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Trouble mit den Tribbles

von

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6. Tag

„Ich hab’s gefunden!“, rief Hermine freudig, stürmte durchs Zimmer der Gryffindors und fegte dabei ein Tintenfass um, in dem ein Schüler gerade seine Feder eintunken wollte, um einen Brief an seine Eltern zu schreiben. Dieser verzog daraufhin sein Gesicht zu einer hässlichen Fratze, da ihn die blaue Flüssigkeit seine Hose komplett versaut hatte. Grummelnd holte er seinen Zauberstab hervor und entfernte die Flecken von seiner Kleidung.

Hermine aber hatte das gar nicht bemerkt. „Der Name, der unleserlich war, lautete Manja Brabandt. So stand es im Klitterer, den Luna mir gegeben hatte.“, sprudelte sie hervor und warf sich gekonnt aufs Sofa, in dem auch ihre beiden Freunde saßen, die daraufhin leicht in die Höhe hüpften.

„Moment mal!“, rief Ron und hob seine Hände, „Schön langsam. Erzähl es uns Eins nach dem Anderen.“

„Nun gut.“, sprach Hermine und begann: „Luna hatte also ihren Vater geschrieben, der daraufhin in seiner Wohnung nach besagter Ausgabe suchte, denn er behält grundsätzlich alle Exemplare des Klitterers bei sich, auch wenn diese veraltet sind. Es war ein sehr kurzer Artikel, der hauptsächlich um den chinesischen Feuerball ging.“

Ron nickte.

Harry fühlte sich, als Hermine den Namen des Drachen nannte, an das trimagische Turnier erinnert, in dem er gegen eines dieser gefährlichen Feuer speienden Wesen kämpfen musste – nun, genauer gesagt gehörte die Gattung, der er sich entgegenstellen musste, zu den ungarischen Hornschwänzen, aber das kümmerte ihn nicht weiter. Für ihn waren die monströsen Geschöpfe des Himmels eh alle gleich! Das änderte schließlich nichts daran, dass er von einem gigantischen, langen Schwanz fast malträtiert worden wäre! Überhaupt: Wer sich so etwas wie dieses trimagische Turnier ausdenkt, um harmlose Schüler zu quälen, die sich zum Amüsement der Allgemeinheit todesmutig irgendwelchen idiotischen Gefahren aussetzen müssen, musste doch echt ’nen Knall haben!

„In diesem Schreiben…“, berichtete Hermine weiter, „…werden auch die Tribbles erwähnt, die die Leibspeise des chinesischen Feuerballes darstellen – allerdings nur am Rande. Es steht dort lediglich, dass sie kugelig sind, kein Geschlecht haben und melodische Töne von sich geben.“

„Hermine, komm zum Punkt!“, herrschte Ron seine Freundin an und bereute allmählich, ihr den Vorschlag gemacht zu haben, alles haarklein vom Anfang bis zum Ende durchzuexerzieren, denn wenn diese einmal in Fahrt war, fand sie kein Ende und das konnte genauso ermüdend sein wie eine Stunde bei Professor Binns.

„Ich fasse mich doch schon kurz!“, erwiderte Hermine gereizt und fuhr fort: „Jeden Falls stand in dem Artikel etwas über eine Naturforscherin namens Manja Brabandt, die einige Jahre in China verbracht hatte, um Drachen zu erforschen. Sofort lief ich in die Bibliothek und wurde, da ich nun den Namen hatte, den ich im Tierlexikon nicht entziffern konnte, sogleich fündig. Laut ihres Berichtes pflanzen sich die Tribbles innerhalb kürzester Zeit sehr schnell fort…“

„Das überrascht mich jetzt aber…“, knurrte Ron, doch Hermine beachtete ihn nicht weiter, „Da aber Drachen, allen voran der chinesische Feuerball, ihre natürlichen Feinde darstellen, wird ihre Vermehrungsrate ständig gehemmt. Aber hier in England, in dem diese Tiere nicht beheimatet sind…“

„Also brauchen wir einen Drachen?“, fragte Harry und war nicht erfreut auf die Aussicht, einem dieser Biester erneut gegenüberzustehen. Das wurde ja immer schöner!

Zwar waren alle Tribbles aus den einzelnen Häusern und Lehrerzimmern – auf welche Art und Weise auch immer – entfernt worden, sodass man des nachts wieder ruhig schlafen konnte, ohne, dass einem irgendwelche nervigen Laute ins Ohr gequietscht wurden, doch auf den Gängen und in den Klassenräumen wimmelte es immer noch von besagten pelzigen Wesen. Weggeschafft wurden sie nicht, da die Weasley-Zwillinge ein höheres Honorar veranschlagt hatten und man sich noch immer nicht darauf geeinigt hatte, wer die Anzahlung beizusteuern gedachte.

„Naja…“, sagte Hermine und kaute hilflos auf ihrer Unterlippe herum, „Ich weiß nicht, was man tun kann…“

„Am besten…“, schlug Ron vor, „…wir mischen diesen gefräßigen Viechern irgendeinen giftigen Trank ins Essen! Dann sind wir sie mit einem Mal los!“ Seine Augen leuchteten bei dieser Vorstellung wie die von Dobby, wenn er an Weihnachten von Harry Potter eine Stinkesocke geschenkt bekam.

„Oder…“, riet Harry, „…wir schicken sie mittels Flohpulver irgendjemanden, den wir nicht leiden können!“, und kicherte in sich hinein, da er an einen gewissen stets düster gekleideten und miesepetrigen Lehrer denken musste.

Hermine blieb still, da sie im Inneren mit ihrem Gewissen rang. Einerseits war sie der Meinung, das zuviel eben zuviel war und sie gab ja selbst zu, dass auch sie langsam aber sicher die Nerven verlor; andererseits vertrat sie auch die Auffassung, dass jedes Wesen und sei es noch so störend ein recht auf Leben hatte und sie es deshalb nicht verantworten konnten, die niedlichen, pelzigen Tierchen einfach kaltblütig aus dem Weg zu räumen. Dem stand jedoch wiederum das Argument gegenüber, dass die Tribbles eine ernst zu nehmende Gefahr darstellten, da sie drauf und dran waren, jedes Fleckchen Erde in Großbritannien einzunehmen bis nichts mehr von dieser schönen Insel übrig blieb.

Während sie in Gedanken das Für und Wider abwog, waren sich Ron und Harry einig: Noch ein Tag länger mit diesen Biestern und sie konnten in die Abteilung für magische Hirnschäden ins St. Mungos eingeliefert werden!
 

~~O~~
 

„Heute Abend ist es soweit.”, sprach Arthur Weasley, der in Dumbledores Büro saß, und rieb sich die Hände.

„Ich habe bereits die restlichen Mitglieder des Ordens informiert.“, meldete sich Dumbledore, der vor ihm auf seinem Schreibtischstuhl saß. „Also passen Sie auf. Ich werde alle Ordensmitglieder mit einer Scherbe des Zwei-Wege-Spiegels ausrüsten, damit sie mit den anderen in Kontakt treten können. Dann werden sie sich inkognito in Hogsmeade postieren. Einmal an den beiden Enden der Straße, die durch Hogsmeade führt; einmal an der heulenden Hütte, am Eingang zum Schloss…“
 

~~O~~
 

An diesem mittlerweile späten Nachmittag hatte ein Treffen von ‚Dumbledores Armee’ stattgefunden. Nun könnte man verschiedene Vermutungen anstellen, warum die Schülerinnen und Schüler aus Gryffindor, Hufflepuff und Ravenclaw gemeinsam den Raum der Wünsche verließen. Lag es daran, dass sie sich alle schlapp fühlten, nachdem sie von ihren jeweiligen Übungspartnern mit allerlei Flüchen bombardiert worden waren, oder war die Ursache die allgemeine Hektik der letzten Tage, die von diversen, nicht weiter zu erläuternden pelzigen Wesen ausging?

