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Endless Crisis

Ist es wirklich das Ende?
von

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Reumütigkeiten

Unversehens zur gleichen Zeit betrat ein junger Mann, ungefähr Mitte zwanzig, den heiligen Ort. Von angesehener Statur war er, zierlich und doch robust. Seine Haut athletisch zart, dennoch verseht mit Wunden beim pedantischen Betrachten. Sein Haar, wie die Federn eines Chocobos, sah strohig aus und war doch samtig weich. In den blauen Seen seiner Seele strahlte ein merkwürdiger Glanz, welches ein Kennzeichen aus vergangenen Zeiten zu sein schien. Und markant war sein Gesicht und wiederum nur einfach erscheinend. Einer wahren Kämpfernatur gleich, stand Cloud im Eingang der Kirche und betrachtete das fremdartige Schauspiel, welches sich vor ihm ereignete. Doch dann, geblendet von der gleißenden Helle, kniff er seine Augen zusammen und hielt schützend die Hände vor seinem Gesicht. Seine Augen brannten und Schmerz zog sich durch ihnen, was das Licht verursachte, welches wie glühendes Feuer erschien. Sie waren getrieben zu tränen.

“Was ist das?”, rief er laut heraus, sich selbst fragend.

Und kurz darauf, als ob das Aufleuchten seine Anwesenheit bemerkte, verschwand es flüchtend im Nu. So schnell wie es erschien, war es demgemäß wieder entschwunden und hinterließ einzig allein die Dunkelheit der Nacht. Schaurig und kühl, und doch erfrischend.

Blinzelnd und versucht in der Dunkelheit sich zurecht zu finden, sah der junge Mann um sich. Schwer tat er sich dabei, denn ein großer weißer Punkt, durch den grellen Schein, vernebelte ihm die Sicht. Doch nach kurzer Dauer verblasste dieser, bis er ganz verschwand. Und ermutigt wieder etwas erkennen zu können, sah sich der Blonde wieder um. Er blickte in die vermeintliche Richtung, aus der das Licht herkam, erkannte nur dunkle Umrisse. Und dem Anschein nach, schien alles wie gewöhnlich, aber sah man genauer hin, war da etwas was nicht hingehörte. Selbst in der Finsternis erkannte man, dass sich etwas an der Wasseroberfläche der heilenden Quelle befand. Neugierig und doch vorsichtig, schritt Cloud voran, näherte sich der Fließe, darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben.

Das leise Geräusch des schwappenden Wassers hallte in der Kirche wider, unregelmäßig, dennoch irgendwie beruhigend. Und doch gab Cloud Obacht auf seine Umgebung, denn ein merkwürdiges Gefühl schlich seine Magengegend entlang, welches ihn rastlos umherblicken ließ. Die Luft wirkte elektrisierend, so als ob kleine unsichtbare Blitze umher wandelten.

Irgendetwas geht hier vor sich!, waren Clouds Gedanken. Versuchend zu analysieren, was hier in der Kirche vor sich ging und war dennoch unentschlossen, ob er es wirklich erfahren wollte. Schon zuviel hatte er erleiden müssen, als das er noch mehr ertragen könnte.

Sich das Ziel setzend, SOLDAT zu werden, es durch Ungeeignetheit nicht erfüllen könnend. Die Erfahrung, sein Idol verrückt, unbarmherzig und bösartig werdend. Seine Heimatstadt niederbrennend vorzusehen. Jahre, die er als Experiment diente und verbrachte. Den besten Freund zu zusehen beim sterben. Die Ermordung Aeriths durch sein ehemaliges Idol, dem General. Die Vernichtung Sephiroth’s durch eigene Hand, welches umfassend dreimal geschah, wonach dieser zweimal wieder auferstand und noch mehr. Die dazu darauf kommenden Schuldgefühle. Dies alles wollte er hinter sich lassen, und doch war die Einholung aller immer auf der Pirsch nach ihm, nur um zu zupacken in schwachen Momenten, welche er gelegentlich hatte.

