Zum Inhalt der Seite

Black Shadow (ab 16 Jahre)

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Antrag

Sonja konnte es nicht fassen, als er ihr vor einen Jahr seine Liebe gestanden hatte. Seitdem Tag waren sie offiziell ein Paar. Er lud sie oft zum Mondspaizergang ein. Auf einer Bank ließ sie sich nieder. Eine kühle Frühlingsbrise blies ihnen ins Gesicht und beobachteten das Meer.

Er schlang seinen Arm um sie.

“Du mußt früher ein schönes Leben auf dem Meer geführt haben. Ich wäre gerne damals bei dir gewesen.”

“Es war schön. Aber nach dem Tod meiner Crew war ich ganz allein und hatte keine Freunde, auch nach Elisabeths Tod nicht. Außerdem hatte ich immer Angst vor Freundschaften.”

“Wegen deiner traurigen Vergangenheit.”

“Ja.”

Er sah ihr in die Augen. Sie schlang ihre Arme um ihn.

“Du bist meine Usara.”, flüsterte er ihr leidenschaftlich ins Ohr.

“Und du bist mein Urekah.”

Dann folgte ein langer Kuß. Shadows erster Kuß, seit sehr langer Zeit. Er sehnte sich seine Jugend herbei.
 

Am nächsten Tag lud Shanks Sonja zu eine Tasse Tee ein.

“Na wie läufst? Hat er dir schon einen Antrag gemacht?”

Sie senkte den Kopf.

“Noch nicht.”

“Hör zu, Shadow ist in letzter Zeit sehr hektisch. Auf jeden Fall hat er etwas großes vor. Wahrscheinlich wird er dich bald fragen.”

Shanks konnte ein Lächeln nicht verkneifen.

“Unsere Flitterwochen verbringen wir bestimmt in Island. Er hat mich wegen Island gefragt. Ich habe ja gesagt. Vielleicht meine Lieblingstadt Grimsey. Davon habe ich immer erzählt.”

“Es hat lange gedauert bis er dir seine Gefühle erwidert hatte.”

“Ja, letztes Jahr. Dafür hat er neunzehn Jahre gebraucht. Morgen sind wir verabredet.”

“Tja, hätte nicht gedacht, daß du so lange aushältst.”, schmunzelte Shanks.

“Wie alt ist er in Falkenjahren?”

Shanks hob die Brauen.

“Mal überlegen, ich bin sechshundertzwei Falkenjahre alt nach Sirons Rechnung. Dann wäre er... Ähm... du bist?”

“Hundertsiebzig Jahre und bald zwei Falkenjahre.”

“Wenn ich nicht falsch gerechnet habe, dann ist er sechshundertvier Falkenjahre alt, glaube ich.”

Sonja lächelte, als sie sein verdutztes Gesicht sah.

“Ich kenne mich mit dieser Falkenjahrrechnung nicht aus.”, gestand er ihr verlegen.

“Wann ist er geboren? Mein Vater hat es mir beigebracht.”

“Im Jahr 1222 nach unserer Zeit.”

“Ach so. Du wolltest ihn gerade fünfhundert Jahre älter machen. Shadow ist sechshundertdrei Falkenjahre alt.”, meinte sie erfreut.

“Ihr und euere Falkenjahre.”

“Komm schon, besser als wenn du dir dein Menschenalter aufschreibst. Was so wieso immer länger wird.”

“Ist ja gut, du hast ja recht. Aber wer diese Rechnung nicht gewohnt ist, der glaubt hundert Jahre sind ein Falkenjahr. Dabei ändert sich die Rechnung ab eine Million Jahre.”

“Mit dem Rang hat es auch etwas zutun, denn eigentlich bist du gerade einmal zwanzig Falkenjahre alt und Shadow einundzwanzig Falkenjahre.”, erklärte sie amüsiert.

Shanks fuhr sich übers Gesicht.

“Können wir einmal das Thema wechseln? Ich bekomme noch Kopfschmerzen von dieser ganzen Falkenjahregeschichte!”, meinte er genervt.

Sie überlegte kurz. Dann verzog sie ihr Gesicht zu einem Lächeln. Der Rotschopf ahnte was jetzt kommt.

“Weißt du, seit du in den Schlamm gefallen bist, ist Shadow wie ausgewechselt. Er lächelt nicht nur, sondern lacht auch mehr. Ich frage mich manchmal. Ist das denn der Shadow, den ich vor zwanzig Jahren kennengelernt habe?”

Rot vor Verlegenheit starrte er Sonja an.

“Es mußte ja auch ausgerechnet ich sein.”, knurrte er.

Sie brach in schallendes Gelächter aus, als sie sich Shanks’ verdattertes Gesicht vorstellte.

Ernst sah er die junge Frau an.

“Deine Gesellschaft tut ihm gut. Shadow ist nicht mehr so verklemmt, wie am Anfang.”

“Das stimmt. Aber du scheinst ihm auch gut zu tun.”, erwiderte sie.

Shanks stöhnte. Plötzlich fiel ihm etwas ein.

“Ähm, sagmal trinkt er bei Verabredungen Alkohol?”

Sie hob überrascht die Brauen.

“Ja. Warum?”

“Weil ich ihn noch nie gesehen habe, daß er Alkohol trinkt.”

“So? Er trinkt den selben Wein wie ich.”

“Dann hat er genauso einen treueren Geschmack wie du. Weißt du, ob er schon einmal besoffen war?”

Sie überlegte kurz.

“Ja. Shadow sagte, er wäre damals einundzwanzig Jahre alt gewesen. Elisabeth hat ihn damals, bei ihrer Hochzeit so richtig abgefüllt. Am nächsten Tag hat sie sich entschuldigt, als er erklärte, daß er Alkohol in diesen Mengen nicht gewöhnt war. Seine Frau hatte geglaubt, er wäre trinkfest.”

“Mh, scheinbar hat sie gar nicht zu ihm gepaßt, wenn ich mir das so recht überlege. Wollte er soviel trinken?”

“Nein. Shadow wollte nur ein Glas haben und probieren. Ihm hat der Wein aber nicht geschmeckt. Elisabeth hat einfach eingefüllt ohne zu Fragen.”

“Was! Dann war Elisabeth genauso wie meine Exehefrau Michelle! Kein Wunder. Ich versuche zwar die Leute zum trinken zu bewegen, aber ich zwinge sie nicht.”

“Du bist so wieso schon ein Säufer.”, scherzte sie.

“Hey, ich habe früher mehr getrunken, als heute.”

Ihr Blick schweifte auf die Wanduhr.

“Oh! Achzehn Uhr! Ich muß nach Hause. Meine Eltern warten mit dem Abendbrot. Gute Nacht.”

“OK. Gute Nacht.”

Mit diesen Worten stand sie auf und ging zur Tür.
 

Im Kerzenschein des nächsten Abends saßen sich Shadow und Sonja gegenüber. Seit zwanzig Jahren gingen sie nur in die selbe Gaststätte.

Er sah ihr direkt in die Augen und nahm seinen ganzen Mut zusammen.

“Sonja.”, begann er, “Du hast mit mir sehr viel Geduld gehabt. Dazu sage ich nur Hut ab.”

Sie sah ihn Hoffnungsvoll an. Er kramte in seiner Tasche. Am liebsten hätte er ihre Hand dabei gehalten, doch das ging nicht.

Mit der Faust kam er langsam zu ihrer Seite. Sie ahnte, was er in der Hand hatte. Langsam machte er seine Faust auf und ein goldener Ring mit weißen Diamanten kam zum Vorschein.

Sonja hob die Brauen.

“Ein wunderschöner Ring.”, sprudelte es aus ihr heraus.

“Willst du meine Frau werden?”

Sie weinte Freudentränen. Mit ihren Händen verdeckte sie ihren Mund.

“Oh mein Gott. Ich dachte schon, du würdest mich nie fragen. Ja! Natürlich.”, erklärte sie.

Sie nahm den Ring und steckte ihn an ihren Finger. Die junge Frau betrachtete den Ring streng.

“Du mußt ein Vermögen ausgeben haben.”

Ein hämisches Grinsen umspielte sein Gesicht.

“Ich bin kein mittelloser Mann, wie du vielleicht vermutet hast.”

“Aber Shanks hat vor zwei Tagen gesagt, daß du ihn gefragt hast, ob er dir das drei Monatsgehalt vor schießen kann.”

“Mh. Shanks hat wohl vergessen zu erwähnen, daß ich vergessen habe, daß ich noch genug auf meinen Konto habe.”

“Wieviel hast du auf dem Konto?”

“Durch den Verdienst als Spitzel und daß ich noch nie arbeitslos war, hat sich in den Jahren ziemlich viel angesammelt. Dann kommt noch hinzu, daß ich sehr bescheiden gelebt habe. Ich habe bis jetzt niemanden gesagt, wieviel ich wirklich auf den Konto habe. Es sind fünfunddreißigtausendneunundfünfzig Billionen Euro.”

Sonja machte große Augen.

“Soviel! Wie... Wie... Wie hast du das denn gemacht?”

“Tja, in den man die Marine austrickst mit den Abgaben und Verdienst. Dann kommt hinzu das ich kein Auto, kein Führerschein, kein Fahrrad, kein Telefon, kein Internet und kein Motorrad besitze. Natürlich sehe ich auch wenig Fernsehen, meistens nur Radio. Ab und zu habe ich den Tieren und armen Menschen gespendet.”

“Wieviel hast du im Jahr ausgegeben?”

“Ähm, 1900 habe ich so ungefähr dreihundert Euro für Miete, Nahrung, Kohle, Kleidung und trinken ausgegeben. Im Jahr 2000 waren es ungefähr fünftausend Euro. Zweitausendsechshundertzweiundachtzig Euro für Miete, Kleidung, Lebensmittel, Gas, Wasser, Handy, Spenden und Strom. Den Rest habe ich für Zigaretten ausgegeben. Mein Vermögen war um vieles geschrumpft. Naja, im Jahr 2071 hatte sich mein Vermögen erholt. Ab dem Jahr 2190 blieben meine Ausgaben immer gleich eintausend Euro für Miete, Strom, Wasser, Gas, Lebensmittel, Kleidung, Handy und Spenden. Dein Ring hat fünftausend Euro gekostet.”

“Du hörst nie auf mich zu überraschen. Jetzt brauchen wir noch einen Hochzeitstermin.”

“Der 6. Mai. An diesen Tag habe ich Elisabeth verlassen. Ich habe mich schon um alles gekümmert.”

Verblüfft starrte sie ihn mit offenen Mund an. Shadow grinste nur.

“An dem Tag haben Celas und Shanks geheiratet. Das ist ja toll!”, rief sie erfreut.

“Wirklich? Das wußte ich nicht. Seine Frau bietet dir ihr Hochzeitskleid und er gibt mir seinen besten Anzug.”

“Dann müssen wir noch Einladungen schreiben bis nächsten Monat.”

Verwirrt blickte er sie an.

“Wen willst du einladen?”

“Ähm, meine Eltern, meine Schwester, Shanks und seine Freunde. Natürlich die mich und dich mögen.”

Traurig seufzte er.

“Was hast du?”, fragte sie wissen.

“Es ist nichts.”

Er wich ihrem Blick aus.

“Du hast doch etwas auf dem Herzen. Ich bin doch nicht Blind.”

“Ich wünschte meine Eltern würden kommen.”

“Oh! Wie waren deine Eltern denn so.”

“Wie meine Mutter war, weiß ich nicht. Sie starb kurz nach meiner Geburt. Mein Vater hat mich vom ganzen Herzen geliebt. Wäre ich nicht gewesen, dann wäre er ihr in den Tod gefolgt. Mit drei Jahren wurde ich ein Vollwaise. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich meine Eltern für die Hochzeit wiederbeleben. Aber so etwas geht ja nicht.”, seufzte er.

Sonja wollte ihm etwas tröstendes sagen, aber brachte keinen einzigen Ton heraus. Plötzlich kam ihr ein neuer Gedanke, den sie nicht laut aussprechen wollte, daß würde ein Überraschung werden.

“Shanks! Ich hatte glatt vergessen, wozu unser Rotschopf in der Lage ist. Das wird Shadow von den Socken hauen!”, dachte Sonja.

Verwundert starrte er sie an. Was hatte sie nun schon wieder?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück