Zum Inhalt der Seite

Atlantis

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Ruhe vor dem Sturm I

Nervös spielte Konan am Saum ihres Ärmels herum. Neben ihr standen Sakura, Nagato, Hinata und auch Kabuto, und sie konnte sich einer gewissen Schadenfreude nicht erwehren. Drei Tage waren seit ihrem letzten Aufeinandertreffen vergangen und das Veilchen des Schriftführers schillerte in den buntesten Farben. Es war ein Volltreffer gewesen und die noch immer starke Schwellung ließ eindeutig vermuten, dass es wohl noch immer sehr schmerzhaft sein dürfte. Zu ihrer Erleichterung konnte sie sich das schadenfrohe Grinsen, das sie von Kopf bis Fuß erfüllte, gut unterdrücken, da dies sicherlich nicht der Augenblick für kindische Rachegelüste war. Nein, die Nervosität über Tsunades baldiges Erwachen wog deutlich schwerer und ließ sie alle Rivalitäten, zumindest für den Moment, vergessen.
 

Nagato beobachtete seinerseits haargenau, was Kabuto auf dem kleinen Nachtschränkchen neben dem Bett der Herrscherin tat, doch viel erkennen oder nachvollziehen konnte er zu seinem Leidwesen nicht. Die meisten Essenzen stammten von Pflanzen, die nicht in Atlantis wuchsen. Rein medizinisch gesehen war für den Wissenschaftler also kaum etwas Brauchbares herauszufinden, da er die benutzten Pflanzen schlichtweg nicht kannte. Und doch ließ diese Tatsache einen Schluss zu, der wohl für die gesamte Situation von bedeutender Wichtigkeit sein könnte: Kabuto kannte sich mit den heimischen Kräutern nicht so gut aus, wie mit denen aus ferneren Gebieten. Also konnte der Schriftführer kaum ein gebürtiger Atlanter sein und Nagato fragte sich im Stillen immer mehr, wie ein Mensch von Außerhalb zu einer solch mächtigen Position in der Regierung hatte gelangen können.
 

Hinata assistierte Kabuto bei seiner Arbeit, indem sie ihm gewünschte Fläschchen mit Essenzen oder anderen Zutaten reichte, dabei immer wieder besorgt zu ihrer Herrin blickte. Glücklicherweise ging es Tsunade schon bedeutend besser, seit sie die atlantische Heilkunst um die von Nagato erweitert hatten. Sobald die Herrscherin wieder vollständig auf den Beinen war, würde Hinata zu dem Wissenschaftler gehen und sich alles beibringen lassen, was dieser wusste. Immerhin würden die Oberweltler nicht ewig hier in Atlantis verweilen, um sich so liebevoll um Tsunade kümmern zu können. Es würde sicherlich nicht schaden, wenn sie ihr Wissen daher auf diesem Gebiet mit Nagatos Hilfe erweiterte.
 

Kabuto befüllte seine Spritze schließlich mit der fertigen Mixtur und lächelte zufrieden: „So, das hätten wir. Ich werde Tsunade nun dieses Mittel injizieren, damit sie im Laufe des Tages aufwacht.“
 

Etwas ruppig schob er Hinata zur Seite, trat an die schlafende Herrscherin heran und spritzte ihr den gesamten Inhalt der Kanüle, ehe er die Anderen ansah und mit den Schultern zuckte: „Ich weiß nur nicht, wann genau sie aufwachen wird. Das kann fünf Minuten dauern, aber auch fünf Stunden, oder sogar länger.“
 

Konan verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte einen Augenblick, ehe sie entschlossen aufsah und nickte: „Gut, ich werde bei ihr bleiben und warten, bis sie aufwacht. Sobald sie zu sich kommt, werde ich augenblicklich nach euch rufen.“ Hinata trat neben die Blauhaarige, legte dieser eine Hand auf die Schulter und lächelte schüchtern: „Ich werde dir Gesellschaft leisten, Konan. Ihr könnt euch also so lange zurückziehen, bis wir euch holen...“
 

Sakura sah auf und nickte: „Gut, das klingt vernünftig. Ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen...“
 

Plötzlich ertönten Geräusche aus dem Bett. Die Decke raschelte, von einem kläglichen Stöhnen begleitet. Alle blickten ruckartig zu Tsunade, die ihre Augen öffnete und sich hinzusetzen versuchte. Hinata, Sakura und Konan eilten zu ihrer Herrin und halfen ihr in eine aufrecht sitzende Position, an das große Kissen gelehnt, welches Hinata geistesgegenwärtig rasch aufgeschüttelt hatte. Etwas übernächtigt und verwirrt sah die Herrscherin sich um, ehe sie mit belegter und kratziger Stimme hauchte: „Was... was ist denn hier los?“
 

Kabuto trat nun auch wieder näher und lächelte Tsunade gespielt freundlich zu: „Wie schön, dass du so rasch aufgewacht bist, meine Liebe. Du hattest einen schweren Unfall bei dem Angriff auf die Stadt, weshalb wir dich in einen künstlichen Schlaf legen mussten, damit deine Wunden besser verheilen können. Also übernimm dich nicht und tue dir die Ruhe an, dein Körper wird noch sehr erschöpft von dieser Prozedur sein.“
 

