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Love or Death

von

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Epilog

Epilog

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Mit einer gelassenen Bewegung hob er den schlanken Körper hoch und legte ihn sich auf seine Schulter ab. Dabei wehrte sich Remi so gut es ging und soweit es ihm möglich war. Doch schien es diesem krankhaften Muskelpaket hier nichts auszumachen.

Denn ließ Luke das wilde Strampeln und die wüsten Beschimpfungen seines letzten Unschuldslämmchens eher kalt, als er den Weg zu seinem Boot hinunterging. Schließlich hatte er sich die Arbeit nicht umsonst gemacht, nur um Remi dann gehen zu lassen. Dafür hatte er zu viel Zeit und Kraft aufgebraucht, um jetzt einfach seinem Lämmchen seinen süßen Dickkopf durchgehen zu lassen.

Jedenfalls war es nichts, was nicht geändert werden konnte. Selbst wilde Hunde oder Pferde konnte man zähmen. Und genau das hatte Luke auch mit seinem kleinen, bockigen Lämmchen vor. Zielstrebig steuerte er sein Boot und die untere Kabine an, wo er den jungen Mann auf sein Bett legte.

„Nein! Nicht!“ wand sich Remi unter ihm und wollte schon aufstehen. Jetzt da er wusste, das er sich geirrt hatte und Steve nicht der Mörder war, gefiel ihm die Lage hier genauso wenig, wie vorher auf der Insel. Wer wusste denn was der Mann noch mit ihm alles vorhatte. Und ob er ihn auch umbringen würde? Über das wie wollte Remi lieber nicht nachdenken, hatte er doch seine Kreativität in den letzten Tagen selbst sehen dürfen.

„Du willst mich doch nicht schon verlassen, Remi“ meinte der Mann leicht tadelnd und drückte den zierlichen Körper wieder zurück auf das Bett. Dann folgte er ihm und setzte sich auf Remis Hüfte, womit er dessen Bewegungsfreiheit arg einschränkte.

Auch wenn sich der junge Romancier mit seinen Händen noch versuchte zu wehren, um den größeren von sich runter zu schieben, konnte Luke dies bloß mit einem liebevollen Lächeln beobachten. Ruhig und zugleich sachlich bei der Sache, schnappte sich Luke die schmalen Hände seines kleinen Lämmchens und befestigte sie an zwei Eisenringe, welche am Bettgestell angebracht waren.

So hatte Luke für jedes seiner Unschuldslämmchen ein geeigneter Platz gefunden. Bei den ersten neun die unterschiedlichsten Umgebungen, die dennoch zu ihnen und ihren Charakteren passten. Bei seinem letzten Lämmchen war es das Bett, sein Bett. Und das teilte Luke nicht mit jedem. Doch er hatte noch einiges mit Remi vor und dabei würde er ganz auf seine Kosten kommen. Und sein kleines Lämmchen nicht zu vergessen.

„Weißt du, so gern ich auch die Abhandlung von Agatha Christi mag“ erklärte ihm Luke ruhig, „so wollte ich doch immer etwas den Schluss der Geschichte ändern.“ Dabei zierte ein laszives und irgendwie hungriges Lächeln, als der Mann sein Opfer besitzergreifend musterte und dann die letzte und abgewandelte Strophe zu singen begann:


 

Ein kleines Unschuldslamm

blieb übrig von den zehnen.

Das schnappte ich mir

und versuchte es zu zähmen.


 

„Jetzt gehörst du mir“ meinte Luke noch dunkel und näherte sich seinem süßen Lämmchen.

Es war wie beim Lotto. Er hatte seine Opfer genauestens Ausgesucht und einen nach den anderen umgebracht, die nach seiner Meinung nicht perfekt oder einfach überheblich waren. Dabei hatte ihn der junge Romancier immer wieder fasziniert.

Er war nicht so aufgeblasen wie die meisten anderen Jungen in dieser Gruppe gewesen. Sein begehrtestes Lämmchen war ziemlich clever und hatte von Anfang an die Sache ernst genommen. Zumal er nicht mit jedem der anderen ins Bett gehüpft war, sondern bloß an Steve einen Narren gefressen hatte. Und umgekehrt genauso.

