In Gedanken
Da fiel mir ein, dass ich noch Milch einkaufen muss. Seufzend fahre ich an. Der nächste Laden ist nicht weit von hier. Nachdem ich ausgeschert habe und mich wieder in den fließenden Verkehr eingefunden habe, fahre ich auch schon am Lebensmittelladen vorbei. Allerdings steht eine verfeindete Bande davor, der wir mal einen Auftrag vermasselt hatten. So entschließe ich mich weiter zu fahren.
Am nächsten Lebensmittelladen parke ich und steige aus meinem Sportwagen aus. Lässig betrete ich das Geschäft. Höflich verbeugt sich die Bedienung und begrüßt mich mit einem »Konnichi wa«. Freundlich lächle ich ihr zu und begebe mich in die Kühl-Abteilung. Schnell finde ich auch meine Milch. Langsam aber gezielt gehe ich zu Kasse und bezahle.
Die Kassiererin nimmt das Geld lächelnd entgegen. »Einen schönen Tag noch.« sagt sie freundlich zu mir. Irgendwoher kommt sie mir bekannt vor.
Nach einer leichten Verbeugung verlasse ich das Geschäft.
Als ich draußen stehe, atme ich tief ein.
Es ist ein sonniger Tag, er passt so gar nicht zu meinen Gefühlen. Fast schon macht sich das Wetter lächerlich über mich.
Zwar hatte mich Hiroto beruhigt, aber dennoch habe ich noch Angst. Ich will ihn nicht verlieren, wie meine Eltern, ohne nochmal die Chance gehabt zu haben mit ihm zu reden.
Ich seufze leise. Geknickt gehe ich zum Auto, steige ein und lege die Milchtüten auf den Beifahrersitz. Mein Kloß im Hals löst sich, mir läuft langsam eine Träne über die Wange. Mit dem Kopf auf den Händen abstützend lehne ich mich ans Lenkrad.
So verweilend bleibe ich knapp 10 Minuten sitzen, viel länger kam es mir nicht vor, aber so genau weiß ich das nicht.
Zitternd wische ich mir die Tränen aus meinem Gesicht.
Abwesend klappe ich die Sonnenblende hinunter und sehe in den Spiegel. Ich sehe kaum verheult aus. Gut so. Ich will nicht als Weichei gelten.
Langsam fahre ich an. Während ich so dem Verkehr folge, mache ich mir mehr und mehr Gedanken. In meinem Kopf schwirrt soviel herum, dass ich ohne das ich es merke wieder vor der Lagerhalle stehe, dem Treffpunkt 2.
»Was mache ich hier?« Frage ich mein Gegenüber im Spiegel.
Ich parke auf demselben Parkplatz wie eben auch. Im Rückspiegel sehe ich noch immer Hidetos Wagen parken.
Als ich mich genauer umsehe, fällt mir auf, dass viele teure und edle Wagen hier parken. Ich muss schlucken, das ist kein Zufall.
Mein Herz rast. Was wohl in der Lagerhalle passiert?
Zitternd berühre ich die Beule die sich in der Tasche im Mantel wölbt. Als ich in diese Tasche greife, spüre ich das kalte Metall, dass mich einen Schauer über den Rücken fahren lässt.
Wieder schlucke ich schwer. Langsam atme ich tief ein und wieder aus. Ich habe meinen Entschluss gefasst.
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tbc.
Ja welchen denn? Oo