Jedenfalls war ihnen an diesem Tag komplett entfallen, dass sie normalerweise einzeln oder nur in ganz kleinen Gruppen den Trainingsraum verließen, um nicht Verdacht zu erregen, dass irgendetwas im Gange war, von dem eine gewisse Kröte nichts wissen sollte. Vor einiger Zeit war ein gewisser Ausbildungserlass Nr. 24 verabschiedet worden, der es verbot, dass sich die Hogwarts-Schüler zu Mehreren versammelten, wenn dies nicht offiziell von der ‚Großinquisitorin des Internats’ genehmigt wurde. Das wäre im Grunde kein Hindernis gewesen, sich trotzdem regelmäßig zu treffen, wenn es nur niemand mitbekam, denn wie lautete es doch so schön: „Was der Zauberer nicht weiß, macht ihn nicht heiß.“ oder so ähnlich…

Doch an diesem verhältnismäßig warmen Nachmittag spielte ihnen das Schicksal einen üblen Streich, denn Dolores Umbridge kam mit ihrem kleinmädchenhaften rosa Outfit, was für viele Schüler schon ein Grund war, nicht den Zorn besagter Person auf sich zu ziehen, um die Ecke gebogen.

„Aha!“, rief sie zuckersüß, während hinter ihr auch noch zu allem Übel der zähneknirschende Hausmeister Filch wie aus dem Nichts erschien und, seine Katze Mrs. Norris auf dem Arm haltend, die Schüler mit einem dreckigen Grinsen bedachte.

Der erschrockene Haufen Schüler wich unwillkürlich zurück. Harry, Ron und Hermine hielten die Zauberstäbe in der Hand, bereit sich dem, was auch immer jetzt kommen würde entgegenzustellen, während Fred und George Weasley fieberhaft nach irgendeiner plausibel klingenden Erklärung suchten. Das dürfte doch eigentlich nicht schwer sein, dachten sie sich; sie waren schließlich bekannt dafür, sich durch geschickte Ausreden aus jeder misslichen Lage, sei es das Zu-Spät-Kommen im Unterricht, die Nichterfüllung der Hausaufgaben oder die Ertappung bei der Ausführung eines neuen Streiches, herauszuwinden. Doch nach etlichen Minuten sahen sich die beiden Brüder hilflos an, da sie sich eingestehen mussten, dass ihr Genie in dieser Hinsicht versagte.

Umbridge schürzte die Lippen und piepste: „So, so. Ihr habt also heimlich eine Versammlung abgehalten? Heraus mit der Sprache! Was plant ihr?“

Keiner der Schüler sagte etwas.

„Nun, gut.“, flötete Umbridge, „Wenn ihr nicht hören wollt…Aah, Severus!“, rief sie plötzlich und sah grinsend über die Köpfe der Schüler hinweg.

Harry drehte sich erschrocken um und blickte in das perplexe Gesicht des gerade hinter den Schülern aufgetauchten Tränkemeisters. Dieser zog verbissen die Mundwinkel nach unten, da er nicht erfreut war, nun von seinem Vorhaben, die Gänge des Schlosses zu durcheilen, abgehalten zu werden. Er war auf dem Weg nach Hogsmeade, um die – seiner Meinung nach – dämlichen Unbekannten zusammen mit den anderen Mitgliedern des Phönixordens zu überführen und ihnen gehörig die Meinung zu geigen, wie diese es wagen konnten, deswegen seine kostbare Zeit zu stehlen. Doch Umbridge, die für Feinheiten – überhaupt für alles Mögliche – keinen Sinn hatte, bemerkte die kontinuierlich sinkende Laune nicht, die sich in Snapes Mimik widerspiegelte.

„Gut, dass Sie hier sind.“, sagte sie nur mit einem süßen Piepsen, welches fast zu einem hohen Singsang wurde, „Severus, ich brauche etwas Veritaserum, denn sehen Sie, die Schüler sind nicht dazu bereit, sich mir anzuvertrauen und mir zu erzählen, was sie soeben gemeinsam getrieben haben. Dabei habe ich doch nur die besten Absichten.“ Sie lächelte zuckersüß.

Snape, dessen Laune sich bisher noch keinen Deut gebessert hatte, wollte sich nicht länger als nötig mit dieser penetranten Dame befassen. Außerdem waren die paar Phiolen mit besagtem Zaubertrank, die er in seinen Taschen trug, für einen anderen Zweck bestimmt. „Ich fürchte,“, entgegnete er, „ich kann Ihnen nicht helfen, denn ich habe es momentan sehr eilig.“ So versuchte er sich denn einen Weg durch die Menge der Schüler zu bahnen, stoppte aber bereits nach den ersten paar Zentimetern, da er einsah, dass diese ‚nichtsnutzigen Bälger’ anscheinend auf ihren Plätzen festgefroren waren und sich keine Handbreit vom Fleck rühren würden, denn sie waren viel zu überrumpelt ob dieses plötzlichen Auftretens ihrer verhassten Lehrerin.

Harry fragte sich innerlich, ob sie nicht, da sie doch in der Überzahl waren, dieser miesen Kröte alle Flüche, die sie gelernt hatten, auf den Hals jagen oder sie einfach über den Haufen rennen sollten – selbst das wäre für ihn noch eine angemessene Vorgehensweise. Er wandte seinen Blick von Snape ab und drehte sinnierend seinen Zauberstab in Händen.

Umbridges Lächeln verstarb nach den Worten Snapes für einen winzigen Moment, doch schon bald fasste sie sich wieder und setzte ihr freundlichstes Grinsen auf. Schließlich gab es ja noch Filch, der neben ihr stand, und der würde sich bestimmt freuen, seine Foltergeräte, die er in seinen Räumlichkeiten aufbewahrt hatte, zu testen.

Hermine, die die freudige Erwartung in Umbridges und bald auch in Flichs Gesicht, nach dem diese ihm ihre Idee ins Ohr geflüstert hatte, bemerkte, fing an zu schaudern. Was hatten diese beiden Personen wohl bloß mit den armen Schülern vor?

Snape, der inzwischen verdrießlich von einem Bein aufs andere getreten war, fasste den Entschluss, nun damit aufzuhören.

„Ich muss hier durch.“, sagte er barsch und schob die Schüler, die in seiner Nähe standen so unsanft beiseite, dass die anderen ihm freiwillig Platz machten. Schnellen Schrittes und mit wehendem Umhang war er auch schon bald auf Umbridges Höhe, die ihn zu seinem Unglück erneut in seinem Vorhaben unterbrach.

