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Verborgene Geheimnisse

Noch einer vom FBI.

Die tummelten sich in Japan wie die Fliegen. Und was war? Entweder sie machten hier Urlaub – natürlich gleich alle zusammen – oder sie waren wegen einem bestimmten Grund hier.

Langsam wurde es auffällig.

Miwako seufzte. Sie sah zu Kogoro herüber. „Ich denke nicht, dass Sie gehen sollten. Wahrscheinlich stehen die Entführung von Ran und das Verschwinden von Ai im Zusammenhang“, sprach sie.

„Wenn es unbedingt sein muss“, grummelte der Ältere. „Also? Was haben Sie ‚herausgefunden‘?“, wollte Mori wissen.

„Wie schon gesagt“, fing Takagi an.

„Es geht um Ai. Wie Sie wahrscheinlich wissen, haben wir im Polizeihauptquartier einiges an Software, um Menschen zu finden und Informationen zu erhalten. Mir kam das Verschwinden von Ai sehr merkwürdig vor. Zuerst wussten Sie nicht, wo das Mädchen sei, dann erinnerten Sie sich daran, dass sie bei Bekannten ihrer Eltern wäre“, entgegnete Miwako. „Das ist doch richtig so, Professor Agasa?“

Der ältere Mann nickte. „Ja, bei den Freunden ihrer Eltern“, stimmte er zu.

„Sind Sie sich sicher?“, wollte Takagi wissen.

„Wie meinen Sie das?“, Agasa schluckte leicht.

„Wir wissen, dass Ai nicht bei Bekannten ihrer Eltern ist“, gab Takagi von sich.

„Aber…aber…“, murmelte der Professor. Er schielte zu Conan.

Der geschrumpfte Oberschüler reagierte nicht. Er hatte so eine Ahnung und jetzt ging es darum zu wissen, wie viel Information die Polizei besaß.

„Wie bereits gesagt, wir hatten die Möglichkeit heraus zu finden, was es über Ai alles zu wissen gibt. Wahrscheinlich wird es einige von Ihnen nicht überraschen, aber über Ai Haibara gibt es erst Einträge in den Akten, seit sie bei Professor Agasa lebt und zur Schule geht“, erklärte Miwako.

„Das ist doch Unsinn“, warf Kogoro ein. „Ich war auch mal Polizist, ich weiß, dass es vor allem von Kindern viele Einträge in den Akten gibt. Wenn Sie nichts fanden, wird es wohl daran liegen, dass Sie nicht gründlich gesucht haben. Wahrscheinlich haben Sie nicht einmal bedacht, dass Ai im Ausland aufwuchs.“

„Doch, darauf hab ich extra geachtet. Aber selbst da gab es keine weiteren Informationen. Finden Sie das nicht auch merkwürdig?“

„Das kann doch nicht sein“, entgegnete der Detektiv.

„Doch. Es entspricht der Wahrheit und es ist nur möglich, wenn Ai nicht die ist, für die sie sich auszugeben scheint“, sprach Miwako.

„Was für ein Unsinn. So etwas hab ich ja bisher noch nie gehört“, gab Kogoro von sich. „Sie ist doch nur ein Kind, warum sollte sie ihre Identität verschleiern.“

„Von polizeilicher Sicht gibt es da wirklich wenig Gründe“, sagte Takagi.

„Da muss ich Ihnen wiedersprechen. Gerade von der Seite gibt es einiges an Gründen. Wir sollten nicht vergessen, dass es auch private Gründe gibt“, warf James ein.

„Eh?“

„Bedenken wir das Zeugenschutzprogramm. Auch Kinder werden in diesem aufgenommen um sie zu schützen“, fing James an. „Nicht zu vergessen, dass man die Identität eines Kindes auch wechselt, wenn die Eltern oder die Erziehungsberechtigten das bestimmen. Sie geben dem Kind einfach einen neuen Namen, melden das Kind neu an und arbeiten mit dem Kind daran, dass es sich an die neue Identität gewöhnt. Eine weitere Möglichkeit besteht natürlich darin, dass das Kind unter einem anderen Namen gemeldet wurde und der Name nach einigen Jahren wieder geändert wurde. Zu guter Letzt sollte man nicht vergessen, dass Scheidungskinder manchmal auch den Nachnamen ändern und den der Person bekommen, bei der sie leben.“

„Das sind natürlich einige Gründe“, murmelte Takagi.

