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Iron Wings

Schlafende Hunde Soll man nicht wecken
von

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Shadows

Trotz einiger Bedenken war Cloud am Abend wirklich zurück zum Seventh Heaven gefahren. Er hatte zwar erwartet, dass Marlene sich freuen würde, aber dass sie ihm direkt so um den Hals springen würde, damit hatte er nicht gerechnet.

Einie Meter weiter hinten im Raum stand Denzel, den Blick ein wenig dem Boden zugewandt.

Cloud sah ihm sofort an, derr der Junge ihm gerne sagen würde, dass er sich freute, dass Cloud jetzt wieder hier war... allerdings sah er ihm genauso an, dass Denzel ebenso enttäuscht wie erfreut war. Enttäuscht von Cloud, weil er sie immer so lange allein ließ, obwohl er doch versprochen hatte, immer für sie da zu sein.
 

Hinter Denzel kam gerade Tifa die Treppe herunter, stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte leicht den Kopf. "Ich hatte nicht erwartet, dass du wirklich herkommst... aber es freut mich."

Sie lächelte Cloud war an, der immernoch von Marlene belagert wurde.

"Lässt du mich jetzt erst einmal rein, Marlene? Sonst übernachten wir hier beide noch. Und das wär doch reichlich unbequem, oder?" Cloud lächelte Marlene ganz leicht an und sie schien sich sehr darüber zu freuen, das mal wieder zu sehen. Wo er es doch so selten tat...

Das Mädchen strahlte den Blonden an und nickte, lief in den Raum hinein, zu Tifa und schaute sie groß an.

"Siehst du? Ich hab doch gesagt, er kommt her, wenn du ihn fragst! Ich hatte recht! Bäääh!"

Marlene steckte Tifa frech die Zunge raus, rannte dann wieder zurück zu Cloud, schnappte sich seinen Arm und zog ihn mit sich zur Couch.
 

Sein Blick fiel kurz zu Tifa, dann auf die Platte des kleinen, niedrigen Tisches vor ihm, dann setzte er sich und seufzte leise. "Ich... habe mir ein wenig durch den Kopf gehen lassen, was du gesagt hast. Und irgendwo hast du ja Recht. Ich hab mich jetzt entschieden, wieder länger hier zu bleiben - es sei denn, ich bin nicht mehr erwünscht."

Das redete er sich nämlich immer ein: Er ließ die anderen im Stich, und sie würden dann nichts mehr von ihm hören wollen...
 

Tifa schüttelte leicht den Kopf, kam zu ihm und setzte sich ebenfalls. "Denk sowas nie wieder, hörst du? Du bist hier immer erwünscht. Sonst hätte ich doch gar nicht gewollt, dass du wieder herkommst, Cloud. Und die Kinder freuen sich immer, wenn du hier bist..."

Denzel, der bisher nur abseits gestanden und bisher auch noch kein Wort zu alledem gesagt hatte, kam ebenfalls zu ihnen, und schaute Cloud ein wenig traurig an.

"Du bist immer so lange weg. Und das, obwohl du uns versprochen hast, immer für uns da zu sein, Cloud. Aber trotzdem bist und bleibst du immer unser Held."

Tifa lächelte dem Jungen zu, legte Cloud dann eine Hand auf den Arm und sprach für Denzel weiter.

"Du bist hier immer Willkommen. Und die Kinder finden es schön, wenn du über deinen eigenen Schatten springst und herkommst, obwohl dir doch so gar nicht danach ist. Wir sind deine Freunde, das solltest du wissen. Und unter Freunden ist man immer Willkommen. Vor allem du, du toller Held."
 

Cloud seufzte leise und schloss kurz die Augen. Wieder dieses Wort. 'Held'. Alle sahen ihn als den Helden, der die Welt rettete. Vor jemandem, der lange vor ihm ein Held gewesen ist... und einfach den Verstand verloren hatte...

"Ich bin kein Held, Tifa. Hört endlich auf das zu sagen. Ich habe einfach getan, was ich musste. Und eigentlich weißt du, dass es mir nicht sonderlich gefallen hat.

Außerdem... Vincent nennt auch keiner Held, und der hat Omega fast im Alleingang platt gemacht."

Tifa lachte leise auf. "Aber wir haben ihm alle geholfen. Außerdem hatte er Chaos, vergiss das nicht."
 

Marlene und Denzel waren inzwischen nach oben gegangen. So gerne sie ihren Cloud auch hatten, meistens siegte Müdigkeit auch über Heldenverehrung.

So auch in diesem Fall.
 

"Und? Mir habt ihr doch auch geholfen... ihr standet mir auch immer zur Seite, trotzdem bin immer nur ich es, der überall als der große Held bezeichnet wird, der Sephiroth erledigt und die Welt gerettet hat. Der Mann war mein Idol, Tifa. Ich hab als Rekrut, als Infanterist, sogar nachdem er wahnsinnig geworden ist, eigentlich immer zu ihm aufgesehen. Vielleicht wollte ich ihn ja gar nicht töten. Ich weiß es nicht."

Damit war es eigentlich ausgesprochen, das, was ihn all die Zeit bedrückte.

Er war... wütend. Aber nicht auf Tifa, nicht auf all die anderen Leute, die ihn immer als Held bezeichneten. Nein, er war wütend auf sich selbst. Er stand wieder auf, lief zum Fenster und sah hinaus, versank wieder in seinen Gedanken. Was wohl geworden wäre, wenn sein Idol nicht dem Willen Jenovas verfallen wäre...?

Er merkte gar nicht, wie Tifa sich hinter ihn stellte, nahm ihre Stimme nicht einmal wirklich wahr.

"Ich weiß es doch, Cloud. Ich weiß doch, wie sehr du ihn immer verehrt hast. Aber es gab nun einmal keine andere Möglichkeit, und das weißt du genauso gut wie ich. Er war ein Monster, Cloud. Ein Monster, dass die Menschen hasste. Denk doch mal anders. Vielleicht ist es auch besser so... für ihn? Wenn er sich nicht mehr mit den Menschen herumplagen muss, die er so hasst..."

Sie wusste nicht, ob es die richtigen Worte waren, um ihn etwas ruhiger zu stimmen, aber sie musste es zumindest versuchen.

Viel zu bringen schien es ihr aber nicht.
 

"Glaubst du wirklich, jemand wie er gibt sich mit der Ruhe zufrieden, wenn ihn ein ehemaliger, einfacher Infanterist tötet? Ein Mensch...? Tifa, das glaubst du doch nicht wirklich, oder? Ich meine... wir reden hier über Sephiroth!"

Er wandte sich zu ihr um, und schüttelte leicht den Kopf.

"Nein. Das ist vollkommener Blödsinn. Und das weißt du auch, Tifa. Wenn er könnte, würde er die Menschen... lassen wir das Thema... es depremiert mich." Er sah geschlagen zu Boden und seufzte schwer. ehe er es sich wieder auf der Couch bequem machte.
 

"Tifa, tu' mir einen Gefallen... Lass uns das Thema begraben, es nie wieder anschneiden..."

"Und so tun, als wäre nie etwas gewesen? Cloud, das geht nicht. Wir können die Vergangenheit zwar ruhen lassen, vergessen sollten wir sie aber niemals. Es sollte uns allen eine Lehre gewesen sein."
 

Cloud hob die Hand, er wollte nicht, dass sie jetzt weitersprach. Tifa erkannte diese Geste, und ließ die letzten Worte, die ihr auf der Zunge lagen, ruhen.
 

Egal, wie unangenehm ihm das alles war... irgendwann würde er sich seinen Schatten doch stellen müssen, sonst würde er es nie überwinden.
 