„Schade, dass Sie mir nicht helfen können.“, sagte sie lieblich, „aber…“, - hier hellte sich ihr Gesicht auf, denn sie hatte ein neue Idee – „Wenn Sie mir sagen könnten, wo Ihre Tränkekammer ist, kann ich mich selbst bedienen und das Veritaserum den Schülern verabreichen.“

Der Tränkeprofessor schluckte bei der Vorstellung, Umbridge würde sich an seine mühsam aufgebauten Vorräte zu schaffen machen, womöglich noch Phiolen umwerfen und alles durcheinander bringen. Aus diesem Grunde setzte er sein grimmigstes Gesicht auf, zu dem er in der Lage war und wollte gerade ohne ein weiteres Wort an ihr vorbeirauschen, als er nochmals aufgehalten wurde. Diesmal kam die Ursache der Unterbrechung jedoch aus einer ganz anderen Richtung.

„Wir können Ihnen sagen, wo Professor Snape seine Tränke immer aufbewahrt.“, meldete sich Fred und versuchte, dabei möglichst unschuldig dreinzusehen, „Es ist gleich da drüben.“ Hierbei deutete er auf eine Tür am Ende des Ganges.

Snapes grimmiger Gesichtsausdruck verschwand und er schaute stattdessen äußerst verwirrt drein. Wovon faselte dieser Idiot von Gryffindor da? Jeder wusste doch, dass seine Vorräte in den Kerkern des Schlosses lagen! Doch als er das belustigte Grinsen von Freds Bruder George vernahm, der sich alle Mühe gab, nicht loszulachen, entschied er sich, die Worte, die ihm auf den Lippen lagen, nicht auszusprechen und stattdessen einfach abzuwarten. Das versprach interessant zu werden.

Umbridge, die – wie schon erwähnt – keinen Sinn für irgendetwas hatte, achtete nicht auf die beiden Weasley-Brüder, die sich krampfhaft bemühten, ihre Lippen aufeinander zu pressen, um nicht laut herauszuplatzen. Sie sah nur die Möglichkeit, die sich ihr offenbart hatte, grinste breit und wandte sich wieder an den Tränkemeister: „Und? Darf ich?“

Snape überlegte einen Augenblick lang. Sollte er mitspielen?

Schließlich nickte er und sprach: „Sie können sich alles nehmen, was Sie benötigen.“ Dann lief er den Gang hinunter und verschwand im nächsten Flur. Dort blieb er allerdings stehen, um unauffällig um die Ecke linsen zu können, um zu sehen, was nun geschah. Bloß aus Neugier, sagte er sich, obwohl er im Inneren abgeneigt war, Potter und alle, die etwas mit ihm zu tun hatten, dabei zu zusehen, wie sie ihrer wohl verdienten Strafe entgingen.

„Hier?“, fragte Umbridge und deutete auf eine massive Holztür, während die Weasley-Zwillinge nur zustimmend nickten.

Filch baute sich neben der Professorin auf und gemeinsam schoben sie den Riegel beiseite, während Mrs. Norris, die bis eben von Filch an den Ohren gekrault worden war, von seinen Armen sprang und schleunigst in Deckung ging – als würde sie ahnen, was gleich passieren würde…

Die Tür schwang auf und gab die Sicht auf den Raum frei, den sie bis eben noch verborgen hatte. Das Innere des Zimmers war vom Boden bis zu Decke angefüllt mit kugeligen, pelzigen Geschöpfen und diese stürzten, da sie kein Widerstand mehr hielt, wie eine Lawine auf Umbridge und den Hausmeister hinab. Darunter waren Tribbles in allen möglichen Farben – schokoladenbraun, gelbrot, beige, mandelfarben, weiß, weiß-schwarz gescheckt – und Formen, die von kugelrund bis leicht oval, klein bis groß reichten. Sie alle überschwemmten ausnahmslos Hausmeister und Lehrerin, die zunächst noch fliehen wollten, dann aber feststellen mussten, dass sie bereits bis zu den Hüften im Tribblesumpf standen, was ihre Fortbewegung erheblich einschränkte. Stattdessen nahmen sie die Arme in die Luft, um die nächsten Fellbündel-Hagel wenigstens abzufangen. Doch vergebens…

Die Schüler bogen sich vor Lachen und hielten sich die Bäuche, als sie die erfolglosen Bemühungen der beiden sahen, dabei aber immer mehr von den pelzigen Wesen überflutet wurden. Schadenfreude war doch die schönste Freude!

Selbst über Snapes Gesicht huschte zum ersten Mal seit vielen Jahren ein kleines vergnügtes Lächeln. Diese Weasley-Zwillinge waren wirklich nicht ohne!

Zufrieden, dass die Großinquisitorin endlich ihr Fett abbekam (denn immerhin hatte sie ihn bei ihrer letzten Inspektion seines Unterrichtes ganz schön ins Schwitzen gebracht mit ihrer nervigen Fragerei!), drehte er sich um und lief eilends den Flur hinunter, um sich einer sehr lästigen Aufgabe zu widmen.

Währenddessen schauten Umbridge und Filch dumm wie Hühner, die gerade von ihrer Stange geplumpst waren. Nun fragt man sich: Wie guckt dieses Geflügel eigentlich, wenn es mal eben kurzerhand von seiner Leiter geschubst wird? Auf diese Frage wussten aber weder die Schüler noch Snape eine Antwort, da die Gesichter der beiden ungeliebten Zeitgenossen von einem gigantischen Berg Tribbles verdeckt waren.

„Da habt ihr sie also hingebracht!“, lachte Ron und konnte irrigerweise nicht mehr damit aufhören.

Hermine prustete in ihren Ärmel und hielt sich an Harry fest, der ebenfalls vor Vergnügen quietschte, um nicht umzukippen. Als sie sich jedoch das vor Lachtränen nasse Gesicht abwischte und ihre Heiterkeit nur noch zu einem Kichern reichte, bemerkte sie, dass sich die Tribbles, die unter sich Filch und Umbridge begraben hatten, sich nicht bewegten, ja, noch nicht einmal ihre altbekannten melodiösen Klänge von sich gaben. Geschockt und mit riesengroßen Augen, die Luna Konkurrenz gemacht hätten, schüttelte sie die Zwillinge an den Schultern und rief panisch: „Fred! George! Was habt ihr gemacht? Die Tribbles…sind sie…sind sie…!“

„Tot?“, beendete George den Satz, der bemerkt hatte, weswegen Hermine so entsetzt war, „Immer mit der Ruhe! Wir haben sie nur mit der Ganzkörperklammer außer Gefecht gesetzt. So konnten wir sie leichter transportieren.“

Hermine, die im Grunde ein Herz für alles hatte und deshalb nicht erpicht darauf war, dass diese niedlichen Wesen nun bei vollem Bewusstsein ihre Mobilität eingebüßt hatten, fand diese Tatsache bald noch schlimmer als deren Tod. Sie hatte zwar selbst mal Neville Longbottom in ihrem ersten Jahr mit dem ‚Petrificus totalus’ verhext, aber das war etwas anderes gewesen, denn immerhin hatte dieser das Trio von einer lebenswichtigen Aufgabe abhalten wollen, nämlich in den Keller zu gehen und erstmal eine Runde Schach zu spielen bis Harry dem fiesesten Magier, den die Zaubererwelt je gesehen hatte, gegenüberstehen konnte. Ansonsten hielt sie nichts von qualvollen Zaubern. Wer weiß, wie lange diese Tribbles schon in diesem Raum ausharren mussten, ohne sich bewegen zu können…

„Und jetzt LEBEN sie, können sich aber nicht mehr RÜHREN?“, stieß sie deshalb entgeistert hervor.

