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Daze of Weakness

Bring me back to Life
von

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Ein kleiner Einkaufsbummel

Als die beiden aus dem Haus traten, schlug Braden zuerst ein Schwall warmer Luft entgegen, der aber im Gegensatz zu der Hitze vorhin erstaunlich angenehm war. Er krempelte trotzdem die Ärmel seines weiten, weißen Leinenhemds nach unten, so konnte man die Verbände nämlich nicht mehr sehen.

„Cain?“, fragte er nach einer Weile, in der er seinem Retter einfach nur hinterhergelaufen war. Dieser drehte seinen Kopf zu ihm um, ging jedoch weiter.

„Warum gehen wir denn jetzt in die Stadt?“

Der Blonde lächelte etwas: „Na ja... Ich muss etwas Geld beschaffen, einkaufen und dir ein paar Freunde vorstellen!“

Braden nickte nur leicht und ging weiterhin hinter Cain, bis sie schließlich an ein paar Gebäude kamen, die immer mehr wurden. Bald waren sie in einer Stadt angelangt, anscheinend eine Vorstadt. Sie war etwas heruntergekommen, jedoch vermittelten die Autos dort etwas Modernes. Denn diese schienen zu schweben, mit der Hilfe von Magneten, wie Braden vermutete. Er betrachtete die Umgebung einige Zeit lang, bis ihn plötzlich Cains Stimme aus den Gedanken riss.

„Max, hier bin ich!“, rief er aus, wenige Sekunden später kamen ein Teenager und ein kleines Mädchen angelaufen. Braden besah sich beide. Der Junge war etwas so alt wie er selbst, allerdings etwas kleiner. Er hatte kinnlange, schwarze Haare, eines seiner Augen wurde davon bedeckt. Das Mädchen hingegen war ungefähr sieben, es hatte lange weißblonde Haare. Seine Augen schienen rot im Licht der Straßenlaternen. Gruselig....

„Huh, wer ist denn das?“, fragte der Schwarzhaarige plötzlich, er besah sich Braden von oben bis unten. Etwas verlegen starrte dieser auf den asphaltierten Boden unter sich, hob dann aber kurz den Kopf.

„Ich bin Braden...,“ stellte er sich kurz vor, ehe er den Kopf wieder senkte. Max, wie dieser Zukunfts-Emo anscheinend hieß, neigte kurz den Kopf, grinste dann aber und legte einen Arm um seine Schultern.

„Ein schöner Name!“, meinte er fröhlich, Braden zuckte zusammen und sah den etwas Kleineren an. „Passt zu dir!“

Reichlich verwirrt riss der Brünette die Augen auf, dann verengte er jedoch die Augen ein wenig und schob die Unterlippe vor. Er merkte, dass sich Max wieder Cain zuwandte, ein Grinsen huschte über das Gesicht des Jüngeren.

„Süß der Kleine...,“ hörte er den Schwarzhaarigen sagen, was ihn wieder zusammenzucken ließ. Der Typ war ihm irgendwie unsympathisch.... Und außerdem war er kleiner und wahrscheinlich auch noch jünger als er selbst, er hatte kein Recht so was zu sagen... Plötzlich vernahm er eine leise Stimme: „Er hat blaue Augen...“

Es war das kleine, weißhaarige Mädchen. Es machte Braden beinahe Angst, denn irgendwie wirkte es wie aus einem Horrorfilm entsprungen, so kalt und emotionslos. Max war das genaue Gegenteil, er zerrte ihn unter eine Laterne und besah sich seine Augen.

„Boah, geil!“, gab er sofort erstaunt von sich und riss nun die eigenen Augen auf. „Bist du Europäer?“

Auf ein Kopfschütteln hin ließ er wieder von ihm ab, doch er konnte es nicht lassen noch einmal tief in die blauen Iriden des Achtzehnjährigen zu starren. Er kehrte wieder zu Cain zurück, mit dem er ein paar Worte wechselte. Schließlich lächelte der Blonde seinen Schützling breit an.

„Ich muss jetzt ein paar Sachen erledigen, Max kümmert sich solange um dich. Bis dann!“, meinte er relativ sanft, klopfte ihm leicht auf die Schultern und lächelte ihn noch einmal an, ehe er tiefer in die Stadt lief. Die drei Zurückgebliebenen sahen ihm noch eine Weile lang nach, dann führte Max Braden jedoch in eine Seitengasse und breitete ein paar Kartons auf dem Boden aus.