Nachdenklich nickte die Blonde und überlegte einen Augenblick. Langsam und verschwommen kehrten die Bilder zurück. Sie erinnerte sich an den Angriff, der wie aus dem Nichts begonnen hatte. Sie erinnerte sich auch noch daran, wie sie aus dem Tempel gekommen war, bis sie schließlich irgendwie die Treppe hinab stürzte. Doch ab dann verschwamm alles zu einer trüben Masse, die sie auch mit der größten Anstrengung nicht mit Inhalt zu füllen fähig war. Dennoch zwang sie sich zu einem Lächeln und sah auf: „Und ihr habt euch alle um mich gekümmert? Ich danke euch von ganzem Herzen dafür und... Sag mal, Kabuto, wo hast du dieses blaue Auge denn her, das sieht ja schlimm aus.“
 

Konan musste nun doch hämisch grinsen, während Kabuto verächtlich schnaubte und sich einer Ausrede bediente: „Beim Kräutersammeln im Wald habe ich mich mit einem aufdringlichen Raptor angelegt und dabei einen Hieb mit seinem Schwanz abbekommen.“ Sein Blick huschte für ein paar Sekunden unauffällig zu der Blauhaarigen herüber. „Unausstehliche Mistviecher sind das, wenn sie einen bei der Arbeit stören.“ Über die Doppeldeutigkeit nicht im Klaren kicherte Tsunade leise und nickte: „Wildtiere sind eben so, mein Lieber. Vielleicht hast du dich zu nahe an eines der Nester herangewagt. Da können die Weibchen schnell sehr fuchtig werden.“ Konan grinste Kabuto an und nickte: „Da hörst du es, mein Lieber. Halte dich besser von den Jungtieren fern, sonst beißt dich ein Muttertier in ihrem Beschützerinstinkt noch, und das wollen wir doch nicht, oder?“ Der Schriftführer hatte den Wink mehr als deutlich verstanden und knurrte: „Ich werde mich in Zukunft vor diesen Weibchen vorsehen, keine Sorge. Ich bin schließlich nicht dumm und mache zwei Mal denselben Fehler.“
 

Hinata stemmte streng die Fäuste in die Hüfte und schüttelte den Kopf: „Könntet ihr jetzt mal bitte aufhören von Raptoren zu sprechen, immerhin ist unsere Herrin gerade erst von einer langen Heilprozedur erwacht und braucht sicherlich Ruhe.“ Zu ihrer Verwunderung jedoch ergriff Tsunade ihre Hand und schüttelte lächelnd ihren Kopf: „Sei nicht so streng mit ihnen, mir geht es wirklich gut so weit. Wie viel Zeit ist denn vergangen, seit ich hier im Schlaf gelegen habe?“ Bedrückt senkte die junge Priesterin ihren Blick, ehe sie leise hauchte: „Fast zwei Wochen, Herrin...“
 

Entsetzt riss die Herrscherin ihre Augen weit auf und keuchte: „WAS? Das darf doch nicht wahr sein! Die Feier!“ Nun sah Konan Tsunade mit strengem Blick an: „Nun beruhige dich doch, die Feier wird uns schon nicht davonlaufen und mal abgesehen davon wäre es nicht ratsam, wenn du dich schon jetzt wieder in die Arbeit stürzt.“ - „Diese Entscheidung treffe noch immer ich alleine, verstanden? Was wäre denn gewesen, wenn ich diese Verletzungen nicht überlebt hätte?“ - „Dann hätten wir mit einem Kandidaten auch nicht viel gewonnen gehabt, Tsunade, da immerhin noch du diejenige bist, die das Kind austragen würde. Und so kurz nach so schwerwiegenden Verletzungen ist das ohnehin eine mehr als schlechte Idee...“
 

Konan wandte ihren Blick ab. Es war nur die halbe Wahrheit, aber sie brachte es einfach nicht über sich, Tsunade mit dieser so kurz nach ihrem Erwachen dem Stress auszusetzen, den die Wahrheit mit sich brächte. Von daher überraschte sie es kaum, als die Herrscherin abermals widersprach, auch wenn sie innigst gehofft hatte, diese Worte nicht hören zu müssen: „Keine Diskussion! Morgen werden wir tagen und darüber beraten, ob du willst oder nicht. Kabuto, Sakura, du und Sasori werdet morgen Nachmittag zu mir kommen, um die Arbeit wieder ordentlich aufzunehmen, verstanden?“ Widerwillig nickte die Blauhaarige und beugte sich dem Befehl. Ihr blieb kaum etwas anderes übrig; Tsunades Wort war bindend. Die Blonde stutzte plötzlich mit nachdenklichem Blick: „Wo wir gerade dabei sind... wo ist Sasori eigentlich?“
 

Sakura seufzte laut auf und sprach den Meisten, ausnahmsweise, damit aus der Seele. Sie setzte sich auf die Bettkante und lächelte gequält: „Ich glaube, du hast so einiges verpasst. Ich werde es dir in aller Ruhe erklären...“ Tsunade nickte: „Ich danke dir dafür. Konan, du gibst Sasori bitte Bescheid. Das wäre dann alles. Bis auf Sakura können dann alle vorerst gehen. Wir sehen uns spätestens Morgen.“ Mit einem mehr als flauen Gefühl in der Magengegend machten sich Konan, Hinata und Nagato auf den Weg nach draußen.
 