„Und selbst wenn…auch wenn wir nicht daran dachten, haben wir doch mehr erfahren“, entgegnete Miwako.

„Das heißt?“

„Am Anfang fanden wir auch nicht viel über Ai heraus. Kurze Zeit später bekamen wir eine anonyme E-Mail, in welcher sich das Bild einer Frau befand. Takagi und ich, wir gingen sämtliche alten Akten von uns durch um heraus zu finden, um welche Frau es sich handelte.“

„Und? Haben Sie es heraus gefunden?“, kam es von Mori.

Takagi nickte. „Ja, aber die Frau starb unter einem anderen Namen…“, seufzte der Inspektor. „Also suchten wir nach der Person, von der sie den Namen übernahm. Leider war auch diese Person verstorben. Allerdings sahen wir uns trotzdem in dem Haus um und fanden schließlich so den Namen heraus. Bei unseren weiteren Recherchen ist uns die Ähnlichkeit von Ai zu einer anderen Frau aufgefallen.“

„So ist es. Wir gehen nun davon aus, dass es sich bei Haibara Ai in Wahrheit um Miyano Shiho handelt.“

„Miyano Shiho?“ Kogoro hob die Augenbraue. „Hab ich noch nie gehört.“

„Wir wissen bislang nur, dass sie bereits sehr früh ihren Abschluss gemacht hat und anschließend bei einem Pharmakonzern als Wissenschaftlerin arbeitete. Das erstaunliche allerdings ist, dass Shiho bereits um einiges älter ist als Ai…“, Takagi seufzte auf. „Verstehen Sie? Sie sehen sich so ähnlich, gleiche Haare, gleiches Gesicht, nur das Alter ist unterschiedlich.“

„Wie soll das dann angehen?“, wollte Kogoro wissen. „Man kann doch keine Menschen schrumpfen“, er lachte auf.

Wataru und Miwako runzelten die Stirn. Da waren sie sich, durch die neusten Erkenntnisse, nicht mehr so sicher. „Es ist nicht gesagt, dass das nicht geht. Wie schon erwähnt, sie arbeitete früher bei einem Pharmaunternehmen, wenn sie dort irgendwas entwickelt hat, könnte es zu diesem Nebeneffekt führen“, sprach Miwako. „Nur können wir leider nichts sagen, wenn wir nicht mit Ai darüber sprechen können.“ Sie wandte sich wieder zu Professor Agasa. „Also? Wo ist das Mädchen wirklich?“
 

Professor Agasa schluckte. Was sollte er jetzt sagen?

Sie waren schon so nah dran. Nah an der Wahrheit. Er räusperte sich und schielte zu Conan herüber.

Der Geschrumpfte seufzte leise auf. Das war es also, was James meinte. Wenn sie zu viel wussten, musste man ihnen reinen Wein einschenken. Und jetzt war der Zeitpunkt da. Sie hatten bereits viel zu viel heraus gefunden. „Ai ist nicht hier“, sprach Conan.

Takagi seufzte. „Conan, wir haben uns bereits gedacht, dass sie nicht hier ist, aber wir sind uns auch sicher, dass der Professor weiß, wo sie hin ist…“

„Nun ja“, murmelte Agasa. „Das mit den Bekannten ihrer Eltern ist schon irgendwie wahr“, entgegnete er.

„Zumindest vermuten wir das“, fügte der Kleine an. Er trat ein wenig nach vorne und dachte nach.

„Hmm…“, kam es von dem Inspektor. „Wenn ihr nicht wisst, wo sie ist, könnte es schon problematisch werden. Trotzdem würde es mich interessieren, ob es wahr ist und sie wirklich ein Kind ist“, murmelte Takagi.

„Das ist doch nicht Ihr ernst?“, Mori hob die Augenbraue. Er schüttelte den Kopf. „Als ob man einen Menschen einfach so schrumpfen lassen kann“, sagte er und lachte lauthals los.

„APTX 4869.“

„Hmm?“, sowohl Kogoro wie auch Miwako und Takagi drehten sich zu dem Grundschüler um.

„Durch die Einnahme von APTX 4869 wurde sie zu einem Kind“, entgegnete Conan darauf.

„APTX 4869?“, Sato hob die Augenbraue. „Und was genau soll das sein?“

„Es wurde entwickelt um Menschen zu töten und ist im Blut und im Gewebe nicht nachweisbar. Allerdings besitzt es den Nebeneffekt, dass man in seltenen Fällen um weniger als 1% ins Kindesalter zurück versetzt wird. Die ganze Knochenstruktur verändert sich dabei, nur das Gehirn bleibt. Ai hat erzählt, dass es bei ihren Tierversuchen nur eine Maus geschafft hat, die Einnahme vom Apoptoxin zu überleben und seitdem als Babymaus weiter gelebt hat.“

„Dann…dann wusstest du über Ai Bescheid?“, wollte Takagi wissen.

Conan nickte. „Momentan versucht Ai ein Gegenmittel zu entwickeln. Doch noch ist alles in der Testphase und hält nicht lange an“, seufzte der Kleine. Er ging ein wenig umher. „Nur haben sie sie jetzt gefunden und in ihre Gewalt zurück geholt.“

„Sie?“
 

„An der Stelle sollte ich eingreifen“, begann James. „Mit sie ist die Organisation gemeint. Um das näher zu erläutern, muss ich weiter in die Vergangenheit gehen. Die besagte Organisation ist bereits seit einigen Jahren in unserem Blickfeld. Sie waren allerdings nur in Japan aktiv, weswegen das FBI keine Befugnis hatte zu handeln. Aber irgendwann wurden sie auch in den Staaten aktiv. Von da an, konnten wir zugreifen. Einer unser Agenten, Agent Starling, sammelte sämtliche Beweise gegen ein Mitglied der Organisation. Agent Starling beobachtete das besagte Mitglied, Vermouth, über einen langen Zeitraum. Unglücklicherweise wurde die Beschattung bemerkt…“

„Sagten Sie Vermouth?“

James nickte. „Mir kam bereits zu Ohren, dass Sie von Vermouth hörten, allerdings nur auf dem Papier.“

„Sie kennen diesen Vermouth?“, wollte Takagi von Mori wissen.

„Vor einigen Monaten bekam ich eine Einladung auf ein Halloween-Schiff. Daneben war noch ein persönlicher Brief von Vermouth. Auf der Party kam es dann zum Mord. Der Täter sagte aus, dass er den Mord begehen musste, weil es ein gewisser Vermouth von ihm verlangte“, erklärte der Detektiv.

„Dann werden wir die Suche nach Vermouth ausweiten. Wie es scheint, ist diese Person momentan in Japan“, entgegnete Miwako.

„Nein, das werden Sie nicht. Sie würden sie nicht einmal finden. Vermouth ist ein Teufelsweib. Sie kann jede mögliche Identität annehmen ohne dass es auffällt. Seien Sie mal ehrlich, hätten Sie vermutet, dass die Identität von Dr. Araide vor einigen Monaten komplett von Vermouth übernommen wurde?“, gab Jodie von sich.

„Dr. Araide?“, Miwako schluckte hart. „Sie sagten sie? Vermouth ist eine Frau?“

„Ja, wir haben zum Glück früh erkannt, was sie vor hatte und Dr. Araide in Sicherheit gebracht. Dadurch konnte sie zwar seine Identität übernehmen, aber wir wussten die ganze Zeit über, was sie tut. Und ja, Vermouth ist eine Frau und arbeitet bereits seit sehr vielen Jahren für die Organisation“, nickte Jodie.

„Aber wenn Sie das alles wissen und genügend Informationen über sie haben, warum wurde sie noch nicht verhaftet?“, fragte Takagi.

„Das ist ein wenig kompliziert. Sämtliche Beweise über Vermouth und ihre Existenz sind vernichtet. Wie ich schon erwähnte, kümmerte sich Agent Starling darum. Unglücklicherweise konnte sie ihm auflauern und erschoss ihn. Im Anschluss sorgte sie für ein Feuer im Haus. Die Akten wurden entweder verbrannt oder von ihr mitgenommen“, sprach James.

„Das heißt ja, dass alle Informationen über sie nicht mehr gültig sind“, seufzte Miwako auf.

„Ja, leider“, stimmte James dem zu. „Allerdings haben wir ihre Fingerabdrücke, die belegen, dass sie zu der Zeit vor Ort war und könnten sie an dem Mord überführen. Nur würden wir dann nicht die Organisation bekommen, auch wenn man versuchen würde, sie sofort heraus zu bekommen.“

Miwako hob die Augenbraue. Sie runzelte die Stirn. „Wenn alles verbrannt wurde, wie können Sie Fingerabdrücke von ihr haben?“

„Als Vermouth Agent Starling umbrachte, waren sie nicht alleine in dem Haus. Seine Tochter befand sich in einem der anderen Räume…“, begann James. Er blickte zu Jodie herüber.

„Das Mädchen ging anschließend in den Raum, wo ihr Vater war. Sie konnte in der Nacht nicht schlafen, da er ihr keine Gute-Nacht-Geschichte vorlas. Also wollte sie, dass er das macht. Sie kam in das Zimmer und da stand sie. Vermouth. Sie kam zu ihr…Doch das kleine Mädchen wusste nicht, was es mit der Frau auf sich hatte. Sie fragte nach ihrem Vater und dachte in dem Moment, dass er nur schlafen würde. Vermouth bestätigte das. Sie nahm die herunter gefallene Brille und reichte sie dem Mädchen. Dieses ging anschließend zurück…Vermouth hat sie leben lassen, nur um kurz danach das ganze Haus in Flammen zu setzen. Aber das Mädchen hatte Glück, sie ging nach unten in die Küche und wollte ihrem Vater seinen Lieblingssaft hinstellen, damit er trinken kann, wenn er aufwacht. Leider hatten sie keinen Saft mehr, also zog sie sich an und wollte den Saft kaufen gehen. Das rettete ihr das Leben und da sie für ihren Vater die Brille verwahrte, nahm sie sie die ganze Zeit über mit“, erläuterte Jodie den Rest.

„Aber wenn das Mädchen noch lebt, dann kann sie doch Vermouth identifizieren“, entgegnete Takagi. „Dann bräuchten Sie nicht mehr die Fingerabdrücke…oder hat man sie schon gefunden?“

„Ja und nein. Vermouth weiß mittlerweile, dass das Mädchen am Leben ist. Sie wusste es schon damals, da keine weitere Leiche gefunden wurde. Seit der damaligen Tat sind mehr als zwanzig Jahre vergangen. Beide Frauen standen sich bereits gegenüber. Unglücklicherweise entkam Vermouth und wir kamen keinen Schritt weiter“, sprach James.

Takagi musste schlucken. Mit einer solchen Bombe rechnete er nicht. Wer kam auch schon auf eine solche Idee?

„Befindet sich das Mädchen nicht in Gefahr, wenn man jetzt weiß, dass sie am Leben ist?“

Darauf schüttelte James den Kopf. „Sie ist genauso in Gefahr, wie wir anderen auch alle. Das FBI macht sich keine Sorgen, dass ihr was passiert“, antwortete James. Er blickte wieder zu Jodie herüber. „Hab ich nicht Recht, Agent Starling.“

„Ja“, nickte die Angesprochene.

„Sagten Sie gerade, Agent Starling?“, misstrauisch blickte Miwako zu Jodie.

„Das sagte er. Ich bin das Mädchen, welches damals überlebte. Wenn Sie sich über meinen anderen Nachnamen wundern, ist es leicht zu erklären. Ich wurde damals ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen, weswegen ich immer auch nur diesen Namen nehme. Um hier nicht vor Vermouth aufzufallen, beließ ich es dabei.“
 

„Also wollen Sie uns eigentlich nur mitteilen, dass das FBI die ganze Zeit über in Japan war um gegen diese Organisation zu arbeiten“, schlussfolgerte Sato.

„Wenn Sie das so formulieren wollen, dann ja“, nickte James.

„Ich glaube, ich will gar nicht erst wissen, wie lange Sie hier bereits arbeiten“, murmelte Takagi.

„Nicht so lange wie Sie annehmen. Wir agieren hauptsächlich von den Staaten aus und hatten uns in Japan zurück gehalten, zumindest bis vor über fünf Jahren.“

„Wieso? Was war vor fünf Jahren?“

„Erinnern Sie sich an den Agenten, der vorhin noch da war?“

„Sie meinen diesen komischen Typen in der schwarzen Mütze?“, kam es von Kogoro.

James nickte. „Genau er. Vor fünf Jahren trat er selber in die Organisation ein. Mit der Zeit arbeitete er sich hoch und bekam, genau wie die anderen Mitglieder, einen Codenamen. Das spielt jetzt nichts mehr zur Sache. Kurz bevor wir ein Treffen mit weiteren hochrangigen Mitgliedern arrangierten, flog er auf und verließ die Organisation. Das ist jetzt zwei Jahre her. Seitdem beobachteten wir die Organisation wieder von den Staaten aus und ließen ein wenig Zeit vergehen. Vor einigen Monaten kamen wir wieder hier her und versuchen ihre Machenschaften aufzudecken“, erzählte James.

„Ich versteh jetzt aber nicht, was das mit Ai bzw. Shiho zu tun hat“, gab Wataru von sich.

„Sie war selber Mitglied der Organisation und dazu noch ein hochrangiges Mitglied mit Codenamen“, sprach Conan.

Wataru und Miwako weiteten die Augen. „Sie war Mitglied?“

Conan nickte. „Sie wuchs in der Organisation auf und hatte keine andere Wahl, als das zu tun, was sie von ihr wollten. Seit einigen Jahren arbeitete sie dann in der Forschung für sie. Sie war es auch, die das APTX entwickelte.“

„Das…das ist nicht wahr…“, murmelte Takagi.

„Doch das ist es“, entgegnete der Kleine. „Es ist schwer zu verstehen…das weiß ich, aber die Tatsachen sind wahr“, fügte er an.

„Wow…das ist…das muss man erstmals sacken lassen“, wisperte der Inspektor.

„Aber ich würde gerne noch etwas Wissen. Wenn Ai ein hohes Mitglied in dieser Organisation ist, warum ließ sie sich dann schrumpfen? Und wenn Sie alle darüber Bescheid wissen, warum benutzen Sie sie nicht, um die Organisation hochzunehmen?“, wollte Miwako wissen.

„Sie wollte die ganze Zeit über schon aussteigen. Ich nehme an, sie hat es wegen ihrer Schwester nicht getan“, meinte Conan. „Das ist ein wenig komplizierter. Soweit ich weiß, war ihre Schwester selber nicht in der Organisation. Sie hatte ein ganz normales Leben, wurde allerdings die ganze Zeit über von der Organisation bewacht. Irgendwann stieg sie dann ein um ihrer Schwester nahe zu sein. Akemi war allerdings nie ein hohes Mitglied, soweit ich weiß, bekam sie nur sehr wenige Aufträge“, fügte der Kleine an. Er blickte zu James herüber.

„Das stimmt. Akemi bekam sehr wenige Aufträge von der Organisation. Wenn es für sie was zu tun gab, dann handelte es sich nur um Kleinigkeiten wie Raubüberfälle, selten waren es Morde…“, entgegnete James.

„Sie wissen ja ziemlich viel über sie“, gab Mori von sich.

James nickte. „Ich werde Akemi nie vergessen. Durch sie konnten wir Agent Akai in die Organisation hereinbringen…sie musste sich vom FBI benutzt fühlen, als heraus kam, dass er sie nur für seinen Einstieg brauchte“, sprach der FBI Agent.

„Verstehe“, nickte Miwako. „Aber das erklärt immer noch nicht, warum Shiho dieses Mittel nahm.“

„Das lag an ihrer Schwester. Sie wurde von der Organisation erschossen. Als Ai davon erfuhr, legte sie ihre Arbeit nieder und wollte von der Organisation wissen, warum sie dies getan haben. Anstatt eine Antwort zu bekommen, schlossen sie sie in einem Raum ein. Sie ahnte, dass die Organisation sie deswegen töten würde, also wollte sie ihnen zuvorkommen. Anstatt zu sterben, wurde sie zu einem Kind – und konnte so der Organisation entfliehen. Sie konnte sich die ganze Zeit über verstecken, aber scheinbar wurde sie jetzt gefunden…“

„Du sagtest gerade sie wurde erschossen. Aus dem Polizeibericht geht hervor, dass sie Selbstmord beging“, warf Takagi ein.

„Man ging davon aus, dass es Selbstmord war, weil keine anderen Fingerabdrücke gefunden wurden. Aber in Wahrheit war es das Werk der Organisation“, seufzte Conan. „Jede Hilfe kam zu spät.“

„Also! Das heißt, dass eine geheimnisvolle Organisation in Japan arbeitet, sie haben ein Gift, welches im Körper nicht nachgewiesen werden kann, und das FBI handelt verdeckt und versucht diese Organisation hochzunehmen. Und jetzt ist es noch wahrscheinlich, dass diese Organisation Ran entführt hat?“

Conan nickte. „Ja. Der Absender des Briefes ist definitiv ein Mitglied der Organisation“, sprach der Kleine.

„Du wusstest das die ganze Zeit?“, wollte Mori wütend wissen. Er nahm Conan nach oben und sah ihn grimmig an.

„Ich konnte es nicht sagen. Jeder, der von der Organisation weiß, ist in großer Gefahr. Aus dem Grund ist auch das FBI hier.“

„Machen Sie sich um Ihre Tochter keine Sorgen, Herr Mori. Wir versprechen, wir werden alles tun damit wir sie aus den Händen der Organisation befreien können“, entgegnete James ruhig.

„Das sagen Sie doch bestimmt allen“, knurrte Kogoro.

„Hören Sie, Herr Mori. Ich kann wirklich verstehen, wie es in Ihnen vorgeht, aber trotzdem dürfen Sie nicht so reagieren. Es war gut, dass Conan Ihnen nicht die Wahrheit sagte. Was hätten Sie denn getan? Wahrscheinlich wären Sie raus gestürmt und hätten der Polizei von der Organisation erzählt oder versucht sie auf eigene Faust zu finden. Vielleicht haben Sie aber auch noch nicht den Ernst der Lage begriffen, die Organisation ist gefährlich. Bislang sind nur sehr wenige Mitglieder bekannt, obwohl sie sich über Jahre erstrecken und schon sehr weit in die Gesellschaft infiltriert sind“, sprach James.

Murrend ließ Kogoro den Jungen wieder herunter. Er blickte James an. „In der Gesellschaft infiltriert? Das glaub ich nicht. Wenn die Organisation tatsächlich schon so lange bekannt ist, warum hören wir erst jetzt davon?“

„Weil sie die ganze Zeit über in versteckten Gefilden agieren“, antwortete Jodie. „Sie zu fassen ist kein Kinderspiel. Glauben Sie mir, hätten wir die Gelegenheit sie zu schnappen, würden wir es tun. Aber mit den bisherigen Mitgliedern ist nicht viel anzufangen. Was meinen Sie denn, was die Organisation macht, wenn sie Ihnen begegnet? Sie richten die Waffe auf Sie und würden Sie, ohne mit der Wimper zu zucken, erschießen“, warf die Blonde ein.

„Dann lass ich nicht zu, dass sie mich erschießen und nehm sie vorher unter Arrest.“

„Das würde auch nichts bringen. Die Organisation ist nur einer Person gegenüber loyal und das ist ihr Boss“, gab Jodie darauf von sich.

„Sagen Sie, Herr Mori, erinnern sie sich noch an Kenzo Masuyama?“, wollte James wissen.

„Kenzo Masuyama…?“ Kogoro schüttelte den Kopf.

„War das nicht ein Firmenchef, der bei einem Brand ums Leben kam?“, gab Miwako fragend von sich.

„Damit liegen Sie richtig“, nickte James. „Ob er nun bei dem Brand ums Leben kam oder nicht ist nebensächlich…“

„Pisco.“

„Was?“, Wataru blickte zu Conan herüber.

„Kenzo Masuyama war ein Organisationsmitglied und unter dem Namen Pisco bekannt. Und nein, er ist nicht erst kürzlich in die Organisation gekommen und dann gestorben. Er muss seit mindestens achtzehn Jahren ein Mitglied sein. Pisco kannte Ai von früher, er wusste, wie sie als Kind aussah und konnte sie daher auch sehr schnell erkennen. Allerdings hatten wir damals Glück und er konnte sein Wissen nicht weitgeben“, erläuterte der Oberschüler.

„So ist es. Neben Pisco gibt es noch andere Mitglieder, die in politischen oder kulturellen Bereichen tätig sind. Bislang konnten sie ihre Identitäten sehr gut verstecken, deswegen ist es auch wirklich schwer sie zu finden“, sprach Jodie.

„Das heißt dann ja…theoretisch kann jeder von uns in der Organisation sein, ohne dass wir es wüssten“, murmelte Miwako.

„Theoretisch ja. Praktisch gesehen ist es aber sehr unwahrscheinlich. Die Organisation sucht sich gezielt ihre Mitglieder heraus. Ich glaube nicht, dass sie so viele Polizisten dafür einspannen würde“, gab Conan von sich.

„Und wir sollten nicht vergessen, dass wir auch Ai haben. Wäre einer von Ihnen Mitglied der Organisation hätte sie es uns bereits erzählt“, warf Agasa an.

Conan nickte. „Das stimmt auch. Wir haben das Glück, dass Ai die meisten Mitglieder der Organisation am Geruch erkennt. Zwar ist es notwendig, dass sie ihnen begegnen müsste, aber in einigen Fällen reicht es auch, wenn das Mitglied eine dunkle Aura verspürt“, erzählte der Junge. Er blickte in den Raum. „Sie haben Glück, Ai versteckt sich nicht hinter mir, wenn Sie den Raum betreten“, fügte er an.

„Ach so“, murmelte Takagi.

„Und wenn schon. Soll mir diese Organisation nur unter die Augen treten. Ich werd denen schon zeigen, wo der Hammer hängt. Die werden sich wünschen, dass sie meine Ran nicht entführt haben“, knurrte Mori.

Jodie seufzte auf. „Halten Sie das alles immer noch für ein Spiel? Herr Mori, die Organisation ist gefährlich. Selbst wenn sie die Chance hätten und auf ein Mitglied treffen, das heißt nicht, das man Ihnen auch erzählt, wo Ihre Tochter ist. Außerdem…würde die Organisation dafür sorgen, dass entweder Sie für immer still sind oder das Mitglied.“

„Sie können Jodie ruhig Glauben schenken. Vor einigen Wochen befand sich das Organisationsmitglied Kir in unseren Händen. Sie hatte einen Autounfall, weswegen wir sie im Krankenhaus bewachten. Die Organisation tat alles, um sie zurück zu bekommen. Sie waren sogar dazu bereit, dass Krankenhaus notfalls in die Luft zu sprengen und Kir dabei zu töten. Ihnen ist ein totes Mitglied lieber als eines, das noch reden kann“, fügte James an.

„Nicht zu vergessen, dass sich die Mitglieder der Organisation meistens selber erschießen, wenn sie Gefahr laufen, verhaftet zu werden“, warf Camel ein.

„Ja, das stimmt. Das erinnert mich an Calvados“, nickte die Blonde.

„Calvados?“

„Erinnern Sie sich noch daran, dass ich eingreifen musste, als Ai und Conan entführt werden sollten?“, fragte die Blonde. „Damals versuchten wir die Organisation zu überführen, sie entkamen und nur Calvados blieb übrig. Er war Scharfschütze und hatte zwei gebrochene Beine…damit wir ihn nicht mitnehmen konnten, erschoss er sich selber“, seufzte sie.

„Die sind wirklich gefährlicher als ich dachte“, murmelte Kogoro.

„Das hab ich doch die ganze Zeit über versucht Ihnen klar zu machen“, gab die Blonde von sich. Manchmal bekam man bei Kogoro das Gefühl, dass man mit einer Wand sprach. Schnell schob Jodie den Gedanken weit weg und sah die Anwesenden an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Luke_Skywalker1989
2012-01-16T21:32:39+00:00 16.01.2012 22:32
Klasse Kapi, jetz wissen auch die Polizei und Kogoro bescheid, das wird sicher noch spannend. Hoffe es geht bald weiter^^.
Lg
Von: abgemeldet
2012-01-16T20:27:06+00:00 16.01.2012 21:27
Ich glaube soweit bin ich durch. Ich finde deine Story echt interessant. Ich freue mich schon auf die folgenden Kapitel. ^^
Sayounara..


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