„Setz dich,“ meinte er freundlich, der Angesprochene nickte und ließ sich zusammen mit dem Mädchen und dem anderen Jungen auf dem noch relativ sauberen Karton nieder.

„Also... Erzähl mir mal ein bisschen was von dir!“, forderte Max ihn auf, Braden seufzte.

„Na ja...,“ begann er. „Ich heiße Braden, das weißt du ja schon... Ich bin 18, komme aus Frankfort, ge-?“

Sein Gegenüber unterbrach ihn.

„Du bist aus Frankfort?“

„Ähm.. Ja...“

Ein Lächeln zeichnete sich auf den gepiercten Lippen des Schwarzhaarigen ab. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Wow... Das heißt, du bist entweder unglaublich reich oder du bist ein Penner!“, sagte er in einem unangenehm fröhlichen Tonfall, der Braden beinahe einen Schauer über den Rücken jagte.

„Weder noch...,“ murmelte Braden leise, Max schien zu verstehen dass er nicht darüber reden wollte. Wieder lächelte, diesmal jedoch sanfter als zuvor, er sah kurz zu dem kleinen, gruseligen Mädchen, dass mit einem Nicken aus der Gasse lief und dort wartete.

„Shy mag es nicht...,“ meinte Max mit einem Blick auf die Kleine, wandte sich aber sofort wieder seinem Gegenüber zu. „Du scheinst traurig zu sein...“

Natürlich war er traurig. Er würde seine Familie, seine Freunde und alle seine Liebsten nie wieder sehen. Konnte man es ihm unter diesen Umständen verübeln, dass er traurig war? Tränen stiegen ihm in die Augen.

„Schon gut...,“ fuhr er ebenso sanft fort und umfasste Bradens Handgelenke. „Lass es einfach raus...“

Mir diesen Worten zog er ihn an sich und schlang seine Arme um ihn. Zuerst wehrte sich Braden, es war ihm unangenehm, doch dann entspannte er sich sichtlich, es tat gut, jemanden zum Ausheulen zu haben. Lange Zeit lag er einfach nur schluchzend in seinen Armen, hörte seine beruhigenden Worte, doch seine Tränen versiegten nach dieser Zeit wieder und er konnte Max ansehen. Dieser streichelte ihm noch eine Weile lang über den Kopf, dann lächelte er ihn an und klopfte ihm sehr sanft auf die Schulter.

„Besser?“, fragte er ihn, der Brünette nickte und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht.

„Warum haben die Geschäfte hier eigentlich auch abends geöffnet?“, fragte er um sich abzulenken. Max lächelte ihn an: „Es ist angenehmer, die Sonne ist dann nicht so quälend, du Dummchen!“

Braden nicke leicht, das hätte er sich ja auch denken können. Mittlerweile hatte sich das Mädchen wieder neben ihn gesetzt, ihr Blick ruhte auf ihm, was ihm etwas unangenehm war. Max war ihm inzwischen ganz sympathisch geworden, doch aus der Kleinen wurde er nicht schlau...

„Max? Braden?“, hörte man plötzlich eine Stimme rufen, die sich als die von Cain entpuppte. Rasch verließen die drei die dunkle Gasse, sie erblickten Cain, einen zweiten Mann und eine junge Frau. Letztere trugen allem Anschein nach ziemlich teure Kleidung, sie war weder weit noch schien sie sonderlich atmungsaktiv zu sein. Also nicht gerade das richtige für diese ausgetrocknete, heiße Umgebung.

„Das ist Braden,“ stellte Cain seinen Schützling vor, die beiden anderen besahen ihn beinahe abfällig. Der Mann war zuerst fertig, er strich sich durch seine gestylten, dunklen Haare und grinste etwas.

„Vin,“ meinte er knapp, deutete dann auf die Frau. „Und das ist Leigh!“

Nun kicherte das Mädchen, denn nach Bradens Einschätzung war sie kaum älter als er, höchstens 19 oder 20.

„Also, ich komm übermorgen wieder her...,“ murmelte Cain, umarmte Vin, Leigh und letztendlich Max, Shy lächelte er nur an, woraufhin sie ihm zunickte und sich zusammen mit dem Schwarzhaarigen abwandte. Die beiden anderen gingen wieder Richtung Stadtzentrum, Cain legte einen Arm um Braden, der dabei leicht zusammenzuckte.

