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Trouble mit den Tribbles

von

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7. Tag

Es war Freitag und das hieß sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer und das Personal: Hinein ins lang ersehnte, entspannte, wohl verdiente Wochenende! Ihre freudige Stimmung, die sich in den letzten Stunden seit Beginn dieses Tages eingestellt hatte, konnte nichts in der Welt trüben! Minerva McGonagall legte die letzte Hausarbeit der Siebtklässler, die sie korrigieren musste, beiseite, löste ihren Haarknoten und lehnte sich entspannt zurück. Dabei grinste sie in sich hinein und konnte nicht umhin, sich an der gegenwärtigen Situation maßlos zu erfreuen.

Derweil saß Severus Snape in den Kerkern und arbeitete daran, seine Vorräte aufzufüllen. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er die sorgfältig geschnippelten Kräuter in den Kessel warf, der auf seinem Arbeitstisch vor sich hinbrodelte.

Terry Boot war bester Laune, als er den Ravenclaw-Turm betrat, um sich auf die Ledercouch zu setzen und sich von dem prasselnden Feuer im Kamin aufwärmen zu lassen.

Doch woran lag das? Was war die Ursache für diese allgemeine Heiterkeit, die sich in Hogwarts ausgebreitet hatte, und von der selbst die griesgrämigsten und missmutigsten Zauberer nicht verschont blieben?

Werfen wir einen Blick auf den Gemeinschaftsraum der Gryffindors; möglicherweise ist dort die Antwort zu finden…

Harry und Hermine hatten es sich mit Ron und dem ganzen Rest der rothaarigen Weasley-Sprösslinge, um einen Tisch herum gemütlich gemacht, schwatzten fröhlich über alles mögliche, was in den letzten Tagen so passiert war, erörterten diese oder jene Tatsache und rissen anschließend ihre Witze darüber.

Dabei rückte ein Gegenstand immer wieder in den Mittelpunkt ihres Gespräches…

„Das war doch eine tolle, abwechslungsreiche Woche, die man selten erlebt.“, sprach Fred, verschränkte die Arme hinter seinen Kopf und lehnte sich entspannt zurück.

„Und wir haben sogar noch mächtig abgesahnt.“, feixte George und dachte dabei an einen kleinen Koffer, der bis oben hin mit Knuts, Sickeln und Galleonen angefüllt war und den sie sorgfältig mit Zaubern verschlossen in einem Geheimfach unter ihrem Bett im Jungenschlafsaal deponiert hatten.

„Trotzdem bin ich froh, dass es nun vorbei ist und dass diese Viecher endlich verschwinden.“, seufzte Harry und wischte sich den imaginären Schweiß von der Stirn – und mit dieser Aussage traf er den metaphorischen Nagel auf den Kopf! Die Tribbles wurden weggeschafft und sie sollte es in Zukunft nicht mehr geben – unter keinen Umständen! Umbridge hatte sich nach der Pleite auf dem Gang am vergangenen Abend, an das Zaubereiministerium gewandt, ihren ganzen Einfluss geltend gemacht und letztlich den neuen Ausbildungserlass Nr. 24a durchgesetzt, wonach es für alle Ewigkeiten verboten sein würde, Tribbles als Haustiere in Hogwarts aufzunehmen. Derzeit wurde im Ministerium darüber debattiert, ob diese Bestimmung nicht für ganz England Gültigkeit erlangen sollte.

Harry hatte schon gehofft, dass Umbridge kündigen würde, nachdem sich die Weasley-Zwillinge solche Mühe gegeben hatten, sie zu vergraulen. Doch leider blieb diese unerträgliche Kröte beharrlich auf ihrem Lehrerposten und dachte gar nicht daran (genauso wie Filch übrigens), auf Nimmerwiedersehen die Fliege zu machen. Er tröstete sich damit, dass es niemand geschafft hatte, länger als ein Jahr die Stelle für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu besetzen. In einem Jahr würde Umbridge verschwunden sein und mit ein bisschen Glück (wenn man noch ein wenig nachhalf) auch der unliebsame Hausmeister.

„Ich werde Umbridges und Filchs Gesicht niemals vergessen!“, kicherte Ron und hielt sich den Bauch, da er an den gestrigen Abend dachte, als er sich das Bild von herunterpurzelnden Tribbles, die auf die beiden verhassten Zauberer stürzten, ins Gedächtnis zurückrief. Ginny lachte ebenfalls.

