich nicht besiegen, da hat er einfach die Tür zerstört und ist geflohen, wahrscheinlich um sich einen Verbündeten zu suchen. Ich zittere noch immer, wenn ich an den Moment denke an dem er wieder zurückkommen wird, mit einem oder mehreren Gehilfen, die mich töten wollen.“ Der König stoppte und sah wieder zu Michael. Dieser blickte nur zurück, er wusste nicht mehr was er glauben sollte und was nicht. Michael war vollkommen hilflos er begann dem König zu glauben, obwohl er tief in seinem Inneren fühlte, dass das vielleicht nicht die ganze Wahrheit ist. „Wirst du meinen Soldaten helfen ihn zu finden, es könnte ja sein, dass du ihn zur Vernunft bringen kannst, dann bürge ich für seine Sicherheit, das schwör ich beim höchsten der Götter.“, sprach der König und Michael senkte sein Haupt, als Zeichen, dass er sich unterwarf. Er spürte das Schwert auf seinem Kopf und auf seinen beiden Schultern, der König hatte ihn gerade vollkommen in die Heer aufgenommen. „Nun wirst du unter meiner Obhut stehen, dein Feind ist auch mein Feind und dir wird es an nichts fehlen solange du bei mir bleibst. Michael, ab jetzt dienst du mir und ich werde Akita für dich ersetzen, ich werde wie ein Vater zu dir sein.“

Michael wusste nicht mehr so ganz ob er wirklich das Richtige getan hatte, aber es bestand nun neue Hoffnung, dass er Anna wieder sehen konnte, dass er nicht zurück in den Kerker musste und dass Akita wieder zurück in die Armee kann wenn er in zur Vernunft bringen konnte. Er erhielt vom König den Befehl sich nun zu entfernen und er solle jeden von Akitasgetreuen, der noch im Kerker war, auf seine Mission mitnehmen, unter der Vorraussetzung, dass er dem König die treue schwöre. Michael nahm den Befehl an und verließ den königlichen Turm, schritt durch die Vorhall, die Gärten und war bald am Eingang zum Verließ angelangt.

„Damit ist der Köder gesetzt und er wird uns zu unserem Ziel führen, oder was meinst du Mikara“, sprach der König. Hinter dem Thron öffnete sich der Vorhang und eine in eine schwarze Robe gehüllte Frau trat heraus. Ihre Taille wurde von drei mit Talismanen und Amuletten bestückten Gürteln geschmückt. Die roten Strähnen in ihren langen schwarzen Haaren, harmonierten mit dem mit Drachenfiguren verzierten goldenen Stirnreif, ihre roten Augen funkelten aus ihren mit schwarz untermalten Augen. Ihre Finger waren voll mit Ringen, in die magische Symbole eingraviert waren und auf ihrem Rücken trug sie eine lange Lanze, deren Spitze rot zu leuchten schien. „Ja Meister er wird seine Wirkung auf keinen Fall verfehlen! Wenn sie aufeinander treffen wird einer sterben und der andere schwer verwundet sein.“, sprach Mikara und verneigte sich vor dem König, der sich mittlerweile wieder in seinem Thron zurück gelehnt hatte.

Ein Bündnis?

Thanatos landete auf einem relativ großen Felsvorsprung des Karadahauptgipfels, um Akita auf den Boden zu legen und ihn zu beschützen, bis dieser wieder ganz bei Kräften war. Akita zuckte, er hatte viel Blut verloren und verband seine Wunden nur sehr notdürftig, danach legte er sich an die Innenwand des Vorsprungs. Thanatos stellte sich neben ihn und neigte seinen Kopf hinab zu seinem Meister. „Gibt es irgendetwas, das ich für sie tun kann?“, krächzte er. Akita antwortete: „Ja, bitte flieg los und versuche genug Holz für ein Feuer zu sammeln, damit die Nacht für uns nicht zu kalt wird, hier oben wird die Temperatur wahrscheinlich sehr stark fallen.“ „Ich werde mich beeilen, es wird nicht lange dauern und ich werde genug Geäst für unser Feuer hierher gebracht haben.“, gab Thanatos zurück und lief auf die Kante des Vorsprungs vor, um sich mit einem gewaltigen Satz in die Lüfte zu erheben. Akita lächelte, schloss seine Augen und wurde von einem tiefen Schlaf übermannt, denn sowohl der letzte Kampf, als auch seine Verletzung, hatten ihm viele Kräfte ab verlangt.

„Meister? Meister sind sie wach?“, vernahm Akita die Stimme seines Greifen, er blinzelte und sah, dass der Sonnenuntergang, bereits den Abendhimmel in ein schimmerndes Blutrot getaucht hatte. „Ja, ich bin wach, ich musste mich nur ein wenig ausruhen um wieder zu Kräften zu kommen. Wie sieht es aus, hast du meinen Auftrag erledigt?“ Der Greif blickte Akita mit Augen voller Erleichterung an: „Ich habe ihren Auftrag ausgeführt, wir sollten genug Holz für die nächsten drei Nächte haben, denke ich zumindest. Außerdem habe ich noch eine Überraschung mitgebracht.“ „Eine Überraschung?“, fragte Akita und versuchte an seinem Gefährten vorbei zu blicken. „Richtig, ist mir so über den Weg gelaufen und da dachte ich mir ich greif halt einmal zu, schaden kann es wohl nicht.“, antwortete dieser ein wenig keck, dann trat er einen Schritt zur Seite und Akita konnte die Überraschung sehen. Es war ein Reh, das Thanatos wohl gerissen hatte während er das Holz für das Feuer sammelte.

Akita richtete sich auf und ein taumelte gleich wieder zurück an die Felswand, wo er wieder zu Boden sank. “Meister!“, entfuhr es dem Greifen. „Es… ist nichts, ich bin nur zu schnell aufgestanden, du musst dir keine Sorgen machen, ich habe schon schlimmeres erlebt und überstanden.“, sprach Akita, während er versuchte sich ein zweites Mal, diesmal langsamer, aufzurichten. Er lehnte sich zurück an die Steinwand und verschnaufte kurz. Thanatos konnte sehen, dass es nicht so perfekt um Akita stand, und dass er noch nicht zu hundert Prozent über den Berg war. Aber Akita schien sich nicht sehr große Sorgen um seinen momentanen Zustand zu machen, er begann das Holz so auf zu schlichten, dass man es gut zu einem Lagerfeuer entzünden könne. Der Greif beobachtete ihn dabei und versuchte Akita so gut es ihm möglich war zu helfen. Akita war mit seinen Gedanken aber überhaupt nicht bei dem Feuer, das er gerade vorbereitete. „Maria, Erhard, Michael, was soll ich nur machen? Wie soll ich euch jetzt noch retten? Alleine gegen das ganze Königreich? Das wäre kein Rettungsversuch sondern Selbstmord.“, dachte er, als er plötzlich von Thanatos aus seinen Gedanken wieder herausgerissen wurde. „Sie denken an ihre Familie und Michael habe ich Recht?“, fragte dieser ihn. Akita nickte und blickte auf seine Hände, die jeweils einen größeren Ast hielten, der dazu bestimmt war auf dem Lagerfeuer zu Landen. „Haben sie schon eine Idee was sie machen wollen? Egal was es ist ich versichere ihnen meine Loyalität, was auch passiert, ich werde an ihrer Seite stehen und sie bis zum letzten Atemzug verteidigen, das schwöre ich bei allen Göttern unseres Pantheons.“, verkündete Thanatos weiter, während er den nächsten Stecken zu Akita schob. Es entstand eine Pause in ihrem Gespräch und es war still, man hörte nur den Wind um die kleinen Neben Gipfel heulen. „Ich danke dir, mein Freund. Ich weiß das ich mich auf dich verlassen kann, egal was noch passieren sollte.“, antwortete Akita und legte die beiden Äste zu den Anderen, danach machte er sich daran, das Feuer zu entzünden.

Es dauerte nicht allzu lange und die ersten Funken ließen das Geäst knistern. Kurz danach, war das Feuer auch schon am brennen und spendete den zwei Gefährten eine angenehme Wärme als auch Schutz vor der Vollkommenen Dunkelheit und der verschiedenen Wesen, die sich in ihr versteckt hielten.

Akita lehnte an der Felswand, sah in den endlos scheinenden Sternenhimmel und dachte nur daran irgendeinen Weg zu finden wie er seine Familie und Michael retten könnte. Thanatos lag neben ihm, aber er sah nicht in den Himmel sondern döste ein wenig, genoss die Wärme des Feuers und durch seine ruhige Atmung hob und senkte sich seine Flanke in regelmäßigen Abständen.
 

Michael war enttäuscht, die anderen ehemaligen Gefährten Akitas hatten sich nicht seiner Sache angeschlossen. „Sie beschimpfen mich als Verräter? Wieso denn das, ich will Akita zurückholen, ich werde ihn retten, wir werden sehen wer hier der Verräter ist!“, dachte Michael, als er durch die verschiedenen Gänge in der Befestigungsanlagen ging, die um den königlichen Turm herum gebaut waren. Die Wände hatten in regelmäßigen Abständen Schießscharten für die Bogenschützen im Falle einer Belagerung. Weiters waren die Wände und die Decke mit Massiven Holzbalken verstärkt, damit sie vielen Belagerungsgeräten länger Standhalten könnten, als normale Wände. Michael blieb vor einer der Türen stehen, die die Gänge in Richtung Königsturm markierten, sie waren mit Hilfe verschiedener Eisenscharnieren und mit einigen Querbalken stärker gemacht worden, als die normalen Türen in den Gängen, um das Hauptgebäude. Die Tür war sehr schwer und Michael drückte sich, mit für das öffnen einer Tür, großen Krafteinsatz gegen diese und sie ging knarrend auf. Nun stand er in einem der Gänge, die er zuvor noch nie gesehen hatte, der Boden war mit roten Teppichen geschmückt und Fackeln an den Wänden sorgten für zusätzliches Licht, allerdings gab es hier nur mehr Schießscharten in die Richtung der königlichen Gärten, die von diesen Gängen eingegrenzt wurden. Michael ging weiter den Gang entlang, plötzlich hörte er ein Flüstern und wirbelte herum, da stand aber niemand. „Komm zu mir Michael“, er hörte es erneut und musste feststellen, dass es anscheinend direkt in seinem Kopf war, denn hier war niemand in den Gängen. Michael nahm seinen ganzen Mut zusammen und rief in die Gänge: „Wer bist du? Wohin soll ich kommen? Zeig dich!“. Die Antwort kam wieder auf dieselbe Weise: „Folge meiner Stimme, Michael komm in den Turm der Elemente. Michael komm zu mir“. Er ging den Gang entlang, sein ganzer Körper war angespannt, er war auf alles gefasst.