Das war wohl der Grund gewesen, weshalb er die beiden Turteltäubchen länger zusammen behalten hatte. Doch irgendwann gingen ihm die Unschuldslämmchen aus und er konnte sein heimliches Begehren nach seinem auserkorenen Lämmchen, welches er für sich haben wollte, nicht mehr länger zurückhalten. Deswegen waren die letzten Morde so kurz hintereinander gewesen, damit er endlich an dem Punkt angelangte, an dem er sich schon die ganze Zeit gesehnt hatte.

Heißhungrig und Begierig zugleich presste er seine Lippen auf den lieblichen Mund seines begehrten Lämmchens. Genussvoll schloss er dabei seine Augen und hielt mit einer Hand Remis Kinn fest, während er mit der anderen durch dessen Locken fuhr und dann abrupt anhielten, bloß um dadurch den Kopf zur Ruhe zu bringen.

Der junge Mann ergab sich nämlich nicht gerade wehrlos in sein Schicksal und versuchte diesen aufdringlichen und brutalen Kerl loszuwerden. Wenn er ihn umbringen wollte, dann könnte er auch ruhig die Sache auslassen, was das vergewaltigen anging. Doch schien es Luke nichts auszumachen, das sich der Romancier wehrte und gegen ihn auflehnte. Auch wenn es mit gefesselten Händen ziemlich schwer ging, reichte es nicht aus, um Luke aus seinem derzeitigen Rausch zu befreien, in dem er gefangen war.

Nach all den Tagen und Nächten, von denen er Remi heimlich beobachtet und nach ihm gelüstet hatte, kam keins seiner Gefühle so nahe ran an seinen Empfindungen die er jetzt verspürte. So heiß war er bisher noch nie geworden, noch nicht einmal von seinem Ex.

Und das nur von diesen sinnlichen Lippen, an denen er nicht genug saugen konnte und ihren süßlichen, leicht nach Honig und Karamell schmeckenden Mund in sich aufnahm. Das war mehr als bloße Sünde und selbst wenn war es das wert, sie begangen zu haben. Doch beließ es Luke nicht nur bei Remis Mund, da er noch viel mehr von ihm wollte. Viel mehr, als er von den anderen jungen Männern wollte. Das kleine Lämmchen sollte nur ihm gehören. Und somit würde er sich jedem Zentimeter dieser weichen Haut zuwenden und alles in ruhe erkunden und zu seinem markieren. Besonders jene Stellen, welche noch von Steve Marke befleckt waren, die er durch seine eigene ersetzen wollte.

Wenn Remi jemanden gehören sollte, dann ihm oder gar keinen. Und da Luke nicht vorhatte den jungen Mann umzubringen, hoffte er einfach mal darauf, dass sein süßes Lämmchen ihm bald gehorchen würde und sich nicht weiter gegen ihn wehrte.

Sanft, aber doch bestimmend verfestigte Luke seinen Griff um Remis Kinn und zwang ihn seine heiße Mundhöhle zu öffnen. Dabei öffnete er seine Augen, um sich das Gesicht unter sich und jede Gefühlsregung die davon ausging in sich aufzunehmen.

Mit einem Hochgefühl drang Luke in die warme Mundhöhle unter sich ein und erkunde alles etwas grob und ungeduldig. Remi blieb dabei nichts anderes übrig, als alles über sich ergehen zu lassen, da ihm der Fremde kräftemäßig überlegen war. Er hatte schon mit dem Gedanken gespielt dem Mann einfach auf die Zunge zu beißen, doch der unerbittliche Griff um sein Kinn verhinderte es gekonnt.

Schmunzelnd betrachtete Luke das Schauspiel was in dem feinen Gesicht seines Lämmchens vorging. Doch würde es nicht ewig so bleiben, wenn er die lustvollen Punkte seines kleinen Lämmchens fand, wodurch sich Remi ein wenig entspannte und sich ihm willig hingab.

Als ihm langsam die Luft ausging, löste sich Luke mit heißem Atem von seinem begehrten Objekt. Mit leicht verschleierten Augen blickte er noch einmal auf die bebenden Lippen unter sich und hätte sie am liebsten gleich wieder in seinen Besitz genommen, wenn es da nicht noch etwas zu tun gäbe.

„Hab noch ein wenig geduld, dann machen wir weiter“ erklärte ihm Luke ruhig und erhob sich von der Bettstätte.

