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Mein neues altes Leben

Mein üblicher Alltag
von

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Ein Tag mit Hindernissen

„Haben Sie bereits ihre Entscheidung getroffen?“, fragt der Pinguin nun wieder in gewohnt bornierter Weise nach unserer Bestellung.

„Ja, das habe ich.“, schmunzle ich, während mein Blick über Shihos Antlitz schweift. Eine kurze Pause später hakt unser Surfer-Butler mit süffisanten Zug um die Lippen nach: „Wie wollen Sie sie haben, Sir? Ganz durch, Medium oder doch lieber flambiert?“

//Ich hab doch noch gar nichts bestellt?// Ich sehe wie Shiho ein belustigtes Grinsen in Richtung Kellner wirft und da fällt bei mir der Groschen.
 

„Oh - äh, nein nein! Ich hätte lieber das Menü A 11 mit Salat und Dessert, dazu eine Apfelscholle. Und einen Wein noch, aber welchen nur, die Auswahl ist wirklich groß. Was würden sie empfehlen für einen besonderen Abend?“, gebe ich meine Bestellung an den Butler ab. Soll er doch mal ein bisschen für sein Geld arbeiten, anstatt mir die Röte ins Gesicht zu treiben. Hab ich sie so sehr mit meinen Augen verschlungen?

„Sehr wohl, Sir. Für einen besonderen Abend empfehle ich einen unserer besten Weine des Hauses. Einen Doix der Marke Celler Mas Doix, aus dem sonnigen Spanien von der Provinz Priorat und aus dem besonderen Jahr 2003. Viel Sonne, aufwändig zubereitet, aus 100 Jahre alten Reben gewonnen, eine enorme Konzentration von erlesenen Geschmack und kraftvollem Aroma. Er wird ihre Zunge zum Prickeln bringen, ihren Gaumen erquicken und ihr Gemüt erfreuen und...“

„Der Wein ist gar nicht auf der Speisekarte enthalten. Wie teuer ist denn ihr so hoch gepriesener Tropfen?“ Ihre misstrauische Frage unterbricht den strömenden Redefluss des Kellners, was ihn aber nicht das mindeste aus der Ruhe bringt.

„Meine Dame, diesen Wein bieten wir nur zu speziellen Anlässen, wenn danach verlangt wird. Für einen besonderen Abend spielt der Preis doch keine großartige Rolle.“, kontert Pinguin elegant aus dem Affekt.
 

Shiho öffnet schon den Mund, wohl um mich zu überzeugen, dass es Wahnsinn sei so viel Geld für einen mir unbekannten Wein auszugeben, aber ich komme ihr zuvor, schließlich ist mir nur das Beste gut genug für sie.

„Schön, den möchten wir gerne haben, bitte.“ // Heute gibt es einen wirklich guten Grund, so viel Geld springen zu lassen. Oh Mann, in dieser Aufmachung ist ihr verblüffter Ausdruck zum schießen. Aber derjenige, wenn ich ihr mein Anliegen vorbringe, wird den hier sicher toppen..//

„Und was möchten sie haben, meine Dame?“, erkundigt sich Surfer-Butler höflich bei meiner noch leicht verdutzten Freundin.

„Ich nehme dasselbe, danke.“, gibt sie prompt ihre Bestellung ab. Sie will, dass Pinguin sich schnell verabschiedet, damit sie mir die Leviten lesen kann. Da ist so ein gewisses Funkeln in ihren Augen.

Pinguin notiert sich alles und verschwindet in die Küche mit den Worten, das Essen werde so schnell wie möglich gebracht.
 

Kaum ist er weg, zähle ich in Gedanken die Sekunden. //Eins...Zwei...Dr-//

„Bist du wahnsinnig? Er hat nicht mal gesagt, wie viel der Wein kostet und du bestellst ihn einfach so? Haben dir deine Eltern nie beigebracht, dass es ungesund ist, mit Geld um sich zu schmeißen?“

//Nein, meine Eltern haben mir immer ihre Kreditkarte gegeben, anstelle des Taschengeldes. Glaube aber nicht, dass das die richtigen Worte wären, sie zu besänftigen.//

„Komm Ai, reg dich nicht darüber auf. Heute ist, wie gesagt, ein besonderer Anlass, da kann ich dich ruhig groß ausführen.“, lächle ich sie an.