Der Turm der Elemente war der einzige höhere Turm, der innerhalb der Verteidigungsanlagen stand, abgesehen vom Königsturm. Er war sehr dünn, aber reichte so weit in den Himmel, dass sich teilweise Wolken an ihm verfingen und hängen blieben. Der Turm wurde auch von einer Art magischen Schutzaura umgeben die leicht rot schimmerte und in unregelmäßigen Zeitintervallen pulsierte.

Nachdem Michael gute sechs Minuten den Gang entlanggegangen war, sah er auf der einen Seite eine Tür, als er näher trat öffnete sie sich von selbst und öffnete den Blick auf eine enge Wendeltreppe, die sich steil in die Höhe arbeitete. Er wich einen Schritt zurück und zögerte sich erneut der Tür zu nähern. „Hab keine Angst Michael. Komm zu mir Michael. Komm zu mir ich warte auf dich am Ende der Treppe.“, vernahm Michael wieder das Flüstern in seinem Kopf. Es war ihm trotzdem nicht ganz geheuer und er wollte nicht der Stimme folgen, doch auf einmal bewegte sich sein Körper von ganz alleine. Michael versuchte dagegen anzukämpfen, aber er setzte einen Fuß nach dem Anderen und näherte sich wieder Schritt für Schritt der Wendeltreppe. „Es ist nicht so als ob du eine Wahl hättest. Ich habe dich gebeten zu kommen, wenn du nicht kommst muss ich dich eben zwingen.“, hörte Michael die Stimme, aber sie klang nicht böse oder war lauter geworden. Im Gegenteil, sie blieb so ruhig und leise wie am Anfang.

Als er an der ersten Stufe stand hatte er wieder die Kontrolle über seinen Körper erhalten. Es war ihm klar, dass es keinen Sinn mache noch einmal davon zu laufen, die Magie die die Person am Ende der Treppe beherrschte war vollkommen und so ging er eine Stufe nach der Anderen hinauf, der Spitze immer näher. Die Treppe war feucht und es war nicht besonders Hell die meisten Fackeln die er sah waren bereits erloschen und nicht erneuert worden. An der Wand hatte sich teilweise schon Moos angelegt und kleinere Pilze sprossen an manchen Stellen zwischen den Steinen hervor. Das wenige Sonnenlicht, das man teilweise erblicken konnte, strahlte durch winzig kleine Öffnungen in der Außenwand des Turmes. Das Geländer, das wohl einmal ganz angebracht war, war nur mehr in Bruchteilen vorhanden und auch diese Überreste waren so Morsch, dass es wohl unsicherer war sich an ihnen Festzuhalten, als es nicht zu tun.

Michael tastete sich an der Außenwand entlang und schreckte immer wieder vor klitschigen undefinierbaren Pilzgebilden an den Wänden zurück, die rot schimmerten und auf diese Weise auch ein wenig Licht - gerade genug, damit man nicht in sieh hineingriff - spendeten zurück. Er wusste nicht mehr wie viele ganze Umdrehungen er jetzt schon gemacht hatte, nach der 20 hatte er nämlich aufgehört zu zählen und hatte sich mehr drauf konzentriert nicht an den klitschigen Stufen abzurutschen. Aber Michael war sich sicher, dass er schon mehr als zehn Minuten unterwegs war, immer der Treppe entlang hinauf in die Turmspitze zu der Person die ihn anscheinend um jeden Preis treffen wollte.

„Das ist ja fast so ein Gefühl wie unten im Verlies, bis auf den Unterschied, das ich hier eigentlich immer näher an die Sonne kommen müsste.“, dachte Michael. „Autsch!“, entfuhr es ihm, als er sich an der Stufe über ihm angestoßen hatte. „Na toll, jetzt wird hier alles noch enger und niedriger als vorher?“, ging es Michael durch den Kopf, während er sich an die Stirn fasste, um zu tasten ob er Blute. Aber er hatte keine Chance, dass festzustellen, weil seine ganze Stirn durch die Berührung mit der Decke sowieso feucht geworden war und um zu sehen, welche Substanz gerade seine Finger verfärbte war viel zu wenig Licht vorhanden.

Bald drauf hatte er es Geschafft, er stand vor einer Tür in die er zuvor noch mit seinem Kopf gekracht war, weil er sieh nicht sehen konnte. Es dauerte einen Augenblick, und auch diese Tür öffnete sich wie von Geisterhand und Michael trat in das helle Licht, das ihm nun entgegen Strahlte. Seinen Augen mussten sich zuerst wieder an das Licht gewöhnen, es schien ihm so grell, als ob er Stunden im Dunklen verbracht hätte.

„Da warst ziemlich schnell, ich hätte dich erst in fünf Minuten erwartet, aber du hast es in einer beeindruckenden Geschwindigkeit geschafft.“, hörte Michael die Stimme wieder, aber diesmal war es anders, sei war nicht in seinem Kopf, die Person die zu ihm Sprach stand nun vor ihm. Er blinzelte noch ein paar Mal um seine Augen an das Licht anzupassen. Danach schaute er sich im Raum um und erkannte, dass er direkt unter dem Dach des Turmes war. Die Wände waren mit Regalen überzogen, die mit uralten Büchern voll gestopft waren. Es gab vier Fenster durch die Licht in das Zimmer drang, allerdings war es durch die Schutzaura, leicht rot gefärbt. Die Gläser der Fenster stellten verschiedene Drachen dar, die gegen Zauberer und Krieger kämpften. Von der Decke hing ein Kerzenleuchter an einer Eisernenkette herab, durch den Schein der Kerzen konnte man bis in den Giebel sehen, wo sich tausende Fledermäuse aneinander drängten. In der Mitte des Raumes stand ein runder Tisch mit einem steinernen Thron, der die Form eines Drachens hatte, der sich gerade nach vorne beugte. Unter dem Brustkorb des Drachens saß eine Gestalt, sozusagen im Schutz des Drachens. Sowohl die Augen, als auch die Krallen waren rote Rubine, die durch die Kerzen und das Licht, das durch die Fenster eindrang, zu flackern schienen.

Als Michael seine Augen auf die Gestalt konzentrierte, stand diese auf und trat auf ihn zu. „Ist es höflich eine Frau so anzustarren Michael?“, fragte sie mit einem Michael mittlerweile bekannten Tonfall. „Ist es höflich jemanden gegen seinen Willen in ein Turmzimmer zu bringen? Außerdem sollte man sich vorstellen bevor man jemanden auf Höflichkeit aufmerksam machen will“, entgegnete Michael. Die Frau strich die langen schwarzen Haare, die von roten Strähnen durchbrochen waren hinter ihre Ohren und blickte mit ihren roten Augen auf Michael, kurz bewegte sich keiner der beiden. Dann sagte sie: „Michael, du bist wortgewandte als ich gedacht hatte. Ich bin der dritte Major, die Majorin Mikara.“ Michael stutze: „Dritter Major? Akita hatte nie erwähnt, dass es einen dritten Major gibt“ „Ich weiß Akita wusste zwar von mir, aber ich bin mehr oder minder ein Geheimnis des Königs.“, unterbrach sie seine Gedankengänge, dieser blickte ihr genau ins Gesicht. „Sie können Gedanken lesen? Sie können fremde Körper bewegen? Wie stark ist ihre Magie noch?“, fragte Michael Mikara, obwohl er die Antwort eigentlich gar nicht hören wollte. „Hmm, mein magisches Können übersteigt das der roten Schlucht, allerdings hatte ich leider nie die Möglichkeit meine Magie mit Akitas Kampfkunst zu messen.“, antwortete diese und sprach weiter: „Es war ein Anliegen des Königs, dass ich dich kennen lernen sollte, da der König dich in den Stand eines Majors erheben will. Da Akita das Königreich verraten hat, und der tödlich verwundete zweite Major, Dandor, noch bei den Klerikern des Königs in Behandlung ist, gibt es derzeit offiziell keinen Major. Denn von mir soll schließlich niemand wissen, zum Schutz der Stadt Gildanon und des ganzes Königreiches.“ Michael konnte nicht fassen was er gerade gehört hatte. „Ich ein Major, vielleicht sogar einen Greifen.“, jubelte er innerlich. „Des weiteren wollte der König, dass ich dir das hier übergebe“, sagte se während sie zu dem runden tisch ging, auf dem eine Schwert lag. Sie hob es hoch hielt es vor ihr Gesicht, drehte es ein paar Mal in ihrer Hand und überprüfte es noch einmal an der Klinge und dem Griff. „Hier es ist für dich, ich habe es für dich mit meiner Magie geformt, es ist ein magisches Schwert, der König will dir damit zeigen wie wichtig du ihm bist.“, sagte sie feierlich während sie es in die Scheide zurück steckte und diese Michael überreichte. Michael zog das Schwert, es war unglaublich leicht und einfach zu führen, ein Schwert dieser Art hatte Michael noch nie gesehen. Er blickte an der Klinge entlang hinab zum Schwertknauf und dann wieder zurück. Auf der klinge erkannte Michael Eingravierungen, sie sahen aus wie geschlossene Augen, plötzlich öffnete sich eine davon und ein rotes Auge sah ihn an, in der Pupille schienen blutrote Flammen zu lodern. Michael war so erschrocken, dass er das Schwert beinahe hätte fallen gelassen, aber Mikara legte ihm eine Hand auf die Schulter. „In diesem Schwert ist ein Dämon eingesperrt, glaub mir wenn ich dir sage, dieses Schwert ist einzigartig und niemand, egal mit wem du die Klinge kreuzt, wird ein ähnliches Schwert haben.“, erklärte sie Michael, während er noch immer ungläubig auf das Auge blickte, welches ihn aus der Klinge heraus anschaute. Dann erhob er sie erneut über seinen Kopf und sprach: „Ich schwöre dem König die vollkommene Treue, meine Hand, die dieses Schwert führt wird die Gegner des Königreichs richten, das ist mein Schwur.“ Mikara verbeugte sich vor Michael und drehte anschließend weg, lächelte düster und ging wieder in Richtung Tisch. „Michael, ich hoffe du brichst deinen Schwur nicht, wenn Akita nicht zurückkommt. Michael, ich hoffe das für dich!“, sagte sie während sie sich wieder auf ihren Thron setzte. Michael nickte nur, er wusste nicht was zu er antworten sollte, er konnte wollte nichts versprechen, das er später bereuen würde, er drehte sich stillschweigend um und ging durch die kleine Tür wieder die Wendeltreppe hinab zurück zu den Gängen, um sich in sein neues Gemach einzufinden.