Leicht, nur um seine trüben Gedanken zu verbannen, schüttelte er den Kopf, trat er am Rand des Wassers heran, welches sich auf den Boden erwog. Mit Unglauben betrachtete er die Oberfläche der Quelle, erblickte dieses Etwas. Dasjenige, welches er von weitem sah, nur mehr Form annehmend. Ein Wesen, welches die Statur eines Menschen entsprach, ragte aus dem Wasser heraus. Zweimal blinzelte er, nur um sicher zu gehen, und kniete sich hin. Einen Moment überlegte er, griff nach diesem Etwas, um es herausziehen zu können. Schwer war dieses Individuum und Cloud versuchte es vorsichtig herauszuziehen. Doch nun taumelte er erschrocken zurück, fiel dabei mit seinem Körper nach hinten. Unsaft landete er auf den Boden, wie zuvor der leblose Körper vor ihm. Er konnte seinen Augen kaum trauen. Das, was vor ihm lag, konnte nicht hier sein. Naturell unlogisch! Einfach nicht möglich. Es war gegen den Lauf der Dinge. Gegen den Pakt zwischen Leben und Tod. Obwohl, beim genaueren überlegen, war es Sephiroth mehrmals gelungen. Also wieso sollte es der Person vor ihm nicht auch? Doch nun stellte sich die Frage, warum dies geschah. Ein Einfall war Cloud verwehrt. Und mit bedacht richtete er sich auf, krabbelte zu dem Liegendem, achtsam und doch schnell. Er legte seine rechte Hand auf die Wange des Anderen, und musterte dessen Gesicht.

“Zack…”, hauchte er flüsternd.

Ob der Andere sein Geflüster hörte? Ob er überhaupt lebte? Cloud wollte nachsehen, dessen Hauptschlagader fühlen, doch unerwartet mit heftigem Zucken, fing der Liegende unentwegt zu husten an. Zog sich zusammen, krümmte sich zur Seite und erbrach eine Flüssigkeit, hustete wieder und speichelte Wasser heraus. Cloud, in dem Moment geschockt, wusste nicht was er zu tun gedachte und konnte nur zusehen.

“Cloud…?”, kam der Liegende zwischen zwei Hustenanfällen zu Wort, mehr gekrächzt, als gesprochen.

Schnell legte der Blonde seine Hand auf die Schulter des anderen, lediglich als Zeichen dienend, dass er da war. Sagen wollte er etwas, brachte jedoch keinen Ton heraus. Zu ergriffen war er noch, weil der vor ihm Liegende noch lebte.

“Wo bin ich?”, fragte der vermeintliche Zack Luft schnappend.

Es brauchte eine kurze Weile bis Cloud das Wort ergriff, dass sich seine Starre lockerte. “In der Kirche von Sektor 5.”

Dem Anschein nach, richtete sich der Schwarzhaarige unkoordiniert auf, kratzte sich irritiert am Kopf und sah letztendlich zu Cloud auf. Obwohl es dunkel war, konnte der Blonde den eigenartigen Glanz in dessen Augen erkennen, ähnlich wie der der seinen. Seine Brust schnürte sich anspielend zu, als er an das dachte, was damit verbunden war. Was es damit auf sich hatte. Ungehört würgte er flüchtig.

“Was mache ich hier?”, riss der Andere ihm aus seinen Gedanken.

Diese Frage stellte Cloud sich auch, aber beim besten Willen, konnte er keine Antwort darauf finden. Nur ein Schulterzucken überkam ihm, was dem Anderen verständlich zeigte, dass er es selbst nicht wusste. Beide sahen sich fragend an und die Stille, die sie umgab war eigenartig beunruhigend. Die Zeit schien still zu stehen, und doch verging sie. Relativ, wie sie einst beschrieben wurde.

“Hey… wie lange wollen wir hier noch stillschweigend bleiben?” fragte der Schwarzhaarige und brach somit das Schweigen.

Cloud schüttelte unsehbar den Kopf und erklärte. “Ich werde Tifa anrufen und ihr sagen, dass sie mit dem Transporter uns beide abholen soll.”

Zack nickte mit dem Kopf, richtete sich auf und auf wackligen Beinen streckte er sich. Cloud beobachtete ihn dabei, immer noch ungläubig darüber dass der Schwarzhaarige hier war.

“Bist du es wirklich?”, fragte er, aber eher zu sich selbst meinend.

Der andere legte seinen Kopf leicht zur Seite und sah ihn fragend an. Er hatte die Frage gehört und es sah so aus, als wüsste er nicht, was Cloud meinte.