Kabuto jedoch frohlockte innerlich. Alles lief genau nach Plan, so viel stand fest. Er würde sich sicherlich nicht von einer entlassenen Hohepriesterin seine Vorbereitungen zunichte machen lassen. Der morgige Tag würde die Entscheidung bringen, wann der große Angriff endlich stattfinden würde, und er konnte sich einer gewissen Vorfreude nicht erwehren. Endlich würde dieses Reich das bekommen, was er verdient hatte. Endlich würden all die Störenfriede ihrem Untergang entgegensehen. Und er würde sich an ihrem Leid, ihrem Schmerz und ihrem Tod ergötzen, den Lohn für seine jahrelange Arbeit in vollen Zügen auskosten und genießen.
 


 


 

Sasori öffnete seine Augen und rieb sich den Schlaf aus diesen. Etwas irritiert sah er sich um, bis er ins Deidaras Gesicht blickte, welches ihn liebevoll und überaus ausgeschlafen ansah. So langsam kehrte die Erinnerung zurück. Er war vor ein paar Stunden schon einmal wach gewesen, hatte aber entgegen aller Gewohnheiten keine Lust zum Aufstehen gehabt und sich statt dessen für ein ausgedehntes Wachwerden entschieden.
 

Entschuldigend lächelte er den Geologen an und murmelte müde: „Bin ich wieder eingenickt? Das tut mir Leid, aber der Ausflug zum Schwimmen im See bei Mitternacht war doch anstrengender gewesen, als ich gedacht habe...“ Zärtlich strich Deidara durch das feuerrote Haar Sasoris, dessen Kopf noch immer auf seiner Brust ruhte. Er hatte sich nicht bewegt, seit dieser wieder eingeschlafen war und hatte es einfach nur genossen hier so zu liegen, den Krieger im Arm zu halten und seinem leisen Atmen zu lauschen.
 

Deidara lächelte warm: „Das macht nichts, ehrlich. Du hast so friedlich geschlafen, da wollte ich dich nicht wieder wecken, sondern habe mich einfach nur als Kopfkissen missbrauchen lassen.“ Knurrend zwickte der Rothaarige ihm in die Seite: „Frechheit. Missbraucht? Pff. Ich habe heute nur den Tag freigestellt, weil du so fleißig warst beim Training. Und DAS ist der Dank dafür.“ - „Achsoooo, also hatte das nichts damit zu tun, was du bis gerade eben noch gesagt hast?“ - „Ich wollte dir deinen Erfolg nur nicht so offensichtlich unter die Nase reiben, aber du hast mir ja keine andere Wahl gelassen. Du bist Schuld, ist doch klar.“
 

Der Blonde kicherte erheitert und schüttelte den Kopf: „Sturkopf.“ - „Jep. Aber jetzt ist es wirklich Zeit mich aus dem Bett zu schwingen...“ Sasori spürte, wie sich der Griff um ihn festigte, ehe der Geologe nuschelte: „Nichts da! Wach werden und dann einfach abhauen? Wo sind wir denn?“ Der Krieger grinste: „Im Schlafzimmer, wenn du es genau wissen willst. Und es gibt eben gewisse Dinge, für die sich ein solches Zimmer nicht besonders gut eignet, wenn du verstehst. Also lass mich lieber los, ehe wir es doch noch herausfinden müssen...“
 

Widerwillig knurrend entließ Deidara ihn schließlich aus seinem Griff. Rasch war Sasori aufgestanden und verschwand im Badezimmer. Nach der akuten Notdurft öffnete er die Tür wieder, ehe er sich wusch und seine Zähne putzte. Lächelnd stand er vor dem Spiegel und rief: „Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut erholt gefühlt...“ Er musste wirklich zugeben, dass der Schlaf wahre Wunder gewirkt hatte.
 

„Ja, der freie Tag war eine hervorragende Idee!“ säuselte Deidara, der sich noch immer im Bett lümmelte und zufrieden in Decken und Kissen kuschelte. Mit völlig zerzaustem Haar blickte er auf in Richtung Bad, setzte sein spitzbübisches Lächeln auf, rollte sich auf den Bauch, so dass er quer über dem gesamten Bett lag, und wedelten mit angewinkelten Beinen in der Luft herum. Eine Feder aus einem Kissen machte sich selbstständig, flog ein paar Mal hin und her, ehe sie kess aus der Nase des Blonden landete, der zu ihr hinab schielte und eine beleidigte Schnute zog, ehe er verzweifelt versuchte sie von ihrem Platz zu pusten.
 