Mikara saß an ihrem Tisch und blickte ihm hinter her, nachdem er die Tür hinter sich verschlossen hatte flüsterte sie: „Michael, ich würde liebend gern dein zartes Fleisch kosten, das Fleisch eines Götterkindes, aber es ist noch zu früh. Aber meine Zeit wird kommen, Michael ich werde mich an dir laben.“
 

„Thanatos, ich glaub ich weiß wie es weiter gehen könnte!“, entfuhr es Akita, er hatte einen Geistesblitz gehabt, doch die Antwort seines Gefährten blieb aus. Er wartete kurz, doch es blieb still, dann sah er zu seinem Greifen, dieser bewegte seine Pfoten gerade, als ob er laufen würde. „He du, träumst du schon wieder?“, sagte Akita, während er ihn wach rüttelte. Thanatos gähnte laut und sah seinen Meister etwas verwirrt an. „Was ist denn los, ich hatte einen wirklich schönen Traum“, antwortete er Akita, dann fasste er sich wieder, „Entschuldigung, was ist passiert, werden wir angegriffen?“. Er sprang auf und blickte sich um, doch erkannte schnell, dass sie nicht umzingelt waren, darauf legte er sich wieder neben seinen Herrn und murrte „Warum haben sie mich geweckt?“ Akite musste schmunzeln: „Du wirst mich also immer Beschützen? Egal was kommt, außer du schläfst gerade oder wie soll ich dein Gelübde verstehen?“, der Greif blickte zu Seite, ihm war die Situation sichtlich etwas peinlich, „Nein, ich habe glaube ich eine Lösung gefunden, wir werden Aufbrechen sobald ich wieder einigermaßen Gesund bin.“, sprach er weiter. Thanatos sah ihn an und fragte: „Eine Lösung, wohin wollen sie, wahrscheinlich wird morgen das ganze Königreich alarmiert sein und du bist als Verräter gesucht, mit Kopfgeld und allem drum und dran. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir irgendwo untertauchen können.“ „Ich kenne schon einen Ort, an dem man mich nicht verraten wird. Die Hafenstadt Klippart, ich werde einen Freund aufsuchen, er kann uns weiterhelfen.“, antwortete Akita. „Nach Klippart? Ihr wollt in diese Stadt? Die einzige Stadt die dem Königreich nicht die treue geschworen hat, ihr wollt in eine Stadt, die voll von Meuchelmördern, Banditen, Sklaventreibern, Piraten und Verrätern ist?“, entfuhr es dem Greif. „Ja, genau, in die Stadt der Verräter, vergiss nicht, wir sind längst auch welche geworden“, entgegnete Akita, er war nicht mehr abzubringen, er wusste, dass dies der einzige Weg war, der vielleicht zur Rettung aller Menschen führen könnte, die er in sein Herz geschlossen hatte. „Aber wer ist euer Freund, sie haben ihn noch nie erwähnt und Kontakt halten sie auch keinen, seitdem wir uns kennen. Sind sie sicher, dass sie ihm nach so langer Zeit noch vertrauen können?“, fragte Thanatos nach. Akita blickte wieder zum Nachthimmel empor: „Ich habe ihm einst das Leben gerettet, er wäre schon längst am Potest des Henkers gelandet, wenn ich ihm damals nicht geholfen hätte, er ist meine einzige Hoffnung. Er schuldet mir einen Gefallen, das war das letzte was er mir gesagt hat, als sich unsere Wege vor langer zeit getrennt haben.“ „Und wer ist er, dass er uns aus unserer Lage helfen kann?“, bohrte der Greif weiter. „Er ist der Stadtvorsteher von Klippart, die Stadt gehört schon fast ihm.“, gab Akita zurück. Thanatos verstummte, damit hatte er nicht gerechnet, aber es war ihm klar, dass ein Bündnis mit dieser Person ihnen wahrscheinlich wirklich helfen konnte, kurz darauf schlief er wieder ein. Akita blickt noch einmal zum Himmel hinauf, es war ein sehr klarer Himmel, die Sterne leuchteten wie tausende von kleinen Augen auf sie herab, „Es ist wirklich sehr kalt geworden“, dachte er bei sich, als er sich zum schlafen richtete und bald darauf fielen auch ihm die Augen zu.

Der Weg nach Klippart

Am nächsten Morgen wachte Akita mit den ersten Sonnenstrahlen auf, die ihm mit ihrer sanften wärme auf das Gesicht trafen. Er öffnete seine Augen, und sah zum Horizont, wo er gerade die aufgehende Sonne erblickte, die ihm lächeln von seinen Lippen stahl. Als er sich aufrichtete, traute er seinen Augen nicht, der ganze Hang inklusive des Vorsprungs, war mit einer dicken Schneeschicht überzogen, die gute zehn Zentimeter hoch war. Akita drehte sich um, rannte zu Thanatos, um ihn zu wecken und rüttelte an dessen Flanke. Der Greif wachte langsam auf, und blickte seinen Meister mit verschlafenen Augen an, er gähnte ein paar Mal, bevor er sich aufrappelte und mit einer Pfote in den hohen Schnee stieg. „Was ist passiert, woher kommt der Schnee?“, fragte er Akita. „Dummerchen, von wo wohl. Ist das nicht faszinierend, der Schnee auf diesem Gipfel fällt in der Nacht und schmilzt am Tag wieder dahin, das ist wirklich ein Wunder der Götter.“, rief dieser in die Höhe, anstatt seinem Gefährten direkt eine Antwort zu geben. Der Greif stand währenddessen auf, watete durch das hohe Weiß am Boden, er blickte nach links, nach rechts, dann wandte er sich wieder um und ging langsam zurück zu seinem Herrn. „Akita, sehen sie hier.“, flüsterte er als er nah genug an seinem Meister war und machte mit deutete mit seinem Kopf in Richtung des Abgrunds. Akita ging ein paar Schritte nach vorne, er musste nicht weit gehen um zu sehen, was ihm sein tierischer Freund zeigen wollte. Da waren Fußabdrücke im frischen Schnee, sie waren nicht von einem von ihnen beiden. Sie mussten zwar von einem humanodien Wesen sein, aber von einem Menschen waren sie nicht, sie waren kleiner. „Wer, oder was kann uns hier in der Nacht beobachtet haben, es ist doch nahezu unmöglich hier zu überleben. Die Hänge sind zum größte Teil sehr steil, es gibt fast kein Grünzeug und damit Verbunden, auch wenig Tiere, von denen man sich ernähren könnte.“, überlegte Akita stumm. Der Greif blickte in alle Richtungen, und überprüfte mit seinen Adleraugen die verschiedenen Steinwände um nach Spuren zu suchen, wurde aber nicht fündig. „Meister, wir sollten gehen, ich bin mir nicht sicher ob es hier wirklich so ungefährlich ist, wie sie dachten.“, sprach er, „sind sie in der Lage zu verschwinden, oder brauchen sie noch mehr Zeit um ganz zu genesen?“. „Ganz genesen bin ich noch nicht, aber im Notfall könnten wir weiter ziehen, aber warten wir erst einmal ab.“, antwortete dieser, während er zu seinem Schwert schritt, das noch neben seinem Schlafplatz lag. Akita kniete nieder, nahm sein Schwert in die Hand und drehte sich wieder zu seinem Gefährten zurück. „Thanatos, pass auf!“, schrie er als er sah, dass sich hinter seinem Freund aufrecht stehende Wesen positioniert hatten, zudem kletterten immer mehr von ihnen über die Kante auf den Felsvorsprung. Der Greif wirbelte herum und machte einen Satz zurück. Akita blickte den Hang hinter ihnen hinauf, und sah einen von diesen Wesen der eine riesige Raubkatze von einer eisernen Kette ließ. Das Raubtier machte einen Satz und sprang auf Thanatos zu, dieser konnte gerade noch ausweichen, und rief Akita zu: „Meister was sind das für Wesen? Wir sollten uns schnell etwas einfallen lassen, ich meine sehr schnell sonst kommen wir hier nie wieder Weg.“ „Das sind Berggoblins, ich hätte es wissen müssen, wahrscheinlich ist das der ganze Stamm, wir müssen aufpassen, jeder Berggoblinstamm hat einen Schamanen als Anführer.“, gab Akita zurück, während er einen Wurfspeer mit seinem Schwert abwehrte und einem anderen auswich. Die Goblins hatten lange Felle, über vollkommen verbeulte Bestandteile verschiedenster Rüstungen umgehängt. Manche von ihnen waren mit höchst wahrscheinlich selbst gemachten Wurfspeeren gerüstet, andere mit Waffen, die sie bei verschiedenen Überfällen errungen hatten. Die grüne Haut war mit verschiedenen Kriegsbemalungen verziert und auf der linken Schulter jedes einzelnen von ihnen, hatten sie ein Brandmal in der Form eines brennenden Schwertes. „Sie gehören dem König!“, entfuhr es Akita, als er das Zeichen an ihren Schultern erkannt hatte. „Was? Dem König?“, bestätigte Thanatos, dass er seinen Meister gehört hatte, wodurch er einen Moment unaufmerksam war, aber dieser Moment reichte aus, dass sich die Raubkatze auf ihn stürzte und ihn zu Boden riss. Die beiden rollten durch die Kraft des Angriffs in Richtung Felswand und es war nicht zu erkennen, wer als Sieger aus dieser Auseinandersetzung hervor gehen werde. Akita wollte zu seinem Gefährten laufen, um ihn aus den Fängen dieser Bestie zu befreien, aber die Goblins versperrten ihm Blitzschnell den Weg. Akita hob sein Schwert und ließ Stoßgebet gen Himmel fahren, dann ließ er seine Waffe auf den Kopf seines Gegenübers sausen. Die Klinge spaltete den verbeulten Eisenhelm und fraß sich zuerst durch den Kopf, dann durch den Körper und das Fell, das dem Goblin als Umhang diente. Der Hieb hatte eine solche Wucht, dass es die beiden Hälften regelrecht auseinander schoss, einer der teil traf einen anderen der Feinde, dieser geriet ins taumeln und flog über die Kante den Abgrund hinunter. Mit dem nächsten Schlag schlug er zwei von seinen Gegnern die Köpfe ab. Mithilfe einer blitzschnellen Drehung konnte Akita einem Angriff von hinten ausweichen, gab dem Angreifer mit dem Ellbogen einen kräftigen Stoß auf den Kehlkopf, wodurch dieser sofort in sich zusammen sank und zu Boden ging. Akita verfiel in Raserei und ging nun, beinahe wie ein Wirbelwind durch die Menge der Feinde, als er wieder zum stehen kam, stand er in der Mitte einer Unmenge von leblosen Körpern. Er schnaufte stark, stütze sich auf sein Schwert, blickte sich um und sah, dass die Feinde zurückgewichen waren. „Es sind noch immer sehr viele, aber ich scheine ihre Moral in den Keller getrieben zu haben.“, dachte er bei sich, dann schaute er schnell zu Thanatos, die beiden Tiere kämpften noch immer Gegeneinander, beide hatten mittlerweile verschiedene Wunden, aber der Greif hatte dem Anschein nach die Oberhand gewonnen. Akita hörte ein Geräusch hinter, drehte sich um und sah, dass es nicht er war vor dem die Goblins zurück gewichen sind, sondern der Gegner, der ihm gegenüber stand. Es war unglaublich, dass dieses Ungetüm noch ein Berggoblin war, es war gleich groß wie Akita, dass heißt es überragte die anderen Artgenossen, um ungefähr vier Köpfe, dazu kamen noch mit Muskeln bepackte Arme und Beine. Die Ausrüstung des Monsters, bestand aus einem schweren Streitflegel, an dem drei Eisenköpfe hingen, die mit dicken Ketten am Stiel der Waffe angebracht waren. Zur Verteidigung besaß er einen hölzernen Rundschild mit einer Eisenspitze in dessen Mitte, einen Helm, allerdings wurde sein Körper nur von einem Kettenhemd bedeckt, und Fellumhang, der Akita mittlerweile bekannt war. „Du bist also der Schamane?“, keuchte Akita, doch sein Gegenüber machte keine Anstalten ihm zu Antworten, stattdessen erhob er den Flegel neben seinem Körper und begann durch dir rotation seiner Hand, die Eisenköpfe in Bewegung zu bringen. „Reden ist nicht das deine wie?“, sprach Akita weiter, „dann werden wir eben die Waffen sprechen lassen!“. Er rannte auf den monströsen Berggoblin zu, es war ihm klar, dass es die einzige Möglichkeit den Kampf zu gewinnen war, er musste es mit seiner letzten Kraft schaffen und ihm einmal Ausweichen, um seinem Gegner als Konterattacke gleich einen tödlichen Hieb zu verpassen.