„Warum?“ fragte ihn Remi unverständlich. Auch wenn er Angst hatte und nicht wusste was dieser Typ noch mit ihm vorhatte, nagte diese Ungewissheit an ihm. Er wollte endlich Antworten auf seine Fragen haben. Zumal es doch einen vernünftigen Grund geben musste, das Steve gestorben war.

„Was denn mein Lämmchen?“

„Wieso tun sie das?“ fragte ihn Remi noch einmal, diesmal etwas ruhiger. „Wieso haben sie uns auf die Insel gelockt und…“

„… gemordet?“ beendete Luke Remis Satz. Das zaghafte Nicken des jungen Mannes ließen ihn weiter reden: „Es war ein Spiel, Remi.“

„Spiel?“ wiederholte Remi tonlos. Das war mehr als verrückt, das Steve nur wegen eines kranken Mannes den Tod finden musste, weil er meinte… ja was spielen zu müssen? „Wieso musste es so blutig enden? Warum sagten sie am Anfang sie wollten Rache an uns nehmen, obwohl wir sie gar nicht kannten? Und was wollen sie überhaupt von mir? Sie hätten mich doch auch auf der Insel schänden und töten können, so wie sie es mit Karim, Marc und Rick getan haben.“

„Wirklich, mit dir habe ich das richtige Lämmchen ausgesucht“ meinte Luke süffisant. „Du bist intelligent und schließt meistens die richtigen Schlussfolgerungen. Natürlich hat mich dein etwas bescheidenes Aussehen und doch kraftvolle Ausstrahlen fasziniert und wie ernst du die Sache genommen hattest, während die anderen glaubten sie wären noch in Sicherheit. Tja, sie waren nun mal kleine dumme Schafe, die dem Wolf zu nahe kamen.

Nun die Behauptung mit der Rache war zwar nicht auf euch bezogen, aber auf meinen Ex. Er hat nach zwei Jahren unsere Beziehung einfach beendet und war mit jemand anderem durchgebrannt, denn er in unserer Beziehung kennen gelernt hatte. Anscheinend hielt er nicht so viel vom Wort Liebe oder Treue. Dafür aber von Anbaggern, Rummachen und Sex.“

Remi verstand nur ein bisschen, was ihm Luke sagen wollte, doch das sein Freund fremd- gegangen war und sich für jemand anderen entschieden hatte, konnte doch unmöglich der Grund dafür gewesen sein, dieses grausame Spiel zu inszenieren, oder?

„Nun, er war meine erste große Liebe“ fuhr Luke gelassen fort zu erzähle, so als würde er die Wetterberichte vorlesen. „Eine ganze weile war ich depressiv nach unserer Trennung, bis ich nur noch Wut verspürt hatte und mich an jemanden Rächen wollte. Mir war egal wer, Hauptsache jemand litt um meine Qualen zu lindern.

Mein Therapeut meinte ich hätte ein Beziehungskomplex und würde es daher nicht ertragen, wenn jemand mit mir Schluss macht. Deswegen hat er mir vorgeschlagen Urlaub zu machen und mich vielleicht nach einem neuen Partner umzuschauen.

Nun, ich habe eigentlich nichts anderes gemacht, als seinen Rat zu befolgen. Über ein Jahr plante ich jetzt diesen Urlaub, wo ich einerseits meinen Rachedurst stillen wollte und andererseits sehen wollte, welcher von meinen auserwählten Lämmchen mein neuer Partner werden sollte.

Nachdem ich euch zusammen einen Tag beobachtet hatte, stand die Entscheidung schon fest und ich konnte in Ruhe mein Spiel beginnen. Und nun habe ich das Finale erreicht.“

Dabei ruhte Lukes schwarze Saphire auf Remi und wie dieser immer fassungsloser wurde. Zumal er langsam begriff, was der ältere Mann ihm mit dieser Aussage weiß machen wollte. Nämlich das er für ihn… nun das er sehr wahrscheinlich für unbestimmte Zeit hier festsaß und zudem auch noch für gewisse Aktivitäten bereitstehen musste. So würde Remi das sehen, zumal sonst außer ihm keiner mehr am Leben war.