Sasori, der in der Tür stand und gerade aus dem Bad zurückkam, besah sich das Spektakel zunächst mit skeptisch angehobener Augenbraue. Dann jedoch konnte er sich einfach nicht mehr dagegen wehren. Jahrelanges Training waren einfach dahin! Der Anblick war aber auch zu komisch! Aus vollstem Herzen fing er an zu lachen, bis ihm Tränen in den Augen standen und sein Bauch zu schmerzen begann, den er sich daher zu halten versuchte. Doch er konnte einfach nicht mit dem Lachen aufhören.
 

Deidaras Gesichtszüge entgleisten völlig. Absolut ungläubig sah er seinen Rotschopf mit großen Augen an und wusste nicht, was er DAZU sagen sollte. Seit er hier war hatte er Sasori noch nie lachen gesehen. Nicht so! Nicht ansatzweise so!! Hatte er es wirklich geschafft? Es schien so! Er hatte es geschafft, dass der stets mürrische und pflichtbewusste Krieger hier vor ihm stand und unbeschwert wie ein kleines Kind lachte. Glücklich lächelte der Geologe und freute sich mit jeder Sekunde mehr, in der ihm bewusst wurde, was er da wirklich sah und nicht etwa träumte. Sasori lachte noch immer; frei, locker, gelöst. Es war ein wundervolles Lachen, welches Deidara bald um den Verstand brachte. Ein unbeschreibliches Gefühl breitete sich in ihm aus, während er diesen Geräuschen lauschte.
 

Es hieß, dass eine einzige Feder den Lauf der ganzen Welt verändern konnte und noch nie in seinem Leben hatte Deidara glauben können, dass diese Aussage wahr sein würde. Doch nun wusste er es besser. Er hatte getan und gemacht, um Sasori glücklich zu sehen. Dabei schien dieses ansteckende und wundervolle Lachen nur eine einfache, kleine Feder gebraucht zu haben, um endlich aus seinem Versteck gelockt zu werden. Eine kleine Feder, die sein gesamtes Glück endlich perfekt machte; und das durch einen kleinen, bereits vergangenen Augenblick.
 

Bis vor wenigen Augenblicken noch war es ein ganz normaler Tag gewesen, doch völlig unerwartet und plötzlich, ohne dass er damit gerechnet hatte, stand seine gesamte Welt plötzlich Kopf, indem sein geliebter Krieger in Unterwäsche in der Zimmertür stand und lachte, als sei es das erste Mal in seinem Leben.
 

Entschlossen sprang er aus dem Bett. Diese Freude, dieses unsagbare Glücksgefühl wollte er nicht einfach so wieder ziehen lassen. Freudig rannte er mit ausgebreiteten Armen auf Sasori zu, um diesem in die Arme zu springen. Der Rothaarige jedoch rang, noch immer hin und wieder auflachend, nach Luft und war darauf nicht vorbereitet. Mit einem lauten Rumpeln riss Deidaras Schwung ihn mit und er landete unsanft im Flur auf dem Rücken, während der Geologe etwas weicher auf ihm landete.
 

Vorsichtig öffnete Sasori seine Augen wieder und blickte in Deidaras funkelnde, blaue und unendlich liebevoll schauende Iriden. Das ganze Gesicht des Blonden zeigte Glück und tieftste Zuneigung. Zärtlich strich er diesem ein paar unordentliche Strähnen aus dem Blickfeld und führte sie sanft hinter die Ohren, ehe er leicht lächelte und leise hauchte: „Danke. Für alles.“ Doch der Geologe schüttelte zaghaft den Kopf, ehe dieser ebenso leise raunte: „Nein, ich habe zu danken. Ich hoffe von Herzen, dass ich dein wunderschönes Lachen ab jetzt öfter hören darf...“ Mit einem leichten Rot um die Nase nickte Sasori, ehe sie sich für einen liebevollen und zärtlichen Kuss trafen.
 

Genießend schloss der Rothaarige seine Augen und vergaß alles andere um sich herum. Es schien, als könne sein neues Leben, sein glückliches Leben, durch nichts mehr erschüttert werden. Er hatte sich für dieses neue Leben entschieden. Und bald würde das Versteckspiel, so hoffte er, auch endlich ein Ende haben. Sie alle sollten sehen, wie glücklich er jetzt war. Dass es jemanden gab, der ihn so liebte wie er war. Der ihn nicht aufgegeben hatte, sondern ihm gezeigt hatte was es wirklich bedeutet zu fühlen. Sie alle sollten wissen, dass er mehr war, als das aus Angst vertriebene Monster, für das sie ihn alle immer gehalten hatten. Bald würden sie endlich einsehen, dass es möglich war ihn zu mögen, gar zu lieben. Und er freute sich insgeheim unendlich auf diesen Augenblick, da sie alle feststellen mussten, wie falsch sie alle immer gelegen hatten.
 

Genervt knurrte Deidara und löste ihren Kuss, als ein Klopfen an der Tür zu hören war. Missmutig sah er Sasori an und grinste schief: „Wir sind nicht da...“ Der Krieger lächelte, hauchte dem Geologen einen seichten Kuss auf die Lippen und schüttelte sanft den Kopf: „Du bist unmöglich. Vielleicht ist es wichtig.“ - „Was bitte kann für dich wichtiger sein, als ich?“ Das freche Grinsen ließ Sasori wissen, dass diese Frage nicht annähernd so Ernst gemeint war, wie sie klingen sollte, so dass er den Blonden behutsam von sich drückte, ehe die beiden aufstanden und nach unten zur Haustür gingen.
 