Doch George beachtete sie nicht weiter, sondern wandte sich an die kichernde, lachende und glucksende Schülerschar: „Ich schlage vor, wir machen uns so schnell wie möglich aus dem Staub!“ So zog er Hermine am Arm, die ihre Augen nicht von den armen, Mitleid erregenden Tierchen abzuwenden vermochte, während die restlichen Schüler bereits einer nach dem anderen hinter der nächsten Ecke verschwanden. Alsbald war niemand mehr von ‚Dumbledores Armee’ auf dem Gang.

„Das wird ein Nachspiel haben!“, kreischten zwei gänzlich wütende Personen, die über und über von Tribbles umgeben waren, doch niemand hörte sie mehr.
 

~~O~~
 

Der Wind pfiff durch die Ritzen der Fenster und Türen eines alten, vermoderten, von allerlei Tieren zerfressenen Hauses. Das Holz, aus welchem dieses Gebäude aufgebaut war, war im Laufe der vielen Jahre schwarz geworden und knarrte, wenn jemand auf den Boden entlang lief – so auch jetzt, als eine dunkelgekleidete Gestalt auf den Dielenbrettern nervös auf und ab ging. Um ihre Schultern hatte sie eine große venezianische Baumpython geschlungen, die unaufhörlich vor sich hin zischelte. Die Gestalt warf ihre langen schwarzen Haare zurück und schnarrte mit ihrer unverwechselbaren kratzigen Stimme: „Und was machen wir jetzt? Sollen wir hier einfach rumstehen?“

Aus einer Ecke drang eine weitere Stimme, die im Gegensatz zu der ersten sehr gefasst und ruhig klang: „Ja, Elisa, wir werden warten bis der erste zu uns kommt.“

„Aber doch nicht hierher in die heulende Hütte!“, kam es knurrig von einer dritten Person.

„Doch.“, ertönte die ruhige Stimme erneut, „Glaubt mir, sie werden hierher kommen, weil sie sich denken, dass wir hier sind, da dies ein ideales Versteck ist.“

Die Tatsache, dass man auch annehmen konnte, dass sie nicht hier sind, weil dies zu nahe liegend wäre, erwähnte niemand.
 

~~O~~
 

Die metamorphmagische Natur, die es ihr, Nymphadora Tonks – frisch gebackene Aurorin und seit kurzem unverzichtbares Mitglied des Phönixordens – ermöglichte, ihr Äußeres nach Belieben zu verändern, brachte wirklich viele Vorteile mit sich. So hatte sie ihre Ohren in die eines Hundes verwandelt, der entschieden besser hören konnte als ein normaler Mensch, und das Gespräch zwischen drei Unbekannten, die in der heulenden Hütte ihr Lager aufgeschlagen hatten, belauschen können. Das mussten die Übeltäter sein, die die Angriffe auf Muggel durchgeführt hatten! Eilig durchsuchte sie ihre Taschen, um die kleine Spiegelscherbe zu finden, damit sie mit den anderen in Kontakt treten und ihnen berichten konnte, was sie soeben vernommen hatte. Doch leider fiel dieses vermaledeite Ding, als sie es endlich freudig aus den Tiefen ihres Gewandes gefischt hatte, ins weiche Gras. Wütend und leise fluchend wollte sie gerade ihren Zauberstab hervorholen, um die Scherbe mit dem Accio-Spruch wieder zu sich zu beordern, als sich ein spitzer Gegenstand zwischen ihre Schulterblätter bohrte.

„Zauberstab her!“, erklang die ruppige, tiefe Stimme eines Mannes, „Oder du bist des Todes!“

Tonks schluckte, richtete sich kerzengerade auf und verfluchte gedanklich ihre Unaufmerksamkeit, denn sie hatte, nachdem sie dem Wortwechsel aus der heulenden Hütte belauscht hatte, ihre Ohren wieder in die eines Menschen zurückverwandelt und so nicht mitbekommen, wie sich jemand aus dem Dunkel zu ihr herangeschlichen hatte. Seufzend übergab sie dem unbekannten Mann ihren Zauberstab.

„Gut.“, sprach dieser schroff, „Und jetzt mitkommen. Aber dalli!“ Noch ehe sie wirklich registrieren konnte, was um sie herum geschah, wurde sie von einer Hand an der Schulter gepackt und zum Eingang der gespenstisch anmutenden Hütte geschleift.

Kaum, dass sie einen Fuß ins Innere gesetzt hatte, wurde sie an die gegenüberliegende Wand gestoßen. Das Gesicht verziehend rieb sie sich ihr Knie und hoffte, dass kein Knochen gebrochen war. Doch als sie merkte, dass dies keineswegs gegen die Schmerzen half, beschloss sie, sich anderweitig zu beschäftigen und begann, ihre Umgebung zu erforschen.

Das war also die Heulende Hütte! In der Ecke standen ein altes verrostetes Himmelbett, davor heruntergekommene Stühle und ein Tisch, deren Holz genauso angegriffen waren wie der Rest des Gebäudes. Die Fenster waren teilweise zugenagelt; die Eingangstür hatte man von den Brettern, die von außen an den Rahmen angebracht waren, befreit. Davor stand ein Mann mit strubbeligen haselnussbraunem Haar und einer fetten Narbe im Gesicht, die seine rechte Wange von der Mitte des Auges bis zum Kinn zierte. Seine Kleidung bestand aus einer langen schwarzen, eleganten Robe, die sorgfältig mit einem Zauber bearbeitet worden war, damit sie ja keine Falten warf, denn er hasste Unordnung! Selbst seine Narbe, die sein Gesicht entstellte, nahm eine lange gerade, dünne Linie ein, als wäre sie ihm aufgemalt worden. Er schloss die Tür betont leise, denn er wollte so wenig wie möglich Aufhebens veranstalten (nicht das noch jemand draußen herumlungerte, und ihn hörte!). Dann wandte er sich an die in der Ecke kauernde Tonks.

„So. Da du nun unsere Gefangene bist, bleibt dir wohl keine andere Wahl als zu kooperieren.“, knurrte er und richtete die Spitze seines Zauberstabes genau auf die Stirnmitte der Aurorin, „Also, verrate uns den Weg, wie man nach Hogwarts gelangt. Gibt es einen Geheimgang? Kann man die Apparationsgrenze umgehen?“

Tonks, der in diesem Augenblick so etwas wie Angst überkam, denn immerhin passierte es nicht alle Tage, dass man in die unangenehme Situation geriet, ohne seinen Zauberstab hilflos auf kalten Dielen zu sitzen, kurz bevor einem ein womöglich tödlicher Fluch treffen würde, entschied sich dazu, trotz dieser Furcht, nichts preiszugeben. Eisern presste sie ihre Lippen aufeinander und schwieg.

„Antworte gefälligst!“, kam es sowohl von ihrer rechten als auch von ihrer linken Seite und zwei weitere Zauberstabspitzen wurden auf ihre Brust gedrückt. Erst jetzt wurde sie sich der anderen beiden Personen bewusst, die neben ihr auf dem Boden saßen. Dies war einmal ein Mann mit dunklem Haar und stechend dunklen Augen, der in abgetragener, fransiger Kleidung steckte. Die andere Person war eine schwarzhaarige Frau mit langem weinrotem Gewand. Sie hatte sich eine Schlange über die Schultern gelegt, deren Kopf sie mit ihrer freien Hand beständig kraulte.