„Wohl wahr, ich sollte mich wohl eher wegen deiner Art mich heute Abend einzuladen aufregen? Wie war das doch gleich? Tust so, als wüsstest du nicht welcher wichtige Tag für uns heute ist, gibst Agasa heute Morgen ein *unauffälliges* Zwinkern in meiner Gegenwart, verschwindest so einfach auf dem Nachhauseweg und daheim erwarten mich dutzende rote Rosen, dieses wundervolle Kleid auf das ich schon seit Tagen ein Auge geworfen habe, samt einer zuckersüßen handgeschriebenen Einladung zu einem Essen und dann lässt du mich noch vor dem Restaurant warten?“, erwidert sie mit rechts hochgezogener Augenbraune, als sie sich ins bequemen Polster des Stuhls zurück lehnt.

Sie zieht einen Schmollmund, was wirklich süß aussieht, aber mich etwas aus der Fassung bringt. //Lobt sie mich gerade oder wäscht sie mir den Kopf?//
 

„Gern geschehen, Ai.“, versuche ich die Oberhand durch einen Witz zu bewahren. Einen kurzen Moment lang schafft es Shiho noch ernsthaft böse auf mich dreinzuschauen, dass ich schon kurz davor war mich doch noch zu entschuldigen, da zucken ihre Mundwinkel und es ergibt sich ein belustigtes Lächeln mit einem erheiterten Kichern. //Nach 10 Jahren kann ich sowas unter Erfolge durch Erfahrung verbuchen.//

„Baka. Du hättest dich nicht in solche Unkosten stürzen sollen wegen mir, allein das Kleid kostest ein Vermögen und dann dieses Restaurant hier. Ist doch nur unser fünfter Jahrestag, seitdem wir zusammen sind. Oder willst du mich etwa abservieren und es nur versüßen?“, mutmaßt sie mit nachdenklicher Miene, ihre Zungenspitze schaut ein klein wenig raus, als wolle sie mich provozieren. Aber sie sah niedlich aus, wenn sie so ausgelassen und verspielt war. All die Jahre als Ai Haibara, ohne Angst vor der BO haben sie wirklich verändert und das nicht zum Schlechten, würde ich sagen.
 

Mich hat diese Zeit wohl auch geprägt:

„Meine Liebe, wenn ich dich absetzen würde, dann wäre ich auf einer Insel irgendwo auf der Welt versteckt und würde dir eine SMS senden in der ich in einem Satz mit dir Schluss mache. Danach würde ich mein Testament aufsetzen und auf mein baldiges Ende warten.

Aber ich müsste echt bescheuert sein, überhaupt daran zu denken nicht mehr mit dir zusammen zu sein. Ich weiß noch wie heftig meine Sorgen waren, dass du mich abblitzen lassen würdest, als ich die Entscheidung vor mich herschob, dich nach einem Date zu fragen.“

„Oh ja, ich erinnere mich daran, wie häufig ich daran gedacht habe, dich zu schütteln und anzuschreien, wann du mich endlich mal zum Ausgehen einlädst. Sogar Genta hatte damals den Braten gerochen, nur du nicht.“, belustigt sich Shiho ein wenig.

„Aber deswegen mag ich dich auch, Conan. Du bist süß, weißt du das?“ Ich wurde etwas rot, ob der Bezeichnung, gut aussehend, attraktiv, athletisch und intelligent, mit sowas könnte man mich locker beschreiben, aber *süß*? Das ist doch nun wirklich etwas peinlich.
 

„Ich nehme alles zurück, was ich vorher zu diesem Wein gesagt habe. Er ist herrlich.“, lobt Shiho den dunkelroten Saft in ihrem Weinglas.

„Sie haben Glück gehabt, dies war unsere letzte Flasche. Die anderen drei wurden reservieret für eine Familienfeier. Wenn ich nun die Gerichte auftragen dürfte?“, fragt uns Pinguin mit freundlich klingender Stimme.