„Niemals“ erwiderte Remi schockiert und angeekelt zugleich. Er würde bestimmt nicht mit diesem perversen Irren schlafen, an dessen Händen Steves Blut klebte. Ganz zu schweigen das von den anderen Männern. „Sie können mich gern schänden, töten, zerstümmeln oder was auch immer sie sich in ihrem kranken Hirn noch ausdenken mögen, aber ich werde bestimmt keine Beziehung mit ihnen anfangen.“

„Wir werden sehen“ entgegnete Luke gelassen. „Ich habe ein schön stilles Plätzchen für uns beide gefunden, wo wir uns ein wenig vergnügen können. Zum Anfang wirst du hier noch angekettet bleiben, da ich sicher gehen will, dass du nicht abhaust. Ich würde dich nur sehr ungern entsorgen müssen, wie die anderen. Zumal du mir immer mehr gefällst.“

Dabei lag ein laszives Grinsen in seinem Gesicht, als er sich gefährlich nahe zu Remi hinunterbeugte. „Tja und wie sehr ich das meine, werde ich dir nachher zeigen. Also entspann dich solange noch ein wenig und freu dich schon mal darauf.“

Damit wuschelte Luke durch die Locken seines Lämmchens und löste sich dann von ihm. Erst einmal wollte er zu einer geheimen Hütte fahren, die er für längere Zeit gemietet hatte, damit sie gegen Abend dort eintrafen. Wenn der Kurs eingegeben war und das Schiff auf Autopilot weiter fuhr, dann konnte er sich beruhigt seinem kleinen Lämmchen widmen.

Luke musste ihm nicht gerade sagen, was er noch auf ihn zukommen würde. Die kleine Demonstration von eben war deutlich genug gewesen. Erleichtert beobachtete Remi, wie der andere Mann das untere Deck verließ. Dafür begann sein Adrenalinspiegel sich zu erhöhen und er versuchte von neuen, von seinen Fesseln loszukommen. Erst nur probierte er, ob er das Gestell um die Eisenstange bekommen könnte oder gar die Stange auszureißen, was aber bei diesem Material ziemlich schwierig war. Danach probierte er direkt seine Hände aus dem Metall zu lösen, was ihm bloß Schürfwunden an seinen Handgelenken einbrachte.

Plötzlich vernahm Remi Geräusche von oben und wie etwas dumpf zu Boden ging. Seinem kranken Entführer und zugleich Mörder muss bestimmt etwas runter gefallen sein. Eigentlich konnte es ihm egal, wer wusste schon was er dort oben vorbereitete.

Deswegen nutzte Remi die freie Zeit und zerrte noch einmal an seinen Ketten. Wenn sie aus einem etwas dünneren und einfacheren Stoff gearbeitet wären, hätte er sich vielleicht noch befreien können, doch hier schaffte es höchstens Hudini selbst sich zu befreien. Aber nicht er, ein einfacher Romancier.

Remi wusste nicht wie lange er seinen Gedanken nachgehangen hatte, während er immer wieder versucht hatte, sich von seinen Fesseln zu befreien, als er ein weiteres Geräusch wahrnahm, ehe Stille eintrat.

Auch wenn es nur kurz war, doch kam es für Remi unglaublich lange vor, weshalb er angespannt den Atem anhielt. Kurz darauf vernahm er Schritte. Sie nährten sich ihm und somit auch der Treppe. Schwere Schritte näherten sich ihm und kamen die Treppe herunter. Mit anhaltendem Atem lag der junge Mann still auf dem Bett und blickte zur Treppe rüber, wo sein Peiniger herunterkam, um das fortzuführen wo er eben eine Pause eingelegt hatte.

Doch war Remi nicht gerade darauf aus, sich freiwillig nehmen zu lassen, von so einem kranken Irren, auch wenn er in seiner derzeitigen Lage nur schwer selbst entscheiden konnte. Aber vielleicht konnte er es ein wenig hinauszögern, wenn er sich schlafend stellte. So schloss er seine Augen und hoffte mal, dass der Mann auf seine Farce hereinfallen würde.

Die Schritte wurden immer lauter und kamen unerbittlich näher. Kurz vor dem Bett hielten sie an, bevor sich kurz neben ihm die Matratze etwas senkte. Innerlich stöhnte der junge Mann auf, da er glaubte dem gelüsten des kranken Mörders noch nicht entkommen zu sein.

Trotzdem traute er sich nicht die Augen zu öffnen und hoffte darauf, das der Mann ihn vielleicht in ruhe ließ. Nun die Chance war nicht gerade hoch, aber das war bei der Mordauswahl genauso gering gewesen.