Der Flegel sauste auf wagrechter Ebene auf Akitas Kopf zu, er konnte sich noch im letzten Augenblick dücken, und die Eisenköpfe schlugen in die Felswand, so dass der ganze Hang samt dem Felsvorsprung bebte. Akita verlor das Gleichgewicht, stürzte und ließ sich gegen die Steinwand fallen. Er konnte nicht so schnell aufstehen, wie der Riesengoblin seinen Flegel erneut zum zuschlagen bereit gehoben hatte. Akita schloss die Augen und wartete darauf, dass er von seinem Feind nun in die unendliche Lehre geschickt werde, doch es geschah nichts. Er hörte einen dumpfen Schlag, gefolgt von einem Aufstöhnen des Monsters und als er seine Augen öffnete erkannte er, dass das Ungetüm von einem Stein getroffen worden war, der durch die Erschütterung von weiter oben abgebrochen sein muss. Akita stand auf und nahm sein Schwert in die Hand, er ging zu dem Unhold, der zitternd am Boden lag, seine Augen blickte wild umher, der Felsbrocken hatte ihn tödlich verwundet. Akita hob sein Schwert und gab ihm den Gnadenstoss um ihn von seinen Schmerzen zu befreien. Danach kniete er sich neben den leblosen Körper seines Gegners und schloss ihm die Augen, als er sich wieder aufrichtete wichen die anderen Goblins von ihm, manche ergriffen schon die Flucht.

Plötzlich gingen zwei der Berggoblöins, die gerade den Steinhang empor kletterten in Feuer auf, sie versuchten sich selbst mit ihren Händen von den Flammen zu retten, dabei verloren sie das Gleichgewicht und stürzten schreiend in die Tiefe. „Keiner der diesem, meinem Stamm angehört, flieht im Angesicht des Feindes! Außer er trägt die Konsequenzen für diese Feigheit!“, vernahm Akita eine Stimme über ihm, als er aufschaute, erblickte er den Goblinschamanen. Er hatte den Skelettkopf eines Raubtieres auf seinem Kopf, und hielt einen verworrenen Stab in seiner rechten Hand, die Linke hielt er mit der Handfläche nach oben in Akitas Richtung. Er murmelte verschiedene Formeln und es bildeten sich Flammen in seiner Hand. „Jetzt, wirst du sterben Mensch, und mein Stamm wird wieder aus der Knechtschaft befreit! Wir werden wieder frei sein! Ich werde wieder“, rief er als er plötzlich einen gellenden Schrei ausstieß und auf den Felsenvorsprung fiel. Dort wo der Schamane zuvor gestanden hatte, saß nun Thanatos und leckte sich das Blut von den Krallen, die er zuvor in den Rücken des Goblinstammführers gerammt hatte. Der Grünhäuter ließ seinen Kopf zu Boden sinken, während er mit seiner Hand ein letztes Mal gen Himmel griff, bevor er den letzten Atemzug von sich gab.

Die anderen Stammesangehörigen waren nun auch geflohen, und Akita stütze sich auf sein Schwert und sah sich um: „Ich hätte nicht gedacht, dass der König uns hier jagen würde. Aber es nun scheine ich langsam zu verstehen, wie weit sein Netzwerk reicht. Thanatos komm, wir sollten so schnell wie möglich aufbrechen, wer weiß was passiert wenn wir noch länger warten.“ Der Greif nickte nur und untersuchte die Wunden, die ihm sein Angreifer zugefügt hatte, danach machte er seinen Satz und landete vor Akita. „Steigen sie auf Meister und dann nichts wie weg!“, krächzte er. Nachdem sein Herr bereit war, erhob sich Thanatos nach einem kurzen Anlauf in die Luft und flog nach Westen in Richtung Klippart, doch nach einer halben Stunde, musste er landen. „Meister, ich kann nicht länger fliegen, ich brauche eine Pause, der Kampf mit der Raubkatze hat mir einiges an Kraft geraubt, und die Wunden erleichtern meinen Flug nicht unbedingt.“, rechtfertigte er seine Landung, die er in der Mitte eines bereits geernteten Feldes gemacht hatte. Akita stieg von ihm ab und sah sich um. „Da lang!“, entschied er, deutete seinem Gefährten mit seinem rechten Arm die Richtung und ging los. Der Greif trabte im Gleichschritt neben ihm her, stets wachsam, damit sie nicht von irgendjemand in einen Hinterhalt gelockt werden. Sie zogen eine unbefestigte Landstraße entlang, umgeben von Feldern auf denen Vogelscheuchen standen, die von den Krähen in der Hitze aber nur als Sitzgelegenheiten angesehen wurden. Die Sonne schien über ihnen und machte den Fußweg dadurch nicht sehr viel angenehmer, sonder anstrengender als er es ohne hin schon war. Als sie schon ein ganzes Stückchen gegangen waren, kamen sie bei einem Gasthaus vorbei, dass zwischen zwei hohen Trauerweiden stand und von einem mittleren Fluss umspült wurde. Die Brücke, die einerseits über den Fluss zu der Taverne führte und andererseits zu überqueren war, wenn man der Landstraße folgen wollte, bestand aus massiven Holzbalken, die mit quer liegenden Brettern überdeckt waren. Die Stützen gingen neben der Brücke noch an die drei Meter weiter in die Höhe und waren mit verschiedenen Symbolen verziert, die von Baumeister eingeschnitzt worden sein mussten. Akita gab Thanatos ein Zeichen, dass dieser etwas weitergehen und sich dann versteckt halten sollte. „Meister, was haben sie vor? Sie wollen doch nicht in dieses Gasthaus gehen oder?“, fragte der Greif besorgt und betrachtete die verwundete Seite seines Herrn. „Wir brauchen was zu essen, außerdem müssen wir doch irgendwie auch unsere Wunden verarzten, sonst wird es wirklich schwer bis nach Klippart zu kommen, meinst du nicht. Da muss ich eben ein Risiko auf mich nehmen, aber wenn du durch dieses Tor gehst erweckt das noch mehr Aufsehen, als wenn ich alleine eintrete.“, antwortete dieser und begab sich schon auf die Brücke um Nahrung und Heilmittel zu besorgen. Sein Begleiter folgte ihm über den Fluss, schlenderte dann aber weiter den Weg entlang und versteckte sich fünfzehn Meter entfernt im Gebüsch.