“Na hör mal… Ich stehe hier quicklebendig vor dir, ich atme, bewege mich und sprechen kann ich auch noch. Also was soll die Frage?”, erzählte er, ohne jegliche Anschuldigung im Ton heraushörend.

Cloud riss erstaunt seine Augen auf, doch schnell ging es wieder zu seinem üblichen Gesichtsausdruck über und dann sprach er ruhig. “Du solltest eigentlich tot sein. Das ist dir hoffentlich klar?!”

So kalt und gefühllos wie es herüberkam, sollte die Aussage eigentlich nicht sein, aber zu ändern war es nicht mehr. Und doch überkam ihm ein schlechtes Gewissen. Wenn dieser wirklich Zack war, würde er sich wirklich darüber freuen, aber in diesem Moment, der voller Unglauben war, konnte und wollte er es nicht. Das Gefühl von Freude blieb ihm verwehrt.

“Ich weiß, Cloud. Aber Aerith hat es sich in dem Kopf gesetzt. Sie meinte, es wäre besser so und …”, fing Zack zu erzählen an, wurde jedoch von Cloud unterbrochen. “Wieso? Passiert wieder etwas?”

“Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht wirklich.”, antwortete der Andere, vermutlich wahrheitsgemäß.

Der Blonde schnaufte daraufhin, richtete sich ebenfalls auf und sah auf die Quelle hinab. Was hatte Aerith sich nur dabei gedacht? Was wird diesmal geschehen? Wird Sephiroth wieder erscheinen und versuchen die Welt zu vernichten? Viele Fragen schwirrten durch seinen Kopf und keine vermochte er zu beantworten. Er wollte nur ein ruhiges und glückseliges Leben führen. Seine Abenteuer sollten vorbei sein. Er sollte nur ein normaler Kurierfahrer sein. Und er sollte endlich ein Liebesleben anfangen. Vielleicht mit Tifa, vielleicht mit einer anderen. Aber dies sah er, selbst in den Zeiten der Ruhe, nicht kommen. Auf jeden Fall wollte er nie wieder gezwungen sein die Welt zu retten.

“Cloud mach’ kein betrübtes Gesicht! Noch ist nichts, worüber du dir ernste Gedanken machen solltest. Ruf erstmal die kleine Tifa an und dann lass uns einen trinken gehen. Ach ja, was zu essen bräuchte ich. Ich hab nämlich tierischen Kohldampf! Und trockene Klamotten wären auch ganz gut.”, versuchte Zack ihn zu beruhigen und zum Schluss hin grinste dieser.

Selbst Cloud überkam ein kleines Lächeln und daraufhin zog er sein Handy aus der Tasche. Ein paar Knopfdrücke und Tuten später hatte er Tifa an der Leitung, erklärte ihr kurz zusammen gefasst die Lage und bat sie mit dem Transporter herzukommen. Die Genannte hörte sich ziemlich aufgewühlt an, verstand genauso wenig wie Cloud selbst, warum der Schwarzhaarige wieder unter den Lebenden weilte. Und trotzdem sagte sie, dass sie sich sogleich auf dem Weg machen würde. Daraufhin legte Cloud auf und setzte sich auf eine nahe gelegene Bank. Etwas angenervt, von der ganzen Situation, massierte er sich die Nasenwurzel und ließ einen kleinen Seufzer seinen Lippen entweichen. Das war eindeutig zu viel für ihn. Zu lange hatte er getrauert, sich die Schuld für den Tod an Zack gegeben. Hatte ihm beim sterben zusehen müssen. Und Jetzt? Jetzt stand dieser vor ihm, leibhaftig!

“Alles Okay bei dir?”, fragte der andere und setzte sich neben ihm hin.

Cloud linste zu ihm hinüber, ohne seinen Kopf dabei zu bewegen. “Bevor du kamst, war alles irgendwie in Ordnung, doch jetzt…”, seinen Satz beendete er jedoch nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lich
2008-11-27T05:14:31+00:00 27.11.2008 06:14
uiii~
hört sich jetzt schon voll toll an |D ♥
schnell weiterschreiben pls *0*

MIU ♥
Von: abgemeldet
2008-11-25T15:21:11+00:00 25.11.2008 16:21
Hört sich toll an, und ich mag deinen Schreibstil, also bitte,bitte, bald weiterschreiben ^^!!
LG A-m-l


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