Deidara öffnete gespannt und doch ein wenig beleidigt, ehe er Konan etwas brummig ansah und murrte: „Du musst unbedingt an deinem Timing arbeiten...“ Eigentlich war ihr nicht nach Lachen zumute, aber die beleidigte Schnute zu dieser Aussage ließ sie leise kichern: „Ich bin untröstlich, wirklich. Es tut mir sehr Leid, aber ich habe wichtige Neuigkeiten für euch...“ Sasori neigte den Kopf zur Seite und sah sie fragend an: „Was gibt es denn?“ - „Tsunade ist wieder wach... und sie will morgen eine Konferenz mit uns abhalten, um die Vorbereitungen für das Fest aufzunehmen...“
 


 

Der Boden war mit Blut bedeckt. Der Geruch von Tod und Verderben lag unverkennbar und schwer in der Luft. Die Bühne lag zerstört auf der Erde, der Schmuck, der die Straßen und Gebäude zierte, schien sich in seiner Pracht und Feierlichkeit über sie lustig zu machen, denn er war umgeben von Toten, Verletzten und begleitet von nie gesehener Zerstörung. Alles bisher dagewesene wirkte lächerlich im Gegensatz zu dem, was sich ihr dieses Mal bot.
 

Weinende Mütter, Ehefrauen und Kinder streiften suchend über das schier endlosen Trümmerfeld, welches mit Leichen übersät war. Tsunade hockte zusammengekauert inmitten dieses Terrors und versuchte ihre Tränen vergeblich zu trocknen.
 

Orochimaru saß auf seinem Raptor und lachte laut, während seine Schergen noch immer durch die Menschenmenge tobte. Seine Eilte zerstörte den Tempel, in dem sich die letzten Überlebenden versteckten. Die Steine rissen auch die Priesterinnen mit in den Tod. Ihre Schreie übertönten das Klirren der Waffen, das Jammern der Verletzten und sogar das Gebrüll der Krieger.
 

Sie blickte zur Seite und sah Deidara ins Gesicht, der schreiend und weinend an ihrem Ärmel zog und sie versuchte vom Schlachtfeld wegzuführen, doch sie konnte sich nicht bewegen. Sie wollte sich nicht bewegen. Von Anfang an hatte sie Recht gehabt und niemand hatte auf sie gehört. Das war der Preis dafür. Atlantis ging unter. Mit ihm all seine Bewohner, Schätze, seine Kultur und seine Freunde. Auch Chiyo war tot, von Orochimaru eigenhändig ermordet. Er befehligte nun drei Reiche. Und eines zerstörte er, so lange es sich ihm noch widersetzte.
 

Die Elite, auch sie war besiegt. Fünf Krieger lagen leblos am Boden. Einer von ihnen fehlte. Wo war er nur? Wieso führte er seine Truppe nicht an? Was nur war passiert? Wofür das alles?
 

Am Tage der Feier würden sie kommen. Kabuto würde sie in ihre geliebte Stadt führen. Im Tempel würden sie alle den sicheren Tod finden. Auch sie selbst. Deidara war derweil verschwunden und ein feindlicher Soldat trat ihr gegenüber. Ja, an diesem Tag würde auch sie ihr Ende finden, wenn sie es nicht zu verhindern wüsste. Dabei hatte sie ihre Prophezeiung noch nicht vollständig erfüllt. Sie würde Kanos hochheilige Aufgabe nicht zu ihrem vorgesehenen Ende führen können.
 

Das rauschende Gold verfärbte sich blutrot.
 

Sie würde alles verlieren, allem voran ihren Geliebten, der von Anfang bis Ende an ihrer Seite ausgeharrt hatte. Seine Augen von Liebe erfüllt, als auch er schließlich in ihren Armen starb. Sie konnte diese Katastrophe abwenden, doch bestand wirklich Hoffnung? Würde man ihr zuhören? Würde man ihr glauben? Würde sie es wirklich schaffen?
 

Sie sah ein letztes Mal auf, ehe das Schwert ihr Herz durchbohrte.
 

Ruckartig setzte Konan sich auf und keuchte mit Tränen in den Augen nach Atem. Schon wieder. Eine Vision. Panisch brach sie schließlich endgültig in Tränen aus und weinte einfach. Nagato wachte neben ihr auf und schloss sie einfach in seine Arme. Was auch immer sein Engel gesehen haben mochte, so etwas Schlimmes war es noch nie gewesen. Völlig aufgelöst presste sie sich an seine Brust und weinte. Die Worte blieben ihr im Halse stecken.
 

Selbst wenn sie versucht hätte ihm ihre Vision zu erklären, in diesem Augenblick hätte er wohl eh kein Wort verstanden. Dennoch war er hier bei ihr und drückte sie beruhigend an sich. Strich ihr liebevoll über den Kopf, den Rücken, und sprach leise und beruhigend auf sie ein. Aber den Schmerz fühlte sie noch immer, als habe sie alles wirklich gerade erlebt. Den Tod, das Entsetzen und die Resignation. Alles schien so real.
 