Akita stand bereits vor der Tür zur Taverne, holte noch einmal tief Luft, blickte nach vorne und sah direkt in sein Spiegelbild, weil auf der Tür ein Flugblatt angeheftet war. „Gesucht: Verräter am Königreich – Akita“, stand in großen Buchstaben am oberen Rand des Zettels. Akita traute seinen Augen nicht, es war ihm zwar klar, dass der König in wird suchen lassen, aber, dass er nun überall solche Flugblätter sehen würde, daran hatte er nicht gedacht. Er las weiter: „Gefährlich, Bewaffnet, Brutal. Tot oder Lebendig, nicht alleine gegen ihn Antreten, Belohnung: fünf Millionen.“ Akita musste schmunzeln: „So viel ist ihm mein Tot also wert.“ Er öffnete die Tür und ging hinein, sobald er das Gasthaus betrat, erhoben sich schon die ersten Schläger von ihren Stühlen und Barhockern. Es war ihm im selben Moment bewusst, dass ein Kampf unvermeidbar sein würde. „He du! Bist du nicht Akita, der Major den man sucht?“, fragte einer von ihnen. „Das ist er! Für den gibt es fünf Millionen!“, schrie ein Anderer, während er einen Streitkolben in die Hand nahm.

Akita blieb in der Mitte des Raumes stehen, und senkte sein Haupt, er konzentrierte sich auf sein Gehör. Auf das Quietschen der Sessel, auf die Schritte seiner Gegner, auf die Geräusche von Waffen die gezogen, oder in die Hand genommen wurden und auf den ersten Sprung. Er blickte auf, sah, dass einer der Schläger auf ihn zu sprang, nahm seine ganze Kraft zusammen und Schlug ihn mit geballter Faust aus der Luft. Der Angreifer wurde durch die Luft geschleudert, krachte gegen eine Wand und landete auf einem Tisch, der unter dem Gewicht des bewusstlosen Körpers zusammenbrach. Akita zog sein Schwert, umfasste den Griff mit beiden Seiten und bereitete sich auf den nächsten Angriff vor.

Ein paar Banditen rannten, zwischen den runden Tischen des Speiseraums hindurch, zusammen auf ihn los. Er parierte den Ersten, der ihn mit zwei Dolchen zu treffen versuchte, und gab ihm einen Stoß, so dass er durch das eines der Fenster nach draußen flog. Die anderen beiden, wurden mit einem Streich von Akita niedergeworfen, wobei der eine schwer verletzt wurde, er hatte einen Arm verloren und der zweite sich ängstlich unter einem der Tische versteckte, nachdem er erkennen musste, dass sein Langschwert entzwei geschlagen worden war.

Der Großteil der anderen Schläger, floh bereits aus der Taverne, der Rest presste sich verzweifelt an die Außenwände. „Das war schon alles? Will keiner mehr fünf Millionen haben? Niemand? Dann verschwindet so schnell wie möglich aus meinem Blickfeld!“, schrie Akita und Augenblicklich war es so leer und still in dem Gebäude, wie als ob schon ewig kein Mensch mehr hier gewesen sei. Er schritt durch den leeren Saal auf die Theke zu, als er sie erreicht hatte blieb er stehen und wartete. Er vernahm ein hektisches Atmen einer Person, die sich genau vor ihm verstecken musste, plötzlich sprang der Besitzer der Taverne mit einem Küchenmesser hervor, doch diese Aktion fand ein jähes Ende durch Akitasfaust, die ihn auf dem Brustkorb traf und auf die Schnaps und Weinflaschen, die in dem Regal an der Wand standen, warf. Akita ging nun um den Tresen, öffnete die Tür in die Speisekammer und schaute sich nach brauchbaren Dingen um. Er fand alles was er brauchte an Nahrung, leider fand er weder Verbandszeug noch irgendwelche Kräuter und Pflanzen, die zur Behandlung von Wunden verwendet wurden. Nachdem er alles durch stöbert hatte, konnte er sich sogar noch zwei Tragetaschen für Pferde aneignen, die er später an Thanatos anbringen wollte. Als er wieder aus der Kammer kam, wandte er sich dem am Boden liegenden zu, nahm ihm am Kragen und schüttelte ihn heftig: „Wo hast du Verbandsmaterialien? Antworte mir wenn dir dein leben lieb ist!“ „Ich habe es hier unter der Theke in den Laden versteckt, bedienen sie sich ruhig selbst.“, stotterte dieser nur. Akita durchstöberte die ganzen Laden und fand alles was er brauchte, als er sich wieder umdrehen wollte, stach ihm ein Fläschchen mit einer blauen Flüssigkeit in die Augen. Er nahm es in die Hand und nahm es genauer unter die Lupe, dann fragte er: „Was ist hier drin?“ „Das ist eine Art Heiltrank, er versetzt den Körper je nachdem wie viel man trinkt in der Zeit zurück, und heilt so alle Wunden und Verletzungen, die man in dieser Zeitspanne erlitten hat. Nehmen sie in ruhig mit, aber verschwinden sie bitte schnell wieder.“, stöhnte der Besitzer der Taverne, der sich mittlerweile wieder aufgerappelt hatte und an der wand lehnte. „Beweis mir, dass du mich gerade nicht anlügst.“, sagte Akita während er sich aufrichtete und ein Küchenmesser in die Hand nahm. „Was wie soll ich, ihnen das Beweisen, ich bin nicht verletzt“, antwortete sein Gegenüber. „Das kann man schnell ändern!“, gab Akita zurück und verpasste dem Barkeeper blitzschnell einen Schnitt an seinem rechten Arm, „Und jetzt trink!“, sprach Akita weiter und gab ihm die Fläschchen in die Hand. Dieser nahm einen kleinen Schluck und gab den Trank zurück, im selben Augenblick verschwand der Schnitt auf seinem rechten Arm wieder.

„Und jetzt, gehen sie bitte, sonst werde ich vom König hingerichtet.“, flehte er Akita an, dieser drehte sich still um und verließ die Taverne.

Draußen wartete der Greif bereits auf seinen Besitzer: „Meister ich habe so viele Menschen weg laufen sehen, was ist passiert?“ „Es gab ein paar Uneinigkeiten nichts Schlimmes.“, antwortete Akita, danach zeigte er seinem Begleiter was er gefunden hatte. Er legte dem Tier die Taschen an und füllte sie mit dem Proviant, danach setzte er sich auf einen Hocker, der an der Aussenseite des Gebäudes stand und verband seine Wunden neu, die alten Bandagen, hätten nämlich nicht mehr lange gehalten, sie waren auch bereits in Blut getränkt. Als er dies vollendet hatte stand er auf und ging zu seinem Gefährten, der ihn noch immer wegen seiner Verletzungen besorgt anstarrte. Akita zog das Fläschchen aus einer der Taschen und zeigte es Thanatos. „Wenn du deine Wunden wieder loswerden würdest, könntest du dann wieder fliegen und uns heute noch nach Klippart bringen?“, fragte er ihn, während er die Flasche aufdrehte. Der Greif sah ihn an und stellte eine gegen Frage: „Was haben sie da? Ist das etwa ein Zaubertrank?“ Akita nickte: „Ja, keine Angst ich habe ihn gerade noch drinnen getestet, trink ihn einfach, dann werden dein Wunden wieder heilen.“ Danach hielt er dem Tier das Fläschchen vor den Schnabel und Thanatos trank das Heilmittel, in Sekundenschnelle schlossen sich all die Wunden, die mittlerweile schon von einer dünnen Krustenschicht überzogen waren.

Kurz darauf schwang sich Akita in den Sattel und der Greif erhob sich majestätisch in die Lüfte, die Wunden waren vollkommen verschwunden und er sauste so schnell wie nie zuvor durch die Mittagssonne in Richtung Klippart und ein wenig später konnte man die Hafenstadt, sowie die wunderschöne Westsee am Horizont.

Aufbruch nach Klippart

„Was!“, schrie der König den Boten der schlechten Nachricht an, dieser zuckte zusammen und gab mit zitternder Stimme zurück: „D… Die Go… Goblins sind besiegt worden.“, er schluckte, „a… alle.“ Der König erhob sich aus seinem Thron und schritt auf seinen zitternden Diener zu, seine Augen funkelten ihn böse an. „Alle? Er hat alle Goblins abgeschlachtet?“, knirschte er während er seine Hand zu dem Griff seines Schwertes gleiten lies. „Bi… Bitte verschonen sie mich.“, flehte dieser anstatt zu antworten. „Antworte!“, fuhr der König ihn an und schloss seine Hand um den Knauf seiner Waffe, der Arm bebte vor Wut. „Nei… Nein, nicht alle, ein paar konnten fliehen und haben Bericht erstattet.“, stotterte der Untergebene. „Und WAS haben diese geistig Zurückgebliebenen uns berichtet?“, brüllte der König und zog sein Schwert aus der glänzenden Scheide. „S… Sie haben n… nur Klippart gesagt.“, antwortete der Diener, der Angstschweiß ran von seiner Stirn und sein Blick war auf die Klinge des Schwertes fixiert, welches der König in seiner rechten Hand hielt. „Klippart.“, wiederholte der König dessen Worte und erhob seine Waffe hoch in die Luft und ließ sie auf den Kopf seines Gegenübers sausen. „Nein ni…!“, schrie dieser noch auf bevor sein Körper nach hinten kippte und leblos auf dem Boden aufschlug.

