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Azrael

Pfad eines Dämonen
von

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Heute

Ihren Anfang nimmt unsere Geschichte in der Unterwelt.

In den Gemächern des Satan.
 


 

„WÄÄÄÄÄH!“

„Oh nein … Nicht schon wieder!“

Mitten in der Nacht werden Lucifer und seine Gemahlin Lillith aus dem Schlaf gerissen.

Lautes Babygeschrei dringt durch die Wände. Es ist herzzerreißend.

Während Lucifer sich die Hände auf die Ohren presst und leise vor sich hin flucht,

erhebt sich seine Frau und schreitet schlaftrunken durch ihre Gemächer.

Ins Kinderzimmer. Zu ihrem Sohn.

Azrael.

Noch kein Jahr alt, ist seine Zukunft bereits jetzt vorausbestimmt.

Ein Leben als Mörder.

Dem Mörder Gottes.
 

Satan Lucifer hat den Frieden satt. Den Frieden und sein Leben als Herrscher der Unterwelt. Schließlich ist zu etwas höherem bestimmt.

Zu einem Gott. Dem Anführer eines gewaltigen Imperiums

Als alleiniger Herrscher will er ein neues Zeitalter einläuten. Eine glorreiche Zukunft.

Und er ist davon überzeugt, dass er es soweit bringen wird.

Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht Morgen. Aber eines Tages sicherlich.

Doch Lucifer ist nicht dumm. Der Zauber des Himmels würde ihn schwächen und langsam dahinraffen bis er schließlich vergeht.

Dafür hat er seinen Sohn.

Den Malträger.
 


 


 

Es kursiert im Höllenreich eine alte Legende.

Dass eines Tages ein Wesen geboren wird, so mächtig, dass es ein ganzes Heer mit einem Fingerschnippen ausradieren kann. Dieses Monster wird ein Kreuz auf dem Rücken tragen. Ein Symbol für seine schwere Bürde.
 

In der Hoffnung, dass diese Sagengestalt tatsächlich existieren könnte, wurde jedes geborene Kind überprüft. Jahrhunderte lang. Doch die Legende bewahrheitete sich nie.

Sie wurde angezweifelt und geriet bald in Vergessenheit.

Doch dann schenkte Lillith ihrem Mann einen Sohn.
 

Azrael war auf dem ersten Blick ein Kind wie jedes andere.

Mit zwei kleinen Beulen auf der Stirn und einem kurzen dünnen Schweif mit einer kleinen Quaste an dessen Ende.

Satan war an seinem Sohn nicht im Geringsten interessiert.

Doch dann fiel sein Blick auf Azraels Rücken.

Da war es, Das Mal.

Unter den winzigen Flügelchen befand sich ein Muttermal in Form eines Kreuzes. Von einer Seite zur anderen, vom Nacken die Wirbelsäule entlang bis zum Schweifansatz.

Lucifer konnte es ns nicht Fassen. Stolz durchflutete jede Zelle seines Körpers.

Ausgerechnet sein Sohn ist der mächtigste Dämon aller Zeiten!

Das konnte kein Zufall sein. Es war Schicksal, eine Fügung höherer Gewalten.

So nahm ein teuflischer Plan zur Auslöschung der Engel gestalt an, vor Satans innerem Auge:

Die Ausbildung Azraels zu einem Gottesmörder. Zur Nemesis alles Guten und Schönen im Reich des Himmels.

Sobald er alt genug ist eine Waffe zu führen soll es losgehen.
 

Wenige Tage nach der Geburt seines Sohnes organisierte Lucifer eine gewaltige Feier.

Jeder ward eingeladen, Speis und Trank wurden in rauen Mengen verzehrt.

Auf dem Höhepunkt dieses Events hob er Azrael in die Höhe und schrie:

„Freunde! Dämonen! Dies ist der Beginn eines neuen Zeitalters. Dies ist der Malträger, die Verkörperung all unserer Wünsche und Hoffnungen. Mit ihm wurde unsere Zukunft geboren! Der Sieg über die Engel wird der unsrige sein!“

Unter tosendem Beifall und donnerndem Applaus wurde der völlig verängstigte Azrael an seine Mutter übergeben und in ihre Gemächer gebracht.

Die Party dauerte volle drei Wochen.

Weder Azrael noch Lillith nahmen daran teil.
 


 

Nun befinden wir uns wieder am Ausgangspunkt.
 

Lillith wiegt ihren Sohn sachte in ihren Armen und gibt ihm die Brust.

„Shhh. So ist es gut. Beruhige dich mein kleiner.“

Liebevoll streicht sie sein kleines Köpfchen während er begierig trinkt.

„Lillith, lass es bleiben. Er muss lernen sich alleine zu behaupten! Wie soll da jemals etwas aus ihm werden?“

„Alleine behaupten? Er ist ein Baby. Er kann ja noch nicht einmal krabbeln.“

„Du verhätschelst ihn viel zu sehr! Er ist der Malträger! Er müsste längst fliegen können!“

„Natürlich. Mit den paar Federn fliegt er locker zehn Kilometer.“

Lucifer schnaubt verächtlich.

„Ach komm. Mach doch was du willst! Sobald er älter ist gehört er sowieso mir.“

Er macht auf dem Absatz kehrt und stapft nach draußen.

Seufzend schüttelt Lillith den Kopf und küsst Azraels Stirn.

„Du wirst ihm nicht gehören. Nicht wahr? Mein kleiner Mann?“

Er blickt sie an und fängt an zu lachen.

„Ma … ma!“

„Ach Azrael. Lass dich bitte nicht von ihm beeinflussen okay? Ich will nicht noch einen Sohn verlieren …“
 

Lillith erinnert sich. Vor langer Zeit gebar sie Lucifer ihr erstes Kind. Sein Name war Akeela. Lillith liebte ihn. Mehr als ihr eigenes Leben und alles andere auf der Welt. Doch er hatte nie die Chance auf eine richtige Zukunft. Er starb, noch ehe er volljährig war. Damals hatte Lilith ihn gewähren lassen und in den Tod gejagt, geblendet von seinen Versprechungen, dass nichts passieren würde.
 

Seine stärke war überdurchschnittlich. Niemand konnte ihm das Wasser reichen und er war ein Genie im Umgang mit dem Schwert.

Viel zu sehr von sich eingenommen brach er eines Tages auf um Gott zu stürzen.

Doch er kehrte nie wieder heim.

Lillith vergießt eine Träne.

Akeelas Tod ist nun schon acht Jahrzehnte her.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nero_Angelo
2011-03-25T12:05:29+00:00 25.03.2011 13:05
welch trauriger Beginn ='( Bin schon gespannt ob es Azrael genauso ergeht wie Akeela oder nicht!


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