Beide blickten sehr böse, wie man es von skrupellosen Verbrechern, die einen Gefangenen verhörten und dabei kurz davor waren, einen mit ihren lang bewährten Foltermethoden zu quälen, erwarten würde. Die Aurorin zweifelte nicht, dass sie sich auch nur die geringste Gnade erhoffen durfte. Dennoch beharrte sie vorbildlich – wie es sich eben für eine Aurorin gehörte – auf ihr Schweigen.

Die drei wirklich hässlich ausschauenden, Muggel hassenden, unglaublich böse guckenden Schurken wollten gerade ihrer Gefangenen noch einmal unsanft zum Sprechen auffordern und zumindest schon mal mit dem Cruciatusfluch beginnen, als die Tür, die der Narbengesichtige eben noch verschlossen hatte, krachend aufflog und ein sichtlich zerzauster, schmuddeliger Remus Lupin hereinstürmte.

„Dora!“, rief er, „Ich habe gemerkt, dass du nicht mehr auf deinem Posten warst und deshalb nachge…“ Doch er war nicht mehr in der Lage, weiter zu sprechen, als er das gänzlich unerfreuliche Bild sah, dass sich ihm bot: Nymphadora Tonks, die, den Rücken an die Wand gepresst auf dem Boden saß und von drei widerwärtig aussehenden Gestalten umzingelt war, die fies grinsend ihre Zauberstäbe in ihren Leib bohrten.

Der Mann mit der Narbe, die sein ohnehin schon hässliches Gesicht noch mehr verunstaltete, richtete sich auf und zielte mit der Spitze seines Zauberstabes auf den Werwolf.

„Du wirst hier gar nichts tun.“, schnarrte er, „Gib uns deinen Zauberstab und stell dich da drüben in die Ecke, wenn du nicht willst, dass wir dieser Kleinen hier etwas antun!“

Doch Remus hörte nicht, sondern wisperte nur kaum hörbar: „Dora…“ und war sichtlich bestürzt.

„Ich konnte nichts machen.“, erwiderte diese, „Sie haben mich überrascht und dann hierher geschleppt.“ Sie schaute traurig zu dem Mann auf, für den sie schon seit Jahren mehr als nur Freundschaft empfand und bedauerte den Umstand, dass es nun zu spät war, diesem ihre tiefe Zuneigung zu offenbaren. Doch als der Blick ihres Angebeteten ihre Augen traf, vernahm sie noch etwas anderes. Lupin schaute nicht gar so geschockt und mitleidig drein, wie man angesichts einer derartigen Situation vermutet hätte. Seine Lippen formten ein kaum wahrnehmbares Lächeln und sein linkes Auge zwinkerte schüchtern in Tonks Richtung. Diese grübelte daraufhin, was das wohl zu bedeuten hatte, doch als sich der narbengesichtige Mann erneut zu Wort meldete, nahm Lupins Ausdruck wieder eine Unglücksmiene an und er schaute demütig zu Boden.

„Gib uns deinen Zauberstab!“, brummte Narbengesicht und fuchtelte mit dem Seinen vor Lupins Nase herum.

Dieser seufzte theatralisch und übergab ihm das gute Stück. Danach ließ er sich gehorsam neben Tonks auf die Dielen fallen und stotterte gespielt ängstlich: „W-woher wusstet ihr, d-dass wir hier sein würden, u-um euch abzufangen?“

„Das war meine Idee!“, sprach der zweite Mann mit der abgewetzten Kleidung stolz und klopfte sich mit seiner Faust auf die Brust, „Wir haben euch bewusst diese Spur gelegt. Uns war bekannt, dass Arthur Weasley in der Abteilung für Muggelschutz arbeitete und mit euch in Kontakt stand. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er euch informieren würde, damit ihr uns am heutigen Tage verhaften könnt.“, nun lachte er lauthals und ließ dabei seine vor Karies braungelben Zähne blitzen, worauf Tonks angewidert die Augen zusammenkniff, „Ha! Ha! Wir sind euch in eurem Plan zuvorgekommen! Ihr seid uns in die Falle getappt!“

Lupin schluckte. Nach allem, was er von Dumbledore und Arthur Weasley gehört hatte, musste er nun feststellen: Allzu dämlich wie vorher angenommen waren diese Schufte nicht. „Was bezweckt ihr damit?“, fragte er weiter.

„Wir wollten einen Weg finden, über den wir unbemerkt nach Hogwarts gelangen können.“, antwortete der mit der Narbe.

„Und wieso?“, erkundigte sich Lupin erneut.

„Das geht euch nichts an!“, zischte die schwarzhaarige Frau zurück. Sie hatte sich bisher nur stumm mit ihrer Schlange beschäftigt, die sich langsam nebst der Schulter nun auch um ihren restlichen Leib wickelte und die lange Zunge vor- und zurückschnellen ließ. Sie genoss die Berührung ihrer Herrin, als diese, kaum, dass sie ihren Satz zu Ende gesprochen hatte, fortfuhr, mit ihrem Finger über die schuppige Haut zu fahren.

Währenddessen hielt der Mann mit der Narbe seinen Zauberstab unter Lupins Kinn, sodass dieser zu ihm aufschauen musste. „Und? Vielleicht kannst du uns ja verraten, wie man ins Internat kommt, denn dieses störrische Frauenzimmer hier…“ – hierbei deutete er auf Tonks – „…ist nicht besonders redselig!“ Wenn er eines nicht ausstehen konnte, dann war es die Tatsache, wenn die Dinge nicht nach seinen Wünschen verliefen und er nicht das durchsetzen konnte, was er sich vorgenommen hatte. Missgestimmt zog er sich seine saubere Robe zurecht, die von einem genauen und gründlichen Charakter zeugte, der alles in Ordnung sehen wollte. Aber dies hier lief gänzlich falsch!

Da er ein Ventil benötigte, um seine schlechte Laune abzulassen, packte er die arme Tonks grob am Oberarm und stieß sie gegen die Kante des alten eingerosteten Bettgestells, sodass ihr ohnehin schon von der vorherigen Behandlung arg demoliertes Knie noch mehr strapaziert wurde und sie vor Schmerz die Kiefer aufeinander presste.

Lupin blickte zunächst ganz schockiert den Narbengesichtigen, dann mitleidig seine Freundin an bis er schließlich in typischer Werwolfmanier zornig mit den Zähnen fletschte und sich dabei vorstellte, er würde diesem Schwein in den Arm beißen, dann ins Bein und ihm anschließend das Gesicht zerkratzen (hässlicher konnte dieser ja nicht mehr werden…) Er beherrschte sich jedoch und sagte unschuldig und – was selbst für ihn überraschend war – erstaunlich gefasst: „Tut mir leid, aber da kann ich euch nicht weiterhelfen. Ich kenne keine geheimen Gänge oder so etwas.“

„LÜG NICHT!“, brüllte daraufhin die Frau, die ihre Augen nicht von der Python abließ, und fuhr leiser, aber schärfer fort: „Du sagst uns jetzt alles, was du weißt, verstanden? Sind noch mehr von eurer Bande da draußen?“

Hinter Lupins Stirn fing es wie in einem Uhrwerk zu arbeiten an, dann entschloss er sich zu lügen: „Nein, ich war der einzige, der in der Nähe war. Die anderen bewachen die Eingänge des Schlosses.“

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass man Gefangenen bei einem Verhör niemals glauben schenken sollte, es sei denn, man hatte sie schon etliche Stunden mit unangenehmen Fragen durchlöchert und sie vorher ordentlich mit Drogen abgefüllt. Veritaserum war bei den Zauberern ein ganz beliebtes Elixier, um sich garantiert wahrheitsgetreue Informationen zu beschaffen. Unglücklicherweise war keiner der Drei im Brauen von Tränken auch nur einigermaßen gut und so mussten sie zu anderen Mitteln greifen und das hieß: Aufstehen und nachschauen, ob wirklich die Wahrheit gesprochen wurde.