Plötzlich bildete sich ein rot-violetter Wirbel magischer Energie, neben dem Leichnam, aus dem noch immer das Blut strömte. Der Strudel begann sich langsam an seinem oberen Ende aufzulösen, und lange schwarze Haare, mit roten Strähnen wurden sichtbar und eine Stimme zischte: „Michael hat das Schwert bekommen Meister, er hat ihnen auch erneut den Treueschwur abgelegt, obwohl, das keine Rolle mehr spielt, weil ihn das Schwert früher oder später sowieso beherrschen wird und dann ist er unserer Marionette.“ „Mikara, es freut mich wenigstens von einem Erfolg zu hören.“, antwortete er ihr, inzwischen hatte diese ihren Teleportationszauber beendet und die letzten magischen Ströme lösten sich gerade wieder in Luft aus. Sie blickte kurz auf den Körper der neben ihr am Boden lag, dann fragte sie: „Und was haben sie erfahren Meister, wie steht es um Akita? Ist er bald am Ende?“ Der König schüttelte den Kopf, „Nein, ganz im Gegenteil, er hat die Goblins beinahe ganz ausgelöscht und ist jetzt auf den Weg nach Klippart“. „Klippart?“, sprach Mikara leise, „die Stadt der Verräter, wirklich gerissen, aber trotzdem, er kann sich nicht ewig vor uns verstecken.“ „Nein, ich habe mich bereits entschlossen, ich werde Mastifa und Michael mit Truppen hinschicken. Mastifa werden sich diese Halsabschneider nicht in den Weg stellen, falls es doch noch jemand wagen sollte, dann ist es um ihn geschehen. Sie werden Akita finden und herbringen, falls er sich nicht ergibt sollen sie ihn töten.“, antwortete der König und schmunzelte, „sie werden ihn höchstwahrscheinlich töten müssen.“ „Aber ich weiß nicht ob der Dämon Michael so schnell unter seine Kontrolle bringt, er ist schließlich ein Götterkind.“, entgegnete Mikara. „Sag dem Dämon, sollte er es nicht schaffen, dann wird er von mir persönlich abgeschlachtet.“, gab der König ihr kalt zurück, sie nickte und machte einen kleinen Knick. „Mikara, richte Mastifa aus, dass er Michael vom Trainingsgelände holen und sich für die Reise nach Klippart bereit machen soll.“, befahl der König ihr, sie wiederholte ihre Geste und blickte wieder kurz zu dem Leichnam zu ihren Füßen. „Meister, darf ich den hier mitnehmen?“, fragte sie während sie sich neben ihn Kniete und sich über die Lippen leckte. „Ja nimm ihn, ich brauche ihn hier sowieso nicht mehr, der liegt mir nur im Weg herum.“, befürwortete der König Mikaras Bitte und drehte sich um, während diese, eine Hand auf den Körper legte und eine Beschwörungsformel sprach. Danach bildete sich wieder magische Energie in der Luft und umgab Mikara, kurz darauf war sie eben so geheimnisvoll wie sie erschienen war wieder verschwunden.

Der König hatte sich gerade in seinem Thron zurückgelegt, als jemand an das große Tor hämmerte. Die Tür wurde geöffnet und ein anderer Bote rannte bis zu ihm vor, verbeugte sich und gab vollkommen außer Puste kund: „Eine Schlechte Nachricht mein König.“
 

Mastifa thronte gerade auf einem riesigen Felsbrocken, der in der Mitte, seiner Höhle lag und gerade noch nicht in der Finsternis verschwand. Der Eingang zu seinem Sitz, war gegenüber dem normalen Eingang in das Schloss gelegen, und der Unterschlupf selbst, reichte bis unter die Mauern. Um zu Mastifas Platz zu kommen, musste man deshalb von außerhalb der Stadt, innerhalb des ersten Wallringes, eine geringe Senkung hinabwandern, die sich später wieder ebnete, und auf dieser Ebene war dann der Eingang zur Höhle.

Mastifa griff sofort zu seiner Keule, als sich vor ihm rot-violette Rauchwolken bildeten und erhob sie, zum Zuschlagen bereit, seine Getreuen waren auch im nu Kampfbereit und hatten ihre schweren Streitflegel und bis zu sechsköpfigen Morgensterne blitzschnell in ihren kräftigen Armen. Der Rauch verschwand langsam und Mikara erhob sich vor Mastifa, ihr Blick haftete auf der Keule des Bergtrolles, dann schmunzelte sie, begann zu kichern und schließlich musste sie laut lachen. Ihr Gelächter hallte in der Höhle wieder, Mastifa senkte seine Keule, damit war auch für seine Gefährten das Zeichen der Entwarnung gegeben und sie entspannten ihre mit muskelnbepackten Arme. „Mastifa, du veränderst dich wirklich nicht, noch immer der Selbe. Es gibt wenige Zauberer, die diese, meine, Magie beherrschen und dich nicht sofort in Asche verwandeln würden, wenn du ihnen mit deiner Stachelkeule drohst.“, reizte sie den Troll. Mastifa ballte seine zweite Faust und schlug sie auf einen größeren Felsen, der neben ihm lag, der Stein zerbröckelte in kleine Stücke und er sprach voller Wut: „Du kannst sagen was du willst! Ich zeige meine Stärke und ich verstecke mich nicht hinter solchen billigen Masken wie du. Jemand der zu feige ist zu seinem äußeren zu stehen, sollte mich besser gar nicht ansprechen!“ Plötzlich begannen Mikaras Augen zu leuchten und sie fauchte, nun mit einer ganz anderen Stimme als normal: „Du solltest mich besser nicht Reizen, sonst verwandle ich deine ganze Höhle in eine brennende Hölle! Also schweig, du bist nur ein unbedeutender Niemand im Gegensatz zu mir und meiner Größe.“ Mikara schien zu glühen zu beginnen, die Luft in ihrer Umgebung verschwamm und wurde immer heißer, sie schwebte mit Mastifa auf Augenhöhe und starrte in sein Gesicht.

Aber sie kam schnell wieder zur Vernuft, die Luft normalisierte sich wieder, und das Leuchten in ihren Augen verschwand allmählich, dann zischte sie: „Du sollst, Michael holen, er ist am Trainingsplatz und dann sollst du dich bereit machen um nach Klippart aufzubrechen, meinetwegen nimm deinen Haufen Verrückter mit. In Klippart ist es dann deine Aufgabe schnell an Akita zu gelangen und ihn herzubringen, wenn er sich wehrt, dann töte ihn. Ich hoffe du merkst dir alles, das schaffst du doch oder?“ „Michael? Ich dachte der hänge noch im Kerker, wieso soll ich den Mitnehmen?“, fragte Mastifa während er sich von seinem Steinsockel erhob und nun mit voller Größe vor Mikara stand. Diese blickte zu ihrem fast zweieinhalb Mal so großem Gegenüber empor und antwortete ihm Harsch: „Weil er dem König den Treueschwur gegeben hat und als erster Major der königlichen Armee eingesetzt wird. Außerdem musst du keine Fragen stellen, sondern nur Befehle ausführen.“ „Der kleine Junge ist der neue erste Major? Da kann man doch nur Lachen, weiß der König denn eigentlich was er da macht? Ich werde mich dem Urteil natürlich beugen, der König ist mein Meister und seine Wünsche sind mein Wille, aber dieser kleine Junge?“, gab der Troll zurück als er schon in Richtung Ausgang schritt, um Michael abzuholen. „Du hast Glück, dass du deinen Letzten Satz noch getätigt hast, sonst hätte ich dich auf der Stelle Hingerichtet.“, rief im Mikara hinterher bevor sie sich wieder in eine Rauchwolke auflöste und verschwand.

„He, macht euch bereit, ihr habt die dritte Majorin gehört, wir brechen nach Klippart auf! Derek! Du kommst mit mir, wir holen den ersten Major vom Trainingsplatz ab!“, brüllte der Bergtroll in die Höhle, als er schon beim Ausgang stand. Seinem Ruf folgend, stieß sich der einzige eher schmächtig aussehende Soldat Mastifas von der Wand ab, an der er bis dahin noch gelehnt hatte und huschte beinahe lautlos und blitzschnell zu Mastifa.

Er war nicht besonders groß, zudem wirkte er nicht sehr stämmig und passte somit von seinem äußeren Erscheinungsbild nicht wirklich in Mastifas wilde Horde, die sonst nur aus unglaublich starken und teilweise schon barbarisch wirkenden Männern bestand. Derek hatte einen blonden Spitzbart und seine langen blonden Haare, die durch diverse Stirnbänder aufgestellt wurden, passten gut zu seinen schmalen blauen Augen und seiner kleinen spitzen Nase.

Er trug eine leichte Rüstung, die seine Arme ganz ungeschützt ließ, während die Anderen entweder sehr schwere Rüstungen trugen, oder nur mit Fellen und Lendenschurz, wie ihr Anführer, bedeckt waren. Auf seiner linken Schulter trug er eine Tätowierung, die die Form eines spitzen Messers hatte.

In seinem Outfit, waren unzählige Messerversteckt, in den Stirnbändern, dem Brustpanzer, in den braunen dünnen Handschuhen, die seine flinken Hände zierten, an seinem Gurt und in seinen Stiefeln auch. Auf seinem Rückenpanzer waren zwei Schwerter angebracht, ein Kurzschwert, mit elegantem Wellenschliff, und ein Krummsäbel, an dessen Griff ein Schützer montiert war, welcher wiederum mit gefährlichen Spitzen bestückt war.

„Bin schon bei ihnen.“, sagte Derek, als er die Seite des Trolles erreicht hatte.
 

Michael holte aus und schlug mit voller Wucht auf die Übungspuppe. „Ein guter Schlag und gleich noch mal!“, vernahm er die Stimme des Trainingsleiters. Michael nickte kurz und holte erneut aus um der Puppe Senkrecht auf den Kopf zu schlagen, sein Schwert war in Leineneingewickelt, damit es die Trainingsdummys nicht auseinander schneiden konnte.

Der Hieb traf das Haupt und die Holzstange, die die Figur stehen ließ bog sich leicht und gab ein knarrendes Geräusch von sich. „Gut, und jetzt noch ein Stich!“, befahl der Trainer Michael. Er machte einen Satz zurück, um gleich darauf wieder vorwärts zu schnellen und die Puppe mit seiner neuen Klinge aufzuspießen. Danach zog er das Schwert wieder aus dem Strohkorpus und vollzog aus einer schnellen Drehung einen vertikalen hieb auf der Höhe des Hauptes, er traf genau an der Stellen an der die Ohren eingezeichnet waren. „Sehr gut! Man erkennt an deinem Stil die Handschrift Akitas, er hat dich gut ausgebildet! Schade, dass er sich vom Königreich abgewandt hat.“, vernahm Michael erneut die Stimme des Leiters des Trainingsplatzes, er wirbelte herum und hielt die Spitze der Klinge in dessen Richtung. „Ich werde Akita zurückholen! Und ich werde es nicht zulassen, dass man ihn als Verräter abstempelt und jagt!“, schrie er ihn an, dass dieser nur mehr zurückwich und nichts erwiderte.