Plötzlich spürte der junge Romancier eine kühle Hand auf seiner Wange, die ihn sanft streichelte. Und irgendwie fühlte sie sich nicht so rau an, wie vorhin, als ihn der Mann berührt hatte. Remi konnte sich noch nicht erklären woran das lag. Zumindestens solange bis er die schwache Stimme von seinem Gegenüber vernahm: „Hey Remi.“

Nein. Das konnte einfach nicht sein. Eine Stimme in seinen inneren verspottete ihn für seine Wahnvorstellung. Und doch hatte er die Worte gehört. Und es war die Stimme, die ihn verwirrt die Augen öffnen ließ. Ungläubig blickte er in dunkle Irden die ihn warm musterten.

„A… aber das ist unmöglich“ brachte Remi fassungslos heraus. Er wusste nicht, ob er nur träumte. Aber selbst wenn, dann war es ein verdammt schöner Traum.

„Wie du siehst“ erwiderte Steve mit einem matten Lächeln. „Ich hab mir unglaubliche Sorgen um dich gemacht.“

„Du? Ich… ich hatte geglaubt das er dich auch erwischt hatte und… und…“ Die Tränen rannen über Remis Wangen und je klarer ihm bewusst wurde, dass Steve wirklich lebte, umso mehr wurden seine Augen durch das feuchte Nass seiner Tränen erfüllt. „Wie geht es dir?“

„Ganz gut“ meinte Steve und wischte seinem Geliebten mit einem Taschentuch die Augen trocken. „Er hat mich zwar erwischt, aber keine Lebenswichtigen Organe erwischt.“

„Aber das viele Blut und… du bist zu Boden gegangen“ wiedersprach Remi immer noch erstaunt und fassungslos zugleich.

„Nach drei Einstichen ist das auch kein Wunder. Ich hab nur kurz das Bewusstsein verloren, ehe ich wieder zu mir kam. Da mir nicht viel Zeit blieb euch zu folgen, hatte ich mich erst einmal nur notdürftig versorgt und bin euch dann hinterher gegangen. Von der Terrasse aus konnte ich das Schiff ausmachen und mir dann einen Weg bis hierher bahnen. Dabei hatte ich mich eher im Verborgenen gehalten, weil ich ja keine Ahnung hatte, wo sich dieser Killer rumtrieb.“

„…“ stumm lauschte Remi die Ausführungen des anderen Mannes und konnte gar nicht sagen wie froh und erleichtert er war, ihn gesund und munter wieder anzutreffen. Auch wenn er leicht lädiert war und mehr als erschöpft sein musste, freute es Remi ihn einfach bei sich zu wissen. Andererseits… „… äh Steve, du solltest vielleicht nicht zu lange hier bleiben. Was ist wenn er wieder kommt. Ich habe ihn vorhin nach oben gehen sehen und weiß nich …“

„Shhh, schon okay“ meinte Steve lächelnd und legte behutsam seine Finger auf Remis Mund. „Er kann dir nichts mehr tun Remi. Ich habe mich um ihn gekümmert.“

„W- was?“ fragte Remi entsetzt.

„Ich habe dir doch gesagt du brauchst dir keine Gedanken deswegen zu machen“ erwiderte Steve mit einem amüsierten Lächeln. Auch wenn es ihm jetzt nicht gerade gut ging, schaffte es sein Geliebter ihm noch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. „Der Schrecken ist jetzt endgültig zu Ende. Was hältst du davon, wenn wir beide ein wenig Urlaub machen und uns von unserem letzten Reise ein wenig erholen?“

„Klingt gut“ meinte Remi langsam, bevor er etwas zögerlich hinzufügte: „Ähm… Steve, könntest du vielleicht versuchen ob du hier einen Schlüssel für diese Ketten findest?“

„Wieso?“ fragte ihn Steve spöttisch und betrachtete sich den Kleineren. „Ich finde die Handschellen stehen dir gut.“

Daraufhin brachte Remi nicht gerade fiel heraus. Dafür lief er etwas rötlich an und wich Steves grinsendem Gesicht aus. Irgendwie war er von seiner Gegenwart verwirrt. Einerseits war er glücklich ihn bei sich zu wissen und das sie diesen Alptraum endlich geschafft hatten. Doch nun benahm sich Steve so merkwürdig, was ihm ein wenig zu denken gab.