Die Schwarzhaarige, die sich unter keinen Umständen von ihrer Lieblingsbeschäftigung, nämlich sich ihrem drolligen Haustier zu widmen, trennen wollte, und sah, dass auch ihr narbengesichtiger Kumpel anderweitig beschäftigt war, indem er den Zauberstab noch immer auf die beiden Gefangenen richtete, nickte dem Mann mit der abgeranzten Kleidung zu, der dumm im Weg saß und anscheinend nichts zu tun hatte. Dieser verdrehte die Augen, murmelte etwas von „Immer ich…“ und stand daraufhin auf, um zum Fenster zu gehen.

Mehr als langsam schob er das lose Brett, dass nur noch von einem Nagel an der Wand gehalten wurde beiseite, um einen Blick nach draußen auf die diesige Graslandschaft werfen zu können. Als er feststellte, dass Lupin tatsächlich Recht zu haben schien und niemanden sah, wollte er schon beruhigt aufatmen, doch da tauchte direkt vor seiner Nase ein vernarbtes Gesicht mit einem unnatürlich rotierenden kalkweißem Auge auf und sagte schlicht und einfach: „Kuckuck!“

Der Schurke erschrak – sei es aufgrund der plötzlichen Erscheinung oder des ihm gänzlich unbekannten Wortes, das diese benutzt hatte (was zum Teufel war ein Kuckuck?). Er taumelte nach hinten, wobei er über einen aus den Bodenbrettern herausragenden Nagel stolperte und sich der Länge nach auf den Rücken packte. Die Schlangen-Frau und der Mann mit der Narbe zuckten erschrocken zusammen und beobachteten perplex die Szene. Selbst Tonks schien überrascht. Nur Lupin grinste freudig von einem Ohr zum anderen und bedachte im Anschluss daran alle mit einem triumphierenden Lächeln.

Fast in Zeitlupe hoben die drei völlig verwunderten, hässlichen Halunken ihre Stäbe, doch noch ehe sie einen Zauberspruch zustande bringen konnten, ertönte ein mehrstimmiges „Expelliarmus!“ und ihre Zauberstäbe flogen ihnen aus den Händen und landeten irgendwo in den unerforschten Tiefen der heulenden Hütte.

Mit offenen Mündern standen sie da und vermochten es nicht, auch nur einen Finger zu rühren, als sie sahen, dass vier Zauberstäbe auf sie gerichtet waren.

Arthur Weasley hatte die Tür eingetreten und war gefolgt von Dumbledore ins Innere gelangt, während Severus Snape durchs andere Fenster, was sich an der gegenüberliegenden Seite befand, geklettert war und nun ebenfalls den schäbigen Raum mit seiner Anwesenheit beglückte. Alastor Moody hatte sich inzwischen, nachdem er den armen Mann so erschreckt hatte, die restlichen Bretter vor dem Fenster weggehext und sich dann elegant über das Fensterbrett geschwungen, stand nun vor den Dreien und grinste hämisch.

„Ha! Das Spiel ist aus!“, rief Arthur Weasley freudig und trat einen Schritt auf die Schockierten zu, „Wir haben euch! Und jetzt gebt die Geiseln frei!“

Die grimmig guckenden Gauner sahen ein, dass sie nun vollends von diesen unerwartet auftauchenden…Individuen umkreist waren und eigentlich nichts mehr zu melden hatten, fügten sich und packten Tonks und Lupin unter den Armen, um sie dann ziemlich unsanft auf die Beine zu heben. Diese, da sie nun endlich frei waren, begannen, ihre Zauberstäbe zu suchen, die ihnen abgenommen worden und im Zuge des soeben ausgeführten Entwaffnungszaubers ebenfalls quer durch den Raum geflogen waren. Ein Zauberstab war das wichtigste Instrument der Macht und Magie. (Ein Magier ohne ‚sein bestes Stück’ fühlte sich in etwa so wie ein nackter Mann am heißesten Sandstrand von Italien, der irrigerweise vergessen hatte, dass die Menschen im Ausland viel zu prüde waren und deshalb noch keine FKK-Kultur eingeführt hatten!)

Und während sie suchten, fragten die Gauner gleichzeitig grummelnd, was wie ein Donnergrollen vor einem Gewitter klang: „Wie habt ihr das gemacht? Wie konntet ihr so plötzlich auftauchen?“

Doch eine Antwort kam nicht. Stattdessen kicherte Lupin nur verhalten in sich hinein und stieß sich dabei beinahe den Kopf, da er bei seiner Suche nach seinem Zauberstab unter das Bett gekrochen war. Wie clever war er doch gewesen! Kurz bevor er Tonks gefolgt war, hatte er über seinen Zwei-Wege-Spiegel die anderen informiert, dann war er in die Hütte verschwunden und brauchte nichts anderes tun, als den Übeltätern etwas vorzuspielen und Zeit zu schinden bis auch die restlichen Auroren kamen, um ihn und Tonks zu retten. Als er seinen Zauberstab schließlich in der hintersten Ecke des eisernen Bettgestelles fand, kicherte er wieder, stellte fest, dass dies eigentlich nicht ausreichte, um seine Heiterkeit vollständig zum Ausdruck zu bringen, und fing lauthals zu lachen an.

„DUU!“, rief die schwarzhaarige Frau entrüstet und blickte Lupin düster an, der gerade unter dem Bett hervorkam und vergnügt seinen Zauberstab in den Händen drehte, während Tonks sich anscheinend irgendwo hinter dem alten morschen Holzschrank herumtrieb, in der Hoffnung, dort das zu finden, was sie begehrte.

Die Schwarzhaarige beachtete sie jedoch nicht, sondern schaute weiterhin mit einer Mischung aus Zorn und Überraschung Lupin an.