Dann spürte Michael, dass jemand hinter ihm stand und zog mit seinem Schwert einen Halbkreis auf Taillenhöhe um sich herum, als er sich umgedreht hatte, konnte er aber niemanden sehen. Plötzlich hörte er hinter sich ein kichern und schlug im selben Moment aus einer neuen Drehung mit seinem Brustkorb hinter sich, diesmal horizontal, doch sein Gegner war schneller, wehrte den Angriff mit einem Krummsäbel ab, und verpasste Michael zur gleichen Zeit mit dem Knauf eines Kurzschwertes, das er in der anderen Hand hielt einen Schlag in seine Magengrube. Michael wurde in die Luft geworfen, der Stoß war trotz der Rüstung die er trug sehr schmerzhaft. Er schlug auf dem Boden auf und hörte erneut das gleiche lachen wie zuvor.

„Das ist also der erste Major unserer Armee? Lustiges Bürschchen, nur noch etwas zu unüberlegt. Hihihihi.“, kicherte die Person, die vor Michael stand. Dieser rappelte sich schnell auf und stand dem Angreifer nun Gegenüber. „Wer bist du? Was willst du hier?“, fragte er ihn harsch. Der eigenartig wirkende Soldat stand sofort stramm und antwortete: „Ich bin Derek, Soldat unter Mastifa dem Bergtroll! Ich bin hier um dich abzuholen, mein Herr wird gleich hier sein. Er schickte mich nur vor, um nach dir zu sehen, wir ziehen nach Klippart, um Akita zurückzuholen.“

Michael hätte Freudensprünge machen können. „Endlich es ist soweit, wir werden Akita wieder in die Armee aufnehmen und ich kann mit ihm zusammen in Schlachten kämpfen.“, dachte er bei sich, doch da hörte er schon das Stampfen des Trolls hinter sich. „He Menschenkind! Wir müssen aufbrechen hol deinen Greifen aus den Stallungen und mach dich bereit, du musst dich nur um deine Ausrüstung kümmern, aber beeil dich. Wir treffen uns dann vor dem Stadttor.“, donnerte seine Stimme über den Trainingsplatz, dass dem Trainer die Farbe aus dem Gesicht wich.

Michael konnte es nicht fassen. „Einen Greif, ich habe einen Greif, dass muss ich Anna erzählen, ich habe sie schon drei Tage nicht gesehen, ich muss sie treffen bevor ich aufbreche.“, fuhr es ihm durch den Kopf und er salutierte vor Mastifa und machte sich gleich darauf auf den Weg, rannte neben dem Bergtroll vorbei in Richtung des glühenden Ambosses.

„Und wie konnte er reagieren, ist er wirklich ein Kämpfer?“, fragte der Troll seinen Untergebenen, nachdem Michael außer hör weite war. „Er ist schlecht! Er ist im Moment noch um einiges Schwächer als ihre Soldaten Meister. Ich hoffe nur, dass er den Einsatz überhaupt überlebt.“, antwortete Derek.

„Michael ich hab dich so lange nicht gesehen was ist passiert?“, rief Anna ihm ganz aufgeregt entgegen, als er über den Hauptplatz zu ihr gelaufen kam. Michael brauchte eine kurze Pause, nachdem er sie erreicht hatte, um wieder zu Atem zu kommen, dann berichtete er ihr stolz: „Ich bin Major in der königlichen Armee, Anna, ist das nicht toll? Und ich habe auch einen eigenen Greif, meine kühnsten Träume sind wahr geworden!“ Anna war ihre Freude über Michaels Nachricht nicht zu verkennen, doch dann wurde ihr Blick wieder düster und sie fragte ihn besorgt: „Und was ist mit Akita? Er wird schließlich als Verräter gesucht, wahrscheinlich schon im ganzen Land. Meine Mutter hat mir erzählt, dass seiner Familie nichts getan wurde, sein Sohn wurde sogar in die königliche Armee aufgenommen. Aber Maria soll unglaublich traurig sein und ununterbrochen immer wieder zu Weinen beginnen.“ „Ich werde Akita zurückholen! Ich habe vom König den Auftrag dazu bekommen und werde wahrscheinlich noch heute Aufbrechen um ihn zu suchen. Zu seiner Familie muss ich aber erst gehen, ich hab sie vollkommen vergessen. Maria und Erhard müssen wirklich vollkommen am Boden zerstört sein.“, antwortete Michael, dann griff er zu seinem Schwert und zog es aus der Scheide. Anna wich zurück, als sie das Auge über dem Griff sah. „Was ist denn das?“, quietschte sie und zeigte auf es. „Das ist der Dämon, der in dieses Schwert eingesperrt wurde, es gehört mir.“, sagte Michael ihr und steckte das Schwert wieder zurück, da Anna das Auge offensichtlich unangenehm.

„Ich muss aber weiter, sonst bekomme ich Probleme mit Mastifa“, entfuhr es Michael plötzlich. Er drehte seinen Kopf zu Anna und versprach ihr: „Ich werde Akita zurückholen, vertrau mir.“ Sie wollte etwas erwidern, doch er hielt ihr seinen Zeigefinger auf den Mund: „Ich liebe dich, bitte vertrau mir. Ich komme sobald ich zurück bin zum glühenden Amboss, MIT Akita.“ Danach stand er auf und lief los zu den Stallungen, in denen Kanto der Greif von Dandor auf dessen Genesung wartete. „Ich liebe dich auch!“, rief Anna ihm noch hinterher, während er über den Platzt lief, den vielen Menschen auswich und seinen Weg zum Stall suchte.

Im Stall angekommen, ging er schnell zu den Stallungen für die Greife, diese waren nämlich einen Stock über denen für die Pferde, und die drei Greife hatten wesentlich mehr Platz als die Pferde eine Etage unter ihnen. Als Michael über die hölzerne Treppe hinauf stieg und zu den Greifen kam, sah er Kento und Miri, Mikaras Greifin. Kento stand an dem offenen Ende des Stalles, da der obere Teil dieses Gebäudes an einer Seite keine Wand besaß, damit die Greife jederzeit ausfliegen konnten. Miri schlief in ihrem Bereich tief und fest, ihre Atmung war gleichmäßig und ruhig, sie wirke so friedlich wie sie dort lag. Ihre Federn, die in verschiedenen Rottönen schimmerten waren nicht aufgestellt, sondern lagen an der haut des Tieres, den Schnabel hatte sie zwischen ihren Vorderpfoten vergraben.

Michael ging zu Kanto und sagte: „Hallo, ich soll dich abholen, wir müssen mit Mastifa noch Klippart zeihen.“ Der Greif drehte seinen Kopf und funkelte ihn böse an: „Du? Der Zögling Akitas, hast kein Recht mich anzusprechen! Wenn du diesen Fehler noch einmal machst, und mich ansprichst, dann werde ich meine Krallen an dir Schärfen, du kleiner Wicht!“ Michael erschrak und wich zurück: „Was? Der König lies mir ausrichten, dass du mich begleiten wirst!“ „Du hast den Fehler gemacht!“, krächzte Kanto und hob seine rechte Pfote um zuzuschlagen. „Was soll dieser Lärm? Ich versuche hier zu schlafen!“, vernahmen die beiden plötzlich die Stimme Miris, die sich langsam von ihrem Schlaflager erhob und mit ihren himmelblauen Augen, das Geschehen betrachtete.

„Was macht ihr beide denn da, sieht aus als hättet ihr ein kleines Problem hm?“, fragte sie, Kento und Michael. „Dieser Knirps will, dass ich ihm gehorche und ihn begleite! Wo mein Meister nur noch behandelt werden muss!“, fauchte Kento voller Empörung. „Aber der Befehl kommt vom König persönlich, du musst mit mir gehen“, rief Michael. „Hört sofort auf zu streiten! Kento du kennst doch meine Meisterin, und wir wissen beide, dass er um Dandor nicht gut steht, oder?“, bohrte sie weiter. „Ja, aber er wird es schaffen! Oder was willst du damit sagen?“, entgegnete der andere Greif. „Ich will damit sagen, dass meine Meisterin mit mir gesprochen hat, da sie diese Situation vorhergesehen hat und sie hat mir gesagt, dass sie mit ihrer Magie Dandor heilen wird, wenn du dich für diese eine Reise dem Jungen anschließt! Na wie sieht es aus?“, erklärte sie, was Mikara anbot. Kento war kurz still, er dachte nach, er wusste, dass es schlecht um Dandor stand, deshalb entschied er sich dann auch dem Handel zuzustimmen. „Okay, wenn Mikara wirklich in der Lage ist meinen Meister zu retten bin ich damit einverstanden und ich werde dieses Knirps auf diese Reise begleiten. Ich werde ihn auch vor Gefahren schützen, soweit er nicht selber dazu in der Lage ist.“, versprach der Greif und deutete mit seinem Kopf auf seinen Sattel, der auf einem Holzpflock neben der Treppe befestigt war.

„Dann steht es fest, ich werde Mikara bescheit sagen, damit sie gleich mit der Behandlung anfangen kann.“, krächzte Miri, während sie aus dem Stall in Richtung Turm der Elemente aus dem Stall hinaus flog. Michael bedankte sich bei Kento, dass dieser ihn begleiten würde, holte den Sattel von dem Pflock und sattelte den Greifen um mit ihm zu Maria zu fliegen und ihr von dem Plan zu berichten. Er erhob sich mit Kento in die Lüfte und fühlte wie die kühle Luft an ihm vorbei strich, es war ein herliches Gefühl.

Eine gute Stunde später landete er mit dem Greif vor dem Stadttor, wo Mastifa bereits wartete, zusammen mit Derek und ein paar anderen seiner Meute. Sie hatten zwei Wägen für die Versorgung dabei, und einen auf dem die Bestandteile von zwei großen zelten aufgeladen waren, als auch verschiedenste schwere Waffen.

