Die Macht des Puppenspielers
Die Macht des Puppenspielers
Ich befinde mich in einem Haus.
Für ein Haus ist es jedoch ziemlich groß.
Nennen wir es eher Villa, Schloss...
Oder noch besser: Palast.
Allein bin ich dort nicht…Dort sind viele Kinder.
Kinder…wie ich.
„Du bist also die Neue!“
Ich fühle mich angesprochen, bestätige
Die Behauptung des Fragenden durch ein
Leichtes Nicken.
„Also bist du es wirklich!“
Das Mädchen lächelt mich an, greift dann
Nach meiner Hand : „Komm, ich führe dich etwas herum!“
Ich lasse es einfach geschehen,
wusste ja sowieso nicht, was Ich an
diesem Ort eigentlich sollte.
In diesem Palast....sah alles gleich aus…
Es gab unzählig viele Türen, alles schien
Symmetrisch zu sein...
„Diese Türen dürfen wir betreten!“
Das Mädchen deutete auf alle weißen Türen.
Ich hörte aufmerksam zu...
„Aber...“ fuhr sie fort:
„Nehm dich in Acht
vor den schwarzen Türen,
oder vor Türen, die Offen stehen!
Geh nicht zu nah heran...!“
Das fand ich merkwürdig. Wer sagte uns denn,
was wir dürfen, und was nicht? Ich wollte sie drauf
ansprechen, da fiel sie mir ins Wort:
„Der Herr dieses Ortes, hat es uns untersagt...“
„Solange wir uns an die Regeln halten,
können wir ungestört und in Sicherheit hier wohnen
und das Leben genießen!“
Verstehen tat ich das nicht...Wie konnte man
hier denn FREI sein?
....Wenn jemand vorschrieb, was man tun sollte.
„Wer ist denn….dieser Herr?? Habt ihr
ihn den jemals persönlich---“
Das Mädchen hielt mir den Mund zu.
„Man spricht hier nicht darüber – Nimm es so hin,
wie es ist...und strebe nicht nach der Wahrheit.
Versuch es erst gar nicht.
Es gibt ihn, und er beschützt uns!!!“
Ich schwieg. Es hatte anscheinend
keinen Sinn mit ihr...Oder den
Anderen Kindern darüber zu sprechen...
Was war an diesem Ort nur los...
Es war schon sehr merkwürdig.
Und ich fühlte mich mehr und mehr
gefangen in einem Verließ.
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Endlich schaffte ich es, mich für eine Weile
von der Gruppe zu trennen.
Neugierig und zielstrebig wandelte
ich durch die Gänge.
Es waren wirklich sehr viele Türen...
Schnell hörte ich auf, sie zu zählen...
Plötzlich sah ich eine der offenen Türen,
vor denen Das Mädchen zuvor gewarnt hatte.
Aber meine Neugier war einfach zu groß.
Ich konnte nicht anders, ging zu jener Tür....
Was dann geschah, konnte ich nicht fassen.
Ein gigantischer Wind...zog mich in
das Innere der Tür.
Ich verlor das Bewusstsein...
Als ich wieder zu mir kam, war alles
Um mich herum schwarz wie die Nacht...
Durch 3 Dünne, kleine Gitter, konnte
ich rotes Licht sehen.
Ich versuchte, noch mehr dadurch sehen zu können...
Da vernahm ich eine Stimme.
Die Stimme eines Mannes:
„Du bist also die, die es gewagt hat,
meiner Genialen Idee zu entkommen.
Was hast du armseelig Menschenwesen dir
...nur dabei gedacht..."
Ich fühlte mich angesprochen, fand es
nicht nur komisch sondern erniedrigend:
„Wer bist du?“ - fragte ich, obwohl
ich es schon ahnen konnte...
„Ich bin der, den sie >>Herr<< nennen.
Nenn mich wie du willst...
Du befindest dich in meiner Welt...
...und hast tatsächlich versucht, mir in
die Augen zu schauen...“
„DAS was du hier tust...
...nennst du das wirklich »Freiheit«?
Wieso setzt du uns Menschen diese Grenzen?“
Er wurde sauer, laut , und meinte:
„Du törichtes Menschenkind! Eure Kapazität
reicht nicht aus, um jene Dinge zu begreifen,
die die Welt erklären! Es gibt Dinge, da werdet
ihr stets im Dunklen tappen. Und du...“
Er zögerte einen Moment:
„Du bist zu weit gegangen.
Ich werde dich für
Deine Missetat bestrafen müssen.
Hör auf, nach der Wahrheit zu streben,
und ich werde dir Verzeihen“
......
„Das kann ich nicht...“ - War meine Antwort darauf.
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Ich wurde aus dem Palast verbannt. An meinen Fäden konnte er nicht ziehen. Eine willenlose Puppe konnte er nicht aus mir machen. Im Nachhinein erinnert mich dieser Traum an die Geschichte vom Paradies (s. Bibel). Schon komisch…