„Aber sie sind so verdammt unbequem“ protestierte Remi schmollend und zerrte dabei demonstrativ an den Handschellen. „Zumal ich dich gerne berührt hätte. Ich möchte nur ungern aufwachen und herausstellen, dass das alles nur ein Traum war.“

„Nein du träumst nicht“ bestätigte ihm Steve sachlich. „Ich werde es dir auch zeigen.“

Damit verschloss er die Lippen des jüngeren Mannes und versuchte sich ein wenig das zu nehmen, wonach er sich gesehnt hatte. Was ihm die Kraft verliehen hatte wieder aufzustehen, obwohl er schon längst auf dem Boden lag. Weshalb ein innerer Drang ihn dazu trieb, rechtzeitig die beiden Männer zu finden, damit Remi nichts passieren konnte.

Kurz berührte er die Lippen des Jungen Mannes, ehe Remi von alleine sich ihm entgegenstreckte und bereitwillig seinen Mund öffnete. Steve der diese Geste sofort ausnutzte, drang vorsichtig, aber aufgeregt hinein. Dabei glitt er erst über Remis Zahnreihen, ehe er seine Zunge fand und mit ihr spielte, sie umschmeichelte und sie zu einem kleinen Duell herausforderte. Remi war geschickt.

Das hatte er bei ihrem ersten Kuss schon bemerkt. Wie er es doch gewusst hatte, steckte in dem jungen Mann ein Talent, ihn mit seinem Körper hörig zu machen, sodass Steve ihm schon längst verfallen war. Und bei Remi war es auch nicht anders, da er sich mehr und mehr in Steve verliebt hatte. Und dieser Kuss war so berauschend, das er selbst seine Ketten vergaß und sich dem hingab, was der andere Mann ihm anbot.

Steve war froh, dass er Remi ein wenig ablenken konnte. Das er den jungen Romancier nicht sofort aus den Handschellen befreien konnte, wollte er ihn möglichst schonend beibringen. Denn als er Luke überwältigt hatte, mit der Eisenstange die neben ihm in der Küche auf dem Boden gelegen hatte, hatte Steve die Leiche im Wasser beseitigt. Dort würde bestimmt niemand nach ihm suchen oder gar finden.

Nun hatte er keine Ahnung wo sich die Schlüssel für die Ketten befanden, wenn sie Luke sie nicht mal selbst eingesteckt hatte. Trotzdem gab es aus jeder schwierigen Situation eine Möglichkeit wieder herauszukommen. Und so würde er auch einen Weg finden, Remi von seinen Fesseln zu befreien.

Doch erst einmal wollte er die Unterlegenheit des anderen ausnutzen und ihn gleichzeitig ein wenig von den Schrecken der letzten Tage ablenken, indem er sich langsam von Remis Mund löste und anfing das Shirt des jungen Mannes hochzuschieben und dessen Brust mit sanften Küssen zu bedecken. An einigen Stellen verweilte Steve länger, um sich festzusaugen und seine Male zu hinterlassen.

Während dessen fuhr das Schiff von alleine zu seinem Ferienhaus, welches er sich auf Malibu gemietet hatte. Den Autopiloten hatte er vorhin noch eingeschaltet, damit sie nicht länger in der Nähe dieser verfluchten Insel waren. Sobald sie wieder am Festland anlegen würden, würde Steve die Polizei benachrichtigen und ihnen von den acht Leichen erzählen, welche auf der Insel Cote d’Azur zu finden waren. Neun wenn man die von Luke mitzählte.

„Wenn wir bei mir angekommen sind, lass uns am besten von neu Anfangen und die letzten Tage versuchen zu vergessen“ sprach Steve ruhig auf den Romancier ein, bevor er wieder die zarte Haut unter sich mit den Lippen aufnahm und dort zu saugen begann.

„Remi“ hauchte Steve lustverhangen zu und erhob sich von seiner derzeitigen Position, um dem jungen Mann unter sich besser in die Augen sehen zu können. „Ich liebe dich.“

Kurz und knapp, aber sie beschrieben genau was Steve für den anderen jungen Mann fühlte. Als er das schüchterne Lächeln seines Geliebten wahrnahm und die Bestätigung in Remis Gesicht finden konnte, als sich dort eine zarte Röte ausbreitete, konnte Steve nicht anders, als ihn zu küssen. Die schmalen Lippen unter sich zu nehmen und wieder von ihnen zu kosten. Und noch einiges mehr, denn Steve hatte noch einiges mit dem jungen Mann unter sich vor.
 

Owari



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