„Da bist du ja endlich!“, hörte Michael Dereks stimme hinter sich, „du solltest dich bei Mastifa melden, wir werden in wenigen Minuten aufbrechen.“ Michael wandte sich zu ihm um und fuhr ihn an: „Ich bin der Major, wir werden abreisen sobald ich euch sage, dass es soweit ist! Ist das klar?“ Derek schmunzelte kurz, dann verbeugte er sich übertrieben formal und antwortete: „Natürlich, wir erwarten alle eure Befehle. Herr Major.“ Und noch bevor Michael etwas entgegnen konnte, war Derek schon unterwegs zu dem Bergtroll der in der Mitte seiner Leute stand und auf die letzten noch fehlenden wartete. „Ich hasse ihn, diesen blöden Wicht!“, zörnte Michael innerlich, ballte seine Faust und stieg von dem Greifen, was ihm noch gewisse Schwierigkeiten bereitete, wodurch er das Gelächter von zwei Kriegern Mastifas ertragen musste.

Kurz darauf setzte sich die ganze Gruppe in Bewegung, aber im Gegensatz zu Akitas Leuten, hatte diese kleine Heerschar, bestehend aus 20 Mann, keine wirkliche Formation, es war vielmehr ein wilder Haufen. „Die Soldaten sind Mastifa sehr treu ergeben. Sie befolgen seine befehle, obwohl sie von ihrem äußeren Erscheinungsbild eher wie Barbaren wirken, die nur Plündern wollen.“, dachte Michael. „Aber damit, passen sie auch am besten zu diesem Giganten, der an ihrer Spitze stampft.“, führte er seine Gedanken weiter. Er blickte sich von Kento aus um, und sah sich das Gemenge um ihn herum an. Michael bemerkte, dass einige dieser Leute, die Brandzeichen von Verbrechern trugen, des Weiteren war dieser Haufen gar nicht so ungeordnet wie er Anfangs gedacht hatte. Die drei Wägen waren immer im genauen Zentrum der Truppe, während an den äußersten Stellen die stärksten Krieger diese Schar abschirmten. Weiter innen, hatten die Krieger Wurfspeere und große Schilde, mit denen sie die Pferde die die Wägen zogen, vor Pfeilen und Bolzen schützen konnten. Am Ende der Formation, ritten fünf von Mastifas Leuten, auf leicht gepanzerten Schlachtrossen, mit denen sie sofort zu jeder Angriffsstelle schnellen konnten, falls sie Angegriffen würden.

Michael gab Kento den Befehl sich in die Höhe zu erheben, denn er wollte ein bisschen Abstand gewinnen, kurz darauf übermannte ihn die Müdigkeit und er sank auf den Nacken des Greifen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (12)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  blacksun2
2007-11-25T22:55:29+00:00 25.11.2007 23:55
o.O geht ja schon weiter, hab ich gar nicht mitbekomm
hab wohl vergessen, dich zu bitten mir zu schreiben, wenn das nächste Kapitel on ist
Mikara ist echt extrem intrigant, wirkt fast so als würde sie nichts dem Zufall überlassen
*grrh* der König ist so eim Arschlos, muss er gleich jeden töten,der mit schlechten Nachrichten kommt, ich hoffe Akita oder Michael können ihm irgendwann mal die Leviten lesen
der Dämon im Schwert soll von Michael Besitz ergreifen *oh,oh*, na bis jetzt scheint das Schwert ihn noch nicht zu beeinflussen, mal sehen wie lange das so bleibt
Akita wird bestimmt nicht freiwillig mitkommen, aber Michael wird wohl auch nicht zulassen, dass Mastifa ihn tötet, und immerhin ist er der erste Major, auf die Konfrontation bin ich gespannt
deine Beschreibung waren wieder toll, vor allen von Michaels Training und Dereks Schwertsammlung

kleiner Kritikpunkt: bei dem Satz: "da Anna das Auge offensichtlich unangenehm" fehlt ein Wort und ab und zu sind es ziemlich viele Rechtschreibfehler

so diesmal vergess ich es nicht, also sobald es weitergeht, schreib mir bitte
Von: abgemeldet
2007-11-08T12:53:30+00:00 08.11.2007 13:53
ziiiemliich ziiiemlich cool, dein Prolog da geht ja schon ordenlich was ab, und wen man die Kampfszene liest, dann bekommt man ja fast eine Gänsehaut,soll heißen du hast die Stimmung sehr gut beschrieben , kann förmlich Das Blut auf Akitas Schwert schmecken - nicht das ich das wollte :D
aber irgendwie kommt mir auch vor dass es noch nicht ganz ausgereift ist .. manche Textpassagen enthalten halt so satzkonstrukte wo ich mir denk ob man das nicht anders schreiben könnte , aber ich bin kein Schriftsteller und schon gar kein Lektor so gesehen .. is meine Meinung nur die eines Laien aber .. auch die sollte nicht ganz unter den Teppich gekehrt werden ode ? :)

auf jeden Fall, ein sehr guter Anfang für eine Geschichte, und wirklich sehr sehr spannend geschildert, am Besten : WIE STEINE IN WEICHES BROT :) .. das ist einfach die coolste Passage .

Dinge die ich mich sonst so Frage:
Rüstung vom Akita ist ja so schwer , dass man gar nicht glaubt dass ein Mensch sie tragen könnte, und er kann sie sich ja auch nicht alleine anlegen - warum aber kann dann Michael die Rüstung ihm bringen ? versteckt sich unmenschliche Stärke in Michaels kleinen 15 jährigen Brustkorbs ? :) oder wie ist das ?

aber ich glaub das war sonst alles :)
*zooom* --> Beam zum Nächsten Kapitel :)
Von:  blacksun2
2007-10-24T07:44:06+00:00 24.10.2007 09:44
ich find die Story auch spitze
"bedien sie sich einfach" *g* ich glaub das Kommentar hätt der Wirt sich sparen könne, Akita war ja sowieso schon fleißig dabei
das nennt er "Uneinigkeiten"?, na dann würde ich keinen größeren Streit mit dem Mann austragen wollen
tja die eigene Dummheit ist manchmal der grötße Feind, naja aber für ihre mangelnde Intelligenz können die Goblins ja eigentlich nichts, vielleicht sollte der König mal ne Schule für sie aufmachen, wenn sie ein bissel überlegter kämpfen würden, dann wären sie ihm auch nützlicher ;)
so ich hab aufgeholt, jetzt musst du dich aber beeilen und schnell das nächste Kapitel schreiben, damit ich nicht vor Neugier sterbe

Von:  blacksun2
2007-10-24T07:28:17+00:00 24.10.2007 09:28
na auf den Freund bin ich ja mal gespannt und vor allen was Akita mit seiner Hilfe vorhat
ziemlich riskant vom König, Michael eine so starke Waffe in die Hand zu geben, aber er wird schon seine Gründe haben
*lol* Michaels Kommentar über Höflichkeit fand ich witzig
Mikara will sich an seinen Fleisch laben?? Kannibalin!
uff scheint als wäre Michi ganz schön viele Treppen gestiegen, na als Soldat muss man ja auch was draufhaben (wobei wenn ich an den Dicken denke ^^)
Von:  blacksun2
2007-10-24T07:14:10+00:00 24.10.2007 09:14
also den Kampf hast du echt klasse beschrieben, ich konnte mir alles sehr genau vorstellen
der König hat sich ja einen raffinierten Plan ausgedacht, nur ich hoffe mal, dass der nach hinten losgeht

Von:  blacksun2
2007-10-24T07:00:15+00:00 24.10.2007 09:00
bis auf einige kleine Rechtschreibefehler (nur als hinweis, ich hab immer noch viel merh, also werde ich die letzte sein, die sich darüber beschwert, fand ich das Kapitel sehr gut
hörst grade an einer spannenden Stelle auf, nur wenn Michael wüsste was auf ihn zukommt, würde er wohl nicht so denken
5 Jahre Foltern und dann hinrichten?! der König ist ja fast gar nicht grausam o.O, wobei wer ohne Gewissenbisse ganze Dörfer niederbrennt, wenn wundern dann solche Strafen
ich finds mutig, dass einige auch weiterhin zu Akita stehen, hatte aber Mitleid mit Andreas

ein kleiner Hinweis: dar Satz "Als sie bemerkten, dass sie alle drei gefischt hatten, blickten sie einen Moment ungläubig auf ihre Schwerter." war irgendwie unverständlich
Von:  blacksun2
2007-10-19T18:40:17+00:00 19.10.2007 20:40
inhaltlich scheint es sehr interessant zu werden und auch dein Ausdruck ist nicht übel

*seufz* hab mir schon fast gedacht, dass Michael derjenige ist, gut dass Akita sein Verstand über blinden Gehorsam stellt und sich weigert den Jungen zu töten, ist sowieso schon ziemlich grausam ganze Städte abzubrennen
bin gespannt wie Akita jetzt dort wieder rauskommt, er ist zwar stark, aber mir scheint der König hat noch ein bissel mehr drauf
schon klar, dass Michael sich freut, wenn die Tochter des Wirtes bedient *g*, jaja das Auge isst mit

okay ich les ein ander mal weiter . .
Von:  blacksun2
2007-10-19T18:27:31+00:00 19.10.2007 20:27
ich weiß beim Prolog immer schlecht was ich schreiben soll, war ja nicht so lang, deswegen lässt es sich inhaltlich und ausdrucksmäßig noch nicht so gut einschätzen . . .
auf jeden Fall scheint Akita ein sehr vernünftiger Mann zu sein, wenn er Michael wegen seines Alters nicht mitkämpfen lässt (was zu der Zeit bestimmt nicht so unüblich war)
ich find es gut, dass du alles sehr genau beschreibst (fällt mir persönlich immer sehr schwer)
Von: abgemeldet
2007-10-18T18:25:11+00:00 18.10.2007 20:25
... sehen.

xD
echt, die story is hammer, die solltest der bierringer in die hand drücken :P

freu mi scho aufs nächste kapitel

PS: i hab a pic on gstellt ^^
Von: abgemeldet
2007-10-02T17:18:27+00:00 02.10.2007 19:18
echt hammer

i will sofort weiterlesn, die story is echt fesselnd
also plz das nächste kapitel ;)

nur n haufn rechtschreibfehler, und das trotz 3"betalesern" xD


Zurück