Die aufgetragenen Menüs sehen köstlich aus. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, als die Gerüche von meinem Teller in meine Nase steigen.
 

Das Essen ist nicht nur köstlich, sondern in ihrer Gegenwart äußerst vergnüglich. Während wir die fast schon abnorm teuren Gerichte verzehren, plaudern wir über alle möglichen Dinge - darüber dass meine Eltern vorhaben uns in den nächsten Ferien zu besuchen, dass Agasa meint mit seiner Zeitmaschine kurz vor dem Durchbruch zu stehen, dass Ayumi Ai was über Verhütungsmittel gefragt hat. // Moment! Wie war das doch gleich? //

„EEEEEEEEEEEEHHHHH?“, stößt es aus mir raus, was viele überraschte und missbilligende drein blickende Augenpaare zu unseren Tisch blicken lässt.

Ich lächle entschuldigend zurück, ehe ich mich wieder – immer noch schockiert - an Shiho wende.
 

„Was soll das heißen: Soll ich lieber die Pille oder ein Kondom nehmen?“, kommt es zwischen meinen gepressten Lippen hervor. Meine Augen müssen Teller groß sein, so weit sind sie aufgerissen.

„Na was wohl? Eben das.“, antwortet mir Shiho trocken mit aufgesetzter Unschuldsmiene.

„Will sie etwa - Ich meine, hat sie vor – Mit Mitsuhiko – In dem Alter...“, stammle ich zusammenhanglos, immer noch schwankend zwischen Empörung und Schockzustand.

„Nun, mit Genta sicher nicht. Und dass sie Mitsuhiko nach all der Zeit betrügen würde, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Du etwa?“, entgegnet sie mir in stichelnden Ton.

„Natürlich nicht!“, brumme ich beleidigt.

„Also warum so aufgeregt, Kudo?“, fragt mich Shiho ruhig, während sie stilvoll ein Stück Fleisch mit der Gabel aufspießte. // Mist. Sie ist sauer. //

„Es ist nur, die beiden sind irgendwie immer noch, na ja, also für mich sind sie-“, versuche ich zu erklären, bevor mich Shiho bestimmt unterbricht und meinen Satz zu Ende führt: „Sie sind immer noch Kinder in deinen Augen, wolltest du das sagen, Conan?“

// Launen wie ein Herbstgewitter. // „Ja, dem ist wohl so.“, bestätige ich ihre Vermutung.
 

//Nicht zu fassen! Als ich so alt war, war das höchste der Gefühle für mich, wenn Ran meine Hand gehalten hatte! Nicht, dass ich damals nicht dran gedacht hätte, aber bei Ayumi und Mitsuhiko...//

„Ich finde es gut, dass die beiden die nächste Stufe ihrer Beziehung in Angriff nehmen. Sie sind schon seit einiger Zeit zusammen und haben lange genug gewartet Se-.“, beginnt Shiho mit ihrer Argumentation, wieso sie Recht hat und ich nicht, aber ich unterbreche sie, bevor sie weiter ausführt:

„OI-OI! Nicht dieses Wort, nicht hier!“

Mir sind die Blicke der anderen Gäste aufgefallen, die irgendwo zwischen heillosen Entsetzen und haltlosen Vergnügen liegen weil sie mit aufgestellten Lauschern unser Gespräch mithören. Bild ich mir das nur ein oder sind die Gespräche um uns herum versiegt? Auch ihr sind diese viel sagenden Blicke aufgefallen und es scheint sie nicht zu kümmern, im Gegenteil, ihrem Lächeln nach zu urteilen, stachelt es sie sogar an.
 

„Was denn? Etwa das böse Tabu-Wort mit S für Geschlechtsverkehr?“, fragt Shiho mit einem harmlosen, geradezu hinreißenden Lächeln. //Toll. Was soll ich denn darauf antworten, ohne als Idiot da zustehen?//

„Jedenfalls nicht in diesem Restaurant, das ist... ein zu persönliches Thema.“, ziehe ich mich aus der brenzligen Situation raus. Ich brauche einen Thema Wechsel.
 