"Wie du willst. Reden wir nicht mehr darüber... aber irgendwann wirst du es mal müssen, Cloud. Stell dich endlich deiner Angst. Bitte... Du machst dich noch selber kaputt." Sie sah ihn traurig an, seufzte leise und musste dann einsehen, dass es jetzt nichts brachte, ihm das zu erzählen. Er hatte auf stur gestellt, er ließ diesbezüglich jetzt nichts mehr an sich heran.

Sie drehte ihm den Rücken zu, wandte nur noch einmal den Kopf zu ihm, blickte ihn über die Schulter hinweg an. "Gute Nacht, Cloud..." Und morgen würde er so tun wollen, als wäre nichts gewesen.
 

Mit gesenktem Blick stapfte Tifa die Treppen nach oben, in dem Wissen, dass Cloud, so angegriffen, wie er sich wohl scheinbar grade fühlte, in den frühen Morgenstunden wieder fortfahren würde... denn so war es eigentlich immer.
 

Sie versuchte jedes Mal auf's Neue, ihm zu helfen, doch fast immer endete es so, immer war er danach wieder fortgegangen, war geflohen vor seiner Angst.

Sie verstand, dass es ihm irgendwie unangenehm war. Aber er, der die Welt schon zwei Mal vor dem wohl mächtigsten Kämpfer Gaias gerettet hatte, er, dem wohl bisher niemand trotzen konnte... wieso hatte er solche Angst davor sich einfach der Vergangenheit zu stellen?
 

Sie wusste, dass Sephiroth immer Clouds großes Vorbild gewesen war, wie er diesen Mann immer angehimmelt hatte und wie schwer es ihm gefallen war, ihm entgegen zu treten. Aber er hatte es doch eingesehen, er hatte doch eigentlich immer gewusst, dass es nun einmal so sein musste.
 

Tifa musste zugeben, ihren besten Freund schon seit Ewigkeiten nicht mehr wirklich zu kennen. Und das schmerzte sie sehr.

Sie rollte sich auf ihrem Bett zusammen und schaute aus ihrem Fenster, auf den Mond, der am Himmel sein Antlitz zeigte.

Sie wusste, dass sie Cloud schon vor Jahren verloren hatte. In einem gewissen Sinne...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2011-07-14T16:36:03+00:00 14.07.2011 18:36
spannungsaufbau hasst du wirklich drinne, dass muss man dir lassen o.o

die erklärung tifas, warum gerade cloud DER held ist, finde ich ein wenig dürftig. und clouds einwende finde ich berechtigt.
ich glaube tifa geht die sache einfach falsch an und statt zu helfen, macht sie alles nur noch schlimmer.
auch wenn sie dass ja gar nicht will.

auch wenn du das thema vielleicht nicht angesprochen haben willst, so würde ich dir raten einfach mal nach einem beta leser ausschau zu halten.
du machst weiss gott nicht viele fehler, zumindest stören sie den lesefluss nicht unbedingt, aber einige einfache tippfehler können dadurch noch verbessert werden.
ich weiss selber, wie leidlich dieses thema ist. man selbst findet fast nie fehler...
Von:  EveTheDevil
2011-06-10T14:08:09+00:00 10.06.2011 16:08
Wanna-Be-Held Cloud XDDD
*lach*
*weiterles*

Von: abgemeldet
2011-06-02T15:05:16+00:00 02.06.2011 17:05
Ich habe das Gefühl, wannimme rTifa versucht ihm zu helfen verscheucht sie ihn ein bisschen mehr.
Kann auch nicht jeder so perfekt..
Ich meine.. man muss doch mal merken, dass du Heldennummer nict gut ankommt...?
Wobei ich hier bei ein paar Zeilen auch gedacht habe, wir machen ein Spiel draus:
Wann immer das Wort 'Held' erwähnt wird, gibt es einen Drink :D
Von:  Sunny_Valentine
2011-05-09T22:44:00+00:00 10.05.2011 00:44
An sich ist die FF wirklich lesenswert, meiner Meinung nach hat sie wirlich potenzial!

Ich bin gespannt wie es weitergeht!^^

mfG Sunny


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