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Schlaflos

Eintagsfliegen
von

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Einsame Wanderung

Eiskalte, einsame, weisse Welt. Ach wär der Schnee doch schwarz. Weiss ist so grell, so schrecklich hell, es brennt mir in den Augen. Kein Leben weit und breit, weder Tier noch Mensch, keine Seele, Niemand. Ewige Schneedecke, darunter das Nichts und mittendrin ich, Drehpunkt dieser Einöde. Hör auf zu singen, der Wind nimmt dir das Lied doch sowieso, die Kehle schmerzt, die Spuren sind längst zugeschneit, wo bin ich, wo bin ich? Ich taumle, ich strauchle, doch darf ich nicht fallen, irre durch den Winter. Wie schmeckt die Sonne noch gleich? Gibt es grün oder ist die Welt nur schwarzweissgrau und eisblau? Ich weiss es nicht mehr. Schneekristalle, schöne, heile Plakatwelt, haha, ich frier doch. Ich friere so sehr meine Hände sind rot und meine Kehle schmerzt. Ich atme unregelmässige kleine Rauchwölkchen, die mir der Wind entreisst. Die Augen sind es müde, so müde, sie wollen etwas anderes. Warum weiss? Warum nicht schwarz, begrab mich doch in schwarz, so, wie es sich gehört. Der Schirm ist schon lange weg, nur noch das Gerüst liegt im Schnee, die Rippen. Weisse Flocken begruben es und machten es passend, surreal, es sah aus wie ein Tier ein totes totes Tier, so weiss, so knochig, so seltsam. Ich will eine andere Farbe, bittebitte nur nicht weiss! Weiss, weiss, nur noch weiss. In Weiss sieht man angeblich alles, doch es stimmt nicht. Es stimmt nicht, es stimmt nicht! Weiss ist keine Farbe, es stimmt nicht, weiss ist rein, so schrecklich rein, es stimmt nicht, es darf nicht sein. Schwarz, oh bittebitte schwarz.

Rot!

Rot darf ich, rot kann ich, es fliesst durch meine Adern, es unterscheidet mich von dieser toten Welt, es tropft in den Schnee, so schön, so rot, so blutrot, scharlachrote Tropfen verteilen sich, zerfliessen, machen Blumen, wunderschöne rote Blumen beflecken das weiss, vertreiben es, fressen es auf, es hat keine Macht mehr, rote Welt, rote Wunderwelt, oh nimm mich mit.

Und was wenn ich das rot über bin? Wenn es mir nicht mehr reicht? Wie ein Stachel bohrt der Gedanke und nimmt mir die Freude am rot. Es ist immer noch schön, doch die Lebendigkeit ist verschwunden, das rot ist aus, die Freude daran ebenfalls und weiss wird’s für mich nimmermehr...



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