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Freedom is the melody of wind

Fiktive 2. Staffel
von

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II. 'eha - 01. Tod? Verlust? Angst?

II. Episoden

'eha (Schmerz)
 

01. Kapitel: Tod? Verlust? Angst?
 

O’ahu

Honolulu

Uhrzeit: 20:32 Uhr
 

Rina saß wie jeden Tag vor dem kleinen Fernseher in ihrem Wohnzimmer, dessen Antenne immer wieder erzitterte, wenn eine Straßenbahn  vorbei fuhr. Immer wenn das passierte kam ihr ein kleines Fluchen über die Lippen, denn für Sekunden verschwanden Bild und Ton.

„Ach komm schon!“, raunte sie und stieß auch noch einige Flüche aus.

Sie rappelte sich von ihrem Sessel auf und schlug ein paar Mal mit der flachen Hand auf dem Fernseher, der immer wieder flimmerte. Der Fernseher nervte inzwischen nur noch, aber es war das einzige Objekt in ihrer Wohnung, das sie abzulenken vermag. Das brauchte die junge Hawaiianerin. Nicht über das Nachdenken zu müssen, was zurücklag, sondern selbst für sich abzuschalten und sich von dem Fernseher einfach beschallen zu lassen.

„Ich möchte das sehen... .“

Sie hasste diese Gegend, aber mehr konnte sie sich nicht leisten.

Mit einem kleinen Aufblitzen hinter der Scheibe des Apparates verabschiedete sich das Bild endgültig und färbte sich stattdessen Schwarz.

„Na ganz toll... .“, raunte Rina und ließ sich wieder in ihren Sessel sinken, fuhr sich über die Stirn.

Plötzlich vernahm sie ein Knacken nahe ihres Ohres, was sie zusammenfahren ließ. Erschrocken sprang sie auf ihre Füße, ihre Muskeln spannten sich an, während sie mit Blicken ihre Wohnung fieberhaft absuchte. Ihr Herz raste nur so, während sie sich immer wieder umsah, aber Niemanden entdecken konnte. Panisch sah sie sich in ihrem Zimmer um. Kurz huschte ihr Blick über ein Foto und kehrte dann zu diesem zurück. Darauf war sie zusammen mit einem Mann zu sehen. Ihre große Liebe, so dachte sie damals zumindest. Sie standen vor einem wunderschönen See. Nach wie vor, war das Rinas schönstes Erlebnis.

„Ich muss mich ablenken... .“, sprach sie zu sich selber und lief auf ihren Schreibtisch zu.

Minutenlang kramte sie in den Schubladen, riss sämtliche Inhalte nach draußen, bevor sie die Schubladen ganz auskippte.

„Er kann es nicht sein. Er hat es akzeptiert, dass wir Schluss gemacht haben“, flüsterte sie zu sich selber, während sie auf dem Boden hockte und einen Gegenstand nach dem anderen in die Hand nahm, um etwas zu finden, dass sie von diesen angsterfüllten Gedanken ablenkte.

„Außerdem kann er mich hier nicht gefunden haben.“, versuchte sie weiter sich wieder zu beruhigen.

Rina war vor vielen Wochen hier her in diese kleine, schäbige Wohnung geflohen, aus Angst. Sie hatte ein neues Leben begonnen, ein Leben, dass sie hasste, aber das sie gleichzeitig auch brauchte. Zumindest glaubte sie, dass sie nur so überleben konnte. Aus dem Krimskrams-Haufen zog sie schließlich ein buntes Blatt Papier. Japanisches Origamipapier, dass sie von ihrer Brieffreundin in Japan vor sehr langer Zeit bekommen hatte. Behutsam strich sie das etwas zerknitterte Stück Papier glatt, bevor sie wie in Trance eine Faltung nach der Anderen vor nahm. Leise summte sie eine Melodie, während sie mit dem Falten nicht mehr aufhörte. Doch gerade, als sie sich wieder halbwegs beruhigt hatte, wurde ein Schlüssel in das Schlüsselloch ihrer Wohnungstür gesteckt.

Rina ließ den gefalteten Kranich fallen und sprang auf die Füße, drehte sich zu ihrer Haustür um und blickte, während ihr Herz immer schneller pochte auf die Türklinke, die sich langsam nach unten bewegte. Sie war unfähig sich zu bewegen. Unfähig die Türkette zu befestigen, die sie immer wieder vergaß. Im nachhinein konnte sie sich dafür verfluchen. Warum war sie so nachlässig geworden, wo doch ihr Leben von dieser Kette abhing? Sie schluckte, während ihr Atem nur noch stoßhaft ging, wie sich die Tür Stück für Stück öffnete und eine schemenhafte Gestalt erkennbar wurde.

„Nein... .“, nuschelte Rina.

In ihren Augenwinkeln glitzerten die Tränen. Endlich löste sie sich aus der Erstarrung, sie taumelte zurück, stieß gegen ihren Fernsehsessel, als eine Träne sich den Weg über ihre Wangen bahnte und ein lautes Knallen sich mit dem Getöse der Straßenbahn vermischte. Als Rina aufschlug, blieb ihre Hand neben dem gefalteten Kranich reglos, genau wie der Rest ihres Körpers liegen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MrsTime
2012-05-04T20:37:08+00:00 04.05.2012 22:37
Jaaaaa, es gibt eine zweite Folge, dass freut mich sehr :)
Da ich die kurze Folgenzusammenfassung gelesen habe, denke ich mal, dass sie nicht gestorben ist, weil man auch kein Schuß oder ähnliches gehört hat bzw beschrieben wurde, was narürlich aber auch in dem Lärm untergegangen sein könnte...
Aber ich schätze mal, dass sie noch lebt, ich werde es ja vielleicht gleich erfahren, wenn ich weiter lese.


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