Nur Hermine musste schmerzlich an ihren wonnigen pelzigen Gefährten denken, der ihr in den letzten Tagen so viel Freude gebracht hatte (mit seinem weichen Fell, dem kugeligen Leib, dem lieblichen Summen…) und den sie nun mit aller Wahrscheinlichkeit nie wieder sehen würde.

Ron bemerkte das traurige Gesicht seiner Freundin und wollte sie mit wohl gewählten, passenden Worten aufmuntern, um ihr ihren Kummer zu nehmen, und so seiner Rolle als verlässlichen Freund gerecht werden, doch leider konnte er irrigerweise nicht aufhören zu lachen, da die Kröte unmittelbar vor seinem geistigen Auge aufzutauchen pflegte und ihn nicht in Ruhe ließ. So klangen seine Worte eher so, als würde er sich über Hermine lustig machen und sich an ihrem gegenwärtigen Leid ergötzen. Hermine warf ihm deshalb einen besonders giftigen Blick zu. Sie wollte gerade den Mund öffnen, um ihm eine hässliche Beleidigung entgegenschleudern, klappte ihn jedoch im nächsten Augenblick wieder zu, als ein Schnurren aus der Ecke hinter der bis auf den Boden reichenden Gardine zu hören war.

Alle sechs Personen verstummten schlagartig. Ron wurde käseweiß um die Nase; Harry und Ginny zuckten unwillkürlich zusammen und starrten sich entsetzt gegenseitig an; die Augen der Weasley-Zwillinge legten beträchtlich an Größe zu und fielen ihnen fast aus den Höhlen; nur Hermine, in deren Inneren so etwas wie Freude entstand, lächelte frohgemut in die Gegend.

„I-ich dachte, sie w-wären endgültig entfernt worden…“, stammelte Ron und ihm überkam fast so etwas wie Panik.

Harry und Ginny holten ihre Zauberstäbe hervor; Fred und George erhoben sich langsam von ihren Stühlen, um sich seelisch und moralisch auf die bevorstehende Konfrontation vorzubereiten, während sie den sich bewegenden Gardinenvorhang argwöhnisch musterten.

Ein kleines rotbraunes Näschen mit langen Schnurrhaaren kam dahinter zum Vorschein und schon bald ein ganzer Kopf mit schlitzförmigen Pupillen und spitzen Ohren.

„Krummbein!“, rief Hermine freudig, als sie ihren getigerten Kater erkannte.

Den übrigen entfuhr ein tiefer Seufzer.

Währenddessen rannte der Kater zu seiner Besitzerin, sprang auf ihren Schoß und schmiegte sich an ihre Brust. Hermine hob die Hand und kraulte sachte ihren flauschigen Gefährten unter dem Kinn.

Krummbein war froh, dass er, nachdem Hermine nur noch Augen für diese merkwürdig anmutenden Fellbälle gehabt hatte, nun endlich selbst wieder in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit gerückt war und seinen Platz an erster Stelle einnehmen konnte.

Zudem wusste er – im Gegensatz zu besagten kugeligen Wesen – eine derartige liebevolle Behandlung zu schätzen und fing nicht jedes Mal zu quieken an, wenn er gestreichelt wurde! Nicht ohne Stolz genoss er die Liebkosungen seiner Herrin.

„Da hast du uns aber einen Schrecken eingejagt, Krummbein!“, rief Ron, der noch nie so erleichtert war wie in diesem Augenblick und konnte nicht umhin, den rotbraunen Kater ebenfalls sachte über den Kopf zu streichen. „Katzen sind mir doch weitaus lieber als Tribbles!“, stellte er fest und Hermine fing lauthals zu lachen an. Bald stimmten auch die anderen mit ein.
 

~~O~~
 

Arthur Weasley war auf dem Weg zu Dumbledores Büro. Mit einem fröhlichen Liedchen auf den Lippen und belustigt funkelnden Augen lief er die Gänge entlang, wurde aber jäh in dieser Tätigkeit unterbrochen, als sich ihm eine aufgebrachte Frau mit langen schwarzen Haaren und weinrotem Gewand in den Weg stellte.