„Wie es aussieht, seid ihr umzingelt.“, sprach nun Dumbledore mit einem breiten Lächeln, was Snape wieder mal bewies, dass diesem verrückten Alten absolut gar nichts erschüttern konnte. Der würde bestimmt selbst dann noch lachen, wenn der Weltuntergang vor seiner Tür stünde! Nur, wenn seine heiß geliebten Zitronendrops zur Neige gingen, konnte man damit rechnen, dass auch er negative Gefühle entwickeln konnte und dann würde man ihn vielleicht zum ersten Mal ein wenig zornig erleben. Mit einem Kichern in der Stimme, die so gar nicht zu der gegenwärtigen Situation passte, forderte Dumbledore die Gauner auf: „Ergebt euch und sagt uns, was ihr eigentlich mit alldem bezwecken wolltet!“

Die Schwarzhaarige blickte zunächst verschüchtert ihre Gefährten an und umfasste mit beiden Händen fest die Baumpython, die sie um ihren Leib geschlungen hatte, als würde sie Halt suchen und sich angesichts der sechs bohrenden Augenpaare, die auf sie gerichtet waren, einen Beistand erhoffen. Doch von einer Schlange, wie es bei Tieren nun einmal so ist, konnte man keine Worte erwarten, die ihr sagten, was sie jetzt tun sollte. Selbst ihre beiden Kumpane schienen keinen passenden Ratschlag parat zu haben und blickten stattdessen – wie Kinder, die gerade bei einem schlimmen Streich erwischt worden waren – trotzig zu Boden.

„Sie wollten einen Weg finden, über den sie unbemerkt nach Hogwarts gelangen konnten.“, informierte Lupin, der mittlerweile seinen Lachanfall überwunden hatte, und sah, dass diese hässlichen Schurken außerstande waren, nur irgendeinen Mucks von sich zu geben.

Als Snape diese Worte des Auroren vernahm und sein Blick noch einmal über die Unbekannten schweifen ließ, musste er unwillkürlich schlucken. Er stellte fest, dass diese genau auf dem Teppich standen, unter welchem die Falltür verborgen war, durch die Lupin in seiner Schulzeit bei Vollmondnächten über die peitschende Weide hineingekommen war, damit er sich in einer Ecke der Heulenden Hütte zusammenrollen konnte, um sich nicht vor allen Augen seiner Mitschüler in einen Werwolf verwandeln zu müssen (Das hätte wahrlich fatale Folgen gehabt. Nicht nur, dass die Anwesenheit eines Werwolfs in einer Schule aufgrund seiner Neigung, alles zu verspeisen, was nur einen annähernd interessanten Duft verströmte, überaus gefährlich war. Man hätte auch gegen das Gesetz verstoßen, denn schließlich waren auch Werwölfe als Haustiere verboten!)

Tonks hatte inzwischen ihren Zauberstab in einer Ritze zwischen den Wandbrettern gefunden, grinste fröhlich und gesellte sich zu Lupin.

‚Mad-Eye’ Moodys magisches Auge rotierte wie verrückt in seiner Augenhöhle, denn er durchforstete jede Ecke des Raumes, maß jeden Zentimeter der drei Unbekannten ab und grübelte unablässig vor sich hin. Schließlich wagte er sich vor, packte den Mann mit der Narbe an seinem linken Arm und zog den Ärmel seiner Robe hinauf. Nackte Haut war zu sehen, über die sich winzig kleine schwarze Härchen bis zum Handrücken ausbreiteten. Die erwartete Tätowierung, die einen Totenkopf darstellte, aus dessen Kiefer eine Schlange gekrochen kam, zeigte sich nicht.

„Todesser sind es nicht.“, stellte Moody erkennend fest und ließ von der Robe ab, um sich wieder zu den anderen zu gesellen.

„Natürlich nicht!“, zischte der Mann und rückte seinen Ärmel umständlich wieder in die gewünschte Position.

„Wer seid ihr dann?“, sprach Dumbledore und hörte zum ersten Mal damit auf, seine Mundwinkel in Richtung Ohren wandern zu lassen; stattdessen verengten sich seine Augen zu Schlitzen und seine Pupillen schienen die drei Verbrecher regelrecht zu durchbohren. „Severus.“, sagte er nur und der Tränkemeister, der sich die ganze Zeit etwas abseits herumgedrückt und im Stillen die Szene beobachtet hatte, kam mit schnellen und wenigen Schritten aus seiner Ecke hervor und baute sich in der Mitte des Raumes auf.

Die Frau mit der Schlange blickte zuerst verwundert, dann aber erleichtert drein, als sie den schwarz gekleideten Mann mit den fettigen Haaren erblickte. Mit einem frohlockenden Grinsen im Gesicht wandte sie sich an ihre Kameraden und konnte nicht umhin, ihnen wissend und aufmunternd zuzunicken. Es war bekannt, dass Snape Voldemorts Spion war und ihnen deshalb, was auch immer er vorhatte, nichts antun würde.

Der Tränkeprofessor holte derweil eine kleine Phiole mit einer grünblauen Flüssigkeit aus seiner Tasche und lief auf die schwarzhaarige Frau zu. Dann öffnete er den Stöpsel und sprach mit seiner typischen, aalglatten Stimme: „Mund aufmachen und schön still halten.“

Die Frau schluckte bereitwillig den Inhalt, da sie überzeugt war, dass sie von Voldemorts treuestem Diener nichts zu befürchten hatte. Dumbledore musste wirklich dumm sein, wenn er Snape so ohne Vorbehalte vertraute, dachte sie.

„Also?“, fragte der Schulleiter, „Was ist euer Plan? Wer seid ihr wirklich?“

Nachdem die Schwarzhaarige sich ihrer bis eben noch so sicher gewesen war, verspürte sie plötzlich den uneingeschränkten Drang, auf Dumbledores Frage zu antworten und zwar so wahrheitsgetreu wie möglich. „Wir wollten uns dem Dunklen Lord anschließen…“ sprudelte sie hervor und blickte verwirrt in die Runde, „…unseren einzig wahren Herrn und Meister…“, hier wollte sie erschrocken ihre Hand auf ihre Lippen pressen, doch ein unerklärliches inneres Bedürfnis trieb sie dazu, weiter zu sprechen., „…er suchte schon lange nach einem Weg, unbemerkt in Hogwarts eindringen zu können. Also…“, hier kämpfte sie erneut mit sich selbst und blickte in die entsetzten Gesichter ihrer Kameraden, „…also planten wir die Geiselnahme eines Auroren, der Dumbledore treu ist, um ihm die Information abzupressen. Wir hofften, dass uns der Lord dann in seine Kreise aufnehmen würde, als würdige, treue Untergebene.“

Snape schob während dieses Geständnisses verwundert die Augenbrauen nach oben und fragte sich, ob es nicht effektiver gewesen wäre, sich einfach Arthur Weasley, der im Zaubereiministerium arbeitete, oder Tonks oder Lupin, die auch den ganzen Tag irgendwo herumlungern mussten, einfach zu schnappen und zu entführen, statt die mühselige Aktion, mit fliegenden Schlangen bei feiernden Muggeln hereinzuschneien, durchzuführen. Sein Blick wanderte zum Schulleiter, dessen Mimik zeigte, dass er allmählich zu derselben Ansicht gelangt war.

„Wieso habt ihr denn die Muggel angegriffen, wo ihr doch eigentlich einen Auroren verhören wolltet?“, fragte dieser und hob – neugierig auf die Antwort – beide Augenbrauen.

Doch die Frau machte keine Anstalten, sich einzugestehen, dass die Methode, nur einen von Dumbledores Anhänger gefangen zu nehmen, wenn dieser es am wenigsten erwartete, viel einleuchtender, besser und vor allem einfacher gewesen wäre. Sie hätten doch wissen müssen, dass Dumbledore mit schwerem Geschütz auffahren würde, und dass sie schon verloren hatten, als sie den Hinweis, sie würden nach Hogsmeade kommen, Arthur Weasley zukommen ließen. Doch stattdessen hörte sich die Schwarzhaarige – wobei sie wieder erschrak – wahrheitsgemäß erklären: „Wir hassen die Muggel! Aber wir lieben Schlangen und deshalb erschien uns die Idee, Muggel mit unseren Pythons anzufallen und so Arthur Weasley auf unsere Fährte zu locken, als ein guter Einfall…“, hier schaute sie wieder äußerst verwirrt drein, „…Außerdem – wie Sie doch zugeben müssen, Dumbledore – entbehrt diese Vorgehensweise nicht eines gewissen Stils!“, sagte die sie stolz und blickte in die Runde.

„Und es hat funktioniert.“, fügte der Narbengesichtige hinzu, um seine Gefährtin zu unterstützen.

„Aber nicht ganz…“, sagte Snape leise.

Dumbledore räusperte sich. Eine Sache musste noch geklärt werden. „Weiß Voldemort von eurem Plan? Hat er euch befohlen, Informationen über Hogwarts zu beschaffen? Und wollte er euch dann, wenn euer Plan Erfolg gehabt hätte, mit einer Aufnahme in Todesser-Kreisen belohnen? Oder habt ihr nach eigenem Ermessen gehandelt?“

Die Schwarzhaarige schluckte, als sie den Namen ihres Herrn so offen ausgesprochen hörte. Dieser Alte hatte wirklich Mumm in seinen sicherlich von Rheumatismus heimgesuchten Knochen, mit dem wirklichen Namen seiner Eminenz, dem Schrecklichen, so umzugehen, als würden sie über das Wetter reden! Sie hatte allerdings keine Zeit, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen, sondern war bemüht – aufgrund eines tief in ihrem Innern sitzenden Verlangens – Dumbledores Fragen in Reihenfolge, in der sie gestellt worden waren, zu beantworten.

„Nein, der Dunkle Lord weiß nichts von unserem Vorhaben…“, sprach sie und blickte hilflos zu ihren beiden Gefährten hinüber, die nur starr in der Ecke stehen konnten und anscheinend nicht mehr registrierten, was um sie herum geschah; die Schwarzhaarige fuhr fort: „…Folglich hat er uns auch diesbezüglich keinen Befehl erteilen können…Wir wollten ihn überraschen, damit er uns unseren sehnlichsten Wunsch erfüllt, ihm für den Rest unseres Lebens treu ergeben dienen zu dürfen!“ Nachdem sie geendet hatte, entfuhr ihr ein tiefer Seufzer und sie wünschte sich inständig, der Schulleiter würde keine Fragen mehr stellen. Wütend sah sie den Tränkemeister, in dem sie sich so getäuscht hatte, an. Doch dieser beachtete sie gar nicht, sondern wartete nur ab, wie Dumbledore als nächstes vorzugehen gedachte.

Dumbledore hatte gehofft, dass diese drei schrägen Typen, mit dem Lord in Verbindung stehen würden, so hätte er vielleicht viel von seinen gegenwärtigen Machenschaften erfahren können, denn er war sich sicher, dass Voldemort Severus Snape nicht über alles bis ins Detail in Kenntnis setzen würde. Aber nein, so musste er sich denn weiterhin auf seinen mürrischen Spion verlassen, der nicht gerade gesellig war, wenn es hieß, bei einem gemütlichen Nachmittagstee mit Sahnetörtchen und Schokomus, die gegenwärtige Lage beim Herrn der Finsternis zu besprechen und weitere Pläne zu schmieden. Er überlegte. Vielleicht sollte er das nächste Mal die Sahnetörtchen weglassen…

Dumbledore räusperte sich und widmete sich wieder den Ganoven.

„Aber ihr hattet nicht alles in euren Plänen berücksichtigt…“, sprach er, „…denn eine Sache ist sicher und die solltet ihr euch für die Zukunft merken: Ich lasse Hogwarts niemals ungeschützt!“ Zum Abschluss nickte er, um seine faktischen Worte zu unterstreichen und zu untermauern, dass er dem eben Gesagten nichts mehr hinzuzufügen hatte.

Die schändlichen Schurken wussten nun endgültig, dass sie verloren hatten und setzten daher ein trauriges, aber auch ärgerliches Gesicht auf.

Die Frau, aus Angst, erneut irgendetwas gefragt zu werden und womöglich noch ihre ganze Lebensgeschichte ausbreiten zu müssen, entschied sich dazu, eine Gegenfrage zu stellen, ehe der Schulleiter erneut das Wort ergreifen konnte.

„Verratet uns eines.“, begann sie schnell, in der Hoffnung nun endlich eine Antwort auf die Frage zu erhalten, die sie vorhin schon gestellt hatten, „Wie konntet ihr alle so plötzlich erscheinen?“

Dumbledore, der dieses Mal auf die Frage einging, grinste nur vergnügt und erwiderte: „Wir können über Wege kommunizieren, die euch nicht zur Gebote stehen. Remus hier…“, hier deutete er auf den Grauhaarigen, der mit stolzem Gesichtsausdruck eine kleine Verbeugung vollführte, „...hat uns bescheid gegeben, bevor er hierher kam.“ Dann grinste er wieder. Weitere Details war er nicht zu geben bereit.

„Tja,“, sprach nun Lupin und klatschte in die Hände, nachdem ein paar Minuten niemand etwas zu sagen gewagt hatte, „Kommen wir also nun zur Urteilsverkündung…“, dabei klang er wie diese unqualifizierten Richter, die immer in den Nachmittagsshows der Muggel auftraten und sich durch schlechte Schauspielkunst auszeichneten, „Ihr seid verhaftet, Todesser…“

„Moment!“, rief die schwarzhaarige Frau entrüstet und trat einen Schritt vor, „Wir sind keine Todesser! Wir dienen nicht dem Dunklen Lord!“ Jedenfalls noch nicht, fügte sie in Gedanken hinzu.

„Sie hat recht.“, meldete sich nun wieder Dumbledore zu Wort, „Wenn man es genau bedenkt, kann man ihnen nur den Verstoß gegen das Muggelschutzgesetz vorwerfen.“

Sechzehn Augen richteten nun ihre Aufmerksamkeit auf Arthur Weasley, der die letzten Minuten damit verbracht hatte, nur stumm in der Gegend rumszustehen und zuzuhören. Nach einer Weile bemerkte er, dass er nun auf unerklärliche Weise in den Mittelpunkt des Interesses gerückt war, runzelte verwirrt die Stirn und fragte verdutzt: „Was?“

Moody ging ein paar Schritte auf den Rothaarigen zu, musterte ihn mit seinem magischen Auge, grinste und sprach: „Sagen Sie mal, Arthur. Sie haben doch das Muggelschutzgesetz verfasst.“

„Ja, so ist es.“, antwortete dieser.

„Und? Welche Strafe steht gegen den Verstoß gegen dieses Gesetz aus?“

Arthur kannte den Gesetzesabschnitt, den er selbst formuliert hatte, auswendig, und wollte gerade mit einer Erklärung ansetzen, mit der er alle bestimmt gelangweilt hätte (was wahrscheinlich daran lag, dass trockene juristische Ausführungen, die sich durch lange Bandwurmsätze auszeichneten und einen nur das Gehirn zermaterten, immer langweilig waren!) Dann besann er sich jedoch eines besseren.

„Och.“, sagte er, „Ich habe da schon eine Idee.“



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