„So, wir beide gehen jetzt mal was einkaufen!“, meinte er lächelnd und führte ihn nach Westen. Je weiter sie gingen, umso bunter und lauter wurde es. Die Stadt hatte doch ziemlich viele Ähnlichkeiten mit denen aus vergangenen Tagen. Leuchtreklamen, Clubs, Einkaufstraßen, Einkaufszentren. Ganz normal eben. Nur die Autos beeindruckten ihn, sie schwebten tatsächlich. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, dass Cain lächelte.

„Gefällts dir?“, fragte er ihn, Braden nickte nur stumm und ließ sich in ein großes Gebäude, ein Einkaufszentrum, führen. Es war angenehm kühl, der Schweiß auf seiner Haut verdunstete und hinterließ ein fast schon eisiges Kribbeln. Braden ging weiter mit Cain durch das Gebäude. Viele Leute kamen ihnen nicht über den Weg, wahrscheinlich gab es nicht so viele hier.... Er zuckte die Schultern und lief mit dem Blonden in einen Laden, ein Lebensmittelgeschäft wie er vermutete. Da er sich ein bisschen fehl am Platz vorkam, begnügte er sich damit Cain beim Tragen zu helfen. Viel kauften sie nicht ein, etwas Milch, seltsames Gemüse und einige Konserven. Beim Bezahlen merkte er, dass sich von der Währung her nichts geändert hatte, es waren noch immer Dollar. Cain lächelte noch immer, brachte ihn jedoch gleich in eine Art Apotheke. Auch hier kaufte er nicht viel, lediglich eine Packung Tabletten und eine kleine Plastikbox, die mit etwas weißem, lebendigem gefüllt war.

„Fliegenmaden, die fressen die abgestorbene Haut bei den aufgeplatzten Hautstellen,“ erklärte er ihm, Braden schauderte. Aber er wollte nichts sagen, deshalb nickte er nur stumm und ließ sich weiter durch das Einkaufzentrum schleppen. Letztendlich stopfte der Blonde alle Einkäufe in eine große Einkaufstasche, drückte sie Braden in die Hand und nahm ihn dann anschließend Huckepack. Er ignorierte seinen verwunderten Gesichtsausdruck gekonnt, grinste ihn nur an und trug ihn so den ganzen Weg zurück nach Hause. Nach einer Weile schmiegte er sich mit geschlossenen Augen an seinen Rücken, die Nähe war im Moment mehr als angenehm. Schließlich spürte er so, dass er nicht alleine war... Fast wäre er eingeschlafen, doch als er auf dem Bett abgelegt wurde fuhr er so heftig zusammen, dass all die Ruhe wieder dahin war. Cain lächelte ihn an, begann aber damit ihn auszuziehen und die Verbände abzuwickeln.

„Leg dich auf den Bauch...,“ säuselte er in einem beruhigenden Tonfall, der Angesprochene nickte und tat es. Nun holte er die Plastikbox mit den Maden. Braden zuckte zusammen. Sofort kniff er die Augen zusammen, er wollte nicht allzu viel davon mitkriegen.

„Keine Angst, es dauert nicht lange...,“ kam es wieder sehr sanft vom Älteren, er öffnete das Behältnis und strich etwas über die schon jetzt leicht verschorften Hautstellen, ehe er auf jede einige Maden gab. Seltsamerweise war es gar nicht so schlimm für Braden. Es tat nicht weh, kitzelte nur leicht. Er verharrte längere Zeit so, ab und an kicherte er leicht glucksend. Nach einer Weile war der ganze Wundschorf weg, die Maden kamen zurück in die Plastikbox, er bekam neue Verbände und durfte sich wieder aufsetzen. Cain lächelte ihn wieder an. Dieses unglaubliche, aufmunternte Lächeln...

„Hey, du kannst ja doch Lachen!“, meinte er fröhlich und legte wieder einen Arm um ihn. Diesmal zuckte Braden nicht zusammen, er versuchte sich an einem Lächeln und umarmte seinen Helfer zögerlich.

„Ja... Danke...“

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Pseudoromantik rulez XD

Na ja, das übliche, diesmal ein etwas längeres Kapitel, blablabla...
 

lg.Nahkampfsocke



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-03-03T14:42:19+00:00 03.03.2009 15:42
Oha. Die Welt ist also gar nicht mal so futuristisch in der Zukunft xD


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