„Wie ich diese vermaledeiten Viecher hasse!“, fluchte sie, und deutete dabei auf die Menge an Fellbündel, die sie mit beiden Armen umschlungen hatte. „Nie wieder…“, schrie sie, „Nie wieder werde ich mich auf einen Plan einlassen, der nur im Entferntesten irgendetwas mit Geiselnahme und Entführung von Auroren zu tun hat! Nie wieder!“ Sie hatte Mühe, die immer mehr werdenden pelzigen Knäuel nicht herunterfallen zu lassen. Dabei stieß sie unaufhörlich Verwünschungen aus. „Diese Biester! Zum Teufel mit ihnen! Ich hasse Tribbles! Nie wieder werde ich auf diese Idioten von Zauberer hören! Einen Auroren entführen! Ich hätte es ihnen ausreden sollen! Nie wieder!“

Bei ihren Ausführungen schien sie den Rothaarigen, den sie am Weitergehen hinderte, nicht zu bemerken. Sie schimpfte und da ihr irgendwann keine Dinge mehr einfielen, worüber sie sich hätte noch auslassen können, konnte sie nur noch brubbeln: „Nie wieder…“ Dann verschwand sie hinter der nächsten Ecke.

Arthur indes setzte seinen Weg fort. Vor dem Wasserspeier nannte er das Passwort, das diesmal „mit Schokolade überzogener Vanillekipferl“ lautete, und betrat das Büro des Schulleiters.

Dumbledore kam ihm sogleich freudestrahlend entgegen und begrüßte ihn mit einem herzlichen Händeschütteln.

„Arthur! Sie hatten da eine fabelhafte Idee!“, sagte er, „Indem wir die Tribbles durch die Übeltäter aus dem Schloss entfernen lassen, haben wir gleich zwei Flubberwürmer mit einer Klappe geschlagen! Und ich glaube, dass sich die drei nach dieser Bestrafung genau überlegen werden, ob sie sich noch mal mit uns anlegen und Muggel attackieren! Die Drei scheinen bei ihren Arbeiten ganz schön ins Schwitzen zu kommen!“

„Sie können nur von Glück reden, dass Fred und George bereits Vorarbeit geleistet haben.“

„Wo werden die Tribbles nun eigentlich hingebracht? Ich habe gehört, sie benutzen den Kamin.“

„Um ehrlich zu sein…“, antwortete Arthur, „…Ich habe keine Ahnung, aber dass soll ja auch nicht unser Problem sein. Wichtig ist doch, dass die Tribbles ein für alle mal verschwinden.“

„Nun, ja…Sie haben recht, aber interessiert hätte es mich schon…“, sprach Dumbledore und rieb sich den Bart. Als er den Rothaarigen sah, der geheimnisvoll in sich hinein grinste, gelangte er zu der Überzeugung, dass dieser irgendetwas vor ihm verheimlichte. Fragend hob er beide Augenbrauen.

Arthur dachte jedoch gar nicht daran, auf Dumbledores erwartenden Blick einzugehen, stattdessen frohlockte er innerlich, da er endlich – nach so vielen langen Jahren – einen Weg gefunden hatte sich an seinem Erzfeind zu rächen.

Lucius Malfoy hatte heute Geburtstag und er würde ihm ein Geschenk machen, dass er niemals vergessen würde. Er hatte den drei Verbrechern die Adresse genannt, zu der sie mittels Flohpulver die Tribbles transferieren sollten: Malfoy Manor.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cleo-San
2010-08-23T20:19:12+00:00 23.08.2010 22:19
Und ich dachte, es gäbe keine Tribbles mehr... X3

Ich kann nur sagen, dass ich als "alter" Trekkie dieses Crossover der etwas anderen Art sehr genossen habe (besonders da ich vor keiner ganzen Woche den DS9-Roman "Neuer Ärger mit den Tribbles" gelesen habe). Hut ab, das Crossover ist dir wirklich ziemlich gut gelungen, der einzige "Fehler", der mir aufgefallen wäre ist die Vermehrungsrate... aber gut, da das eh auch im Original nur Statistiken und Tribbles eh unberechenbar sind, ist das vernachlässigbar *g*
Vielen Dank für die unterhaltsame Zeit beim Lesen, ich hab mich teils gekringelt vor Lachen! Du hast auch einen Schreibstil, der sich sehr angenehm liest mit einer netten, trockenen Note dabei! ;)

Liebe Grüße,
Cleo


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