Erschöpft schloss Konan ihre Augen, als die Tränen allmählich weniger flossen, doch ihr Herz raste und ihr Verstand schien durchzudrehen. Das durfte nicht passieren! Sie hatte sich nicht gegen ihre Freundin gestellt und so viel riskiert, um ihren Feinden diesen Triumph zu gewähren. Sie war nicht Hohepriesterin geworden, um ihre geliebte Heimat dem Tod kampflos zu überlassen. Sie hatten immerhin noch IHN. Den Träger der Waffe. Kanos heiliges Werk, welches sie zu retten fähig war. Wieso nur hatte die Waffe in dieser Vision nichts getan? Und was war bloß mit Sasori?
 

Schniefend sackte Konan am Ende ihrer Kräfte in sich zusammen. Sie musste Tsunade von dieser Feier abhalten! Nichts Anderes hatte nun einen höheren Stellenwert. Verhinderte sie die sinnlose Feier, so würde sie dieses Massaker abwenden können. Ihre letzten Gedanken kreisten um die anstehende Tagung, ehe sie der lockenden Ohnmacht in ihre Tiefen folgte.
 


 

Sakura betrat mit Tsunade den Thronsaal. Die Herrscherin saß in einer Art Rollstuhl und schien nicht sonderlich erfreut über die Tatsache zu sein, dass sie herum geschoben werden musste. Aber es war eine medizinische Anweisung gewesen und so ließ sie es über sich ergehen, damit sie ihre Arbeit fortsetzen konnte. Die Hohepriesterin stellte sie am Kopfende der Tafel ab, ehe sie selbst Platz nahm und etwas unsicher in die Runde blickte.
 

Kabutos Miene schien durchaus guter Dinge zu sein. Sein Auge konnte nicht darüber hinweg trügen, dass er über den Verlauf er Ereignisse hocherfreut war. Konan hatte dunkle Ringe unter den Augen und sah ungemein erschöpft aus, schien in keiner guten körperlichen Verfassung zu sein. Nagato hatte sie, zusammen mit Deidara und Hinata, vor der Tür in der Eingangshalle gesehen. Sasori wiederum wirkte extrem angespannt und keineswegs erfreut über diese Tagung. Sein Gesicht war wie versteinert, seine Haltung steif und von Unbehagen gezeichnet.
 

Tsunade jedoch schien all diese Reaktionen zu ignorieren und trällerte schier fröhlich los: „Es freut mich, dass ihr alle erschienen seid. Ich möchte mit euch gerne die Planungen der Feier fortsetzen. Immerhin habe ich vor meiner Verletzung bereits damit begonnen und ich habe mir auch schon einen Termin überlegt, wann wir die Feierlichkeiten endlich abhalten können...“
 

Sasori blickte auf und murmelte monoton: „Bei allem Respekt, aber was habe ich hier verloren? Ich bin suspendiert worden und nicht berechtigt in der Stadt zu sein. Und so lange werde ich sicherlich auch nichts zu irgendetwas beitragen; sei es das Fest oder irgendetwas anderes.“ Die Blonde sah ihn ein wenig beleidigt an und nickte: „Das weiß ich durchaus, Sakura hat mich über alles in Kenntnis gesetzt. Aber am Wichtigsten ist erst einmal das Fest und...“ - „Tsunade, du weißt, dass meine Geduld sehr begrenzt ist. Ich stehe unter einem schwerwiegenden Verdacht und so lange du kein Urteil darüber fällst werde ich eben in meinem Haus auf ebendieses warten.“ Sie sah ihn eindringlich an, ehe sie knurrte: „Sasori, nicht jetzt! Wie soll ich denn bitte prüfen, wie es wirklich gewesen ist? Ich kann jetzt keine Entscheidung treffen...“
 

Genervt erhob der Krieger sich und nickte ihr verabschiedend zu: „Dann weißt du ja, wo du mich finden kannst.“ Er war gerade im Begriff den Tisch zu verlassen, als die Herrscherin in zurückhielt: „Warte!“ Er blieb stehen und sah sie an, bis sie schließlich seufzte: „Bei Kano, deine Ungeduld ist dein größtes Laster! Also schön, wie du willst. Da ich selbst keine Augenzeugin gewesen bin und die Aussagen über diesen Vorfall extrem weit auseinandergehen entscheide ich in dieser Angelegenheit wie folgt: Du wirst in den Dienst zurückgestellt und leitest vorerst weiter die Eliteeinheit, bis dieser drohende Krieg vorüber ist. Danach widmen wir uns einer ausführlichen Untersuchung.“
 

Sasori sah Tsunade überrascht an. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet, aber er wollte sicherlich keine Beschwerde einreichen über diese Anweisung. Er war doch irgendwie froh seinen Posten wiederbekommen zu haben, auch wenn er diesen in Zukunft nicht mehr über alles andere stellen würde. Das jedoch musste aber nicht unbedingt jeder wissen, sie würden seine Prioritäten schon früh genug bemerken. Nickend nahm er schließlich wieder Platz: „Gut, einverstanden.“
 

Nun richtete Kabuto sich auf und keifte ungehalten: „Wie bitte? Das kannst du doch nicht machen, Tsunade! Er hat deine Anweisungen missachtet und...“ Gereizt fiel Konan dem Schriftführer ins Wort: „...und die gesamte Stadt gerettet damit! Sieh es endlich ein! Du wirst ihn nicht los, wie du wolltest. Also halt dich mal zurück, Kabuto!“
 

Irritiert und entsetzt über diese immens gereizte Stimmung schaltete Tsunade sich wieder ein: „Aber bitte! Was ist denn mit euch los? Ihr kratzt euch ja fast die Augen aus... Können wir uns vielleicht wieder wie erwachsene Menschen benehmen und die nächsten Punkte abarbeiten?!“ Kabuto verschränkte die Arme vor der Brust und zischte: „Nicht so lange ich mir diese Anschuldigungen anhören muss. Ich bin alleine um das Wohl von Atlantis besorgt. Es ist doch Fakt, dass alle hier Angst vor ihm haben. Und statt sich zu bessern macht er aus einem Reichsherrscher eine seiner abartigen Puppen! Brutal wie ein Raptor und genauso viel Hirn im Kopf, nicht wahr?“
 

Ein kaltes Lächeln umspielte Sasoris Lippen, als er süffisant antwortete: „Das scheint dir wohl wirklich nicht zu passen, dass ich wieder meinen Dienst antrete, oder? Ist wohl nicht Teil deines Plans gewesen, nicht wahr? Ich bin untröstlich und schon sehr gespannt, welche Frechheit du dir als Nächstes einfallen lässt...“ Aufgebracht schmiss Kabuto seinen Stuhl um, stürmte zu dem Krieger und packte diesen am Kragen: „Wage es bloß nicht in diesem Ton mit mir zu sprechen! Ich wäre an deiner Stelle ganz vorsichtig, was ich hier ausposaune und was nicht! Jeder hat hier seine kleineren und größeren Geheimnisse, nicht wahr?“
 

Zwei Augenpaare trafen schneidend wie Schwerter aufeinander. Sasori wusste worauf Kabuto anspielte. Er hatte so etwas schon geahnt, immerhin ließ bereits der Kampf mit Yondaime darauf schließen, dass der Schriftführer über Deidara und ihn zumindest eine Ahnung hatte. Doch er würde diesem nicht die Freude gönnen und sich als erpressbar hinstellen. Er wusste was die Drohung bedeutete, nun war es Zeit mit Kabutos eigenen Waffen zurückzuschlagen. Deshalb lächelte Sasori ruhig und gelassen: „Kein Grund so aus der Haut zu fahren. Ich habe dir doch gar nichts getan. Du regst dich lediglich ganz offensichtlich über meine Rückkehr auf. Wenn dir so viel an Atlantis gelegen ist, dann solltest du mich weniger beleidigen und dich lieber glücklich schätzen, dass die essentiell wichtige Elite wieder komplett und einsatzbereit ist...“
 

Innerlich kochte Kabuto vor Wut, doch ehe er richtig oder falsch reagieren konnte, ertönte Tsunades Stimme wieder: „Sasori hat Recht. Wir sind auf die Einsatzfähigkeit der Elite angewiesen, wenn wir die Stadt optimal schützen wollen. Also rege dich ab und setz dich wieder hin.“ Noch einen Augenblick lagen die Blicke der beiden jungen Männer verächtlich aufeinander, ehe Kabuto dem Befehl Folge leistete, Sasori losließ und sich wieder auf seinen Platz setzte. Wie auch immer, er würde diesem arroganten Krieger das Leben endgültig zur Hölle machen. Improvisation war schließlich eine seiner Stärken. Auch dieses Problem würde er ohne große Mühe lösen können, er brauchte nur eine gute Idee. Nur eines war ihm bereits jetzt klar: Deidara war und blieb der Schlüssel zu seinem Erfolg.
 

Die atlantische Herrscherin räusperte sich kurz, ehe sie schließlich fortfuhr: „Gut, das wir das nun geklärt haben möchte ich endlich mit dem Wesentlichen beginnen: die Feier.“ Besorgt sah Konan auf und beugte sich zu Tsunade auf den Tisch: „Ich bitte dich wirklich von ganzem Herzen diese Feier abzusagen...“ Gekränkt sah die Blonde ihre einstige Vertraute an: „Wie bitte? Weißt du eigentlich was du da sagst?“
 

Konan nickte: „Ja, das weiß ich und, glaube mir, ich wünschte ich müsste es nicht so deutlich sagen. Tsunade, ich flehe dich an. Ich...“ Unsicher sah sie zu Sasori herüber. Ihm und Deidara hatte sie gemeinsam mit Nagato von ihrer Vision berichtet. Der Krieger nickte ihr zuversichtlich und ermutigend zu. Sie wandte sich wieder ihrer Herrin zu und seufzte: „Ich hatte wieder Visionen, Tsunade. Die erste zeigte mir deutlich, dass deine Verletzungen kein Unfall waren, sondern Absicht. Und die zweite betrifft die Feier.“ Die Blonde sah fragend auf: „Inwiefern?“ - „Findet diese Feier statt, so wird Atlantis untergehen. Sie werden uns am Tage dieser Feier überfallen. Ich habe Schreckliches gesehen, Tsunade! Die Stadt wird niedergetrampelt und wir alle werden qualvoll sterben...“
 

Mit einem tödlichen Blick und einem unauffälligen, aber gezielten Tritt forderte Kabuto Sakura auf, sich in diese Angelegenheit einzumischen. Sie sah ihn panisch an. Es wäre DIE Gelegenheit ihn endlich auflaufen zu lassen. Dann jedoch hob er von den anderen ungesehen seine Hand, ließ neben seinem kleinen Finger auch den Ringfinger „verschwinden“ und grinste kalt. Von Angst zerfressen verwarf Sakura ihre Einwände und Überlegungen wieder, ehe sie Tsunade ansah und kraftlos hauchte: „Ich habe es aber nicht gesehen, und immerhin bin ich die Hohepriesterin.“
 

Konan warf ihr einen vernichtenden Blick zu und zischte: „Du bist noch weit davon entfernt eine vollwertige Hohepriesterin zu sein! So, jetzt ist es raus! Seit Tagen rauben mir die Bilder, die ich sehe, den Schlaf und das schlägt sich sehr negativ auf meine Laune nieder, meine Liebe! Du hast keine Ahnung, wovon ich hier spreche! Erst wenn du selbst in deinen Träumen jede Sekunde deines eigenen schmerzerfüllten und qualvollen Todes von Kopf bis Fuß durchlebt hast, wirst du das erkennen! Mir macht es sicherlich keinen Spaß solche Szenen immer und immer wieder so erleben zu müssen, als seien sie Realität!“
 

Tsunade seufzte. Die Fronten zwischen Sakura und Kabuto auf der einen, und Sasori und Konan auf der anderen Seite waren völlig verhärtet. Beide Seiten hatten sehr wohl logisch klingende Argumente. Beide Seiten klangen in ihrer Überzeugung so aufrichtig und stichhaltig. Doch eine Seite musste lügen und sie wusste beim besten Willen nicht welche. Sie schloss kurz ihre Augen. Mit dem Abwägen von Argumenten kam sie hier einfach nicht weiter. Sie musste in sich gehen und versuchen, ob ihre innere Stimme etwas dazu zu sagen hatte. Im Grunde hatte diese Stimme schon mehrmals zu ihr gesprochen, doch sie hatte sich nicht getraut ihr wirklich zuzuhören.
 

Doch nun ging es einfach nicht mehr anders. Sakura hatte bisher wirklich sehr wenig in ihrer Tätigkeit als Hohepriesterin gemacht, Konan war eindeutig erfahrener. Und Konan war immer eine loyale Beraterin gewesen, die nicht auf radikale Methoden zurückgriff, sondern stets nach Kompromissen im Sinne des atlantischen Volkes gesucht hatte. Aber Sasori... was wusste sie schon über ihn? Er war wie ein Buch mit sieben Siegeln und kaum einzuschätzen. Gar unberechenbar. Dennoch ließ er sich von Kabuto nicht provozieren. Aber ob dies nun ein gutes oder schlechtes Zeichen war, darüber konnte und wollte die Herrscherin nicht urteilen. Ein Kompromiss musste gefunden werden. Es würde keine Seite zufriedenstellen, aber auch keine Seite bevorzugen.
 

Sie öffnete ihre Augen wieder und sah in die Runde: „Nun, ich habe mir die Sache gründlich überlegt. Ich kann und will dieses Fest nicht absagen, es ist einfach zu wichtig, Konan. Aber ich möchte, dass du fortan als politische Beraterin wieder an meiner Seite in den Dienst trittst. Darüber hinaus werden wir dafür sorgen, dass sämtliche Einheiten am Tage der Feier einsatzbereit sind, falls deine Vision eintreffen sollte. Greifen sie an, so werden wir vorbereitet sein.“
 

Kabuto ballte die Hände unter dem Tisch zu Fäusten. Das war nicht ganz das, was er sich erhofft hatte. Dennoch ließ sich wohl mit diesem faulen Kompromiss arbeiten. Er nickte schließlich: „Wenn es sein muss.“ Konan seufzte, den Tränen wieder nahe. Verloren hatte sie nicht, doch die Gefahr war längst noch nicht abgewendet. So nickte auch sie: „Wie du wünschst, Tsunade...“ Sasori legte die Stirn in Sorgenfalten. Die Herrin machte sich wahrlich keine Vorstellung davon, was ein Angriff an einem solchen Tag für Folgen haben würde. Doch sie mussten sich dem Wort der Herrscherin beugen. Immerhin hatte auch Kabuto Verluste bei dieser Entscheidung hinnehmen müssen. So bestanden noch immer alle Möglichkeiten, diesen aufzuhalten. Doch Tsunades folgende Worte ließen auch den Krieger endgültig wissen, dass die Zeit mehr als nur knapp wurde: „Von daher veranschlage ich das Fest auf heute in einer Woche. Ihr könnt gehen...“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück