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Faszination Gefühl

von

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Enrique Iglesias - Push

Sie bewegten sich im Takt, bewegten sich zum Rhythmus eines leisen Liedes, das nur sie kannten. Vor und zurück, auf und ab. Wellenartige Schauer, zwei Fische im weiten Ozean der Melodie.

Nahezu von selbst wanderte seine Hand an ihrer Seite hinauf, ertastete Wölbungen und Hügel und hörte dem leisen Flüstern ihrer Haut zu, das dem Lied seinen Text gab. Haut, die sich an seine Haut schmiegte, wie um ihn willkommen zu heißen. Das hier war die perfekte Symphonie, eine Komposition wie sie einzigartig war. Und immer bleiben würde.

Er verschlang sie mit den Augen, kostete den Geschmack der Gänsehaut, mit der sie auf seinen warmen Atem antwortete. Sie ließen den weichen Flaum ebenso wenig aus wie die kleine Narbe kurz unter ihrer Brust. Nahmen die Farbe der Haut in sich auf und absorbierten den leichten Schweißfilm, der sie verführerisch schimmern ließ.

Systematisch arbeitete er sich voran, ertastete jede noch so kleine Wölbung mit der Zunge. Angefangen bei der untersten Rippe, über die Brust bis hin zum Schlüsselbein. Ihr Atem ging flach und zitterte wie ein Vogel in der Hand eines Menschen; unschlüssi, ob Qual oder Wohlgefallen überwog. Zerrissen zwischen zwei Extremen, die in eine jeweils andere Richtung zogen. Weiter, den Knochen entlang, den Hals hinauf bis zum Ohr. Er forderte sie heraus, spielte mit ihr bis sie sich ihm erwartungsvoll entgegenwölbte, gefangen in seiner Umarmung.

Ihre Hände drückten ihn von ihr weg und zogen ihn in der gleichen Bewegung wieder zu sich, begegneten den seinen und verhakten sich in ihnen. Er wusste, er hatte sie so weit, aber er würde noch nicht aufhören. Es beanspruchte einen Großteil seiner Kraft, sich ihr zu widersetzen und ihrem Drängen und Flehen nicht nachzugeben, doch noch hielt er stand. Er hatte noch gar nicht richtig angefangen.

Und trotzdem erfasste ihr Strudel ihn, wie um ihn zu testen. Wärend seine Lippen ihren Atem auffingen und sein Mund den ihren erforschte, wurde sein Widerstand immer schwächer. Er merkte, dass sein Körper sich ihr langsam näherte, konnte ihn jedoch nicht daran hindern. Seine Herausforderung, die eigentlich ihr gegolten hatte, wendete sich gegen ihn selbst, während sie sich unter ihm wand wie ein Aal.

Er war zu schwach. Er ging mit wehenden Fahnen unter und genoss es in vollen Zügen. In dem Moment, in dem das Wasser über ihm zusammenschlug, presste er sein Gesicht in ihre Halsbeuge und drang in sie ein.

Sie erschauderten beide, abwechselnd, wanden sich mit letzter Kraft noch stärker ineinander und blieben schließlich so liegen, Gestrandete unter der Wüstensonne.

Nur langsam kamen sie zurück in die reale Welt, noch immer benommen von der Fahrt. Entknäuelten sich, schmiegten sich aneinander. Bloß nicht die kostbare Nähe riskieren. Kopf an Schultern, Hand in Hand lagen sie da und schliefen langsam ein, während die Welt sich vorsichtig weiterdrehte und sie beruhigend in den Schlaf wiegte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-06-01T21:01:52+00:00 01.06.2009 23:01
@ Anice:
Das mit der Symphonie kommt von mir, ich hatte Karoppapier gesagt, dass es "Synphonie" gar nicht gibt und ich nur "Symphonie" kenne ^^''.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sinfonie
Und es ist beides dasselbe :).

Für mich war das Gefühl gut eingefangen, er konzentriert sich auf die kleinsten Details, scheint in einer Art Trance gefangen zu sein, das kam meiner Meinung nach gut rüber. Auf sie wird bisher in beiden Geschichten wenig eingegangen, na - vllt ändert sich das mit dem nächsten Song :).
(Und hey, ich kann ehrlich gesagt verstehen, wieso der Freischalter es aus adult wieder herausgenommen hat ;)).
Schöner Schreibstil und wirklich ein ganz anderes Ergebnis als zuvor. :)

Liebe Grüße,
Hoffnungsschimmer. :)
Von: abgemeldet
2009-06-01T10:11:18+00:00 01.06.2009 12:11
Der Akt als etwas Besonderes, umschrieben mit Worten, die sonst selten in diesem Zusammenhang zu lesen sind... schööön. :)

Erneut war da die Sinfonie als Symphonie zu lesen... jetzt überlege ich nur, ob ich vielleicht falsch liege, auch wenn ich mir eigentlich sicher bin, dass es nicht so ist. XD
Und du hast einen kleinen Schusselfehler gemacht XD
'wie ein Vogel in der Hand eines Menschen; unschlüssi,'... unschlüssig ;)

Ansonsten eine wirklich schöne Geschichte, auch wenn das Gefühl nicht ganz fühlbar war. Aber ich denke, dass ist schwierig zu bewerkstelligen, wenn man sich an einer nicht Akt-umschreibungs-typischen Beschreibung des ganzen versucht. XD

alles Liebe,

dat Aníce


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