„Du meinst wohl eher peinlich. Hypokrit! Und das, wo wir doch unser erstes Mal vor vier Jahren hatten und erst vor zwei Tagen haben wir wieder Liebe gemacht, die ganze Nacht hindurch.“, schmettert mir ihre kühle Stimme entgegen. //Sie muss grade so am kochen sein. Oh Mann, worauf hab ich mich da eingelassen? //

„O-oi-oi, Ai. Das sind zwei völlig unterschiedliche Tatsachen.“, murmle ich verlegen, als das Thema eine mir unliebsame Wendung nahm. //Bin es nur ich oder ist es hier heißer geworden? Am Tisch hinter mir hustet ein Mann auffällig laut, am Tisch hinter Shiho hält eine Frau mittleren Alters eine Serviette gegen den Mund gepresst, ihre wackelnden Schultern enttarnen ihren Versuch ein Lachen zu unterdrücken. Und dieser junge Keller da vorne starrt ganz unverhohlen auf meine völlig schamlose Freundin. Ich kann mir gut vorstellen, was der sich gerade ausmalt und dafür allein würd ich ihm die Fresse polieren!//

„Ach, wirklich? Dann klär mich mal auf inwiefern, das so anders ist. Darauf bin ich wirklich gespannt, mein Lieber.“, lädt Ai mich auf ein kleines Streitgespräch ein. Ich weiß jetzt schon, dass ich verlieren werde, wozu bin ich Detektiv. Sie hatte die besseren Argumente und ich, tja, ich nicht.

Aber man sollte immer mit dem Schiff untergehen, wenn man Kapitän ist.
 

„Nun, zum einen waren du und ich damals bereits erwachsen-,“, Shiho gab ein höchst belustigtes Schnauben von sich, -„ zum andern, sollten die beiden noch eine Weile warten, bis sie sich wirklich sicher sind, ob sie das bereits tun wollen. Ich nehme an, Mitsuhiko weiß noch nichts davon, nicht wahr?“ Nun gab sie mit einem kurzen Nicken zu, dass an meinem letzten Argument was dran war. Unser guter Mitsuhiko hatte keine Ahnung, dass unsere ehemals niedliche und naive Ayumi dabei war, ihn ins Bett zu kriegen. Zugegeben, es gibt schlimmere Dinge die einem passieren könnten.

„Ein wenig hohl, deine Argumente, mein lieber Holmes. Zum ersten, was glaubst du wohl hatte der gute Agasa wohl gedacht, als er früh morgens ins Zimmer kam und uns beide in einem Bett schlafen sah? Das war vor 4 Jahren, da waren wir noch nicht mal auf der Highschool.“, kontert sie und schlägt auf mein bescheidenes Argument ein.
 

// Oh ja, daran erinnere ich mich noch gut. Der arme Professor hatte das Ganze noch nicht mal richtig begriffen gehabt, als er uns guten Morgen wünschte. Erst nachdem ihn Ai drauf aufmerksam gemacht hatte, dass sie sich gerne frisch machen würde und er doch bitte den Raum verlassen möge, weil sie nichts an habe, ist bei ihm der Groschen gefallen. Gott, der hat geguckt wie sein Auto. //

Und danach gab es noch die ellenlange persönliche Diskussion mit ihm, dass sie zu jung dafür seien oder zumindest ihre Körper und überhaupt was er sich dabei denke, sich einfach so an seine Tochter ran zu machen und so weiter und so fort.

Eigentlich sehr unterhaltsam, wenn man nicht derjenige gewesen wäre, der sich die stundenlange entrüstete Standpauke anhören musste. Was ja bei ihr der Fall ist.
 

„Hm, ich nehme mal an, er war überrascht, gelinde gesagt.“, gab ich zu. Das damals war aus einem Moment des Überschwangs entstanden. Wir waren schon ein Jahr zusammen und gingen schon auf die 30 zu – realistisch gesehen - da hat sich viel aufgestaut. Gemischt mit etwas Alkohol und den Gedanken was wäre wenn man jetzt in seinen alten Körpern wäre, ergab eine stürmische Nacht mit einem explosiven Morgen für den alten Prof.

„Das war wohl die Untertreibung des Jahres. Er hat dich danach eine Woche lang nicht mehr sehen wollen und war auf uns beide noch einen Monat danach sauer. Es hat ihn ziemlich erschüttert fest zu stellen, dass wir bereits *erwachsen* waren.“, lacht Shiho mich an.

„Zum zweiten, die beiden sind nun schon alt genug selbst entscheiden zu dürfen, wann sie ihre Beziehung vertiefen wollen. Hypothetisch gefragt, wenn du und Ran damals bereit gewesen wärt, diesen Schritt zu wagen, hättest du dann einen Rückzieher gemacht nur weil ihr nicht alt genug seid beziehungsweise noch nicht lang genug zusammen?“, fragt mich Shiho mit einem nun hinterhältigen Lächeln.
 

// Oh oh, gibt es darauf überhaupt eine richtige Antwort? //

„ Ich hab offen gestanden keine Ahnung was ich dann damals getan hätte. Wahrscheinlich wäre ich zuvor ohnmächtig geworden bevor ich sie danach gefragt oder nachdem Ran mir einen Karatetritt verpasst hätte oder so.“, antwortete ich vorsichtig.

„Du hättest sie gevögelt.“, grinst Shiho mir frech ins Gesicht, als sie mir die Wahrheit mit heimlichen Genuss unterbreitet. „Ja, damals vielleicht. Heute kommt mir diese Vorstellung fast so fremd vor, als wäre sie mit mir verwandt. Ich sehe sie nicht als Lustobjekt. Dafür hab ich ja schließlich dich, Ai.“, verteidige ich mich und meine Verteidigung zaubert einen roten Schimmer auf ihre Wangen. „Was sind wir heute galant.“, lenkt sie rasch ab um ihre Verlegenheit zu verbergen. „Wenn ich an die alten Zeiten zurück denke; da warst du so charmant wie ein Scheunendrescher und mindestens ebenso geschickt.“

„Wenn ich an die alten Zeiten denke; da warst du so liebenswürdig wie eine Rose mit einem ebenso spitzen Sarkasmus.“, geb ich den verbalen Ball zurück.

„Ara, ist mein Schneid schon so sehr verkümmert? Aber was kluge Sprüche angeht, komm ich ja bis heute nicht an den wahren Meister ran, nicht wahr?“, landet sie einen Volltreffer.

„Touché.“, proste ich ihr zu und hebe mein Glas mit dem sündhaft teuren Tropfen.

„Auf alte und neue Zeiten.“, prostet Shiho mir zurück.

„Auf Veränderungen und Beständigkeit.“, lautet mein Spruch in Gedanken an unsere fünf gemeinsamen Jahre und die Jahre davor, sowie an die Frage, die ich ihr noch heute Abend stellen möchte.
 

„Also soll ich dann Mitsuhiko ein paar Tipps geben, was ihn so erwartet demnächst oder warum hast du mir davon erzählt?“, frage ich sie, denn mir drängte sich der Verdacht auf, dass Ayumi sicherlich darauf bestanden hat, dass Ai niemanden ein Sterbenswörtchen verraten werde; wenn nicht, dann hat sie sich ärger verändert, als er sich jemals zu träumen gewagt hätte.

„Oho, das stelle ich mir spaßig vor bei deiner Art: *Hey, Mitsuhiko. Hab gehört, dass Ayumi dich demnächst flachlegen wird. Aufgeregt? Brauchste nen paar Tipps oder so? Wenn du willst, steh ich dir mit Rat und Tat-*, flappst Shiho.

„Ich würde das garantiert so nicht angehen, Ai.“, grinse ich sie etwas genervt an und tripple mit meinen Fingern ungeduldig auf der Tischdecke.

„Ein bisschen Spaß muss doch sein, oder nicht mein Lieber?“, entgegnet mir Shiho. // ….. Was? //
 

„Du meinst das hoffentlich nicht so, wie ich mir das gerade denke oder doch?“, taste ich mich behutsam vor, als mir ihr Spiel langsam klar wurde.

„Hm, doch. Ich hab mir das alles aus den Fingern gesogen. Denkst du wirklich, ich würde dir davon erzählen, wenn Ayumi zu mir mit solch einem Thema kommen würde?“, strahlt sie mich an als könnte diese eiskalte Schauspielerin kein Wässerchen trüben. // Du machst Witze? Ich werde Ayumi und Mitsuhiko tagelang nicht mehr in die Augen sehen können, ohne an dieses Gespräch zu denken? //

„Und womit hab ich diesen Schreck verdient gehabt, Ai?“, verlange ich den Grund zu wissen, warum ich Ziel einer solchen Scharade geworden bin.

„Ich wollte mich ein wenig amüsieren und etwas Heimzahlung, dass du mich hast erwartungsvoll warten lassen, gehörte auch dazu.“, gibt sie ihre Erklärung ab. // Ich fass es nicht. Haha~ //

„Also haben die beiden nicht vor -“, versichere ich mich um ganz sicher zu gehen, dass meine Welt noch heile war.

„Keine Ahnung, kannst sie ja selber fragen, wenn es dich so interessiert.“, zwitschert Shiho gespielt desinteressiert in meine Richtung. „Was würde ich für eine Kamera geben um diesen Moment fest zu halten, du sahst zum Brüllen aus, als ich dir diese kleine Lüge aufgetischt habe.“

„Das kannst du knicken und zum Glück hattest du keine dabei. Auf das Aufziehen der Kinder kann ich gut verzichten. Aber können wir bitte das Thema wechseln?“, lache ich zurück.
 

„Gern. Wie war das Treffen mit Ran?“ //Muss mein Glückstag heute sein…//

„Woher..“

„Deine Mutter hat vor zwei Tagen angerufen und ließ ausrichten, dass Ran einen Flug von Amerika nach Japan gebucht hat, um uns mal wieder zu besuchen. Ich hab´s den Professor gesagt und er dann dir. Haste das nicht gewusst?“, fragt Shiho leicht überrascht, absichtlich schlecht gespielt, um mir zu zeigen, dass meine Geheimniskrämerei der letzten Tage total für die Katz waren.

Ergebend seufzend erzähle ich ihr alles, was Ran mir erzählt hat, ihr beruflicher Erfolg, das mit Eisuke und die Sache mit meinem alten und jetzigen Ich - Shinichi. Ai unterbrach mich nicht ein Mal und hörte sich alles aufmerksam schweigend an.

„Das… das ist gut, nicht wahr? Also das sie sich glücklich fühlt mit Eisuke und über dich – über Shinichi hinweg gekommen ist, meine Ich. Oder siehst du das anders?“ Ich hatte das Gefühl in ihrem nervösen Blinzeln einen Hauch von Angst zu erkennen.
 

„Ich denke schon, er wird sie wohl eher glücklicher machen, als es mir damals gelungen ist. Und heute; heute könnte ich sie als Shinichi nur noch unglücklich machen.“

„Sie hat dich wirklich und wahrhaftig geliebt. Vielleicht liebt sie dich immer noch so wie damals. Wenn sie das tut, würde sie dir alles verzeihen, selbst das Jahrelange Lügen. Ich würde es jedenfalls an ihrer Stelle.“ Diesmal höre ich deutlich den tiefen Ton von Sorge, gemischt mit einem kurzen Klang von Eifersucht. Ich kann nicht anders, als sie anzulächeln. //Hab ich schon erwähnt wie glücklich verliebt ich in sie bin?//

„Kann es ein, dass wir hier einen leichten Fall von Eifersucht haben, Haibara?“, ziehe ich sie ein bisschen auf. Sie wird ziemlich rot, auf eine niedliche ertappte Art und Weise.

„Ich weiß nicht, wovon sie sprechen, Kudo. Kann es sein, dass sie dem Wein zu sehr zugesprochen haben?“, versucht sie abzulenken.
 

„Ich habe nur von einem Nektar zu viel gekostet und gar immer noch nicht genug davon bekommen, Verehrteste – meine Liebe zu dir.“ Sie glotzt mich an, als hätte ich mich vor ihren Augen in ein Walross verwandelt.

„Okay, Conan. Ich weiß, dass dieser Spruch aus einem Film stammt, und bei Gott, sobald ich rausgefunden habe wie der heißt, dann werden wir uns den solange reinziehen, bis dir dieser Spruch zu den Ohren rauskommt.“ Ihre Augen glänzen wie kleine Sterne in einer klaren Nacht auf dem schimmernden Ozean als sie mir dies *androht*.Diese ganzen Schnulzen reinzuziehen hat doch was gebracht, schließlich hat sie ja ihre romantische Seite, auch wenn sie versucht diese zu verbergen. //JA! JETZT ist der richtige Augenblick! Ich spür es ganz genau!//
 

„Dann wirst du auch diesen Spruch schon oft gehört haben.“, führe ich weiter aus und meine Hand langt vorsichtig zu der Hosentasche, meine Finger fühlen die Schachtel in der das wohl wichtigste verwahrt ist, das ich ihr geben kann – meine Gefühle für ein ganzes Leben.

Ich atme ein und aus, ich fühle mich auf einmal hypernervös und ihr ist das nicht entgangen.

„Stimmt was nicht, Shinichi?“

„Ai, nein – Shiho; willst du…“
 

„AAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHH~!“

„Einen Arzt! Einen Arzt, verflucht noch mal! Schnell!“

„Nein, nein, nein~“

„Vater! Vater, antworte mir doch! VATER!“

„Er hat keinen Puls mehr. ER HAT KEINEN PULS MEHR!“

„Polizei! Ruf doch einer die Polizei!“

//…Bin ich in einer schlechten Fan-Fiction gelandet oder was?//
 

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Tja, doch noch nicht das Ende. Was für ne Überraschung. :P

Auch wenns mir nen bissel leid tut um den armen Shinichi, da bringt er endlich den Mut auf, sie zu fragen was er sie shcon immer fragen wollte und was mache ich? XD

Hoffe es hat euch dennoch gefallen.^^

Falls ihr euch über die häufigen Wechsel in Conan, Shinichi, Kudo, Ai und Shiho wundert, das soll zeigen, dass sie noch immer ihre alten Selbst sind wenn sie unter sich sind, auch wenn sie als Conan und Ai leben. :)
 

Vielen lieben Dank an ahkullerkeks fürs beta-lesen und korrigieren. :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KaitoDC
2010-09-21T20:56:19+00:00 21.09.2010 22:56
AH! Mann! Rye, ehrlich, ich könnte dich manchmal killen für deine Cliffhänger bzw. den Zwischenfällen, die Conan dran hindern, Ai endlich zu fragen!
...
Okay, also, ich wollt erst mal sagen: Hey, du lebst ja noch, Rye! Ich dachte schon, diese Geschichte bleibt unvollendet, aber zum Glück geht es doch noch weiter.
Nun, auch dieses Kapitel hat mir sehr gefallen und hat mich daran erinnert, wie gut du doch schreiben kannst. Ich weiß, ich habe es bereits des Öfteren erwähnt, dass dein Schreibstil wirklich nicht schlecht ist, aber mir ich habe auch jetzt wirklich bemerkt, dass er doch ziemlich gut zur Geschichte passt, oder wohl eher: Dein Schreibstil passt sehr gut zu Conans Gedanken, da er an einigen Stellen grandios sarkastisch ist.
Ich kann mir auch wirklich gut vorstellen, wie die anderen Gäste im Restaurant reagiert haben, als das doch ziemlich peinliche Gespräch für Conan anfing.
Aber das Ende war kommt mir doch ziemlich bekannt vor, dass Shinichi gerade eine Verabredung hat und plötzlich jemand stirbt... . Ich bin gespannt, wie Conan darauf reagieren wird, ob er nun dahin eilt oder es doch sein lässt? Aber ich denke eher, dass er das erstere tun wird, ansonsten wäre er doch nicht Shinichi... oder? Hm, aber da wäre immer noch Ai...
Nun, ich hoffe nur, dass das nächste Kapitel bald kommt. Aber mach dir bloß keinen Stress oder so, Rye.
lg
KaitoDC

P.S.: Ich finde es gut, dass du einige Portionen an Humor mit in die FF eingebaut hast, denn erstens es macht die FF unterhaltsam und zweitens kommt es nicht sehr oft vor, dass etwas in den DC-FFs 'lustig' ist, meistens ist es ja eher actionsgeladen/mysteriös oder ähnliches.


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